Industrie- und Betriebssoziologie

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1 sofid Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst Industrie- und Betriebssoziologie

2 Industrie- und Betriebssoziologie

3 Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst sofid

4 Industrie- und Betriebssoziologie Band 2010/1 bearbeitet von Wolfgang Mallock mit einem Beitrag von Brigitte Aulenbacher GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010

5 ISSN: Herausgeber: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften bearbeitet von: Wolfgang Mallock Programmierung: Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, Bonn, Tel.: (0228) Printed in Germany Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

6 Inhalt Vorwort...7 Brigitte Aulenbacher Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten. Perspektiven auf die Krise der Reproduktion und den Wandel von Herrschaft in der postfordistischen Arbeitsgesellschaft...9 Sachgebiete 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie Management, Unternehmensführung, Personalwesen Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie Wirtschaftssoziologie Register Hinweise zur Registerbenutzung Personenregister Sachregister Institutionenregister Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Zur Benutzung der Forschungsnachweise...201

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8 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Vorwort 7 Vorwort zum sofid Industrie- und Betriebssoziologie GESIS bietet mit dem Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst (sofid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder sofid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen sofid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter Standort eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter permanent ein Fragebogen zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt. * * * Die Industriesoziologie beschäftigt sich im Wesentlichen mit industriellen Institutionen, Verhaltensmustern und Einstellungen sowie ihren Beziehungen zu den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Betrieb. Forschungsgegenstand der Betriebssoziologie sind u.a. die Arbeitsbedingungen und deren objektive und subjektive Auswirkungen auf die Arbeitenden, Verhaltensweisen und Einstellungen (informelle Gruppen, Betriebsklima, Arbeitszufriedenheit) sowie die Probleme einzelner Positionen (Meister, Mitbestimmungsorgane) und Kategorien (Arbeiter, Management) im Betrieb.

9 8 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Vorwort Der sofid Industrie- und Betriebssoziologie enthält im Rahmen seiner Sachgebietsgliederung Untersuchungen zu folgenden Themenbereichen: Kapitel 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen: arbeits- und industriesoziologische Probleme der Transformation von Wirtschaftssystemen, Technik, Arbeit und Betrieb in der arbeits- und industriesoziologischen Forschung, Wandel der Arbeitsgesellschaft, Übergang von der Industrie- zur Risikogesellschaft, Strukturwandel industrieller Krisenregionen im Vergleich, Technikgenese, Techniksoziologie, Zukunft der Arbeit. Kapitel 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung, Kontinuität und Wandel betrieblicher Herrschaft in den neuen Bundesländern, Verhältnis Belegschaft und betriebliche Interessenvertretung, Arbeitspolitik, Tarifpolitik, Gewerkschaftspolitik, Wandel industrieller Beziehungen in Osteuropa; Lohn und Leistung. Kapitel 3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie: Expertensysteme und IuK-Technologien und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation, Kontrollsysteme und integrierte Produktionsverantwortung, flexible Arbeits- und Produktionssysteme, systemische Rationalisierung und Technikgestaltung (auch im öffentlichen Dienst). Kapitel 4 Management, Unternehmsführung, Personalwesen: Unternehmenskultur und Führungsstil, Konzepte mittelbarer und unmittelbarer Führung, Personalführung in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften, Personalauswahl mit Assesment-Center, Qualitätsmanagement, Manager, Frauen in Führungspositionen. Kapitel 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit: Schichtarbeitsforschung, soziale, psychische und gesundheitliche Auswirkungen von flexiblen Arbeitszeiten, beruflich-betriebliche Weiterbildung, Teilzeitarbeit, Arbeitszeit und Arbeitsmarkt, Frauenerwerbstätigkeit, Übergang ins Rentenalter. Kapitel 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie: Evaluation von Gesundheitsberichten und -zirkeln als Instrument betrieblicher Gesundheitsförderung, Sicherheit vernetzter informationstechnischer Systeme, betrieblicher Arbeits- und Umweltschutz, psychosoziale Arbeitsbelastung, Risikogruppen, betriebliches Öko-Auditing. Kapitel 7 Wirtschaftssoziologie: Soziologische Untersuchung zu den Akteuren und Institutionen der Wirtschaft wie Unternehmen und Staat, Geld und Konsum, Markt und Non-profit-Organisationen, Genossenschaftswesen, Marktwirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung, Unternehmer und Konsumenten, wirtschaftliches Handeln. In dieser Ausgabe veröffentlichen wir den Beitrag Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten. Perspektiven auf die Krise der Reproduktion und den Wandel von Herrschaft in der postfordistischen Arbeitsgesellschaft von Brigitte Aulenbacher. Wir bedanken uns bei der Autorin für die Veröffentlichungserlaubnis.

10 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten 1 Perspektiven auf die Krise der Reproduktion und den Wandel von Herrschaft in der postfordistischen Arbeitsgesellschaft Brigitte Aulenbacher 2 Der gegenwärtige Wandel von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft ist ganz offensichtlich davon begleitet, dass bisherige soziale Ungleichheiten nach Geschlecht, Ethnie oder Schicht in Bewegung geraten sind. Vergleichsweise gut erforscht ist dabei, in welcher Weise sich Entwicklungen in der Arbeit auf einzelne Bevölkerungsgruppen und Menschen auswirken. Weniger Aufmerksamkeit zieht die umgekehrt gerichtete Frage auf sich, in welcher Weise die gegenwärtigen Entwicklungen von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft auf sozialen Differenzen und Ungleichheiten gründen und dadurch in ihrem Ausmaß und ihrer Ausrichtung geprägt sind. Für diese Frage interessiert sich der vorliegende Beitrag aus folgendem Grund: Wenn soziale Differenzen und Ungleichheiten für den Wandel von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft grundlegend und richtungsweisend sind, dann ist es für die soziologische Zeitdiagnostik unerlässlich, sie systematisch einzubeziehen. Sonst lassen sich Tendenzen gesellschaftlicher Entwicklung nur unzureichend diagnostizieren. In der Befassung mit Arbeit und der Arbeitsgesellschaft treffen mit der Geschlechterforschung und der Arbeits- und Industriesoziologie zwei Betrachtungs-weisen aufeinander, die miteinander ins Gespräch zu bringen aus dem genannten Grund bedeutsam ist. Im erstgenannten Forschungsstrang werden soziale Differenzen und Ungleichheiten in ihrer Bedeutung für die Verfasstheit von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft thematisiert. Im zweitgenannten Strang ist die zeitdiagnostische Reflexion auf die Entwicklung von Arbeit und der Arbeits-gesellschaft ein bedeutendes Anliegen, ohne jedoch das Augenmerk systematisch auf soziale Differenzen und Ungleichheiten zu richten. In diese Konstellation hinein fragt der Beitrag, in welcher Weise die Geschlechterforschung zu einer zeitdiagnostischen Reflexion auf die Entwicklung von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft beiträgt, die über den bisherigen arbeits- und industriesoziologischen Erkenntnisstand hinausweist. Dies geschieht in mehreren Schritten: Zuerst werden die jeweiligen Forschungsperspektiven herausgearbeitet (1.). Dann wird die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung anhand ihrer breit geteilten, zeitgeschichtlichen Einordnung in den Blick genommen (2.). Auf zwei Entwicklungen wird näher eingegangen: die Krise gesellschaftlicher Reproduktion und den Wandel von Herrschaft (3.). Ein kurzes Fazit streicht den Ertrag heraus, den Perspektiven der Geschlechterforschung für die Analyse des Wandels der Arbeitsgesellschaft zeitigen (4). 1 Erstmals erschienen in: Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jg. 2, Heft 2, Dezember 2009, S Prof.in Dr.in Dipl.Soz.in, Institut für Soziologie, Abteilung für theoretische Soziologie und Sozial-analysen, Johannes Kepler Universität Linz, brigitte.aulenbacher@jku.at

11 10 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten 1 Perspektiven der Arbeits- und Industriesoziologie und der Geschlechterforschung Die Ausgestaltung von Erwerbsarbeit in all ihren Dimensionen, ihrer technischen und organisatorischen Auslegung, ihrer subjektiven Aneignung und Entäußerung, ihrer politischen Regulierung, ist traditionell der zentrale Gegenstand der Arbeits- und Industriesoziologie (vgl. die einschlägigen Beiträge im Handbuch Arbeitssoziologie von Böhle/Voß/Wachtler 2009). In ihrer einflussreichen kritischen und zeit-diagnostischen Strömung verbindet sich die Erforschung von Erwerbsarbeit mit dem Anspruch, darüber hinausgehende gesellschaftliche Entwicklungen zu diagnostizieren und theoretisch weiterführend zu reflektieren. Dieser Anspruch ist im Fach insgesamt nicht unumstritten. Er wird von einem Teil seiner VertreterInnen als unrealisierbar hoch, als bislang unzureichend verwirklicht oder als schlichtweg verfehlt auch skeptisch betrachtet oder abgelehnt (vgl. zur jüngsten programmatischen Debatte Huchler 2008). Immanente Kritik entzündete sich seitens der arbeits- und industriesoziologischen Frauen- und Geschlechterforschung außerdem daran, dass die verfolgte Thematisierung von Erwerbsarbeit über lange Zeit ausgesprochen androzentrisch war, indem vor allem die von Männern dominierten Sektoren und Segmente erforscht wurden und außerdem die zumeist von Frauen im Hintergrund erbrachte Hausarbeit nicht mit bedacht wurde. In der Folge hat die Frauen- und Geschlechterforschung ihrerseits dann zunächst die Arbeitssituation von Frauen, später dann die Geschlechterarrangements und die Geschlechterordnung in der Arbeit fokussiert (vgl. im Überblick Aulenbacher 2009). In Kritik der vormals beschrittenen Wege werden aber auch in den Reihen der zeitdiagnostischen Strömung selbst die Weichen derzeit neu gestellt. So wird das Verhältnis von Arbeit und Leben im Rekurs auch auf die Familiensoziologie hinsichtlich erwerbsarbeitsinduzierter Veränderungen umfassender als zuvor untersucht (vgl. hierzu Kratzer/Lange 2006; Kratzer/Sauer 2003, 2007). Kritisch wird unter Aufnahme von Erkenntnissen der Geschlechterforschung und/oder aus dem Konzept Alltägliche Lebensführung (vgl. Kudera/Voß 2000; Projektgruppe Alltägliche Lebensführung 1995) darüber hinaus angemerkt, dass Perspektiven von der Erwerbsarbeit auf den weiteren Lebenszusammenhang unzureichend seien. Stattdessen werden unter systematischer oder empirischer Berücksichtigung von Geschlecht Analyseperspektiven entwickelt, die Arbeit und Leben in ihrer Eigenständigkeit und Vermittlung Rechnung tragen (vgl. Jürgens 2006, 2008; Voß 2000; Voß/Weiß 2005; außerdem die Kontroversen in Dunkel/Sauer 2006). Da die kritische zeitdiagnostische Arbeits- und Industriesoziologie sich mit der Erforschung von Erwerbsarbeit traditionell zugleich mit den zentralen Dynamiken gesellschaftlicher Entwicklung befasst sah, beanspruchte sie für das Fach über lange Zeit einen hervorgehobenen Platz im Reigen der speziellen Soziologien, den sie mit ihren Kapitalismusanalysen zeitweilig auch einnehmen konnte (vgl. die Rekonstruktionen in Beckenbach 1991). Davon kann angesichts der Ausdifferen-zierung der Soziologie und der gestiegenen zeitdiagnostischen Aufmerksamkeit für Entwicklungen jenseits der Erwerbsarbeit, beispielsweise für die Pluralisierung der Lebensformen oder den demografischen Wandel, heute nicht mehr die Rede sein. Gleichwohl wirken ihre Diagnosen zum Wandel der Erwerbsarbeit und zu damit verbundenen Veränderungen im Verhältnis von Arbeit und Leben nach wie vor über ihre Grenzen hinaus. Die arbeits- und industriesoziologischen Topoi Vermarktlichung (ursprünglich Sauer/Döhl 1997), Subjektivierung (ursprünglich Baethge 1991; systematisch Kleemann et al. 2002) und Entgrenzung von Arbeit (Kratzer/Sauer 2003) finden in vielen Forschungssträngen Anklang, darunter auch in der Geschlechterforschung und der neuen Haushaltsforschung. Und auch in der soziologisch und interdisziplinär breitgefächerten Prekarisierungsfor-

12 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 11 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten schung sind arbeits- und industriesoziologische Perspektiven mit richtungsweisend (vgl. Castel/ Dörre 2009). In der Geschlechterforschung werden alle gesellschaftlich relevanten Arbeitsformen, also Erwerbs-, Haus- und Eigen-, Subsistenzarbeit, sowie ehrenamtliches und zivilgesellschaftliches Engagement erforscht (vgl. Aulenbacher/Wetterer 2009). Sie sind freilich nicht immer alle in allen Untersuchungen Thema. Empirisch geht es in der arbeits- und industrie-soziologischen Geschlechterforschung und in Forschungen am Schnittpunkt von Organisationssoziologie und Geschlechterforschung vorrangig um Erwerbsarbeit (vgl. im Überblick Aulenbacher 2009; Wilz 2004; Hofbauer/Holtgrewe 2009). In der neuen Haushaltsforschung und der Forschung zur Veränderung von Privatheit (vgl. Gather et al. 2002; Jurczyk/Oechsle 2008), an deren Herausbildung die Geschlechterforschung eigenständig, in Verbindung mit dem Konzept Alltägliche Lebensführung (vgl. insbesondere Jurczyk/Rerrich 1993; Rerrich 2006) und im Anschluss an die Lebenslaufforschung (vgl. Krüger 1995, 2001) federführend beteiligt ist, werden entgeltliche und unentgeltliche Haus-, Betreuungs-, Versorgungs- und Pflegearbeiten thematisiert. In der Männlichkeitsforschung geht es um Erwerbsund Familienarbeit (vgl. Scholz 2009). Durch diese und weitere Spezialisierungen hindurch denkt die Geschlechterforschung Arbeit analytisch jedoch in der Gesamtheit ihrer bereits genannten Formen. Und sie geht im Anschluss an ihre Gesellschaftsanalysen (vgl. Aulenbacher 2009a) und frühe Studien der arbeits- und industriesoziologischen Geschlechterforschung (vgl. Aulenbacher 2009) davon aus, dass die einzelnen Arbeitsformen historisch und alltäglich nicht nur je für sich, sondern auch in Relation zueinander profiliert werden. Erwerbsarbeit ist also ohne Hausarbeit nicht denkbar, zivilgesellschaftliches Engagement nimmt dieses Profil mit auf usw. (vgl. Becker-Schmidt 2002, 2007; Notz 2004). Arbeit wird in der Geschlechterforschung vor allem in zwei Betrachtungsweisen aufgenommen. Zum einen wird die Verfasstheit von Arbeit im weiteren Kontext der generativen und regenerativen Reproduktion der Gesellschaft betrachtet und es wird gezeigt, wie sie mit der Organisation des Geschlechterverhältnisses zusammenhängt. Zum anderen wird erforscht, wie die Geschlechterdifferenz im Medium der Arbeit hergestellt wird (vgl. Aulenbacher/Wetterer 2009). In der Intersektionalitätsforschung werden in beiden Perspektiven außerdem Differenzen und Ungleichheiten nach Geschlecht, Ethnie und Klasse/Schicht systematisch aufeinander bezogen (vgl. Klinger/Knapp/Sauer 2007; zuvor bereits Lenz 1995, 2000; Young 1998). Der Fokus liegt also auf dem Konnex von Arbeit und Geschlecht beziehungsweise Ungleichheit. 3 Nachdem die Geschlechterforschung in der zeitdiagnostischen Soziologie in der Vergangenheit wenig präsent war, ist sie es im Feld der Arbeitsforschung und arbeitsbezogenen Gesellschaftsanalyse seit einiger Zeit zusehends (vgl. Aulenbacher 2008). Wie sie die gesellschaftliche Entwicklung mit ihrer Perspektive auf den Konnex von Arbeit und Geschlecht beziehungsweise Ungleichheit thematisiert, wird nun unter Einbezug arbeits- und industriesoziologischer und weiterer Gesellschaftsanalysen erschlossen. 3 Der Begriff Konnex steht für das Ineinandergefügt- und Verschlungensein von Arbeit und Ungleichheit. Er macht deutlich, dass die gesellschaftliche Organisation von Arbeit und von Ungleichheit in einer Weise miteinander verbunden sind, die sich, was ihre Historie angeht, nicht rückgängig machen und, was ihre gegenwärtige und zukünftige Entwicklung angeht, nicht ohne weiteres auflösen lässt. (Vgl. zu ähnlichen Begriffswahlen Becker-Schmidt 2000, S. 40)

13 12 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten 2 Geteilte Perspektiven auf den markteffizienten Umbau der Arbeitsgesellschaft Mit diesem Abschnitt bewegt sich der Beitrag auch in das Feld gegenwartsbezogener Kapitalismusanalysen hinein. Daher sei vorweg angemerkt, dass Arbeiten der Geschlechterforschung hier einen eigenen Blick entwickelt haben. Sie nehmen die für den Kapitalismus spezifische ökonomische Ungleichheits- und bürgerliche Gleichheitsordnung nicht nur hinsichtlich der in sie eingelassenen und in ihr hervorgebrachten Ungleichheiten nach Klasse/Schicht, sondern auch nach Geschlecht und Ethnie in den Blick. Die kapitalistische Formation gilt ihnen als genuin eurozentrisch, also in der europäischen Moderne hervorgebracht, und als genuin androzentrisch, also von männlichen Suprematieansprüchen unterlegt. Dies macht sich in ihr grundlegend, nicht zuletzt auch in der gesellschaftlichen Verfasstheit von Arbeit, etwa in der Trennung der verschiedenen Arbeitsformen, und daher unhintergehbar wie anhaltend geltend (vgl. Aulenbacher 2005, S , S ; Becker-Schmidt/ Krüger 2009; Klinger 2003; Klinger/Knapp 2007). Wie der Konnex von Arbeit und Ungleichheit im Verlauf der Geschichte ausgestaltet wird, wird hiervon ausgehend dann zu einem bedeutenden Thema. Bei allen Unterschieden in den Perspektiven besteht zwischen Ansätzen der Arbeits- und Industriesoziologie und der Geschlechterforschung ein breiter, außerdem von weiteren Gesellschaftstheorien und -analysen getragener Konsens in der zeitgeschichtlichen Reflexion der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen. Demnach haben wir es in allen OECD-Ländern mit tief greifenden Erosionskrisen (Negt 2001, S ) zu tun. Dieser Begriff wird von Oskar Negt (2001) auf ein auch von allen nachfolgend genannten AutorInnen angesprochenes Phänomen bezogen: Diejenigen Arrangements, die im Fordismus forciert ab den 1950er Jahren herausgebildet worden waren, werden seit Mitte der 1970er Jahre sukzessive zersetzt. Von einem Zersetzungsprozess ist in dem Sinne zu sprechen, dass sie ihre Bindekraft für die Arbeitsgesellschaft sowohl im Hinblick auf die Integration der Einzelnen als auch die gesellschaftliche Kohäsion einbüßen (vgl. hierzu vor allem Castel 2000; Negt 2001; ferner Völker 2009). Dies ist mit tief gehenden Einschnitten in die gesellschaftliche Organisation von Arbeit verbunden. Entsprechend ihres weiten Arbeitsbegriffs nehmen Arbeiten der Geschlechter-forschung anders als die Arbeits- und Industriesoziologie, die in der Frage nach der gesellschaftlichen Organisation von Arbeit die Erosion des Normalarbeits-verhältnisses fokussiert, das gesamte fordistische Institutionengefüge in den Blick, also auch die Kleinfamilie nach dem Ernährer- und Hausfrauenmodell und den Wohlfahrtsstaat. In diesem Gefüge wurde, so bereits die Vorreiterstudie von Brigitte Young (1998), gesellschaftliche Gesamtarbeit in und zwischen Privatwirtschaft, Staat, Drittem Sektor und Privathaushalt in Gestalt der verschiedenen Arbeitsformen und quer zu alledem nach Geschlecht, Ethnie, Schicht verteilt (vgl. Aulenbacher 2007; Aulenbacher/Riegraf 2009; Lenz 2000; die einschlägigen Beiträge in Becker-Schmidt 2002; Oppen/Simon 2004). Es handelte sich um eine in das internationale Geschehen eingebundene und es beeinflussende nationalstaatlich gerahmte Konfiguration. Erwerbsbereiche, die gemäß der fordistischen Orientierung auf Wohlstand durch wirtschaftliches Wachstum und technologischen Fortschritt als bedeutsam erachtet wurden, und entsprechende zivilgesellschaftliche Funktionen waren in ihren wirkmächtigen Kernen in der Hand von Männern der einheimischen Mittel- und Oberschicht, während einheimische Frauen und MigrantInnen sich an den quantitativ teilweise recht beachtlichen Rändern fanden. Hausarbeit und weitere reproduktionsorientierte Tätigkeiten in den Konsumgüter- oder den Dienstleistungs-sektoren wie entsprechendes ehrenamtliches Engagement wurden nochmals nach Schicht und Ethnie stratifiziert vor al-

14 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 13 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten lem von Frauen verrichtet (vgl. Young 1998; Becker-Schmidt 2002; Notz 2004). Ursula Beer und Jutta Chalupsky (1993) wie Irene Dölling (2003) beziehen außerdem das nationalstaatlich geschlossenere staats-sozialistische Gefüge aus planwirtschaftlichem Normalarbeitsverhältnis, Kleinfamilie nach dem Doppelversorgermodell mit zwei voll Erwerbstätigen und einem Versorgungsstaat vergleichend ein. Darin wurde Arbeit weniger nach Ethnie, aber ebenfalls nach Schicht und Geschlecht ungleich verteilt, allerdings in einer gegenüber seinem fordistischen Vorläufer und Pendant abgeschwächten Weise (vgl. auch Aulenbacher 2007; Budde 2004; Gottschall 1995). Die Erosion des fordistischen und der 1989 darin einmündende Zusammenbruch des staatsozialistischen Institutionengefüges (vgl. hierzu Nickel 1995) wird in der Geschlechterforschung unter vornehmlich sozialstrukturellen Aspekten als Enthomogenisierung und als Entkollektivierung thematisiert (Dölling 2003, S ). Die Arbeits- und Industriesoziologie wie arbeitsbezogene Gesellschaftsanalysen rücken hingegen die mit diesen Prozessen einhergehende neue Unmittelbarkeit der Ökonomie in den Mittelpunkt (vgl. Castel 2000; Negt 2001). In allen Analysen zeichnet sich jedoch ab, dass mit der Erosionskrise (Negt 2001) das dem Kapitalismus eigene Verhältnis von Verwertung und Existenzsicherung 4 und das durch seine ökonomische Ungleichheits- und bürgerliche Gleichheitsordnung regulierte Verhältnis von Markt und Demokratie neu zur gesellschaftlichen Aushandlung anstehen. Dieser Aushandlungsprozess vollzieht sich forciert seit Mitte der 1990er Jahre als markteffizienter Umbau der Gesellschaft, worunter die Orientierung gesellschaftlicher Bereiche und Entwicklungen an Erfordernissen und Belangen zu verstehen ist, die realen oder fiktiven Märkten entspringen beziehungsweise ihnen zugeschrieben werden. Diese der Tendenz nach totale Vermarktung der Gesellschaft (Negt 2001, 335), die mit ihr einhergehenden Aufforderungen zu einer ihr gemäßen Lebens-gestaltung (vgl. Jürgens 2006; Voß/Pongratz 1998), die Abwertung des Privaten (vgl. Dölling 2003; Hochschild 1997), die Herausbildung globaler Finanzmärkte, welche nationalstaatlichen Eingriffen nur bedingt zugänglich sind (vgl. Dörre/Brinkmann 2005; Young 1998, 2006), all diese und weitere Prozesse weisen darauf hin, dass dieses Verhältnis außerdem zugunsten des jeweils ersten Pols verschoben worden ist, wenngleich dies nicht unumkämpft ist (vgl. Negt 2001, S ). Dass eine solche Verschiebung im Verhältnis von Verwertung und Existenz-sicherung, von Markt und Demokratie zu registrieren ist, bedeutet zum einen aber nicht, dass sie die Gesellschaftsmitglieder in gleicher Weise berührt. Ihre Betroffenheit und Beteiligung ist in Verbindung mit ihrer bisherigen und ihrer neuen Positionierung in der ökonomischen Ungleichheits- und bürgerlichen Gleichheits-ordnung und dem darin ausgebildeten Konnex von Arbeit und Ungleichheit zu sehen. Auch handelt es sich nicht um gradlinige Prozesse mit eindeutigen Effekten. So geht beispielsweise die Zersetzung des Normalarbeitsverhältnisses zweifellos mit dem Abbau von Regulierungen einher, welche den Zugriff auf das menschliche Arbeitsvermögen begrenzten. Ebenso zweifellos liegt in der zeitgleich vollzogenen formal-rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter, welche die Familie bisherigen Musters hat fraglich werden lassen, ein Demokratiegewinn. Von beidem werden der fordisti- 4 Die Rede vom Verhältnis von Verwertung und Existenzsicherung hat provisorischen Charakter. Darin klingt ein Motiv der Marxschen Theorie an. Demnach ist Existenzsicherung aufgrund ihrer teilweisen Warenförmigkeit auf den kapitalistischen Produktionsprozess verwiesen, der ihr gegenüber jedoch in gewisser Weise gleichgültig ist, da er primär auf die ökonomische Reproduktion des Kapitals orientiert. Es geht mir aber nicht um eine strikte Orientierung im Marxschen Rahmen, sondern um die Suche nach einem breiten analytischen Zugriff auf die Thematisierung der ökonomischen Entwicklung und der Entwicklung der Daseinsfürsorge.

15 14 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten sche Familienernährer und seine Frau beziehungsweise ihre NachfahrInnen ungleich berührt. In der Mittelschicht beispielsweise sind Männer in einem für sie neuen Ausmaß von Prekarität betroffen, während Frauen sich neue Beschäftigungs-perspektiven erschließen konnten (vgl. Kohlmorgen 2004). Zum anderen stellt sich wie eingangs gesagt in umgekehrter Blickrichtung die Frage, inwieweit ein spezifischer Konnex von Arbeit und Ungleichheit den markteffizienten Umbau der Gesellschaft überhaupt erst ermöglicht und alsdann in seiner Ausrichtung beeinflusst. 3 Unterschiedliche Perspektiven auf die Krise der Reproduktion und den Wandel von Herrschaft Die Frage, wie sich soziale Ungleichheiten im markteffizienten Umbau der Gesellschaft bemerkbar machen, wird nun mit Blick auf das Verhältnis von Verwertung und Existenzsicherung wie dasjenige von Markt und Demokratie weiter verfolgt. Zwei bedeutende Entwicklungen werden herausgegriffen: Die im Zuge markteffizienter Rationalisierung hervorgebrachte Krise der Reproduktion und der Wandel von Herrschaft. Wie die Arbeits- und Industriesoziologie und, da der Fokus meiner Betrachtungen auf dem Konnex von Arbeit und Ungleichheit liegt, insbesondere die Geschlechterforschung zu ihrer Analyse beitragen, ist Thema dieses Abschnittes. 3.1 Markteffizienz und Daseinsfürsorge: Wie wird Arbeit im Kontext sozialer Ungleichheiten verteilt und bewertet? Das Verhältnis von Verwertung und Existenzsicherung werde ich im Hinblick auf die Daseinsfürsorge näher in den Blick nehmen. Weder gesellschaftlich noch soziologisch hier sei insbesondere an Max Weber und die ältere Kritische Theorie erinnert ist es neu, dass Rationalisierungsprozesse die Daseinsfürsorge erfassen. Die Vorboten dieses Geschehens lassen sich, wie etwa von Robert Castel (2000) unternommen, bis in vorindustrielle Zeiten zurück und durch die frühe Industrialisierung hindurch verfolgen. Der Fordismus schließlich ist, so hat vor allem Tilla Siegel (1993, 2003; auch Aulenbacher/Siegel 1995) herausgearbeitet, diejenige Epoche, in der das ursprünglich industriebetriebliche Effizienzdenken auf nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche übertragen wurde. In diesem Rahmen wurde der Rationalisierungsgedanke in Konkurrenz zu anderen Orientierungen zur bedeutenden Leitlinie, an der sich auch die öffentliche Daseinsfürsorge und die private Lebensführung ausrichteten. In der Blütezeit des Fordismus ab den 1950er Jahren und in seiner späteren reformorientierten Ära ging dies mit der durch das Institutionengefüge von Normalarbeitsverhältnis, Familie, Wohlfahrtsstaat bereits benannten vergleichsweise stabilen Austarierung divergierender Belange einher. In Bezug auf die Lebensführung machte sich dies im Geltungsbereich des Normalarbeitsverhältnisses und insbesondere für Männer der einheimischen Mittelschicht beispielsweise in Form vergleichsweise klarer Grenzen zwischen Arbeit und Leben bemerkbar (vgl. in der Zusammenschau Kratzer/Sauer 2007; Jürgens 2006; Becker-Schmidt 2007). In der öffentlichen Daseinsfürsorge lösten ganzheitliche Ansätze die vorherigen, deutlicher vom Einzweckdenken der Rationalisierung (Siegel 1993, 364) geprägten, daher am Einzelproblem orientierten und eben dafür kritisierten Zugangsweisen ab (vgl. Mühlum u. a. 1997; ferner beispielsweise Wendt 1995; Wilken 2000). Werden für die Gegenwart Veränderungen diagnostiziert, die mit der Herausbildung markteffizienter Rationalisierungsmodi zusammenhängen, so geschieht dies also vor einer zweifachen Referenzfolie: Historisch bildet der in der Blütezeit des Fordismus erreichte Stand der öffentlichen und privaten Daseinsfürsorge den Maßstab (vgl. auch Castel 2000). In Bezug auf die innere Widersprüchlichkeit

16 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 15 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten markteffizienter Rationalisierung kann die Diagnose einschneidender Veränderungen an der Frage festgemacht werden, in welcher Weise andere, auch gegenläufige Orientierungen gebrochen und überformt werden und welche Folgen dies zeitigt. Unter beiden Aspekten lässt sich feststellen, dass die Daseinsfürsorge unter dem Vorzeichen der Markteffizienz in ihrer Funktionsfähigkeit für die individuelle und gesellschaftliche Reproduktion gefährdet ist. In diesem Sinne ist von einer Reproduktionskrise der Gesellschaft zu sprechen (vgl. in anderer Weise auch Jürgens 2006; Negt 2001). Sie wird unter anderem dadurch bearbeitet, dass der Konnex von Arbeit und Ungleichheit reorganisiert wird. Dies wird nun der Reihe nach für die öffentliche und für die private Daseinsfürsorge angesprochen. Mit den bereits genannten Topoi der Subjektivierung und Entgrenzung von Arbeit bezeichnet die Arbeits- und Industriesoziologie bedeutsame Veränderungen in der Ausgestaltung von und der Einbeziehung der Beschäftigten in Erwerbsarbeit (vgl. vor allem Moldaschl/Voß 2002; Kratzer/Sauer 2003). Im Vergleich zum Fordismus bestehen wesentliche Veränderungen in erweiterten Arbeitszuschnitten, der Flexibilisierung und Deregulierung der Arbeitsvollzüge, der Enthierarchisierung von Steuerung und Kontrolle, einem Zugriff auf das menschliche Arbeitsvermögen, der auf eine möglichst umfassende, nicht mehr bloß informelle Einbeziehung der bereit gehaltenen Potentiale zielt und subjektive Ansprüche an Arbeit rationalisierungs-gemäß zu nutzen sucht (vgl. Kleemann et al. 2002; außerdem Kocyba 2000). Was ihre empirische Untermauerung angeht, so basieren diese Diagnosen zur markteffizienten Wertschätzung von Arbeitskraft, wie Ingo Kleemanns, Frank Matuscheks und G. Günter Voß (2002) Bilanz zeigt, vor allem auf der Analyse von Entwicklungen in den ehemaligen fordistischen Leitindustrien und den neuen Dienstleistungsbereichen. Sie bringen somit Entwicklungen auf den Begriff, denen mit markteffizienten Rationalisierungsmodi eine gesamtgesellschaftlich bedeutende Tendenz innewohnt. In Gestalt der Subjektivierung und Entgrenzung von Arbeit betreffen sie aber insbesondere die genannten Sektoren und Segmente. In Relation hierzu stellt sich die Situation in anderen Sektoren und Segmenten, darunter in denjenigen der öffentlichen Daseinsfürsorge, anders dar. Markteffizienz geht hier, so Birgit Riegraf (2007; auch Aulenbacher/Riegraf 2009; Young 1998), in unterschiedlichem Umfang zum einen mit einem Neuzuschnitt und einer Neuverteilung von Arbeit zwischen Privatwirtschaft, Staat, Drittem Sektor und Privathaushalt einher. Angesichts der zuvor beschriebenen Stratifikation des fordistischen Gefüges berührt dies nicht zuletzt auch die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern. Zum anderen geht sie, wie Karin Gottschall (2008) zeigt, mit einer Taylorisierung der Arbeitsvollzüge einher, welche die Qualität der Arbeit bis hin zur Zerstörung von Fürsorglichkeit beeinträchtigen, mit De-Professionalisierungs-prozessen und mit der zusehends informellen Nutzung von Kompetenzen der Beschäftigten (vgl. auch Tepe et al. 2009; Gottschall 2009). Der im Sinne der Markteffizienz verwertungsorientierten Wertschätzung von Arbeitskraft in den einen Sektoren und Segmenten steht ihre Abwertung in den anderen Bereichen gegenüber und zwar nicht zuletzt in denjenigen Professionen und Semiprofessionen bzw. Tätigkeitsfeldern wie sozialer Arbeit, Pflege und Betreuung, Erziehung und Bildung, die immer schon durch einen ganzheitlichen Zugriff auf die sie Ausübenden gekennzeichnet waren. Insofern es sich bei all dem auch um Bereiche angestammter Männer- oder Frauenbeschäftigung handelt, werden mit der Verschiebung der Gewichte im Verhältnis der Sektoren und Arbeitsformen auch die Relationen zwischen den Geschlechtern reorganisiert. Dies geschieht nicht in eindeutiger Weise; es finden sich in Privatwirtschaft, Staat und Drittem Sektor in neuem Umfang gemischtgeschlechtliche Beschäftigungsbereiche, wobei sich bei näherem Hinsehen die Konditionen von Frauen und Männern aber durchaus unterscheiden können (vgl. hierzu Funder/Dörhöfer/Rauch 2005; Kutzner/Jacobsen/Goldmann 2009). Auch findet, gerade im Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge, eine Neuzusammen-setzung von Belegschaften statt, wobei sich vermittelt über formale und in-

17 16 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten haltliche Kriterien wie beispielsweise Berufsabschlüsse oder eben deren Fehlen, das professionelle Selbstverständnis, das Beschäftigungsausmaß etc. auch die einheimischen und migrantischen Anteile verändern. Schließlich, um einen letzten Punkt wenigstens anzudeuten, gibt es auch Anzeichen dafür, dass Konflikte, die aus der Taylorisierung von Arbeiten resultieren, sei es aus der Zerlegung von fürsorgenotwendig ganzheitlicher Arbeit, sei es aus der Erhöhung von Fallzahlen, einen selektiven Umgang mit der zu betreuenden Klientel befördern. Anders gesagt, Anforderungen aus der Veränderung der Arbeit kann durch soziale Differenzierung im Hinblick darauf begegnet werden, wer in welchem Umfang welche Leistungen bekommt, was dann Ungleichheiten im Zugang zur Daseinsfürsorge zur Folge hat (vgl. Aulenbacher/Riegraf 2008, 2009). Eine Umverteilung und Umbewertung von Arbeit findet zudem in den Privathaushalten statt, indem vormals unentgeltlich verrichtete Tätigkeiten nunmehr bezahlt vor allem an Migrantinnen delegiert werden. Auch in diesem Umgang mit Erfordernissen der Daseinsfürsorge kommt zum Ausdruck, dass der fordistische Konnex von Arbeit und Ungleichheit einer postfordistischen Konfiguration gewichen ist. Was die institutionelle Seite angeht, so baut diese Form der Delegation von Haushaltsarbeit nach Helma Lutz (2007) auf globalen Migrationsbewegungen neuen Ausmaßes wie auf nationalstaatlichen Regelungsdefiziten in Bezug auf Migration und auf Arbeit auf. Sie befördern neben der legalen halb- und illegalen Beschäftigung im Haushalt, der in seiner gesellschaftlich anerkannten Privatheit hierfür einen weitgehend unbeobachteten, aber auch ungeschützten Raum bereitstellt (vgl. auch Aulenbacher/Riegraf 2009). Was die mikropolitische Seite der Aushandlung der jeweiligen Arrangements angeht, so zeigen sich durch ganz verschiedene Untersuchungen der neuen Haushaltsforschung hindurch Befunde, die in vielfältiger Weise auf einen Neuzuschnitt von Arbeit im Haushalt hinweisen. Arbeiten werden in neuer Weise gewichtet, wobei ihre Umverteilung durch geschlechts- und ethniebasierte Vorstellungen legitimiert wird. Auch wird Arbeit in Verbindung mit neuen Migrationsformen wie Pendelmigration oder live-in beziehungsweise der Umnutzung alter Formate wie Au Pair neu organisiert (vgl. beispielsweise Hess 2005; Lutz 2007; Rerrich 2006 wie den Sammelband von Gather et al. 2002). Diese Reorganisation von Arbeit hat, worauf Karin Jurczyk und G. Günter Voß (1995) bereits hingewiesen haben, zur Folge, dass die im Privathaushalt weitgehend unverändert ungleiche Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern durch die Umverteilung von Arbeit zwischen Frauen auch weiterhin stabil gehalten wird. Außerdem haben sie zur Folge, dass sich Beschäftigungsformen herausbilden, welche hinter die gesellschaftlich erreichten demokratischen Standards zurückfallen, was die Regulierung von Arbeit, die individuellen Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und, pointiert im Falle des live-in, die Verfügung über das eigene Leben angeht. Da es in erster Linie Haushalte der Mittel- und Oberschicht sind, welche Haushaltsarbeit auf diese Weise delegieren, ist die Vermutung nicht abwegig und dies zeigt sich auch in Einzelbefunden (vgl. beispielsweise Rerrich 2006), dass hier Haus-, Betreuungs- und Pflegearbeiten nicht nur delegiert werden, weil sie in Teilen wenig attraktiv sind (vgl. hierzu Hochschild 1997). Es geht auch darum, berufliche An- beziehungsweise Überforderungen durch subjektivierte und entgrenzte Arbeit zu kompensieren und Karrieren zuzuarbeiten. Diese Indienstnahme des Privaten ist Teil einer forcierten Rationalisierung der Lebensführung, welche die Daseinsfürsorge entwertet und Zuständigkeiten nach Geschlecht, Ethnie, Schicht neu regelt.

18 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 17 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten 3.2 Wandel von Herrschaft: Reorganisation von Geschlechterarrangements und Rekonfiguration von Männlichkeiten In diesem Unterabschnitt geht es um die Frage nach dem Wandel von Herrschaft im Kontext von Entwicklungen der Arbeitsgesellschaft. Ins Zentrum rücke ich einen einzigen Aspekt: Die Unsicherheit als kennzeichnendes Merkmal der gegenwärtigen Entwicklung. Sie wird in zwei Dimensionen angesprochen: Als existenzielle Unsicherheit und als wirtschaftliche Unbeständigkeit. Wenn im vorherigen Unterabschnitt subjektivierte und entgrenzte in Relation zu taylorisierten Arbeiten angesprochen worden sind, so ist nun noch zu ergänzen, dass durch die verschiedenen Sektoren und Segmente hindurch die prekäre Beschäftigung zunimmt. Prekarität wird in der Arbeits- und Industriesoziologie und in der Männlichkeitsforschung in erster Linie vor der Referenzfolie des Normalarbeits-verhältnisses thematisiert. Im letztgenannten Strang wird dies ausdrücklich damit begründet, dass dieses Arrangement für die fordistische Konfiguration von Männlichkeiten von zentraler Bedeutung gewesen ist, während im erstgenannten Strang zumeist implizit bleibt, dass mit dem Blick auf das Normalarbeitsverhältnis wesentlich die Veränderungen in der Arbeitssituation von Männern interessieren (vgl. Dörre 2005, 2007; Meuser 2009; kritisch auch Aulenbacher 2009a; Völker 2009). In der weiteren Geschlechterforschung wird Prekarität darüber hinaus auch als Entsicherung (Völker 2009) der Arbeits- und Lebensverhältnisse verstanden, weshalb die schwindende Bedeutung bisheriger materieller Sicherungen über die Familie und der markteffiziente Umbau des Wohlfahrtsstaates stärker einbezogen werden (vgl. Völker 2009; ähnlich auch ungleichheitssoziologisch angeregte Beiträge etwa in Castel/Dörre 2009). Aus den verschiedenen Perspektiven liegen Arbeiten zu der Frage vor, inwieweit Prekarisierungsprozesse bisherige Geschlechter-arrangements berühren. Ferner wird auf ihre Demokratierelevanz verwiesen, indem die existenzielle Verunsicherung als neuer Herrschaftsmodus begriffen wird, der seine Wirksamkeit gerade dadurch entfaltet, dass sich ihre Ursachen hinter vermeintlichen Sachzwängen verbergen und dadurch unbeeinflussbar zu sein scheinen (vgl. Dörre/Brinkmann 2005; Dörre 2007, S ). Was die Frage angeht, in welcher Weise mit Prekarisierungstendenzen bisherige Geschlechterarrangements reorganisiert werden, gehen die Befunde und Interpretationen auseinander. Klaus Dörre (2007, S ) geht im Ergebnis seiner arbeits- und industriesoziologischen Studie von einer Retraditionalisierung der Geschlechterbeziehungen aus. Er zeigt, dass prekäre Beschäftigung neben weiteren Verarbeitungsmustern von Männern als Zwangsfeminisierung und von Frauen dort, wo sie ihren familiären Belangen widerspricht, als Entweiblichung erfahren werde. Beides führe zur Reaktivierung der Vorstellung vom Normalarbeitsverhältnis und der ihm entsprechenden Familie. Dies deckt sich mit Ergebnissen der Männlichkeitsforschung zu marginalisierten jungen Männern, insofern sich bei ihnen solche Lebensentwürfe gerade dann finden, wenn sie für sie kaum erreichbar sind (vgl. Bereswill 2007). Ebenfalls aus der Perspektive der Männlichkeitsforschung zeigt Sylka Scholz (2005) am Beispiel ostdeutscher Männer mit gebrochenen Berufsbiografien, dass die Erwerbsarbeit ihre identitätsstiftende Bedeutung nicht eingebüßt hat und, mehr noch, erwerbsbezogene Friktionen in biografischen Erzählungen im Nachhinein geglättet werden. Umgekehrt erweise sich Familienarbeit, in welche sie stärker als westdeutsche Männer einbezogen gewesen waren, nicht als identitätsstiftend, zumindest nicht für ihre Identität als Mann. Susanne Völker (2006, 2007, 2009) hingegen zeigt, dass Prekarisierungstendenzen bisherige Geschlechterarrangements dadurch brüchig werden lassen, dass sie ihnen die Grundlagen entziehen, so zum Beispiel im Falle der Arbeitslosigkeit der Männer, welche prekär beschäftigte Frauen unversehens zu Familienernährerinnen werden lässt. Dies führe zur Neuaushandlung von Geschlechterarrangements, welche sich in der Band-

19 18 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten breite des Versuchs bewegen, die bisherigen Zustände zu konservieren bis hin zu egalitären Beziehungen oder Arbeits- und Lebensweisen, die sich nicht mehr ohne Weiteres nach Geschlecht klassifizieren lassen. Auch weist sie auf Praktiken der Instabilität (Völker 2006), also Versuche hin, den unsicheren Verhältnissen durch ihre permanente Bearbeitung Perspektiven abzugewinnen, was sich zugleich auch mit der Aushandlung von angemessenen Geschlechterarrangements verbinden kann. Prekarität rührt, so lässt sich resümieren, an die Grundfeste der fordistischen Geschlechterarrangements. Reaktivieren lassen sie sich nicht; inwiefern dies versucht wird oder neue Wege beschritten werden, ist eine empirische Frage. Prekarisierungstendenzen gründen, so der Konsens in derjenigen Forschung, welche in erster Linie die Erosion der bisherigen Form von Erwerbsarbeit in den Blick nimmt, in veränderten ökonomischen Dynamiken (vgl. Castel 2000; die einschlägigen Beiträge in Castel/Dörre 2009). Am weitestgehenden wurde dies von Klaus Dörre und Ulrich Brinkmann (2005) in ihrer Analyse des Finanzmarktkapitalismus ausgeführt. Der neue als Sachzwang daherkommende Herrschaftsmodus der Unsicherheit gründet ihnen zufolge in einer grundlegenden Abkehr von fordistischen Maximen. Während fordistisches Wirtschaften im Rahmen eines auf Bestandserhalt orientierenden Wachstumsdenkens auf Gewinnerbringung zielte, sind Unter-nehmensgewinne und -bestand im Finanzmarktkapitalismus entkoppelt und, mehr noch, werden Gewinne auch und gerade, etwa beim shareholder value und durch hegde fonds, dadurch erzielt, dass der wirtschaftliche Bestand nicht erhalten bleibt. Nun lässt sich Herrschaft gewiss nicht personalisieren. Doch kommt selbst solch ein anonym daherkommender Herrschaftsmodus in seinem Zustandekommen und Wirken nicht ohne Personen aus. Auf diese Personen werfen die Teile der Männlichkeitsforschung Licht, die sich in Bezug auf ökonomische Schaltstellen der Macht, das global agierende Unternehmen und das globale Topmanagement, mit der Frage befassen, inwiefern hier neue Formen von Geschlechterherrschaft und von Männlichkeit generiert werden. Was den erstgenannten Aspekt angeht, so spricht Jeff Hearn (2009) in Bezug auf globale Unternehmen in ihrer nicht mehr organisatorisch begrenzten, sondern vernetzten Gestalt von transnationalen Patriarchien. Damit bringt er zum Ausdruck, dass sich auf der Seite der Männer unbenommen aller anders gerichteten Erosionen bisheriger Geschlechterarrangements auch ein Machtzuwachs registrieren lässt, was ihren Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung angeht. Raewyn Connell (2009), Michael Meuser (2009) und Sylka Scholz (2009) zeigen hinsichtlich des zweitgenannten Aspekts, dass sich im globalen Management eine neue hegemoniale Männlichkeit (Connell 1999) herausbildet. Zwei Ergebnisse dieser Forschungen sind besonders beachtenswert: Die neue hegemoniale Männlichkeit wird zum einen, was die Arbeits- und Lebensentwürfe der Manager angeht, auf der Grundlage von in erster Linie rhetorisch modernisierten Arbeitsteilungen generiert, in denen sie von ihren Partnerinnen voll für Erwerbsarbeit freigestellt werden (vgl. Connell 2009). Oder sporadische, auch käufliche Beziehungen lösen partnerschaftliche Arrangements ab (vgl. Scholz 2009, S ). Selbstsorge, etwa neue Umgangsformen mit dem Körper (vgl. Connell 2009; Meuser 2007, S ), steht im Zeichen der vollen Verfügbarkeit für den Beruf. Persönlicher Erfolg wird gleichgesetzt mit ökonomischem Erfolg. Umgekehrt ist die Wahl anderer Arbeitsund Lebensformen mit unternehmensseitigen, über die männliche Konkurrenz vermittelten Anforderungen nicht kompatibel und daher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von beruflichen Rückschritten begleitet (vgl. Connell 2009; ähnlich am Beispiel von Unternehmensberatungen auch Rudolph 2007). Zum anderen wird die neue hegemoniale Männlichkeit nicht allein in den ernsten Spielen des Wettbewerbs der Männer untereinander generiert (Meuser 2006, S. 167), sondern auch in Bezug

20 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 19 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten auf den Gegenstand ihres beruflichen Handelns. Diesen Gegenstand macht Michael Meuser (2009, S ) in der Unsicherheit der Lebensverhältnisse einschließlich der auf Unbeständigkeit angelegten Ökonomie aus, die es und daran bemisst sich dann Erfolg in zukunftsgerichtete Projekte zu überführen gilt. Die spekulativen Geschäfte des Finanzmarktkapitalismus beispiels-weise sind aus Sicht der Männlichkeitsforschung also ernste Spiele (Meuser 2006) der Männer, in denen ökonomisch vermittelte Machtausübung und hegemoniale Männlichkeit miteinander verbunden sind. Als Ertrag der Männlichkeitsforschung lässt sich festhalten, dass sie mit der Neuformierung von Geschlechterherrschaft und der Neukonfiguration von Männlichkeit Prozesse in den Blick rückt, die der unpersönlichen Dynamik gesellschaftlicher Entwicklungen unterlegt sind, wie sie in der Kapitalismusanalyse thematisiert werden. Hegemoniale Männlichkeit ist ein relationaler Begriff. Sie konstituiert sich in Relation zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten (vgl. Connell 1999, ). Dazu gehört neben der untergeordneten die komplizenhafte Männlichkeit derjenigen, die im Rahmen der gesellschaftlichen Ausgestaltung des Konnex von Arbeit und Männlichkeit, beispielsweise in subjektivierten und entgrenzten Formen des Arbeitens, auf Anschluss an die dominante Kultur hoffen. Und es gehört die marginalisierte Männlichkeit derjenigen dazu, die qua Klasse und/oder Ethnie, beispielsweise durch Prekarität davon ausgeschlossen sind (vgl. zu diesen Begriffen Connell 1999, ; zur gegenwartsbezogenen Analyse von Männlichkeiten Meuser 2006, 2009; Scholz 2009). Der markteffiziente Umbau der Arbeits-gesellschaft setzt also auch Männlichkeiten neu zueinander in Relation. 4 Der Ertrag von Perspektiven der Geschlechterforschung für die Analyse des Wandels der Arbeitsgesellschaft Der Ertrag, den Perspektiven der Geschlechterforschung für die Analyse des Wandels der Arbeitsgesellschaft zeigen, gründet darin, dass und wie sie den Konnex von Arbeit und Ungleichheit in den Blick nehmen und dabei einem weiten Arbeitsbegriff folgen. Sie zeigen zum einen, dass mit dem Wandel von Arbeit, sei es im Hinblick auf die Arbeitsteilung, sei es im Hinblick auf die gesellschaftliche Wertschätzung von Arbeiten, auch bisherige geschlechts-, ethnie- und schichtbasierte Arrangements reorganisiert werden. Mit dem Wandel der Arbeitsgesellschaft geht also ein umfassender Wandel der in sie eingelassenen Konfiguration von Ungleichheiten einher. Zum zweiten zeigen sie, dass die Ausrichtung dieses Wandels davon mit beeinflusst wird, wie Menschen gesellschaftlich nach Geschlecht, Ethnie und Schicht positioniert sind und welche Einflussmöglichkeiten ihnen damit verbunden zukommen. Der Wandel der Arbeitsgesellschaft gründet somit auf Konfigurationen von Ungleichheiten, welche seine Richtung beeinflussen. Der Ertrag für die zeitdiagnostische Reflexion des Wandels von Arbeit und der Arbeitsgesellschaft besteht in Verbindung mit den beiden zuvor genannten Punkten zum dritten darin, dass verschiedene Tendenzen gesellschaftlicher Entwicklung in Relation zueinander und damit in ihrem Geltungsbereich ausgelotet werden können. Dies ist dadurch möglich, dass die systematische Betrachtung der Relationen zwischen den Menschen mit der Analyse der Relationen zwischen gesellschaftlichen Bereichen, Sektoren und Segmenten verbunden wird. Die unter fordistischen Vorzeichen vorwiegend von der einheimischen männlichen Mittelschicht verrichtete Arbeit unterliegt unter postfordistischen

21 20 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Vorzeichen trotz der für alle Bereiche Dominanz beanspruchenden Orientierung an Markteffizienz einem anderen Wandel als angestammte Bereiche der Frauenbeschäftigung. Einer Analyse, die und das macht Zeitdiagnostik ja aus Entwicklungen von gesamtgesellschaftlicher und zukünftiger Bedeutung in den Blick bekommen will, wird hier ein Weg geboten, der unzulässige Verallgemeinerungen bereichsbezogener Tendenzen ausschließt und stattdessen der Komplexität der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung trägt. Literatur Aulenbacher, B. 2005: Rationalisierung und Geschlecht in soziologischen Gegenwartsanalysen. Wiesbaden Aulenbacher, B. 2007: Vom fordistischen Wohlfahrts- zum neoliberalen Wettbewerbsstaat, Bewegungen im gesellschaftlichen Gefüge und in den Verhältnissen von Klasse, Geschlecht und Ethnie. In: Klinger, C./Knapp, G./Sauer, B. (Hg.): Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz, Verhältnis-bestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse/Ethnizität. Frankfurt/New York, S Aulenbacher, B. 2008: Auf gute Nachbarschaft? Über Bewegungen im Verhältnis von Soziologie und Geschlechterforschung. In: Hofbauer, J./Wetterer, A. (Hg.): Soziologie und Geschlechterforschung. Österreichische Zeitschrift für Soziologie Jg. 4, S Aulenbacher, B. 2009: Rationalisierung und der Wandel von Erwerbsarbeit aus der Genderperspektive. In: Böhle, F./Voß, G. G./Wachtler, G. (Hg.): Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden Aulenbacher, B. 2009: Die soziale Frage neu gestellt, Gesellschaftsanalysen der Prekarisierungsund Geschlechterforschung. In: Castel, R./Dörre, K. (Hg.): Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung. Die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt/New York, S Aulenbacher, B./Riegraf, B. 2008: Challenged Professional Identities, New Public Management, the Rationalization of social and care work and the Question of Inequality. In: Berg, E./Barry, J./Piippola, S./Chandler, J. (Eds.): Identity, New Public Management and Governance. Lulea University of Technology, S Aulenbacher, B./Riegraf, B. 2009: Markteffizienz und Ungleichheit Zwei Seiten einer Medaille? Klasse/Schicht, Geschlecht und Ethnie im Übergang zur postfordistischen Arbeitsgesellschaft. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Diagnosen und Perspektiven der Geschlechterforschung. Münster, S Aulenbacher, B./Siegel, T. (Hg.) 1995: Diese Welt wird völlig anders sein, Denkmuster der Rationalisierung. Pfaffenweiler Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.) 2009: Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster Baethge, M. 1991: Arbeit, Vergesellschaftung, Identität Zur zunehmenden normativen Subjektivierung der Arbeit. In: Zapf, W. (Hg.): Die Modernisierung moderner Gesellschaften, Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt/M Frankfurt/New York, S Beckenbach, N. 1991: Industriesoziologie. Berlin/New York

22 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 21 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Becker-Schmidt, R. 2000: Frauenforschung, Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnisforschung. In: Becker-Schmidt, R./Knapp, G.: Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg, S Becker-Schmidt, R. (Ed.) 2002: Gender and Work in Transition, Globalization in Western, Middle and Eastern Europe. Opladen Becker-Schmidt, R. 2007: Geschlechter- und Arbeitsverhältnisse in Bewegung. In: Aulenbacher, B./Funder, M./Jacobsen, H./Völker, S. (Hg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft, Forschung im Dialog. Wiesbaden, S Becker-Schmidt, R./Krüger, H. 2009: Krisenherde in gegenwärtigen Sozialgefügen: Asymmetrische Arbeits- und Geschlechterverhältnisse vernachlässigte Sphären gesellschaftlicher Reproduktion. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster, S Beer, U./Chalupsky, J. 1993: Vom Realsozialismus zum Privatkapitalismus, Formierungstendenzen im Geschlechterverhältnis. In: Aulenbacher, B./Goldmann, M. (Hg.): Transformationen im Geschlechterverhältnis, Beiträge zur industriellen und gesellschaftlichen Entwicklung. Frankfurt/New York, S Bereswill, M. 2007: Sich auf eine Seite schlagen, Die Abwehr von Verletzungsoffenheit als gewaltsame Stabilisierung von Männlichkeit. In: Bereswill, M./Meuser, M./Scholz, S. (Hg.): Dimensionen der Kategorie Geschlecht: Der Fall Männlichkeit. Münster, S Böhle, F./Voß, G. G./Wachtler, G. (Hg.) 2009: Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden Budde, G. 2004: Alles bleibt anders, Die Institution der Familie zwischen 1945 und 1975 im deutsch-deutschen Vergleich. In: Oppen, M./Simon, D. (Hg.): Verharrender Wandel, Institutionen und Geschlechterverhältnisse. Berlin, S Castel, R. 2000: Die Metamorphosen der sozialen Frage. Eine Chronik der Lohnarbeit. Konstanz Castel, R./Dörre, K. (Hg.) 2009: Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung. Die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt/New York Connell, R. W. 1999: Der gemachte Mann, Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Opladen Connell, R. 2009: The Machine in the Tower Block: Finance Capital & Corparate Masculinities. Paper presented in the Workshop: Studying Masculinity in Life History. Johannes Kepler Universität Linz am Dölling, I. 2003: Zwei Wege gesellschaftlicher Modernisierung. Geschlechtervertrag und Geschlechterarrangements in Ostdeutschland in gesellschafts-/modernisierungstheoretischer Perspektive. In: Knapp, G./Wetterer, A. (Hg.): Achsen der Differenz, Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II. Münster, S Dörre, K. 2005: Prekäre Beschäftigung ein unterschätztes Phänomen in der Debatte um die Marktsteuerung und Subjektivierung von Arbeit. In: Lohr, K./Nickel, H. M. (Hg.): Subjektivierung von Arbeit Riskante Chancen. Münster, S Dörre, K. 2007: Prekarisierung und Geschlecht, Ein Versuch über unsichere Beschäftigung und männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeits-gesellschaften. In: Aulenbacher, B. et al. (Hg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft, Forschung im Dialog. Wiesbaden

23 22 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Dörre, K./Brinkmann, U. 2005: Finanzmarktkapitalismus. Triebkraft eines flexiblen Produktionsmodells? In: Windorf, P. (Hg.): Finanzmarktkapitalismus. Analysen zum Wandel von Produktionsregimen. Wiesbaden, S Dunkel, W./Sauer, D. (Hg.) 2006: Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit. Neue Herausforderungen für die Arbeitsforschung. Berlin Funder, M./Dörhöfer, S./Rauch, C. (Hg.) 2005: Jenseits der Geschlechterdifferenz? Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. München und Mering Gather, C./Geissler, B./Rerrich, M. S. (Hg.) 2002: Weltmarkt Privathaushalt. Bezahlte Haushaltsarbeit im globalen Wandel. Münster (2. Aufl. 2008) Gottschall, K. 1995: Geschlechterverhältnis und Arbeitsmarktsegregation. In: Becker-Schmidt, R./Knapp, G.-A. (Hg.): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Frankfurt/New York, S Gottschall, K. 2008: Soziale Dienstleistungen zwischen Informalisierung und Professionalisierung oder: der schwierige Abschied von deutschen Erbe sozialpolitischer Regulierung. In: Arbeit, Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 17. Jg., H. 4, S Gottschall, K. 2009: Der Staat und seine Diener: Metamorphosen eines wohlfahrtsstaatlichen Beschäftigungsmodells. In: Obinger, H./Rieger, E. (Hg.): Wohlfahrtsstaatlichkeit in entwickelten Demokratien, Herausforderungen, Reformen und Perspektiven. Frankfurt/New York, S Hearn, J. 2009: Von gendered organizations zu transnationalen Patriarchien Theorien und Fragmente. In: Aulenbacher, B./Riegraf, B. (Hg.): Erkenntnis und Methode, Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs. Wiesbaden, S Hess, S. 2005: Globalisierung der Hausarbeit. Au-pair als Migrationsstrategie für Frauen aus Osteuropa. Wiesbaden Hochschild, A. 1997: The Time Bind. When Work Becomes Home & Home Becomes Work. New York Hofbauer, J./Holtgrewe, U. 2009: Geschlechter organisieren Organisationen gendern, Zur Entwicklung feministischer und geschlechtersoziologischer Reflexion über Organisationen. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster, S Huchler, Norbert (Hg.) 2008: Ein Fach wird vermessen. Positionen zur Zukunft der Disziplin Arbeits- und Industriesoziologie. Berlin Jürgens, K. 2006: Arbeits- und Lebenskraft, Reproduktion als eigensinnige Grenzziehung. Wiesbaden Jürgens, K. 2008: Perspektiverweiterung statt Kriseninszenierung, Ein Beitrag zum Diskurs über die Zukunft der Arbeits- und Industriesoziologie. In: Huchler, N. (Hg.): Ein Fach wird vermessen. Positionen zur Zukunft der Disziplin Arbeits- und Industriesoziologie. Berlin, S Jurczyk, K./Oechsle, M. 2008: Das Private neu denken, Erosionen, Ambivalenzen, Leistungen. Münster Jurczyk, K./Rerrich, M. S. (Hg.) 1993: Die Arbeit des Alltags, Beiträge zu einer Soziologie der alltäglichen Lebensführung. Freiburg

24 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 23 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Jurczyk, K./Voß, G. G. 1995: Zur gesellschaftsdiagnostischen Relevanz der Untersuchung von alltäglicher Lebensführung, in: Projektgruppe Alltägliche Lebensführung (Hg.): Alltägliche Lebensführung, Arrangements zwischen Traditionalität und Modernisierung. Opladen, S Kleemann, F./Matuschek, I./Voß, G. G. 2002: Subjektivierung von Arbeit, Ein Überblick zum Stand der soziologischen Diskussion.I: Moldaschl, M.Voß, G. G.(Hg.): Subjektivierung von Arbeit. München und Mering, S Klinger, C. 2003: Ungleichheit in den Verhältnissen von Klasse, Rasse und Geschlecht. In: Knapp, G.-A./Wetterer, A. (Hg.): Achsen der Differenz, Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II. Münster, S Klinger, C./Knapp, G.-A. 2007: Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz: Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse /Ethnizität. In: Klinger, C./Knapp, G.-A./Sauer, B. (Hg.): Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz, Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse/Ethnizität. Frankfurt/New York, S Klinger, C./Knapp, G.-A./Sauer, B. (Hg.) 2007: Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz, Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse/Ethnizität. Frankfurt/New York Kocyba, H. 2000: Der Preis der Anerkennung, Von der tayloristischen Missachtung zur strategischen Instrumentalisierung der Subjektivität der Arbeitenden. In: Holtgrewe, U./Voswinkel, S./Wagner, G. (Hg.): Anerkennung und Arbeit, Konstanz, S Kohlmorgen, L. 2004: Regulation, Klasse, Geschlecht, Die Konstituierung der Sozialstruktur im Fordismus und Postfordismus. Münster Kratzer, N./Lange A. 2006: Entgrenzung von Arbeit und Leben: Verschiebung, Pluralisierung, Verschränkung, Perspektiven auf ein neues Reproduktionsmodell. In: Dunkel, W./Sauer, D. (Hg.): Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit, Neue Herausforderungen für die Arbeitsforschung. Berlin, S Kratzer, N./Sauer, D. 2003: Entgrenzung von Arbeit Konzept, Thesen, Befunde. In: Gottschall, K./Voß, G. G. (Hg.): Entgrenzung von Arbeit und Leben, Zum Wandel der Beziehungen von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag. München und Mering, S Kratzer, N./Sauer, D. 2007: Entgrenzte Arbeit gefährdete Reproduktion. Genderfragen in der Arbeitsforschung. In: Aulenbacher, B./Funder, M./Jacobsen, H./Völker, S. (Hg.): Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft, Forschung im Dialog. Wiesbaden, S Krüger, H. 1995: Dominanzen im Geschlechterverhältnis: Zur Institutionalisierung von Lebensläufen. In: Becker-Schmidt, R./Knapp, G.-A. (Hg.): Das Geschlechter-verhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Frankfurt/New York, S Krüger, H. 2001: Gesellschaftsanalyse: der Institutionenansatz in der Geschlechterforschung. In: Knapp, G.-A./Wetterer, A. (Hg.): Soziale Verortung der Geschlechter, Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Münster, S Kutzner, E./Jacobsen, H./Goldmann, M.: Dienstleistungsarbeit im Kund/innenkontakt Wandel von Arbeits- und Geschlechterarrangements. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster, S Kudera, W./Voß, G. G. (Hg.) 2000: Lebensführung und Gesellschaft. Beiträge zu Konzept und Empirie alltäglicher Lebensführung. Opladen

25 24 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Lenz, I. 1995: Geschlecht, Herrschaft und internationale Ungleichheit. In: Becker-Schmidt, R./Knapp, G.-A. (Hg.): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Frankfurt/New York, S Lenz, I. 2000: Gender und Globalisierung: Neue Horizonte? In: Cottmann, A./Kortendiek, B./Schildmann, U. (Hg.): Das undisziplinierte Geschlecht, Frauen- und Geschlechterforschung Ein und Ausblick. Opladen, S Lutz, H. 2007: Die 24-Stunden-Polin Eine intersektionelle Analyse transnationaler Dienstleistungen. In: Klinger, C./Knapp, G.-A./Sauer, B. (Hg.): Achsen der Ungleichheit Achsen der Differenz, Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, Rasse/Ethnizität. Frankfurt/New York, S Meuser, M. 2006: Hegemoniale Männlichkeit Überlegungen zur Leitkategorie der Men s Studies. In: Aulenbacher, B. u.a. (Hg.): FrauenMännerGeschlechter-forschung, State of the Art. Münster (2. Aufl. 2009), S Meuser, M. 2009: Männlichkeiten in Bewegung Zur Aktualität des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit angesichts des Wandels von Erwerbsarbeit. In: Aulenbacher, B./Riegraf, B. (Hg.): Erkenntnis und Methode, Geschlechter-forschung in Zeiten des Umbruchs. Wiesbaden, S Moldaschl, M./Voß, G. G. (Hg.) 2002: Subjektivierung von Arbeit. München und Mering Mühlum, Albert et al. 1997: Sozialarbeitswissenschaft, Pflegewissenschaft, Gesundheitswissenschaft. Freiburg i.br. Negt, O. 2001: Arbeit und menschliche Würde. Göttingen Nickel, H. M. 1995: Frauen im Umbruch der Gesellschaft, Die zweifache Transformation in Deutschland und ihre ambivalenten Folgen. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B Bonn, S Notz, G. 2004: Arbeit: Hausarbeit, Ehrenamt, Erwerbsarbeit. In: Becker, R./Kortendiek, B. (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden, S Oppen, M./Simon, D. (Hg.) 2004: Verharrender Wandel, Institutionen und Geschlechterverhältnisse. Berlin Projektgruppe Alltägliche Lebensführung (Hg.) 1995: Alltägliche Lebensführung. Arrangements zwischen Traditionalität und Modernisierung. Opladen Rerrich, M. S. 2006: Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten. Hamburg Riegraf, B. 2007: Der Staat auf dem Weg zum Dienstleistungsunternehmen? New Public Management geschlechtsspezifisch analysiert. In: Aulenbacher, B. u. a. (Hg): Arbeit und Geschlecht in der modernen Gesellschaft. Forschung im Dialog. Wiesbaden, S Rudolph, H. 2007: Unternehmensberatungen als männliche Eliteorganisationen. In: Gildemeister, R./Wetterer, A. (Hg.): Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen? Widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen. Münster, S Sauer, D./Döhl, V. 1997: Die Auflösung des Unternehmens? Entwicklungstendenzen der Unternehmensreorganisation in den 90er Jahren. In: IfS/INIFES/ISF/SOFI (Hg.): Jahrbuch Sozialwissenschaftliche Technikbericht-erstattung 96 Schwerpunkt: Reorganisation. Berlin, S

26 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 25 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Scholz, S. 2005: Der Mann, der große Ernährer der Familie, das ist in den Köpfen nicht so drin Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer. In: Schäfer, E. u. a. (Hg.): Irritation Ostdeutschland, Geschlechterverhältnisse seit der Wende. Münster, S Scholz, S. 2009: Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster, S Siegel, T. 1993: Das ist nur rational, Ein Essay zur Logik der sozialen Rationalisierung. In: Reese, D. u.a. (Hg.): Rationale Beziehungen? Geschlechter-verhältnisse im Rationalisierungsprozess. Frankfurt a.m., S Siegel, T. 2003: Denkmuster der Rationalisierung. Ein soziologischer Blick auf Selbstverständlichkeiten. In: Geideck, S./Liebert, W.-A. (Hg.): Sinnformeln, Linguistische und soziologische Analysen von Leitbildern, Metaphern und anderen kollektiven Orientierungsmustern. Berlin/New York, S Tepe, M./Gottschall, K./Kittel, B. 2008: Marktwirtschaftsmodell und öffentliche Beschäftigungsregimes in der OECD. In: dms der moderne staat Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management 2, S Völker, S. 2006: Praktiken der Instabilität. Eine empirische Untersuchung von Prekarisierungsprozessen. In: Aulenbacher, B. u.a. (Hg.): FrauenMänner-Geschlechterforschung, State of the Art. Münster, (2. Aufl. 2009), S Völker, S. 2007: Prekäre Transformationen herausgeforderte Lebensführungen. In: Bock, U./Dölling, I./Krais, B. (Hg.): Prekäre Transformationen: Bourdieu und die Frauen- und Geschlechterforschung. Querelles-Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung. Göttingen, S Völker, S. 2009: Entsicherte Verhältnisse Impulse des Prekarisierungsdiskurses für eine geschlechtersoziologische Zeitdiagnose. In: Aulenbacher, B./Wetterer, A. (Hg.): Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster, S Voß, G. G. 2000: Das Ende der Teilung von Arbeit und Leben? An der Schwelle zu einem neuen gesellschaftlichen Verhältnis von Betriebs- und Lebensführung. In: Kudera, W./Voß, G. G. (Hg.): Lebensführung und Gesellschaft, Beiträge zu Konzept und Empirie alltäglicher Lebensführung. Opladen Voß, G. G./Pongratz, H. J. 1998: Der Arbeitskraftunternehmer. Eine neue Grundform der Ware Arbeitskraft? In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 50, H. 1, S Voß, G. G./Weiß, C. 2005: Ist der Arbeitskraftunternehmer weiblich? In: Lohr, K./Nickel, H. M. (Hg.): Subjektivierung von Arbeit Riskante Chancen. Münster, S Wendt, W. R. (Hg.) 1995: Soziale Arbeit im Wandel ihres Selbstverständnisses, Beruf und Identität. Freiburg i.br. Wilken, U. (Hg.) 2000: Soziale Arbeit zwischen Ethik und Ökonomie. Freiburg i.br. Wilz, S. M :Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit in der Gendered Organization. In: Pasero, U./Priddat, B. P. (Hg.). Organisationen und Netzwerke: Der Fall Gender. Wiesbaden Young, B. 1998: Genderregime und Staat in der globalen Netzwerk-Ökonomie. In: Prokla 111, Juni, S

27 26 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 Arbeit, Geschlecht und soziale Ungleichheiten Young, B. 2006: Geschlechter(un)gleichheit und Öffnung der globalen Märkte. In: Degener, U./Rosenzweig, B. (Hg.). Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit, Feministische Analysen und Perspektiven. Wiesbaden, S Zur Person Brigitte Aulenbacher, Studium in Saarbrücken und Bielefeld, promovierte und habilitierte Soziologin, nach Lehr- und Forschungstätigkeit unter anderem an den Universitäten Frankfurt a.m., Bochum, Hannover, Bielefeld, Göttingen Professorin für Soziologische Theorie und Sozialanalysen und Leiterin der Abteilung für Theoretische Soziologie und Sozialanalysen im Institut für Soziologie an der Johannes Kepler Universität Linz, Arbeitsgebiete: Gesellschaftstheorie, Methodologie, Rationalisierungs-, Arbeits-, Organisations-, Geschlechterforschung, jüngste Buchpublikationen: Arbeit, Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung, Münster 2009 (hrsg. gem. mit Angelika Wetterer); Erkenntnis und Methode, Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Wiesbaden 2009 (hrsg. mit Birgit Riegraf).

28 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 27 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen [1-L] Ahlers, Elke; Kraemer, Birgit; Ziegler, Astrid: Standortverlagerungen: welche Entwicklung zeichnet sich ab?, in: Elke Ahlers (Hrsg.) ; Birgit Kraemer (Hrsg.) ; Astrid Ziegler (Hrsg.): Beschäftigte in der Globalisierungsfalle?, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband rekapituliert und kommentiert die gängigen (medialen) Argumentationsmuster zum Thema Standortverlagerung. Die Repräsentanten der Wirtschaft und weite Teile der bundesdeutschen Politik stellen die Internationalisierung als betriebswirtschaftliche Notwendigkeit dar. Zur Rechtfertigung wird gern auf die kostspieligen und unflexiblen Rahmenbedingungen in Deutschland verwiesen: das hohe Lohnniveau, ein starres Arbeitsrecht, zu hohe Unternehmenssteuern, zu viel Bürokratie. Daraus werden politische Forderungen abgeleitet, etwa wenn auf Kosten der Beschäftigten für den heimischen Arbeitsmarkt eine höhere Flexibilität und Lohnverzicht gefordert werden. Nur so könnten deutsche Arbeitsplätze wettbewerbsfähig und damit auf Dauer erhalten bleiben. Andere Positionen behaupten dagegen, Ausmaß und Dynamik von Standortverlagerungen würden erheblich übertrieben. Sie weisen daraufhin, dass sich derartige Prozesse überwiegend innerhalb des europäischen Binnenmarktes abspielten und Unternehmen auch sonst nicht bindungslos auf der Suche nach lohnkostengünstigen Arbeitsplätzen um den Globus ziehen. Die Ergebnisse der Studien zeigen jedoch insgesamt, dass bereits die Androhung einer Standortverlagerung Belegschaften und die betriebliche Arbeitnehmervertretung unter Druck setzen und ihnen Zugeständnisse beim Einkommen und den Arbeitszeiten abverlangen. Werden in Folge von Standortverlagerungen Arbeitsplätze abgebaut, so bedeutet dies häufig, dass sich die betroffenen Beschäftigten in Umschulungen oder in schlechter bezahlten Stellen wieder finden - im schlimmsten Fall werden sie in die Arbeitslosigkeit entlassen. (ICA2) [2-L] Aulenbacher, Brigitte; Riegraf, Birgit: Markteffizienz und Ungleichheit - zwei Seiten einer Medaille?: Klasse/ Schicht, Geschlecht und Ethnie im Übergang zur postfordistischen Arbeitsgesellschaft, in: Brigitte Aulenbacher (Hrsg.) ; Angelika Wetterer (Hrsg.): Arbeit : Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2009, S INHALT: Die derzeitigen gesellschaftlichen Umbruch- und Umbauprozesse und die Verwerfungen, die damit für die Positionierungen von Gesellschaftsmitgliedern entstehen, spiegeln sich auch in den Diskurskonstellationen der Geschlechterforschung wider. Deshalb diskutieren die Autorinnen zunächst Forschungen, die unter dem Stichwort Intersektionalität komplexe soziale Ungleichheiten thematisieren. Im nächsten Schritt erfolgt ein Rekurs auf feministische Gesellschaftstheorien und die Regulationstheorie, um Übergangsprozesse zur postfordistischen Arbeitsgesellschaft in den Blick zu nehmen. Anschließend werden die gesellschaftlichen "Erosionskrisen" konkretisiert und der Umbau vom fordistischen Wohlfahrts- und staatssozialistischen Versorgungsstaat zum neoliberalen Wettbewerbsstaat behandelt. Inwiefern soziale Differenzierungen und Ungleichheiten in diesem Umbauprozess Bedeutung erhalten, wird schließlich am Beispiel von Erwerbsarbeit, Hausarbeit und öffentlicher Daseinsfürsorge gezeigt. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob der markteffiziente Umbau der Gesellschaft notwendig mit Ungleichheit ein hergeht. Die Beispiele zeigen insgesamt, wie

29 28 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen sich das Reproduktionsdilemma der kapitalistischen Gesellschaft unter den Vorzeichen markteffizienter Rationalisierung darstellt und wie die Differenzen und Ungleichheiten im Umgang mit "Natalität, Morbidität, Mortalität" bearbeitet werden. (ICA2) [3-L] Bayer, Kristina: Selbstbestimmung durch demokratische Wirtschaftsformen: solidarische Ökonomie als Ausgangspunkt zukunftsweisenden Handelns im europäischen Einigungsprozess, in: Clarita Müller-Plantenberg (Hrsg.) ; Joachim Perles (Hrsg.): Kritik eines technokratischen Europa : der politische Widerstand und die Konzeption einer europäischen Verfassung ; internationale Europatagung in der Stiftung Adam von Trott Imshausen e. V., Oktober 2007, Kassel: Kassel Univ. Press, 2008, S INHALT: Bezug nehmend auf die Erfahrung Brasiliens argumentiert die Verfasserin, dass das Zentrale bei der regionalen Entwicklung die Besinnung auf das eigene Potenzial ist. Nicht so wie die anderen, angeblich starken Regionen zu werden, ist das Ziel, sondern das Eigene zu entdecken und zu entwickeln. Den eigenen Entwicklungsrückstand als Entwicklungsvorteil unter dem Kriterium der Zukunftsfähigkeit zu begreifen angesichts der dringend notwendigen Veränderungen, die im globalen Maßstab anstehen, und die doch nur kleinteilig, also regional und lokal zu bewältigen sind. Ein zukunftsfähiger Begriff von Wirtschaften muss wieder das Ganze in den Blick nehmen - die Bezüge zu seinen natürlichen Grundlagen wie zu seinen sozialen Auswirkungen und Bedingungen. Die derzeitige Wirtschaftsordnung, Ergebnis u.a. der Interessen der Europäischen Union, wird mit ihrer einseitigen Ausrichtung auf Wachstum und Wettbewerb diesem Ziel nicht gerecht. Trotz eines mittlerweile relativ breiten Bewusstseins hierüber in der Bevölkerung ist eine Transformation im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Umsteuerung gegenwärtig nicht in Sicht. Die Solidarische Ökonomie bietet inmitten dieses Prozesses die Möglichkeit, relativ pragmatisch eine gesellschaftliche Parallelstruktur bzw. -strategie aufzubauen. Durch den Aufbau von Strukturen Solidarischer Ökonomie in ihrer vielfältigen Form, also durch selbstverwaltete Betriebe, solidarische Unternehmenszusammenschlüsse, informelle Gruppen und vieles mehr, entsteht eine konkrete Perspektive, die unmittelbar neue Wege beschreitet und Perspektiven eröffnet. Statt des vorherrschenden Prinzips der Konkurrenz entstehen neue Kooperationsformen, die auch in der Zivilgesellschaft vollkommen neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens ermöglichen. Zentrales Element der Solidarischen Ökonomie ist die Eigenverantwortung - allerdings im Gegensatz zu ihrem neoliberalen Verschnitt nicht mit dem Hintergrund der totalen Verwertung durch Kapitalinteressen, sondern der persönlichen Entwicklung durch Übernahme von Verantwortung, durch Gestalten in Gemeinschaft usw. Europa als Ganzes muss lernen, so die These, aus sich selbst zu leben und mit sich selbst im Gleichgewicht zu sein. Solidarische Ökonomie kann hierbei als Strategie der Bedürfnisbefriedigung über dezentrale und demokratische Versorgungsstrukturen sowie intelligente Formen von Selbstbegrenzung eine wichtige Grundlage bilden. Statt nach innen und außen als ein Bollwerk gebündelter Interessen von Besitzstandswahrung aufzutreten, kann sich ein solches Europa in Partnerschaft und Solidarität den globalen Herausforderungen stellen. (ICF2)

30 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 29 [4-L] Böhnisch, Lothar; Schröer, Wolfgang: Soziale Entwicklung, Sozialpolitik und Sozialstaat, in: Hans Günther Homfeldt ; Christian Reutlinger: Soziale Arbeit und soziale Entwicklung, Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 2009, S INHALT: Die Verfasser betrachten die Konzepte der sozialen Entwicklung in enger Verbindung mit der Diskussion um die Bürgergesellschaft, da zumindest in Deutschland eine eigenständige Diskussion um soziale Entwicklung jenseits der bürgergesellschaftlichen Entwürfe kaum auszumachen ist. Zudem werden Dimensionen eines Entwicklungsmodells des bürgergesellschaftlich sozialpolitischen Raums für die Soziale Arbeit im Kontext der Regionalisierung zur Diskussion gestellt. Die gegenwärtige Situation zeichnet sich dadurch aus, dass der digitale Kapitalismus den Menschen selbst aufgesogen hat, ihn mitnimmt, bis hinein in die Psychodynamik und ihn in seiner herkömmlichen arbeitswesentlichen Existenz destruiert. Deshalb braucht es wieder eine Vision vom autonomen Menschsein, vom Recht des Menschen aus sich selbst heraus, wie sie in der Perspektive sozialer Entwicklung angelegt ist. Freilich kann sich dies nur in der Spannung zum Ökonomisch-Gesellschaftlichen entfalten. Diese Spannung kann aber nur durch die Einbeziehung des Sozialpolitischen in den zivilgesellschaftlichen Diskurs herausgefordert werden. Sowohl sozialhistorisch als auch in aktuellen Untersuchungen zur sozialen Teilhabe kann gezeigt werden, dass selbständige kulturelle und politische Teilhabe Solidarität und soziale Sicherheit voraussetzt. Gerade angesichts der zeitgenössischen Entgrenzungsprozesse erscheint eine gesellschaftliche Instanz notwendig, die den Menschen eine Hintergrundsicherheit gewährt. Erst diese Hintergrundsicherheit ermöglicht es den Menschen, herauszutreten aus den überkommenen Gewohnheiten, die sich nicht mehr halten lassen, gibt ihnen die Möglichkeit, sich den neuen Herauforderungen zu stellen. Sie gibt den Menschen das Gefühl, ihrer biografischen Lage gewachsen zu sein. Der Sozialstaat wird dann sichtbar als kollektive Identität, als Netzwerk sozialer Normalität, als Rückhalt und Hintergrundsicherheit sozialer Entwicklung und Teilhabe. Vor diesem Zusammenhang sehen die Autoren die Notwendigkeit, die Diskussionen um den Sozialstaat sozialpolitisch neu zu erschließen. (ICF2) [5-L] Ehmke, Ellen; Zeuner, Bodo: Akteure internationaler Arbeitsstandards: Beziehungen und Ressourcen, in: Ellen Ehmke (Hrsg.) ; Michael Fichter (Hrsg.) ; Nils Simon (Hrsg.) ; Bodo Zeuner (Hrsg.): Internationale Arbeitsstandards in einer globalisierten Welt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: Die Verfasser untersuchen die auf dem umstrittenen Terrain Internationaler Arbeitsstandards agierenden Akteuren. Es handelt sich dabei stets um Kollektivakteure, also um Unternehmen, Verbände, Organisationen und Regierungen samt deren Interessen, Strategien und Ressourcen. Meist geht es um aggregierte Kollektivakteure, die wiederum von mehreren einzelnen Kollektivakteuren gebildet oder bestimmt werden, also Dachverbände, internationale Organisationen, von Koalitionen getragene Regierungen. Nationalstaaten können, auch wenn sie Blockweise agieren oder Teile ihrer Souveränität supranational delegieren, unter den Bedingungen der ökonomischen Globalisierung auf überstaatlicher Ebene kein Regulierungsmonopol mehr beanspruchen oder gar durchsetzen. Als regulierende Akteure sehen sie sich daher oft auf die Kooperation mit anderen Akteuren, in erster Linie mit Kapitalen, angewiesen. Zugleich kommen neben Staaten und Kapitalen und deren Dachorganisationen noch mindestens zwei weitere Arten von Akteuren hinzu, die jeweils national und international zwischen

31 30 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen Staat und Markt operieren: Gewerkschaften und Nichtregierungs-Organisationen (NGOs). Zwar lässt sich über die trennscharfe Unterscheidung zwischen beiden trefflich streiten, aber gerade hinsichtlich Internationaler Arbeitsstandards gibt es keinen Zweifel daran, dass Gewerkschaften, darin den Kapitalen gleich, auch ökonomische Akteure und deshalb keine NGOs sind. (ICF2) [6-L] Götz, Irene; Lemberger, Barbara (Hrsg.): Prekär arbeiten, prekär leben: Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf ein gesellschaftliches Phänomen, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 290 S., ISBN: INHALT: "Prekäre Arbeitsverhältnisse machen es vielen Menschen unmöglich, von nur einem Job zu leben oder gar langfristig zu planen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen die unterschiedlichen Perspektiven in der öffentlichen Diskussion über diese Thematik und analysieren in Fallstudien, was unsichere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Betroffenen bedeuten und wie diese ihre Situation gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Irene Götz, Barbara Lemberger: Prekär arbeiten, prekär leben: Einige Überlegungen zur Einführung (7-28); I. Positionierungen im sozialen Raum: Die Bearbeitung von Prekarität und Prekarisierung in Wissenschaft, Politik und Medien: Manfred Seifert: Prekarisierung der Arbeitsund Lebenswelt - Kulturwissenschaftliche Reflexionen zu Karriere und Potenzial eines Interpretationsansatzes (31-53); Michael Vester: Klassengesellschaft in der Krise. Von der integrierten Mitte zu neuen sozialen und politischen Spaltungen (55-106); Katrin Lehnert: Wo ist "drinnen", wo ist "draußen"? Die Wirkung sozialpolitischer Integrationsinstrumente, widerständige Erwerbslose und wie die Medien diese disqualifizieren ( ); Gerlinde Malli: Wegschließen, Ausschließen, Einschließen. Problematisierte Jugendliche und die Rolle des Wohlfahrtssystems: Gouvernementale Perspektiven ( ); Julia Obinger: Working Poor in Japan: "Atypische" Beschäftigungsformen im aktuellen Diskurs ( ); II. Akteursperspektiven: Kreative Haltungen in und anstatt prekärer Verhältnisse: Manuela Barth: "Wir nennen es Kreativität": Inszenierungen von "alter" und "neuer" Arbeit in Werbebildern der Informations- und Kommunikationstechnologie ( ); Lutz Musner: Ein neuer Habitus des Geistes- und Kulturwissenschaftlers: Über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses ( ); Andrea Buss Notter: Ausgliederung unternehmerischer Sozialverantwortung in einer Schweizer Großbank - Ethnographie widersprüchlicher Logiken von Stellenabbau und Krisenmanagement ( ); Regina Bittner: Postsozialistisches Markttreiben - Überlebensökonomien im transnationalen Raum ( ); Andrea Hauser: Prekäre Subsistenz: Eine historische Rückschau auf dörfliche Bewältigungsstrategien im Umbruch zur Industrialisierung ( ). [7-F] Greef, Samuel, M.A. (Bearbeitung); Schroeder, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Vertretung von Arbeitnehmerinteressen im Krankenhaussektor - Akteurskonstellationen und Tarifpolitik im Wandel INHALT: Fragestellung: Was bedeutet die Etablierung des Marburger Bundes als Tarifakteur für das Tarifsystem im Krankenhaussektor, für das Verhältnis zwischen ver.di und Marburger Bund sowie für die Beziehung der Berufsgruppen untereinander? Welchen Anteil haben die Privatisierung von Krankenhäusern und die Gesetzesreformen zur Krankenhausfinanzierung

32 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 31 am Wandel von Arbeitsbeziehungen und Akteurskonstellation? Was bedeutet die Überbietungskonkurrenz für die Zukunft des deutschen Modells der industriellen Beziehungen? METHODE: Ansätze: Gelegenheitsstrukturen (political opportunity structure); Akteurzentrierter Institutionalismus; Primärmacht; Historischer Institutionalismus; Organisationstheorie; Rational-Choice-Ansatz. Methode: Experteninterviews; Dokumentenanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 15). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 2.000; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schroeder, Wolfgang; Kalass, Viktoria; Greef, Samuel: Kleine Gewerkschaften und Berufsverbände im Wandel. Böckler Forschungsmonitoring, 3. Düsseldorf: HBS ISBN Download unter: hbs_03.pdf. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Politikwissenschaft Fachgebiet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland - Staatlichkeit im Wandel (34109 Kassel) KONTAKT: Bearbeiter ( greef@uni-kassel.de) [8-L] Haipeter, Thomas: Erosion der industriellen Beziehungen?: die Folgen der Globalisierung für Tarifsystem und Mitbestimmung in der deutschen Automobilindustrie, in: Steffen Lehndorff (Hrsg.): Abriss, Umbau, Renovierung? : Studien zum Wandel des deutschen Kapitalismusmodells, Hamburg: VSA-Verl., 2009, S INHALT: Der Beitrag beschreibt zunächst die Erosionstendenzen in den Institutionen und Standards der industriellen Beziehungen der Automobilindustrie unter dem Druck der Globalisierung. Dezentrale Regelungsebenen gewinnen an Bedeutung, die Tarifkonkurrenz weitet sich aus. Abweichungen von Tarifnormen werden erlaubt, Konzessionen auf betrieblicher Ebene sind inzwischen vielfach an der Tagesordnung und die Regelungsstandards differenzieren sich entlang der Wertschöpfungskette aus. Der starke Kriseneinbruch seit Herbst 2008 hat gerade die deutschen Exportbranchen und unter ihnen vor allem die Automobilindustrie stark getroffen. In den folgenden Jahren sind deshalb dort von den Akteuren der industriellen Beziehungen nicht mehr nur die Folgen der Globalisierung, sondern verstärkt auch die Folgen des Zusammenbruchs der Automobilnachfrage auf fast allen Märkten der Welt zu bearbeiten. An der Globalisierung der Produktion ändert sich dadurch wenig. Sie dürfte kaum an Bedeutung verlieren; eher ist eine weitere Verschärfung der Standortkonkurrenz unter wachsendem Kostendruck bei Automobilherstellern und -zulieferern zu erwarten. Der vorliegende Beitrag diskutiert die Auswirkungen des Wandels auf die industriellen Beziehungen und die damit verbundenen Herausforderungen für Arbeitsstandards und Arbeitsbeziehungen. Abschließend werden die Rückwirkungen der Branchenentwicklungen auf die Veränderungen der industriellen Beziehungen im deutschen Beschäftigungsmodell insgesamt abzuschätzen versucht. (ICA2)

33 32 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen [9-F] Hofäcker, Dirk, Dr. (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr. (Leitung): Social sciences research network TransEurope. Transnationalisation and changing life course inequality in Europe INHALT: Die Phänomene der Globalisierung, Transnationalisierung und Europäisierung stellen gegenwärtig zentrale theoretische Konzepte zur Erklärung des sozialen Wandels und der Entwicklung sozialer Ungleichheiten dar. In nahezu jedem europäischen Land spielen die Prozesse der Globalisierung und Europäisierung eine zentrale Rolle sowohl für die Entwicklung nationaler Institutionen als auch die Veränderung individueller Familien- und Erwerbsverläufe. Trotz der gegenwärtig hohen Popularität des Begriffs der Globalisierung in Wissenschaft und Medien existieren bislang jedoch nur wenige überzeugende Ansätze zur trennscharfen Bestimmung des Begriffs und entsprechend zu dessen quantitativer Messung. Betrachtet man die Entwicklung von Lebensverläufen im Globalisierungsprozess aus einer international vergleichenden Perspektive, so zeigen sich zudem deutliche internationale Unterschiede in den länderspezifischen Auswirkungen von Globalisierung - bedingt durch länderspezifische Institutionenpakete, die die Veränderung von Lebensverläufen und die Entwicklung sozialer Ungleichheitsmuster in national spezifischer Weise beeinflussen. Bislang liegen jedoch nur wenige aktuelle international vergleichende Forschungsarbeiten zu den konkreten Auswirkungen des Makrophänomens der Globalisierung auf individuelle Lebens- und Erwerbsverläufe in den Staaten Europas vor. Kommt es hier im Zuge zunehmender transnationaler Vernetzung eher zu einer Konvergenz zwischen verschiedenen Wohlfahrtsstaats- und Arbeitsmarktregimen? Oder bleiben internationale Unterschiede in der Ausgestaltung relevanter Institutionen (etwa des Wohlfahrtsstaates oder der Arbeitsmarktregulation) auch weiterhin von Bedeutung für die Entwicklung individueller Lebensverlaufsmuster? Ziel des TransEurope-Forschungsnetzwerkes ist es, diese Forschungslücke zu schließen, indem führenden Experten und jungen Nachwuchswissenschaftlern im Bereich der international vergleichenden Lebensverlaufsforschung bzw. der dynamischen Sozialstrukturanalyse die Möglichkeit gegeben wird, im Rahmen gemeinsamer Forschungsaktivitäten Konzepte zur empirischen Messung von Globalisierung und Europäisierung zu entwickeln und diese in der Analyse zentraler Lebenslaufübergänge praktisch anzuwenden. Die internationale und interdisziplinäre Zusammensetzung des Expertenkonsortiums mit Experten aus insgesamt sieben europäischen Ländern erlaubt dabei zum einen, transnationale Prozesse angemessen zu rekonstruieren, zum anderen nationale Besonderheiten in der Verarbeitung dieser Prozesse ausreichend zu berücksichtigen. Ein weiteres Ziel des Forschungsnetzwerkes ist es, durch regelmäßige Summer Schools und die Unterstützung internationaler Forschungsaufenthalte im europäischen Ausland die Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Globalisierungs- und Lebensverlaufsforschung zu fördern. In der ersten Phase des Forschungsprojektes wurde zunächst ein multi-dimensionaler Globalisierungsindex - der sogenannte "GlobalIndex" (vgl. Raab et al. 2008, 2009) - entwickelt, der es ermöglicht, den Prozess der Globalisierung differenziert auf ökonomischer, sozio-technischer, kultureller und politischer Ebene zu rekonstruieren. In den folgenden Phasen wurden ausgehend davon zentrale Lebenslaufübergänge, etwa der Berufseintritt junger Menschen, die Erwerbsmobilität von Männern sowie die Erwerbsaustritts- und Wiedereinstiegsprozesse von Frauen ländervergleichend rekonstruiert. Die Ergebnisse der Forschungen des Projektes wurden in verschiedenen Zeitschriftenpublikationen, Sammelbänden und Arbeitspapieren publiziert. Ein umfassender Überblick hierüber sowie über weitere Projektdetails findet sich auf der Projekthomepage (abrufbar unter: ). ZEITRAUM: seit den 1980er Jahren GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa (EU-27)

34 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 33 METHODE: Theoretischer Ansatz: Globalisierungs- und Transnationalisierungsforschung; Lebenslaufforschung; internationaler Wohlfahrtsstaats- und Institutionsvergleich; dynamische Sozialstrukturanalyse; Mehrebenen-Analyse. Methodischer Ansatz: deskriptive Studie; empirisch; empirisch-quantitativ, Längsschnittdatenanalyse; Ereignisdatenanalyse; Sequenzanalyse. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe. Panel. Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Nationale Panelstudien -z.b. OECD, ILO, Eurostat-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Bacher, J.; Nemella, J.: Kaum Effekte der Globalisierung: Staat fängt eventuelle Nachteile ab. in: Univationen, 2008, H. 1+++Buchholz, S.; Hofäcker, D.; Mills, M.; Blossfeld, H.-P.: Life courses in the globalization process: the development of social inequalities in modern societies. in: Silbereisen, Rainer; Chen, Xinyin (eds.): "Social change and human development: concepts and results". London: Sage (forthcoming).+++ Buchholz, S.; Hofäcker, D.; Blossfeld, H.-P.; Kurz, K.; Hofmeister, H.: Life courses in the globalization process: the development of social inequalities in modern societies. in: European Sociological Review (ISSN ), vol. 25, 2009, no. 1, pp Mills, M.; Blossfeld, H.-P.; Buchholz, S.; Hofäcker, D.; Bernardi, F.; Hofmeister, H.: Converging divergences? An international comparison of the impact of globalization on industrial relations and employment careers. in: International Sociology (ISSN ), vol. 23, 2008, no. 4, pp Raab, M.; Ruland, M.; Schönberger, B.; Blossfeld, H.-P.; Hofäcker, D.; Buchholz, S.; Schmelzer, P.: GlobalIndex: a sociological approach to globalization measurement. in: International Sociology (ISSN ), vol. 23, 2008, no. 4, pp Schröder, H.; Hofäcker, D.: HRM and the employment of older workers: Germany and Britain compared. in: International Journal of Human Resource Development Management and Development (ISSN ), vol. 9, 2009, no. 2/3, pp ARBEITSPAPIERE: Raab, Marcel; Ruland, Michael; Schönberger, Benno; Blossfeld, Hans-Peter; Hofäcker, Dirk; Buchholz, Sandra; Schmelzer, Paul (2008): GlobalIndex: a sociological approach to globalization measurement (TransEurope Working Paper, no. 1). Bamberg: Univ. of Bamberg Bacher, Johann; Nemella, Joachim: Economic and occupational insecurity of young people in Austria and its consequences (TransEurope Working Paper, no. 2). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 25 pp. (Download under: TransEurope_WP2_Bacher_Nemella.pdf ).+++Katrnák, Thomás; Kreidl, Martin; Kulhavy, Václav; Sirovátka, Thomás: The factors influencing the position of young people on the labor market and changes of the mobility chances in the Czech Republic (TransEurope Working Paper, no. 3). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 38 pp. (Download under: ).+++Schröder, Heike; Hofäcker, Dirk: HRM and the employment of older workers: Germany and Britain compared (TransEurope Working Paper, no. 4). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 22 pp. (Download under: ).+++Baranowska, Anna: Changing patterns of entry into employment and motherhood in Poland - a cross cohort comparison (TransEurope Working Paper, no. 5). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 25 pp. (Download under: ).+++Begall, Katia: Determinants of low fertility in post-communist Estonia (TransEurope Working Paper, no. 6). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 30 pp. (Download under: UserFiles/File/Papers/TransEurope_WP6_Begall.pdf ).+++Wielers, Rudi; Mills, Melinda: The flexibilization of the Dutch labour market: the impact of globalization on the life course and inequality (TransEurope Working Paper, no. 7). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 35 pp. (Download under:

35 34 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen WP7_Wielers_Mills.pdf ).+++Martinez, Juan-Ignacio; Bernardi, Fabrizio: The flexibilization of employment and the development of social inequalities: Spain (TransEurope Working Paper, no. 8). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 28 pp. (Download under: ).++ +Helemäe, Jelena; Saar, Ellu: Estonian way of globalization: globalization in Estonia as advantageous for youngsters and ethnic Estonians (TransEurope Working Paper, no. 9). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 26 pp. (Download under: Files/File/Papers/TransEurope_WP9_Saar_Helemae.pdf ).+++Baranowska, Anna: From employment guarantee to job competition - flexibilisation of the Polish labour market (TransEurope Working Paper, no. 10). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 22 pp. (Download under: ).+ ++Stadler, Bettina; Pernicka, Susanne: Austria - employment flexibility in a conservative welfare regime (TransEurope Working Paper, no. 11). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 20 pp. (Download under: 11_StadlerPernicka.pdf ).+++Ebralidze, Ellen: Labor market regulation and perceived job insecurities in the early career: do Danish employees worry less? (TransEurope Working Paper, no. 12). Bamberg: Univ. of Bamberg 2008, 32 pp. (Download under: ).+++Munniksma, Femke: Explaining satisfaction and perceived opportunities in the Flemish society: an exploratory study (TransEurope Working Paper, no. 13). Bamberg: Univ. of Bamberg 2009, 28 pp. (Download under: ).+++Bertolini, Sonia: The heterogeneity of the impact of labour market flexibilization on the transition to the adult life in Italy (TransEurope Working Paper, no. 14). Bamberg: Univ. of Bamberg 2009, 31 pp. (Download under: Files/File/Papers/TransEurope_WP14_Bertolini.pdf ).+++Bernardi, Fabrizio: Globalisation, individualisation and the death of social classes - an empirical assessment for 18 European countries (TransEurope Working Paper, no. 15). Bamberg: Univ. of Bamberg 2009, 25 pp. (Download under: Bernardi.pdf ).+++Saar, Ellu; Lindemann, Kristina; Helemäe, Jelena: Ethnic-specific midcareer job mobility in transnationalizing Estonia. Flexibilisation and ethnic disadvantage in economically, socially and politically segmented society (TransEurope Working Paper, no. 16). Bamberg: Univ. of Bamberg ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: European Science Foundation FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (Lichtenhaidestr. 11, Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , dirk.hofaecker@uni-bamberg.de) [10-F] Hollstein, Bettina, Dr. (Bearbeitung): Der ökonomische Arbeitsbegriff und das Ehrenamt INHALT: In der öffentlichen Meinung stellt die Arbeitslosigkeit das wichtigste Problem der 90er Jahre dar. Mit Hinweis auf das sinkende Erwerbsarbeitsvolumen seit den 60er Jahren befürchten viele, dass der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht, wie es Hannah Arendt bereits vor mehr als 30 Jahren vorausgesagt hat. Andere sind hingegen der Meinung, dass ausreichend Arbeit vorhanden sei und nur durch Senkung der relativen Preise für Arbeit die Nachfrage danach erhöht werden kann. Diese Kontroversen betreffen lediglich die Erwerbsarbeit, die über

36 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 35 den Arbeitsmarkt angeboten und nachgefragt wird, nicht aber die Nichterwerbsarbeit, die immer wieder als Alternative zur Erwerbsarbeit vorgeschlagen wird. Es stellt sich daher die Frage, ob die Ökonomie lediglich für die Erwerbsarbeit ein adäquates begriffliches Instrumentarium zur Verfügung stellt, oder ob dies auch für die Nichterwerbsarbeit möglich ist. Zu den gesellschaftlich erwünschten Leistungen, deren Bereitstellung mit knappen Mitteln die Ökonomie untersucht, gehören neben denen, die über Märkte und die Bezahlung der dafür notwendigen Produktionsfaktoren, insbesondere des Faktors Arbeit, angeboten werden (Güter und Dienstleistungen), auch solche Leistungen, die nicht über Märkte, sondern über den familiären Kontext, Gruppen und Verbände unentgeltlich bereitgestellt werden. Mit der Bereitstellung von Leistungen über Märkte beschäftigt sich die Ökonomie schon seit langem. Kann sie aber Arbeit nur als Erwerbsarbeit, welche am Markt gehandelt wird, begreifen, oder kann sie auch die Nichterwerbsarbeit, die einen bedeutenden Anteil an der Reproduktion der Gesellschaft hat, im Rahmen der ökonomischen Theorie untersuchen? Dies hängt davon ab, was sich hinter dem Arbeitsbegriff in der Ökonomie verbirgt. Hierzu ist eine Rekonstruktion des Arbeitsbegriffs in der ökonomischen Theorie notwendig sowie die vergleichende und kritische Gegenüberstellung dieses Arbeitsbegriffs mit Begriffsbildungen aus benachbarten Disziplinen, um eventuelle Verengungen des Arbeitsbegriffs in der Ökonomie aufzuspüren. Die stete Um- und Neubildung von wissenschaftlichen Begriffen, mit denen die komplexe Wirklichkeit erfasst werden soll, ist laut Max Weber der Ausgangspunkt der Kulturwissenschaften. Daher scheint die Betrachtung des Arbeitsbegriffs in den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen ein geeigneter Ausgangspunkt für eine interdisziplinäre Untersuchung zu sein, wie sie hier angestrebt wird. Ob ein weiter oder ein enger Arbeitsbegriff für die Analyse sinnvoller ist, hängt von dem zu betrachtenden Problem ab. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll das Ehrenamt, als eine besondere Form der Nichterwerbsarbeit untersucht werden, das sich von der Erwerbsarbeit durch eine spezielle Art der Institutionalisierung unterschiedet. Es stellt sich dabei die Frage, ob durch eine Erweiterung des ökonomischen Arbeitsbegriffs diese Problematik besser analysiert werden kann als im Rahmen der traditionellen ökonomischen Herangehensweise. Theoretische Begriffe konkretisieren sich in Institutionen. So konkretisiert sich die Erwerbsarbeit über die Institution Arbeitsmarkt in der Gesellschaft. Die Nichterwerbsarbeit hingegen ist in Form von Normen und Handlungsweisen in gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden institutionalisiert. Wie die institutionellen Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Nichterwerbsarbeit verlaufen, ist zeitlich und räumlich wandel- und gestaltbar. Durch die Wahl eines erweiterten Arbeitsbegriffs in der ökonomischen Theorie sollen auch andere Institutionalisierungsmöglichkeiten außerhalb des Marktes in den Blick kommen, analysiert und bewertet werden können, die im Rahmen des bisherigen theoretischen Instrumentariums keine Berücksichtigung fanden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien (Am Hügel 1, Erfurt) [11-L] Kühl, Stefan; Strodtholz, Petra; Taffertshofer, Andreas (Hrsg.): Handbuch Methoden der Organisationsforschung: quantitative und qualitative Methoden, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 745 S., ISBN: INHALT: "Einer kurzen Einführung in die Methodenentwicklung des Fachs folgen im Teil I des Handbuchs insgesamt sechzehn Beiträge, die jeweils eine qualitative Methode der Organisationsforschung in den Mittelpunkt stellen. Ihre Handhabung wird über die Phasen der Datener-

37 36 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen hebung und -interpretation hinweg ausführlich geschildert und durch ein Anwendungsbeispiel illustriert. Weiterführende theoretische Überlegungen etwa zu Fragen des Methodenmixes, der Integration in Fallstudien, der Validierung oder des Feedbacks in die Organisation erhalten kein eigenes Kapitel, sondern sind in die einzelnen Methodenbeiträge integriert. Die Einteilung der Autorenbeiträge in die fünf Blöcke 'Einzelinterviews' (Experteninterview, Narratives Interview und Beobachtungsinterview), 'Gruppenorientierte Methoden' (Gruppendiskussion, Rollenspiel, Großgruppenverfahren und Open Space), 'Visualisierungsmethoden' (Visualisierte Diskussionsführung, Organisationskarten und Lebenslinien), 'Beobachtungsverfahren' (Teilnehmende Beobachtung, Videoanalyse) und 'Analyseverfahren' (Objektive Hermeneutik, Artefaktanalyse, Konversationsanalyse und Photobasierte Verfahren) soll dem Leser eine erste Orientierung bei der Suche nach geeigneten Methoden geben. Dieses eher grobe Ordnungsschema geht von der einfachen Überlegung aus, dass Organisationsforscher in der Regel sehr früh festlegen müssen, ob sie nur mit Einzelpersonen sprechen dürfen oder wollen (Einzelinterviews), ob sie die Möglichkeit haben und auch nutzen, mehrere Organisationsmitglieder als Gruppe zu befragen (Gruppenorientierte Methoden), ob sie die Möglichkeit haben, die Diskussionsergebnisse in eine visuelle Form zu bringen (Visualisierungsmethoden), oder ob sie langfristig angelegte, weitgehend offene Beobachtungen in der Organisation anstellen oder gar auf unabhängig von den Unternehmungen des Forschers erstellte Materialstücke zurückgreifen wollen (Beobachtungsverfahren, Analyseverfahren). Im Teil II des Handbuchs stehen die quantitativen Methoden der Organisationsforschung im Vordergrund. In sechzehn Beiträgen wird das methodische Vorgehen über die Phasen der Datenerhebung und der Dateninterpretation hinweg ausführlich erläutert und durch ein Anwendungsbeispiel illustriert. Die Einteilung der Autorenbeiträge in die sechs Themenblöcke 'Befragung' (Schriftliche Befragung, Internetbasierte Befragung, Organizational Survey, Delphi-Befragung, Repertory Grid), 'Simulation und Modellierung' (Computersimulation, Modellbildung), 'Experiment und Planspiel' (Experiment, Planspiel), 'Beobachtung' (Strukturierte Beobachtung, Beobachtung mit SYMLOG), 'Inhaltsanalyse' (Printmedienindikatoren) und 'Analysemethoden' (Mehrebenenanalyse, Netzwerkanalyse, Zähldatenanalyse, Ereignisanalyse) gibt dem Leser eine erste Orientierung bei der Suche nach geeigneten Methoden. Dieses eher grobe Ordnungsschema hilft bei der Überlegung, ob eine eigene Befragung durchgeführt werden soll, eher auf Simulation und Modellbildung gesetzt wird, ein Experiment oder Planspiel der Datenerhebung vorgeschaltet wird, eine eigene Beobachtung konzipiert oder mit bereits produzierten Texten gearbeitet wird. Auch die Wahl anspruchsvollerer Analysemethoden findet relativ früh im Forschungsprozess statt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Stefan Kühl, Petra Strodtholz und Andreas Taffertshofer: Qualitative und quantitative Methoden der Organisationsforschung - ein Überblick (13-27); Teil I: Qualitative Methoden der Organisationsforschung: Einzelinterviews: Renate Liebold und Rainer Trinczek: Experteninterview (32-56); Ursula Holtgrewe: Narratives Interview (57-77); Martin Kuhlmann Beobachtungsinterview (78-99); Gruppenorientierte Methoden: Brigitte Liebig und Iris Nentwig-Gesemann: Gruppendiskussion ( ); Brigitte Nagler: Rollenspiel ( );Susanne Maria Weber: Großgruppenverfahren als Methoden transformativer Organisationsforschung ( ); Matthias Freitag: Open Space ( );Stefan Kühl: Visualisierungsmethoden ( ); Sonja Barth und Holger Pfaff: Organisationskarten ( ); Manfred Moldaschl: Lebenslinien ( ); Beobachtung: Götz Bachmann: Teilnehmende Beobachtung ( ); Bernt Schnettler und Hubert Knoblauch: Videoanalyse ( ); Analysemethoden: Michael Scherf: Objektive Hermeneutik () ; Ulrike Froschauer: Artefaktanalyse ( ); Irene Forsthoffer und Norbert Dittmar: Konversationsanalyse ( ); Anna Brake: Photobasierte Befragung ( ); Teil II: Quantitative Methoden der Organisationsforschung: Befragung: Anna Brake:

38 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 37 Schriftliche Befragung ( ); Anna Brake und Susanne Maria Weber: Internetbasierte Befragung ( ); Rainhart Lang: Organizational Survey ( ); Ursula Ammon: Delphi-Befragung ( ); Matthias Rosenberger und Matthias Freitag: Repertory Grid ( ); Simulation und Modellierung: Nicole J. Saam: Computersimulation ( ); Nicole J. Saam: Modellbildung ( ); Experiment und Planspiel: Stefan Kühl: Experiment ( ); Willy Kriz: Planspiel ( ); Beobachtung: Simone Kauffeld: Strukturierte Beobachtung ( ); Frank Heinze und Heiko Farwer: Beobachtung mit SYMLOG ( ); Inhaltsanalyse: Jos Benders, Jan-Hendrik Klumb, Jurriaan Nijholt und Stefan Heusinkveld: Printmedienindikatoren ( ); Analysemethoden: Thomas Hinz: Mehrebenenanalyse ( ); Boris Holzer: Netzwerkanalyse ( ); Nikolaus Beck: Zähldatenanalyse ( ); Nikolaus Beck: Ereignisanalyse ( ). [12-F] Lauschke, Karl, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Gewerkschaftliche Mitbestimmungspolitik in der Eisen- und Stahlindustrie unter sich wandelnden wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen im Rahmen der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl INHALT: Mit der paritätischen Mitbestimmung, die ab 1947 in den Werken der Eisen- und Stahlindustrie eingeführt wurde, boten sich den Arbeitnehmern bis dahin unbekannte Möglichkeiten, Einfluss auf Unternehmensentscheidungen zu nehmen. Durch die Institution des Arbeitsdirektors wurden zugleich die industriellen Beziehungen nachhaltig verändert. Kontext/ Problemlage: Im Zentrum des Projekts stand das vom "Zweigbüro" des IG Metall-Vorstandes organisierte und koordinierte Netzwerk zwischen der Gewerkschaft und den verschiedenen Mitbestimmungsträgern in den Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie - i.e. den Arbeitsdirektoren, den Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsräten und den Betriebsräten -, das über die verschiedenen Phasen der Branchenentwicklung hinweg untersucht wurde. Analysiert wurden dabei sowohl die Beziehungen zwischen den bezüglich ihrer Ressourcenausstattung, Interessen und Handlungsorientierungen durchaus unterschiedlichen Akteuren dieses Netzwerkes - hervorzuheben ist insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen der Gewerkschaft und "betriebsegoistischen" Tendenzen in den einzelnen Werken - als auch die praktischen Leistungen dieses Netzwerkes im Hinblick auf eine arbeitnehmerorientierte Gestaltung der Unternehmens-, Branchen- und Regionalpolitik. Fragestellung: Ziel war es, die gewerkschaftliche Mitbestimmungspolitik in der Eisen- und Stahlindustrie in ihrer historischen Entwicklung seit 1945 näher zu untersuchen, angefangen bei den Jahren des Wiederaufbaus und des "Wirtschaftswunders" bis hin zu den Krisenjahren nach Gefragt wurde danach, wie die IG Metall die paritätische Mitbestimmung genutzt hat, um die Interessen der Arbeitnehmer in die Gestaltung der Unternehmenspolitik einfließen zu lassen, und zwar gleichberechtigt neben den kaufmännischen und technischen Interessen, wie die IG Metall auf die offenen und verdeckten Widerstände der Konzernvertreter gegen die paritätische Mitbestimmung geantwortet hat und wie innerhalb der IG Metall die Interessen der verschiedenen Akteure, etwa der Arbeitsdirektoren und Betriebsräte, der Funktionäre aus der montanmitbestimmten Schwerindustrie und den anderen Branchen der Metall- und Elektroindustrie, diskutiert und ausgeglichen wurden. Darstellung der Ergebnisse: Die Mitbestimmungsträger, allen voran die Arbeitsdirektoren, nutzten die Chance, die Unternehmenspolitik im Sinne der Mitbestimmung mitzugestalten. Zunächst im Rahmen der "Gesellschaft für soziale Betriebspraxis" und ab den 60er Jahren im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft "Engere Mitarbeiter der Arbeitsdirektoren" wurden innovative Konzepte, Methoden und Instrumente entwickelt und in den Werken um-

39 38 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen gesetzt. Die gewerkschaftliche Mitbestimmungspolitik in der Eisen- und Stahlindustrie wurde so zum "sozialpolitischen Laboratorium" und Schrittmacher für entsprechende Regelungen auch in anderen Branchen. Mit der Krise der Eisen- und Stahlindustrie stieß die paritätische Mitbestimmung in den einzelnen Unternehmen ab Mitte der 70er Jahre allerdings zunehmend an Grenzen, auch wenn es immer wieder gelang, den enormen Arbeitsplatzabbau und die Stilllegung ganzer Werke sozialpolitisch abzufedern. In dem Maße, wie unternehmensübergreifende Lösungen für die anstehenden Probleme an Bedeutung gewannen, die nur durch politischen Druck herbeizuführen waren, verschoben sich die Gewichte, und die Betriebsräte und Vertrauensleute traten stärker in den Vordergrund. METHODE: Neben der Rezeption der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur sowie zeitgenössischer Publikationen, nicht zuletzt der "grauen Literatur" aus dem gewerkschaftlichen Umfeld, wurden vor allem umfangreiche Archivbestände ausgewertet, insbesondere die Bestände aus dem Archiv der IG Metall bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn aber auch einzelne Nachlässe, die sich im Konzernarchiv von ThyssenKrupp oder in Privatbesitz befinden. Ergänzt wurden die Recherchen durch Interviews mit einigen Zeitzeugen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.v. an der Universität Bochum (Münsterstr , Recklinghausen) KONTAKT: Leiter ( k.lauschke@dokom.net) [13-L] Lehndorff, Steffen (Hrsg.): Abriss, Umbau, Renovierung?: Studien zum Wandel des deutschen Kapitalismusmodells, Hamburg: VSA-Verl. 2009, 238 S., ISBN: INHALT: "Dieses Buch handelt von den Umbrüchen im deutschen Kapitalismusmodell im Vorfeld der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise. Es ist nicht zuletzt das Bonmot der Bundeskanzlerin, Deutschland solle 'gestärkt aus dieser Krise hervorgehen', das die Frage provoziert, mit welchen Stärken und Schwächen dieses Land in die Krise hineingegangen ist. Im Anschluss an die Analyse, welchen Veränderungen die Kerninstitutionen des 'Modells Deutschland' in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten unterworfen wurden, werden fünf Wirtschaftszweige unter die Lupe genommen, an denen besonders interessante Aspekte des Aufbrechens der traditionellen Verknüpfung von wirtschaftlichem und sozialem Erfolg studiert werden können. Abschließend wird die deutsche Entwicklung in den europäischen Zusammenhang gestellt und gefragt: Welche Bedeutung könnte die viel diskutierte 'Rückkehr des Staates' in und nach der gegenwärtigen Krise haben? In der Untersuchung des deutschen Modells wird herausgearbeitet, dass ausgerechnet eines der Flaggschiffe der 'koordinierten Marktwirtschaft' in Europa unter dem Dauerbeschuss neoliberal inspirierter Debatten und 'Reformen' grundlegend verändert wurde. In Kombination mit dem bislang nur punktuell überwundenen Konservatismus im deutschen Wohlfahrtsstaat und Familienmodell ergibt sich eine toxische Mischung, die die Nutzung gesellschaftlicher Zukunftsressourcen in erheblichem Maße behindert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Steffen Lehndorff: Reif für die Krise - Einleitung (7-19); Steffen Lehndorff, Gerhard Bosch, Thomas Haipeter, Erich Latniak: Vor der Krise und in der Krise - Das deutsche Beschäftigungsmodell: ein Modell für die ganze Welt? (20-46); Thomas Haipeter: Erosion der industriellen Beziehungen? Die Folgen der Globalisierung für Tarifsystem und Mitbestimmung in der deutschen Automobilindustrie (47-80), Dorothea Voss-Dahm: Warum Simone auch zukünftig weniger verdient als Simon - Ursachen geschlechtsspezifischer Ungleichheit im Einzelhandel (81-109); Andreas Jansen: Der Bauarbeitsmarkt im Span-

40 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 39 nungsfeld zwischen Transnationalisierung und Ost- und West-Unterschieden ( ); Angelika Kümmerling: Der lange Weg zur Professionalisierung der Altenpflege und seine (nicht?)-intendierten Folgen ( ); Erich Latniak: Brüsseler Spitzen: Die Fragmentierung von Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen im Öffentlichen Personennahverkehr ( ); Steffen Lehndorff: Vor der Rückkehr des Staates? Europäische Beschäftigungsmodelle im Umbruch ( ). [14-F] Lengfeld, Holger, Prof.Dr. (Bearbeitung): Organisierte Ungleichheit. Zum Verhältnis von Arbeitsorganisation, sozialer Klasse und individuellen Lebenschancen INHALT: Das Projekt untersucht das Verhältnis von sozialer Klasse und Organisationsstruktur als verschiedene strukturelle Determinanten, durch die Arbeitsorganisationen (Unternehmen und öff. Verwaltungen) soziale Ungleichheit beeinflussen. Arbeitsorganisationen weisen unterschiedliche Strukturmerkmale auf, aufgrund derer knappe und begehrte Güter in ungleicher Weise an die Beschäftigten verteilt werden. So ist beispielsweise bekannt, dass Beschäftigte in großen Unternehmen mehr verdienen und öfter aufsteigen als in kleinen Unternehmen. Die Leitfrage des Projekts ist, in welchem Verhältnis horizontale organisationsstrukturelle Determinanten (interner Arbeitsmarkt, Unternehmens- und Betriebsgröße, Grad der hierarchischen Differenzierung) zu berufsbezogenen Klassen als vertikale Determinanten von sozialer Ungleichheit stehen. Mit der Klärung dieser Frage wird versucht, einen Beitrag zur Weiterentwicklung des berufsbezogenen Klassenkonzepts von Erikson & Goldthorpe zu leisten. Im Mittelpunkt stehen drei Fragestellungen: 1. Inwieweit führen Organisationsstrukturen zur Ausdifferenzierung von Lebenschancen innerhalb von sozialen Klassenlagen (z.b. ungelernte Arbeiter, Angestellte mit Routinetätigkeiten, Expertenklasse)? 2. Sind bestimmte soziale Klassen mehr als andere von den horizontalen Ungleichheitseffekten der Organisationsstruktur betroffen, und wenn ja: warum ist dies so? 3. Haben sich Klasse-Organisationseffekte im Zuge der wirtschaftlichen Globalisierung der 1990er Jahre verändert? Erste Ergebnisse: Strukturelle Unabhängigkeit: Klasse und Organisationsstruktur sind prinzipiell voneinander unabhängige Größen der Beeinflussung individueller Lebenschancen: So verdienen Beschäftigte aller Klassenlagen systematisch weniger, wenn sie in Unternehmen mit zuweisungsschwacher Organisationsstruktur arbeiten. Kumulation klasseninterner Ungleichheit: Beschäftigte der am schlechtestgestellten Klassenlagen (ungelernte Arbeiter und Angestellte mit einfachen Dienstleistungstätigkeiten) sind in höheren Maße von den Ungleichheitseffekten der Organisationsstruktur betroffen: Je nach Organisationszugehörigkeit können sie mit der Wahl ihrer Arbeitsorganisation mehr gewinnen bzw. verlieren als die Angehörigen der qualifizierten Berufe (Facharbeiter, Dienstklasse). Stabilität trotz Wandel: Der in den 1990er Jahren in den USA eingesetzte Globalisierungsschub hat die oben genannten Beziehungen zwischen Klasse und Organisationsstruktur kaum verändert. Gewandelt haben sich allein die Ungleichheit erzeugenden Organisationsmerkmale. METHODE: Empirische Basis sind Sekundärdatenanalysen mit quantitativen Umfragedaten. Verwendet werden Employer-Employee-Daten aus den USA von 1991 und Diese Datensätze enthalten Informationen über die Klassenlage und die Güterausstattung von Beschäftigten und über die Strukturmerkmale der Arbeitsorganisationen, denen die Beschäftigten angehören. Zur Bestimmung der Klassenlage wird auf das aus der Mobilitätsforschung bekannte EGP-Schema zurückgegriffen.

41 40 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen VERÖFFENTLICHUNGEN: Lengfeld, H.: Klasse, Organisation und soziale Ungleichheit. Ein alternativer Blick auf die Sozialstruktur moderner Gesellschaften. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss (in Vorbereitung).+++Lengfeld, H.: Klasse und Organisationsstruktur: Komplementäre Mechanismen der Herstellung von sozialer Ungleichheit. in: Maurer, A.; Schimank, U. (Hrsg.): Gesellschaft der Unternehmen - Unternehmen der Gesellschaft. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Soziologie IV Soziologische Gegenwartsdiagnosen (58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiter ( holger.lengfeld@fernuni-hagen.de, Tel , Fax: ) [15-L] Liessmann, Konrad Paul: Geld: Was die Welt im Innersten zusammenhält?, (Philosophicum Lech, Bd. 12), Hamburg: Zsolnay 2009, 309 S., ISBN: INHALT: "Geld regiert die Welt. Was aber ist Geld? Eine Konvention, ein Symbol, eine Allegorie, ein Fetisch? Ein Segen oder ein Verhängnis? Und was lässt sich aus der Tatsache ablesen, dass sich immer mehr Geldvermögen in immer weniger Händen ansammelt? Renommierte Philosophen, Ökonomen, Kultur- und Sozialwissenschaftler geben im zwölften Band der Reihe Philosophicum Lech Antworten auf diese und ähnliche Fragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ludwig Muxel: Vorwort (5-6); Konrad Paul Liessmann: Eine kleine Philosophie des Geldes (7-19); Hans Christoph Binswanger: Geld und Magie - Eine ökonomische Deutung von Goethes Faust (20-40); Norbert Bolz: Wo Geld fließt, fließt kein Blut (41-63); Wolfgang Ullrich: Flüssig sein - Die Seele des Kapitalismus (64-89); Jochen Hörisch: Mein, nicht dein - Das digitale Medium Geld und das analoge Medium Abendmahl (90-120); Christine Wimbauer: Geld und Liebe - Zur symbolischen Bedeutung von Geld in Paarbeziehungen ( ); Margrit Kennedy: Geld regiert die Welt! Doch wer regiert das Geld? ( ); Stephan Schulmeister: Geld als Mittel zum (Selbst-)Zweck ( ); Karl-Heinz Brodbeck: Geldwert und Geldgier - Zur Macht einer globalen Illusion ( ); Christoph Deutschmann: Geld - die verheimlichte Religion unserer Gesellschaft? ( ); Gottfried Gabriel: Die Ästhetik des Geldes ( ); Klaus Albrecht Schröder: Der Zinsgroschen - Das Geld in der Kunst ( ). [16-L] Massarrat, Mosshen: Vollbeschäftigungskapitalismus: Plädoyer für einen Systemwechsel, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 56, S (Standort: FES Bonn(Bo133)- X3504) INHALT: Der Neoliberalismus ist, so der Verfasser, eine Ideologie der Umverteilung von unten nach oben, die bestehende neoimperialistische Strukturen zu rechtfertigen sucht. Der neoliberale Kapitalismus entwickelte sich zu einem neoimperialistischen System, das die Globalisierung im Interesse einer globalen Minderheit instrumentalisiert, globale Erwerbslosigkeit verschärft, Kriege produziert, soziale Spaltung innerhalb und zwischen den Gesellschaften verstärkt, Feindbilder und einen Kampf der Kulturen begünstigt. Er stellt das größte Hindernis

42 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 41 für die Lösung der globalen Herausforderungen wie jener des Klimawandels dar, er ist nach dem Faschismus die größte Bedrohung für die Zivilisation. Es wird argumentiert, dass die Finanzkrise nicht durch finanzpolitische Instrumentarien gelöst werden kann. Alle bisher in den neoliberal kapitalistischen Staaten beschlossenen Maßnahmen sind genau das Gegenteil einer Lösung und zeigen, dass man weit davon entfernt ist, der Finanzkrise auf den Grund zu gehen. Rettungspakete für illiquide Banken oder für Großkonzerne der Automobilindustrie, die ganz im Sinne neoliberaler Exportexpansion und Standortkonkurrenz für die Schaffung von Überkapazitäten in beträchtlichem Ausmaß verantwortlich sind, machen keinen anderen Sinn, als den Fortbestand des Neoliberalen Kapitalismus zu sichern. Auf der politischen Tagesordnung steht, so die These, ein Systemwechsel zum Vollbeschäftigungskapitalismus, der über den Keynesianischen Kapitalismus hinausgeht. Die Schlüssel zu diesem Kapitalismus ist eine Vollbeschäftigung neuen Typs, die - im Unterschied zum Keynesianischen Kapitalismus - nicht durch Wachstum, sondern durch Arbeitszeitverkürzung und faire Teilung des gesamten Arbeitsvolumens entstehen kann. Nur durch eine politische Strategie und gesellschaftliche Allianz für Arbeitszeitverkürzung als Antwort auf die Weltfinanz- und Wirtschaftskrise und die drohenden neuen Massenentlassungen können das Fundament des herrschenden Neoliberalen Kapitalismus erschüttert und die verlorenen Machtpositionen der arbeitenden, Werte produzierenden Menschen zurückgewonnen werden. (ICF2) [17-L] Nicht, Jörg; Müller, Thomas: Kompetenzen als Humankapital: über die Wahlverwandtschaft zweier Leitkonzepte zeitgenössischer Bildungsreform, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 20/2009, H. 3, S (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Autoren diskutieren in ihrem Beitrag, was die Konzepte des Humankapitals mit Konzepten der Kompetenz in der zeitgenössischen Bildungsreform verbindet. Sie gehen zunächst auf die den Grundannahmen der neoklassischen Ökonomik verpflichtete Humankapitaltheorie ein und legen anschließend ihre bildungspolitische Verwendung durch die OECD dar. Vor diesem Hintergrund wird gezeigt, dass die OECD den konventionellen Humankapitalansatz erweitert, aber an seinen Prämissen festhält. Die Frage, ob Zertifikate oder Kompetenzen an Bedeutung gewinnen, führt in einem weiteren Abschnitt zum Kompetenzbegriff und seiner Karriere in unterschiedlichen Diskursen. Die Autoren greifen im Anschluss daran zentrale Annahmen der kompetenzdiagnostisch orientierten Bildungsforschung auf und diskutieren die Frage, inwieweit Kompetenzmodelle mit dem erweiterten Humankapitalansatz der OECD harmonieren. In einem kurzen Fazit stellen sie fest, dass die Wahlverwandtschaft zwischen Humankapitaltheorie und Kompetenzkonzepten nicht allein durch Anziehung, sondern in gewissem Sinne auch durch Abstoßung gekennzeichnet ist. (ICI2) [18-F] Oerters, Katrin, M.A.; Förster, Marko, M.A. (Bearbeitung); Tenfelde, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Die 'Stilllegung' von Bergwerken. Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Begleitung der Bergwerksschließungen im Ruhrgebiet und im Saarland 2010 bis 2012 INHALT: Im Zuge der anstehenden Bergwerksschließungen im Ruhrgebiet und im Saarland zeichnen sich erhebliche Folgen für die Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt für die Bewohner

43 42 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen der Regionen sowie deren soziale Strukturen ab. Im Rahmen eines von der RAG-Stiftung geförderten Projekts werden diese Prozesse in ihrer lokal- und regionalpolitischen, strukturellen und sozialen, aber auch in ihrer kulturellen Dimension wissenschaftlich begleitet. Zu diesem Zweck sollen sowohl die historischen Erfahrungen mit Bergwerksschließungen als auch die aktuellen Steuerungsprozesse seitens der Politik und Wirtschaft analysiert werden. Besondere Beachtung wird dabei den Chancen und Grenzen kultureller Prozesse gewidmet, die aus den bergbaulichen Traditionen des kommunalen Raums erwachsen. Das Vorhaben wird von einem interdisziplinär zusammengesetzten Team bearbeitet, das in einem Abschlussbericht wissenschaftliche Ergebnisse, die die Grundlage für eine vielfältige Flankierung der Bergwerksschließungen durch Vertreter der öffentlichen Hand und Unternehmen bilden, präsentieren wird. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet, Saarland ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB- (Clemensstr , Bochum) KONTAKT: Mittag, Jürgen (Dr. Tel , juergen.mittag@rub.de) [19-F] Pilz, Franziska, Dipl.-Hdl. (Bearbeitung); Lehmann-Waffenschmidt, Marco, Prof.Dr.; Lehmann-Waffenschmidt, Marco, Prof.Dr. (Leitung): Der Einfluss von Affekten auf riskante Entscheidungsprozesse - theoretische und experimentelle Studien ökonomischen Verhaltens INHALT: Das Dissertationsprojekt soll aus einer interdisziplinären Perspektive, welche Ökonomie, Psychologie, Soziologie und die Neurowissenschaften umfasst, auf theoretischer und experimenteller Ebene untersucht werden. Die theoretische Studie soll zeigen, dass verhaltensorientierte Modelle eingeschränkt rationalen und emotionalen Entscheidungsverhaltens unabdingbar sind als Alternative zu den traditionellen Modellen mit perfekt rationalen und unemotionalen Entscheidungsträgern. Ziel der experimentellen Studien ist es dann, anhand eigener experimenteller Daten den Zusammenhang zwischen Emotionen und ökonomischen Entscheidungen unter Risiko empirisch zu untersuchen und zu modellieren, um anschließend Implikationen für verschiedenste ökonomische Anwendungsfelder abzuleiten. Dabei soll Themenkomplex 1 (Ökonomie und Emotion - Die Herausforderung) die Notwendigkeit, sich mit Emotionen auch in der Ökonomie zu beschäftigen, begründen. Die kognitive Psychologie fand schon in den 1960er Jahren Einzug in ökonomische Modellierungen von Entscheidungsprozessen. Heute muss man die neue Herausforderung bezüglich der Rolle von Emotionen im ökonomischen Entscheidungsverhalten annehmen. Jetzt stellt sich in der verhaltensorientierten Ökonomie nicht nur die Frage nach 'psychologischem Realismus', sondern auch nach 'emotionalem Realismus'. Deshalb behandelt Themenkomplex 2 (Die Psychologie der Emotion - Ein Erklärungsfaktor) Emotionen aus (rein) psychologischer Perspektive unter besonderer Beachtung der so genannten 'Dual Process Theories of Cognition' (Epstein 1994). Die verhaltensorientierte Ökonomie verbindet nun psychologische Erkenntnisse über das tatsächliche (Entscheidungs-)Verhalten realer Subjekte mit der Wirtschaftstheorie, um diese auf eine realistischere Basis zu stellen. Themenkomplex 3 (Theoretische Studie - Ökonomie und Emotion) umfasst daher eine Systematisierung und eine vergleichende Studie ökonomischer Modelle und Theorien, welche Emotionen in die Analyse einbeziehen. Hier wird sich zeigen, dass Emotionen in der Tat den Erklärungs- und Vorhersagegehalt ökonomischer Modelle verstärken können. Der anschließende Themenkomplex 4 (Experimentelle Studien) bewegt sich auf der Schnittstelle von experimenteller und verhaltensorientierter Ökonomie. Ziel ist es, einen

44 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 43 Einblick in das tatsächliche Entscheidungsverhalten unter Risiko zu bekommen und anschließend den Zusammenhang zwischen Emotionen und ökonomischen Entscheidungen zu modellieren. Eigene experimentelle Studien werden dabei die in der Literatur bereits bestehende Sammlung relevanter Untersuchungsdesigns ergänzen. Der Themenkomplex 5 (Implikationen der Forschungsergebnisse für ökonomische Anwendungsfelder) klärt die Bedeutung des Promotionsvorhabens für mehrere Anwendungsbereiche der verhaltensorientierten Ökonomie, z.b. behavioural labor economics, behavioural finance und behavioural public economics. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Professur für VWL, insb. Managerial Economics (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , Fax: , Franziska.Pilz@mailbox.tu-dresden.de) [20-F] Pries, Ludger, Prof.Dr. (Bearbeitung): Arbeits- und Produktionsorganisation und Erwerbsregulierung im Prozess der Globalisierung der deutschen Automobilindustrie INHALT: Arbeitsorganisation im Wandel wird international vergleichend sekundäranalytisch aufbereitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Soziologie - Organisation, Migration, Mitbestimmung (44780 Bochum) KONTAKT: Institution (Tel , soaps@ruhr-uni-bochum.de) [21-L] Schmid, Günther; Protsch, Paula: Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, ), Berlin 2009, 46 S. (Graue Literatur; bibliothek.wzb.eu/pdf/2009/i pdf);forschungsbericht/nummer:spi INHALT: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkun-

45 44 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen gen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat) [22-L] Schreiber, Elmar; Berninghausen, Jutta (Hrsg.): Global competence for the future: employability - mobility - quality ; collaboration and current developments, (Intercultural studies, 5), Bremen: Kellner 2008, 250 S., ISBN: INHALT: "More and more countries in Europe started a challenging change following the vision of a common 'European Higher Education Area' which has taken on structure and shape within the scope of the Bologna process. The internationalization of universities is a response to the challenges of globalization, and is one of the most important objectives of the Bologna Process. The key aims of the Bologna Process are directed toward the comparability of educational systems, more transparency, and verifiable educational contents, in order to establish the same standards in higher education across Europe. The book focuses on three fundamental topics relevant to higher education with a global perspective: Promoting mobility, Enhancing quality, Achieving employability. ow can the aims of the Bologna Process be defined within an international context that goes beyond Europe? Is it sufficient to simply promote internationality as a part of university studies? Under which conditions can the increasing mobility of students, faculty and staff actually lead to more quality in the higher education system, and to greater employment opportunities for its graduates? How are quality standards defined at universities, and what are the requirements and expectations that companies and organisations place upon university graduates in today's globalized marketplace? This book is a compilation of contributions from a conference at the University of Applied Sciences Bremen, Germany in December, 2007." (author's abstract). Contents: Elmar Schreiber, Jutta Berninghausen: Preface (6); Connie Lee Gunderson: Introduction (7-13); Shaping the Future with Bologna: Elmar Schreiber: The Bologna Accord: From Paris (Sorbonne 1998) to London (2007). Development and Impact on the German Higher Education Area. (15-30); Peter Gaehtgens: Global Competence for the Future (31-42); Gaining Global Competence at Hochschule Bremen: Elmar Schreiber: Hochschule Bremen: History with Future - Realizing the Ideas of "Bologna" at a German University - (43-60); Jutta Berninghausen: Making a Name on the International Market: From Exchange Program to Multicultural Campus (61-74); Achieving Employability for a Global Market: Dirk Emmerich: Global Competence for the Future: From the Point of View of a Global Logistics Service Provider (75-80); Tilmann Achstetter and Gerd Klöck: Tiger BioTec: Science Based Training for Employability in Life Science Industry (81-86); Bodo Schaab: International Business Education Really Matters: The Survey of BIM Graduates 2006 (87-106); Promoting Mobility: Ulrich Teichler: Internationalization, Globalization: Where Are We Heading? ( ); Mathias Otten: Beyond Mobility: The Formation of Intercultural Orientations in Higher Education ( ); Henrike Evers: Bologna Meets Bremen: Increased Mobility and Internationalization at Home - Has Bologna Reached Its Aims? ( ); Ulrich Hößler: From International Exchange to Intercultural Competence ( ); Darla Deardorff: What Is Intercultural Competence ( ); Enhancing Quality: Stefan Bienefeld: Developments In Structures of Quality Assurance Systems In Europe: More of A Dynamic Reform Process or A Step Back? ( ); Stephan W. Bieri: From Form to Content: "Bologna" as a Quality Reform ( ); Karin Riegler: Quality

46 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 45 Culture in European Universities ( ); Hans Reiner Friedrich: Institutional Quality in Higher Education ( ); Jürgen Kohler: Internationalization, Employability, Quality: Moving from Isolated Slogans to Identifying Coherent Links ( ); Conclusion: Connie Lee Gunderson and Katrin Nissel: Taking the Next Step: From Internationalization of Higher Education to Integrating Multicultural Diversity - Summary of an Open Space Discussion - ( ). [23-F] Schulze-Cleven, Tobias, PhD (Leitung): The changing political economy of human capital formation INHALT: Ziel: Theoriebildung zu politik-ökonomischem Wandel. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Länder METHODE: historischer Institutionalismus; Spielarten des Kapitalismus; Politikwissenschaft ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und Sozialräume in Europa" (Lichtenhaidestr. 11, Bamberg) KONTAKT: Leiter (Tel , tobias.schulze-cleven@uni-bamberg.de) [24-L] Stippler, Anja: Individuelle Bewältigung von Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen am Beispiel Wohnortwechsel, Hamburg: Diplomica Verl. 2009, 199 S., ISBN: INHALT: "Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der individuellen Bewältigung der Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen am Beispiel Wohnortwechsel. Die (Industrie-) Soziologie analysiert die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse, lässt aber den Menschen und sein subjektives Erleben und Verhalten als Reaktion auf die Veränderungen weitgehend außer Acht. Aus diesem Grund erscheint der Autorin die Verknüpfung von soziologischen und psychologischen Elementen in dieser Untersuchung angemessen, um das komplexe Phänomen des Wohnortwechsels, vor allem dessen Ursachen und Auswirkungen eingehend zu beleuchten. Der erste Teil des Buches widmet sich dem theoretischen Hintergrund meiner empirischen Untersuchung 'Wohnortwechsel'. In den ersten zwei Kapiteln werden der Stellenwert von Erwerbsarbeit und dessen Wandel sowie die strukturellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die den Menschen und sein Erwerbsleben beeinflussen, betrachtet. Hieraus ergeben sich neue Anforderungen an das Individuum, wobei insbesondere die Flexibilität und Mobilität betrachtet werden. Umzugsmobilität kann als eine Form der Arbeitskräftemobilität gesehen werden, um auf diese Anforderungen zu reagieren (Kapitel 3). Die Auswirkungen eines Wohnortwechsels in Form von Stress und Bewältigung sind Gegenstand des vierten Kapitels. In diesem werden die psychologische Sichtweise der Umzugsmobilität sowie bisherige empirische Ergebnisse zu den Folgen des Umzugs darstellt. Mithilfe des Modells des kritischen Lebensereignisses und des Stressmodells nach Lazarus werden die Prozesse nach erfolgtem Wohnortwechsel analysiert. Es werden verschiedene Vor- und Nachteile des Wohnortwechsels aufgezeigt, wonach dieses Ereignis je nach Bewertung auf Seiten des Individuums als Herausforderung und persönliche Weiterentwicklung oder als Belastung betrachtet werden kann. Die Planung und Konstruktion eines Fragebogens zum Thema Wohnortwechsel, die Durchführung der Untersuchung sowie die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse

47 46 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen werden im zweiten Teil der vorliegenden Studie ausführlich dokumentiert. Ziel der Untersuchung war es, Aussagen darüber zu formulieren, wodurch sich Personen, die einen Wohnortwechsel positiv bewältigen bzw. diesen als Herausforderung einschätzen, von Personen unterscheiden, die sich durch diese Ereignis belastet fühlen. Dabei werden ausschließlich die Folgen des Wohnortwechsels auf das Individuum sowie auf dessen Erleben und Verhalten nach diesem Ereignis betrachtet." (Textauszug) [25-F] Trappmann, Vera, Dr. (Leitung): Restructuring, nachhaltige Entwicklung and sustainable employment: the challenges of the contemporary economic crisis INHALT: The research examines the employment consequences of the current global economic recession and evaluates potential 'adjustment responses' to redundancy. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Trappmann, Vera: The changing role of trade unions in the German vocational education and training system. in: Cooney, Richard; Stuart, Mark (eds.): Trade unions and workplace training. International perspectives. New York: Routledge 2010 (forthcoming).+++trappmann, Vera: Modell Deutschland at the verge of history. What implications for the learning agenda? in: Magnusson, Lars; Winterton, Jonathan (eds): Trade union strategies for developing competence at work: an emerging area for social dialogue. New York: Routledge 2009 (forthcoming). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: World University Network INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, Osnabrück) KONTAKT: Leiterin ( vera.trappmann@uos.de) [26-F] Vitols, Sigurt I., Dr. (Bearbeitung): European Corporate Governance INHALT: Dieses Projekt beschäftigt sich vorwiegend mit dem neu entstehenden europäischen System der Corporate Governance. Dieses aktuelle "Feldexperiment" stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, den komplexen Prozess des Aufbaus eines neuen Corporate Governance- Systems einschließlich einer Neuzusammenstellung der Beziehungen zwischen den Stakeholdern zu beobachten. Folgende Schlüsselfragen werden hierbei behandelt: Welche politischen Koalitionen haben die Verabschiedung von wichtigen Direktiven im Bereich des Unternehmensrechts, der industriellen Beziehungen und der Regulierung des Finanzmarkts unterstützt? Ist es möglich, ein spezifisch europäisches System der Corporate Governance zu identifizieren, oder bleibt Europa eine Ansammlung von nationalen Corporate Governance-Regimes? Welche Rolle spielt das Mitspracherecht der Beschäftigten ("worker voice") mithilfe des Unternehmensrechts und des Systems der industriellen Beziehungen in diesem neu entstehenden System? Und: Welchen Einfluss haben diese Direktiven auf die Unternehmenspraxis? Die bisherige Beobachtung dieses neu entstehenden Systems ermöglicht es, einige forschungsleitende Hypothesen zu formulieren: 1. Die vorliegenden Typologien von Corporate Governance-Systemen, die entweder dualistisch sind ("Insider-" versus "Outsider"-System) oder auf der Grundlage von drei Kategorien operieren (angelsächsische, rheinländische und mediterra-

48 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 47 ne Systeme), sind nicht hinreichend adäquat, um die Komplexität des Prozesses zu erfassen. Insbesondere müssen zumindest zwei Dimensionen einbezogen werden: eine für den Einfluss des Mitspracherechts ("voice") von Eigentümern (die Kapitalseite) und eine andere für die Beschäftigten (die Arbeitsseite) in der Corporate Governance. Ferner sollten diese Dimensionen eher als ein Kontinuum des Einflusses von Mitspracherechten konzeptionalisiert werden und nicht als distinkte Gleichgewichtszustände. 2. Das Erfordernis einer analytischen Trennung der Dimensionen "Kapital" und "Arbeit" wird deutlicher, wenn man die Beschaffenheit der Europäischen Rechtsprechung zur Corporate Governance untersucht. Auf der einen Seite zeigen Direktiven, die die Kapitalseite betreffen (z.b. Transparenz und Rechnungslegung, die Regulierung von Investmentfonds etc.), eine klare Bewegung in Richtung auf den angelsächsischen Kapitalmarkttyp, die in einer Verschiebung der Macht von großen "Insider"-Aktionären zu institutionellen "Outsider"-Investoren resultiert, die kleinere Anteile halten. Auf der anderen Seite unterstützen Direktiven, die Beteiligungsrechte von Beschäftigten betreffen (z.b. European Works Councils directive, directive on Information and Consultation in member states etc.), ein moderates Niveau an Mitspracherechten für Beschäftigte in Unternehmen, und zwar in der Form von Informations- und Konsultationsrechten, die "zwischen" dem angelsächsischen System (in dem Beschäftigte kaum oder nur geringe Mitspracherechte haben) und Ländern wie Deutschland, Schweden und Norwegen angesiedelt sind, in denen Beschäftigte starke Mitbestimmungsrechte haben (d.h. die Kapazität, Managemententscheidungen zu blockieren). 3. Das neu entstehende europäische System reproduziert weder ein existierendes nationales System, noch folgt es einer "pfadunabhängigen" Logik in konstruktivistischer Manier. 4. Zu den entscheidenden Akteuren für die politischen/ regulierenden Aspekte des Europäischen Corporate Governance Systems zählen: Nationalstaaten, die Europäische Kommission und Akteure auf der europäischen Ebene wie der Europäische Gewerkschaftsbund. Das Projekt wird teilweise von der Europäischen Kommission finanziert im Rahmen eines Collaborative Project in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus Frankreich, England, Italien, Irland und Ungarn sowie mit der WZB-Forschungsgruppe "Wissen, Produktionssysteme und Arbeit". ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung ggmbh Schwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik Abt. Internationalisierung und Organisation (Reichpietschufer 50, Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , vitols@wzb.eu) [27-L] Vogel, Berthold: Die zerrissene Mitte: der Ort gesellschaftlichen Konfliktausgleichs ist zu einem neuen Konfliktzentrum geworden, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 48/2009, H. 2 = H. 186, S (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Prekarität und soziale Verwundbarkeit sind, so der Verfasser, die Signalwörter neuer sozialer Ungleichheiten, die darauf hinweisen, dass bestimmte soziale Milieus, die in der Mitte der Gesellschaft situiert sind, unter Druck geraten sind - die Arbeitnehmerschaft der beruffachlich qualifizierten Facharbeiter und Fachangestellten im privaten wie öffentlichen Sektor. Es sind freilich nicht nur deren eigene berufliche Perspektiven brüchig geworden, auch die Weitergabe ihres sozialen Erbes steht in Frage. Statusfragen sind immer auch Generationen-

49 48 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen fragen, Abstiegssorgen immer auch Sorgen um die Zukunft des eigenen Nachwuchses. Die gesellschaftspolitische Brisanz dieser biographischen Verunsicherungen und strukturellen Gefährdungen besteht darin, dass diesen Arbeitnehmermilieus in der Entwicklungsgeschichte europäischer Wohlfahrtsstaaten zentrale arbeitsgesellschaftliche Integrations- und Kohäsionsfunktionen zukommen. Sie repräsentieren die Trägerschichten der Wohlstandsökonomie und des politischen Gemeinwesens. Sie waren Profiteure und vorwärtstreibende Kräfte staatlicher Expansion, aber im Gegenzug auch Stabilitätskerne in einer mobilen Sozialordnung. Die Gewinner sozialen Wandels, so die These, bedürfen weit weniger staatlicher Unterstützung, als sie das selbst oft für sich reklamieren. Doch für eine wachsende Zahl von Personen und insbesondere für Familien in der Mittelklasse sind die Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Wohlfahrtspflege immer schwieriger zu verkraften. Sie sind staatsbedürftig, sie erwarten eine Politik, die klüger, gerechter und ungleichheitssensibler ist als leere Marktrhetorik und sie lehnen ein Gesellschaftsmodell ab, das sich in seinen wirtschaftlichen Zielsetzungen und seiner politischen Programmatik von einer Gewinner-Verlierer-Mentalität leiten lässt. (ICF2) [28-F] Wagner, Björn, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Leitung): Das Grundeinkommen in der gesellschaftspolitischen Debatte INHALT: Die Umbrüche der spätindustriellen Erwerbsarbeitsgesellschaft, die sich in einer sozioökonomischen Konstellation strukturell verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit, flexibilisierter Beschäftigungsverhältnisse und zunehmender Unsicherheit der Existenzsicherung widerspiegeln, haben in jüngster Zeit einer alten Idee neuen Auftrieb gegeben: der Idee des Grundeinkommens. In dem Maße, wie die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umbaus des sozialstaatlichen Arrangements der Nachkriegszeit unabweisbar geworden und zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz innovativer Vorschläge einer Umgestaltung der sozialen Sicherungssysteme gestiegen ist, wurde die Grundeinkommensidee in der öffentlichen politischen Debatte wiederbelebt. In ihrer neueren Geschichte ein Kind liberaler Ökonomen, das in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von libertären Sozialwissenschaftler(inne)n adoptiert und "resozialisiert" wurde, ist diese Idee hierzulande in den vergangenen Jahren auch von ehedem undenkbaren (und systemüberwindender Sehnsüchte unverdächtigen) Protagonisten wie Ministerpräsidenten und Unternehmern lanciert worden. Die Idee des Grundeinkommens hat dadurch eine neuartige gesellschaftliche Prominenz erlangt - ohne dass das souveräne Publikum demokratischer Politik wüsste, was sich hinter ihr (und ihren verschiedenen Varianten) "wirklich" verbirgt. Die geplante Expertise soll dazu beitragen, die Debatte um das Grundeinkommen in strukturierte und damit gesellschaftspolitisch produktive Bahnen zu lenken. Es wird zum einen darum gehen, das wissenschaftlich-politische Feld einer im Prinzip einfachen Idee - eines jedem Mitglied des politischen Gemeinwesens bedingungslos, d.h. unabhängig von Arbeitsleistung, Bedürftigkeitsprüfung oder Haushaltskonstellation zu gewährenden Einkommens - theoretisch abzustecken und, mit Blick auf verschiedene Varianten der Idee, in seiner rasch zu Tage tretenden konzeptionellen Komplexität zu vermessen. Zum anderen sollen die Grundeinkommensidee und deren Variationen in Beziehung gesetzt werden zur Konzeption des "vorsorgenden Sozialstaats", wie sie derzeit von der Sozialdemokratie als zukunftsweisendes Konzept sozialpolitischer Gestaltung diskutiert wird. Die Grundidee der Expertise und des zu ihr führenden Diskussionsprozesses ist das dialogische Prinzip: Es wird darum gehen, Personen und deren Positionen - "real" im Rahmen von Workshops und "virtuell" in Form von Texten - in systematischer Form miteinander kommunizieren zu lassen. An der Schnittstelle von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik soll es auf diese Weise möglich werden,

50 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen 49 wissenschaftliche Wissensbestände zu sichern, politische Kontroversen auszutragen und wissenschaftlich-politische Konzeptionen fortzuentwickeln. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Friedrich-Ebert-Stiftung e.v. FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich (07737 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel , stephan.lessenich@uni-jena.de); Bearbeiter (Tel , bjoern.wagner@uni-jena.de) [29-L] West, Klaus-W.: Angebotsmacht Arbeit, (Sozialwissenschaftliche Schriften, H. 46), Berlin: Duncker & Humblot 2009, 215 S., ISBN: INHALT: Der Verfasser geht der Frage nach, wieweit die Diskussion im Sinne der strategischen Kommunikation auf die richtigen Themen gelenkt wird und damit die Angebotsmacht der Arbeit stärken kann. Der erste Teil beschreibt die allgemeine Situation auf dem Weg in die wissensindustrielle Gesellschaft. Es richtet den Blick auf neue Unternehmer und Arbeitnehmer, neue Arbeitsfelder und neue Berufe, die schon entstanden sind oder im Begriff sind zu entstehen. Es verschweigt aber auch nicht die neuen Belastungen für den Einzelnen und die Gesellschaft, die der Weg in die Wissensgesellschaft mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, was Politik und Wirtschaft in Bezug auf die Angebotsmacht der Arbeit getan haben. Wie innovationsfreudig sind deutsche Unternehmer tatsächlich? Was hinderte Unternehmen bislang daran, sich für Innovationen zu öffnen? Was haben Politik und Wirtschaft für die Bildung getan? Und was hat die Politik für jene getan, die aus dem Arbeitsmarkt gefallen sind? Im darauf folgenden Teil geht es um die Regime von Innovationen, Bildung und Arbeitsmarkt in Frankreich und Großbritannien. Diese beiden neben Deutschland wichtigsten Nationen der Europäischen Union sollen Vergleichspunkte bieten: Sie können helfen, Möglichkeiten der Weiterentwicklung des deutschen Modells stärker zu profilieren. Auch hier lautet die Frage: Wie versuchen diese Länder die Angebotsmacht der Arbeit zu stärken? Und welche spezifischen nationalen Traditionen prägen ihren Weg, mit den neuen Anforderungen umzugehen, wie sie die Lissabon-Strategie formuliert hat? Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie die Angebotsmacht der Arbeit entwickelt werden kann. (ICF2)

51 50 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung [30-L] Ahlers, Elke; Kraemer, Birgit; Ziegler, Astrid (Hrsg.): Beschäftigte in der Globalisierungsfalle?, (Schriften der Hans-Böckler-Stiftung zur europäischen Arbeits- und Sozialpolitik, Bd. 3), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 162 S., ISBN: INHALT: "Immer mehr Unternehmen greifen auf die Option zurück, Produktion oder Dienstleistungen grenzüberschreitend zu verlagern. Welche Konsequenzen hat die Flexibilisierung der Standortwahl für Beschäftigte und ihre Arbeitsbedingungen in verschiedenen Ländern? Sitzen sie tendenziell in einer Globalisierungsfalle, in der sie gegeneinander ausgespielt werden? Der vorliegende Sammelband geht dieser Frage mit Blick auf die unterschiedlichen Entwicklungen in der Bekleidungsindustrie, der Automobilindustrie, der Elektronikproduktion, Software-Herstellung und im Callcenter-Sektor nach und setzt sich kritisch mit den quantitativen Befunden zum Verlagerungstrend auseinander. Bereits mit der Androhung von Standortverlagerung wird in Betrieben Politik gemacht, so eine der Schlussfolgerungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung von Elke Ahlers, Birgit Kraemer, Astrid Ziegler: Standortverlagerungen - Welche Entwicklung zeichnet sich ab? (9-18); Elke Ahlers, Astrid Ziegler: Ein Dammbruch. Zu Umfang und Auswirkungen von Standortverlagerungen in Deutschland (19-36); Barbara Gerstenberger: European Restructuring Monitor (ERM) - Quelle für Analyse und Folgenabschätzung von Standortverlagerungen (37-54); Beate Feuchte: Billig nähen als Chance? Arbeits- und Lebensbedingungen in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch (55-72); Ralph-Elmar Lungwitz: Emanzipation an der verlängerten Werkbank? Die deutsche Bekleidungsindustrie und ihre Partner in Mittel- und Osteuropa (73-86); Antje Blöcker: Mobile Module. Internationalisierung und Restrukturierung in der Autoindustrie (87-106); Stefanie Hürtgen: Standortkonkurrenz in Ost- und Westeuropa. Das Beispiel Kontraktfertigung in der Elektronikindustrie ( ); Patrick Feuerstein, Nicole Mayer-Ahuja: Programmieren zwischen Deutschland und Indien. Zur Qualität von Arbeitsverhältnissen in transnationalen IT- Unternehmen ( ); Ursula Holtgrewe: Nicht ganz global, aber hochflexibel. Callcenter im internationalen Überblick ( ). [31-L] Banscherus, Ulf; Dörre, Klaus; Neis, Matthias; Wolter, Andrä: Arbeitsplatz Hochschule: zum Wandel von Arbeit und Beschäftigung in der "unternehmerischen Universität", (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), Bonn 2009, 56 S., ISBN: (Graue Literatur; library.fes.de/pdf-files/wiso/06669.pdf) INHALT: Die Studie untersucht die Auswirkungen des Wandels an Hochschulen auf den Arbeitsplatz Hochschule. Der Bericht spiegelt die Ergebnisse wider und leitet Handlungsempfehlungen ab. Diese basieren neben der gezielten Auswertung bekannten Wissens auf Expertengesprächen, die 2009 durchgeführt wurden. So werden im ersten Schritt zunächst die Veränderungen um den Arbeitsplatz in der unternehmerischen Hochschule dargestellt: (1) Veränderungen in der Hochschulsteuerung und bei der Ausgestaltung der Mitbestimmung, (2) Veränderungen bei der Studienstruktur unter dem Leitmotiv des Bologna-Prozesses, (3) Verände-

52 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 51 rungen bei der Forschungsförderung, (4) Veränderungen beim Arbeits- und Dienstrecht, (5) Veränderungen beim Berichtswesen sowie der internen und externen Rechnungslegung, (6) Veränderung der materiellen Rahmenbedingungen sowie (7) kooperative Wissenschaft unter Konkurrenzdruck: grundlegende Dimensionen aktueller Hochschulreformen für den Arbeitsplatz Hochschule. Der zweite Schritt befasst sich sodann mit den Arbeitsbedingungen an Universitäten und Fachhochschulen. Dazu gehören die Aspekte (1) der grundlegenden Entwicklungen von Beschäftigung an Hochschulen, (2) des Wandels der Arbeitsbedingungen von nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, (3) des Wandels der Arbeitsbedingungen von wissenschaftlich Beschäftigten unterhalb der Professur, (4) des Wandels der Arbeitsbedingungen von ProfessorInnen, (5) des Wandels der Arbeitsbedingungen von studentischen Beschäftigten, sowie (6) die Beschäftigungsbedingungen von Lehrbeauftragten. Der dritte Schritt beschreibt schließlich die Partizipationsmöglichkeiten an Hochschulen, und zwar (1) die akademische Selbstverwaltung und (2) die Partizipationsmöglichkeiten der Personalräte. Der vierte Schritt liefert abschließend einige Handlungsempfehlungen für die Zukunft von Arbeit und Beschäftigung an den Hochschulen: (1) die Unterfinanzierung des Wissenschaftssystems überwinden, (2) die Attraktivität der ostdeutschen Hochschulen stärken, (3) die Hochschulen für Berufstätige öffnen, (4) neuen Tätigkeitszuschnitten Rechnung tragen, neue Berufsbilder und Karrierepfade schaffen, (5) regulierte Flexibilität ermöglichen, (6) gute Arbeit zum Leistungsparameter der Hochschulen machen, (7) Mitarbeiterpartizipation stärken sowie (8) Pluralität und Heterogenität in Forschung und Lehre fördern. (ICG2) [32-F] Beyer, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Kommunikation unternehmerischer Verantwortung INHALT: Tief greifende wirtschaftliche, politische und soziale Veränderungen in Deutschland haben zu einer Diskussion geführt, in der auch die Rolle der Unternehmen innerhalb der Gesellschaft neu verhandelt wird. Ein Thema, das in diesem Zusammenhang Bedeutung gewonnen hat, ist die Frage nach der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Das Projekt untersucht in welcher Weise Unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement kommunizieren. Hierbei geht es zum einen um die Erhebung der Kommunikationswege (z.b. CSR-Berichte, Nachhaltigkeitsberichte, Homepage-Informationen, Pressemitteilungen etc.), zum anderen aber auch um die Ermittlung von Varianten der inhaltlichen Kommunikation unternehmerischer Verantwortung. Im Projekt werden die 500 größten deutschen Unternehmen in standardisierter Weise um die Übermittlung von Informationen zum Thema gebeten. Die zugesandten Materialen sind Grundlage für qualitative inhaltsanalytische Auswertungen und für quantitative Analysen, in denen verschiedene Hypothesen zur differenzierten Kommunikation des Themas unternehmerische Verantwortung geprüft werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Allende-Platz 1, Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , juergen.beyer@uni-hamburg.de)

53 52 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung [33-L] Bosch, Gerhard; Weinkopf, Claudia; Kalina, Thorsten: Mindestlöhne in Deutschland, (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), Bonn 2009, 59 S., ISBN: (Graue Literatur; library.fes.de/pdf-files/wiso/06866.pdf) INHALT: Die empirische Studie analysiert die Entwicklung und Ausweitung des Niedriglohnsektors in Deutschland und belegt die starke Zunahme von 1995 bis 2008: Die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten ist seitdem um knapp49% gestiegen. Die Studie greift die unterschiedlichen wissenschaftlichen Diskussionsstränge zum ThemaMindestlöhne auf und präsentiert neue - bisher in Deutschland kaum zur Kenntnis genommene -empirische Befunde aus internationalen Untersuchungen zum Verhältnis von Mindestlöhnen und Beschäftigung. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Punkte:(1) die aktuelle Bestandsaufnahme zum Niedriglohnsektor,(2) Mindestlöhne in Europa,(3) Mindestlöhne und Beschäftigung sowie (4) Mindestlöhne in Deutschland. Die Ergebnisse stützen und untermauern die Argumente für die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen. Die Expertise zeichnet auch die politischen Auseinandersetzungen und den Umsetzungsprozessnach und macht sie transparent. Sie unterstreicht u. a. die Bedeutung, die die Einführung von Mindestlöhnen insbesondere im Bereich der Frauenbeschäftigung hat.(icg2) [34-L] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern in Deutschland: Dossier, Berlin 2009, 53 S. (Graue Literatur; e/bmfsfj/service/publikationen/publikationsliste,did= html) INHALT: In Deutschland beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen 23 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik im europäischen Vergleich auf dem siebtletzten Platz. In dem vorliegenden Dossier werden Ursachen der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern beschrieben und Handlungswege aufgezeigt, wie diese Lohnlücke wirkungsvoll reduziert werden kann. Verschiedene Forschungsaufträge haben belegt, dass sich der "Gender Pay Gap" im Wesentlichen auf drei Ursachen zurückführen lässt, die in Kapitel II näher ausgeführt werden: (1) Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Die horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes ist weiter Realität. (2) Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. (3) Individuelle und kollektive Lohnverhandlungen haben die traditionell schlechtere Bewertung typischer Frauenberufe bislang nicht nachhaltig überwinden können. Die Lohnlücke ist ein Kernindikator fortbestehender gesellschaftlicher Ungleichbehandlungen von Frauen im Erwerbsleben. Gleichzeitig stellt sie selbst einen fortbestehenden (Fehl-)Anreiz für das Erwerbsverhalten von Frauen dar. Schlechtere Einkommensaussichten führen zu niedriger Erwerbsneigung, längere Erwerbsunterbrechungen führen zu mehr Entgeltungleichheit - ein Teufelskreis. Das vorliegende Dossier zur Engeltungleichheit setzt vier Schwerpunkte: In einem Hintergrundkapitel werden zunächst Definitionen sowie Daten und Fakten dargestellt. Anschließend werden zunächst Antworten auf die Fragen nach den Hauptursachen der geschlechtsspezifischen Lohnlücke in Deutschland gegeben, um nachfolgend ihre Interdependenzen und ihre Gewichtung zu betrachten. Die einzelnen Determinanten, die bei der Entstehung der Lohnlücke von Bedeutung sind, werden auf ihre Wirkung hinsichtlich des Lohndifferenzials untersucht. Die Ergebnisse für Deutschland werden im Lichte

54 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 53 europäisch vergleichender Statistiken bewertet und erste Beispiellösungen aus den europäischen Nachbarländern vorgestellt. Auf der Grundlage dieser Analysen schließt das Dossier mit einem Kapitel über Maßnahmen zur Reduzierung der Entgeltungleichheit, mit ihrer Zuordnung auf die unterschiedlichen Akteure und einer perspektivischen Gesamtbeurteilung. (ICD2) [35-L] Eichinger, Ulrike: Zwischen Anpassung und Ausstieg: Perspektiven von Beschäftigten im Kontext der Neuordnung Sozialer Arbeit, (Perspektiven kritischer sozialer Arbeit, Bd. 5), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 238 S., ISBN: INHALT: Die leitende Frage der Untersuchung lautet: Wie bzw. auf welchen Ebenen konkretisiert sich der Strukturwandel Sozialer Arbeit für die Beschäftigten? Und welche Denk- und Handlungsweisen werden von ihnen angesichts der damit für sie verbundenen neuen Anforderungen genutzt oder neu entwickelt? Es ist zum einen das Ziel, die neuen Anforderungen und Konfliktlinien zu beleuchten. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, welche Bewältigungsweisen von den Fachkräften aus welchen Gründen ausgewählt werden. Die Herangehensweise an den Gegenstand sowie der Aufbau der Untersuchung schließen sich an den subjektwissenschaftlichen Forschungsansatz an, der dargestellt wird und den theoretischen Rahmen der Studie bildet. Anschließend wird der sozialstaatlichen Transformationsprozess dargestellt. Die ausführliche Analyse dieser konkreten historischen Rahmenbedingung Sozialer Arbeit ist notwendig, um zu verdeutlichen, auf welchem Vorwissen und Forschungsstand die empirische Untersuchung aufgebaut worden ist. Hierbei wird, ausgehend von der spezifischen Sozialstaatsentwicklung in Deutschland als einem der wesentlichen Hintergründe des Strukturwandels, auf die Krise des sozialstaatlichen Modells eingegangen. Es wird dargelegt, wodurch sich der sozial staatliche Transformationsprozess als historisch-spezifische Rahmenbedingung der Sozialen Arbeit im nationalen Zusammenhang manifestiert hat. Dies wird anhand der Ökonomisierung des institutionellen und organisationalen Rahmens und der programmatischen Neuausrichtung der Sozialen Arbeit im aktivierenden Staat entfaltet. Daran schließen sich Ausführungen über die sozialarbeiterische Fachdebatte zum Transformationsprozess an. Vor diesem Hintergrund wird die qualitative Forschungsmethodik dargestellt und die Auswahl der einzelnen methodischen Elemente begründet. Im darauf folgenden Kapitel werden die Befunde der Untersuchung vorgestellt. Zunächst wird auf die Bedeutungskonstellationen eingegangen, die sich aufgrund der qualitativen Inhaltsanalyse für die Interviewten im Zusammenhang mit dem Strukturwandel als relevant herauskristallisierten. Dies umfasst die Darlegung der spezifischen Anforderungen, Handlungsproblematiken und Umgangsformen der Interviewten. Darüber hinaus werden an wichtigen Stellen übergreifende Zusammenhänge herausgearbeitet und weiterführende Überlegungen formuliert. Auf dieser Basis werden fünf übergreifende, idealtypische Begründungsmuster der Interviewten hinsichtlich möglicher Bewältigungsweisen dargestellt und reflektiert. Zum Schluss werden die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst. (ICF2) [36-F] Freie Universität Berlin: Modellierung gewerkschaftlicher Lohnverhandlungen

55 54 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung INHALT: Gewerkschaften spielen in vielen europäischen Ländern eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Lohnentwicklung und der Arbeitsbedingungen. Zur ökonomischen Analyse solcher kollektiv agierender Arbeitsmarktakteure ist es daher notwendig, das Verhalten von Gewerkschaften explizit in theoretischen Modellen abzubilden. Obwohl die Spieltheorie verschiedene Verhandlungsmodelle bereitstellt, hat bisher nur die Nash-Verhandlungslösung Eingang in die Arbeitsmarktökonomie gefunden. Im ersten Teil dieses Forschungsprojekts soll untersucht werden, wie sich die Nash-Lösung korrekt auf gewerkschaftliche Lohnverhandlungen anwenden lässt. Besonderes Interesse gilt dabei der Unterscheidung verschiedener Drohszenarien und der Modellierung wiederholter Verhandlungsspiele. Im zweiten Teil des Projekts sollen dann alternative Verhandlungsmodelle, und dabei vor allem die Kalai- Smorodinsky-Lösung, auf ihre spieltheoretische Fundierung hin untersucht und ihre Anwendbarkeit auf die Modellierung gewerkschaftlicher Lohnverhandlungen geprüft werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Öffentliche Finanzen und Sozialpolitik (Boltzmannstr. 20, Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel , cordula.arlinghaus@fu-berlin.de) [37-L] Giesecke, Johannes; Verwiebe, Roland: Wachsende Lohnungleichheit in Deutschland: qualifikations- und klassenspezifische Determinanten der Entlohnung zwischen 1998 und 2006, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 19/2009, H. 4, S (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/ /s x) INHALT: "Ausgehend von der These einer wachsenden Ungleichheit in der Bundesrepublik wird in diesem Beitrag die Entwicklung der Lohnungleichheit für den Zeitraum von 1998 bis 2006 untersucht. Hauptziel der Analyse ist es, die Unterschiede in der Entwicklung der Reallöhne zwischen verschiedenen Berufsklassen zu bestimmen. Konzeptionell stützt sich der Beitrag dabei auf ökonomische und soziologische Erklärungsansätze. Der derzeit innerhalb der Wirtschaftswissenschaften prominenten These des skill-biased technological change (SBTC), nach der die Verbreitung moderner Informationstechnologien die Nachfrage nach hoch qualifizierten Arbeitskräften relativ zu der nach weniger qualifizierten Personen erhöht hat, wird eine strukturelle Theorie auf der Grundlage der Arbeiten von Aage B. Sörensen entgegengestellt. Nach dieser Theorie ist die wachsende Ungleichheit der Löhne zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen insbesondere auf Veränderungen in Rentengenerierungsprozessen zurückzuführen. Die empirischen Analysen des Beitrags beruhen auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) und der BIBB/ IAB-Strukturerhebung. Unsere Ergebnisse zeigen zunächst, dass Personen in niedrigen Berufsklassen zu den Verlierern der aktuellen Einkommensdynamik in der Bundesrepublik gehören. Durch den Einbezug einer breiten Palette von Merkmalen der Berufspositionen wird darüber hinaus deutlich, dass die wachsende Lohnungleichheit in Deutschland bei Weitem nicht allein durch qualifikationsbasierte Veränderungen erklärt werden kann, sondern Verschiebungen in ungleich verteilten Macht- und Schließungspotenzialen die Dynamik sozialer Ungleichheit ebenfalls mit erklären können." (Autorenreferat)

56 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 55 [38-F] Greven, Thomas, Dr. (Leitung): Die Transnationalisierung des gewerkschaftlichen Organisationslernens. Erfahrungen mit der grenzüberschreitenden Verbreitung gewerkschaftlicher Strategien INHALT: Strukturelle Erklärungen für den schwindenden Einfluss der Gewerkschaften betrachten diese als "passive Empfänger von Veränderungen", akteursorientierte Ansätze sehen sie dagegen als "Architekten ihres eigenen Schicksals". In der Debatte über Gewerkschaftsrevitalisierung sind die Konzepte "organizing" und Kampagnen wichtig, welche zunehmend in grenzüberschreitenden Lernprozessen verbreitet werden. Kontext/ Problemlage: Erstaunlich ist, dass auch außerhalb des angelsächsischen Raumes insbesondere das "Organizing Model" der US-Gewerkschaften aufgegriffen wird, obwohl diese mit insgesamt 12% und nur 8% in der Privatwirtschaft einen der schwächsten Organisationsgrade aller OECD-Länder aufweisen. Dies kann damit erklärt werden, dass auch Gewerkschaften, deren Macht weniger auf der Mobilisierung ihrer Mitgliederstärke als auf ihrer Institutionalisierung im politischen System basiert, Interesse an mitgliederorientierten Strategien entwickeln, wenn diese Institutionalisierung erodiert. Der vorliegende Bericht unternimmt den Versuch, die grenzüberschreitenden Lernprozesse im Zusammenhang mit Strategien der US-Gewerkschaften systematisch zu erfassen und zu diskutieren. Die Literatur zum "strategic choice" von Gewerkschaften ist bisher wenig spezifisch bezüglich der konkreten Lernprozesse. Organisationssoziologie und die Literatur zum Policy-Transfer können für die Analyse fruchtbar gemacht werden. Fragestellung: Zunächst zeichnen die Forscher die US-Debatte über Kampagnen und Organizing nach. Die Auswertung der Erfahrungen mit grenzüberschreitenden Lernprozessen wird lerntheoretisch angeleitet. Sie fragen u.a.: Warum wird die Notwendigkeit für grenzüberschreitendes Lernen gesehen? Woher kommt innerhalb der Organisation die Initiative? Können Befürworterkoalitionen, "policy-broker" oder "organische Intellektuelle" ausgemacht werden? Wie wird im akademischen und gewerkschaftlichen Diskurs das Problem unterschiedlicher institutioneller und kultureller Kontextbedingungen bearbeitet? Werden die technische Übertragbarkeit und die politische Machbarkeit geprüft? Welche Anstrengungen werden unternommen, um Probleme der institutionellen und kulturellen Passung zu bewältigen? Werden die spezifischen Entstehungs- und Erfolgsbedingungen im Herkunftsland der Innovationen ausgewertet? Geht es eher um Verbesserungs- oder um Veränderungslernen? Welche Barrieren bestehen für den Lernprozess, ist er pfadabhängig? Darstellung der Ergebnisse: Grenzüberschreitendes Lernen ist Folge von Krisen. Der Strategietransfer wird oft ad hoc auf der Basis individueller Initiative begonnen. Es gibt eine Befürworterkoalition im Sinne eher beteiligungsorientierter Organizing- und Kampagnenkonzepte und damit im Sinne von Veränderungslernen. Erfolgsdruck wird dagegen über Mitgliederzuwachserwartungen artikuliert. Im akademischen Diskurs werden Kontextbedingungen ausführlich bearbeitet, zunächst institutionalistisch und skeptisch, aktuell akteursorientiert und eher optimistisch. Das Organisationslernen wird in den Gewerkschaften nicht systematisch vorbereitet und Erfahrungen im Herkunftsland werden kaum ausgewertet, aber während der Anwendung werden zwangsläufig die technische Übertragbarkeit und die politische Machbarkeit geprüft und Probleme der institutionellen und kulturellen Passung bearbeitet. METHODE: Der vorliegende Literaturbericht (angereichert durch Expertengespräche und teilnehmende Beobachtung) unternimmt den Versuch, die grenzüberschreitenden Lernprozesse im Zusammenhang mit Strategien der US-Gewerkschaften systematisch zu erfassen und zu diskutieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Greven, Thomas; Schwetz, Wilfried: Die Transnationalisierung des gewerkschaftlichen Organisationslernens. Erfahrun-

57 56 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung gen mit der grenzüberschreitenden Verbreitung gewerkschaftlicher Strategien. Abschlussbericht. März 2008, 83 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Politik (Lansstr. 7-9, Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel o.-75, Fax: , tgreven@zedat.fu-berlin.de) [39-L] Gyes, Guy van; Wagner, Pavla: Mitbestimmung in kleinen und mittleren Unternehmen in der EU: Europäisches Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA), Aachen: Shaker 2009, 120 S., ISBN: INHALT: "Die KMU-Politik gehört zu einem zentralen Element der erneuerten Lissabonner Strategie für Wachstum und Beschäftigung. Die KMU stehen im Fokus der europäischen Politik. Die KMU sind oft von der kollektiven Vertretung ausgeschlossen. Die Anzahl der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter wird mit sinkender Unternehmensgröße niedriger und ein funktionierendes Betriebsratsystem gibt es in kleinen Unternehmen seltener als in größeren. Der Fokus der vorliegenden Publikation zielt darauf ab, die Mitbestimmungsstrukturen in den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Belgien, Dänemark, Italien, Slowenien und Slowakei zu veranschaulichen. Dabei wurde ein besonderer Wert auf drei Sektoren, die traditionell durch eine hohe Konzentration an KMU gekennzeichnet sind, gelegt: die Textilindustrie, der Einzelhandel und die Bauwirtschaft." (Autorenreferat) [40-F] Hauser-Ditz, Axel, Dipl.-Pol.; Hertwig, Markus, Dr.; Rampeltshammer, Luitpold, Dr. (Bearbeitung); Pries, Ludger, Prof.Dr. (Leitung): Der Europäische Betriebsrat als transnationale Organisation? INHALT: Organisationssoziologischer Ansatz; Zusammenhang zwischen Verteilung und Koordination von Unternehmens- und EBR-Strukturen und dessen Zusammenhang mit der Verwertungsstärke von EBRs. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen METHODE: Organisationssoziologie; Transnationalismusforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 65/57; EBR Mitglieder, Managementvertreter, Verbandsvertreter, Europäische Kommission). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hertwig, Markus; Pries, Ludger; Rampeltshammer, Luitpold (eds.): European works councils in complementary Pperspectives. Brussels: ETUI 2009 (forthcoming). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Soziologie - Organisation, Migration, Mitbestimmung (44780 Bochum) KONTAKT: Leiter ( ludger.pries@rub.de); Hertwig, Markus (Dr. markus.hertwig@rub.de); Hauser-Ditz, Axel ( axel.hauser-ditz@rub.de)

58 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 57 [41-L] Hermann, Christoph: Die Liberalisierung des österreichischen Postmarktes, neue Unternehmensstrategien und die Folgen für Beschäftigung und Arbeitsbedingungen, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 35/2009, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit zehn Jahren wird in Österreich und Europa schrittweise der Postmarkt liberalisiert. Bis spätestens 2011 sollen auch noch die letzten Barrieren fallen und der gesamte österreichische Postmarkt für alle Postdienstleister offen sein. Während Liberalisierungsbefürworter davon ausgehen, dass die Konkurrenz zwischen verschiedenen Anbietern automatisch die Effizienz und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen steigert, stellt dieser Beitrag eine solche Schlussfolgerung in Frage. Unternehmensfallstudien beim ehemaligen Monopolisten und bei einem neuen Herausforderer zeigen deutlich unterschiedliche Unternehmensstrategien. Während die ehemaligen Monopolisten in die Automatisierung ihres Verteilerapparates investieren und Arbeit intensivieren, konkurrieren die Mitbewerber vor allem durch die Beschäftigung von billigen Arbeitskräften, viele davon Selbstständige, die nach Stücklöhnen bezahlt werden. Die Auswirkungen auf die Postkunden sind ebenfalls unterschiedlich: Große Unternehmen bzw. Geschäftkunden dürften von der Liberalisierung profitiert haben, für kleine Kunden und für Privathaushalte am Land sind die Folgen eher negativ." (Autorenreferat) [42-F] Ittermann, Peter (Bearbeitung); Minssen, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung): Beschäftigungspartizipation in den Neue Medien-Unternehmen - betriebliche Sozialordnungen und Beteiligungsstrukturen bei hoch qualifizierter Wissensarbeit INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Ittermann, Peter: Beschäftigungspartizipation in den Neue Medien-Unternehmen - betriebliche Sozialordnungen und Beteiligungsstrukturen bei hoch qualifizierter Wissensarbeit. Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 2007, 314 S. ISBN INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung (44780 Bochum) [43-F] Jirjahn, Uwe, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Betriebsräte und betriebliche Beschäftigungsentwicklung INHALT: Ziesetzung des Projektes war es, die Effekte von Betriebsräten auf Betriebsschließungen und die betriebliche Beschäftigungsentwicklung eingehend zu untersuchen. Kontext/ Problemlage: Während neuere Untersuchungen zu Betriebsräten insgesamt ein neutrales bis positives Bild der ökonomischen Wirkungen betrieblicher Mitbestimmung zeichnen, gelangen Untersuchungen von John Addison und seinen Koautoren zu einer sehr pessimistischen Einschätzung. Hiernach ist das Vorhandensein eines Betriebsrats mit einer niedrigeren Profitabilität, einem geringeren Beschäftigungswachstum sowie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit der Betriebsschließung verbunden. Diese Ergebnisse haben die wirtschaftspolitische Diskussion stark beeinflusst und scheinen die Position von Mitbestimmungskritikern zu stärken. Vor dem Hintergrund anderer Untersuchungen sind die Resultate jedoch sehr überraschend. Die Untersuchungen von Addison und Koautoren lassen eine Vielzahl von methodischen und inhaltlichen Fragen offen, die einer Klärung bedürfen. Fragestellung: Im Rahmen des Projekts

59 58 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung wurden die Arbeitsmarkteffekte (Beschäftigungswachstum, Betriebsschließungen) von Betriebsräten unter besonderer Berücksichtigung von Endogenitätsproblemen untersucht. Es wurde dabei gefragt, inwieweit das Vorhandensein eines Betriebsrats nicht die Ursache einer ungünstigen Beschäftigungsentwicklung ist, sondern lediglich das Spiegelbild einer nicht beobachteten betrieblichen Krise, die der eigentliche Grund des Beschäftigungsabbaus ist und die Mitarbeiter gleichzeitig zur Einführung eines Betriebsrats veranlasst hat. Eine zweite zentrale Fragestellung bestand darin, inwieweit die Arbeitsmarkteffekte von Betriebsräten von den betrieblichen Rahmenbedingungen abhängen und somit zwischen verschiedenen Betriebstypen zu differenzieren ist. Darstellung der Ergebnisse: Beitrag 1. untersucht die Einführung von Betriebsräten. Betriebsräte werden eher in einer wirtschaftlich ungünstigen Situation eingeführt (schlechte Ertragslage, Beschäftigungsabbau, stagnierende Absatzmärkte). Beitrag 2. untersucht die Beschäftigungseffekte unter besonderer Berücksichtigung von Endogenitätsproblemen. Wird durch eine geeigneten Methode berücksichtigt, dass Betriebsräte eher in Krisensituationen implementiert werden, dann sind unverzerrte Schätzungen des Betriebsratseffekts möglich. Es zeigt sich, dass Betriebsräte die Beschäftigungsentwicklung positiv beeinflussen. Der Effekt bleibt in verzerrten Schätzungen verdeckt, wenn - wie bei Addison und Koautoren - das Endogenitätsproblem nicht berücksichtigt wird. Beitrag 3 beschäftigt sich mit Betriebsschließungen, wobei zwischen verschiedenen Betriebstypen differenziert wird. Betriebliche Mitbestimmung geht in Betrieben von Mehrbetriebsunternehmen mit einer verringerten Schließungswahrscheinlichkeit einher. In Einzelbetrieben hängt der Effekt von der Tarifbindung ab. Fazit: Betriebsräte können positive Arbeitsmarkteffekte entfalten, wobei die Effekte von den betrieblichen Rahmenbedingungen abhängen. METHODE: Die Untersuchungen basieren auf Betriebsdaten und verwenden ökonometrische Methoden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jirjahn, Uwe: Betriebsräte und betriebliche Beschäftigungsentwicklung. Abschlussbericht und Überblick zu den Einzelberichten. Hannover, , 6 S.+++Jirjahn, Uwe: The introduction of works councils in German establishments - rent seeking or rent protection? Hannover, December 2007, 31 S.++ +Jirjahn, Uwe: Works councils and employment growth in German establishments. Hannover 2007, 34 S.+++Jirjahn, Uwe: Works councils and the closure of establishments: German evidence. Hannover, 36 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische Wirtschaftsforschung (Königsworther Platz 1, Hannover) KONTAKT: Leiter ( jirjahn@mbox.iqw.uni-hannover.de) [44-L] Kirner, Eva; Weißfloch, Ute; Jäger, Angela: Beteiligungsorientierte Organisation und Innovation, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63/2010, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag untersucht auf Basis von Unternehmensdaten, welchen Einfluss die Einbeziehung von Beschäftigten auf die betriebliche Innovationsfähigkeit hat. Zwei Wegen, auf denen dieser Einfluss erfolgen kann, gehen die Autoren nach: einerseits der breiten betrieblichen Verankerung von Innovationskompetenz und andererseits der Nutzung beteiligungsorientierter Organisations- und Managementkonzepte. Die Befunde zeigen, dass eine intensive Einbeziehung von Beschäftigten einen positiven Einfluss sowohl auf das betriebliche Innova-

60 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 59 tionspotenzial als auch auf Innovationsergebnisse hat. Diese Ergebnisse untermauern somit die innovationsförderliche Wirkung einer stärkeren Beteiligung von Belegschaften. Die untersuchten Mechanismen stellen wirksame Möglichkeiten dar, wie das betriebsspezifische Wissen von Beschäftigten durch ihre stärkere direkte Beteiligung aktiviert, kanalisiert und für Innovationen genutzt werden kann. Allerdings zeigen die Daten auch, dass diese Formen bisher nur in einigen wenigen Betrieben in vollem Umfang genutzt werden." (Autorenreferat) [45-L] Kleemann, Frank; Voß, G. Günter; Rieder, Kerstin: Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Industrie- und Betriebssoziologie, Bd. 1/2009, S ( hbeitraege/industrie_betrieb_09-01_fb.pdf) INHALT: Crowdsourcing liegt dann vor, wenn unternehmerische Aufgaben zu Produkten oder derer Nutzung in Form eines Aufrufes über das Internet auslagern, um Internetnutzer mit geringer oder ohne Entschädigung zur Mitarbeit zu animieren. Die Autoren gehen der Frage nach, welche Auswirkungen Crowdsourcing auf die Arbeitsorganisation und die Gesellschaft hat. Indem sich Personen an Crowdsourcing-Angeboten beteiligen, tragen sie zur Produktbzw. Arbeitsprozessinnovation bei. Darüber hinaus ist Crowdsourcing auch eine Form der Kundenintegration. Crowdsourcing bietet für Unternehmen ein erhebliches Einsparpotenzial. Von Kunden beeinflusste Innovationen können zu weiteren Marketingzwecken genutzt werden. Die Qualität der Arbeitsergebnisse durch die 'Crowd' kann dadurch beeinträchtigt sein, dass sie im Gegensatz zu Unternehmensmitarbeitern kaum über geeignete Qualifikationen verfügt. Letztlich, so die Verfasser, ist derzeit noch offen, wie der 'Arbeitende Konsument' der Zukunft beschaffen sein könnte und wie das Verhältnis zwischen Konsumenten- und Erwerbsarbeit ausgestaltet sein wird. (ICC2) [46-L] Koller, Peter: Work and social justice, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 31/2009, H. 1, S INHALT: "In advanced societies, the sphere of work is subject to far-reaching changes which erode the system of gainful employment achieved in the second half of the last century, called 'typical work', i.e. full-time employment for an indefinite period with collectively negotiated wages and working conditions. This development has lead to a proliferation of various kinds of 'atypical work', most of which amount to poorly rewarded and insecure jobs with bad labor standards, and it has also weakened the traditional systems of social security. As a result, most advanced societies have experienced a significant increase in social inequality and poverty in recent decades, even though their overall social wealth has constantly grown, a state of affairs which may be deemed to be not merely undesirable, but also unjust. This judgment, however, presupposes a particular conception of social justice that submits the economic order and the working world to certain normative demands. The paper aims to illuminate these demands by proceeding in three steps. First of all, it starts with recapitulating the conditions of the rise of typical work and the features of its decay. Secondly, it seeks to sketch a conception of social justice and its requirements on the working world, on the basis of which the present situation may be considered as unjust. Finally, it will deal with the question of how to re-

61 60 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung form the present working world in a way that, as far as possible, meets the requirements of justice." (author's abstract) [47-L] Kotthoff, Hermann: "Betriebliche Sozialordnung" als Basis ökonomischer Leistungsfähigkeit, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2009, H. 49, S (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Konzept 'Betriebliche Sozialordnung' verweist auf ein System reziproker Erwartungen zwischen Unternehmer/ Managern und Beschäftigten in einem Betrieb, das Koordination und Kooperation als Voraussetzung für wirtschaftlich ertragreiches Arbeiten ermöglicht. Es werden verschiedene Typen von Sozialordnung vorgestellt und Ansätze erörtert, die versuchen, ihre ökonomischen Wirkungen abzuschätzen. Wenngleich eine vertrauensbasierte und integrative (High-Trust-)Sozialordnung in der Regel, insbesondere bei qualifizierter und kreativer Arbeit, eine notwendige Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg ist, so gibt es durchaus auch Konstellationen, in denen wirtschaftlicher Erfolg mit einer instrumentalistischen (Low-Trust-)Sozialordnung gekoppelt ist." (Autorenreferat) [48-L] Latniak, Erich: Brüsseler Spitzen: Die Fragmentierung von Beschäftigung und Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Personennahverkehr, in: Steffen Lehndorff (Hrsg.): Abriss, Umbau, Renovierung? : Studien zum Wandel des deutschen Kapitalismusmodells, Hamburg: VSA-Verl., 2009, S INHALT: Die Neuregulierung des ÖPNV-Bereichs in Deutschland erfolgte für den straßengebundenen Personennahverkehr durch die Umsetzung der EU-Richtlinien 1996 in deutsches Recht, konkret über die Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Der formale Kern der Neuregelung besteht darin, einerseits strikt zwischen "Aufgabenträger" und "Leistungserbringer" zu unterscheiden sowie andererseits die Verkehrsbedienung über explizit formulierte Verträge zwischen diesen Partnern zu sichern. Dies bedeutet praktisch, dass staatliche Organe bzw. Verwaltungseinheiten Verkehrsdienstleistungen bestellen, diese dann aber, nach einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren, von (öffentlichen oder privaten) Firmen erbracht werden. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie sich diese "Brüsseler Spitzen" in einem massiven Druck auf die Löhne im öffentlichen ÖPNV-Sektor niederschlugen. Um diese Entwicklung zu illustrieren, werden nach einer kurzen Darstellung der neuen Regulierungsmuster des Produktmarktes und der veränderten Finanzierungssituation zunächst die Veränderungen der Unternehmens- und Beschäftigungsstrukturen im ÖPNV-Sektor skizziert, die sich durch Neuregulierung und Finanzbeschränkungen ergeben. Ausgehend von diesen Verschiebungen wird dann untersucht, welche Konsequenzen sich für die Beschäftigten abzeichnen bzw. erkennbar werden. Abschließend wird reflektiert, was es für das deutsche Beschäftigungsmodell bedeuten könnte, wenn das skizzierte Verständnis vom "Gewährleistungsstaat" auf andere Bereiche des Öffentlichen Dienstes in ähnlicher Weise übertragen wird. (ICA2)

62 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 61 [49-L] Leithäuser, Thomas; Meyerhuber, Sylke; Schottmayer, Michael (Hrsg.): Sozialpsychologisches Organisationsverstehen: Birgit Volmerg zum 60. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 379 S., ISBN: INHALT: "Die Sozial- und Arbeitspsychologin Birgit Volmerg inspirierte als Forscherin, Methodikerin, Theoretikerin und Praktikerin zu diesem Buch. Angesichts der Tendenz einer postmodernen Marktwirtschaft in Deutschland, ihre Sozialität immer mehr einzubüßen, plädiert ein mit Volmergs Ansatz verknüpftes, sozialpsychologisches Organisationsverstehen für die aktive Mitwirkung an der Gestaltung einer humanen Arbeitswelt in Parteinahme für den Menschen. Ein solches Votum erfolgt mit diesem Band aus interdisziplinärer Sicht: Sozialpsychologen, Arbeitswissenschaftler sowie Arbeits- und Organisationspsychologen, Berater, Supervisoren und Therapeuten, Wirtschaftswissenschaftler, eine Bildungsforscherin sowie ein berufspolitischer Praktiker melden sich zu Wort. Der Band präsentiert aktuelle Beiträge, die die sozialpsychologische Organisationspsychologie als lebendig-kreative, stets einer humanistischen Tradition verpflichtete, auch interdisziplinär fruchtbare und sich politisch-humanistisch einmischende Disziplin darstellen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: I. Einleitung: Sylke Meyerhuber, Michael Schottmayer, Thomas Leithäuser: Sozialpsychologisches Organisationsverstehen - Einführung (11-23); II. Philosophisch-gesellschaftliche Perspektive: Ralph Sichler: Kritik und Utopie. Veränderungspotentiale im hermeneutischen Diskurs und individuellen Entwurf (27-50); Heiner Keupp: Visionen der (Zivil)Gesellschaft (51-76); Brigitte Scherer: Verantwortung und Identifikation in Organisationen (77-92); III. Interdisziplinäre Theorieentwicklung: Sylke Meyerhuber: Das Dynamische Paradigma der Arbeitspsychologie und analytische Konsequenzen für die Praxis (95-115); Eva Senghaas-Knobloch: "Betriebliche Lebenswelt" revisited - Subjektivität in einer Ökonomie der Maßlosigkeit ( ); Georg Müller-Christ: Salutogenese und Nachhaltigkeit: Die Ressourcenperspektive als moderierendes Element zwischen Gesundheitsmanagement und Unternehmensführung ( ); IV. Sozialpsychologisch-psychoanalytische Analysen: Rolf Vogt: Angst in der psychoanalytischen Ausbildung - eine institutions- und organisationsanalytische Perspektive ( ); Heidi Möller, Hermann Mitterhofer, Anton Lengauer: Metaphern in der Supervision ( ); Burkard Sievers: Polonäse Bolognese oder: Das Unheimliche in der Universitätsreform ( ); Kirsten Weber: Talking about 'tacit knowledge' - critical professionalism or collective defences? ( ); Michael Schottmayer: "Es muss noch was anderes als Technik und Zahlen geben" ( ); Erhard Tietel: Der Betriebsrat als Partner des Beraters in Reorganisationsprozessen ( ); V. Interdisziplinärer Praxistransfer: Thorsten Poddig: Entscheidungstheorie in der Managementausbildung - Notwendigkeit und Grenzen ( ); Hans-L. Endl: Humanistische Sozialpsychologie in bildungspolitischer Konsequenz ( ); Tanja Eiselen: Meilensteine einer wissenschaftlichen Prägung ( ); Thomas Leithäuser: Auf gemeinsamen und eigenen Wegen zu einem szenischen Verstehen in der Sozialforschung ( ); VI. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren ( ); VII. Birgit Volmerg - Person und Werk ( ). [50-L] Meuser, Michael: Männlichkeiten in Bewegung: zur Aktualität des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit angesichts des Wandels von Erwerbsarbeit, in: Brigitte Aulenbacher (Hrsg.) ; Birgit Riegraf (Hrsg.): Erkenntnis und Methode : Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S

63 62 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung INHALT: Die Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses ist eine Herausforderung der hegemonialen Männlichkeit. Der Strukturwandel der Erwerbsarbeit hat mehrere Dimensionen, in denen tradierte Männlichkeitskonstruktionen in Frage gestellt werden - so durch die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten, die wachsende Inklusion von Frauen, die Tendenz zu einer Subjektivierung der Arbeit und die Entgrenzung von Arbeit und Leben. Folge ist eine soziale Verunsicherung, die bis tief ins Zentrum der Arbeitsgesellschaft mit vorwiegend männlicher Beschäftigung reicht. Der hegemonialen Männlichkeit ist die habituelle Selbstsicherheit verloren gegangen. Die Krise der Arbeit ist nicht zuletzt auch eine Krise der androzentrischen Strukturen moderner Arbeitsgesellschaften. (ICE2) [51-L] Moldaschl, Manfred F.; Weber, Wolfgang G.: Trägt organisationale Partizipation zur gesellschaftlichen Demokratisierung bei?, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 25/2009, No. 3, S INHALT: "Der Beitrag thematisiert eine Frage, die in Diskursen zur Solidarischen Ökonomie und organisationalen Partizipation häufig als unreflektierte Prämisse zu finden ist und als solche nur selten diskutiert wird: nämlich dass betriebliche Mitbestimmung zur gesellschaftlichen Demokratisierung beitrage. Die Autoren zeigen unter anderem anhand eigener empirischer Studien, dass man die Beziehung dieser beiden Prinzipien besser als Spannungsverhältnis begreift denn als wechselseitigen oder gar eindimensionalen Kausalzusammenhang (Demokratisierung durch Partizipation). Ihre Untersuchungen liefern auch Argumente gegen das - konträr zu unserer Zugangsweise verstandene - 'Kausaldenken', wonach Partizipation nur nach der Abschaffung oder dem Zusammenbruch des Kapitalismus im Interesse der Beschäftigten sein könne. Unser Fazit: Statt in kausalen 'Effekten' von Beteiligungsmaßnahmen zu denken, geht es um 'Koevolution', die in einem größeren Kontext zu betrachten ist. Und diesen Kontext, die institutionellen Einbettungen, formatiert nicht nur 'der Kapitalismus'. Ob Partizipation zur Demokratisierung beiträgt, hängt ferner ab vom bewussten Umgang mit den 'Nebenfolgen' gut gemeinter Solidarökonomie." (Autorenreferat) [52-F] Nehls, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Kleinsteuber, Hans J., Prof.Dr. (Leitung): Mitbestimmte Medienpolitik - Zustand und Zukunft gewerkschaftlicher Medienpolitik. Eine Studie mit dem Schwerpunkt Hörfunk und Fernsehen INHALT: Das Forschungsprojekt greift die Debatte um Zustand und Zukunft der arbeitnehmerorientierten Medienpolitik auf. Es untersucht vor dem Hintergrund des politik-, medien- und kommunikationswissenschaftlichen Diskurses deren Grundlagen und Chancen, insbesondere mit Blick die Governance in den Medien. Der Fokus liegt auf Rundfunk und Fernsehen und auf den gewerkschaftlichen Gremienvertretungen. Kontext/ Problemlage: Medien sind ein konstituierendes Element unserer demokratischen Gesellschaft. Ihre innere und äußere Verfasstheit bestimmt auch ihre Qualität. Medienpolitik ist ein Feld, das sowohl die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, als auch ihre Interessenvertretungen, die Gewerkschaften, in besonderer Weise betrifft: Als Akteure, als "Lieferanten" von Nachrichten, sind sie Teil des Mediensystems, als Rezipienten sind sie "Käufer" der Produktionen und als "Kontrolleure" gestalten sie die Bedingungen mit, unter denen dieser Austausch stattfindet. Insbesondere die Analyse, wie Arbeitnehmerorganisationen (DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften, DJV und der DBB) als gesellschaftlich relevante Gruppen medienpolitisch - auch in den Kontroll-

64 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 63 gremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks - agieren, ist von übergreifendem Interesse. Fragestellung: Das Projekt hat drei Schwerpunkte untersucht: Erstens wurden Ausgangslage und Rahmenbedingungen gewerkschaftlicher Medienpolitik deskriptiv dargestellt. Zweitens wurde die arbeitnehmerorientierte Medienpolitik analysiert und bewertet. Drittens wurde in einer Gremienbefragung und mehreren Fallstudien die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis geschlagen. Dies hatte das Ziel, Anforderungen an und Informationsbedarfe von mitbestimmungspolitischen Akteuren in den Aufsichtsgremien zu benennen. Darstellung der Ergebnisse: Gewerkschaften verstehen sich zum einen als Vertreter der Rundfunknutzerinnen und -nutzer insgesamt, zum anderen als Interessenvertretung der in den Medien Beschäftigten. Gewerkschaftliche Akteure sind im Rahmen von Governance vielfältig medienpolitisch aktiv. Programmatische und organisatorische Voraussetzungen in den Gewerkschaften und die Handlungs- und Einflussmöglichkeiten der Mitbestimmungsakteure in den Rundfunkgremien hängen eng zusammen. Die Gewerkschaften nutzen ihre gesetzlichen Möglichkeiten zur Mitbestimmung in den Medien kaum. Die gewerkschaftlichen Gremienmitglieder können als mitbestimmungspolitische Akteure wichtige Vernetzungsknoten in der Medienpolitik sein und von den Organisationen besser als solche genutzt werden. Ihre Information und Qualifikation durch die entsendenden Organisationen kann verbessert werden. Für eine effektivere Mitbestimmte Medienpolitik müsste die Vernetzung mit anderen gesellschaftlich relevanten Gruppen intensiviert werden. Das "Expertenthema" Medienpolitik wird sowohl über die Gremien als auch über die Gewerkschaften selbst zu wenig transparent für eine breitere Öffentlichkeit dargestellt. METHODE: Das Projekt folgt in seinem Design einem akteurstheoretischen Ansatz und basiert auf dem in der Politikwissenschaft entwickelten Konzept des Mehrebenensystems. Eine Vollerhebung unter gewerkschaftlichen Gremienmitgliedern in Aufsichtsgremien des öffentlichrechtlichen und des privat-kommerziellen Rundfunks wurde mittels eines standardisierten Fragebogens durchgeführt. Für die Fallstudien wurdenleitfadengestützte Interviews eingesetzt, ebenso wie für die Befragung der Akteure in den Gewerkschaften. Zudem wurden qualitative Dokumentenanalysen durchgeführt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nehls, Sabine: Garanten der Vielfalt. in: Die Mitbestimmung, 2007, S ARBEITSPAPIERE: Nehls, Sabine: Mitbestimmte Medienpolitik. Zustand und Zukunft gewerkschaftlicher Medienpolitik. Eine Studie mit dem Schwerpunkt Hörfunk und Fernsehen. Abschlussbericht. Hamburg, Juni 2008, 284 S. (geplant). ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik (Sedanstr. 19, Hamburg) KONTAKT: Leiter ( hjk@sozialwiss.uni-hamburg.de); Bearbeiterin ( SabineNehls@aol.com) [53-L] Neuendorff, Hartmut; Peter, Gerd; Wolf, Frieder O. (Hrsg.): Arbeit und Freiheit im Widerspruch: bedingungsloses Grundeinkommen - ein Modell im Meinungsstreit, Berlin: VSA-Verl. 2008, 223 S., ISBN: INHALT: Das Buch enthält die um einige Texte ergänzten Referate des Forums 'Neue Politik der Arbeit' aus dem Jahr 2008 in Dortmund. Thematischer Schwerpunkt ist das bedingungslose Grundeinkommen, über dessen Chancen und Risiken sowie seine konkrete Ausgestaltung hier aus einer linken Perspektive diskutiert wird. Dabei zeigt sich, dass sich die Linke bei diesem

65 64 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung Thema nicht auf eine grundsätzliche Ablehnung oder Unterstützung einigen kann. So argumentieren Befürworter, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen die Arbeitnehmer in die Lage versetzen würden, nicht jede Arbeit annehmen zu müssen. Vom aussichtslosen Kampf um Vollbeschäftigung könnte endlich Abstand genommen werden. Gegner und Kritiker haben grundlegendere Einwände. So löst das Grundeinkommen weder Fragen nach der Gleichstellung der Geschlechter - das Grundeinkommen quasi als Herdprämie -, noch löst es die Probleme schlecht entlohnter Arbeit - es würde im Gegenteil sogar zu Lohnsenkungen führen - und schließlich ist es mit vielen Unabwägbarkeiten verbunden. So könnten nie alle Menschen aus der Erwerbsarbeit aussteigen. Die Höhe der Leistung spielt auch eine wichtige Rolle: diese würde fortan vom Finanzminister festgelegt, was Misstrauen weckt. Die Positionen beider Lager werden in diesem Buch gut herausgestellt. Als Fazit für die Gewerkschaften wird festgehalten, dass das bedingungslose Grundeinkommen letztlich abzulehnen ist. Die Argumente der Kritiker sind überzeugender und anschlussfähiger an linke Positionen. Die Diskussion um die grundlegende Reform der sozialen Sicherung, die mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens verbunden ist, ist jedoch von enormer Bedeutung. Hier sind Verbesserungen, namentlich Dekommodifizierung, dringend nötig. Das Streben nach mehr gesellschaftlicher Gleichheit wird als unterstützenswert angesehen. Jedoch wird deutlich, dass zwei Fragen offen bleiben (mussten): In welcher Gesellschaft leben wir und in welcher Gesellschaft wollen wir zukünftig leben? (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Dieter Scholz: Vorwort: Den Freiheitsbegriff in Besitz nehmen. Gewerkschaften vor neuen Herausforderungen (7-9); Gerd Peter, Christina Meyn: Einführung: Arbeits- und Bürgergesellschaft im Widerstreit. Am Beginn einer neuen Ära? (10-19); Claus Offe: Das bedingungslose Grundeinkommen als Antwort auf die Krise von Arbeitsmarkt und Sozialstaat (20-43); Joachim Bischoff: Armut, Bedürftigkeit und soziale Ungleichheit in einer Ökonomie des Überflusses (44-54); Hartmut Neuendorff: Befreiung der Arbeit durch ein bedingungsloses Grundeinkommen (56-67); Gerd Peter: Für eine demokratische Erneuerung der Arbeitsgesellschaft. Oder: Warum die gesellschaftliche Arbeit weiterhin im Zentrum gesellschaftlicher Reform stehen sollte (68-82); Thomas Loer: Staatsbürgerschaft und bedingungsloses Grundeinkommen - die Anerkennung der politischen Gemeinschaft (84-99); Andreas Peter: Kritische Überlegungen zur Beziehung von Grundeinkommen, Freiheit und Souveränität ( ); Ute L. Fischer, Helmut Pelzer: Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist bezahlbar und wirtschaftlich sinnvoll. Die Finanzierung über das Transfergrenzen-Modell ( ); Karl Georg Zinn: Das bedingungslose Grundeinkommen - eine "Verharmlosung" von Arbeitslosigkeit und Arbeit ( ); Sascha Liebermann: Die Vielfalt der Möglichkeiten ist bestechend - Chancen durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ( ); Daniel Kreutz: Fünf Spaltpilze für solidarische Politik und ein Vorschlag zur Güte ( ); Werner Räz: Worum es gesellschaftlich beim bedingungslosen Grundeinkommen geht. Gestaltungsanforderungen und Transformationsrisiken ( ); Frieder Otto Wolf: Warum bedingungsloses Grundeinkommen und Vollbeschäftigung keine Alternative sind ( ); Heinz Stapf-Finé: Nein zu Grundeinkommen ja zum Grundanliegen ( ); Detlef Hensche: Befreiung von der Arbeit oder in der Arbeit? ( ); Wolfgang Uellenberg-van Dawen: Schlussfolgerungen für die Gewerkschaften aus der Debatte um das bedingungslose Grundeinkommen ( ); Richard Detje, Horst Schmitthenner: Die neue Aktualität sozialer Grundsicherung ( ).

66 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 65 [54-L] Nickel, Hildegard Maria: Arbeit und Genderregime in der Transformation, in: Brigitte Aulenbacher (Hrsg.) ; Angelika Wetterer (Hrsg.): Arbeit : Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2009, S INHALT: "Vermarktlichung" und "Subjektivierung" sind Anforderungen, die den betrieblichen Alltag in Unternehmen und das Arbeitshandeln von Management, Interessenvertretungen und Beschäftigten zunehmend beeinflussen. Der Begriff "Vermarktlichung" bezeichnet die Koordination und Steuerung von Unternehmen über marktförmige oder marktbezogene Mechanismen (ökonomische Kennziffern, interne Konkurrenz, Ergebnisorientierung, Kunden- und Produktorientierung etc.), während "Subjektivierung" eine Intensivierung von individuellen, d. h. Subjektivität involvierenden Wechselverhältnissen zwischen Person und Betrieb bzw. betrieblich organisierten Arbeitsprozessen meint. Der vorliegende Beitrag nimmt diese "Zeitdiagnose" zum Ausgangspunkt, um den Wandel der Arbeit seit Mitte der 1990er Jahre in der Industrie- und Arbeitssoziologie zu diskutieren. In einem zweiten Schritt werden diese Transformationsprozesse auf das Geschlechterverhältnis bezogen, um alte und neue Asymmetrien und soziale Differenzierungen aufzuzeigen. Abschließend wird auf dem Hintergrund von betriebssoziologischen Befunden nach gleichstellungspolitischen Konsequenzen gefragt und mit einem Plädoyer zur (Re)Politisierung der Geschlechterfrage geendet. (ICA2) [55-L] Pleines, Heiko: The political role of the oligarchs, in: Juliane Besters-Dilger (Hrsg.): Ukraine on its way to Europe : interim results of the Orange revolution, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S INHALT: Der Verfasser versteht unter einem 'Oligarchen' einen Unternehmer, der seinen Reichtum einsetzt, um politischen Einfluss zu gewinnen. In diesem Sinne handelt es sich um ein Phänomen, das eng mit dem politischen Leben verbunden ist. In der postsowjetischen Ukraine stellt der wachsende Einfluss der Oligarchen ein wesentliches Merkmal sowohl des politischen Systems als auch der ganzen postsozialistischen Transformation dar. Eine der zentralen Forderungen der Protestaktionen der Opposition am Ende 2004 bezog sich auf die Trennung von Wirtschaft und Politik. Die darauf folgenden Maßnahmen wurden als eine Voraussetzung für die Demokratisierung des politischen Systems interpretiert. Es wird argumentiert, dass sich nach der sog. Orangenen Revolution die Präsenz der Oligarchen im politischen System geändert hat: Sie ist indirekter geworden. Die Oligarchen unterstützen unterschiedliche politische Parteien, so dass diese ihren politischen Einfluss gegenseitig neutralisieren und keine einzelne Partei im politischen System dominieren kann. Es wird die These vertreten, dass die Oligarchen politische Entscheidungsprozesse unterminieren und die Legitimität der bestehenden politischen Ordnung in Frage stellen, weil die Durchsetzung ihrer Interessen einer politischen Instabilität bedarf. (ICF2) [56-L] Reinhold, Steffen; Jürges, Hendrik: Parental income and child health in Germany, (MEA Discussion Papers, 175), Mannheim 2009, 35 S. (Graue Literatur; INHALT: "We use newly available data from Germany to study the relationship between parental income and child health. We find a strong gradient between parental income and subjective

67 66 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung child health as has been documented earlier in the US, Canada and the UK. The relationship in Germany is about as strong in the US and stronger than in the UK. However, in contrast to US results, we do not find that the disadvantages associated with low parental income accumulate as the child ages, nor that children from low socioeconomic background are more likely to suffer from 'objectively measured' health problems - except for obesity. There is some evidence, however, that high income children are better able to cope with the adverse consequences of chronic conditions. Finally, we do not find that child health (except for low birth weight) plays a major role in the explanation of educational attainment once parental income and education are controlled for." (author's abstract) [57-L] Rieger, Andreas: Mit Gesamtarbeitsverträgen besser durch die Krise: die Zukunft der Kollektivvertragsbeziehungen in der Schweiz und in Europa, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 56, S (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Für die soziale Absicherung eines großen Teils der Beschäftigten und ihrer Familien spielen Gesamtarbeitsverträge (GAV) eine entscheidende Rolle. Kollektive Regelungen der Arbeitsbedingungen und ihre Aushandlung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sind ein wichtiger Bestandteil des "Europäischen Sozialmodells". Dieses ist jedoch als Folge der Deregulierungs- und Privatisierungspolitik der letzten Jahrzehnte immer mehr in Frage gestellt worden. Gerade angesichts der sich verschärfenden Weltwirtschaftskrise stellt sich die Frage, wie sich der Stellenwert kollektiver Vereinbarungen in der Schweiz und in Europa entwickelt und welche Rolle sie in den nächsten Jahren spielen können und sollen. Erweist sich das System der kollektiven Sicherung als "krisenresistent" oder droht es unter dem Druck von Massenarbeitslosigkeit noch mehr ausgehöhlt zu werden? Können Kollektivverträge vor dem sozialen Abstieg schützen und den Einfluss der abhängig Beschäftigten in der Wirtschaft wahren? Der Verfasser analysiert den Zusammenhang zwischen dem gewerkschaftlichen Organisationsgrad und der GAV-Abdeckung. Er zeigt, dass die zunehmende Diskrepanz zwischen einem sinkenden gewerkschaftlichen Organisationsgrad und einer relativ stabilen Abdeckung mit Kollektivverträgen nicht unproblematisch ist: Qualität und Verbreitung von GAV werden auch in Zukunft von der Organisierbarkeit der Beschäftigten und der Mobilisierungsfähigkeit der Gewerkschaften abhängen. Letztere ist aber, wie die Streikstatistiken der letzten Jahre zeigen, in den meisten Ländern Europas rückgängig. Anschließend wird die GAV-Abdeckung in der Schweiz mit anderen westeuropäischen Ländern verglichen. Abschließend wird argumentiert, dass Länder mit hoher GAV-Dichte krisenresistenter sind. (ICF2) [58-F] Schwarz, Sabine, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Voeth, Markus, Prof.Dr. (Betreuung): Individuelle Verhandlungsperformance INHALT: Verhandlungen stellen einen bedeutsamen Koordinationsmechanismus innerhalb und zwischen Unternehmen dar. Aufgrund dieser zentralen Stellung von Verhandlungen ist es von großer Bedeutung, dass diese Prozesse effizient und effektiv durchgeführt werden. Die Ermittlung der Verhandlungsperformance stellt hierbei einen ersten Schritt dar, die Effizienz und Effektivität von Verhandlungen besser bestimmen zu können. In dieser Forschungsarbeit werden unterschiedliche Einflussfaktoren und Kriterien hinsichtlich ihres Einflusses auf die

68 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 67 Verhandlungsperformance analysiert. In einem ersten Schritt wird untersucht, was unter Verhandlungsperformance zu verstehen ist und woraus sich diese zusammensetzt. Darauf aufbauend werden Kriterien und Einflussfaktoren dieser Performance näher betrachtet. Ein Kriterium zur Messung der Verhandlungsperformance kann beispielsweise die Kommunikationsqualität während der Verhandlung, das ökonomische Ergebnis oder auch das nicht-ökonomische Ergebnis (Beziehung) am Ende der Verhandlung sein. Einflussfaktoren auf diese Kriterien können beispielsweise Erfahrung der Verhandlungsteilnehmer, Genderunterschiede oder unterschiedliche Persönlichkeitstypen sein. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experiment; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 80 -geplant-). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl für Marketing I (70593 Stuttgart) KONTAKT: Schwarz, Daniel ( daniel.schwarz@uni-hohenheim.de) [59-L] Sperling, Hans Joachim; Wolf, Harald: Zwischen Sicherung und Gestaltung: Varianten mitbestimmter Innovation in der Industrie, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63/2010, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den wissenschaftlichen und politischen Debatten wird das Spannungsverhältnis von Innovation und Mitbestimmung kontrovers diskutiert. Der Beitrag zeigt auf der Basis von empirischen Befunden eines explorativ-qualitativen Forschungsprojektes, dass und wie Mitbestimmung durch Absicherung von Innovationsressourcen auf dem Wege informeller Vereinbarungen und ausgehandelter Regelungen zur Sicherung und Gestaltung von Produktinnovationen beitragen kann. Dargestellt werden anhand von vier Fallstudien aus der Chemie- und Pharmaindustrie und des Maschinen- und Anlagenbaus unterschiedliche Konstellationen und Politikstile und daraus resultierende Varianten 'mitbestimmter Innovation' zwischen Sicherung und Gestaltung. Unterschieden wird zwischen einem begleitend absichernden Politiktypus von Mitbestimmung und einem proaktiven gestaltenden Politiktypus, der Regelungen zur Innovation in Aushandlungsprozessen mit dem Management erzielen kann. Damit arbeitet der Beitrag arbeitet letztlich Bedingungen und Grenzen von mitbestimmten Innovationsspielregeln heraus." (Autorenreferat) [60-F] Sporket, Mirko, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Naegele, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Evaluation der Umsetzung des Tarifvertrags zur Gestaltung des demografischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie INHALT: Das Projekt evaluiert die Umsetzung des Tarifvertrags zur Gestaltung des demografischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie vom 01. November 2006 und nimmt dabei insbesondere die Auswirkungen auf die betriebliche Ebene in den Blick. Kontext/ Problemlage: Vor dem Hintergrund der in den Betrieben der Stahlindustrie zu beobachtenden Alterung der Belegschaften greift der Tarifvertrag die Frage nach den Auswirkungen des demographischen Wandels für die Betriebe auf. Der Tarifvertrag zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen alternsgerecht zu gestalten, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, um ihre Beschäfti-

69 68 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung gungsfähigkeit zu erhöhen, Wege zum vorzeitigen gleitenden Ausscheiden aus dem Arbeitsleben weiterhin zu ermöglichen und die Belegschaften in der Branche zu verjüngen (Präambel). Mit dem Instrument der Altersstrukturanalyse, die für alle Betriebe obligatorisch ist und mit der spätestens neun Monate nach Inkrafttreten des Tarifvertrags zu beginnen ist, wird in den Betrieben gleichsam der Aufschlag für weitere betriebsbezogene Aktivitäten und Maßnahmen gemacht, die von Arbeitgeber und Betriebsrat gemeinsam geschlussfolgert werden. Fragestellung: Die Evaluation des Tarifvertrages zielt darauf ab, die betriebsbezogenen Umsetzungen und Wirkungen des Tarifvertrags zu analysieren, zu bewerten und auf ihre Übertragbarkeit auf andere Branchen und Betriebe zu prüfen. Im Zentrum steht somit die Frage, inwiefern der Tarifvertrag ein geeignetes Instrument zur Gestaltung alternsgerechter Arbeitsbedingungen darstellt. Der vorliegende Evaluationsansatz verfolgt das Ziel, die Rahmenbedingungen für und die Erwartungen an den Tarifvertrag (Strukturevaluation), den Fortgang seiner Umsetzung (Prozessevaluation) sowie die Wirksamkeit auf die betriebliche Praxis im Umgang mit alternden Belegschaften (Ergebnisevaluation) aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu bewerten. Dazu ist es erforderlich, die Perspektiven sowohl derbetrieblichen Interessenvertretungen als auch des Managements auf den Umsetzungsprozess zu erfassen. METHODE: Um der Komplexität des Gegenstandes der Evaluation Rechnung zu tragen, wird bei der Evaluation auf eine Verknüpfung von qualitativen und quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung gesetzt. Um den Umsetzungsprozess des Tarifvertrags auf breiter Ebene erfassen und bewerten zu können, werden zu zwei Zeitpunkten per Telefoninterview (CATI) alle Unternehmen des Tarifgebiets befragt. Dabei wird je ein Gespräch mit dem Betriebsrat und der Personalabteilung/ Geschäftsführung des Unternehmens geführt. Für beide Erhebungsphasen und für die beiden Akteursgruppen werden standardisierte, halboffene Fragebögen entwickelt. Um ein tieferes Verständnis der betrieblichen Prozesse im Rahmen der Handhabung je unternehmensspezifischer Programme bzw. der Umsetzung des Tarifvertrags zu gewinnen, werden im Untersuchungszeitraum in zehn, nach dem Prinzip kontrastierender Fallstudien ausgewählten Betrieben vertiefende Erhebungen durchgeführt. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Factsheet. Siehe unter: ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.v. Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund (Evinger Platz 13, Dortmund) KONTAKT: Leiter ( orka@post.uni-dortmund.de); Bearbeiter ( sporket@post.uni-dortmund.de) [61-F] Staar, Henning, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Janneck, Monique, Jun.-Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Krea.nets - Kreativität und Innovation durch Vernetzung INHALT: Innovationsprozesse in KMU-Netzwerken; Wechselwirkungen sozialer und technischer Prozesse; integrierte Organisations- und Technikgestaltung für Netzwerke. METHODE: Soziale Netzwerkanalyse; Triangulationsansatz (qualitativ-quantitativ). Untersuchungsdesign: Panel (Teilstichprobe); Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 25; Mitglieder von KMU-Netzwerken; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 400; Mitglieder von KMU-Netzwerken; Auswahlverfahren: Zufall). Intervention und Erprobung (Stichprobe: ca. 30; KMU-Netzwerke; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

70 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung 69 ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.v. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Psychologie Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie (Von-Melle-Park 11, Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel , monique.janneck@uni-hamburg.de) [62-L] Vliegenthart, Arjan: Who is undermining employee involvement in postsocialist supervisory bords?: national, European and international forces in the revision of Hungarian company law, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 14/2009, No. 3, S INHALT: "Dieser Beitrag erforscht die regulativen Entwicklungen hinsichtlich der Arbeitnehmervertretung im Kontext postsozialistischer Corporate-Governance-Systeme in Mitteleuropa. Er beginnt mit der Überprüfung der Anwendbarkeit von verschiedenen Theorien, mit Fokus auf inländische, europäische und internationale Kräfte, auf die postsozialistischen industriellen Beziehungen. Es wird speziell der ungarischen Fall untersucht, wobei die regulativen Entwicklungen zu Beginn dieses Jahrzehnts, und besonders das dritte postsozialistische Unternehmensrecht von 2006 im Zentrum der Betrachtung stehen. Es wird argumentiert, dass die Gesetzesreform eine wirksame Arbeitnehmervertretung in postsozialistischen Corporate- Governance-Systemen unterminiert. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass diese Entwicklungen nur als das Ergebnis des Zusammenspiels zwischen verschiedenen sozialen Kräften auf der nationalen, europäischen und internationalen Ebenen adäquat verstanden werden können." (Autorenreferat) [63-F] Zeitler, Benjamin (Bearbeitung); Sebaldt, Martin (Betreuung): Verbandliche Interessenvertretung und Mitgestaltung in den mittel- und osteuropäischen Transformationsstaaten. Eine Untersuchung am Beispiel der Gewerkschaften und Umweltschutzorganisationen in der Tschechischen Republik und der Ukraine INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechischen Republik, Ukraine ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, insb. Westeuropa (93040 Regensburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , helga.suppmann@politik.uni-regensburg.de) [64-L] Ziegler, Astrid: Welche Auswirkungen haben betriebliche Innovationen auf die Beschäftigten?, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63/2010, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

71 70 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung INHALT: "Während Innovationen vielfach mit positiven Folgen für Unternehmen gleichgesetzt werden, nimmt der vorliegende Beitrag die ambivalenten Auswirkungen von betrieblichen Innovationen für die Beschäftigten in den Blick. Empirisch stützt sich der Beitrag auf die Sonderbefragung der WSI-Betriebsrätebefragung 2008/2009 'Innovationsfähigkeit, Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Betrieb'. Es kann gezeigt werden, wie sich Innovationen auf die Zahl der Arbeitsplätze, auf Qualifizierung, Entlohnung und Arbeitsbedingungen auswirken: Auf der einen Seite ergibt sich ein positiver Zusammenhang zwischen Innovation und Beschäftigungssicherheit. Je innovativer ein Betrieb ist, desto geringer ist das Beschäftigungsrisiko. Auch die Lohneffekte sind mehrheitlich positiv. Auf der anderen Seite sind laut Auskunft der überwiegenden Mehrheit der befragten Betriebsräte im Zusammenhang mit den durchgeführten Innovationen seit 2006 neue Qualifikationsanforderungen hinzugekommen. Zu veränderten Arbeitsbedingungen besteht kein eindeutiger Zusammenhang. In der Summe ist das Ausmaß der negativen Folgen für die Beschäftigten in innovationsaktiven Betrieben geringer als für jene in Betrieben mit wenig Innovationsneigung." (Autorenreferat) [65-F] Zimmer, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Deutschmann, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Anerkennungsphänomene bei der Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrages (ERA-TV) in einem Großunternehmen der Metall- und Elektroindustrie INHALT: Das Projekt befasst sich mit dem Zusammenhang von Entgelt und Anerkennung am Beispiel der betrieblichen Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrages (ERA-TV) in einem Großunternehmen. Ziel der Dissertation ist es, einen Beitrag zur Debatte um den Anerkennungsbegriff in den industriellen Beziehungen zu leisten. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend (betriebsinterne Veranstaltungen). Gruppendiskussion (Beschäftigte). Qualitatives Interview (Experteninterviews, Betriebsräte, Unternehmensvertreter). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.v. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin ( sabinezimmer@gmx.de)

72 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 71 3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie [66-F] Beyer, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung): Matching von Innovationsfähigkeit und nachhaltigen Organisationsmodellen (M.I.N.O.) INHALT: Aufgrund der sich wandelnden Umweltbedingungen entwickeln Organisationen mitunter sehr unterschiedliche Lösungen für Innovationsfähigkeit und Flexibilität. Nicht jede denkbare Form einer Arbeitsorganisation passt jedoch zu den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Lebensstilen der Beschäftigten. Hemmnisse für Innovation und Flexibilität entstehen somit einerseits aus dem möglichen Widerspruch zwischen der Organisationsstruktur und den Bedürfnissen der Beschäftigten, sowie andererseits aus der ungenügenden Ausrichtung auf die technischen, ökonomischen und institutionellen Rahmenbedingungen der Organisation. Die Herausforderungen können daher als ein doppeltes Matching-Problem beschrieben werden: 1. Matching zwischen Organisationsstruktur und dem gesellschaftlichen Kontext, genauer der institutionellen, technischen und ökonomischen Umwelt; 2. Matching zwischen Arbeitsbedingungen und den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Erwartungen der Beschäftigten, die je nach Zusammensetzung der Belegschaft variieren können. Das Verbundprojekt, das in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg durchgeführt wird, strebt die Identifizierung der Eigenschaften und Bedingungen von Organisationsmodellen an, die erfolgreich die Nachhaltigkeit der Arbeitsgestaltung mit Innovationsfähigkeit und Flexibilität in Unternehmen verbinden. Mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Analysen wird im Projekt ermittelt werden, mit welchen Organisationsmodellen sich das doppelte Matching- Problem erfolgreich bewältigen lässt. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Allende-Platz 1, Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , juergen.beyer@uni-hamburg.de) [67-L] Brand, Andreas: Softwareentwicklung im Netzwerk: Kooperation, Hierarchie und Wettbewerb in einem Open Source-Projekt, : Hampp 2009, 291 S., ISBN: INHALT: "In relativ kurzer Zeit haben Open Source-Projekte als selbst organisierte, informale (Arbeits-) Netzwerke freiwillig Arbeitender, die durch eine rechtlich spezifische Lizenz ein "öffentliches Gut" erstellen, neben kommerzieller Software eine hohe Bedeutung erlangt. In dieser Arbeit wird die Zusammenarbeit der Open Source-Mitarbeiter bei der Softwareentwicklung anhand einer qualitativen Fallstudie des Open Source-Projekts KDE analysiert, das eine grafische Benutzeroberfläche besonders für Linux erstellt. Als zentrale Fragestellung wird die Koordination in den Arbeitsprozessen des Projekts untersucht. Daneben wird auf den Einfluss der Informationsund Kommunikationstechnik (luk) auf die hoch virtuelle Zusammenarbeit der Softwareentwicklung eingegangen. In der Literatur ging man bisher davon aus,

73 72 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie dass die Organisationsform Netzwerk (ähnlich wie in Unternehmen und Märkten) nur durch eine Koordinationsform, in diesem Fall Kooperation, bestimmt wird. In dieser Studie kann nachgewiesen werden, dass neben Kooperation auch Hierarchie und Wettbewerb als Koordinationsformen in bestimmten Teilprozessen der Softwareentwicklung eine manchmal auch bedeutende Rolle spielen. Ausgehend von diesem Befund werden erste Anstrengungen durchgeführt, eine Theorie der Koordination zu erstellen. Zugleich werden Hypothesen und Vermutungen über die Ausprägung und die Bedeutung der Koordinationsformen im Open Source-Projekt KDE anhand der Neuen Institutionenökonomie und des soziologischen Neo-Institutionalismus aufgestellt." (Autorenreferat) [68-L] Diaz-Bone, Rainer: Konventionen und Arbeit: Beiträge der "Économie des conventions" zur Theorie der Arbeitsorganisation und des Arbeitsmarktes, in: Sylke Nissen (Hrsg.) ; Georg Vobruba (Hrsg.): Die Ökonomie der Gesellschaft : Festschrift für Heiner Ganßmann, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: Der Beitrag zeigt mit Bezug auf die Analyse der Arbeit, wie der Ansatz der "économie des conventions" die Wirtschaftsanalyse in die Gesellschaftsanalyse reintegriert. Hier geht es vor allem um die Überarbeitung der sozialstatistischen Berufskategorien und um die Analyse der Einstellungspraktiken an Arbeitsmärkten am "Centre d'ètudes de l'èmploi". Der Ansatz der "économie des conventions" stellt die pragmatischen Handlungskompetenzen der Akteure ins Zentrum für die gelingende Handlungskoordination in der Ökonomie. Ausgehend von der Pluralität der Konventionen, wie sie in den meisten Situationen wirtschaftlichen Handelns vorliegt, denkt dieser Ansatz auch eine Pluralität von möglichen ökonomischen Handlungsrationalitäten. Diese Rationalitäten sind immer auf eine Konvention bezogen, so dass dieser Ansatz zugleich eine kognitiv-kulturalistische Dimension hat. Zugleich argumentieren die Vertreter dieses Ansatzes konstruktivistisch. Die Objekte, die Akteure und ihre Arbeit erhalten in der Ökonomie erst ihren Wert, weil sie auf eine Konvention bezogen werden. Letztlich stellt dieser Ansatz auch einen neuen institutionalistischen Zugang für die Analyse der Ökonomie dar. (ICE2) [69-F] Frerichs, Melanie (Bearbeitung); Ernst, Stefanie, Jun.-Prof.Dr. (Betreuung): Begrenzte Entgrenzung von Arbeit. Eine figurations- und prozesssoziologische Betrachtung des Organisationsentwicklungsprozesses in der Automobilindustrie INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien -ZÖSS- (Von-Melle-Park 9, Hamburg); Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Fachgebiet Soziologie (Von-Melle-Park 9, Hamburg) KONTAKT: Institution ( Semra.Dogan@wiso.uni-hamburg.de)

74 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 73 [70-F] Fuchs, Tatjana, Dipl.-Soz.; Stolz-Willig, Brigitte, Prof.Dr. (Bearbeitung); Wagner, Alexandra, Dr. (Leitung): Kontinuität trotz Transformation? Normalarbeitsverhältnis und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Ostdeutschland INHALT: Untersucht wurden die Erwerbserfahrungen, Erwerbswünsche und Arbeitszeitpräferenzen von Frauen und Männern in Ostdeutschland vor und nach Herstellung der deutschen Einheit. Diese wurden im Kontext familialer Arbeitsteilung und gesellschaftlicher sowie betrieblicher Rahmenbedingungen analysiert. Kontext/ Problemlage: Ausgangspunkt der Überlegungen war, dass es bis zur Herstellung der deutschen Einheit in den ostdeutschen Ländern ein grundlegend anderes "Normalarbeitsverhältnis" gegeben hat, als es zum Zeitpunkt der Wende in der Bundesrepublik existierte. Damit in Zusammenhang stand auch eine andere familiale Arbeitsteilung in ostdeutschen Paarhaushalten. Mit der Übernahme des westdeutschen Erwerbs- und Sozialsystems in den neuen Bundesländern hat sich das gesamte Geflecht der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsbedingungen gravierend verändert. Unter diesen Voraussetzungen änderte sich möglicherweise auch das Arbeitsangebotsverhalten von Frauen und Männern, das durch ein Zusammenwirken von arbeitsmarktbezogenen, betrieblichen und kulturellen Faktoren beeinflusst wird. Fragestellung: In dem Projekt wurde der Frage nachgegangen, welche Veränderungen der Erwerbswünsche und Arbeitszeitpräferenzen von Frauen und Männer sich in den Jahren seit der deutschen Einigung in Ostdeutschland vollzogen haben. Es sollte herausgefunden werden, welche Faktoren das Erwerbsverhalten ostdeutscher Männer und Frauen wie beeinflussen - wie stark "DDR-traditionelles" Erwerbsverhalten noch ist und warum Menschen daran festhalten, ob die DDR-Tradition der Eltern auch von der jüngeren Generation übernommen wird bzw. ob und aus welchen Gründen inzwischen andere Erwerbsmuster präferiert werden. Das Projekt behandelte die Frage nach den Nachwirkungen eines gesellschaftlichen Leitbildes, das die gleichberechtigte Teilnahme von Männern und Frauen an der Erwerbsarbeit anstrebte - auch wenn dieses Leitbild nie vollständig Realität geworden war. Von besonderem Interesse war die gelebte Vereinbarung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der DDR und nach der Wende. Darstellung der Ergebnisse: Es gibt eine nahezu ungebrochene Kontinuität in Bezug auf den Wunsch nach Verbindung von Erwerbsarbeit und Familiengründung. Eine geschlechtstypische Arbeitsteilung wird von den befragten Männern und Frauen klar abgelehnt. Die ökonomische Unabhängigkeit vom Partner ist ein hoher Wert. Es dominiert der Wunsch nach (mehr oder weniger) partnerschaftlicher Teilung der Hausund Sorgearbeit. Die Realisierung des ganzheitlichen Lebensentwurfs wird heute allerdings als weitaus schwieriger erlebt als in der DDR. Ausschlaggebend dafür ist das Zusammenspiel von angespannter Arbeitsmarktlage, zunehmenden betrieblichen Anforderungen an Verfügbarkeit, der Ausdünnung der sozialen Infrastruktur und der Verschlechterung der sozialen Beziehungen im Nahbereich. Der Stellenwert der Erwerbsarbeit ist nach der Wende eher noch gewachsen; Arbeitslosigkeit wird als schwere Sinnkrise erlebt; die Übernahme von Haus- und Familienarbeit wird weder von Männern noch von Frauen als gleichwertige "Alternativrolle" akzeptiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland METHODE: Es wurden leitfadengestützte biografische Interviews mit Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen (erwerbstätig/ arbeitslos; allein stehend/ in Partnerschaft lebend; mit/ ohne Kinder im Haushalt usw.) und unterschiedlichen Alters geführt. Weil Erwerbsentscheidungen in der Regel im Haushaltskontext gefällt werden, wurden teilweise auch die Partner bzw. Partnerinnen und in einigen Fällen die erwachsenen Kinder interviewt. Der Kontakt zu den zu interviewenden Personen wurde überwiegend über die Betriebe hergestellt, in denen sie zum Zeitpunkt der Befragung beschäftigt waren. Dies ermöglichte es, die im Betrieb bzw.

75 74 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie in der Region gegebenen spezifischen Erwerbschancen und -bedingungen mit in die Analyse einzubeziehen. Die qualitative Untersuchung wurde durch Literatur- und Datenanalysen ergänzt. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wagner, Alexandra; Dathe, Dietmar u.a.: Kontinuität trotz Transformation? Normalarbeitsverhältnis und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Ostdeutschland. Abschlussbericht. Berlin, Stadtbergen, Frankfurt, November 2006, 265 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Otto-Brenner-Stiftung; Hans-Böckler- Stiftung INSTITUTION: Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt GmbH -FIA- (Jägerstr. 56, Berlin); Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie ggmbh -INIFES- (Haldenweg 23, Stadtbergen); Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit (Nibelungenplatz 1, Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiterin ( wagner@fia-institut.de); Stolz-Willig, Brigitte (Prof.Dr. willig@fb4.fh-frankfurt.de); Fuchs, Tatjana ( tatjana.fuchs@inifes.de) [71-L] Hafner, Sonja J.: Sisyphus und Machiavelli bei der Arbeit: ganzheitliche Produktionssysteme zwischen Mythen und Realitäten, München: Hampp 2009, 270 S., ISBN: INHALT: "In den vergangenen zehn Jahren haben zunehmend mehr Automobilunternehmen, insbesondere an den europäischen Standorten, Ganzheitliche Standard-Produktionssysteme (GPS) entwickelt und eingeführt. Auch Zulieferer und andere Branchen wurden davon 'angesteckt'. Obwohl hinlänglich klar ist, dass es den One-Best-Way nicht gibt, zeigt sich am GPS- Trend, dass dieser Mythos, der mit dem Leitbild Toyota verbunden ist, nach wie vor lebt und reproduziert wird - allerdings wider besseres Wissen. Auf Basis industrie- und organisationssoziologischer Diskurse legt die Autorin eine ethnographische 'Insiderstudie' vor. Die Versuche der Homogenisierung von Unternehmensstrukturen haben demnach einen zentralen Grund: Organisationen und ihre Subeinheiten verschaffen sich Legitimation, wenn sie anerkannte Praktiken und Prozeduren übernehmen, die als 'Rationalitätsmythen' institutionalisiert sind. Das tun sie aber nur bedingt freiwillig. Die Übernahme sagt zudem nichts über die tatsächliche Umsetzung aus. Der Fall zeigt, dass die faktische Unvereinbarkeit der Ansätze unter dem Label 'Ganzheitlichkeit' jahrelang breite Verunsicherung und zermürbende mikropolitische Kämpfe nach sich zieht. Überzogene, nicht umsetzbare Standardisierungsziele, schleichende Änderungen bei Fixierung auf das offizielle Konzept, unklare Zuschreibungen von Wirkungen spiegeln dies. Sämtliche Akteure werden von den unerwarteten Effekten nicht nur überrascht, sondern nachhaltig irritiert und in Schach gehalten. Kontrollverlust, drohender Legitimationsentzug und wechselseitige Beobachtung im Einführungsprozess erhöhen den Isomorphiedruck im Binnenraum umso mehr, je weniger Standardisierung funktioniert. Beraterund Expertenoffensiven versprechen durchzusetzen, was von innen heraus nicht möglich ist. Partizipation und Diskurs als offiziell gleichberechtigte Leitlinie verlieren an Legitimität. Reale Arbeitspolitik ändert dabei ihr Gesicht deutlich; das Abwarten im Konflikt provoziert und lähmt zugleich Reform." (Autorenreferat)

76 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 75 [72-F] Hahn, Katrin, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Hirsch-Kreinsen, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Strukturierung der Aktivitäten hetrogener Akteure im Rahmen von industriellen Innovationsprojekten (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , Fax: , katrin.hahn@tu-dortmund.de) [73-L] Hasse, Raimund: Ökonomisierungstendenzen bei Non-Profits, Großunternehmen und Start-ups - eine theoriegeleitete Diskussion empirischer Trends, in: Martin Endreß (Hrsg.) ; Thomas Matys (Hrsg.): Die Ökonomie der Organisation - die Organisation der Ökonomie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S INHALT: Der Beitrag enthält eine theoretisch geleitete Diskussion von empirischen Phänomenen, die sich auf Fragen der Ökonomisierung von Organisationen beziehen. Dabei wird auf drei Organisationsbereiche eingegangen, indem diese nach vorherrschenden Erscheinungsformen und Folgen organisatorischer Ökonomisierung befragt werden: Im ersten Schritt geht es um Non- Profit-Organisationen, wobei auch auf die Ausbreitung von Idealen und Techniken des New Public Management (NPM) eingegangen wird. Zweitens wird die Diffusion sogenannter Shareholder Value-Prinzipien als eine Form der weitergehenden Ökonomisierung wirtschaftlicher Großorganisationen behandelt. Dabei zeigt sich, dass Ansprüche und Erwartungen organisatorischer Ökonomisierung im Prinzip unabgeschlossen sind. Diese betreffen also auch Organisationen, deren Profitorientierung grundsätzlich nicht in Frage gestellt ist. Drittens werden allgemeine theoretische Überlegungen und empirische Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt präsentiert. Die Ökonomisierungstendenzen werden dabei am Beispiel von "Start-ups" untersucht, d. h. kleiner neuer Organisationen, die auf die Vermarktung wissenschaftlichen Wissens ausgerichtet sind. Einerseits sind Start-ups von vorneherein wirtschaftlichen Zielsetzungen verpflichtet, andererseits sind sie Gegenstand massiver Interventionen, die eine stärkere Marktausrichtung und eine strengere Orientierung an Effizienzkriterien zum Ziel haben. (ICI2) [74-F] Kaupa, Isabella; Kien, Christina; Kreiml, Thomas; Riesenfelder, Andreas, Mag.; Steiner, Karin; Weber, Maria; Wetzel, Petra, Mag. (Bearbeitung): Zufriedenheit, Einkommenssituation und Berufsperspektiven bei Neuen Erwerbsformen in Wien INHALT: Die zunehmende Verbreitung von Neuen Erwerbsformen in Verbindung mit der Tatsache, dass weder empirisch gesicherte quantitative noch tiefergehende qualitative Daten zu diesen Formen der Erwerbstätigkeit in Wien vorlagen, führte zur Beauftragung der Studie "Zufriedenheit, Einkommenssituation und Berufsperspektiven bei Neuen Erwerbsformen in Wien" durch die MA27 in Kooperation mit dem WAFF. Die Studie wurde unter der Leitung

77 76 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie von L&R Sozialforschung gemeinsam mit den Instituten SORA und abif erstellt. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Wien METHODE: Neben detaillierten Angaben zur quantitativen Verbreitung der Neuen Erwerbsformen wurden soziodemographische Merkmale, Arbeitsmarktlagen, Arbeitsplatzdynamiken, Branchen und Wirtschaftsbereiche, biographische Verläufe, Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbelastungen untersucht, sowie eine Typologie der Beschäftigten erarbeitet. Der Schwerpunkt der Studie wurde auf das Bundesland Wien gelegt, soweit möglich (z.b. im Bereich der Längsschnittdaten) erfolgte eine Gegenüberstellung von Daten zu Wien und bundesweiten Trends. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Magistrat der Stadt Wien Magistratsabt. 27 EU-Strategie und Wirtschaftsentwicklung; Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds -waff- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OEG (Liniengasse 2A,1, 1060 Wien, Österreich); abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung (Einwanggasse 12, 1140 Wien, Österreich); SORA - Institute for Social Research and Analysis (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien, Österreich) KONTAKT: Riesenfelder, Andreas ( riesenfelder@lrsocialresearch.at); Wetzel, Petra ( wetzel@lrsocialresearch.at) [75-L] Legler, Harald; Krawczyk, Olaf: FuE-Aktivitäten in Wirtschaft und Staat im internationalen Vergleich, (Studien zum deutschen Innovationssystem, Nr ), Hannover 2009, 118, 18 S. (Graue Literatur; INHALT: Im Kontext eines internationalen Vergleichs wird die These vertreten, dass für Deutschland vor allem die mittelfristige Wachstumsunsicherheit im Inland problematisch ist: Je schwächer die Wachstums- und damit die Ertragserwartungen ausfallen, desto eher wird auf FuE-Projekte verzichtet, werden Projekte storniert, abgebrochen oder hinausgezögert. Insbesondere Klein- und Mittelunternehmen sowie Dienstleistungsunternehmen, die häufig kleinräumig und national agieren, sind hier anfälliger als exportierende Großunternehmen, die sich am Weltmarkt orientieren können. Sie sind vor allem auf Innovationsimpulse eines dynamischen Binnenmarktes angewiesen. Eine besondere Herausforderung stellt die Krise auf den internationalen Finanzmärkten dar. Sie wird über ihre Auswirkungen auf die "Realwirtschaft" die Rezession verstärken und damit die Betriebsüberschüsse, die die Unternehmen typischer Weise für die Innovationsfinanzierung verwenden, noch weiter verknappen. Ertragsbedingte Engpässe dürften die wesentlichen Effekte ausmachen. Die Kreditklemme bei den Banken selbst dürfte eher die weniger forschungsintensive Industrie und dort vor allem Prozessinnovationen einschränken. Die Gründung von technologieorientierten Unternehmen sowie Forschungsprojekte im Bereich der Spitzentechnologie hängen eher von der Verfügbarkeit von Beteiligungs- und Wagniskapital und von öffentlichen Fördermitteln ab. Finanzielle Verknappungen an dieser Stelle zu verhindern, ist eine wesentliche Aufgabe der öffentlichen Hand. (ICF2)

78 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 77 [76-F] Mormann, Hannah (Bearbeitung); Heintz, Bettina, Prof.Dr.; Vollmer, Hendrik, Dr. (Betreuung): Globalität von Organisationstechnologie. Zum Einsatz von SAP-Standardsoftware in Organisationen INHALT: Die Arbeit "Zur Globalität von Organisationstechnologie" untersucht das Zusammenspiel von Organisation und Kommunikationstechnologie für die Erzeugung von Globalität am Fall der in über 120 Ländern von Unternehmen eingesetzten betriebswirtschaftlichen SAP- Standardsoftware. Anknüpfend an die systemtheoretische Weltgesellschaftsforschung wird das "Sich-Ereignen von Welt in der Kommunikation" beschrieben und gefragt, wie Globalität mittels des Einsatzes von Kommunikationstechnologie in Organisationsentscheidungen relevant wird. Zwar spielen sowohl im systemtheoretischen als auch im neoinstitutionalistischen Forschungsprogramm zur Weltgesellschaft Organisationen und Kommunikationstechnologien eine wichtige Rolle, jedoch werden deren Interrelationen für die Realisierung von Weltgesellschaft unzureichend oder gar nicht untersucht. An dieser Leerstelle setzt die Arbeit an und untersucht den Zusammenhang der weltweiten Diffusion und des Designs von SAP-Standardsoftware sowie deren Funktion und Folgen für die Organisation. ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität" (Postfach , Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , Hannah.Mormann@uni-bielefeld.de) [77-F] Pietrzyk, Ulrike, Dr.rer.nat.; Gilbert, Kristin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Looks, Peggy, Dr.rer.medic.; Hacker, Winfried, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Ganzheitliche Tätigkeit und psychische Beanspruchungen bei interaktiven Arbeitsprozessen im distributiven Dienstleistungsbereich (Fortsetzung zum Projekt) INHALT: Die Ergebnisse des Vorgängerprojektes verdeutlichen, dass die in internationalen Normen (DIN EN ISO ; DIN EN ISO 614-2) geforderten "Merkmale gut gestalteter Aufgaben" prinzipiell auch für interaktive Arbeitstätigkeiten im Einzelhandel gelten. Allerdings bedürfen sie der Modifikation für die Interaktion mit Kunden. Dies wurde im Vorgängerprojekt durch die entwickelte Checkliste zur Erfassung wahrgenommener Tätigkeitsmerkmale umgesetzt. Zu den Aufgaben des Folgeprojektes gehören: a) die Überprüfung der Retest-Reliabilität der Checkliste, welche für die weitere Verwendung des bereits entwickelten Instruments erforderlich ist, b) die Überprüfung der Abhängigkeit des Tätigkeitserlebens vom Arbeitsrechtsverhältnis im Einzelhandel, da theoriegeleitete Untersuchungen in anderen Bereichen nahelegen, dass in globalisierten Wirtschaftsstrukturen die sozialen Rahmenbedingungen wie geringfügige Beschäftigung das Tätigkeitserleben und die Beanspruchung deutlich und ggf. stärker als der Arbeitsinhalt bestimmen (Jahn & Hacker, 2004), c) die Entwicklung und Validierung eines Verfahrens zur Analyse und Bewertung der Arbeitssituation und zur Ableitung von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen, da das von Pössiger (1989) entwickelte System "TBS-Handel" (vgl. Zülch & Stock, 2003) für die Analyse und Bewertung der aktuellen Arbeitsbedingungen nicht mehr geeignet ist. Die Ergebnisse dieser Arbeitsschritte sollen schließlich zu einer konzeptionellen Neufassung der Darstellung zur psychischen Struktur und Regulation interaktiver Arbeitstätigkeiten verdichtet werden. Die Notwendigkeit der Be-

79 78 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie achtung interaktiver Anforderungen ergibt sich aus der Tatsache, dass fast 70% der Arbeitstätigkeiten im Dienstleistungsbereich Kundeninteraktionen beinhalten. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Arbeitsgruppe Wissen-Denken-Handeln (Objekt Falkenbrunnen, Dresden) KONTAKT: Looks, Peggy (Dr. Tel , peggy.looks@mailbox.tu-dresden.de) [78-L] Poppitz, Angela: Beruflich Bahnfahren: Aneignung des arbeitsbedingten Bahnalltags bei Pendlern und Geschäftsreisenden, (Arbeit und Leben im Umbruch : Schriftenreihe zur subjektorientierten Soziologie der Arbeit und der Arbeitsgesellschaft, Bd. 17), München: Hampp 2009, 361 S., ISBN: INHALT: "Das Buch beschäftigt sich mit dem Alltag von Berufstätigen, die aus beruflichen Gründen das Verkehrsmittel Bahn benutzen. Grundlage ist eine empirische Studie mit Methoden der qualitativen Sozialforschung, in der erstmalig die Vereinbarung von Erwerbsarbeit, Privatleben und Bahnfahren bei Pendlern und Geschäftsreisenden untersucht wurde. Mit der Frage 'Was machen eigentlich arbeitsbedingt Bahnreisende konkret während ihrer Bahnreise?' werden zwei Aspekte arbeitssoziologischer Forschung im Bereich Arbeit und Mobilität in den Mittelpunkt gerückt: Es wird der bahnmobile Alltag zwischen unterschiedlichen Orten der Erwerbsarbeit bzw. zwischen Arbeit und Leben beschrieben und hinsichtlich verschiedenster Aspekte analysiert. Ergebnis ist eine Typologie des arbeitsbedingten Bahnfahrens. Zugleich werden die komplexen Rahmenbedingungen eines mobilen Arbeitsalltags im Verkehrsmittel Zug herausgestellt, die mittels individueller Kompetenzen, Erfahrungen und Routinen angeeignet und bewältigt werden müssen. Anliegen des Buches ist es zu zeigen, welche Rolle die Benutzung des Verkehrsmittels Bahn in der modernen Arbeitswelt spielt und wie Pendler und Geschäftsreisende mit den Anforderungen des beruflichen Bahnfahrens alltagspraktisch umgehen. Die Untersuchung kommt unter anderem zum Schluss, dass die Vereinbarung von Bahnfahren und Erwerbsarbeit nicht selten vielfältige Probleme bereitet." (Autorenreferat) [79-F] Schuhmacher, Birgit, Dipl.-Soz.; Hils, Andreas, Dipl.-Soz.Päd.; Heine, Yvonne, Dipl.-Soz.Päd.; Becker, Stefanie, Dr.phil. (Bearbeitung); Klie, Thomas, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Innovative und herkömmliche Versorgungsstrukturen für Menschen mit schwerer Demenz im Vergleich: PflegeOASE INHALT: Die Pflegeoase als neues Versorgungskonzept für Menschen mit Demenz in weit fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Zentrales Merkmal dieser Versorgungsform ist die gemeinschaftliche Pflege und Betreuung in einem Raum anstelle von Einzel- oder Doppelzimmern. Es wird eine vergleichende Evaluation durchgeführt, in der die Lebensqualität von Bewohner/-innen einer Pflegeoase und der von Bewohner/-innen in einer herkömmlichen Versorgungsform (ebenfalls mit weit fortgeschrittener Demenz) untersucht wird. Die Untersuchungsergebnisse sollen Auskunft geben über

80 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 79 den nationalen und internationalen Forschungstand zum Oasenkonzept, über Unterschiede in der Lebens- und Versorgungsqualität der untersuchten Einrichtungen, über die Arbeitsbelastung und -Zufriedenheit der Mitarbeiter/-innen sowie darüber, wie zufrieden die Angehörigen mit der gewählten Versorgungsform sind. Ergebnisse liegen ab März 2010 vor. METHODE: Endpunkt der Studie ist die Lebensqualität der Bewohner/-innen. Darüber hinaus werden konzeptionelle Merkmale verglichen. Es wird eine Vollerhebung in der Pflegeoase (7 Bewohner/-innen) und einer herkömmlichen Einrichtung (6) durchgeführt. Zum Einsatz kommen die Instrumente H.I.L.D.E. (Lebensqualität), BHD (Mitarbeiterbelastung), eine Aktenanalyse der pflegerischen, ärztlichen und organisatorischen Dokumente, ein standardisierter Angehörigen-Fragebogen sowie qualitative Methoden (Gruppendiskussionen, Experteninterviews, Leitfadeninterviews und nicht-teilnehmende Beobachtungen). Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Einrichtungen der stationären Altenhilfe). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 44; Beobachtungseinheiten von unterschiedlicher Dauer in der Programmgruppe und in der Vergleichsgruppe mit den Beobachtungsschwerpunkten: Tätigkeitsprofil und zurückgelegte Wege; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 4; drei Diskussionen mit Mitarbeiter/-innen zur Arbeitszufriedenheit - eine Experten-Diskussion mit Vertretern unterschiedlicher Fachdisziplinen zu konzeptionellen Merkmalen der Pflegeoase). Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; acht Interviews mit Angehörigen; zwei Interviews mit Mitarbeiter/-innen; vier Interviews mit Leitungskräften; zwei Interviews mit externen Experten). H.I.L.De (Stichprobe: ca. 56; Instrument zur Messung von Lebensqualität bei Menschen mit Demenz, n =56-7 Erhebungszeitpunkte, 7 Bewohner/-innen PG / 3 Bewohner/-innen VG). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Freigabe durch Auftraggeber muss erst eingeholt werden. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Gesundheit; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Alter. Gesellschaft. Partizipation -AGP- Institut für angewandte Sozialforschung im FIVE e.v. an der Evangelischen Hochschule Freiburg (Buggingerstr. 38, 79114, ); Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Institut für Gerontologie (Bergheimer Str. 20, Heidelberg) KONTAKT: Schuhmacher, Birgit (Tel , Fax: , schuhmacher@eh-freiburg.de) [80-F] Weiskopf, Richard, ao.univ.-prof.dr. (Leitung): Organisieren von Arbeit als ethisch-ästhetische Praktik INHALT: Wir erleben derzeit fundamentale Umbrüche in der Organisation von Arbeit. Diese stellen den arbeitenden Menschen ebenso wie auch Organisationen vor grundlegend neue Herausforderungen. Das Projekt zielt darauf ab, auf diese Herausforderungen theoretischkonzeptionell und empirisch adäquat zu antworten. Es geht insbesondere darum, "Organisation" in einer Weise neu zu denken, die über eine technisch-instrumentelle Sicht hinausgeht, und Fragen der Ethik und der Kreativität/Ästhetik zu einem immanenten Bestandteil organisierender Praktiken zu machen. Empirisch fokussiert das Projekt auf Praktiken des Organisierens in dem zunehmend bedeutenden aber bislang wenig untersuchten Feld der so genannten "creative industries". In diesem Feld erscheinen "culturepreneure" und die Entfaltung ihrer

81 80 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie Kreativität als zentrale Faktoren, die den Erfolg wie auch die Form der Organisation entscheidend bestimmen. In Hinblick auf die Organisation von Arbeit wird diesem Bereich eine Vorreiterrolle zugeschrieben. Er ist in vielerlei Hinsicht paradigmatisch für neue "postdisziplinäre" Formen der Organisation von Arbeit, die sich durch ein hohes Maß an Flexibilität, Mobilität, Kreativität, Selbstverantwortung und Selbstmanagement auszeichnen. Die Analyse der (kreativen) Möglichkeiten wie auch der Limitierungen und Zwänge, die mit diesen Arbeitsund Organisationsformen verbunden sind, verspricht damit Einsichten, die weit über den Bereich der "creative industries" hinausgehen. Die Untersuchung von Praktiken des Organisierens in dieser Branche (insbesondere Musikindustrie, Theater und Architekturbereich) ermöglicht, (i) ein vertieftes Verständnis der Effekte und Wirkungen, die unterschiedliche Formen der Arbeit und ihre jeweiligen Organisationsweisen auf die Lebenswelt von arbeitenden Menschen und damit verbunden auch deren Subjektivitäten haben. Sie stellt (ii) eine empirische Basis für ein "grounded theorizing" dar, das zu einer Neukonzeptionalisierung von Management und Organisation von Arbeit als ethisch-ästhetische/ kreative Praxis führen wird. Neben dieser theoretisch-konzeptionellen Innovation erlaubt die Untersuchung dieses Bereiches (iii) genuine empirische Einsichten in einen Sektor, dem in Hinblick auf die Entwicklung von Arbeits- und Organisationsformen ein großes prognostisches Potenzial zugeschrieben wird. Es ist damit ein hohes Maß an "cross-fertilization" zu erwarten. S. unter: ART: BEGINN: ENDE: FINANZIERER: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Innsbruck, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Organisation und Lernen (Universitätsstr. 15, 6020 Innsbruck, Österreich) KONTAKT: Leiter ( richard.weiskopf@uibk.ac.at) [81-F] Werle, Raymund, Dr.; Dolata, Ulrich, PD Dr. (Bearbeitung): Bringing technology back in: Sozioökonomische und institutionelle Auswirkungen von Technik INHALT: Seit den 1980er-Jahren liegt der Schwerpunkt der sozialwissenschaftlichen Technikforschung auf Untersuchungen zur sozialen Genese und Gestaltung von Technik. In diesem Projekt wird demgegenüber die andere, im vorherrschenden Sozialkonstruktivismus übersehene Seite der "Ko-Konstruktion" von Technik und Gesellschaft thematisiert. Im Mittelpunkt stehen die mit ihrer Entstehung und Durchsetzung einhergehenden sozioökonomischen und institutionellen Wirkungen neuer Techniken. Untersucht wird der Einfluss verschiedener Techniken auf sektorale und institutionelle Strukturen sowie deren Anpassung oder Widerständigkeit gegenüber dem technischen Wandel. Zentrale und miteinander interagierende Variablen, die die Dynamiken und die Muster des Wandels prägen, sind die Eingriffstiefe (neuer) Techniken einerseits sowie die Verarbeitungs- und Anpassungsfähigkeit der betroffenen Sektoren andererseits. Das Projekt verfolgt konzeptionelle und theoretische Ziele und soll die theorieorientierte Debatte zu Prozessen soziotechnischen Wandels stimulieren. METHODE: In einem zweitägigen Autoren-Workshop am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung im März 2006 wurde der Einfluss von Technik auf sozioökonomische und institutionelle Strukturen bzw. die Wechselwirkung zwischen diesen und der Technik an Fallbeispielen aus verschiedenen Technikfeldern empirisch analysiert und in technologieübergreifend vergleichender Perspektive theorieorientiert diskutiert.

82 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie 81 ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach , Bremen); Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, Köln) KONTAKT: Dolata, Ulrich (Dr. dolata@artec.uni-bremen.de od. dolata@mpifg.de); Werle, Raymund ( werle@mpifg.de)

83 82 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen [82-F] Berninghausen, Jutta, Prof.Dr.; Hecht-El Minshawi, Béatrice, Dr. (Bearbeitung): Diversity-Audit für interkulturelles Lernen im Betrieb INHALT: Die Integration kultureller Vielfalt der Mitarbeiter/innen ist eine Herausforderung für Organisationen. Diversity Management bezieht sich auf die Nutzung des Potenzials kultureller Vielfalt für die Personal- und Organisationsentwicklung. Das Diversity-Audit beschäftigt sich mit: Diversity-Kultur, den Rahmenbedingungen der Auditierungspraxis und der Wirtschaftlichkeit durch Diversity-Auditierung. Kontext/ Problemlage: Mit der Zuwanderung in vielen Ländern expandieren wirtschaftliche Verflechtungen. Dahinter stehen Menschen unterschiedlicher Kulturen, individueller Interessen und Kompetenzen. Sie müssen sich im Zusammenarbeiten über Grenzen hinweg verständigen. Dies ist eine Provokation für die eigene kulturelle Prägung: für die Gefühle, Sinne, kognitive und kommunikative Kompetenz. Im Diversity Management werden Kulturen als kollektive Handlungs- und Wertemuster verstanden, in denen neben nationalen und ethnischen Verschiedenheiten auch kulturelle Identitäten (Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung) eine Rolle spielen. Diese Kategorien führen zu unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen, die sich vielfältig ineinander verweben. So bedeutet interkulturelle Kompetenz nicht die Fähigkeit mit unterschiedlichen Nationalitäten und Ethnien ohne Missverständnisse und Vorurteile kommunizieren zu können, sondern mit Differenzen und Vielfalt allgemein wertschätzend und gewinnbringend umgehen zu können. Fragestellung: Man stelle sich die Vielfältigkeit einer Person und die gebündelte Vielfalt von Personen in einer multikulturellen Organisation als Kraft für Visionen vor, als kollektive Intelligenz und Wissenskapital, und als kreative Lösungsmöglichkeiten täglicher Geschäftsprozesse! Warum werden die Potentiale zu wenig genutzt? 1. Persönliche Vielfältigkeit meint Zugehörigkeits-Kategorien, wie Klassenzugehörigkeit, Geschlecht, Nationalität, Ethnie, Generation, die eigene Moral und die Politik des Landes, auch die Sprachkompetenz, uns verbal und nonverbal mitzuteilen. 2. Die personale Vielfalt in einem Betrieb setzt sich aus vielen persönlichen Vielfältigkeiten zusammen und benötigt ein respektvolles Umgehen miteinander. Wann sind Organisationen multikulturell reif? Wenn die kulturelle Diversität als strategische Ressource geschätzt und genutzt wird, die Dominanz einer Kultur der Kulturenvielfalt gewichen ist, die Heterogenität der Belegschaft zum interkulturellen Austausch führt. Darstellung der Ergebnisse: Die Ergebnisse wurden unter dem Titel: Diversity-Kompetenz durch Auditierung. Kultur-Struktur-Strategie, IKO-Verlag, 2007 veröffentlicht. Sie gliedern sich in die Kapitel: 1. Managing Diversity (Gesellschaftliche Bedingungen, Bausteine für eine Diversity- Kultur), 2. Praxisbeispiele (5 Organisationen), 3. Diversity-Auditierung (Architektur einer Diversity-Auditierung, Methoden, Instrumente für Diversity-Auditierung, Implementierung und Erfolgsmessung). Es wird über die Interkulturalisierung von Organisationen berichtet: 1. wie sie mit der Kulturenvielfalt umgehen, 2. wie sie ihren Interkulturalisierungsprozess implementieren und messen können, 3. in welcher Entwicklungsstufe einer multikulturellen Organisationen sie sich befinden. Die Forscher haben das Design eines Diversity Management- Prozesses beschrieben (Leitlinien-Betriebsvereinbarungen, Betriebskultur - Kommunikation, Personalstruktur - Personalpolitik, Weiterbildungsmaßnahmen - Programme, Kundenorientierung, Produktentwicklung - Marketing, Controlling - Evaluierung). Außerdem die Vorteile einer aktiven Diversity-Politik dargestellt und Auditierungsinstrumente entwickelt: 1. Diversity im Projektzyklus, 2. Instrument zur Bewertung für ein erfolgreiches Diversity Management.

84 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 83 METHODE: 1. Interviews in Unternehmen, Hochschule und Polizei; 2. Marktbeobachtung, Marktrecherche; 3. Literaturauswertung VERÖFFENTLICHUNGEN: Berninghausen, Jutta: Interkulturelles Handlungstraining - Konzepte und Methoden mit Beispiele aus Indonesien. in: Overwien, B.: Lernen und Handeln im Globalen Kontext. Frankfurt: Verl. für interkulturelle Kommunikation Berninghausen, Jutta; Hecht-El Minschawi, Béatrice; Rothenpieler, F.: Trainingshandbuch Interkulturelle Managementkompetenz. Ein Angebot des Landesamtes für Entwicklungszusammenarbeit Bremen. Bremen Berninghausen, Jutta: Gendertraining zur interkulturellen Kompetenz, Überlegungen zu Gender Training, Interkultureller Kompetenz und Managing Diversity. in: Netzwerk Gendertraining (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse bewegen - Erfahrungen mit Gender Trainings. Königsstein: Helmer Berninghausen, Jutta: Der Spagat zwischen Reproduktion und Überwindung von Klischees - praktische Vermittlung interkultureller Kompetenz für angehende Manager an der Hochschule Bremen. in: Intercultural Journal online ( ) Berninghausen, Jutta: Management Konzepte im interkulturellen Kontext. in: Berninghausen, Jutta; Künzer, Vera (Hrsg.): Wirtschaft als Interkulturelle Herausforderung. Studien zu interkulturellem Management und diversity, Bd. 1. Frankfurt/ M.: Iko Verl. 2007, 176 S. ISBN Hecht-El Minshawi, B.: Wirtschaftswunder in der Wüste. Strategien für langfristigen Erfolg in den Golfstaaten. Heidelberg: Redline Wirtschaft Engel, J.; Hecht-El Minshawi, B.: Leben in kultureller Vielfalt. Managing Cultural Diversity. Bremen: Kellner-Verl Hecht-El Minshawi, B.: Managing Cultural Diversity in Bremen und Bremerhaven. Bremen Hecht-El Minshawi, B.; Kehl-Bodrogi, K.: Muslime in Beruf und Alltag verstehen. Business zwischen Orient und Okzident. Weinheim: Beltz On Top Hecht-El Minshawi, B.: Interkulturelle Kompetenz - for a better understanding. Schlüsselfaktoren für internationale Zusammenarbeit Weinheim: Beltz On Top 2003, 157 S. ISBN Hecht-El Minshawi, Béatrice; Berninghausen, Jutta; Hartwig, Simone: Diversity-Kompetenz durch Auditierung. Kultur - Struktur - Strategie. Studien zu interkulturellem Mangement und Diversity, Bd. 3. Frankfurt/ M., London 2007, 187 S. ART: AUFTRAGGEBER: Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit FINANZIERER: Hans- Böckler-Stiftung INSTITUTION: Hochschule Bremen, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Zentrum für Interkulturelles Management -ZIM- (Werderst. 73, Bremen); Interkultur (Osterdeich 108 d, Bremen) KONTAKT: Institution (Tel , Fax: , zim@hs-bremen.de) [83-L] Buchholz, Kai; Gülker, Silke; Knie, Andreas; Simon, Dagmar: Attraktivität von Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft im internationalen Vergleich: wie erfolgreich sind die eingeleiteten wissenschaftspolitischen Initiativen und Programme?, (Studien zum deutschen Innovationssystem, Nr ), Berlin 2009, VI, 192 S. (Graue Literatur; INHALT: Die fortschreitende Globalisierung von Wissenschaft und Forschung ist mit einer wachsenden Mobilität des Forschungspersonals verbunden. Gleichzeitig hängt die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft wesentlich von der Verfügbarkeit von kreativem und innovationsbereitem Forschungs- und Wissenschaftspersonal ab. Aus nationaler Perspektive ist es von entscheidender Bedeutung, dauerhafte Wanderungsverluste (brain drain) zu vermeiden und stattdessen Wanderungsgewinne (brain gain) zu erzielen. Die Gestaltung der Attraktivität

85 84 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen von Arbeitsplätzen in der Wissenschaft ist daher eine zentrale wissenschaftspolitische Aufgabe. Ziel der Studie ist, die Informationsgrundlage für diese Aufgabe zu verbessern. Länderstudien im internationalen Vergleich geben Aufschluss darüber, mit welchen Strukturen und Instrumenten außerhalb Deutschlands den spezifischen Anforderungen an attraktive Arbeitsplätze in der Wissenschaft begegnet wird. Mit den USA, Japan, Kanada, der Schweiz und Schweden insbesondere sind solche Länder ausgewählt worden, deren Innovations- und Wissenschaftssysteme im Diskurs vielfach als Referenz herangezogen werden. Anschließend werden neue wissenschaftspolitische Instrumente in Deutschland einer ersten und vorläufigen Prüfung daraufhin unterzogen, inwiefern sie zur Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität im deutschen Wissenschaftssystem beitragen können. (ICF2) [84-F] Bunz, Andreas, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Buß, Eugen, Prof.Dr. (Leitung): Kommunale Leitbildprozesse INHALT: Das Forschungsprojekt hat das Ziel, Chancen und Potentiale kommunaler Kommunikationsarbeit aufzuzeigen und dabei insbesondere auf tieferliegende Identitätsmerkmale zu verweisen, die für die wettbewerbsorientierte Positionierung einer Stadt sowie für das Bindungsmanagement der Bürgerinnen und Bürger funktional sind. Dabei liegt die Betrachtung sowohl auf langfristig angelegten Konzepten, wie der Entwicklung eines Leitbildes, als auch auf kurz- bis mittelfristig ausgerichteten Konzepten städtischer Marketingaktivitäten und -strategien. Modul 1: "Der Identitätskern der Stadt Esslingen am Neckar - eine Studie zum Selbstbild und zur Bestandsaufnahme eines städtischen Leitbildes": Die soziologische Studie zum Selbstbild zentraler Verantwortungsträger und Gestalter der Stadt Esslingen am Neckar repräsentiert die erste Stufe einer mehrdimensionalen Schrittfolge, in dem sie mit der Binnensicht der städtischen Elite zentrale Wahrnehmungen und Einschätzungen zu den Chancen und Risiken der Stadt aufgezeigt. Modul 2: "Strategische Ausrichtung eines Stadtmarketingkonzepts": In Planung mit den kommunalen Verantwortungsträgern des Stadtmarketings. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Den fachlichen Hintergrund bilden neueste Erkenntnisse zu Fragen des Image- und Reputationsmanagements. Über die quantitative und qualitative Befragung von Experten und Öffentlichkeit sowie mit Hilfe einer Dokumentenanalyse werden Eigen- und Fremdbilder sowie Ist- und Soll-Images erhoben. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stuttgart) KONTAKT: Institution ( soziologie@uni-hohenheim.de) [85-F] Büttner, Kerstin (Bearbeitung); Schulz, Marlies, Prof.Dr. (Betreuung): Innovation durch kommunikativen Wissensaustausch in transnationalen Netzwerken. Referenzkundensystem eines Global Players INHALT: Spezielle Fragestellungen: Welche räumlichen Praktiken der Wissensvermittlung finden sich in einem Innovationsbereich eines Transnationalen Unternehmens? Wie wird transnationaler Wissensaustausch organisiert und welche Wissensformen spielen in diesem Pro-

86 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 85 zess eine Rolle? Welchen Herausforderungen und Restriktionen unterliegt diese neue Innovationsstrategie? Praxisbezug: Fallstudie im Medizintechnikbereich eines Transnationalen Unternehmens. Experteninterviews. Zwischenergebnisse: Der weltweite Wettbewerb um Innovationen und die wachsende Konkurrenz durch kleinere Unternehmen im Bereich der digitalen Bildproduktion (die durch stärkere Flexibilität und direkte Nähe zu den Anwendern Kundenwünsche unmittelbarer umsetzen können, und damit einen Wettbewerbsvorteil erzielen), führte bei dem untersuchten Unternehmen zu Umstrukturierungsprozessen, die einen Paradigmenwechsel in der Innovationsstrategie des Transnationalen Konzerns auslösten. Dabei wurde deutlich, dass durch stärkere Kundennähe in den einzelnen Vertriebsregionen und die permanente und unmittelbare Möglichkeit der Akquise kulturell eingebetteten Milieu-, Institutionen-, Produkt- und Marktwissens Wettbewerbsvorteile zu erzielen sind. Diese Entwicklungen führten zu zunehmender Dezentralisierung von F&E sowie einer radikal veränderten Produktentwicklungsstrategie, die bei der Bedarfsanalyse am (weltweiten) Kunden ansetzt - und nicht wie ursprünglich am technisch Machbaren. Mit der Einführung eines "Referenzkundensystems" verbindet sich eine komplexe Strategie der Wissensgenerierung, um auf nationaler, regionaler und individueller Ebene differierende Gesetzgebungen, Sicherheitsvorschriften und nicht zuletzt auch Kundenwünsche zu berücksichtigen und diese in ein singuläres Produkt mit Wettbewerbsvorteilen zu übersetzen. Die Besonderheit eines klinisch anwendbaren, global absatzfähigen sowie wettbewerbstauglichen medizintechnischen Produktes und damit das spezifische Wissensgenerierungs- und -absorptionsproblem für das Transnationale Unternehmen ergibt sich damit aus der Orientierung an einem global stark ausdifferenzierten Anwendermarkt. Dabei wird das Wissen der Kunden ("externes Wissen") als zentral für innovative Entwicklungen angesehen. Für die Beantwortung der Frage, welche Wissensformen in diesem Prozess eine Rolle spielen und wie dieser transnationale Wissenstransfer über kulturelle und disziplinäre (Expertendomänen) Grenzen hinweg stattfinden kann, reichen wirtschaftsgeographische und wissenssoziologische Ansätze nicht aus. Erst durch Hinzuziehung kommunikationstheoretischer Ansätze kann die Entstehung "gemeinsam geteilten Sinns" und damit Wissenstransfer, wie er hier rekonstruiert wurde, ausreichend erklärt werden. METHODE: Für Innovationsprozesse und damit die globale Wettbewerbsfähigkeit Transnationaler Unternehmen wird Wissen als primäres Kapital betrachtet, wobei externes Wissen in diesem Prozess einen wachsenden Anteil einnimmt. Mit der Bedeutung externen Wissens hängt die Innovationsfähigkeit von Transnationalen Unternehmen heute weitgehend vom Gelingen von Wissensaustauschprozessen ab, welche sich über Unternehmensgrenzen bzw. lokal begrenzte Unternehmenscluster hin erstrecken. Nach Proff setzt die Fähigkeit, externe Entwicklungen aufnehmen und verarbeiten zu können, um durch Produktinnovationsstrategien im weltweiten Wettbewerb zu bestehen, eine hohe Lernintensität und Handlungskoordination im Unternehmen voraus (Proff 2007: 196). Mit dieser "Absorptionsfähigkeit" von Unternehmen (Cohen et al. 1990: 133) wird die Fähigkeit, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren und sich Zugangsmöglichkeiten zu neuem Wissen zu verschaffen, angesprochen. Gegenstand dieser Arbeit ist somit die Frage, wie sich Unternehmen Zugang zu neuem Wissen verschaffen und welche räumlichen Kontexte damit an Bedeutung gewinnen. Dabei ist davon auszugehen, dass es von den spezifischen Wissensformen, den Karriere- und Mobilitätsformen der Träger abhängt, ob Wissen lokal gebunden ist oder nicht. Aufgrund der Kontextabhängigkeit von Wissen liegt der Fokus somit auf spezifischen Wissensformen, welche sich im Rahmen von Produktentwicklungsprozessen formieren. Da die Eingebundenheit von Wissensträgern in lokale Kontexte und Netzwerke sowie die Plattform der Wissenspräsentation über die Mobilität, Verbreitung und Rezeption von Wissen entscheidet, geht es gleichzeitig darum, Interaktionsprozesse von Wissensträgern und die für diesen Prozess bedeutenden sozialen Struktu-

87 86 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen ren wie Milieus, Netzwerke und Teams zu beschreiben. Entgegen weit verbreiteter Annahmen zunehmend gleicher Zugangsmöglichkeiten zu Wissen im Zuge der Verbreitung von I&K-Technologien wird in neueren Ansätzen der Wissenssoziologie und -geographie vielmehr die wachsende räumliche Disparität in Bezug auf Wissen und Kompetenz herausgehoben. So betonen u.a. Amin/ Cohendet (2005), Bathelt/ Glückler (2002) und Meusburger (2008) die Kontextabhängigkeit von Wissen und die Grenzen von Wissensteilhabe. Gemeinsame Wissensmilieubezüge, kulturelle Orientierungen und diskursive Verdichtungen erleichtern wiederum Wissensaustausch in Face-to-Face-Kontakten, welche der Herstellung geteilter Sinnbezüge dienen, weshalb von vielen Autoren die Einbettung von Wissensträgern in regionale Innovationscluster (vgl. u.a. Granovetter 1985, vgl. u.a. Keeble et al. 1999, Morgan 2004) bzw. Wissensmilieus (Matthiesen 2007) betont wird. Wissen und Raum bilden somit gemeinsame Sinnbezüge, auf die sich Wissensträger in Innovationsprozessen beziehen. An neuere Ansätze der Wirtschaftsgeographie (Bathelt et al. 2002, Grabher 2004), Wissensgeographie (Amin et al. 2005, Meusburger 2008) bzw. Wissenssoziologie (Matthiesen 2007, Knoblauch 2005) anschließend, vertrete ich eine Sichtweise, welche Forschungen zum Zusammenhang von "Raum und Wissen" relationale Raumkonzepte zugrunde legt und das von Michael Polanyi dualistisch angelegte Wissenskonzept von implizitem versus explizitem Wissen (Polanyi 1985) bzw. die ausschließliche Konzeptionalisierung von impliziten Wissensformen im Kontext von regionalen Clustern (u.a. Granovetter 1985, Morgan 2004, 2001, Berg et al. 2001) als unzulänglich für die Erklärung disparitärer Wirtschaftsdynamiken im Raum bzw. über räumliche Kontexte hinweg ansieht. Wissen sehe ich als Fähigkeit zu handeln an und versuche dementsprechend Wissensdynamiken im Raum aufzudecken und nachzuzeichnen. Durch die Hinzuziehung der Kontextbedingungen soll auch der "Rahmen" ökonomischen Handelns beschrieben und somit die "Kluft zwischen Handeln und Struktur" (Storper et al. 1997) überwunden werden. Mein Ansatz verfolgt also nicht die Absicht, eine organisationstheoretische Untersuchung zur Ausdifferenzierung von globalen Unternehmen in organisatorische Untereinheiten und deren Kooperationszusammenhänge durchzuführen. Vielmehr geht es mir um die Frage der Entstehung spezifischer Wissensformen und ihren räumlichen Kontextbedingungen. Dabei sehe ich die sozialräumlichen Kontextbedingungen als Voraussetzung für erfolgreiche Wissenstransfer- bzw. Produktionsprozesse an. Der hier vertretene Forschungsansatz ist sozialkonstruktivistischen Ansätzen zuzuordnen und steht für empirisch begründete Theorie in der Tradition von Anselm Strauss und Thomas Luckmann. Somit erfolgte zu Beginn der Arbeit bereits eine explorative Feldphase, in der bestimmte Phänomene (Einführung eines Referenzkundensystems) beobachtet und anschließend Theorien zur Erklärung dieses Phänomens herangezogen wurden. Die Arbeit knüpft an die geographische Debatte um den Zusammenhang von Raum und Wissen an. Die empirische Fallstudie (Innovationsbereich eines Transnationalen Konzerns) verdeutlichte, dass geographische und wissenssoziologische Ansätze zur Beantwortung der Frage des Wissenstransfers in einem transnationalen - und damit kulturelle Grenzen überschreitenden - Netzwerk unzulänglich sind. Die Hinzuziehung kommunikationstheoretischer Ansätze der Wissenssoziologie ("Die kommunikative Konstruktion von Wirklichkeit" nach Hubert Knoblauch) eignet sich, um eine Forschungslücke zu schließen. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Büttner, Kerstin: Stadtentwicklung durch Großkonzerne - zur Koevolution von Raum und Wissen am Fallbeispiel Siemens und Erlangen. in: Matthiesen, Ulf; Mahnken, Gerhard (Hrsg.): Das Wissen der Städte: neue stadtregionale Entwicklungsdynamiken im Kontext von Wissen, Milieus und Governance. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, S , Büttner, K.; Hölzl, C.; Held, G.: KnowledgeScapes in globalen Innovationsfeldern. Wissensstrategien in der Medizintechnik in Erlangen und

88 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 87 Eindhoven sowie im Flugzeugbau in Toulouse und Hamburg. in: disp (ISSN ), 178, 2009, 3, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung e.v. -IRS- (Flakenstr , Erkner) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel ; k.buettner@irs-net.de) [86-L] Hagen, Johann J.: Organisierbarkeit von Organisationen, in: Nikolaus Dimmel (Hrsg.) ; Wolfgang Pichler (Hrsg.): Governance - Bewältigung von Komplexität in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S INHALT: Wenngleich auch der wissenschaftliche Betrieb nicht frei von modischen Strömungen ist, kann doch als Regel gelten, dass Themen und Schwerpunkte in den wissenschaftlichen Diskussionen sich nicht durch Zufälligkeit bilden, sondern tatsächlich auftretende Problemfelder indizieren. So verhält es sich ganz offensichtlich auch mit der Governance-Thematik. Sie hat ihren konkreten Entstehungsgrund im Auseinandertreten von Management und Kapitaleignern, die für letztere ein spezifisches Steuerungsproblem geschaffen hat. Sie wurde in der Organisationstheorie von Anfang an als Teilaspekt der problembehafteten Principal- Agent Beziehung aufgefasst, die durch die Dominanz des anonymen und institutionellen Kapitals zunehmend verschärft wurde, das von Portfoliospezialisten mit wenig Firmenbindung und spezifischen Exit-Strategien gemanagt wird. Die medial vermittelte Diskussion über Governance hat allerdings verschiedene Erweiterungen mit sich gebracht, so dass aus einem praktischen Problem mit konkreten Fragestellungen ein allgemeingesellschaftliches und allgemeinmenschliches, ja letztlich philosophisches Problem geworden ist. Die in diesem Zusammenhang vorgenommene Ethisierung des Problems ("Good Governance") hat die Debatte vollends in eine abstrakte und unverbindliche Richtung gewendet. In Wahrheit geht es nach wie vor um das Grundproblem, wie die Gesellschaft mit organisatorischen Mitteln entwickelt werden kann, ohne ihre Strukturbedingungen zu verändern. (ICF2) [87-F] Jung, Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Prof.Dr. (Betreuung): Erfolgsfaktor "Tradition" INHALT: Begriffsklärung, Definition von Tradition; Möglichkeiten von Tradition/ im Umgang mit Tradition im unternehmerischen Handeln; Wirkungszusammenhänge; Handlungsempfehlungen. METHODE: Neben Begriffserklärungen (siehe Inhalt) Übersicht über Stand der Forschung und Einordnung der Thematik im Markenmanagement. Basis zur Einordnung, Erklärung der Wirkungsweisen bzw. Zusammenhänge: identitätsorientiertes Marketing. Grundlegende theoretische Überlegungen zum Thema Tradition anhand vorhandener Theorien zum Thema Marke/ Markenmanagement. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Fach BWL Lehrstuhl für Marketing (Hölderlinstr. 3, Siegen)

89 88 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen KONTAKT: Institution (Tel , Fax: , info@marketing.uni-siegen.de) [88-F] Koller, Lena, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schnabel, Claus, Prof.Dr.; Wagner, Joachim, Prof.Dr. (Leitung); Schnabel, Claus, Prof.Dr. (Betreuung): Betriebsgrößenabhängige Schwellenwerte und Arbeitsplatzdynamik in mittelständischen Unternehmen (Teilprojekt P15 im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1169 "Flexibilisierungspotentiale bei heterogenen Arbeitsmärkten") INHALT: Viele Regelungen des Arbeitsrechts gelten nur in Betrieben, in denen eine vorgegebene Mindestanzahl von Arbeitnehmern beschäftigt ist. So findet z.b. das Kündigungsschutzgesetz nur in Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten Anwendung. Dies führt zu Schwellenwerten, bei deren Überschreiten den Betrieben zusätzliche Kosten entstehen. Stellt z.b. ein Betrieb mit bisher zehn Beschäftigten einen elften Mitarbeiter ein, so gelten damit für alle elf Beschäftigten die Vorschriften des Kündigungsschutzgesetzes, was die Entlassungskosten erheblich erhöht. Umgekehrt führt ein Unterschreiten einer solchen Schwelle zu Kosteneinsparungen, die über die eingesparten Lohnkosten hinausgehen. Damit ist zu vermuten, dass Schwellenwerte dämpfend auf das Einstellungsverhalten von Betrieben direkt an einer Schwelle wirken bzw. Entlassungen von Betrieben direkt hinter einer Schwelle fördern. Da die Kosten bzw. Ersparnisse hierbei schwellenspezifisch variieren, führen diese gesetzlichen Regelungen zu einem spezifischen Typus mehrdimensionaler Heterogenität der Akteure auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes. Schwellenwerte sind in dem wichtigen Bereich mittelständischer Betriebe besonders häufig. Deshalb sollen in dem Projekt auf der Basis theoretischer Überlegungen die Auswirkungen ausgewählter Schwellenwerte auf die Arbeitsplatzdynamik im Mittelstand empirisch untersucht werden. Die Ergebnisse bilden dann die Basis für eine fundierte Einschätzung der Flexibilisierungspotentiale, die sich aus Modifikationen der gesetzlichen Regelungen zur Fixierung der betrachteten Schwellenwerte ergeben. ZEIT- RAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit). VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, Joachim; Koller, Lena; Schnabel, Claus: Sind mittelständische Betriebe der Jobmotor der deutschen Wirtschaft? Diskussionspapier, Nr. 54. Univ. Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik Standort: Lena: Schwellenwerte im Arbeitsrecht - Regelungen an der Schwelle zur Unüberschaubarkeit. in: Merz, J. (Hrsg.): Fortschritte der Mittelstands-Forschung. Entrepreneurship, Professions, Small Business Economics, Bd. 3, Hamburg: S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Arbeitsmarkt und Sozialökonomik Lehrstuhl für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik (Postfach 3931, Nürnberg); Universität Lüneburg, Fak. II Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Institut für VWL Abt. Empirische Wirtschaftsforschung (Scharnhorststr. 1, Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , lena.koller@wiso.uni-erlangen.de)

90 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 89 [89-F] Kühl, Alexander (Bearbeitung): GeniAL - Generationenmanagement im Arbeitsleben INHALT: Vor dem Hintergrund alternder Belegschaften in Europa und dem europäischen Beschäftigungsziel einer höheren Erwerbsbeteiligung Älterer kommt der Antizipation der (regionalen) Alterungs- und Beschäftigungstrends große Bedeutung zu. Insbesondere erfordert di es sowohl neue wissenschaftliche Sichtweisen als auch praxisorientierte Lösungsvorschläge gerade für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch für regionale Akteure. Die gesetzliche Rentenversicherung ist aufgrund ihrer flächendeckenden regionalen Präsenz und Beratungsstruktur für die Sensibilisierung und Beratung zum betrieblichen Altersmanagement besonders geeignet. Dabei ist die inhaltliche und praktische Nähe zur Prävention, Rehabilitation und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) evident. Welche Möglichkeiten der Nutzung insbesondere der Beratungsinstrumente zur betrieblichen Gestaltung alternsgerechten Arbeitens für die Deutsche Rentenversicherung bestehen und erfolgversprechend erscheinen, soll in einem Modellprojekt geprüft werden. Im Praxistest der Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, werden modellhaft Beratungsangebote zum Generationenmanagement im Arbeitsleben in Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung mit dem perspektivischen Ziel erprobt, das Vorhaben nach der Pilotphase bundesweit für alle Rentenversicherungsträger nutzbar zu machen. In der Modellregion Berlin-Brandenburg - seit kurzem auch Sachsen-Anhalt - soll der Zugang zu KMU, die über keine weitreichenden personalwirtschaftlichen Ressourcen verfügen, verbessert werden, indem vorhandene Beratungsressourcen gezielt auf Fragen demographischer Wandlungsprozesse ausgerichtet werden. Ausgehend vom Beratungsprozess, den sowohl Versicherte wie deren Arbeitgeber durchlaufen, sollen jenseits bestehender gesetzlicher Pflichtleistungen auch Bewältigungsstrategien des demographischen Wandels thematisiert werden. Die erzielten Sensibilisierungseffekte sollen die Vorstufe zu weiterführenden betrieblichen Gestaltungsmaßnahmen wie etwa eine alternsgerechten Arbeitsorganisation oder gesundheitsförderlicher Arbeitsplatzgestaltung sein. Das Modellprojekt GeniAL will unter der Nutzung bestehender Betriebszugänge den Gegenstand notwendiger betrieblicher Interventionen kommunizieren, um auch perspektivisch einen Beitrag zur Kostenreduktion im Sozialversicherungssystem durch präventiv wirkende Handlungsansätze zu leisten. Die Gesamtziele von GeniAL lassen sich in die folgenden Teilziele aufgliedern: Implementierung eines ergänzenden Beratungsangebots der Auskunftsund Beratungsstellen mit thematischer Ausrichtung auf eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung unter Berücksichtigung besonders belastender Tätigkeiten (Zielgruppenansatz); Integration bereits vorliegender Schulungs- und Beratungsansätze und ihre Überprüfung auf Praxistauglichkeit für das zu erarbeitende Beratungsangebot (Transferleistung); Praxistest und gegebenenfalls Erweiterung des Beratungsansatzes in Beratungsstellen der Region Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt; Gewinnung von Anwenderbetrieben in der Region mit dem Ziel, die mögliche Interventionstiefe der Beratungsstellen auszuloten und Durchführung von zumindest niedrigschwelligen Einstiegsmaßnahmen alternsgerechten Arbeitens einschließlich betrieblicher Gesundheitsförderung als Resultat der Beratung (Sensibilisierungseffekt); Dokumentation und Verbreitung der Projektergebnisse in einem Handbuch und Leitfäden, im Internet und durch geeignet erscheinende Mainstreaming-Aktivitäten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt VERÖFFENTLICHUNGEN: Stecker, Christina; Kühl, Alexander: GeniAL! - Praxisprojekt "Generationenmanagement im Arbeitsleben (GeniAL)" der Deutschen Rentenversicherung zur Sensibilisierung und Erprobung betrieblicher Demographieberatung. in: RVaktuell

91 90 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 5/6/2008, S Download unter: forschung.deutsche-rentenversicherung.de/forschportalweb/ressource?key=main_genial_rvaktuell. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Deutsche Rentenversicherung Bund FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH (Torstr. 178, Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , kuehl@soestra.de) [90-F] Matiaske, Wenzel, Prof.Dr.; Gröneweg, Christine, MBA (Bearbeitung); Rundnagel, Regine, Dipl.-Ing. Dipl.-Soz. (Leitung): Entwicklung und Validierung eines Diagnosewerkzeugs zur Erfassung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen aus arbeitsorientierter Perspektive mit einem dazugehörigen Vorgehensmodell (InnoKenn) INHALT: In dem Projekt InnoKenn wird ein praxistaugliches Diagnosewerkzeug mit einem dazugehörigen Vorgehensmodell für Unternehmen entwickelt. Das Werkzeug soll den Zustand von Unternehmen hinsichtlich seiner Innovationsfähigkeit sichtbar machen und Ansatzpunkte zur systematischen Verbesserung entwickeln. Kontext/ Problemlage: Unternehmen haben Zukunftschancen im Sinne der Beschäftigungssicherung vor allem, wenn sie innovationsfähig sind. Innovationsfähige Unternehmen investieren in Human- und Organisationsressourcen. Um innovationsfähig zu werden, dürfen Unternehmen nicht nur allein in "harte Faktoren" wie Finanzierung, Technologie und Forschung investieren, sondern sollten ebenso "weiche Faktoren" wie Führung, Arbeits- und Leistungsbedingungen, Motivation und externe Vernetzung berücksichtigen. Ein ganzheitliches Verständnis von Innovation setzt auf die Ressource Mensch als Wissensträger und Innovationstreiber. Fragestellung: Angesichts einer nachhaltigen und innovationsorientierten Unternehmensführung und -entwicklung stellt sich den Unternehmensleitungen und den Mitarbeitern und deren Interessensvertretungen die Frage stellen, wie innovativ das Unternehmen derzeit ist und wie die Beschäftigung gesichert werden kann. Im Verlauf des Projektes soll ein Entwurf eines Innovationsmessinstrumentes evaluiert, also auf seine Funktions- und Leistungsfähigkeit überprüft und auf Praxistauglichkeit getestet werden. Das Diagnoseinstrument soll relevante Akteure wie Mitarbeiter und Betriebsräte, aber auch die Unternehmensleitung befähigen, Stärken und Schwächen hinsichtlich der betrieblichen Innovationsfähigkeit zu diagnostizieren und Grundlagen für Handlungsoptionen im dialogischen Verfahren zu entwickeln. Branchen- und akteursspezifische Besonderheiten müssen dabei berücksichtigt werden und das Werkzeug in ein dialogförderliches Vorgehensmodell eingebunden werden. Weitere Forschungseinrichtungen: IMO Institut, Mainz; ver.di innotec Frankfurt. METHODE: Die dem Projekt zu Grunde liegende Untersuchungsmethodik ist qualitativ-explorativer Natur. Sie stützt auf leitfadengestützte Interviews mit ExpertInnen aus Wirtschaft, Politik, Gewerkschaften sowie Betriebs- und Personalräte. Im Mittelpunkt stehen 4 Fallstudien in Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Hierbei sind insbesondere Interviews auf den relevanten Unternehmensebenen (MitarbeiterInnen, Betriebsrat, Unternehmensleitung) und Branchenworkshops beabsichtigt. Sie sollen Aufschluss über die Konzeption und Gewichtung einzelner Merkmale des bestehenden Werkzeugentwurfs zur Innovationsmessung geben. In einem weiteren Schritt wird das restrukturierte Instrument mit ExpertInnen und PraktikerInnen erneut abgeglichen und erprobt. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 4;

92 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 91 Betriebe in 4 Branchen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 12). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 63). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Handbuch und Diagnosewerkzeug. Siehe unter: de/.+++rundnagel, R.: Innovation und Beschäftigung - Mitgestalten der Zukunft. Konzepte - Anforderungen - Handlungsansätze für Betriebsräte und Gewerkschaften. Arbeitspapier der Hans Böckler Stiftung, Nr Brandt, K.H.; Disselkamp, M.; Wedde, P.: Beschäftigungssicherung durch Innovation. Der neue Paragraph 92a BetrVG. Frankfurt a.m.: Bund Verl Rundnagel, R.: "Nur wer sich wohlfühlt ist innovativ". Vortrag auf dem ver.di Kongress Menschen machen Innovationen, April in: Bsirske, F.; Endl, H.-L.; Brandl, K.-H.; Schröder, L. (Hrsg.): Menschen machen Innovationen. VSA Brandt, K.-H.; Cox, P.M.; Rundnagel, R.: Bewertungskennzahlen und Diagnosewerkzeuge für die Beschäftigungsförderung und -sicherung durch Innovation. Eine an der betrieblichen Praxis und dem Stand der Innovationsforschung orientierte Entwicklung eines Prototyps für ein Diagnosewerkzeug zur Erfassung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Vorstudie. Düsseldorf: Hans Böckler Stiftung Brandt, K.-H.; Cox, P.-M.; Rundnagel, R.: Diagnose der Innovationsfähigkeit. in: Computerfachwissen, 4, 2006, S Rundnagel, R.: Sind wir innovationsfähig und gerüstet für die Zukunft? InnoKenn - ein Werkzeug zur Diagnose der Innovationsfähigkeit. in: Arbeitsrecht im Betrieb, 2009 (geplant). ARBEITSPAPIERE: Rundnagel, R.: Innovativ sein und Zukunft sichern! Eine Handlungshilfe für kleine und mittelständische Unternehmen. Gefördert im ESF-Projekt Kompetenzentwicklung in KMU in Hessen. Unveröff ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Technologieberatungsstelle TBS- beim DGB Hessen e.v. (Wilhelm-Leuschnerstr , Frankfurt am Main); Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Personalwesen und Internationales Management (Holstenhofweg 85, Hamburg) KONTAKT: Leiterin ( regine.rundnagel@tbs-hessen.de) [91-L] Naujox, Katja: Institutionen und Vertrauen: Verhaltensauswirkungen im interkulturellen Kontext, Hamburg: Diplomica Verl. 2009, IV, 90 S., ISBN: INHALT: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Dieses Lenin-Zitat ist Ausgangspunkt der Diplomarbeit und diese These wird einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Der Ausspruch ist populär, wenn institutionelle Regelungen, die das Verhalten von Menschen steuern, gerechtfertigt werden sollen. Die Autorin analysiert, wie institutionelle Einflüsse gegebenenfalls auch die Überzeugungen und Präferenzen von Menschen ändern, die Vertrauen motivieren. Dazu wird Vertrauen als ein zentrales Organisationsprinzip zwischenmenschlicher Interaktionen begriffen. In diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf die in der Institutionenökonomie getroffenen Modell-Annahmen über menschliche Verhaltensweisen, die auf Rationalität und Eigennutz basieren. Institutionen sind ein zentrales Element der ökonomischen Theorie, sie bestimmen die "Spielregeln", indem sie Anreize setzen, das Verhalten der Akteure koordinieren und selektieren. Für die Analyse der o. g. Fragestellung wird auf Ergebnisse verschiedener von Verhaltensökonomen durchgeführten, interkulturellen Experimente zurückgegriffen. Im Kontext dieser Ergebnisse zeigt die Autorin, dass sehr strikte institutionelle Beschränkungen (Kontrolle), insbesondere der Einsatz von materiellen Sanktionen, intrinsisch motiviertes Vertrauen verdrängen. In Anbetracht des gefundenen Zusammenhangs

93 92 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen zwischen dem intrinsisch motivierten Vertrauen der Individuen, ihrem ökonomischen Wohlfahrtsniveau und der Existenz von Demokratie, ist diese Untersuchung von besonderer Aktualität. (ICA2) [92-F] Priddat, Birger P., Prof.Dr.rer.pol.; Speth, Rudolph, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Das neue Lobbying von Unternehmen INHALT: Große Unternehmen werden autonomer. Ihre soziale und politische Einbettung nimmt ab und sie agieren zunehmend parallel zu den Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden. Der Begriff für die Neupositionierung der Unternehmen heißt Public Affairs-Management. Teil dieser neuen Strategie ist die Gründung und der Ausbau von Unternehmensrepräsentanzen. Kontext/ Problemlage: Der Rheinische Kapitalismus, das tradierte Beziehungsgeflecht zwischen Unternehmen, Banken als Kapitalgebern, politischen Entscheidungszentren, den Wirtschaftsverbänden als Kollektivorganisationen und den Gewerkschaften verändert sich. Während Unternehmen in der angelsächsischen Welt private Vereinigungen von Shareholdern sind, werden sie auf dem Kontinent als soziale Institutionen wahrgenommen. Sie werden danach beurteilt, inwieweit sie in ihrem Verhalten öffentliche Interessen berücksichtigen und sich in das Verhandlungssystem der industriellen Beziehungen einfügen. Durch den Strukturwandel verlieren große Unternehmen ihre soziale Einbettung. Sie werden autonomer - gegenüber dem nationalen Regime der industriellen Beziehungen, den Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden und der Politik. Große Unternehmen bleiben zwar Mitglied in den Verbänden, betreiben aber parallel Unternehmensrepräsentanzen in Berlin, Brüssel und anderen politischen Zentren. Fragestellung: Wie verändert sich die Rolle von Unternehmen gegenüber Politik und Gesellschaft nach dem Ende des Rheinischen Kapitalismus? Hat sich der Einfluss privater Interessen auf die Politik aufgrund der zersplitterten Interessenvertretung stärker fragmentiert? Hat es sich aufgrund veränderter Wettbewerbsbedingungen und Deregulierung stärker spezialisiert? Oder wird die gezielte Einflussnahme über Repräsentanzen und Agenturen mit starkem Einbezug ehemaliger Politiker effektiver und zielgerichteter? Das Projekt geht von der Hypothese aus, dass das zunehmende Lobbying durch Unternehmen Ausdruck der Erosionstendenzen des organisierten Kapitalismus bundesrepublikanischer Prägung ist. Es geht um die Frage, ob die neue Rolle der Unternehmen den Übergang von der "coordinated market economics" zur "liberal market economics" markiert. Theoretischer Hintergrund sind dabei Theorien des Varieties of Capitalism-Ansatzes und Theorien zum organisierten Kapitalismus in Deutschland. Darstellung der Ergebnisse: Public Affairs-Management und die Unternehmensrepräsentanzen agieren zwischen zwei Welten mit gegensätzlichen Logiken. Die Repräsentanzen vermitteln zwischen der Welt der Politik und der Wirtschaft. Die Konzernrepräsentanzen sind nicht nur die "Botschaften" der Unternehmen gegenüber Politik und Gesellschaft, sondern erklären auch dem eigenen Management die Politik. Public Affairs hat damit zwei gegensätzlich gerichtete Kommunikationen zu koordinieren. Sie sind Schnittstellenmanager und arbeiten "partisanenartig" als Trendmanager. Dies bringt Probleme der Loyalität und der Informationsbeschaffung mit sich. Die meisten Unternehmen können den Wert ihrer Public Affairs-Abteilungen noch nicht richtig einschätzen. Viele Unternehmen verstehen ihre Repräsentanz nur als ausführendes Organ. Für die Wirtschaftsverbände bleibt aus Sicht der Konzerne nur noch die Megafonfunktion. Für die Gewerkschaften bedeutet dieser Trend: Die Verbetrieblichung der Arbeitsbeziehungen wird ergänzt durch die Konfrontation mit den autonomer werdenden Unternehmen auf der politischen Ebene. Als politischer Verband treffen sie auf die Public Affairs-Strategien der Unternehmen in der Politikarena.

94 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 93 METHODE: Als Untersuchungsfeld wurde das Lobbying von Unternehmen gewählt. In der Spezifizierung der Fragestellung geht es um die Aktivitäten von Unternehmensrepräsentanzen in Berlin und Brüssel. Zum Untersuchungsfeld gehören auch die sich wandelnden Beziehungen zwischen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Folgende Methoden wurden angewandt: Sekundäranalyse der relevanten Literatur; leitfadengestützte Interviews mit Unternehmensrepräsentanzleitern; Hintergrundgespräche mit Akteuren aus dem Lobbybereich. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Priddat, Birger P.; Speth, Wolfgang: Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs. Vorläufiger Abschlussbericht. 72 S. ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Lehrstuhl für Politische Ökonomie (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Priddat, Birger P. (Prof.Dr. birgerp@uni-wh.de); Speth, Rudolf (Dr. rudolf.speth@web.de) [93-L] Richter, Götz (Hrsg.): Generationen gemeinsam im Betrieb: individuelle Flexibilität durch anspruchsvolle Regulierungen, Bielefeld: Bertelsmann 2009, 223 S., ISBN: INHALT: "Eine effiziente Zusammenarbeit von jungen und älteren Mitarbeitern kann bedeutend zum Unternehmenserfolg beitragen. Was aber kann die Personalpolitik tun, um verschiedenen Altersgruppen mit teilweise unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden? Der vorliegende Band nutzt gezielt die Differenzierung zwischen den Generationen, um seine Handlungsansätze zu adressieren. Die einzelnen Beiträge befassen sich unter anderem mit der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Integration jüngerer Arbeitnehmer in die Betriebsabläufe, der (Selbst-)Motivation und dem Ausschöpfen des Wissenspotenzials älterer Arbeitnehmer sowie einem effizienterem Agemanagement. Präsentiert werden neben Forschungsergebnissen Beispiele aus der Praxis." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Götz Richter: Flexibilität durch lebenslagenorientierte Personalpolitik (11-34); Ulrich Heisig: Wandel von Arbeitsperspektiven zwischen den Generationen (35-56); Frerich Frerichs: Demografischer Wandel und Altersgrenzenanhebung: Anforderungen an ein betriebliches Alternsmanagement (57-76); Uwe Jürgenhake, Wolfgang Vormann: Kompetenzpass und Geräte- bzw. Funktionsausbildung - zwei innovative Wege einer alterssensiblen Personalarbeit (77-93); Tanja M. Brinkmann: Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben aus der betrieblichen Generationenperspektive - Chancen einer lebensphasenorientierten Personalpolitik (95-107); Wolfgang Mai: Selbstwirksamkeit und Wertschätzung ( ); Franz Josef Gellert, Ben Kuipers: Die Auswirkungen von Altersunterschieden in Arbeitsteams ( ); Stefan Müller: Über den Bau einer Arche bei Sonnenschein: Demografiemanagement bei der ZF in Friedrichshafen ( ); Cornelia Seitz, Maik H. Wagner: Wissen intergenerativ erzeugen und transferieren - die Chancen intergenerativer Zusammenarbeit ( ); Andreas Bendig: Innovationen für Betriebe - Rahmenbedingungen für KMU ( ); Wolfgang Hien: Empfindung, Verantwortung, Erinnerung - Potenziale Älterer im Miteinander der Arbeitswelt ( ); Renee A. Meyers: Mitarbeiter im neuen Millennium - Kommunikation zwischen den Generationen ( ).

95 94 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen [94-L] Schwarz-Kocher, Martin; Dispan, Jürgen; Richter, Ursula; Seibold, Bettina: Betriebsratshandeln im Modus arbeitsorientierter Innovationsprozesse, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler- Stiftung, Jg. 63/2010, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die bisherige Forschung ergab uneinheitliche Resultate zur Wirkung von Betriebsräten in Innovationsprozessen. Die hier vorgestellten Projektfallstudien zeigen, dass Betriebsräte originäre Beiträge für das Innovationsgeschehen liefern können. Dies gelingt ihnen nur, wenn sie Beschäftigteninteressen konsequent gegenüber dem Management durchsetzen und dabei Konflikte nicht scheuen. In den Fallstudien kann ein spezifischer 'Modus arbeitsorientierter Innovationsprozesse' nachgewiesen werden, der auf aktive Beteiligung der Mitbestimmungsinstitutionen setzt. Dieser Modus beschreibt, wie Betriebsräte Innovationspotenziale erschließen können, die durch beteiligungsorientierte Konzepte des Managements nicht generiert werden können. Beschäftigte profitieren von der aktiv gestaltenden Rolle der Mitbestimmungsinstitutionen, weil betriebliches Innovationsgeschehen in eine arbeitsorientierte Richtung befördert wird. Der Modus arbeitsorientierter Innovationsprozesse setzt die Unterstützung beider Betriebsparteien voraus. Dies ist möglich, weil beide Seiten von dem Gesamtinnovationsprozess profitieren, auch wenn das bei einzelnen Innovationsprojekten in unterschiedlichem Maß der Fall sein wird." (Autorenreferat) [95-F] Sowa, Frank-Joachim; Sprengler, Christian; Theuer, Stefan (Bearbeitung); Promberger, Markus, Dr. (Leitung): Explorationsstudie: Strukturen, Praktiken und Probleme des Vermittlungsprozesses INHALT: Viele neuere wissenschaftliche Studien, die sich mit dem Vermittlungsprozess beschäftigen, thematisieren die Leistungsfähigkeit der Arbeitsvermittlung, die Dienstleistungsqualität der Beratung sowie die Beziehung zwischen Kunden und Arbeitsvermittler. Ein bislang nur sehr wenig erforschtes Feld ist das Spannungsverhältnis zwischen den Handlungen der Akteure und der Struktur in der Organisation Arbeitsagentur. Ausgehend vom Arbeitsalltag der Arbeitsvermittler in den Dienststellen soll dieses Verhältnis explorativ untersucht und für weitere Forschungen nutzbar gemacht werden. Dabei werden die bisherigen Befunde zum Thema "Vermittlungsprozess", die jeweils einen fokussierten Zugang zu bestimmten Aspekten des Feldes hatten, durch die Einbeziehung sowohl der Organisation als auch der Handelnden ergänzt. Die Arbeitsvermittler werden als Akteure gesehen, die in ihrem Handeln auf die gegebenen Strukturen Bezug nehmen und diese dadurch reproduzieren bzw. transformieren. Auf den Vermittlungsprozess bezogen, bedeutet dies, dass die Arbeitsrealität der Arbeitsvermittler von formalisierten Regeln und standardisierten Vorgaben dominiert ist, die jedoch erst durch die handelnden Akteure interpretiert werden (müssen) und - so die These- zu einer heterogenen Praxis vor Ort führen. Ziel: Wie werden die standardisierten Vorgaben von den Akteuren vor Ort interpretiert und gehandhabt? Welchen Einfluss hat die jeweilige lokale Umsetzungspraxis auf die formalisierten Vorgaben der Zentrale? In wieweit lassen sich individuelle Problemlagen der Klienten mit den standardisierten Verfahren und deren Auslegung durch den Arbeitsvermittler vereinbaren? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In der qualitativen Feldstudie werden Fach- und Führungskräfte in etwa 15 Dienststellen bundesweit zu ihren Erfahrungen im Arbeitsalltag befragt. Die gewählte Methode ist

96 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 95 das leitfadengestützte Experteninterview. Inhaltlich werden in den Interviews die standardisierten Vorgaben der BA (z.b. Kundenzentrum und Handlungsprogramme) sowie deren praktische Umsetzung durch die Führungsebene der Dienststelle und durch die Arbeitsvermittler thematisiert. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, die Agenturauswahl erfolgt zufällig. Eine Erweiterung des Samples ist in der nachfolgenden Projektphase möglich und kann sukzessive erfolgen. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel , info@iab.de) [96-L] Sperlich, Andrea: Theorie und Praxis erfolgreichen Managements privater Hochschulen in Deutschland, (Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft, Bd. 197), Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. 2008, 239 S., ISBN: INHALT: Die Verfasserin untersucht die Frage, welche Faktoren maßgeblich zum Erfolg privater Hochschulen beitragen. Die von der Betrachtung staatlicher Hochschulen dominierte Hochschulmanagementforschung verkennt diese Problemstellung und entwickelt keine eigenen Ansätze, so dass die Annahmen und Methoden der konventionellen Erfolgsfaktorenforschung an den Gegenstand Hochschule angepasst werden müssen. Nicht-hochschulspezifische Studien blenden aus, dass Erfolg nicht ausschließlich über monetäre Kennzahlen definiert und gemessen, sondern multidimensional und unter Berücksichtigung der jeweiligen Stakeholder der Hochschule operationalisiert werden sollte. Demnach liegt der Erfolgsmaßstab in der Zielerreichung gegenüber den für die einzelne Hochschule relevanten Gruppierungen begründet. Durch die Trennung von Binnensicht und Außensicht der Bewertung, ausgedrückt in dem Begriffspaar Erfolg und Performance, schafft die Arbeit die Grundlage für ein theoretisch fundiertes, individuell-holistisches Modell des Privathochschulerfolges. Aus der empirischen Untersuchung resultiert der zentrale Erfolgsfaktor "Marktadäquates Verhalten", der die Anpassungsfähigkeit, die Distributionspolitik, die Produkt- und Programmpolitik sowie die Preispolitik umfasst. Ferner ergeben die Analysen, dass sich das Selbstverständnis der einzelnen privaten Hochschulen in Deutschland erheblich unterscheidet und eine Typologie notwendig macht. Wissenschaftsbestimmte, portfoliobestimmte und gewinnbestimmte Hochschulen verlangen nach adäquatem Management. Der gewählte Ansatz ermöglicht es - nach der Meinung der Autorin -, spezielle Empfehlungen für das Management der Privathochschultypen zu generieren. Diese finden ihre Zusammenfassung in der strategischen Positionierung und legen für wissenschaftsbestimmte Hochschulen das Anstreben der Qualitätsführerschaft nahe, während portfolio- und gewinnbestimmte Hochschulen sowohl Differenzierungs- als auch Preis-Mengen-Strategien wählen können. Es wird argumentiert, dass die Praxis von der Ausgestaltung nicht einseitig monetär orientierter Kennzahlensysteme profitieren würde. Eine weitsichtige Bildungspolitik verlangt eine Anpassung der staatlichen Subventionspolitik und den Abbau der Dysregulierung. Die Chance für das deutsche Hochschulsystem besteht darin, gleichwertige Hochschulen und damit Impulse für seine Weiterentwicklung zu gewinnen. (ICF2)

97 96 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen [97-F] Stracke, Stefan, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Wilke, Peter, Dr.; Nerdinger, Friedemann, Prof.Dr. (Leitung): Analyse Personalführung im betrieblichen Strukturwandel - Mitbestimmung auf der Agenda Unternehmenskultur (TiM) INHALT: Im Zuge wachsender Internationalisierung wird die Innovationsfähigkeit von Unternehmen als Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg gesehen. Das Projekt untersucht, wie eine Beteiligungskultur zu gestalten ist, um die Innovativität eines Unternehmens zu fördern. Im Zentrum der Analyse steht die Rolle der betrieblichen Mitbestimmung. Kontext/ Problemlage: Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hängt besonders von ihrer Fähigkeit ab, sich flexibel an neue Entwicklungen anzupassen und Veränderungen zu gestalten und umzusetzen. In den letzten Jahren haben partizipationsorientierte Managementansätze an Bedeutung gewonnen. Vor allem die Unternehmenskultur und der Einsatz von Systemen der Mitarbeiterbeteiligung werden als Erfolgsfaktoren im Wandel ein zunehmender Stellenwert gesehen. Eine Annahme des TiM-Projektes besteht darin, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens eine zentrale Ressource für die Sicherstellung nachhaltiger Innovativität bilden. Diese kann vor allem dann erschlossen werden, wenn die Mitarbeiter gestaltend in die unternehmerischen Veränderungsprozesse eingebunden werden. Eine hierfür wichtige Voraussetzung kann eine beteiligungsorientierte Unternehmenskultur schaffen. Fragestellung: Das Untersuchungsinteresse des Projektes gilt der Frage, wie Arbeitsbeziehungen, Konzepte innerbetrieblicher Konfliktlösung und eine Beteiligungskultur zu gestalten sind, um die Innovativität eines Unternehmens zu fördern. Speziell wird untersucht, inwieweit und unter welchen Rahmenbedingungen die Mitbestimmung durch den Betriebsrat in betrieblichen Prozessen Innovationen unterstützen kann und inwieweit sich unterschiedliche Handlungsmuster von Betriebsräten bei betrieblicher Innovation identifizieren lassen. Gleichzeitig wird der Frage nachgegangen, welche Handlungsansätze von Betriebsräten sich bei der (Mit-)Gestaltung von Innovationen als Erfolg bringend - für das Unternehmen und die Beschäftigten - bewährt haben. Auf dieser Basis werden nützliche und hinderliche Bedingungen für beteiligungsorientierte Innovationsansätze unter Mitwirkung des Betriebsrats und der Belegschaft ermittelt. Darstellung der Ergebnisse: Die Rolle von Betriebsräten bei Innovation hat vielfältige Facetten und kommt in unterschiedlichen Verhaltensweisen zum Ausdruck. Diese reichen vom aktiven, vorausschauenden Mitgestalter bis zum passiven bzw. reaktiven Betriebsrat, der in einer konfliktären Beziehung zum Management steht. Je nach Stärke der Ausprägung der Untersuchungsmerkmale werden vier Typen von Handlungsmustern der Mitbestimmungsträger bei betrieblicher Innovation unterschieden: 1. der antizipierende Problemlöser, 2. der aktive Prozessbegleiter, 3. der engagierte "formelle" Betriebsrat und 4. der konventionelle Betriebsrat. Die Ausformung der spezifischen Handlungsmuster ist in erster Linie abhängig von unternehmenskulturellen Faktoren u. der Bereitschaft des Managements, den Betriebsrat in betriebliche Innovationsprozesse zu involvieren. Zudem steht die Rolle des Betriebsrats bei Innovation in Zusammenhang mit seinen personellen und zeitlichen Kapazitäten. Entscheidend ist nach den Befunden der Forscher jedoch die Haltung der Arbeitnehmervertreter hinsichtlich der Notwendigkeit betriebliche Veränderungen und der Bewertung der Dringlichkeit, sich unternehmenspolitisch mit neuen Themen auseinander zu setzen. METHODE: Es wurde ein qualitativer empirischer Zugang gewählt. In 14 Unternehmen wurden teilstandardisierte Interviews mit Betriebsratsmitgliedern geführt, z.t. wurden weitere ausgewählte Unternehmensvertreter befragt. Zudem wurden Betriebsvereinbarungen und Unternehmensdokumente (Geschäftsberichte, Betriebszeitungen etc.) ausgewertet. Um ein differenziertes Bild der Betriebsratsarbeit bei Innovation zu skizzieren, wurden die erkennbaren

98 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 97 Handlungsmuster der Arbeitnehmervertreter anhand verschiedener Betriebsratstypen abgebildet. Für die Typologisierung wurden a) der Grad der Auseinandersetzung des Betriebsrats mit "neuen Themen", b) das Verhältnis des Betriebsrats zum Management sowie Intensität und Umfang der Einflussnahme des Betriebsrats auf die Gestaltung von Innovationsprozessen, c) die Arbeitsweise des Betriebsrats (Organisation) und d) das Verhältnis zwischen der betrieblichen Mitbestimmung durch den Betriebsrat und der direkten Partizipation der Arbeitnehmer analysiert. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Unternehmensdokumente, projektbezogene Fachliteratur). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pundt, Alexander u.a.: Gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmenswert: Qualitative und quantitative Untersuchung der Sicht von Führungskräften, Betriebsräten und Vertretern des HR-Managements. in: Wirtschaftspsychologie, 2007, H. 1, S ARBEITSPAPIERE: Nerdinger, Friedemann W.; Stracke, Stefan: Betriebliche Mitbestimmung und Innovation. Handlungsmuster von Arbeitnehmervertretern bei betrieblicher Innovation und Bausteine für eine beteiligungsorientierte Unternehmenskultur. Abschlussbericht. Rostock, Hamburg, Februar 2008, 63 S.+++Martins, Erko; Pundt, Alexander; Nerdinger, Friedemann W.: Mitarbeiterbeteiligung und Unternehmenskultur. Zum Konzept der Beteiligungsorientierung in Organisationen. Lehrstuhl für ABWL: Wirtschafts- u. Organisationspsychologie der Universität Rostock (Hrsg.). Arbeitspapiere aus dem Projekt TiM, Nr. 1. Rostock, 2005, 40 S.+++Horsmann, Claes S. u.a.: Trend-Report "Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur": eine Inhaltsanalyse praxisorientierter Literatur. Arbeitspapier aus dem Projekt TiM, Nr. 2. Lehrstuhl für ABWL: Wirtschafts- u. Organisationspsychologie der Universität Rostock (Hrsg.). Rostock 2006, 35 S.+++Kluge, Norbert; Kollewe, Kathleen; Wilke, Peter (eds.): Innovation, participation and corporate culture: a European perspective. Working paper from project, Nr. 9. Universität Rostock, Chair of Organizational and Business Psychology. Rostock Otto, Klaus-Peter; Stracke, Stefan: Mitarbeiterbeteiligung im Projekt DH-TOP 2007 bei der AG der Dillinger Hüttenwerke. Arbeitspapier aus dem Projekt, Nr. 10. Universität Rostock, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie (Hrsg.). Rostock ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie (Ulmenstr. 69, Rostock) KONTAKT: Nerdinger, Friedemann (Prof.Dr. friedemann.nerdinger@uni-rostock.de); Wilke, Peter (Dr. peter.wilke@wilke-maack.de); Bearbeiter ( Stefan.Stracke@wilke-maack.de) [98-F] Windelband, Lars, Dr. (Bearbeitung): Qualifizierungs- und Personalentwicklungskonzepte zur Vermeidung von Fachkräftemangel im produzierenden Gewerbe INHALT: Das Ziel ist die Entwicklung von personalwirtschaftlichen Instrumenten in Unternehmen des produzierenden Sektors für die Ebene gut qualifizierter Facharbeiter zur Vorbeugung und/oder Beseitigung von Fachkräftemangel. Neben Personalentwicklungskonzepten sowie Karriere- und Qualifizierungsplänen sind die Weitergabe von Erfahrungswissen (Know-how- Transfer), die Aus- und Weiterbildung in Unternehmen wichtige Ansatzpunkte. Mit Hilfe der Instrumente ist es dann möglich, potenzielle Defizite in den Unternehmen frühzeitig zu iden-

99 98 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen tifizieren und diesen gezielt gegenzusteuern. Um Vorschläge für die Gestaltung von Maßnahmen zu Personalentwicklung und Qualifizierungsprozessen generieren zu können, ist es notwendig, die Arbeitswelt im Sektor inhaltlich zu erschließen. Dazu wird im Projektverlauf im ersten Schritt der Fachkräftemangel auf der shop-floor-ebene mit Hilfe berufswissenschaftlicher Methoden innerhalb des produzierenden Sektors in allen Partnerländern analysiert. Ziel ist es, genau zu identifizieren, inwieweit die vorhandenen Qualifikationsprofile der Beschäftigten für ihre Tätigkeit ausreichen und wo Lücken in der Fachkräftesituation sind bzw. in Zukunft entstehen (können). Die Arbeitswelt und deren Veränderungen stehen somit im Mittelpunkt der empirischen Betrachtungen und sind Ausgangspunkt zur Entwicklung der personalwirtschaftlichen Konzepte für die Unternehmen. In dem Leonardo-Projekt "Shortage of skilled workers" kooperieren Partner aus sechs europäischen Ländern. Projekthomepage: sos-skilled-workers.eu/. VERÖFFENTLICHUNGEN: Windelband, Lars; Schulz, Judith: Qualifizierungs- und Personalentwicklungskonzepte zur Reduzierung von Fachkräftemangel im produzierenden Gewerbe. ITB-Forschungsberichte (ISSN ) 2008, 36, 80 S. Download: xbcr/sid-3c5594ca-31889d65/kibb/itb_forschungsbericht36_good_practice_windelband_schulz.pdf.+++schulz, Judith; Windelband, Lars: Fachkräftemangel in der Metall- und Elektroindustrie im europäischen Vergleich. ITB-Forschungsberichte (ISSN ) 2008, 37, 102 S. Download: ITB_Forschungsbericht37_Sektorreport_Schulz_Windelband.pdf.+++Schulz, Judith; Windelband, Lars: SOS - Wege zur Reduzierung des Fachkräftemangels auf der shop-floor Ebene in Europa. in: Wiegmann, K. (Hrsg.): Innovationen aus Europa. Nationale Agentur Bildung für Europa. Bonn 2009, S Windelband, Lars: Fachkräfte: Lücke schließen. in: Personal, 2009, H. 10, S Schulz, Judith; Windelband, Lars: Nachhaltige Personalund Organisationsentwicklung zur Vermeidung des Fachkräftemangels auf "shop-floor" Ebene. in: Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität im 21. Jahrhundert. Bericht zum 55. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft. Dortmund: GfA-Pr. 2009, S Schnitger, Meike; Windelband, Lars: Fachkräftemangel auf Facharbeitsebene - eine Statutsanalyse aus Sicht der Metall- und Elektroindustrie. in: lernen & lehren, Jg. 23, 2008, H. 89, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Bildung und Kultur Programm Leonardo da Vinci INSTITUTION: Universität Bremen, Institut Technik und Bildung -ITB- (Postfach , Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , lwindelband@uni-bremen.de) [99-F] Wolf, Thorsten (Bearbeitung); Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Demographischer Wandel in den neuen Bundesländern. Theoretische Aspekte und empirische Befunde altersgerechter betrieblicher Personalpolitik INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: neue Bundesländer (Bundesrepublik Deutschland) ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (Carl- Zeiß-Str. 2, Jena)

100 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen 99 KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , janett.grosser@uni-jena.de)

101 100 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [100-F] Bach, Hans-Uwe (Bearbeitung); Wanger, Susanne (Leitung): Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung nach Geschlecht und Alter INHALT: Die Arbeitszeitforschung ist wesentlicher Bestandteil der Arbeitsmarktforschung im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang. Hierzu bedarf es u.a. tief gegliederter statistischer Zeitreihen über Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit und Arbeitsvolumen. Im Rahmen des Schwerpunktes "Arbeitszeitforschung" werden u.a. die Jahresarbeitszeit und ihre vielfältigen Bestimmungsfaktoren wie tarifliche Komponenten (Wochenarbeitszeit, Urlaub), konjunkturelle Komponenten (Mehrarbeitsstunden, Kurzarbeit), Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung sowie sonstige Komponenten analysiert. Auf der Basis dieser Arbeiten werden Zusammenhänge zwischen Jahresarbeitszeitentwicklungen, Arbeitsvolumen und Beschäftigung untersucht. Im Rahmen dieser Arbeitszeitrechnung hat das IAB auch eine Aufteilung des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens nach Geschlecht und Altersgruppen im Rahmen der Eckdaten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vorgenommen. Innerhalb dieses "Subsystems" können der Arbeitseinsatz von Frauen und Männern getrennt, auch nach Altersgruppen, betrachtet werden. Denn die reine Betrachtung der Entwicklung der Erwerbstätigkeit genügt nicht für eine geschlechtsspezifische Analyse. Es gilt vielmehr die (unterschiedlichen) Arbeitszeiten von Männern und Frauen (Stichwort: Teilzeit) zu berücksichtigen. Auf Wunsch des Statistischen Bundesamtes hat das IAB seine Arbeitszeit- und Arbeitsvolumenrechnung (AVR) in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung eingebracht. Im Zuge der Großrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im Jahr 2005 ergibt sich die Notwendigkeit auch die Arbeitszeitrechnung des IAB neu zu fassen und geplante Modifizierungen bei verschiedenen Komponenten der Arbeitszeit aufzugreifen. Auch die Arbeitszeitrechnung nach Geschlecht und Alter unterliegt diesen Änderungen und muss aufgrund dieser Revision aktualisiert und an die neuen Eckdaten angepasst werden. Außerdem müssen teilweise die Berechnungsmethoden neu gefasst werden. Der aktuelle Rand dieses Subsystems muss zudem jährlich an den aktuellen Rand angepasst werden, und neue Daten eingepflegt werden, sobald diese verfügbar sind. Ziel: Die Arbeitsvolumenrechnung nach Alter und Geschlecht zeichnet ein differenziertes Bild der Partizipation von Männern und Frauen verschiedener Altersgruppen an der Erwerbsarbeit. Das Projekt liefert hierzu aktuelle Ergebnisse. METHODE: Die Arbeitszeitrechnung nach Geschlecht und Altersgruppen ist ein "Subsystem", welches an die detaillierte Komponentenrechnung anschließt. Die tatsächlichen Arbeitszeiten der IAB-Arbeitszeitrechnung werden nach Geschlecht und Altersgruppen aufgeteilt. Unterschieden werden drei Personengruppen (Selbständige und mithelfende Familienangehörige, vollzeitbeschäftigte ArbeitnehmerInnen und teilzeitbeschäftigte ArbeitnehmerInnen) sowie 11 Altersgruppen (5-Jahres-Abstände: unter 20, 20-24,..., 60-64, 65+). Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung ist auch eine getrennte Betrachtung für West- und Ostdeutschland notwendig. Diese Unterteilung wird in der aktuell vorliegenden Version nicht vorgenommen und muss deshalb neu eingefügt werden. Die Berechnung erfolgt - quartalsweise - ab 1991 bis zum aktuellen Rand (2007). Außerdem müssen die Daten an die regelmäßigen Revisionen der Erwerbstätigenzahlen des Statistischen Bundesamtes (zuletzt August 2008) angepasst werden. Maßgebliche Quellen für die geschlechtsspezifische Unterteilung der Wochenarbeitszeiten sind Sonderauswertungen des Mikrozensus sowie die Eckdaten der VGR vom Statistischen Bundesamt. Auch die jährlichen Scientific Usefiles des Mikrozensus werden ausgewertet. Zusätzlich stehen Daten der Bundesagentur für Arbeit zu den verschiedenen Beschäftigtengrup-

102 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 101 pen und ihrer Struktur aus dem Data Warehouse zur Verfügung (insbesondere für die Altersund Geschlechtsstruktur der geringfügig Beschäftigten). ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel , info@iab.de) [101-F] Bender, Saskia-Fee, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blättel-Mink, Birgit, Univ.-Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Diversity and Intersectionality revisited. Das Beispiel Alter(n), Geschlecht und Arbeit INHALT: Die Dissertation untersucht die geschlechtsspezifische Dimension des Alter(n)s im Feld der Erwerbsarbeit. In ihrer theoretischen Konzeptualisierung verortet sich die Dissertation in der Frauen- und Geschlechterforschung und fragt auf Grundlage der Ansätze "Diversität" und "Intersektionalität" danach, wie Alter(n) und Geschlecht in der Arbeitswelt hergestellt und letztendlich bewertet werden. Die theoretische und empirische Forschung ist auf drei Ebenen angesiedelt. Auf der sozialstrukturellen Ebene werden die Erwerbsbedingungen älterer Arbeitnehmerinnen anhand einer Sekundäranalyse von Arbeitsmarktdaten untersucht. Auf der Ebene von Organisationen interessieren Gleichstellungskonzepte aus einer altersdifferenzierenden Perspektive. Mithilfe von Methoden empirischer Sozialforschung werden ExpertInnen (u.a. Diversity-ManagerInnen und Gleichstellungsbeauftragte von Unternehmen) nach geschlechts- und altersspezifischen Beschäftigungsmodi sowie nach den Motivationen und der konkreten Umsetzung von Gender-Gleichstellungsansätzen mit Blick auf Altersunterschiede befragt. Auf akteursanalytischer Ebene wird der Frage nachgegangen, wie sich gesellschaftliche Strukturen von Alter(n) und Geschlecht in Erwerbsverläufen wiederfinden und von älteren ArbeitnehmerInnen erlebt werden. Hierzu werden ältere ArbeitnehmerInnen interviewt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Arbeitssoziologie; Sozialgerontologie; Frauen- und Geschlechterforschung; episodische Interviews; ExpterInnen-Interviews; Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; ExpertInnen, ArbeitnehmerInnen im Alter von 40 bis 67 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bender, S.-F.: Age-Gender-Diversity - Barrieren und Perspektiven für die Chancengleichheit älterer Frauen in der Arbeitswelt. in: Blättel-Mink, Birgit; Kramer, Caroline (Hrsg.): Doing Aging. Weibliche Perspektiven des Älterwerdens. Baden-Baden 2009, S Blättel-Mink, B.; Bender, S.-F. u.a.: Tue Gutes und rede darüber. Corporate Social Responsibility fördert das Image und sichert Ressourcen - und was bringt es den Mitarbeitern und der Gesellschaft? in: Forschung Frankfurt, 2009, 2, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Professur für Soziologie, insb. Industrie- und Organisationssoziologie (Robert-Mayer-Str. 5, Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , Bender@soz.uni-frankfurt.de)

103 102 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [102-L] Brabandt, Heike; Roß, Bettina; Zwingel, Susanne (Hrsg.): Mehrheit am Rand?: Geschlechterverhältnisse, globale Ungleichheit und transnationale Handlungsansätze, (Politik und Geschlecht, Bd. 19), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 265 S., ISBN: INHALT: "Prekarisierung, Verelendung und Armut sind zu den Schlagwörtern der politischen Debatte des frühen 21. Jahrhunderts geworden. Während in den 1990er Jahren über die Feminisierung von Armut im Globalen Süden diskutiert wurde, ist die Armut zwischenzeitlich in den Ländern des Globalen Nordens angekommen. Ziel des Buches ist es, diese komplexen Wandlungsprozesse in den Bereichen Arbeit, Migration und Sicherheit aus einer Geschlechterperspektive zu untersuchen und dabei nach Möglichkeiten der politischen Teilhabe zu fragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike Brabandt, Bettina Roß, Susanne Zwingel: Transnationale Prozesse der Exklusion und Inklusion aus feministischer Perspektive (9-21); Margit Bussmann, Doreen Spörer: Globalisierung und Frauen. Eine Bestandsaufnahme in Industrie- und Transformationsländern (25-49); Cornelia Fraune: Feministische Kritik an makroökonomischen Ansätzen (51-68); Bettina Roß: Ethnizität und Geschlecht in der internationalen Arbeitsteilung (69-86); Christine Löw: Annäherungen und Widerstände. Über das Verhältnis von feministischen und postkolonial-feministischen Überlegungen zur Globalisierung (87-104); L. H. M. Ling: Borderlands. A postcolonial-feminist alternative to neoliberal self/other relations ( ); Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: "More and better jobs"? Politische Konzepte zur Qualität von Arbeit( ); Anja Weckwert: Gleichheit und Migration im Wohlfahrtsstaat ( ); Sieglinde K. Rosenberger, Birgit Sauer: Freiheit - Gleichheit - Ausschluss. Werte und Prinzipien in Debatten um muslimische Kopftücher ( ); Inderpal Grewal: The transnational in feminist research: concept and approaches ( ): Eva Kalny: Widerstand leisten, aber wie? Zwischen nationalen Eliten und regionalen Handelsabkommen im postkolonialen Guatemala. ( ); Claudia Derichs: Frauen als Akteurinnen politischen Wandels in islamischen Transformationsstaaten ( ); Sylvia Braun: Frauen in die Mitte. Die UN-Frauenresolution 1325 (2000)( ). [103-L] Busemeyer, Marius R.: Wandel trotz Reformstau: die Politik der beruflichen Bildung seit 1970, (Schriften aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Bd. 65), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 252 S., ISBN: INHALT: Hauptanliegen des Buches ist es, in Form einer detaillierten historiografischen Beschreibung der Politik der beruflichen Bildung der BRD eine Grundlage für weitergehende Forschung anzubieten. Daher richtet es sich über den engen Kreis der Wissenschaft hinaus an eine breitere Fachöffentlichkeit, die sich mit Fragen der Berufsbildungspolitik beschäftigt. Einleitend wird ein Überblick über den Stand der Berufsbildungsforschung und zur Entwicklung des Ausbildungssystems während der letzten drei bis vier Jahrzehnte gegeben. Dieser dokumentiert Veränderungen im Zugang zur Ausbildung und die Umstellung des Übergangssystems, den Wandel der Ausbildungsbeteiligung der Betriebe und die Neuausrichtung der Arbeitsteilung zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft in der Ausbildungsfinanzierung. Dabei wird versucht, Parallelen zwischen dem Wandel der Arbeitsbeziehungen und der Berufsbildungspolitik aufzuzeigen. Der Rückgang des Organisationsgrades der intermediären Organisation von Kapital und Arbeit verläuft parallel zum Rückzug eines Teils der Betriebe aus der Ausbildung. Die Dezentralisierung des Flächentarifsystems und die damit einherge-

104 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 103 hende Verbetrieblichung der Arbeitsbeziehungen spiegeln sich wider in einer "Verbetrieblichung" der Ausbildungsinhalte und Ausbildungsstrukturen. Eine Folge ist die zunehmende Fragmentierung von Interessen zwischen den Lagern und innerhalb der Lager. (ICA2) [104-L] Cinnirella, Francesco; Winter, Joachim: Size matters!: body height and labor market discrimination ; a cross-european analysis, (MEA Discussion Papers, 185), Mannheim 2009, 30 S. (Graue Literatur; INHALT: "Taller workers earn on average higher salaries. Recent research has proposed cognitive abilities and social skills as explanations for the height-wage premium. Another possible mechanism, employer discrimination, has found little support. In this paper, we provide some evidence in favor of the discrimination hypothesis. Using a cross section of 13 countries, we show that there is a consistent height-wage premium across Europe and that it is largely due to occupational sorting. We show that height has a significant effect for the occupational sorting of employed workers but not for the self-employed. We interpret this result as evidence of employer discrimination in favor of taller workers. Our results are consistent with the theoretical predictions of recent models on statistical discrimination and employer learning." (author's abstract) [105-F] Fischer, Arthur; Koch, Lisa (Bearbeitung); Dittmann, Jörg, Dr.; Weigel, Hans-Georg (Leitung): Motive und Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Väter INHALT: Fragestellung: Wie sehen Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter aus? Welche Handlungsempfehlungen für Politik und Unternehmen sind zu formulieren, damit Erwerbstätigkeit und Familie für Väter in Rheinland-Pfalz zukünftig besser vereinbart werden kann? Speziellere Untersuchungsfragen: Welche Haltung haben junge Menschen in Rheinland-Pfalz gegenüber traditionellen Rollenorientierungen? Bedeutet die Abkehr vom "Vater als Alleinverdiener" als vorherrschendem Familienmodell bereits die Verwirklichung "moderner" Vater-Rollen? Welche Bedeutung haben berufliche und finanzielle Gesichtspunkte, aber auch die Vorstellungen von einer engen Mutter-Kind-Beziehung für die Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft? Wie verteilen sich Rollenorientierungen und familiäre Arbeitsteilung auf unterschiedliche soziale Gruppen? Wie familienfreundlich sind Unternehmen in Rheinland-Pfalz? Wie hoch ist die Akzeptanz gegenüber der Vereinbarkeit von Vaterschaft und Familie in Unternehmen? Welche Bedeutung haben Unternehmenskultur, Kommunikation, Information und betriebswirtschaftliche Erwägungen für "Familien- und Väterfreundlichkeit" von Unternehmen? Zentrale Ergebnisse: 1. Befragung der Jährigen: Im Meinungsbild der Jährigen gibt es eine deutliche Abkehr vom so genannten traditionellen "Male-Breadwinner"-Modell, dies bedeutet aber noch keine Verwirklichung "moderner" Vater-Rollen in der Praxis. Mit höherer Bildung steigt die "moderne" Geschlechterrollenorientierung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass Väter Elternzeit in Anspruch nehmen, wohingegen bei denjenigen mit Migrationshintergrund und niedriger Bildung die Orientierung am traditionellen Modell besonders ausgeprägt ist. Insgesamt gilt, dass Männer weiterhin traditioneller eingestellt sind als Frauen. 16- bis 35-Jährige wissen oftmals nicht

105 104 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit oder unzureichend, was Elternzeit bedeutet. Die Akzeptanz im Job wird als ausschlaggebend angesehen, damit mehr Väter Elternzeit in Anspruch nehmen. Neben den befürchteten Problemen mit den Vorgesetzten wegen Elternzeit ist die Angst vor beruflichem Karriereverlust bei den jungen Menschen weit verbreitet. Die Elternförderung durch Arbeitgeber wird als sehr wichtig für die Elternzeit eingestuft. 2. Befragung von Personalverantwortlichen: 83,4% der befragten Unternehmen äußerten die Bereitschaft, die familiären Belange der Beschäftigten zu berücksichtigen und ihnen durch konkrete Angebote zu helfen, aber 49% der befragten Betriebe gaben ebenfalls an, familienbewusste Maßnahmen noch nicht so umgesetzt zu haben, wie man sich das vorstellte. 33,8% der Personalverantwortlichen gaben an, dass die Beschäftigten keinen Bedarf an familienfreundlichen Maßnahmen haben. Größe und die Branche eines Betriebes sowie der Frauenanteil haben einen starken Einfluss auf die Bedeutung von Familienfreundlichkeit und das Spektrum an angebotenen familienfreundlichen Maßnahmen. Gegenwärtig bestehen in vielen Betrieben Tendenzen zu einer eher defensiven Familienpolitik und die Familienfreundlichkeit bleibt letztlich auf der Stufe der lnteressensbekundung bestehen. Personalverantwortliche sehen die Unterstützung einer aktiven Vaterschaft durch Kollegen bei männlichen Mitarbeitern als wichtiger an als bei weiblichen Beschäftigten. Unternehmen stehen insbesondere der Elternzeit von Vätern besonders skeptisch gegenüber. Selten erhalten Unternehmen Informationen zur Vereinbarkeit über die Berufskammern, Berufsverbände und Wirtschaftskammern. Auch Betriebsräte und Gewerkschaften informieren eher selten über eine familienbewusste Personalpolitik in Unternehmen. Patenangebote für Väter, z.b. während der Elternzeit, sind den meisten Unternehmen unbekannt (Angebot 7,5% der befragten Unternehmen). Gerieten Firmen aufgrund von Arbeitskräftemangel unter Druck, stiege, so 80,5% der Personalverantwortlichen, die Bereitschaft zur Einführung familienfreundlicher Maßnahmen im Unternehmen. Großunternehmen und Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche, die gegenwärtig bereits an Fachkräftemangel leiden, zeigen dabei eine höhere Bereitschaft als andere Unternehmen Tiefeninterviews mit elternzeiterfahrenen Vätern: Die Entscheidung für oder gegen die Inanspruchnahme der Elternzeit fällt oftmals sehr früh und kann sogar eine Voraussetzung für die Entscheidung für eine Schwangerschaft sein. Die Vorstellung, dass die Mutter die "natürliche Betreuerin" des Kleinkindes ist, wird zwar rational verneint, wirkt aber emotional durchaus weiter. Auch elternzeiterfahrene Väter sehen ihre Elternzeit keineswegs als selbstverständlich an sondern betonen, dass einige Faktoren zusammenkommen müssen, um Elternzeit zu ermöglichen. Elternzeit stärkt bei Vätern das Verständnis für die Aufgaben, die mit der Kinderbetreuung verbunden sind. Durchweg positiv bewerteten die Väter die durch Elternzeit stärker entstandene Beziehung zum Kind. ZEITRAUM: 2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz (Bundesrepublik Deutschland) METHODE: Quantitative Befragung 16- bis 35-Jähriger in Rheinland-Pfalz (n=301); quantitative Befragung von kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen in Rheinland-Pfalz (n=308); jeweils 10 Explorationen mit Personalverantwortlichen in Unternehmen und Paaren in der Familiengründungsphase; 10 leitfadengestützte qualitative Interviews mit elternzeiterfahrenen Vätern. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; elternzeiterfahrene Väter; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 301/ 308; Jährige/ Personalverantwortliche aus Betrieben; Auswahlverfahren: Zufall/ Quota). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber

106 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 105 INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.v. (Zeilweg 42, Frankfurt am Main) KONTAKT: Dittmann, Jörg (Dr. Tel , joerg.dittmann@iss-ffm.de) [106-L] Fischer, Martin; Spöttl, Georg (Hrsg.): Forschungsperspektiven in Facharbeit und Berufsbildung: Strategien und Methoden der Berufsbildungsforschung, (Berufliche Bildung in Forschung, Schule und Arbeitswelt, Bd. 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 263 S., ISBN: INHALT: "Der Zusammenhang von Facharbeit und beruflicher Bildung ist ein gesellschaftlich äußerst relevanter Problembereich, der in Deutschland noch immer über die Hälfte eines Altersjahrgangs berührt. In diesem Problembereich enthalten sind folgende Fragen: Welche Entwicklungen vollziehen sich in der Arbeitswelt? Sind diese Entwicklungen absehbar? Wie entwickeln sich die Qualifikationsanforderungen für die Fachkräfte? Mit welchen Konzepten wird dem Wandel der Arbeitswelt in der Berufsbildung begegnet? Und wie vollzieht sich in dem damit aufgespannten Rahmen die Aneignung von Kompetenzen durch Auszubildende und Facharbeiter? Dieses Buch nimmt diese unterschiedlichen methodischen Positionen in den Blick und macht sie für die Berufsbildungsforschung fruchtbar. Dabei wird ein weiter Begriff von Berufsbildungsforschung unterstellt: er reicht von der Analyse von Arbeitsanforderungen über die Ermittlung der tatsächlich erworbenen Kompetenzen von Fachkräften bis zur Gestaltung von Bildungsgängen und Bildungsprozessen. Hierbei sollen die relevanten Spannungsfelder ausgelotet werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis. Martin Fischer und Georg Spöttl: Vorwort (5-12); Forschungsperspektiven in Facharbeit und Berufsbildung: Winfried Hacker: Gegenstände, Methoden und ausgewählte Ergebnisse arbeitspsychologischer Forschung im Forschungsfeld: Veränderungen psychologischer Arbeitsanforderungen und Berufsbildung (15-23); Martin Fischer und Andreas Witzei: Zum Zusammenhang von berufsbiografischer Gestaltung und beruflichem Arbeitsprozesswissen. Eine Analyse auf Basis archivierter Daten einer Längsschnittstudie (24-47); Fritz Böhle: Facharbeit im Wandel - Konzepte und Ergebnisse industriesoziologischer Forschung (48-62); Klaus Ruth: Gegenstände und Methoden der Industriekulturforschung (63-88); Kompetenzen und Kompetenzentwicklung von Fachkräften: Niclas Schaper: (Arbeits-)psychologische Kompetenzforschung (91-115); Felix Rauner: Methoden der Berufsbildungsforschung ( ); Albert Vollmer und Theo Wehner: Erweiterte Berufskompetenzen: kooperatives Handeln als prozessuale Kompetenz ( ), Georg Spöttl: Arbeitsprozessbezogene Forschung und deren Methoden ( ); Jessica Blings: Ein Instrumentarium zur empirischen Erforschung informeller Lernprozesse ( ); Transfer von Berufswissenschaftlichen Methoden: Richard Huisinga: V on der arbeitsorientierten Exemplarik zum Lernfeldkonzept ( ); Waldemar Bauer: Analyse und Diagnose beruflicher Kompetenz- und Arbeitsorientierung als "neue" curricular-didaktische Leitidee - ein Vergleich internationaler Konzepte zur Arbeitsanalyse und Curriculumentwicklung ( ); Lars Windelband, Georg Spöttl, Andreas Fischer: Frühzeitige Identifizierung des Qualifikationsbedarfes für eine nachhaltige Entwicklung und Gestaltung von Berufsprofilen ( ).

107 106 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [107-L] Gottschall, Karin: Der Staat und seine Diener: Metamorphosen eines wohlfahrtsstaatlichen Beschäftigungsmodells, in: Herbert Obinger (Hrsg.) ; Elmar Rieger (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatlichkeit in entwickelten Demokratien : Herausforderungen, Reformen und Perspektiven ; Festschrift für Stephan Leibfried, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S INHALT: Einleitend wird die Profilierung des "Staatsdieners" im 19. Jahrhundert als bürgerliche Profession analysiert. Anschließend wird untersucht, inwieweit das ursprünglich auf die höhere Verwaltung begrenzte deutsche Beamtenmodell auch für die wachsende und zunehmend heterogene öffentliche Beschäftigung im goldenen Zeitalter des Sozialstaates der alten Bundesrepublik Prägekraft entfaltet. Dabei zeigen sich Angleichungen zwischen Angestellten und Beamten, die öffentliche Beschäftigung im Vergleich zur Privatwirtschaft nach wie vor als privilegiert und zugleich als Vorbild ausweisen. Zu Letzterem trägt auch die mit der Sozialstaatsexpansion notwendig gewordene verstärkte Erwerbsintegration von Frauen bei, die als segmentierte Integration freilich zugleich Grenzen des an kontinuierlicher Vollberufstätigkeit orientierten Beamtenmodells markiert. Hinter dieser Ambivalenz stehen spezifische Zusammenhänge zwischen Sozialstaatstyp, Arbeitsmarktregulierung und Ausprägung der Rolle des Staates als Arbeitgeber, die in einem weiteren Schritt im Ländervergleich näher betrachtet werden. In einem letzten Schritt werden Implikationen der jüngsten Veränderungen im öffentlichen Dienst für die Vorbildfunktion des öffentlichen Beschäftigungsmodells angesprochen. Die Entwicklung verspricht angesichts neuer Bedarfe im Hinblick auf die Quantität und Qualität von sozialen Dienstleistungen kaum Lösungen tradierter struktureller Probleme - wie insbesondere der Semi-Professionalität der Erziehungs- und Sozialberufe. (ICF2) [108-L] Gottschlich, Daniela: Care economy: nachhaltiges Wirtschaften aus feministischer Perspektive, in: Daniela Gottschlich (Hrsg.) ; Uwe Rolf (Hrsg.) ; Rainer Werning (Hrsg.) ; Elisabeth Wollek (Hrsg.): Reale Utopien : Perspektiven für eine friedliche und gerechte Welt, Köln: PapyRossa Verl.-Ges., 2008, S INHALT: Nur wenn es gelingt, ökonomisches Denken und Handeln danach auszurichten, die produktiven Kräfte der menschlichen Arbeit einschließlich der sorgenden Tätigkeiten und der ökologischen Natur zu erhalten, werden wir den Krisenerscheinungen in den Bereichen bezahlter und unbezahlter Arbeit, die das Resultat eines politischen Projekts sind, etwas entgegen zu setzen haben. Notwendig für eine solche Art zu wirtschaften und zu arbeiten können als erste Schritte sehr verschiedene Elemente sein, die uns gut bekannt sind: Umverteilung aller gesellschaftlich notwendigen Arbeiten auf mehr Menschen und zwischen den Geschlechtern, Arbeitszeitverkürzung für Erwerbsarbeit, gesetzlich festgelegter Mindestlohn, bessere Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Übergänge der verschiedenen Arbeitsprozesse/ -formen. In einem solchen Gesamtpaket könnte auch ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Ökonomie sein. Notwendig dafür sind andere als die bisherigen - unsere kapitalistische Marktökonomie bestimmenden - Handlungsprinzipien. Diese Handlungsprinzipien sind weder "naiv", noch haben sie etwas mit "Wunschdenken" zu tun; sie beruhen auf Erfahrungen: Allerdings richten sie sich an Menschen, die nicht ausschließlich eigene Interessen verfolgen, sondern die fähig und willens sind zur Weitsicht, zur freiwilligen Kooperation und zur Empathie. Genau wie die Solidarische Ökonomie lassen

108 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 107 Care Economy-Konzepte sowohl das Menschenbild des isolierten und an Konkurrenz orientierten "homo oeconomicus" herrschender Ökonomiekonzepte hinter sich als auch die vom Markt vorgegebenen Handlungslogiken. (ICF2) [109-F] Grantz, Torsten; Schulte, Sven; Spöttl, Georg, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Virtuelles Lernen im Arbeitsprozess durch Bau-Fachkräfte auf der Baustelle (Vila-b) INHALT: Die Entwicklungen im Baugewerbe stellen Facharbeiter/Innen und Unternehmen vor neue Herausforderungen: Moderne Baustoffe, neue Technologien und veränderte Verarbeitungsmethoden vermengen sich mit der Debatte um die Rohstoff- und Klimaproblematik. Für die Beschäftigten liegen Weiterbildungsmaßnahmen für diese Arbeitsinhalte nur ansatzweise vor und wenn, dann sind sie für die kleineren Betriebe der Branche unpassend, da sie ihre Mitarbeiter in der Regel nicht freistellen können. Dementsprechend erfolgt die Umsetzung des Vorhabens durch ein Design "Virtuellen Lernens", in dem "Lernen im Arbeitsprozess" mit "Lernen am Heimarbeitsplatz" und "Lernen in Präsenzveranstaltungen" im Sinne des Blended-Learning kombiniert wird. Ein zentraler Forschungsgegenstand ist die Weiterführung des entwicklungslogischen didaktischen Ansatzes, bei dem die Kompetenzentwicklung durch die Bearbeitung konkreter Aufgaben und das Lösen von Problemen in realen Arbeitssituationen im Mittelpunkt steht. Das diesem Ansatz innewohnende aktive Lernen durch reales Handeln und die reflektierte, kontinuierliche Entwicklung der eigenen Kompetenzen kommt dem Lernen im Arbeitsprozess entgegen. Darüber hinaus ermöglicht dieser Zugang die nötige Variabilität in der Nutzung unterschiedlicher Methoden beim Lernen mit digitalen Medien. Projekthomepage unter: VERÖFFENTLICHUNGEN: Grantz, Torsten; Schulte, Sven; Spöttl, Georg: Lernen im Arbeitsprozess oder: Wie werden Kernarbeitsprozesse (berufspädagogisch legitimiert) didaktisch aufbereitet? in: bwp@, 2009, Nr. 17. Download: grantz_etal_bwpat17.pdf.+++grantz, Torsten; Schulte, Sven; Spöttl, Georg: Virtuelles Lernen auf der Baustelle. : bwp@, 2008, Nr. 15. Download: etal_bwpat15.shtml. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Europäische Union INSTITUTION: Universität Bremen, Institut Technik und Bildung -ITB- (Postfach , Bremen) KONTAKT: Grantz, Torsten ( tgrantz@uni-bremen.de); Schulte, Sven ( svschult@uni-bremen.de); Spöttl, Georg (Prof.Dr. spoettl@uni-bremen.de) [110-F] Hilbrich, Romy, Dipl.-Soz.; Peetz, Thorsten, Dipl.-Soz.; Carstensen, Lisa (Bearbeitung); Lohr, Karin, Prof.Dr. (Leitung): Bildungsarbeit im Umbruch? Ökonomisierung von Arbeit und Organisation in Bildungseinrichtungen INHALT: Das Projekt untersucht im Kontext gesellschaftlicher Prozesse der Ökonomisierung die Veränderungen in den Organisationsstrukturen, Arbeits- und Leistungsanforderungen sowie den Beschäftigungsverhältnissen von Bildungsorganisationen. Kontext/ Problemlage: Hinter-

109 108 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit grund der Fragestellung ist die Beobachtung, dass nicht nur Betriebe und Einrichtungen der Privatwirtschaft, sondern auch Organisationen im Bildungssektor mit Reformerwartungen konfrontiert werden, die an Leitbildern des "Marktes" ausgerichtet sind. Vorstellungen von Wettbewerb, Konkurrenz, Effizienz, (Markt-)Autonomie und ökonomischer Rationalität sowie aus der Wirtschaft bekannte Instrumente der Effizienz- und Kostenorientierung (Kostenund Leistungsrechnung, Benchmarking, Zielvereinbarungen usw.) werden auch auf Einrichtungen übertragen, die nicht primär wirtschaftlich orientiert sind und gesamtgesellschaftlich relevante Aufgaben realisieren. Die These des Forschungsvorhabens lautet, dass der Prozess der Ökonomisierung in Organisationen auf unterschiedliche Weise "verarbeitet" wird und dass dies Relevanz für die Konstruktion von Arbeit in und durch Organisationen hat. Fragestellung: Ziel ist es zu untersuchen, welche Folgen die an Bildungseinrichtungen herangetragenen Reformerwartungen für deren organisatorische Verfasstheit haben und inwiefern damit Arbeitsprozesse, -inhalte und -bedingungen sowie Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse einem Wandel unterliegen. Untersucht wird, inwiefern neue Formen der Nutzung von Arbeitskraft und der Organisation von Arbeit (Effizienz- und Wettbewerbsorientierung, Autonomisierung) festzustellen sind. Zu analysieren ist weiterhin, welche Strategien und Konzepte von Organisationen im Bildungssektor in Verhandlung mit der staatlichen Verwaltung und anderen gesellschaftlichen Akteuren entwickelt werden, welche Gestaltungsspielräume sich ergeben, wie Beschäftigte diese in ihrer alltäglichen Arbeitsausführung nutzen und welchen Einfluss kollegiale und Interessenvertretungsgremien auf die Gestaltung von Organisationsprogrammen und -strukturen haben. METHODE: Im Projekt werden Expertinnengespräche mit Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaften durchgeführt, um Herausforderungen, dominante Leitbilder und konkrete Aushandlungsprozesse zu untersuchen. Zudem sollen in Schulen, Universitäten und in Organisationen im Weiterbildungssektor Fallstudien durchgeführt und diese durch die sekundäranalytische Aufarbeitung von vorhandenen Daten ergänzt werden. Als Forschungsmethoden kommen qualitative (Experten-)Interviews, Dokumentenanalysen und Verfahren der statistischen Datenanalyse zum Einsatz. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 100). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, Berlin) KONTAKT: Leiterin ( karin.lohr@rz.hu-berlin.de) [111-L] Jurczyk, Karin; Schier, Michaela; Szymenderski, Peggy; Lange, Andreas; Voß, G. Günter: Entgrenzte Arbeit - entgrenzte Familie: Grenzmanagement im Alltag als neue Herausforderung, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 100), Berlin: Ed. Sigma 2009, 399 S., ISBN: INHALT: Die Verfasser setzen sich zunächst auf konzeptioneller Ebene mit dem Begriff der Entgrenzung auseinander und differenzieren die Grundfiguren der Entgrenzung anhand ihrer empirischen Ausgestaltung in Ost- und Westdeutschland. Im Folgenden werden Ergebnisse einer qualitativen empirischen Untersuchung vorgelegt, für die 76 erwerbstätige Väter und Mütter

110 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 109 aus den Branchen Einzelhandel und Fernsehen befragt wurden und die zeigt, was die doppelte, um das Genderthema erweiterte Entgrenzung für die Herstellung von Familie und deren Arbeitsleben bedeutet. Die Gestaltungsleistungen beziehen sich insbesondere auf die Notwendigkeit, körperlich-räumliche Kopräsenz aktiv herzustellen, auf den Umgang mit Belastungen sowie auf die Verschiebungen im Geschlechterverhältnis. Es schließt sich ein Blick auf die differenzierenden Faktoren an, die den Umgang mit der doppelten Entgrenzung beeinflussen. Eine neue Perspektive auf das Feld der Balance zwischen Erwerbsarbeit und Familie eröffnet die ausführliche Erörterung der Rückwirkungen familialer Lebensführungen auf die Erwerbswelt unter der Perspektive des Grenzmanagements. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Entgrenzungen von Familie und Erwerbsarbeit in ihrer Verschränkung eine neue Form und Qualität familialer Kopräsenz generieren, veränderte Belastungsprofile mit sich bringen und auch Geschlechterarrangements neu sortieren. (ICE2) [112-L] Kessl, Fabian; Otto, Hans-Uwe (Hrsg.): Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat?: Zeitdiagnosen, Problematisierung und Perspektiven, (Edition Soziale Arbeit), Weinheim: Juventa Verl. 2009, 247 S., ISBN: INHALT: "Soziale Arbeit wurde seit dem 19. Jahrhundert als Teil des wohlfahrtsstaatlichen Arrangements institutionalisiert und professionalisiert. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wird dieser wohlfahrtsstaatliche Kontext zunehmend brüchiger. Soziale Arbeit befindet sich seither in einem fundamentalen post-wohlfahrtsstaatlichen Transformationsprozess. Vor dem Hintergrund dieser Diagnose geht der Band der Frage nach, ob Soziale Arbeit damit bereits jenseits des Wohlfahrtsstaats angekommen ist oder die aktuellen Transformationsprozesse zu einem veränderten wohlfahrtsstaatlichen Arrangement führen. Der erste Teil des Bandes widmet sich der Frage einer angemessenen Zeitdiagnose: Ist die Beschreibung Sozialer Arbeit als 'post-wohlfahrtsstaatliche Instanz' angemessen? Wird Exklusion dabei zur neuen sozialen Frage? Welche Formate nimmt die alltägliche Lebensführung in diesem Kontext an? Im zweiten Teil des Bandes wird auf besonders relevante Problematisierungsdimensionen hingewiesen: In welcher Form ist von einer Re-Genderisierung und einer neuen Ethnisierung zu sprechen? Was kommt nach der Leistungsgesellschaft? Der dritte Teil entwirft mögliche Perspektiven für Akteure: Inwiefern kann Soziale Arbeit aus ihren historischen Erfahrungen lernen? Können solidarische Ökonomien einen Ankerpunkt in der Neuorientierung darstellen? Kann für eine solche Positionierung der Capability Approach einen angemessenen konzeptionellen Rahmen bereitstellen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Fabian Kessl, Hans-Uwe Otto: Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat? (7-22); Thomas Olk: Transformationen im deutschen Sozialstaatsmodell - Der "Sozialinvestitionsstaat" und seine Auswirkungen auf die Soziale Arbeit (23-34); Ueli Mäder: Draußen im Drinnen: Integration durch Ausschluss? (35-52); Karin Jurczyk: Alltägliche Lebensführung und Soziale Arbeit (53-70); Nina Oelkers: Die Umverteilung von Verantwortung zwischen Staat und Eltern - Konturen post-wohlfahrtsstaatlicher Transformation eines sozialpädagogischen Feldes (71-86); Irene Somm: Leistung, die (nichts) zählt - Soziale Dienstleistungen jenseits der Leistungsgesellschaft? (87-100); Catrin Heite: Zur Vergeschlechtlichung Sozialer Arbeit im post-wohlfahrtsstaatlichen Kontext - Kontinuitäten, Aktualisierungen und Transformationen ( ); Ursula Boos-Nünning: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im Post-Wohlfahrtsstaat ( ); Eva Nadai: Sisyphus' Erben - Soziale Arbeit in der Armutsbekämpfung ( ); Andreas Hanses, Hans Günther Homfeldt: Biografisierung der Lebensalter in Zeiten eines sich transformierenden Wohlfahrtsstaates - Herausforderung und Optionen für die Soziale Arbeit (149-

111 110 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 164); Susanne Maurer: Soziale Arbeit als Gedächtnis gesellschaftlicher Konflikte oder: das heterogen Kollektive ( ); Hans-Uwe Otto, Mark Schrödter: Befähigungs- und Verwirklichungsgerechtigkeit im Post-Wohlfahrtsstaat ( ); Cora Herrmann, Sabine Stövesand: Zur (Re-)Politisierung Sozialer Arbeit - Plädoyer für eine reflexive und koordinierte "Unfügsamkeit" ( ); Gisela Notz: Solidarische Ökonomien statt Ökonomisierung des Sozialen ( ); Michael Reisch: Die Politik der Sozialen Arbeit in Zeiten der Globalisierung ( ). [113-L] Kohlrausch, Bettina; Solga, Heike: Erhöht dualer Schulalltag die Abschlussquote und die Berufsfähigkeit von Hauptschüler/ innen?: erste Ergebnisse einer Projektevaluation des SOFI, in: Mitteilungen aus dem SOFI : Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen, Jg. 3/2009, H. 7, S. 1-4 (Standort: USB Köln(38)- XG05472; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; INHALT: Empirische Grundlage des Beitrags sind Ergebnisse der Evaluation des Projektes "Abschlussquote erhöhen und Berufsfähigkeit steigern". Das Projekt verfolgt einen Ansatz, der inzwischen in vielen Bundesländern realisiert wird, um schulmüden Hauptschüler/innen den Weg in eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Kern dieses Ansatzes ist die Einführung eines "dualisierten Schulalltages", in dem die Schüler/innen einen bestimmten Anteil der Unterrichtszeit im Betrieb verbringen, um dort praxisrelevante Lernerfahrungen zu sammeln. Entsprechend lauten die Zielformulierungen des Projektes, die Chancen von akut schulabschlussgefährdeten Jugendlichen für den Erwerb eines einfachen Hauptschulabschlusses sowie den Zugang zu einer voll qualifizierenden Ausbildung zu verbessern. Vor dem Hintergrund der Präsentation der Forschungsergebnisse wird der Frage nachgegangen, wie der Ansatz des Projektes - die Einführung eines dualisierten Schulalltages - zu bewerten ist. Die Praxistage sind eines der wichtigen Kernstücke des Projekts und haben ohne Zweifel bedeutend zum Erfolg des Projekts beigetragen. Die erhofften Klebeeffekte stellten sich allerdings vor allem immer dann ein, wenn das Praktikum tatsächlich neue Lernerfahrungen gewährleistete, indem qualifizierte Tätigkeiten im Praktikum ausgeübt wurden. (ICF2) [114-L] Kutzner, Edelgard: Arbeits- und Geschlechterpolitik im Betrieb: Betrachtungen zu Methoden handlungsorientierter Forschung, in: Brigitte Aulenbacher (Hrsg.) ; Birgit Riegraf (Hrsg.): Erkenntnis und Methode : Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: Die Geschlechterforschung ist mit einem doppelten Umbruch konfrontiert, demjenigen der Arbeitsverhältnisse und demjenigen der Geschlechterarrangements. Unter diesen Voraussetzungen muss sich handlungsorientierte Forschung thematisch zweigleisig und methodisch differenziert im Untersuchungsfeld Betrieb bewegen und sich dabei zugleich der Situation bewusst sein, dass sie partiell Teil der erforschten Arbeits- und Geschlechterpolitik ist. Die Verfasserin erläutert dies am Beispiel der Forschungsprojekte "Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik" und "Arbeitsbeziehungen in Callcentern", bei denen es um Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme von Frauen und Männern auf betriebliche Umstrukturierungsprozesse von Arbeit ging. Forschungsleitend war die Annahme, dass betriebliche Um-

112 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 111 strukturierungen - insbesondere die Strukturierung ganz neuer Unternehmen und Arbeitsfelder - offene Prozesse sind und dass die letztliche Ausformung der Organisation von Arbeit ein Kompromiss zwischen den beteiligten Akteuren ist. In der Arbeitsorganisation liegt der Schlüssel für die Reproduktion wie für die Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern im Betrieb. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Arbeitenden kann nur Resultat arbeitspolitischer Initiativen sein. Wenn dabei die Geschlechterbezogenheit der bestehenden sozialen Beziehungen, in denen der neue Organisationstyp abläuft, verkannt wird, bleiben Spielräume zum Abbau der Geschlechterungleichheit ungenutzt. (ICE2) [115-L] Pollmann-Schult, Matthias: Vatersein "zahlt" sich aus: Einflüsse der Familiengründung auf das Einkommen von Männern, in: Karin Jurczyk (Hrsg.) ; Andreas Lange (Hrsg.): Vaterwerden und Vatersein heute : neue Wege - neue Chancen!, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S INHALT: Der Verfasser analysiert den Zusammenhang von Vaterschaft und Einkommenssituation der Männer anhand von drei prominenten Erklärungsansätzen. Die Selektionshypothese führt den Einkommensabstand zwischen Vätern und kinderlosen Männern auf das Postulat zurück, dass beruflich erfolgreiche Männer eher zu einer Familiengründung neigen als weniger gut Situierte. Gemäß der Produktivitätshypothese bietet das zumeist immer noch dominierende traditionelle Arrangement der Arbeitsteilung dem Mann die Ressourcen, sich verstärkt auf die Erwerbsarbeit zu konzentrieren, wobei die Partnerin ihn von der Haus- und Fürsorgearbeit entlastet. Der dritte Ansatz geht von einer Signalwirkung des Vaterseins für die Arbeitgeber aus. Dieser Diskriminierungshypothese zufolge berücksichtigen Arbeitgeber bei Entscheidungen über Beförderungen oder Gehaltserhöhungen die familialen Verpflichtungen ihrer Beschäftigten. Der Verfasser untersucht familienbedingten Einkommenseffekte in Abhängigkeit vom Erwerbsstatus der Partnerin und dem Familienstand der Väter. Anhand einer Auswertung von SOEP-Daten wird gezeigt, dass nur Väter, deren Partnerin gar nicht oder nur teilweise ins Erwerbssystem integriert ist, nach dem Übergang zur Vaterschaft einen Einkommenszuwachs verzeichnen. Der Einkommenszuwachs liegt zudem nur bei verheirateten Männern vor. Damit sind positive Einkommenseffekte im Zuge der Familiengründung an den Typus des klassischen Familienvaters geknüpft, wohingegen Abweichungen hiervon mit Einkommensabschlägen einher gehen. (ICE2) [116-F] Pubanz, Sabine (Bearbeitung); Pohlmann, Markus, Prof.Dr. (Betreuung): Karriere und Privatleben. Erste Ergebnisse einer qualitativen Studie INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Promotionskolleg (Bergheimer Str. 58, Heidelberg) KONTAKT: Institution (Tel , Fax: , soziologie@urz.uni-heidelberg.de)

113 112 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [117-F] Rausch, Andreas, Dipl.-Hdl. (Bearbeitung); Sembill, Detlef, Prof.Dr. (Betreuung): Erleben des Lernens am Arbeitsplatz in der betrieblichen Ausbildung INHALT: keine Angaben METHODE: Handlungstheoretisch; integrative Betrachtung kognitiver, motivationaler und emotionaler Prozesse; Arbeitstagebuch. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Prozessanalyse ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik (96045 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , andreas.rausch@uni-bamberg.de) [118-F] Reichwein, Wilko (Bearbeitung): Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung in den neugeordneten industriellen Elektroberufen INHALT: Nachhaltigkeit ist das Schlagwort unserer Tage. Die Diskussion über den Klimawandel und knapper und vor allem teurer werdende Rohstoffe hat den Nachhaltigkeitsbegriff populär gemacht. Auch für die Berufsbildung ist das Konzept der nachhaltigen Entwicklung von Bedeutung. Sowohl in der schulischen wie betrieblichen Ausbildung nimmt das Thema 'Nachhaltigkeit' eine immer wichtigere Rolle ein. In vielen Bereichen besteht aber noch starker Handlungsbedarf. Dieses Forschungsvorhaben untersucht mittels qualitativer Methoden Arbeitsprozesse und Ausbildungssituationen in ausgewählten Elektroberufen. Ziel ist es, individuelle Handlungsspielräume der Gesellen bzw. Facharbeiter zu ermitteln, die zur Steigerung der Ressourcenproduktivität genutzt werden können. Als Endprodukt soll eine mit elektronischen Medien unterstützte Lerneinheit entwickelt werden, die neben der Sensibilisierung auf Fragen zur Nachhaltigkeit auch konkrete Handlungsfelder in der beruflichen Facharbeit aufzeigt. METHODE: Forschungsfragen: 1. Lassen sich in betrieblichen Arbeitsprozessen bestimmte Handlungsmuster, Kompetenzen und Qualifikationen der Facharbeiter und Gesellen nachweisen, die das Konzept der 'Nachhaltigen Entwicklung' unterstützen und welche Gestaltungsspielräume haben die Fachkräfte in den Betrieben? 2. Welche beruflichen Handlungsfelder lassen im Bereich der Elektroberufe zukünftig im Bereich 'Nachhaltiger Entwicklung' identifizieren? Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 3 Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen Arbeitsbereich Berufspädagogik (Sedanstr. 19, Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , reichwein@gmx.net)

114 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 113 [119-L] Reisz, Robert D.; Stock, Manfred: Private Hochschulen: Perspektiven der Forschung, in: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 17/2009, H. 2, S ( INHALT: In der Studie werden die grundlegenden Perspektiven vorgestellt, denen die vorliegenden Forschungen zu privaten Hochschulen folgen. Mit Blick auf die Entstehung privater Hochschulen ist die These verbreitet, dass private Hochschulen dann gegründet werden, wenn die staatliche Bildungspolitik der Nachfrage nach Studienplätzen nicht gerecht wird. Neben quantitativen Differenzen zwischen dem staatlichen Bildungsangebot und der Bildungsnachfrage werden qualitative genannt. Es gibt Sonderinteressen an Bildung, für die der Staat nicht in Frage kommt, weil er sich nicht zuständig fühlt, und von den entsprechenden Interessenten auch nicht für zuständig gehalten wird. In diesem Zusammenhang werden vor allem folgende Gruppen von Bildungsinteressenten hervorgehoben: Regionale Akteure, die an der Entwicklung ihrer Region interessiert sind, die religiösen Gemeinschaften, die an der Pflege ihrer Überzeugungen und des entsprechenden Nachwuchses interessiert sind, Sprachminderheiten, die Private Hochschulen als Mittel zur Pflege ethnischer Identität gründen, Professionsgruppen und wirtschaftliche Interessengruppen, sowie Gruppen mit elitären, sektiererischen oder anderen Bildungsansprüchen, die nicht marginalisiert sind, aber gehen davon aus, dass die staatliche Bildungspolitik ihrem Interesse nicht angemessen Rechnung trägt. Es wird argumentiert, dass die privaten Hochschulen die Bildungsinteressen einzelner sozialer Gruppen pflegen, die der Staat nicht bedient, und dass sie dieser Nischenfunktion ihre Existenz verdanken. (ICF2) [120-F] Riesenfelder, Andreas, Mag.; Wetzel, Petra, Mag. (Bearbeitung): Studie zur Arbeitskräfteüberlassung in Österreich INHALT: Grundlagenstudie zur Erforschung der Arbeitskräfteüberlassung bzw. Zeitarbeit in Österreich. Forschungsschwerpunkte: Erwerbskarrieren von ZeitarbeiterInnen auf Basis von Längsschnittdatenauswertungen für die Jahre 1995 bis 2006 Arbeitszufriedenheit mit Zeitarbeitsverhältnissen Zeitarbeit als Übergangserwerb Zeitarbeit als Einstiegsphänomen Vor- und Nachteile der Zeitarbeit aus Sicht der betroffenen ArbeitnehmerInnen Zeitarbeit aus Sicht der Beschäftigerbetriebe Zeitarbeit aus Sicht des Arbeitsmarktservice Österreich (Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit, Stellenwert der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung) Vergleichende Längsschnittanalysen zur Gegenüberstellung von Vermittlungseffekten von einerseits Personen, welche in Zeitarbeit vermittelt werden und andererseits Personen, welche in Standardbeschäftigung vermittelt werden. Analyse der Saisonarbeitslosigkeit von ZeitarbeiterInnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OEG (Liniengasse 2A,1, 1060 Wien, Österreich) KONTAKT: Riesenfelder, Andreas ( riesenfelder@lrsocialresearch.at); Wetzel, Petra ( wetzel@lrsocialresearch.at)

115 114 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [121-L] Rothe, Thomas: Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt: eine Analyse aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive, (IAB-Bibliothek, 317), Gütersloh: Bertelsmann 2009, 182 S., ISBN: INHALT: In der Untersuchung werden zwei unterschiedliche Herangehensweisen gewählt, um sich den Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt anzunähern. Zum einen befassen sich die Kapitel 2 und 3 mit der Aussagekraft verschiedener Datensätze der BA und des IAB hinsichtlich des Ausmaßes und der Entwicklung von Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Zeitreihen werden anschließend im konjunkturellen Zusammenhang betrachtet. Zum anderen widmet sich der zweite Schwerpunkt der Studie der Darstellung des gesamten Übergangsgeschehens auf dem Arbeitsmarkt in einer Arbeitskräftegesamtrechnung. Im Mittelpunkt stehen die Schätzung der Übergangsmatrix mit der ADETON-Methode sowie Anwendungsbeispiele für Ostund Westdeutschland und ausgewählte Arbeitsmarktregionen. Des Weiteren werden Übergange auf dem Arbeitsmarkt für Jugendliche auf Basis der Integrierten Erwerbsbiographien (IEB) des IAB berechnet, um die besonderen Problemlagen Jugendlicher zu verdeutlichen. Insbesondere das dritte Kapitel greift einige Aspekte der Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive auf. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Interesses: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsplatzfluktuation und der Arbeitskräftefluktuation in Deutschland? Welche Rolle spielt die Konjunktur bei der Entwicklung dieser Stromgrößen? Und beeinflusst die gesamtwirtschaftliche Entwicklung die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt in allen Wirtschaftszweigen gleichermaßen? Schließlich werden die berechneten Maßzahlen der Arbeitskräftefluktuation und der Arbeitsplatzfluktuation miteinander in Beziehung gesetzt. Dabei zeigte sich, dass es zu mehr Neueinsteilungen kam, wenn im Aufschwung zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Wurden im Abschwung Arbeitsplätze vernichtet, gab es auch mehr Entlassungen. Allerdings stieg die Abgangsrate aus Beschäftigung auch dann, wenn zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen wurden. Sowohl Neueinstellungen als auch Kündigungen und Entlassungen korrelierten positiv mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze, was die Bedeutung von Vakanzketten für das Ausmaß der gesamtwirtschaftlichen Arbeitskräftefluktuation unterstreicht. (ICF2) [122-F] Rottkord, Hiltrud; Bothur, Stefanie (Bearbeitung); Küpper, Gunhild, Dr. (Leitung): Geschlechtsspezifische Entgeltungleichheit: Entwickeln und Erproben von Lösungsansätzen in der betrieblichen Praxis (Modellprojekt) INHALT: Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern ist in vielen Bereichen noch nicht erreicht. Entgeltdifferenzen sind durch ein ganzes Bündel von Ursachen bedingt und die Frage ist, inwieweit diese Differenzen sachlich gerechtfertigt sind oder sie ein Ergebnis von Diskriminierung sind. Betriebliche Programme zur Gleichstellung von Frauen und Männern greifen den Aspekt der geschlechtsspezifischen Entgeltungleichheit kaum auf. Unternehmen als Ort der Entstehung und Aufrechterhaltung von Entgeltungleichheit sind bisher vernachlässigt worden. Die zentralen Fragestellungen sind hier: Ist Entgeltungleichheit aufgrund des Geschlechts überhaupt ein Thema in den Unternehmen? Inwieweit setzt die Privatwirtschaft auf betrieblicher Ebene rechtliche Vorschriften und entsprechende Maßnahmen zur Erreichung von Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern hinreichend um? Welche Maßnahmen und Konzepte können in der betrieblichen Praxis dazu beitragen, Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern zu erreichen? In der betrieblichen Praxis werden Lösungsstrategien für eine erfolgversprechende betriebliche Entgeltgleichheitspolitik entwickelt und erprobt. Über

116 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 115 entsprechende Maßnahmen werden Führungskräfte, Personalleitungen, Arbeitnehmervertretungen, Gleichstellungsbeauftragte und weibliche Beschäftigte ins Boot geholt. Ziel ist es, eine echte Entgelttransparenz in den Unternehmen zu schaffen, die Sensibilität und Genderkompetenz aller verantwortlichen Akteure zu erhöhen und Entgeltungleichheit in der betrieblichen Praxis systematisch zu verringern bzw. von vornherein zu vermeiden. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Das Projektvorhaben ist stufenförmig aufgebaut und startet mit zwei Teilprojekten in zwei Unternehmen aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen: In jedem Unternehmen wird ein Teilprojekt erprobt. Über einen Projektzeitraum von zwölf Monaten werden hier unternehmensspezifische Handlungsansätze entwickelt, erprobt und bewertet. Teilprojekt I: Führungsgrundsätze entwickeln und geschlechterneutrale Leistungsbewertung vornehmen. Dieses Teilprojekt wird in einem Einzelhandelsunternehmen aus der Möbelbranche durchgeführt. Methoden sind: Arbeitsplatzanalysen, Führungskräfte-Workshops, Entgeltanalysen, Projektgruppen-Meetings, Entwicklung von PE-Instrumenten. Teilprojekt II: Sensibilisierung der Betriebsrätinnen und -räte, Monitoring der Vergütungspraxis einführen. Dieses Teilprojekt wird in einem Kreditinstitut durchgeführt. Methoden sind: Arbeitsplatzanalysen, Mitarbeiter/- innen-befragung, Entgeltanalysen über Paarvergleiche, Projektgruppen-Meetings, Einbeziehung des Betriebsrats. Die Ergebnisse werden ausgewertet. Daraus werden handlungspolitische Empfehlungen abgeleitet. Ein Abschlussbericht wird erstellt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 44; Mitarbeiter/-innen eines Kreditinstituts). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration FINANZIERER: Auftraggeber; Wissenschaftler INSTITUTION: Küpper Sozialforschung & Consulting GmbH Institut für Organisationsentwicklung und Personalmanagement (Theodor-Heuss-Ring 24, Köln) KONTAKT: Rottkord, Hiltrud (Tel , rottkord@kueso.de) [123-F] Ruppe, Kathi; Lott, Margit (Bearbeitung); Spitznagel, Eugen, Dr. (Leitung): Arbeitszeit- und bildungspolitische Optionsmodelle - Potenziale, Akzeptanz und Wirkungen INHALT: Mit Blick auf arbeitszeit- und bildungspolitische Optionsmodelle werden empirische Grundlagen erarbeitet, um Potenziale, Akzeptanz und mögliche Arbeitsmarktwirkungen auszuloten. So wird die Arbeitsmarktbilanz nach Qualifikationsgruppen gegliedert und eine Befragung zu betrieblichen Präferenzen für Optionsmodelle ausgewertet und integriert. In einem dazugehörigen Teilprojekt wird darüber hinaus die Einstellung von Betrieben zum Programm WeGebAU, mit dem die Bundesagentur für Arbeit die Weiterbildung geringqualifizierter und älterer Beschäftigter fördert, analysiert. Ziel: Aufbau einer differenzierten Datenbasis als Grundlage für eine umfassende Analyse arbeitsmarkt- und bildungspolitischer Optionsmodell. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: deskriptive Auswertung von amtlichen Statistiken sowie Betriebs- und Personenbefragungen DATENGEWINNUNG: Betriebsbefragung. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesagentur für Arbeit INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, Nürnberg) KONTAKT: Institution (Tel , info@iab.de)

117 116 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [124-L] Scheffelt, Elke: Egalitäre Beschäftigungspolitik im öffentlichen Dienst?: eine vergleichende Analyse der Beschäftigungssituation von Frauen in Deutschland und den Niederlanden, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, BD. 430), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 319 S., ISBN: INHALT: Einleitend wird der theoretische Rahmen der Arbeit abgesteckt. Die Diskussion bisheriger theoretischer Zugänge zum Staat als Arbeitgeber für Frauen in Verknüpfung mit geschlechterpolitischen Sozialstaatstypologien westlicher Industriegesellschaften spannt den Bogen hin zur Entwicklung eines Modells, das versucht, die Beschäftigungspolitik öffentlicher Arbeitgeber aus geschlechtsspezifischer Perspektive zu erklären, unter Berücksichtigung der Determinanten Sozialpolitik, Arbeitsmarktsituation und Beschäftigungsentwicklungen. In den folgenden zwei Kapiteln werden die Entwicklungen dieser Determinanten für die Niederlande und für Deutschland nachgezeichnet. Ein weiteres Kapitel widmet sich mittels einer Dokumentenanalyse den beruflichen Rahmenbedingungen weiblicher Beschäftigter im öffentlichen Dienst in den zu vergleichenden Ländern; hier werden insbesondere die Veränderungen in der Gleichstellungs- und Frauenförderpolitik bzw. den institutionellen Rahmenbedingungen zur Vereinbarung von Familie und Beruf genauer analysiert. Anschließend werden die Veränderungen der Beschäftigungsverhältnisse weiblicher öffentlich Bediensteter in den beiden Ländern einer genaueren Untersuchung unterzogen. Dabei wird das Augenmerk hauptsächlich auf die Frage gerichtet, ob die eingesetzten Frauenförder- und Gleichstellungspolitiken zu einer sichtlichen Veränderung der Beschäftigungsverhältnisse weiblicher Beschäftigter im öffentlichen Dienst geführt haben und ob in beiden Länden Tendenzen erkennbar sind, die aufzeigen, ob sich die "neuen" Geschlechtermodelle der gesellschaftlichen Makroebene auch auf der Mikroebene der Beschäftigungsstrukturen im öffentlichen Dienst als dem - zumindest ehemals - vorbildlichen Arbeitgeber für Frauen widerspiegeln. Abschließend werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst. (ICF2) [125-F] Schier, Michaela, Dr.; Szymenderski, Peggy, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Jurczyk, Karin, Dr. (Leitung): Entgrenzte Arbeit - entgrenzte Familie. Neue Formen der praktischen Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Arbeit und Familie INHALT: Die Entgrenzung der raum-zeitlichen Bedingungen von Erwerb und Familie erfordert neue Umgangspraktiken, um eine familiale Lebensführung zu etablieren. Interviews mit Müttern und Vätern aus Filmwirtschaft und Einzelhandel gewähren Einblicke in den Alltag erwerbstätiger Eltern und zeigen Rückwirkungen auf den Erwerbsbereich sowie eine drohende "Reproduktionslücke" in Familien auf. Kontext/ Problemlage: Bis in die 1960er Jahre war die Gesellschaft gekennzeichnet durch ein relativ stabiles Verhältnis von Familie und Erwerbsarbeit mit zwei voneinander getrennten Sphären mit klaren geschlechtsspezifischen Zuweisungen. Zunehmend zeigen sich in diesem Verhältnis Wandlungsprozesse, indem die Grenzen zwischen Arbeit und Leben durchlässiger werden. Auch ändern sich die jeweiligen Normalitätskonstruktionen von Familie, Erwerb und Geschlechterverhältnissen. Es vollziehen sich einschneidende Umwälzungen in der Art des Wirtschaftens und Arbeitens wie etwa Arbeitszeitflexibilisierung, Mobilität, Subjektivierung und Intensivierung von Arbeit. Familienleben und Geschlechterverhältnisse enttraditionalisieren sich und werden vielfältiger, der gesamte Alltag wird anforderungsreicher und komplexer. Die Balance von Arbeit und Familie muss

118 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 117 permanent hergestellt werden, die Anforderungen an die praktischen Gestaltungsleistungen in Familien und Arbeitswelten nehmen zu. Fragestellung: Die Studie befasst sich mit der Frage, welche Anforderungen die aktuellen Strukturveränderungen - erstens der erwerbsförmigen Arbeit, zweitens des familialen Zusammenlebens und eng verknüpft mit beiden drittens der Geschlechterverhältnisse - für die Alltagsgestaltung in Familien mit sich bringen und was daraus für das Verhältnis der Bereiche Erwerb und Familie folgt. Bedingungen einer gelingenden Balance sollten ebenso wie Belastungspotentiale identifiziert werden. Ebenso interessierte, ob und wie die Umgangspraktiken der Familien mit den neuen Alltagsanforderungen auf das berufliche Handeln der Mütter und Väter und damit möglicherweise auch auf die Betriebe bzw. den Erwerbsbereich "rückwirken". Zur Gestaltung eines nachhaltig tragfähigen Verhältnisses von Erwerbs- und Familienleben war schließlich von Interesse, welche politischen Forderungen und praktischen Unterstützungsbedarfe aus den Alltagsproblemen der untersuchten Familien ableitbar sind. Darstellung der Ergebnisse: Die doppelte Entgrenzung von Erwerb und Familie ist teilweise selbst gewollt und positiv besetzt, erfordert aber mehr kreative Eigenleistung für die kontinuierliche "Herstellung" von Familienleben: Eltern leben häufig an oder über der Belastungsgrenze. Sie reduzieren weniger die Sorge für ihre Kinder als die Selbstsorge und Zeit für Partnerschaft. Dabei bleibt die Arbeitsteilung der Geschlechter meist traditional, aber Väter geraten verstärkt unter Druck und wünschen mehr Zeit für die Familie. Familiale Kopräsenz wird unter Entgrenzungsbedingungen zur knappen Ressource, sie wird z.t. auf innovative Weise neu gestaltet. Doppelte Entgrenzung wirkt (für die Geschlechter unterschiedlich) sowohl leistungsmotivierend als auch -reduzierend auf den Erwerbsbereich zurück. Ohne sozial-, arbeits- und familienpolitische Unterstützungen bzw. Gegensteuerungen droht eine "Reproduktionslücke" in Familien - mit Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft. METHODE: Die Fragestellungen des Projektes wurden am Beispiel von zwei unterschiedlich strukturierten Berufsfeldern - dem Einzelhandel und der Film- und Fernsehproduktion - untersucht. Nach Branchenanalysen und Experteninterviews wurden im Verlauf des ersten Halbjahres 2006 in Leipzig und München mit 76 erwerbstätigen Müttern und Vätern mit Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren themenzentrierte erzählgenerierende Interviews durchgeführt. Die befragten Familien verfügen über eine unterschiedliche Ressourcenausstattung. Im Kern der Interviews standen die alltägliche Praxis der familialen Lebensführung und die Verarbeitung sowohl der Erwerbsbedingungen als auch der entgrenzten familialen Bedingungen in den Familien. Besonderes Augenmerk wurde nicht nur auf die zeitliche Dimension, sondern auch auf die emotionale und räumliche Dimension der Alltagsgestaltung gelegt. Die Auswertung erfolgte mittels interpretativ rekonstruktiver Verfahren der qualitativen Sozialforschung. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schier, Michaela u.a.: Entgrenzte Arbeit - entgrenzte Familie. Neue Formen der praktischen Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Arbeit und Familie. Endbericht. Chemnitz, April 2008, 372 S. (Publikation geplant) ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.v. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach , München); Technische Universität Chemnitz, Fak. für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Industrie- und Techniksoziologie (09107 Chemnitz) KONTAKT: Leiterin ( jurczyk@dji.de); Schier, Michaela (Dr. schier@dji.de); Syzmenderski, Peggy ( peggy.szymenderski@phil.tu-chemnitz.de)

119 118 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [126-L] Scholz, Rembrandt; Schulz, Anne: Haben Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit einen Einfluss auf die Höhe der Lebenserwartung?, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Bevölkerungsforschung, Bd. 1/2009, S ( chbeitraege/bevoelkerung_09-01_fb.pdf) INHALT: In ihrer empirischen Studie untersuchen die Autoren den Einfluss von Arbeitslosigkeit und Krankheit (Arbeitsunfähigkeit) auf die Lebenserwartung in Deutschland. Datengrundlage sind Statistiken der Rentenversicherung zwischen 1992 und Es zeigt sich, dass die Variabilität der Mortalität sehr groß ist. Die Lebenserwartung allgemein ist am höchsten, wenn weder Anrechnungszeiten für Krankheit noch für Arbeitslosigkeit vorliegt. Dies gilt ebenso für Männer in West- und Ostdeutschland. Westdeutsche Frauen haben die höchste Lebenserwartung bei mindestens einem Monat Anrechnungszeit für Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Ostdeutsche Frauen gleichen eher dem Muster der Männer. Die Befunde für westdeutsche Frauen interpretieren die Verfasser dahin gehend, dass westdeutsche Frauen eine geringere Beteiligung an der Erwerbstätigkeit insgesamt aufweisen. Zudem sehen sie die These bestätigt, dass es für Frauen neben der Erwerbstätigkeit noch andere positive Alternativen zur Lebensgestaltung gibt. (ICC) [127-L] Schröder, Esther: Ein-Euro-Jobs zwischen Anspruch und Realität aus Sicht der Maßnahmeteilnehmer und -teilnehmerinnen: Arbeitsgelegenheiten und die Umsetzung der Arbeitsmarktreformen, (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), Bonn 2009, 47 S., ISBN: (Graue Literatur; library.fes.de/pdf-files/wiso/06794.pdf) INHALT: Die Studie zur Arbeitsmarktpolitik in Deutschland befasst sich mit dem Arbeitsmodell der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - umgangssprachlich auch Ein- Euro-Jobs genannt. Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen Arbeitsgelegenheiten dazu beitragen, Langzeitarbeitslose wieder an das Arbeitsleben, an einen strukturierten Tagesablauf und an die Erwartungen der Arbeitgeber heranzuführen. Die Tätigkeiten müssen zusätzlich sein und dürfen keine reguläre Arbeit verdrängen. Die Autorin setzt sich im ersten Schritt zunächst kritisch mit dem Anspruch und der Wirklichkeit dieses Instruments auseinander und zeichnet nach, wie sich seine Bedeutung im Zeitverlauf gewandelt hat. Neben einer Bilanz der bisherigen Entwicklung unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial für den Zeitraum 1991 bis 2008 stellt die Studie im zweiten Schritt die Sicht der Betroffenen in den Mittelpunkt und beleuchtet die Maßnahmewirklichkeit aus ihrer Perspektive. Dazu werden 50 Langzeitarbeitslose aus dem Land Brandenburg, die gemäß SGB II als erwerbsfähige Hilfebedürftige Arbeitslosengeld II beziehen und denen seit 2004 mindestens eine Arbeitsgelegenheit zugewiesen wurde, in einem ausführlichen Gespräch zu ihren Erfahrungen befragt. Auch mit der Zuweisung von Arbeitsgelegenheiten gilt es, so die Verfasserin abschließend, das Ziel der Wiedereingliederung in reguläre Beschäftigung nicht aus den Augen zu verlieren. Maßnahmen öffentlich geförderter Beschäftigung gehören eingebunden in die Integrationsstrategie und sind dahin gehend generell auf den Prüfstand zu stellen. (ICG2)

120 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 119 [128-L] Seul, Hans-Dieter: Der Wandel der Arbeitsgesellschaft am Beispiel der Ich-AG: die Entgrenzung von Arbeit, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, VIII, 263 S., ISBN: INHALT: "Ausgangspunkt des Themas ist die seit den 1980er Jahren anhaltende wissenschaftliche Debatte um die 'Krise der Arbeitsgesellschaft', wobei der zugrundegelegte Krisenbegriff an der sich wandelnden Figur des 'verberuflichten Arbeitnehmers' in der kapitalistisch verfaßten Industriegesellschaft hin zu einer 'verbetrieblichten Lebensführung' in der Dienstleistungsgesellschaft festgemacht wird. Dazu hat der Autor mehrere 'Ich-AGs' über zwei Jahre begleitet, um die Veränderungen im Verhältnis von Arbeit und Leben zu analysieren. In der Untersuchung wird zunächst die theoretische Literatur zum Wandel der Arbeitswelt und der Arbeitsgesellschaft aufgearbeitet, sodann eine strukturelle Analyse des deutschen Arbeitsmarktes zu Beginn des 21. Jahrhunderts vorgenommen und schließlich werden die Grundlagen des Konzeptes des Ich-AG-Modells dargestellt. Darauf aufbauend folgt das umfangreiche empirische Material." (Autorenreferat) [129-L] Wächter, Sylvia: Zur kulturellen Prägung deutscher und japanischer Rekrutierungsverfahren, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 18/2009, H. 3, S (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Prozess der Rekrutierung von Hochschulabsolventen und allen damit in Verbindung stehenden Kommunikate wie Stellenanzeigen, Bewerbungsschreiben oder Jobinterviews unterliegen kultureller Prägung. Die Verfasserin zeigt, wie kulturelle Faktoren das Rekrutierungsverfahren in Japan sowie die Kommunikation während des Prozesses im Vergleich zu Deutschland determinieren. Der Vergleich macht deutlich, dass (2) der gesamte Bewerbungsund Rekrutierungsprozess kulturell geprägt ist, dass (3) Kommunikate wie Lebenslauf und Rirekisho mit den jeweils zugrunde liegenden kulturellen Erwartungen und Konzepten korrespondieren, dass (3) kulturelle Konzepte nicht nur der gesamten Einstellungs- und Bewerbungsprozess in seinen Erscheinungen und Formen prägen, sondern auch bestimmen, was als wichtig erachtet wird. Zudem werden die durch Wertwandel und technische Neuerungen entstandenen neuen Möglichkeiten der Rekrutierung in Japan dargestellt. (ICE2) [130-L] Wihstutz, Anne: Verantwortung und Anerkennung: qualitative Studie zur Bedeutung von Arbeit für Kinder, (Kinder, Jugend, Lebenswelten : transnationale und interkulturelle Studien, Bd. 5), Berlin: Lit Verl. 2009, 234 S., ISBN: INHALT: Die vorliegende Studie rückt die Kinder als soziale Akteure in den Mittelpunkt und diskutiert ihre gesellschaftliche Teilhabe über Arbeit. Die Autorin fragt nach den möglichen Auswirkungen der Arbeitstätigkeiten der Kinder auf ihre individuelle Handlungsfähigkeit im Sinne ihrer gesellschaftlichen Partizipation. Den sozialen Status von Kindern bzw. die sozialen Differenzen, die zwischen Mädchen und Jungen und Erwachsenen bestehen, versteht sie als soziale Konstruktionen und damit als beeinflussbar. Ziel ihrer Studie ist es, eine Lücke in der soziologischen Kindheits- und Arbeitsforschung zu schließen und die sozialen Prozesse und Praktiken herauszuarbeiten, die die Alltagserfahrungen von Mädchen und Jungen struktu-

121 120 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit rieren. Mit der Fokussierung auf das Phänomen "Arbeit" untersucht sie, wie die Differenz zwischen Kindern und Erwachsenen fortlaufend interaktiv konstruiert wird, einerseits durch die kulturellen Aktivitäten von Individuen, und andererseits als Ausdruck der sozialen Verhältnisse, die aus umfassenden sozialen und ökonomischen Prozessen hervorgehen und strukturell verankert sind. Die Studie schließt an einen recht jungen Diskurs zur Kinderarbeit an, der sich in den letzten 15 Jahren vor allem in den skandinavischen Ländern und Großbritannien entwickelt hat. Mittels qualitativer Methoden der Sozialforschung und der Theorie der Anerkennung werden in explorativer Weise die subjektiven Bedeutungen der Arbeit für Kinder analysiert. (ICI2) [131-F] Wotschack, Philip (Bearbeitung); Solga, Heike, Prof.Dr. (Leitung): Betriebliche Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik im Lebensverlauf INHALT: Der fortschreitende Strukturwandel der Erwerbsarbeit und Erwerbsverläufe erzeugt neue Unsicherheiten und Risiken auf Seiten der Beschäftigten und droht soziale Ungleichheiten zu verschärfen. Mit besonderen Risiken sind hauptsächlich gering qualifizierte und weibliche Beschäftigte konfrontiert. Betrieblichen Handlungsansätzen, die auf den Erhalt der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zielen und Instrumente zur besseren Vereinbarkeit der Erwerbsarbeit mit anderen Lebensbereichen bereitstellen, kommt bei der Bewältigung dieser Risiken eine wichtige Funktion zu. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, hier neue Ansätze einer präventiv orientierten Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik von Unternehmen zu untersuchen und die betrieblichen und überbetrieblichen Rahmenbedingungen ihres erfolgreichen Einsatzes zu identifizieren. Das Forschungsvorhaben untersucht und bewertet dabei Handlungsansätze im Bereich der "demografiebewussten" oder "lebenszyklusorientierten" Personalarbeit und des "lebenslangen Lernens". Im Zentrum stehen präventive, langfristig ausgerichtete Instrumente der Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik, die hinsichtlich ihrer "Passung" mit den im Lebensverlauf wechselnden zeitlichen und finanziellen Bedarfen sowie Möglichkeiten (Lebenslaufperspektive) männlicher und weiblicher Beschäftigter in unterschiedlichen Arbeits- und Lebenskontexten und unterschiedlichen Qualifikationen (Differenzierungs- bzw. Ungleichheitsperspektive) bewertet werden. Leitend ist die Frage, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen diese Ansätze einerseits bedarfsgerechte Zeiträume für berufliche und außerberufliche Interessen der Beschäftigten ermöglichen (Vereinbarkeit) und diese andererseits systematisch mit Angeboten der beruflichen Weiterbildung (Beschäftigungsfähigkeit) verbinden. Das Forschungsvorhaben verfolgt dabei ein soziologisches Erkenntnisinteresse, in dessen Zentrum die Analyse der institutionellen Voraussetzungen einer präventiv ausgerichteten Arbeitspolitik von Organisationen steht. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Untersuchungsfeld des Projekts bilden Vorreiterbetriebe in der Bundesrepublik Deutschland, die aktuell Ansätze und Instrumente der präventiven, lebenslauforientierten Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik entwickelt und eingeführt haben. Methodisch ist eine Kombination aus (1) Unternehmensfallstudien auf Basis ausführlicher Interviews mit betrieblichen Entscheidungsträgern und Experten, (2) standardisierten Befragungen und qualitativen (problemzentrierten) Interviews mit Beschäftigten in ein bis zwei Unternehmen, (3) Sekundäranalysen repräsentativer Unternehmensdaten sowie (4) einem Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Experten aus europäischen Vorreiterländern geplant. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hildebrandt, Eckart; Wotschack, Philip: Working-life time accounts in German companies: new opportunities for structuring working hours and careers?

122 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 121 in: Ester, Peter; Muffels, Ruud; Schippers, Joop; Wilthagen, Ton (eds.): Innovating European labour markets: dynamics and perspectives. Cheltenham: Elgar 2008, pp ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung ggmbh Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt (Reichpietschufer 50, Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , wotschack@wzb.eu) [132-L] Wyss, Kurt; Sedlak, Iva: Geschlechterfrage und soziale Frage sind nicht zu trennen: "Schlechte Arbeit" durch Gender Mainstreaming und Workfare, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 56, S (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Die in der Studie zur Diskussion gestellte These lautet: Mit der seit den 1980er Jahren sich durchsetzenden Globalisierung ging die Vision einer gesellschaftskritischen Koppelung von Geschlechterfrage und sozialer Frage verloren. Im Konzept von Gender Mainstreaming fehlt der gesellschaftskritische Sinn für die umfassend verstandene soziale Frage. Im Konzept von Workfare fehlt der gesellschaftskritische Sinn für die umfassend verstandene Geschlechterfrage. Als "verselbständigte Strategien" ermangelt es beiden Seiten des nötigen emanzipatorischen Potentials. Entsprechend leicht ließen sie sich in (un-)heimliche Agenturen des globalisierten Kapitalismus verwandeln. Als solche begünstigen sie die dem Kapitalismus inhärente Tendenz zu "schlechter Arbeit". Die Befürworter von Gender Mainstreaming und Workfare erwecken den Eindruck, so die Verfasser, als hätte im Vergleich zu den früheren Formen von Frauendiskriminierung und sozialstaatlicher Bevormundung ein gesellschaftlicher Fortschritt stattgefunden. Sie sprechen von verbesserter Gleichstellung einerseits, von verbesserter Integration andererseits. Ein solcher Fortschritt aber hat - so die These der Autoren - nicht stattgefunden, sondern wird lediglich vorgetäuscht. Solche Verkehrung wird dann erkennbar, wenn man hinter die neu aufgerichteten ideologischen Fassaden von Gender Mainstreaming und Workfare zu sehen und festzustellen bereit ist, wie sehr unter dem Deckmantel von "Gleichstellung" soziale Ungleichstellung und Abwertung und wie sehr unter dem Deckmantel von "Integration" soziale Stigmatisierung und Ausgrenzung betrieben wird, was die Tendenz zu "schlechter Arbeit" befördert. Um diesen ideologischen Schleier zu zerreißen, bedarf es eines Denkens, das die von der Gesellschaft für "normal" gehaltenen Forderungen und Förderungen mit den Lebenslagen und Lebenswünschen der "Geförderten" wirklich zu konfrontieren versteht. Nur so kommen die nach wie vor bestehenden fundamentalen Interessengegensätze zwischen gesellschaftlichen Machtstrukturen und individueller Selbstbestimmung zum Vorschein. (ICF2) [133-L] Zlatkin-Troitschanskaia, Olga; Beck, Klaus; Sembill, Detlef; Nickolaus, Reinhold; Mulder, Regina (Hrsg.): Lehrprofessionalität: Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung, (Beltz Bibliothek), Weinheim: Beltz 2009, 755 S., ISBN: INHALT: "In den vergangenen Jahren hat sich die pädagogische Sicht auf die Lehrerrolle radikal gewandelt: vom Instrukteur zum Lernbegleiter. Was auf den ersten Blick als Bedeutungsver-

123 122 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit lust erscheint, erweist sich bei näherem Hinsehen als dessen Gegenteil: Die Anforderungen an professionelles Lehren sind rapide gewachsen und bedürfen einer umfassenden Analyse und Neubestimmung. Rund 60 Autorinnen und Autoren aus der empirischen Bildungsforschung - auch aus dem Bereich berufliches Lehren und Lernen - zeigen, welche Wirkungen Lehrprofessionalität hat und wie sie sich messen und entwickeln lässt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil I: "Professionalität" als Problemtitel: Olga Zlatkin-Troitschanskaia, Klaus Beck, Detlef Sembill, Reinhold Nickolaus; Regina Mulder: Perspektiven auf "Lehrprofessionalität" - Einleitung und Überblick (13-32); Holger Reinisch: "Lehrprofessionalität" als theoretischer Term - Eine begriffssystematische Analyse (33-43); Thomas Kurtz: Professionalität aus soziologischer Perspektive (45-54); Teil II: Der Professionalitätsbegriff - Theoretische und messmethodische Aspekte: Zur Dimensionalität des Professionalitätskonstrukts: Sabine K. Lehmann-Grube, Reinhold Nickolaus: Professionalität als kognitive Disposition (59-70); Michael Besser, Stefan Krauss: Zur Professionalität als Expertise (71-82); Jürgen Seifried, Birgit Ziegler: Domänenbezogene Professionalität (83-92); Ralf Witt: Pädagogische Professionalität und die Differenzierung der Domänen in der beruflichen Bildung (93-103); Reinhold S. Jäger: Diagnostische Kompetenz und Urteilsbildung als Element von Lehrprofessionalität ( ); Silke Hertel, Simone Bruder, Bernhard Schmitz: Beratungs- und Gesprächsführungskompetenz von Lehrkräften ( ); Jan U. Hense, Heinz Mandl: Evaluations- und Selbstevaluationskompetenz von Lehrenden - Warum benötigen Lehrende Evaluationskompetenzen? ( ); Manfred Hofer: Kompetenz im Umgang mit Schülerheterogenität als Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit ( ); Modellierungs- und Operationalisierungsansätze: Mareike Kunter, Uta Klusmann, Jürgen Baumert: Professionelle Kompetenz von Mathematiklehrkräften: Das COACTIV-Modell ( ); Fritz K. Oser, Sarah Heinzer: Die Entwicklung eines Qualitätskonstrukts zur advokatorischen Erfassung der Professionalität ( ); Sigrid Blömeke, Gabriele Kaiser, Rainer Lehmann, Johannes König, Martina Döhrmann, Christiane Buchholtz, Sebastian Hacke: TEDS-M: Messung von Lehrerkompetenzen im internationalen Vergleich ( ); Katharina Schwindt, Tina Seidel, Geraldine Blomberg, Kathleen Stürmer: Kontextualisierte Erfassung pädagogisch-psychologischer Kompetenz bei Studierenden des Lehramts - Das Projekt OBSERVE ( ); Cornelia Gräsel, Sabine Krolak-Schwerdt: Lehrprofessionalität im Schwerpunktprogramm "Kompetenzmodelle" ( ); Messung und Diagnose von Professionalität: Klaus Beck: Strategien empirischer Forschung zur Professionalität von Lehrpersonen - Ein kritischer Blick aus methodologischer Sicht ( ); Lutz-Michael Alisch, Rico Hermkes, Kathrin Möbius: Messen von Lehrprofessionalität I: Grundlagen ( ); Lutz-Michael Alisch, Rico Hermkes, Kathrin Möbius: Messen von Lehrprofessionalität II: Metrologie ( ); Oliver Lüdtke: Mehrebenenmodellierung in der empirischen Bildungsforschung ( ); Johannes Hartig: Messung der Kompetenzen von Lehrpersonen mit Modellen der Item-Response-Theorie ( ); Sigrid Blömeke, Susan Seeber, Gabriele Kaiser, Björn Schwarz, Rainer Lehmann, Anja Felbrich, Christiane Müller: Differentielle Item-Analysen zur Entwicklung professioneller Kompetenz angehender Lehrkräfte während der Lehrerausbildung ( ); Teil III: Entwicklung der Professionalität von Lehrenden: Internale Dimensionen: Gerhard Minnameier: Kognitive Voraussetzungen der Entwicklung von pädagogischer Professionalität ( ); Detlef Sembill, Jürgen Seifried: Konzeptionen, Funktionen und intentionale Veränderungen von Sichtweisen ( ); Elsbeth Stern: Implizite und explizite Lernprozesse bei Lehrerinnen und Lehrern ( ); Tina Hascher, Andreas Krapp: Emotionale Voraussetzungen der Entwicklung der Professionalität von Lehrenden ( ); Andreas Krapp, Tina Hascher: Motivationale Voraussetzungen der Entwicklung der Professionalität von Lehrenden ( ); Fritz K: Oser: Moral jenseits von organisierter Erlaubtheit - Zur inneren und äußeren

124 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit 123 Effizienz eines professionellen Ethos ( ); Regina H. Mulder, Gerhard Messmann, Hans Gruber: Professionelle Entwicklung von Lehrenden als Verbindung von Professionalität und professionellem Handeln ( ); Externale Dimensionen: Birgit Ziegler: Zur Genese von Professionalität - Berufsfindungs- und Berufswahlprozess ( ); Ewald Terhart: Erste Phase: Lehrerbildung an der Universität ( ); Markus M. Böhner: Wirkungen des Vorbereitungsdienstes auf die Professionalität von Lehrkräften ( ); Stephan G. Huber: Wirksamkeit von Fort- und Weiterbildung ( ); Ueli Halbheer, Kurt Reusser: Innovative Settings und Werkzeuge der Weiterbildung als Bedingung für die Professionalisierung von Lehrpersonen ( ); Susanne Weber, Frank Achtenhagen: Forschungs- und evidenzbasierte Lehrerbildung ( ); Dina Kuhlee, Jürgen van Buer: Professionalisierung in der neuen gestuften Lehrerbildung - Zwischen traditionellen Berufsbildern der Studierenden und professionsorientierter Kompetenzentwicklung ( ); Organisationale Kontexte: Rolf Dubs: Leitungsstrukturen in Bildungsorganisationen - Leadership und die Folgen für die Professionalität von Lehrenden ( ); Wolfgang Böttcher, Timm Liesegang: Das Verhältnis von Institutions- und Organisationsentwicklung und deren Bedeutung für Professionalität von Lehrenden ( ); Nils Berkemeyer, Wilfried Bos: Professionalisierung im Spannungsfeld externer und interner Evaluation ( ); Hans Merkens: Organisationskultur und Professionalisierung ( ); Harm Kuper: Organisationales Wissen, Wissensmanagement und lernende Organisation ( ); Regina H. Mulder, Christian Harteis, Hans Gruber: Lernen von Lehrenden im Arbeitsprozess ( ); Manfred Prenzel, Claudia Fischer: Lehrkräfte lernen in Gruppen und Organisationen - Erfahrungen aus zehn Jahren SINUS-Modellversuchen ( ); Volker Krumm: Elternarbeit und die Wirkung auf professionelles Handeln der Lehrenden ( ); Teil IV: Wirksamkeit und Wirkungen von Lehrprofessionalität: Personale Perspektive: Uwe Schaarschmidt: Beanspruchung und Gesundheit im Lehrberuf ( ); Lutz Schumacher, Peter Paulus, Bernhard Sieland: Unterricht, Schule, Bildungssystem und Gesellschaft - Situative Einflussfaktoren auf die Gesundheit und Professionalität von Lehrkräften ( ); Lisa M. Warner, Ralf Schwarzer: Selbstwirksamkeit bei Lehrkräften ( ); Stefan Denzler, Stefan C. Wolter: Laufbahnentscheide im Lehrberuf aus bildungsökonomischer Sicht ( ); Interpersonale Perspektive: Josef Künsting, Melanie Billich, Frank Lipowsky: Der Einfluss von Lehrerkompetenzen und Lehrerhandeln auf den Schulerfolg von Lernenden ( ); Eveline Wuttke: Zum Einfluss der professionellen Lehrkompetenz auf die Konstruktion und Steuerung von Lehr-Lern-Umgebungen und -Prozessen ( ); Christine Pauli, Kurt Reusser: Zum Einfluss von Professionalität auf die Qualität von Lehr-Lern-Prozessen ( ); Birgitta Kopp, Melanie Germ, Heinz Mandl: Professionelle Unterstützung von Lernprozessen durch Tutoren ( ); Lothar Reetz: Lehrprofessionalität im Umgang mit fachdidaktischen Konstruktionen zum Wirtschaftslehre- Unterricht - Dargestellt am Beispiel der didaktischen Fallstudie ( ); Transpersonale Perspektive: Stephan Schumann, Franz Eberle: Überlegungen zur Erfassung von langfristigen Effekten der Professionalität von Lehrenden ( ); Olga Zlatkin-Troitschanskaia, Manuel Förster: Wirkung der Lehrprofessionalität auf Schulorganisation und Schulentwicklung ( ); Silvia Teuber, Uschi Backes-Gellner, Johannes Mure: Erfassung der Wirkung von Lehrprofessionalität aus bildungsökonomischer Perspektive ( ).

125 124 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit [134-L] Zwickl, Klara: Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in Österreich, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 35/2009, H. 3, S (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede sind heute wieder auf dem Niveau von Während im Zeitraum 1980 bis 1992/ 93 eine leichte Reduktion geschlechtsspezifischer Einkommensunter-schiede beobachtet werden kann, steigen die Ungleichheiten seit Mitte der 1990er-Jahre. Laut dem jüngsten Einkommensbericht des Rechnungshofs (2008) lag das mittlere Bruttojahreseinkommen von Frauen im Jahr 2007 bei 59,3% des vergleichbaren Männereinkommens. Frauen im unteren Einkommensbereich mussten in den letzten 15 Jahren die stärksten Einkommensverluste hinnehmen. Wenn auch die Höhe der Einkommensunterschiede keinen Unterschied zu 1980 aufweist, haben sich die Ursachen der Einkommensdifferenzen bedeutend verändert. Bildungs- und Qualifikationsunterschiede erklären heute einen zunehmend geringeren Teil der Lohnschere, Arbeitszeit hingegen wird zu einer immer wichtigeren Determinante. Arbeitszeitbereinigt verdienen Frauen circa 75-78% der Männereinkommen, fast 50% der Einkommensunterschiede können somit bereits durch die geringere durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Frauen erklärt werden. Im europäischen Vergleich liegt Österreich 2007 an vorletzter Stelle von 28 Ländern, nur in Estland ist die Einkommensdifferenz der Frauen zu den Männern größer. Dieser Beitrag bietet einen Überblick zur wichtigsten spezifischen Literatur und untersucht mittels eigenen Auswertungen, beruhend auf den EU-SILC-2005-Daten, die Ursachen der anhaltend großen Lohnschere in Österreich sowie das schlechte Abschneiden Österreichs im europäischen Vergleich. Fokussiert wird dabei insbesondere auf die zunehmend ungleich verteilte Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern. Die eigene empirische Auswertung bestätigt, dass Arbeitszeit in allen Einkommensgruppen, insbesondere jedoch im unteren Einkommensbereich, einen großen Teil der Einkommensunterschiede erklärt." (Autorenreferat)

126 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie [135-L] Becker, Karin; Brinkmann, Ulrich; Engel, Thomas: Gesundheit in der Krise: Reaktionsweisen von Beschäftigten im Umgang mit dem wirtschaftlichen Abschwung, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 29/2009, H. 56, S (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504) INHALT: Der Verfasser greift die Perspektive von Beschäftigten auf und analysiert, welche Reaktionsmuster sich hier identifizieren lassen und wie diese handlungsmächtig werden könnten. Es wird argumentiert, dass die Krise den Gestaltungsspielraum der Beschäftigten einschränkt, betriebspolitisch aktiv zu werden: Die Zeichen stehen eher auf Abwarten und Wegducken denn auf Renitenz und Widerstand. Aber auch Sparflamme und Nichtstun sind riskant: Als Kostenfaktor ohne Produktivitätsnutzen besteht die Gefahr auf die nächste Namensliste des Personalabbaus zu geraten - für einen großen Teil der Beschäftigten dürfte sich der schmale Grat angemessenen Krisenverhaltens genau so darstellen. Entscheidend für die Argumentation in der Studie ist die Schnittmenge von drei neoliberalen Deregulierungsoffensiven erstens im Finanzmarkt, zweitens im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie drittens am Arbeitsmarkt. Der Autor zeigt, dass die disziplinierende Wirkung von Wirtschaftskrisen auf die Beschäftigten keine zwangsläufige Entwicklungstendenz aufweist. Als Hintergrund für diese Reaktionsweise muss auch die lang anhaltende Deregulierungsoffensive auf mehreren betriebspolitisch wirksamen Handlungsfeldern angesehen werden: Finanzmarkt, Arbeitsmarkt und Arbeits- und Gesundheitsschutz wurden soweit dereguliert, dass den Beschäftigten im Falle einer Unternehmensbestandskrise eine Weitung der Perspektive auf den Arbeitsmarkt aufgezwungen wird - jedoch nicht als erwünschter Effekt einer neoliberalen Politik der Stärkung von Eigenverantwortung und Arbeitskraftunternehmertum, sondern als Effekt einer widerständigen Haltung. Widerstand, so die These, fördert die Gesundheit. (ICF2) [136-F] Blaudszun-Lahm, Annette, Dipl.-Pflegewirtin; Eierdanz, Frank, Dr. (Bearbeitung); Weber, Harald, Dr. (Leitung): Benchmarking der Förderungs- und Rehabilitationsqualität in Werkstätten für behinderte Menschen (Reha-Benchmarking) INHALT: Ziel des Projektes ist die Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Förderung und Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen sowie die Nutzung der Erkenntnisse in einem kontinuierlichen Benchmarking-Prozess. Zur Zeit beteiligen sich 19 Werkstätten für Menschen mit Behinderungen an diesem Projekt. Mit Hilfe von Indikatoren (Kennzahlensystem) werden in den am Projekt teilnehmenden Werkstätten über einen definierten Zeitraum Messungen zur Kennzahlenerhebung durchgeführt. Diese Messungen werden ergänzt durch Befragungen der Mitarbeiter mit Behinderungen zur Abbildung des subjektiven Erlebens der Förderungs- und Rehabilitationsleistungen. Die Auswertung der Daten erfolgt am Institut für Technologie und Arbeit (ITA). Werkstattvergleichende Auswertungen ermöglichen eine Evaluation der Leistungserbringung in der eigenen Werkstatt sowie den Austausch mit anderen am Projekt teilnehmenden Werkstätten. Vom ITA moderierte zweitägige Benchmarking-Workshops, aber auch Lernpartnerschaften einzelner Werkstätten unterstützen ein "Lernen von den Besten" sowie die Priorisierung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen in den teilnehmenden Werkstätten. Zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Kenn-

127 126 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie zahlensystems findet einmal jährlich ein Benchmarking-Forum statt, bei dem die Teilnehmer aller Werkstätten den Weiterentwicklungsbedarf diskutieren und Ziele vereinbaren. Darauf basierend modifiziert das ITA in Zusammenarbeit mit den aus dem Forum hervorgegangenen Arbeitsgruppen das Kennzahlensystem und passt es bedarfsgerecht an. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: 1. Identifikation geeigneter Kennzahlen für ein Kennzahlensystem; 2. Erprobung in Pretests und Adaption; 3. Durchführung systematischer, zeitgleicher Selbstmessungen; 4. Durchführung standardisierter Befragungen, 5. Ableitung des Weiterentwicklungsbedarfs; 6. Anpassung bzw. Weiterentwicklung des Kennzahlensystems in dezidierten Arbeitsgruppen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: ; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 7.000; Mitarbeiter mit Behinderungen; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Blaudszun-Lahm, A.: Benchmarking in WfbM: Lernen vom Besten durch kennzahlenbasierte Rehabilitationsvergleiche. in: Geistige Behinderung, Jg. 44, 2005, 4, S Blaudszun-Lahm, A.: Lernen vom Besten. in: SOCIALwirtschaft, Jg. 16, 2006, 2, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; 19 Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.v. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Postfach 3049, Kaiserslautern) KONTAKT: Blaudszun-Lahm, Annette (Tel , annette.blaudszun-lahm@ita-kl.de) [137-F] Engel, Thomas, M.A.; Becker, Karina, Dr.; Sauer, Dieter, Prof.Dr.; Kratzer, Nick, Dr.; Dunkel, Wolfgang, Dr.; Schüpbach, Heinz, Prof.Dr.; Wilde, Barbara, Dipl.-Psych.; Peters, Klaus, Dr.; Stadlinger, Jörg; Ahlers, Elke; Stangenberg, Constanze, Dipl.-Psych.; Satzer, Rolf, Dipl.- Psych.; Krause, Andreas, Dr.; Pickshaus, Klaus; Menz, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Dörre, Klaus, Prof.Dr.; Brinkmann, Ulrich, Dr.rer.pol. (Leitung); Brinkmann, Ulrich, Dr.rer.pol. (Betreuung): PARGEMA - partizipatives Gesundheitsmanagement. Innovationsspiralen im Arbeits- und Gesundheitsschutz bei neuen Organisations- und Steuerungsformen INHALT: Das Vorhaben dient der Entwicklung, Erprobung, Evaluation und Verallgemeinerung von Gestaltungsansätzen eines partizipativen Gesundheitsmanagement, das dem Leitbild "Prävention durch Partizipation" verpflichtet ist. Im Einzelnen werden partizipative Präventionsprozesse in den beteiligten Unternehmen in Gang gesetzt und begleitet, Verfahren, Richtlinien und Instrumente zur Unterstützung von Innovationsspiralen im betrieblichen Gesundheitsmanagement entwickelt und verallgemeinert, neue Beteiligungsformen und Akteurskonstellationen in den Betrieben und auf überbetrieblicher Ebene angeregt, unterstützt und verstetigt, Informations- und Beratungsangebote für den breiten Transfer in Unternehmen verschiedener Größen und Branchen konzipiert und erprobt. (S.a. ). METHODE: Mikropolitik; Neoinstitutionalismus, Organisationssoziologie; Actionresearch/ Aktionsforschung; Marktgrenzenverschiebung. Interviews und Fragebögen zur Erfassung des aktuellen Stands des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Betrieb; Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen in Betrieben: Erfassung von Fehlbelastungen, Ressourcen und Be-

128 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 127 finden mit Hilfe von Fragebögen, Einstufung von Humankriterien und Regulationshindernissen mittels Tätigkeitsanalysen, Bewertung der Ergebnisse in einem Abstimmungsprozess gemeinsam mit den Mitarbeitern, Moderation von Workshops zur Reduktion der Gefährdungen; Fragebögen zur Erfassung der Partizipationsbedingungen im Unternehmen; Qualifizierungsmaßnahmen zur Erhöhung der Partizipationskompetenz; Fragebögen und Interviews zu den Auswirkungen neuer Organisations- und Steuerungsformen auf die Belastungssituation der Mitarbeiter; Fragebögen zur Erfassung des Ausmaßes an Indirekter Steuerung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: mind. 40; Akteure des Gesundheitsschutzes aus den Fallstudienunternehmen und Experten außerhalb der Betriebe -Berufsgenossenschaften, Betriebsärzte, Versicherungen, Arbeitnehmerund Arbeitgebervertreter-; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion (Stichprobe: mind. 3; Moderation betrieblicher Gesundheitsgruppen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: mind. 300; Beschäftigtenbefragung in allen drei Fallstudienunternehmen geplant; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit: Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kratzer, N.; Dunkel, W.: Neue Wege im betrieblichen Gesundheitsmanagement - das Projekt PARGEMA. in: Schröder, L.; Urban, H.-J. (Hrsg.): Gute Arbeit. Handlungsfelder für Betriebe, Politik und Gewerkschaften. Frankfurt/ Main: Bund-Verl. 2009, S Sauer, D.: Gute Arbeit statt humaner Arbeit - mehr als ein Wechsel des Begriffs? in: Schröder, L.; Urban, H.-J. (Hrsg.): Gute Arbeit. Handlungsfelder für Betriebe, Politik und Gewerkschaften. Frankfurt/ Main: Bund-Verl. 2009, S Becker, K.; Brinkmann, U.; Engel, T.: Gesundheitsschutz - eine Kostenfrage? in: Gute Arbeit, Jg. 20, 2008, 10, S Dies.: Vorsorge durch Teilhabe. Wie Beteiligung Gesundheitsschutz und Kostenbilanz von Unternehmen verbessern kann. in: Henning, K.; Richert, A.; Hees, F. (Hrsg.): Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz Aachen: Wiss.-Verl. Mainz 2008, S Kratzer, N.; Dunkel, W.; Menz, W.: Partizipation im betrieblichen Gesundheitsmanagement. in: Henning, K.; Richert, A.; Hess, F. (Hrsg.): Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz Tagungsband zur Jahrestagung 2007 des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachen: Wiss.-Verl. Mainz, S Dies.: Von der "partizipativen Arbeitsgestaltung" zum "partizipativen Gesundheitmanagement". in: GfA (Hrsg.): Produkt- und Produktions-Ergonomie - Aufgabe für Entwickler und Planer. Bericht zum 54. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April Dortmund: GfA-Pr. 2008, S Schüpbach, H.: Die Rolle der Führungskräfte bei der Entwicklung und Umsetzung partizipativer Konzepte der Gesundheitsförderung, in: Tagungsband zur Tagung "Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz 2020". Im Druck.+++Wilde, B.: Die Doppelrolle von Führung in der betrieblichen Gesundheitsförderung - eine empirische Untersuchung zu Belastung, Beanspruchung, Bewältigung und gesundheitlicher Führung. in: GfA (Hrsg.): Produkt- und Produktions-Ergonomie - Aufgabe für Entwickler und Planer. Bericht zum 54. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April Dortmund: GfA-Pr. 2008, S Wilde, B.; Bahamondes Pavez, C.; Hinrichs, S. u.a.: Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung als Baustein eines partizipativen Gesundheitsmanagements. in: GfA (Hrsg.): Produkt- und Produktions-Ergonomie - Aufgabe für Entwickler und Planer. Bericht zum 54. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April Dortmund: GfA- Pr. 2008, S Wilde, B.; Hinrichs, S.; Schüpbach, H.: Der Einfluss von Führungskräften und Kollegen auf die Gesundheit der Beschäftigten - zwei empirische Untersuchungen in einem Industrieunternehmen. in: Wirtschaftspsychologie, 10, 2008, 1, S Becker, K.; Brinkmann, U.; Dörre, K., Engel, T.: Die Kosten des Sparens am Arbeits- und Gesundheitsschutz. in: WEKA-Betriebsleiterhandbuch, Dunkel, W.; Kratzer, N.: Mehr Autonomie und mehr Druck - die Beschäftigten müssen hier selbst aktiv werden. in:

129 128 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie Gute Arbeit, Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 2007, H. 5, S Krause, A.; Bäuerle, F.; Bader, F.; Beiroth, A.; Boos, V.; Noll, T.: Die Mischung macht's! KABA zur Gefährdungsbeurteilung: Erfahrungen bei der SICK AG. in: Dunckel H.; Pleiss, C. (Hrsg.): Kontrastive Aufgabenanalyse - Grundlagen, Entwicklungen und Anwendungserfahrungen. Zürich: vdf 2007, S Satzer, Rolf: Ausgeleuchtet - vom Arbeiten und Leben in der Filmindustrie. Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von selbstständigen und auf Produktionsdauer Beschäftigten in der Film- und Fernsehbranche. Berlin: Agit-Druck Ders.: Vermarktlichung und Politik - Arbeitspolitik unter den Bedingungen Indirekter Steuerung. in: Peter, G. (Hrsg.): Grenzkonflikte der Arbeit - die Herausbildung einer neuen europäischen Arbeitspolitik. Hamburg: VSA 2007, S Kratzer, N.: Projekt PARGEMA - Instrumente für ein beteiligungsorientiertes Gesundheitsmanagement. T. 1. in: Gute Arbeit, Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 2006, H. 11, S Satzer, R.: Belegschaftsbefragungen. in: Gröschel, U. (Hrsg.): Betriebsrat professionell, Frankfurt a. M. 2006, S Satzer, R.; Geray, M.: Stress - Psyche - Gesundheit. Das START-Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsbelastungen, Frankfurt a.m Satzer, R.: Die Gefährdungsbeurteilung: das zentrale Präventionsinstrument menschengerechter Arbeitsgestaltung. in: IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg (Hrsg.): Tatort Betrieb: erst ausgepresst - dann abserviert! Humane Arbeit für Jung und Alt. Stuttgart 2006, S Ahlers, E.; Brussig, M.: Gefährdungsbeurteilungen in der betrieblichen Praxis. in: WSI-Mitteilungen, 2005, 9, S Becker, K.; Brinkmann, U.; Engel, T.: Gesundheitsschutz - eine Kostenfrage? in: Gute Arbeit, 2008, 10, S Becker, K.; Brinkmann, U.; Engel, T.: Gefährdungsbeurteilung von unten: Die Beschäftigten selbst sind die eigentlichen Akteure. in: Gute Arbeit 21, 2009, 1, S Umfangreiche Veröffentlichungen unter: ARBEITSPAPIERE: Kratzer, N.: Selbstmanagement: Überforderung oder Lösung? Partizipation in neuen Organisations- und Steuerungsformen. 2. Jahrestagung "Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz 2020: Innovationsfähigkeit stärken - Wettbewerbsfähigkeit erhalten" in Aachen.+++Becker, K.; Brinkmann, U.; Engel, T.: Praxiserfahrungen mit Einstiegsstrategien in die Gefährdungsbeurteilung aus den neuen Bundesländern. Workshop: Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen: Deutsche und europäische Ansätze und Erfahrungen. Veranstalter: BAuA - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und EU-OSHA - Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz am 22. Oktober in Berlin Becker, K.: Hybride Beteiligung am Beispiel der "Gefährdungsbeurteilung von unten", Vertrauensleute-Konferenz Sprockhövel, vom Oktober 2008, Veranstalter: IG Metall Bundesvorstand.+++Becker, K.; Engel, T.: Der lange Weg bis zur Rente. Demographischer Wandel im Betrieb. Vertrauensleutekonferenz der IG Metall Thüringen am 27. September 2008 in Erfurt.+++Kratzer, N.: Work performance and health policies in enterprises - new areas for the cooperation of direct and representative participation? European Workplace Participation Forum: New Ways To Effective Forms Of Worker Participation vom September 2008 in Rom.+++Brinkmann, U.: Vom Arbeitsschutz zur Gesundheitsprävention? PARGEMA - ein Projekt zur Einführung eines beteiligungsorientierten betrieblichen Gesundheitsmanagements. Experten-Forum am 25. Juni 2008 in Erfurt, Veranstalter: Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Jena (KOWA).+++Engel, T.: Grenzen der Eigenverantwortung im betrieblichen Gesundheitsschutz - und wie wir sie überwinden: Hybride Beteiligung als Gestaltungsansatz. Tagung "Eigenverantwortung und Solidarität in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik" am 20./21. Juni 2008 in Berlin, Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung.+++Becker, K.: "Von der Rente in den Sarg?" Rente mit 67 - ein arbeitspolitischer Rückschlag! Am 11. Juni 2008 in Finsterwalde, Veranstalter: IG Metall.+++Becker, K.; En-

130 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 129 gel, T.: Psychische Belastungen identifizieren mit Hilfe der "Gefährdungsbeurteilung von unten". Arbeitstagung "Gesamtpersonalräte große Großstädte" am 5./6. Juni 2008 in Dresden, Veranstalter: Ver.di Bundesverwaltung.+++Engel, T.: Beschäftigte als Unternehmer der eigenen Gesundheit? DLR-Graduiertenworkshop am 29. Mai 2008, Veranstalter: DLR - Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum und Univ. Jena, Institut für Soziologie.+++Becker, K.; Engel, T.: Hybride Beteiligung und "Gefährdungsbeurteilung von unten" - ein komplementärer Ansatz. Expertentagung am 24./25. April 2008 in Jena, Veranstalter: PARGEMA-Projektverbund (FSU Jena, ISF München u.a.).+++brinkmann, U.: Arbeits- und Gesundheitsschutz im Marktkapitalismus. Expertentagung am 24./25. April 2008 in Jena, Veranstalter: PARGE- MA-Projektverbund (FSU Jena, ISF München u.a.).+++engel, T.: Beschäftigte als Gesundheitsunternehmer und Gesundheitsschützer. Ansätze alternsgerechter Arbeit, Tagung "Demographischer Wandel als Chance" am 10./11. April 2008 in Berlin, Veranstalter: Hans-Böckler-Stiftung.+++Kratzer, N.: Von der partizipativen Arbeitsgestaltung zum partizipativen Gesundheitsmanagement. 54. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April 2008 in München/ Garching.+++Wilde, B.: Die Doppelrolle von Führungskräften in der betrieblichen Gesundheitsförderung - eine empirische Untersuchung zu Belastung, Beanspruchung, Bewältigung und gesundheitsförderlicher Führung. Vortrag auf der Doktoranden-Werkstatt im Rahmen des 54. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April 2008 in München/ Garching.+++Wilde, B., Bahamondes Pavez, C.; Hinrichs, S. u.a.: Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung als Baustein eines partizipativen Gesundheitsmanagements. Vortrag auf dem 54. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom April 2008 in München/ Garching.+++Becker, K.; Brinkmann, U.; Engel, T.: PARGEMA - ein Projekt zur Etablierung eines partizipativen Gesundheitsmanagements, Posterpräsentation, Gewerkschaftstag Thüringen am 13. März 2008 in Gera, Veranstalter: DGB Thüringen.+++Umfangreiche Vorträge und Arbeitspapiere unter: ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (Carl- Zeiß-Str. 2, Jena); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.v. -ISF München- (Jakob-Klar-Str. 9, München); Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie (Engelbergerstr. 41, Freiburg im Breisgau); Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (Hans-Böckler-Str. 39, Düsseldorf); COGITO - Institut für Autonomieforschung e.v. (Bouchéstr. 22, Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel , Klaus.Doerre@uni-jena.de); Kratzer, Nick -Projektverbundleitung, ISF München- (Dr. Tel , nick.kratzer@isf-muenchen.de) [138-F] Engel, Thomas, M.A. (Bearbeitung): Gesundheit im Wettbewerb. Beschäftigte zwischen Marktanforderungen und neuen Präventionskonzepten des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

131 130 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (Carl- Zeiß-Str. 2, Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , thomas.engel@uni-jena.de) [139-F] Gröben, Ferdinand, Dr. (Bearbeitung); Freigang-Bauer, Ingra, Dipl.-Soz. (Leitung): Analyse des Beratungsbedarfs betrieblicher Akteure und der verfügbaren Beratungsstrukturen im Themenbereich betriebliche Gesundheitsförderung INHALT: Das Projekt ging der Frage nach, welche Zugangswege Beschäftigte und Betriebseigner kleiner und mittlerer Betriebe zur Lösung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren wahrnehmen, ob sie die Beratungsstrukturen kennen, welche Probleme bestehen und welche Angebotsstruktur sie wünschen. Die Ergebnisse zeigen, dass Branchenstrukturen sowie Kammerorganisationen Potentiale zur Stärkung der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) aufweisen. Kontext/ Problemlage: Bisher ist noch weitgehend unbekannt, welche Zugangswege für die Belange der betrieblichen Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) von Seiten der Beschäftigten oder Betriebseigner genutzt werden bzw. verstellt sind. Bekannt ist, dass in den Betrieben der Versorgungsgrad mit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung parallel zur Unternehmensgröße ansteigt. So zeigte sich bei Umfragen der Stiftung, dass bei zwei Dritteln der Großbetriebe ein ausreichendes Niveau der Gesundheitsförderung vorzufinden ist, aber nur bei 14% der kleinen Betriebe. Dies legt die Vermutung nahe, dass im Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS) für KMUs erhebliche Versorgungslücken bestehen. Eine Recherche bei den Mitgliedern des hessischen AK "Gesundheit im Betrieb" hat ergeben, dass auch diese keine fundierten Aussagen über den Informationsund Unterstützungsbedarf, prioritäre Probleme und Themen ihrer jeweiligen klein- und mittelbetrieblichen Klientel treffen können. Fragestellung: Der hessische RKW Arbeitskreis "Gesundheit im Betrieb" hat das Ziel, diese Betriebe, Verwaltungs- und Dienstleistungseinrichtungen für das Themenfeld Gesundheit zu sensibilisieren und bei der Umsetzung zu unterstützen. Um den Anspruch auch als Beratungsnetzwerk zu fungieren, einlösen zu können, wurde im Rahmen der Studie erhoben 1. welche Zugangswege sowohl Beschäftigte wie auch Betriebseigner zur Lösung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren wahrnehmen, kennen oder sich wünschen, 2. welche Beratungsstrukturen sie kennen und wie sie diese einschätzen, 3. welche betriebsspezifischen Probleme im Bereich Gesundheit bestehen und 4. welche Angebotsstruktur ihren Bedürfnissen gerecht wird. Die Beantwortung der Fragestellungen sollte auf Beratungsstrategien hinweisen und es ermöglichen, bereits vorhandene "Tools" zur Unterstützung der kleinen und mittleren Betriebe zielgerichteter einzusetzen oder neue bisher vermisste Angebote zu erarbeiten. Darstellung der Ergebnisse: In der Metallbranche sind gegenüber dem Einzelhandel deutlich häufiger organisatorische Strukturen und Maßnahmen des AGS etabliert. Im Gegensatz dazu besteht bei der Existenz von BGF kein Unterschied. Die Unternehmen beider Branchen fühlen sich meist ausreichend zu den gesetzlichen Grundlagen des AGS informiert, dies kontrastiert aber mit der lückenhaften Umsetzung von Maßnahmen des AGS. Probleme oder Beschwerden im Bereich Gesundheit oder Arbeitsschutz werden nur von rund der Hälfte der Unternehmen beider Branchen angegeben. Häufiger genannt wurden z.b. das Bewegen schwerer Lasten, soziale Konflikte, hoher Zeitdruck und Zugluft bzw. Raumtemperatur, wobei für die "weichen" Themen aber noch kein Handlungsdruck erkannt wird. Um sich zu Themen des AGS und der BGF zu informieren, greifen die meisten Unternehmen auf Informationen der Berufsgenossenschaften zurück. Mit etwas Abstand folgen Mitgliedszei-

132 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 131 tungen und Informationen der GKV oder Branchen- bzw. Fachverbände. In Kleinstbetrieben kommt den Innungen und Kammern eine größere Bedeutung zu. Bei den gewünschten Informationsmedien sind Broschüren und Flyer bei kleinen Betrieben weiterhin beliebt, Internet spielt noch eine nachgeordnete Rolle. METHODE: Folgende Arbeitsschritte wurden umgesetzt: Qualitative Interviews mit 28 überbetrieblichen Akteuren, die in der Beratung von KMU tätig sind (Inhalte: Zugangswege zu der Zielgruppe, verfügbare Angebote und Nachfrage, eingeschätzter Beratungsbedarf nach Themen). Befragung von Betriebseignern und Betriebsräten (zum Beratungsbedarf, zu Zugangswegen bei Beratungsbedarf zum Thema arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und Gesundheitsförderung, zur Kenntnis von gesetzlichen Regelungen, zur Einschätzung des bestehenden Angebotes) bei 244 Betrieben aus den Branchen Metall und Handel (bis 100 MA) mittels Telefoninterview. Befragung von 132 Beschäftigten (zum Informations- und Beratungsbedarf, zu Zugangswegen, zur Kenntnis von gesetzlichen Regelungen, zur Einschätzung des bestehenden Angebotes an gesundheitsbezogener Information und Beratung) mittels einer Versichertenbefragung unter Mitgliedern der IKK BW-H in Unternehmen mit bis zu maximal 100 Mitarbeitern. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hübner, Bernd; Gröben, Ferdinand: Beratungsbedarf und Beratungsstrukturen von KMU zu betrieblicher Gesundheitsförderung - eine Befragung hessischer Unternehmen der Metall- und Einzelhandelsbranche. Karlsruhe, Eschborn, Juni 2008, 158 S. (geplant).+++gröben, Ferdinand; Weber, Benjamin: Beratungsbedarf und Beratungsstrukturen von KMU zu betrieblicher Gesundheitsförderung aus Sicht der Beschäftigten. Teil des vorläufigen Abschlussberichts. Karlsruhe, Eschborn, November 2008 (geplant). ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKWe.V. (Düsseldorfer Str. 40, Eschborn); Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft (76128 Karlsruhe) KONTAKT: Leiterin (Tel , Fax: , freigang@rkw.de); Bearbeiter (Tel , groeben@sport.uni-frankfurt.de) [140-L] Müller, Rainer: Zur Sicherung von Gesundheit als individuelles, öffentliches und betriebliches produktives Potenzial, in: Herbert Obinger (Hrsg.) ; Elmar Rieger (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatlichkeit in entwickelten Demokratien : Herausforderungen, Reformen und Perspektiven ; Festschrift für Stephan Leibfried, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass eine Wirtschafts- und Arbeitspolitik, die auf Steigerung von Effizienz und Effektivität nach den kurzfristigen Kalkülen von Shareholder-Value Interessen ausgerichtet ist, scheitern wird. Nur in einer konsequenten Ausrichtung an den Human-Ressourcen und den Kriterien der Nachhaltigkeit liegt die Chance für einen Ausweg aus der Krise. In diesem Sinne steht ein arbeitspolitischer Paradigmenwechsel an. Es wird gezeigt, dass eine Politik, die den Zielen soziale Sicherheit und Gesundheit verpflichtet ist und ihre Sicherung des Human- und Arbeitsvermögen theoretisch wie praktisch daran ausrichtet, folgenden Nutzen stiftet: In kultureller Hinsicht trägt diese Politik zur Gewährleistung einer als gerecht und human angesehenen Sozialordnung bei und erhöht damit die Legitimität der gesellschaftlichen Verfassung und des deutschen Staates wie auch der Europäischen Union. In politischer Hinsicht wirkt diese Politik pazifizierend. Der institutionelle Konflikt von

133 132 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie Lohnarbeit und Kapital wird im Betrieb wie auch außerhalb gemindert und die Interessensgegensätze werden insgesamt in produktivere Formen der Konfliktaustragung transformiert. In ökonomischer Hinsicht verbessert eine solche Politik mit Perspektive auf Gesundheitssicherung die Humankapitalbildung. Es wird die Daseinskompetenz gefördert und die Arbeitsproduktivität gesteigert. In sozialer Hinsicht gewährleistet eine derartige Politik die sozialen Bedingungen der Wohlfahrtsproduktion, indem die privaten Lebensformen außerhalb der Erwerbsarbeit stabilisiert werden und die auch von anderen Gesellschaftsbereichen beanspruchten Anteile des Humanvermögens nicht verschlissen, sondern sozialverträglich genutzt werden. (ICF2) [141-F] Neuner, Ralf, Dr. (Leitung): Umgang mit psychischen Belastungen im Schulbereich INHALT: Im Rahmen dieses Projektes soll ein Werkzeug zur rationalen und effektiven Planung und Gestaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an Schulen geschaffen werden. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass bis dato noch keine vergleichende Zusammenfassung von Methoden, Projekten oder Ansätzen im Umgang mit psychomentaler Belastung im Schulbereich existiert. Kontext/ Problemlage: Über 90 Prozent der LehrerInnen scheiden vorzeitig aus dem Beruf aus - die meisten davon aus medizinischen Gründen und davon wiederum bis zu 50 Prozent aufgrund psychosomatischer oder psychiatrischer Erkrankungen. Der praktizierte Arbeits- und Gesundheitsschutz weist im Schulbereich gegenwärtig große Diskrepanzen im Wissen und Umgang mit psychischen Belastungen auf. Der Blick auf den örtlich sehr unterschiedlich gehandhabten Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstreicht die Notwendigkeit von mehr Transparenz und die Entwicklung von entsprechendem Know-how, um langfristig eine rationale Gestaltung, d.h. eine Qualitätssicherung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu ermöglichen. Damit wird ein Beitrag zur Etablierung von Qualitätsstandards bezüglich der psychischen Gesundheit der Lehrkräfte geleistet. Fragestellung: Während die Gefährdungsbeurteilung im Bereich von physikalisch-chemischen Faktoren mit bewährten und standardisierten Messverfahren vorgenommen werden kann, zeigt sich bei der Methodik zur Erfassung von psychischen Belastungen ein sehr differenziertes Bild. Es gibt ein breites Spektrum von Verfahren, die mehr oder minder genau einen oder mehrere Aspekte berücksichtigen. Für die Zielgruppe "Lehrkräfte" gibt es derzeit nur Ansätze, die Dimensionen von psychischer Belastung zu ermitteln. Das Ziel ist es schulspezifische Kriterien zu erarbeiten, um 1. Instrumente zu ihrer Erfassung und 2. Maßnahmen zu ihrer Beseitigung oder Verminderung zu sichten, zu katalogisieren und entsprechend der erarbeiteten Kriterien zu bewerten. Das übergeordnete Ziel ist die Verankerung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bzw. der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Struktur und Kultur der Organisation Schule. METHODE: 1. Zunächst müssen einheitliche Bewertungskriterien erarbeitet werden. Die Erstellung eines Bewertungskonzepts erfolgt explizit im Hinblick auf die Bedürfnisse von Lehrkräften. Die erste Projektphase ist von der zweiten methodisch unabhängig und stützt sich auf wissenschaftliche Methoden zur Evaluation. 2. Mit diesem Werkzeug wird in einem zweiten Schritt eine Sichtung, Bewertung und Katalogisierung vorgenommen. Es muss betont werden, dass es sich nicht um eine allgemeingültige Beurteilung von Maßnahmen handeln kann. Die Bedingungen divergieren von Schule zu Schule und von Bundesland zu Bundesland. Vielmehr sollen transparente Kriterien den Praktikern vor Ort helfen, ein qualifiziertes Urteil zu fällen und die optimalen - den lokalen Gegebenheiten angepassten - Optionen auszuwählen. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung

134 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 133 INSTITUTION: Forschungsinstitut für Rehabilitationsmedizin an der Universität Ulm (Postfach, Bad Wurzach) KONTAKT: Leiter ( ralf.neuner@uni-ulm.de) [142-L] Schmidt, Jana; Schröder, Helmut: Präsentismus: krank zur Arbeit aus Angst vor Arbeitsplatzverlust, in: Bernhard Badura (Hrsg.) ; Helmut Schröder (Hrsg.) ; Joachim Klose (Hrsg.) ; Katrin Macco (Hrsg.): Fehlzeiten- Report 2009 : Arbeit und Psyche: Belastungen reduzieren - Wohlbefinden fördern ; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft, Heidelberg: Springer Medizin, 2010, S INHALT: Der bundesdeutsche Krankenstand befindet sich seit Jahren auf niedrigem Niveau. Es wird zwar vermutet, dass sich die positive Veränderung der krankheitsbedingten Ausfallzeiten auf Veränderungen in der Beschäftigtenstruktur, eine verbesserte Gesundheitsvorsorge und medizinische Fortschritte zurückführen lassen, andererseits aber sind die Arbeitnehmer nicht zwingend gesünder geworden - vielmehr geht ein Großteil der Beschäftigten trotz Krankheit ihrer Arbeit nach. Eine Befragung des Sozialwissenschaftlichen Umfragezentrums der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass Arbeitnehmer vermehrt krank zur Arbeit gehen und sich der Rückgang der Krankenstände nicht zwingend auf gesündere Arbeitsbedingungen zurückführen lässt. Die Unternehmen müssen prüfen, ob Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung eingeführt werden sollen (Verbesserung des Betriebsklimas u. ä.). Ein Patentrezept zur Senkung des Präsentismus gibt es aber nicht. (ICE2) [143-F] Schultze, Thomas, Dipl.-Psych.; Haußner, Eva; Piwon, Stina; Tomaschek, Anne, Dipl.- Psych.; Wendsche, Johannes, Dipl.-Psych.; Geisler, Ines, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Richter, Peter, Prof.Dr.rer.nat.habil.; Mojzisch, Andreas, Dr.phil.; Schulz-Hardt, Stefan, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung): Psychische Sättigung im Arbeitskontext INHALT: Psychische Sättigung stellt sich bei wiederholter Ausführung derselben Handlung ein und ist durch einen ausgeprägten Widerwillen gegenüber der Handlung gekennzeichnet. Neben Monotonie, psychischer Ermüdung sowie Stress gilt psychische Sättigung als negative Folge psychischer Fehlbeanspruchung in der Arbeit (Hacker & Richter, 1984; Richter & Hacker, 1998). Arbeitssysteme sind entsprechend der DIN EN ISO so zu gestalten, dass derartige Fehlbeanspruchungsfolgen vermieden werden. Gesicherte Erkenntnisse, welche Tätigkeitsmerkmale speziell psychische Sättigung verursachen bzw. abpuffern, fehlen jedoch. Ziel des Projektes ist es, ausgehend vom erweiterten Modell psychischer Sättigung (Schulz- Hardt et al., 2001) kausale Zusammenhänge zwischen Tätigkeitsmerkmalen und psychischer Sättigung in zwei arbeitspsychologischen Kontexten - am Fließbandarbeitsplatz in Dresden und am Büroarbeitsplatz in Göttingen - experimentell zu prüfen. Hinsichtlich der leistungsbezogenen Indikatoren zeigte sich, dass die Versuchsteilnehmer bei den hochrepetitiven Tätigkeiten mehr Aufgaben bearbeiteten als bei den abwechslungsreicheren Tätigkeiten, die, da sie komplexer sind, mit höheren kognitiven Wechselkosten einhergehen. Des Weiteren konnten unter der Bedingung ungetakteter Arbeit von den Versuchsteilnehmern mehr Aufgaben bearbeitet werden als bei getakteter Arbeit. Insbesondere unter der Bedingung niedriger Wiederholungsgrad war eine Taktung der Arbeit außerdem mit einer deutlich erhöhten Fehlerzahl verbunden, wohingegen die Versuchsteilnehmer, die die abwechslungsreicheren Aufgaben

135 134 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie bearbeiteten und ihr Arbeitstempo selbst bestimmen konnten, die geringste Fehlerzahl aufwiesen. Dies verdeutlicht, dass fehlende zeitliche Freiräume die Qualität der Arbeit insbesondere bei komplexeren Aufgaben einschränken können. Auf physiologischer Ebene zeigte sich, dass getaktetes Arbeiten mit einem erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck sowie einem stärkeren Anstieg der Herzrate innerhalb der einzelnen Arbeitsphasen verbunden war als ungetaktetes Arbeiten. Dies spricht für eine erhöhte Beanspruchung bei der Aufgabenbearbeitung unter Taktung und könnte langfristig auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Auch hinsichtlich des Wiederholungsgrades zeigte sich, dass hochrepetitive Handlungen tendenziell mit einer höheren Herzrate verbunden waren als die abwechslungsreicheren Tätigkeiten. Im weiteren Verlauf der Studie ist geplant, ab Januar 2009 den Einfluss sozialer Unterstützung auf das Entstehen psychischer Sättigung zu untersuchen. Soziale Unterstützung gilt neben ausreichenden Tätigkeitsspielräumen bei der Aufgabenbewältigung als puffernder Faktor hinsichtlich der Entwicklung negativer Beanspruchungsfolgen (Karasek & Theorell, 1990). Erste Ergebnisse hierzu sind für März 2009 zu erwarten. METHODE: In einem ersten Experiment (N=109) wurde zunächst der Einfluss des Wiederholungsgrades (hoch vs. niedrig) von Handlungen auf die Entstehung psychischer Sättigung untersucht. Im Rahmen eines multimethodalen Messansatzes wurden dabei neben subjektiven sowie leistungsbezogenen Indikatoren psychischer Sättigung auch kardiovaskuläre Parameter (Blutdruck, Herzrate) erfasst sowie Zusammenhänge zu Persönlichkeitsvariablen kontrolliert. In einer Nacherhebung (N=115) wurde zusätzlich zum Wiederholungsgrad geprüft, welchen Einfluss die Verringerung des zeitlichen Handlungsspielraumes auf die Entwicklung psychischer Sättigung hat. Hierzu hatten die Versuchsteilnehmer die an sie gestellten Aufgaben nach einem vorgegebenen Arbeitstakt zu bearbeiten. Die Untersuchung erfolgte als 3-faktorielles (Geschlecht x Repetitionsgrad x Taktung) Messwiederholungsdesign. Die abschließende Auswertung beruhte auf einem Datensatz von N=213 Personen. Den theoretischen Erwartungen entsprechend zeigte sich bei hochrepetitiven Tätigkeiten eine stärkere Sättigungszunahme als bei einem niedrigen Wiederholungsgrad der auszuführenden Handlungen. Des Weiteren berichteten die Versuchsteilnehmer unter der Bedingung getakteter Arbeit über ein stärkeres Ausmaß psychischer Sättigung als bei ungetakteter Arbeit. Ein unterschiedlicher Verlauf der Sättigungsentwicklung bei getakteter und ungetakteter Arbeit über die Zeit hinweg war jedoch nicht zu beobachten. Neben einem verstärkten Sättigungserleben ging getaktetes Arbeiten auch mit einer negativeren Einschätzung des emotionalen Befindens einher. Der Wiederholungsgrad der Aufgabe hatte auf das emotionale Befinden dagegen keinen bedeutsamen Einfluss. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 5 Wirtschafts- und Sozialpsychologie (Gosslerstr. 14, Göttingen); Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Professur für Arbeitsund Organisationspsychologie (01062 Dresden) KONTAKT: Mojzisch, Andreas (Dr. Tel , Fax: , mojzisch@psych.uni-goettingen.de); Wendsche, Johannes (Tel , Fax: , wendsche@psychologie.tu-dresden.de)

136 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 135 [144-F] Steinhausen, Simone, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Pfaff, Holger, Univ.-Prof.Dr.Dr.h.c.; Krause, Holger, Dr. (Leitung): Betriebliche Gesundheitspolitik in Versicherungen und Banken: Bedingungen, Verbreitung und Wirkung INHALT: Im Jahre 2006 wurde eine repräsentative Befragung durchgeführt, in der die Verbreitung und die Art von Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in Banken und Versicherungen erforscht werden sollte. Ein weiterer Untersuchungsaspekt war der Einfluss der betrieblichen Gesundheitspolitik auf verschiedene Wirkungsparameter. Kontext/ Problemlage: Ausgangspunkt dieser im Jahre 2006 durchgeführten Befragung war die Sachlage, dass in Deutschland wiederholt eine unzureichende Verbreitung betrieblicher Gesundheitsförderung beklagt wird. Vor allem für den zentralen Dienstleistungsbereich und den Versicherungs- und Bankensektor fehlten entsprechende Daten. Zudem mangelte es an einer systematischen Analyse der Wirksamkeit und der fördernden und hemmenden Bedingungen betrieblicher Gesundheitsförderung in diesen beiden Branchen. Betriebliche Gesundheitsförderung, die systematisch und umfassend durchgeführt wird, kann betriebswirtschaftlich wirksam und sinnvoll sein. Im vorliegenden Projekt sollte geklärt werden, ob sich dieser Schluss auch auf die Banken- und Versicherungsbranche übertragen lässt. Das Ziel des Projektes war es daher, Daten zum Stand, zu den Rahmenbedingungen und zur Wirksamkeit der betrieblichen Gesundheitspolitik in den Branchen Banken und Versicherungen in valider Form zu erfassen. Fragestellung: Im Mittelpunkt der durchgeführten Untersuchung, standen die nachfolgenden Fragen: 1. Verbreitung von BGF: Werden betriebliche Gesundheitsförderungsprogramme im weitesten Sinne durchgeführt? Und wenn ja, welche Maßnahmen werden im Einzelnen praktiziert? 2. Organisation der BGF: Wie sind diese Maßnahmen in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eingebettet? Welche Rahmenbedingungen haben einen Einfluss auf das Ausmaß der BGF? 3. Wirksamkeit von BGF: Wie bildet sich die Wirksamkeit der betriebenen BGF in Bezug auf verschiedene organisationale Outcome-Kriterien (Krankenstand, Fluktuation, Unternehmensprozesse, Zuverlässigkeit des Unternehmens, Innovationen) ab? Diese Untersuchung soll den Banken und Versicherungen eine qualifizierte Entwicklung ihrer Gesundheitsförderungsprogramme ermöglichen. Darstellung der Ergebnisse: Arbeitschutzgesetzlich vorgeschriebene diagnostische Maßnahmen am häufigsten und längsten (Durchschnitt ca. 10 Jahre), nicht flächendeckend. Deutlich weniger freiwillige Maßnahmen. Maßnahmen der Verhaltensprävention erreichen jeweils höchstens 50% bei Banken bzw. 2/3 der Versicherungen (v.a. Betriebssport, Rückentraining). 18% der Banken bieten keinerlei Maßnahmen in diesem Bereich an. Verhältnisprävention: Arbeitsplatz(ergonomie)gestaltung weit vorne und wird nur von regelmäßiger Durchführung systematischer Mitarbeitergespräche übertroffen. Freiwillige Maßnahmen (z.b. Rauchverbot, Ruhe- und Entspannungsräume, Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Beziehungen) vergleichsweise häufig. Einbindung d. BGF in bestehende Organisationsstrukturen findet häufig nicht statt. BGF wenig geplant, gesteuert und evaluiert. Positiver Zusammenhang zwischen Zahl der BGF-Maßnahmen und Grad des BGM. Managementaktivitäten (z.b. Personal- und Organisationsentwicklung od. QM) hängen positiv mit BGF zusammen. In Banken, die intensive und nachhaltige BGF betrieben haben, hat der Krankenstand der letzten drei Jahre stärker abgenommen. METHODE: Im ersten Schritt wurde ein geeigneter Fragebogen entwickelt und getestet. Im Anschluss fand die Befragung statt. 1. Banken: Bei Banken wurden standardisierte Telefoninterviews mit den jeweiligen Experten für BGF vor Ort durchgeführt. Stichprobe: 198 Banken (Private Banken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken). 2. Versicherungen: Aufgrund der Empfehlungen der Unternehmensspitzen im Kölner Personalleiterkreis wurde die Befragung

137 136 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie schriftlich durchgeführt. Stichprobe: 68 Versicherungen. Messinstrument und statistische Auswertung: Das Messinstrument umfasst vor allem Fragen zu Eckdaten des Unternehmens, zu Art und Menge der BFG und des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), zu betrieblichen Rahmenbedingungen und zur Wirkung der BGF. Aus diesen Items ließen sich insgesamt 9 Indizes bilden, anhand derer die Forschungshypothesen überprüft werden konnten. Die insgesamt elf Forschungshypothesen wurden anhand von deskriptiven Analysen, Korrelationen und multiplen Regressionsanalysen überprüft. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfaff, Holger u.a.: Gesundheitsförderung im Finanzdienstleistungssektor: Prävention und Gesundheitsmanagement bei Banken und Versicherungen. Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 92. Berlin: ed. sigma 2008, 155 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- (50924 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie (Joseph- Stelzmann-Str. 9, Köln) KONTAKT: Pfaff, Holger (Prof.Dr. holger.pfaff@uk-koeln.de); Krause, Holger (Dr. hol_krause@web.de); Bearbeiterin ( simone.steinhausen@uk-koeln.de) [145-F] Stößel, Ulrich, Dr. (Leitung): Arbeit und Gesundheit am Arbeitsplatz Hochschule INHALT: Ermittlung gesundheitlicher Belastungen und Beanspruchungen einerseits und Ressourcen einer gesundheits- und leistungsförderlichen Berufstätigkeit in der Universität Freiburg andererseits. GEOGRAPHISCHER RAUM: Freiburg METHODE: Aufbauend auf das Job-Demand-Control-Modell (Karasek/ Theorell) und das 'Effort-Reward-Imbalance-Modell (Siegrist) sollen die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit untersucht werden. Die Ergebnisse sollen Anhaltspunkte für strukturelle und personale Präventionsangebote liefern. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DA- TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 330; wissenschaftliche, technische und Verwaltungsbeschäftigte der Universität Freiburg -ohne Klinikum-; Auswahlverfahren: total). Wiederholungsbefragung geplant in 'Paper-Pencil-Form'. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Arbeitskreis Betriebl. Gesundheitsmanagement der Univ. Freiburg FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung für Medizinische Soziologie (Hebelstr. 29, Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiter (Tel , ulrich.stoessel@medsoz.uni-freiburg.de) [146-F] Wahrendorf, Morten, Dr.phil. (Bearbeitung); Siegrist, Johannes, Prof.Dr.; Dragano, Nico, Dr. (Leitung): Psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen: eine europäische Vergleichsstudie INHALT: Die Bedeutung älterer Beschäftigter für die europäischen Volkswirtschaften nimmt zu. Damit rücken auch arbeitsbedingte Einflüsse auf die Gesundheit dieser Beschäftigten in den

138 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 137 Blickpunkt. Dieses europäische Projekt hat zum Ziel, ein umfassendes Bild über die Merkmale gesunder Arbeit für ältere Beschäftigte zu gewinnen und politische Rahmenbedingungen für deren Verbreitung zu charakterisieren. Kontext/ Problemlage: Nachdem in Deutschland, wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, bis vor wenigen Jahren ältere Beschäftigte in großer Zahl vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurden, werden gegenwärtig europaweit deutliche Anstrengungen unternommen, den Anteil älterer Beschäftigter zu erhöhen. Eine wesentliche Voraussetzung hierzu ist die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit durch Schaffung einer guten Qualität der Arbeit. Dabei sollen gesundheitsgefährdende physische und psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene gezielt abgebaut werden. Da über die Erkrankungsrisiken älterer Beschäftigter infolge psychosozialer Arbeitsbelastungen im Gegensatz zu physischen Arbeitsbelastungen bisher relativ wenig bekannt ist, widmet sich das vorliegende Projekt dieser Fragestellung in einer vergleichenden Perspektive, welche Daten aus 12 europäischen Ländern einschließt. Fragestellung: Ziel des Projekts war die systematische Analyse von Zusammenhängen zwischen psychosozialen Arbeitsbelastungen und Indikatoren der Gesundheit bei älteren Beschäftigten (50+) in einer länderübergreifenden europäischen Perspektive. Psychosoziale Arbeitsbelastungen wurden anhand zweier in der internationalen Forschung etablierter Modelle gemessen, wobei das Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung und Belohnung (Geld, Aufstieg, Arbeitsplatzsicherheit, Anerkennung) und das Ausmaß der Kontrolle am Arbeitsplatz im Zentrum standen. Neben soziodemographischen und erwerbsbezogenen Merkmalsausprägungen interessiert in diesem Zusammenhang der Einfluss arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Rahmenbedingungen (z.b. Maßnahmen zur Integration Älterer in den Arbeitsmarkt; Weiterbildungsquote; wohlfahrtsstaatliche Typologie). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Die empirische Basis der Analysen bilden Befragungsdaten aus der ersten (querschnittlichen) und zweiten (längsschnittlichen) Untersuchungswelle des "Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe" (SHARE) aus 11 europäischen Ländern. Diese Informationen werden ergänzt durch vergleichbare Daten aus der "Englischen Längsschnittstudie zu Alternsprozessen" (ELSA) in Großbritannien. Insgesamt umfasst die Stichprobe 9917 erwerbstätige Männer und Frauen im Alter von 50 Jahren und mehr. Alle Daten wurden durch geschulte Interviewer erhoben. Neben der Düsseldorfer Projektgruppe sind mehrere interdisziplinäre Forschergruppen aus Europa an dem Projekt "SHARE" beteiligt, das von Ökonomen der Universität Mannheim geleitet und überwiegend von der Europäischen Union gefördert wird. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siegrist, Johannes; Dragano, Nico; Wahrendorf, Morton: Psychosoziale Arbeitsbelastungen und Gesundheit bei älteren Erwerbstätigen: eine europäische Vergleichsstudie. Vorläufiger Abschlussbericht. Düsseldorf, Januar 2009, 85 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie (Universitätsstr. 1, Düsseldorf) KONTAKT: Siegrist, Johannes (Prof.Dr. siegrist@uni-duesseldorf.de); Dragano, Nico (Dr. dragano@uni-duesseldorf.de); Bearbeiter ( wahrendorf@uni-duesseldorf.de) [147-F] Winkler, Björn; Faber, Ulrich, Dr.; Pick, Daniela (Bearbeitung); Welti, Felix, Priv.Doz. Dr.; Igl, Gerhard, Prof.Dr.jur. (Leitung): Betriebliche Teilhabe (schwer-)behinderter Menschen am Arbeitsleben nach dem SGB IX

139 138 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie INHALT: Die Teilhabe am Arbeitsleben ist die wichtigste Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dies gilt insbesondere für (schwer-) behinderte Menschen. Zugleich ist es für diese Menschen besonders schwierig, am Arbeitsleben teilzuhaben. Das Projekt untersucht, wie der Gesetzgeber diese Problemlage aufzulösen versucht und welche Auswirkungen dies auf die betriebliche Praxis hat. Kontext/ Problemlage: Behinderung ist ein Tatbestand, der im Arbeitsrecht und im Sozialrecht besondere Rechte und Ansprüche auslöst. Ein großer Teil des hierfür relevanten Rechts ist zum 1. Juli 2001 im SGB IX neu geregelt worden. Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sind die erklärten Ziele des Gesetzes. Um diese Ziele verwirklichen zu können, ist von entscheidender Bedeutung, behinderten Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Die Arbeit zeigt die wesentlichen Anspruchsgrundlagen, mit deren Hilfe behinderte Menschen zur Teilhabe am Arbeitsleben befähigt werden sollen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften, mit denen erreicht werden soll, dass sich aus einem koordinierten Zusammenspiel von Betriebsparteien und Rehabilitationsträgern eine verbesserte Teilhabemöglichkeit behinderter Menschen ergibt. Fragestellung: Die Regelungen des SGB IX zur Sicherung der Teilhabe behinderter und chronisch kranker Menschen am Arbeitsleben werfen zahlreiche Fragen auf, von denen hier nur einige skizziert werden sollen: 1. Integrationsvereinbarungen: Wie werden diese Vereinbarungen abgeschlossen? Wer ist verantwortlich? Sind diese Instrumente bindend? 2. Betriebliche Prävention: Wie ist der Ablauf? Wer ist verantwortlich? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Präventionsverfahren? 3. Stellung der Schwerbehindertenvertretungen: Welche Rechte und Pflichten bestehen? Welche Einwirkungsmöglichkeiten sind gegeben? 4. Individualrechtliche Ansprüche: Welche Ansprüche bestehen? Wie sind diese durchsetzbar? 5. Stufenweise Wiedereingliederung: Sind Arbeitgeber verpflichtet dieses durchzuführen? Wie ist der Ablauf? 6. Koordinationspflichten der Träger: Welche Pflichten bestehen diesbezüglich? Darstellung der Ergebnisse: Integrationsvereinbarungen sind ein für beide Seiten verpflichtendes Instrument zur Durchsetzung betrieblicher Teilhabe leistungsgeminderter Menschen. Im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren kann die Verpflichtung des Arbeitgebers festgestellt werden, hierüber zu verhandeln. Das Präventionsverfahren nach Paragraf 84 Abs. 1 ist für schwerbehinderte Menschen durchzuführen, sobald das Arbeitsverhältnis bedroht ist. Das Verfahren nach Abs. 2 ist für alle Beschäftigten durchzuführen, sobald in den vergangenen 12 Monaten länger als 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit bestand. Ein Verstoß gegen diese Pflichten ist im Rahmen des Ultima-Ratio-Prinzips zu berücksichtigen. Dies hat in der Regel zur Folge, dass die Kündigung sozial ungerechtfertigt ist. Die Schwerbehindertenvertretung hat vielfältige Mitbestimmungs- und Einwirkungsmöglichkeiten, die teilweise noch nicht ausreichend bekannt sind. Individuelle Rechtsansprüche des Arbeitnehmers sind verfahrensrechtlich im Zuge der Präventionsverfahren zu berücksichtigen. Auch die stufenweise Wiedereingliederung ist im Präventionsverfahren zu berücksichtigen. Die Koordinationspflichten der Reha-Träger werden bislang unzureichend beachtet. ZEITRAUM: seit 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die einschlägigen Normen sind nach den klassischen juristischen Methoden ausgelegt worden. Das bedeutet, dass nach Wortlaut, Entstehungsgeschichte, Sinn und Zweck der Vorschriften sowie dem systematischen Zusammenhang gefragt wurde. Rechtspolitische Fragen sowie Querschnittsthemen und Gender Mainstreaming sind berücksichtigt worden. Die Auslegung und Bewertung der einschlägigen Vorschriften erfolgte anhand intensiver Literaturrecherche, d.h. es sind Lehrbücher, Kommentare, Zeitschriftenbeiträge sowie Urteile in die Bearbeitung eingeflossen. Wesentlich zu den Ergebnissen beigetragen haben die Beiträge re-

140 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie 139 nommierter Praktiker und Wissenschaftler im Rahmen mehrerer Workshops und studienbegleitender Beiratssitzungen, die zu diesem Thema von der HBS durchgeführt worden sind. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Betriebliche Teilhabe (schwer-)behinderter Menschen am Arbeitsleben nach dem SGB IX: vorläufiger Abschlussbericht. Dezember 2006, 149 S. (Publikation im Nomos-Verlag geplant).+++"integrative betriebliche Gesundheitspolitik auf der Grundlage des SGB IX". Arbeitshilfe. Dezember 2006, 34 S. ART: AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40, Kiel) KONTAKT: Welti, Felix (Dr. schulz.welti@t-online.de); Igl, Gerhard (Prof.Dr. gigl@instsociallaw.uni-kiel.de); Winkler, Björn ( Bjoern.winkler@gmx.com); Faber, Ulrich (Dr. uli-faber@t-online.de); Pick, Daniela ( danielapick@gmx.de)

141 140 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 7 Wirtschaftssoziologie [148-L] Bischoff, Joachim: Jahrhundertkrise des Kapitalismus: Abstieg in die Depression oder Übergang in eine andere Ökonomie?, Hamburg: VSA-Verl. 2009, 142 S., ISBN: INHALT: Die Finanzkrise war der Auftakt zu einer harten Rezession. Die Krise ist von den Finanzmärkten auf die Konsumenten, die Unternehmen und einzelne Staaten übergesprungen. Zu Recht rückt in den Vergleichen mit vorangegangenen Krisen im Kapitalismus die Weltwirtschaftskrise 1929 in den Mittelpunkt. Dies bewirkt weltweit einen Prozess des Abrückens von der neoliberalen Ideologie. Eine Überwindung der Krise unterstellt eine massive Entwertung von Vermögenstiteln und eine neue Verteilung der gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung. Die Finanzkrise hat sich zu einer weltweiten Systemkrise, zu einer Jahrhundertkrise des Kapitalismus ausgewachsen. Die finanzmarktgetriebene Ökonomie ist am Ende. Die staatlichen Anti-Krisenprogramme signalisieren eine Rückkehr des Staates. Gleichzeitig eröffnet sich der Raum für Alternativen - ein politischer Korridor in eine solidarische Ökonomie. (ICE2) [149-F] Bode, Eckhardt, Dr.; Gundlach, Erich, Dr.; Nunnenkamp, Peter, Dr. (Bearbeitung): Ausländische Direktinvestitionen INHALT: Nach weit verbreiteter Auffassung bieten ausländische Direktinvestitionen den Gastländern verbesserte Chancen, wirtschaftlich aufzuholen und sich in die internationale Arbeitsteilung zu integrieren. Dies erklärt, warum nahezu alle Länder die zentrale Herausforderung darin sehen, ihre Attraktivität für Direktinvestitionen zu steigern. Wissenschaftlich ist die relative Bedeutung der Determinanten von Direktinvestitionen jedoch weiterhin umstritten. Dies gilt insbesondere für die Wirksamkeit spezifischer Fördermaßnahmen auf nationaler Ebene. METHODE: Diese Erkenntnislücken sollen durch eine systematische Analyse der Determinanten von Direktinvestitionen abgebaut werden. Dabei sollen Gravitätsmodelle zur Anwendung kommen und ein umfangreicher Datensatz bilateraler Direktinvestitionen für ca. 30 Herkunftsländer und mehr als 80 Gastländer im Zeitraum verwandt werden. Zugleich stehen die hohen Erwartungen, die den wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern an die Effekte von Direktinvestitionen geknüpft werden, im Kontrast zu den bisherigen empirischen Erkenntnissen der empirischen Literatur. Ausgehend von früheren Querschnitts- und Paneluntersuchungen werden sich die Autoren verstärkt länderspezifischen Analysen zu den Effekten von Direktinvestitionen zuwenden. So sollen etwa regional disaggregierte Daten zu den Direktinvestitionen in wichtigen Gastländern wie den Vereinigten Staaten und Indien genutzt werden, um die Wirkungen von Direktinvestitionen auf die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb dieser Länder abzuschätzen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Busse, M.; Königer, J.; Nunnenkamp, P.: FDI promotion through bilateral investment treaties: more than a bit? in: Review of World Economics (forthcoming). +++Görg, H.; Mühlen, H.; Nunnenkamp, P.: FDI liberalization, firm heterogeneity and foreign ownership: German firm decisions in reforming India. in: Journal of Development Studies (forthcoming).+++bitzer, J.; Görg, H.: Foreign direct investment, competition and industry performance. in: The World Economy, 32, 2009, 2, pp Bode, E.; Nunnen-

142 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 141 kamp, P.; Waldkirch, A.: Spatial effects of foreign direct investment in US states. Kiel Working Paper, Kiel: Inst. for the World Economy 2009, 37 p.+++busse, M.; Nunnenkamp, P.; Spatareanu, M.: Foreign direct investment and labor rights: a panel analysis of bilateral FDI flows Busse, M.; Nunnenkamp, P.: Gender disparity in education and the international competition for FDI. in: Feminist Economics, 15, 2009, 3, pp Dewit, G.; Görg, H.; Montagna, C.: Should I stay or should I go? Foreign direct investment, employment protection and domestic anchorage. in: Review of World Economics, 145, 2009, 2, pp Görg, H.; Lauber, V.; Meyer, B.; Nunnenkamp, P.: Firm heterogeneity and choice of ownership structure: an empirical analysis of German FDI in India. in: Indian Economic Journal, 57, 2009, 1, pp Görg, H.; Mühlen, H.; Nunnenkamp, P.: Firm heterogeneity, industry characteristics and types of FDI: the case of German FDI in the Czech Republic. Kiel Working Paper, Kiel: Inst. for the World Economy 2009, 23 p.+++liu, W.; Nunnenkamp, P.: Domestic repercussions of different types of FDI: firm-level evidence for Taiwanese manufacturing. Kiel Working Paper, Kiel: Inst. for the World Economy 2009, 37 p.+++mayer-foulkes, D.; Nunnenkamp, P.: Do multinational enterprises contribute to convergence or divergence? A disaggregated analysis of US FDI. in: Review of Development Economics, 13, 2009, 2, pp Neureiter, M.; Nunnenkamp, P.: Modes of international sourcing and the competitiveness of firms: an analysis of European survey data. Kiel Working Paper, Kiel: Inst. for the World Economy 2009, 11 p.+++neureiter, M.; Nunnenkamp, P.: Outsourcing motives, location choice and labour market implications: an empirical analysis for European countries. Kiel Working Paper, Kiel: Inst. for the World Economy 2009, 27 p.+++waldkirch, A.; Nunnenkamp, P.; Alatorre Bremont, J.: FDI in Mexico: an empirical assessment of employment effects. in: Journal of Development Studies, 45, 2009, 7, pp Ajaga, E.; Nunnenkamp, P.: Inward FDI, value added and employment in US states: a panel cointegration approach. in: Aussenwirtschaft, 63, 2008, pp Bitzer, J.; Görg, H.: Foreign direct investment, competition and industry performance. Kiel Working Papers, Kiel: Inst. for the World Economy 2008, 20 p.+++ Busse, M.; Königer, J.; Nunnenkamp, P.: FDI promotion through bilateral investment treaties: more than a bit? Kiel Working Papers, Kiel: Inst. for the World Economy 2008, 37 p.+ ++Chakraborty, C.; Nunnenkamp, P.: Economic reforms, FDI, and economic growth in India: a sector level analysis. in: World Development, 36, 2008, 7, pp Nunnenkamp, P.; Stracke, R.: Foreign direct investment in post-reform India: likely to work wonders for regional development? in: Journal of Economic Development, 33, 2008, pp Weitere Veröffentlichungen unter: ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel -IfW- Programm 1 Internationale Wirtschaft und Internationale Wirtschaftspolitik (Düsternbrooker Weg 120, Kiel) KONTAKT: Bode, Eckhardt (Dr. Tel , eckhardt.bode@ifw-kiel.de) [150-F] Bollmann, Marcus; Hofmann, Beate; Steinmetz, Markus, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Entwicklung, Verfall und Stand des Sozialmodells Bayern: Untersuchungen zum Sozialbericht der Bayerischen Staatsregierung 2008 INHALT: Das lange Zeit erfolgreich integrierte Sozialmodell Bayern hat unter anderem auf der Erschließung lohnkostengünstiger Peripherieregionen und der stetigen Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften und ihren Familien sowie Anlagekapital beruht. Die damit ver-

143 142 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie bundene Wertsteigerung von Boden und Immobilien hat für die ansässige Bevölkerung kostenneutral Vermögenszuwachs geschaffen. Durch die EU-Erweiterung und die Euro-Währung sind diese spezifischen Vorteile verfallen. Die ausgeprägte Exportlastigkeit der bayerischen Wirtschaft und der hohe Anreiz von Finanzwirtschaft hat die Weltkrise für Bayern besonders spürbar gemacht. Die strikte Sparpolitik der Landesregierung wirkt in der Krise prozyklisch. Ungleichzeitigkeiten und Ungleichgewichte zwischen den bisherigen Wachstumsregionen und den schwächeren Regionen werden nun sichtbar. ZEITRAUM: GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesland Bayern VERÖFFENTLICHUNGEN: Martens, Rudolf: Gesundheitsarmut bei Kindern am Beispiel Bayerns. Berlin: Paritätischer Wohlfahrtsverband, Paritätische Forschungsstelle 2008, 13 S. (Download unter: spdnet.sozi.info/nrw/bonn/renhendricks/dl/gesundheitsarmut_bei_kindern _am_beispiel_bayern.pdf ).+++Goeschel, Albrecht; Steinmerz, Markus: Männergesundheit und Männerlebenserwartung in Bayern. in: Blickpunkt der Mann (ISSN ), Jg. 6, 2008, H. 1, S (Download unter: A' ). ARBEITSPAPIERE: Goeschel, Albrecht: Bayern - ein deutsches Erfolgsmodell am Ende? Nürnberg: Studiengruppe für Sozialforschung e.v. 2009, 11 S. (Download unter: nie-bayern.de/uploads/media/bayern-ein_deutsches_erfolgsmodell_am_ende_-beitrag_zum_ Symposium_April_2009_01.pdf ).+++Goeschel, Albrecht: Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.v ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.v. (Staudacher Str. 14, Marquartstein) KONTAKT: Institution (Tel , mail@studiengruppe.com) [151-L] Dezalay, Yves; Garth, Bryant G.: The economy of legal practice as a symbolic market: legal value as the product of social capital, universal knowlegde, and state authority, in: Economic sociology : European electronic newsletter, Vol. 10/2009, No. 3, S (econsoc.mpifg.de/archive/econ_soc_10-3.pdf#page=3) INHALT: Die Verfasser setzen sich mit einer konzeptuellen Entwicklung auseinander, der zufolge der Markt der Rechtsdienstleistungen nach der korporatistischen Logik gestaltet wird. Die zentrale Idee dieses Ansatzes besteht darin, dass die Qualität dieser Dienstleistungen durch die Mechanismen der professionellen Kontrolle über die Rekrutierung und über die Aktivitäten der Juristen determiniert ist. Die Berufspraktiken sind demzufolge ein Bestandteil der Strategie zur Verteidigung und Legitimierung der Monopolstellung der Vertreter der Profession auf dem Markt solcher Dienstleistungen. Infolge der zunehmenden Demokratisierung des Bildungswesens und der Liberalisierung der Wirtschaft werden die Möglichkeiten der professionellen Kontrolle wesentlich eingeschränkt. Um ihre Monopolstellung zu verteidigen, machen die Juristen Gebrauch von der Autorität des Staates: Einerseits wird die Autorität des Staates durch die Förderung der Rechtsordnung legitimiert. Dies setzt juristische Kompetenz voraus. Andererseits werden durch das Engagement für staatliche Institutionen Macht und Einfluss akkumuliert, die zur Verteidigung der Interessen der Berufsgruppe eingesetzt werden. (ICF2)

144 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 143 [152-F] Eberhardt, Tim, Dipl.-Kfm.; Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol.; Ahlert, Martin, Dr. (Bearbeitung); Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Vertrauensbarometer Deutschland INHALT: Keine Variable erklärt die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft stärker als das Vertrauen. Zugleich wissen wir in der sozioökonomischen Praxis in Deutschland kaum etwas über Vertrauen - ganz anders in anderen Ländern. Das Konzept des Vertrauensbarometers Deutschland basiert auf mehrjährigen Forschungsarbeiten der beteiligten Wissenschaftler. Personenbefragungen hinsichtlich des Vertrauens in unterschiedliche Branchen und Unternehmen sowie eine Abfrage des Bevölkerungsvertrauen Deutschland werden durch CATI-Interviews des Münster Research Institutes (MRI) in Kooperation mit dem Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) der Universität Münster und dem Lehrstuhl für Marketing der Zeppelin Universität Friedrichshafen durchgeführt. Ziel des Vertrauensbarometers Deutschland ist die empirische Durchdringung und Systematisierung des Vertrauens. VERÖFFENTLICHUNGEN: Eberhardt, Tim; Ahlert, Martin; Kenning, Peter: Kein Vorschuß durch den Kunden. in: Absatzwirtschaft, 2008, H. 10, S Kenning, Peter: The influence of general trust and specific trust on buying behaviour. in: International Journal of Retail and Distribution Management (ISSN ), vol. 36, 2008, no. 2, pp ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Lehrstuhl für Marketing (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , marie-christine.eyerund@zeppelin-university.de) [153-L] Eberharter, Veronika V.: Räumliche Disparitäten - Standortpotenziale und nachhaltige Regionalentwicklung, in: Peter Bußjäger (Hrsg.) ; Ferdinand Karlhofer (Hrsg.) ; Günther Pallaver (Hrsg.): Die Besten im Westen? : die westlichen Bundesländer und ihre Rolle seit 1945, Wien: Braumüller, 2008, S INHALT: Die Verfasserin befasst sich mit der Ost-West-Disparität und stellt die wirtschaftlichen und sozialen Regionalprofile der westlichen Bundesländer (Vorarlberg, Tirol und Salzburg) und der östlichen Bundesländer (Niederösterreich, Burgenland) seit den 1990er Jahren einander gegenüber, um die folgenden Fragen zu beantworten: Wie haben sich die Regionen hinsichtlich der sozialen und ökonomischen Standortqualität entwickelt? Ist ein signifikanter Unterschied in den Regionalprofilen feststellbar? Welche Stärken und Schwächen weisen die Regionen auf? Welche regionalpolitischen Folgerungen lassen sich ableiten? Nach der theoretischen Begründung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen folgt die Vorstellung der Datenbasis und die Definition der verwendeten geopolitischen, demografischen und sozioökonomischen Strukturindikatoren. Im Anschluss erfolgt die deskriptive Analyse der Entwicklung der Standortqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg im Vergleich zu den östlichen Bundesländern Niederösterreich und Burgenland und dem österreichischen Durchschnitt seit den 1990er Jahren. Auf der Basis der Strukturindikatoren werden die regionalen Potenziale eingeschätzt und daraus wirtschafts- und sozialpolitische Erfordernisse für eine nachhaltige Regionalentwicklung abgeleitet. (ICF2)

145 144 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie [154-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung): Wandel familialer und ökonomischer Lebenslagen junger Erwachsener INHALT: Die Lebensformen, Ausbildungs-, Erwerbs- und Einkommensstrukturen der 18- bis 30- jährigen haben sich zwischen 1972 und 1996 erheblich verändert. Junge Erwachsene wohnen länger bei ihren Eltern und wohnen auch öfter allein. Naturschutz und erst recht Ehe und eigene Kinder haben in dieser Lebensphase zum Teil erheblich an Bedeutung verloren. Dagegen ist die Bereitschaft zu einer längeren und höheren Ausbildung gestiegen. Gleichzeitig verzögert sich der Eintritt in das Erwerbsleben, kommen Erwerbslosigkeit und Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung häufiger vor. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Mikrozensus von Baden-Württemberg 1972 und 1996). ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FaFo FamilienForschung Baden- Württemberg (70158 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel ) [155-F] Eitner, Carolin (Bearbeitung); Heinze, Rolf G., Prof.Dr. (Betreuung): Die Reaktionsfähigkeit des deutschen Einzelhandels auf den demographischen Wandel - eine qualitative und quantitative Analyse unter zielgruppen- und netzwerkspezifischen Gesichtspunkten INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Eitner, Carolin: Die Reaktionsfähigkeit des deutschen Einzelhandels auf den demographischen Wandel - eine qualitative und quantitative Analyse unter zielgruppen- und netzwerkspezifischen Gesichtspunkten. Dissertation. Bochum 2008, 407 S. Download unter: ART: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft (44780 Bochum) KONTAKT: Institution (Tel , rolf.heinze@rub.de) [156-L] Endreß, Martin; Matys, Thomas (Hrsg.): Die Ökonomie der Organisation - die Organisation der Ökonomie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 307 S., ISBN: INHALT: "Für eine Soziologie, die sich als Form gesamtgesellschaftlicher Analyse versteht, sind Organisationen in zweifacher Hinsicht analytisch zentral: auf der einen Seite als korporative Akteure, als emergente soziale Phänomene ('Gebilde'), auf der anderen Seite als Modus der Strukturierung sozialer Wirklichkeit, als sozialer Prozess. In beiden Hinsichten sind Organisationen sowohl in ihrer Konstruktivität und Historizität wie auch als Akteure und Aspekte der herrschaftlichen Strukturierung und Formbestimmtheit des Sozialen zu untersuchen. Diese Zusammenhänge sind für Fragen nach der Formierung materieller wie symbolischer Lebensprozesse, der im weitesten Sinne ökonomisch-politischen Regulation und wissensanalyti-

146 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 145 schen Konfiguration sozialer Wirklichkeit von zentraler Bedeutung. Der vorliegende Band steckt diesen Problemhorizont in theoretischen wie materialen Beiträgen ab." (Autorenreferat). Inhalt: Martin Endreß, Günther Wachtler, Thomas Matys: Einleitung (9-14); Jörg Sydow: Organisationale Pfade: Wie Geschichte zwischen Organisationen Bedeutung erlangt (15-31); Uwe Schimank: Die funktional differenzierte kapitalistische Gesellschaft als Organisationsgesellschaft - eine theoretische Skizze (33-61); Ingo Bode: Der Zweck heil(ig)t die Mittel? Ökonomisierung und Organisationsdynamik im Krankenhaussektor (63-92); Raimund Hasse: Ökonomisierungstendenzen bei Non-Profits, Großunternehmen und Start-ups - eine theoriegeleitete Diskussion empirischer Trends (93-119); Thomas Matys: Corporations in den USA. Kämpfe um Etablierung zwischen königlicher Charter und Industrialisierung ( ); Wieland Jäger: Wissen, Wissensarbeit und Wissensmanagement in Organisationen ( ); Michael Bruch: Zum Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie aus organisationssoziologischer Sicht ( ); Thomas Lemke: Gesellschaftskörper und Organismuskonzepte. Überlegungen zur Bedeutung von Metaphern in der soziologischen Theorie ( ); Günther Ortmann: Zur Theorie der Unternehmung. Sozio-ökonomische Bausteine ( ). [157-F] Enkel, Ellen, Prof.Dr.phil.; Daiber, Michael (Bearbeitung); Enkel, Ellen, Prof.Dr.phil. (Leitung): CrossNovation: Radikale Innovation und neue Geschäftsmodelle durch systematischen Cross Industry Transfer INHALT: Die Innovationstätigkeit in den meisten Unternehmen wird stark durch die Leitplanken des eigenen Wirtschaftszweiges begrenzt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass durch Cross-Industry-Ansätze neuartige Lösungen entstehen. Das Hauptziel von Cross-Industry Innovationen ist das systematische Entwickeln von radikalen Innovationen und durch diese eine Beschleunigung von Wachstum und Verbesserung der Margen durch radikale Innovationsschritte mit größerem Differenzierungspotential. Ziel des vorliegenden Projektes Namens CrossNovation war es gemeinsam mit erfahrenen Unternehmen und auf wissenschaftlicher Basis ein Modell und eine Methode zur systematischen Entwicklung von radikalen Innovationen mit Hilfe von Cross-Industry Innovationen zu aufzuzeigen. Dazu konnte mit Hilfe der Analyse von 39 Cross Industry Projekten und 10 eigenen bilateralen Projekten mit den oben genannten Forschungspartnern ein Modell entwickelt werden, welches auf der Prozessebene die Schritte Abstraktion, Analogie und Adaption für den Outside-In wie auch für den Inside- Out Prozess detailliert beschreiben. Kooperationspartner: Gore, Reichle & demansari, SIGallcap, BMW, Schindler, Alcan, Hilti, ZF Friedrichshafen, Ciba, Lonza, Sevex/ Elringklinger und Zühlke. VERÖFFENTLICHUNGEN: Enkel, Ellen; Dürmüller, Christoph: Cross-Industry-Innovation: der Blick über den Gartenzaun. in: Gassmann, Oliver; Sutter, Philipp (Hrsg.): Praxiswissen Innovationsmanagement. Von der Idee zum Markterfolg. München: Hanser 2008, S ISBN ARBEITSPAPIERE: Gassmann, Oliver; Enkel, Ellen: Creative imitation: exploring the case of cross-industry innovation. Proceeding of the R&D Management Conference, July 2007, Bremen, Germany.+++Enkel, Ellen; Daiber, Michael; Gassmann, Oliver: Systematisierung von Cross-Industry Innovationen. Eine Methode zur Entwicklung radikaler Innovationen. Abschlussbericht KTI Projekt CrossNovation ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie -BBT- Kommission für Technologie und Innovation -KTI-

147 146 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Dr. Manfred Bischoff Institut für Innovationsmanagement der EADS Lehrstuhl für Innovationsmanagement (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen); Universität St. Gallen, Institut für Technologiemanagement -ITEM- (Dufourstr. 40a, 9000 St. Gallen, Schweiz) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , marie-christine.eyerund@zeppelin-university.de) [158-F] Enkel, Ellen, Prof.Dr.phil.; Köberle-Gaiser, Martina, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Enkel, Ellen, Prof.Dr.phil. (Leitung): Ungenutzte Innovationspotentiale nutzen durch Cross-Industry Innovation INHALT: Es ist mittlerweile anerkannt, dass mehr als 80% aller Innovationen aus der Rekombination von bereits vorhandenem Wissen bestehen. Innerhalb des eigenen Unternehmens, aber auch innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette (z.b. durch die Integration von Zulieferern und Kunden) und der eigenen Industriebranche (z.b. durch Kooperationen) sind oft bereits alle Möglichkeiten zur Rekombination ausgeschöpft. Außerhalb der eigenen Industriebranche jedoch, kann eine Rekombination von bestehendem Wissen zu radikalen (= neu für das eigene Unternehmen und die eigene Industrie) Innovationen für das eigene Unternehmen führen. Damit verbunden ist oftmals ein hoher Nutzen für Kunden und/ oder Unternehmen bzw. der Aufbau von neuen und/ oder anderen Kompetenzen. Der Cross-Industrie Ansatz folgt einem dreistufigen Modell: Abstraktion, Analogie und Adaption. In der Abstraktionsphase wird das angestammte Denkschema verlassen und der Lösungsraum geöffnet. In der zweiten Phase werden über analoges Denken mögliche Lösungsansätze aufgetan. Diese werden abschließend ausgewertet und die ausgewählte(n) Lösung(en) adaptiert. Dieser systematische Ansatz kann zur Integration von Lösungsprinzipien aus andere Industrien in das eigene Unternehmen (Outside-in) oder zur Multiplikation der eigenen Kernkompetenzen in andere Industrien (Inside-out) angewandt werden. Beteiligung unterschiedlicher internationaler Unternehmen (u.a. Konsortialprojekt mit 10 Unternehmen). VERÖFFENTLICHUNGEN: Enkel, Ellen; Gassmann, Oliver: Creative imitation: exploring the case of cross-industry innovation. in: R&D Management Journal (ISSN ), 2010 (in press). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Dr. Manfred Bischoff Institut für Innovationsmanagement der EADS Lehrstuhl für Innovationsmanagement (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , marie-christine.eyerund@zeppelin-university.de) [159-L] Eser, Patrick: Perspektiven der Regulationstheorie: sozialtheoretische Reformulierungsversuche, Hamburg: Diplomica Verl. 2008, 196 S., ISBN:

148 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 147 INHALT: Der Autor plädiert für eine Neuinterpretation der Regulationstheorie, die die regulativen Instanzen vor allem des kulturellen Bereichs, der Ideologie aber auch der Politik betont. Denn die Wirkungen letzterer Bereiche bleiben seines Erachtens in den gängigen Theorien der Regulation unterbestimmt. Nach einer ausführlichen Darstellung der Regulationstheorie geht der Autor auf neuere staats- und gesellschaftstheoretische Kritik- und Reformulierungsversuche ein. Den vernachlässigten Anschluss der Regulationstheoretiker an die spezifisch nicht-ökonomistische Perspektive von Louis Althusser interpretiert er als eine "verspielte Möglichkeit". Nach seiner These weist die gouvernementalitätstheoretische Perspektive, die Michel Foucault in seinen späten Machtanalysen entwickelt hat, eine theoretische Nähe zu den regulationstheoretischen Fragestellungen auf. Denn Foucault wurde bei seiner Analyse der historisch-spezifischen Formen der Subjektkonstitution von der Ideologietheorie und dem Subjektbegriff seines Freundes und Lehrers Althusser beeinflusst. Eine weitere These des Autors lautet dementsprechend, dass die Genealogie des modernen Subjekts als einer historischen und kulturellen Realität, wie sie Foucault beschreibt, eine zentrale Verstärkung der analytischen Kraft der Regulationstheorie darstellen kann. (ICI2) [160-F] Frick, Joachim R., PD Dr.; Grabka, Markus M., Dr. (Bearbeitung): Accurate Income Measurement for the Assessment of Public Policies (AIM-AP) INHALT: Dieses Forschungsprogramm soll die Vergleichbarkeit, den Anwendungsbereich und die -möglichkeiten von Werkzeugen, Methoden und Daten der Einkommensmessung sowie die Analyse der Auswirkungen von Politikentscheidungen auf Ungleichheit, Armut und sozialen Einschlüssen verbessern. Drei damit verbundene Projekte werden bearbeitet: (a) Die Verteilungseffekte von nichtmonetären Einkommen und die Implementierung einer umfassenderen Einkommensdefinition, (b) die Auswirkungen von Fehlern bei der Erfassung von Sozialleistungen, Steuerhinterziehung und Messfehlern auf die Einkommensdaten und wie diese vermieden werden können, (c) die Einbeziehung der Effekte indirekter Steuern, zusammen mit direkten Steuern und Sozialleistungen, in die Verteilungsanalysen. Kooperationspartner: ISER, Great Britain (co-ordination); CERES - Centre for Economic Research and Environmental Strategy, Greece; KU Leuven, Belgium; ESRI, Ireland; European Centre, Austria; CentERdata, Netherlands; UAB, Spain; LIS Asbl, Luxembourg; RERC, Ireland; UA, Belgium. VERÖFFENTLICHUNGEN: Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.; Groh-Samberg, Olaf: The impact of home production on economic inequality in Germany. SOEPpapers, 159. Berlin: DIW Download: +Frick, Joachim R., Groh-Samberg, Olaf: To claim or not to claim: estimating non-take-up of social assistance in Germany and the role of measurement error. SOEPpapers, 53. Berlin: DIW Download: +++Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.; Groh-Samberg, Olaf: Economic gains from publicly provided education in Germany. SOEPpapers, 28. Berlin: DIW Auch als: DIW Discussion Paper, No Berlin: DIW Download: blikationen/soeppapers/docs/papers/diw_sp0028.pdf, 73/60181/dp709.pdf. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIE- RER: Auftraggeber INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (10108 Berlin)

149 148 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie KONTAKT: Frick, Joachim R. (Dr. jfrick@diw.de) [161-L] Frick, Joachim R.; Grabka, Markus M.: Zur Entwicklung der Vermögensungleichheit in Deutschland, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 19/2009, H. 4, S (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/ /s ) INHALT: "Einkommensungleichheit und relative Einkommensarmut dominieren seit langem die sozialpolitische Diskussion in Deutschland, während - auch aus Gründen eingeschränkter Datenverfügbarkeit - die personelle Vermögensverteilung vergleichsweise unzureichend erforscht ist. Der vorliegende Beitrag nutzt Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und stützt sich dabei auf individuelle Angaben zum Geld- und Sachvermögen der Jahre 2002 und Innerhalb dieses 5-Jahreszeitraums hat die Konzentration der Vermögen ebenso wie die der Einkommen deutlich zugenommen. Detaillierte Sozialstrukturanalysen belegen neben signifikanten Unterschieden in der Vermögensausstattung nach Migrationshintergrund, Bildung, Region und Einkommenslage eine ausgeprägte Lebenslaufabhängigkeit. Diese Querschnittsdimension wird auf Basis der Längsschnittdaten des SOEP erweitert um multivariate Regressionsanalysen, die neben der Relevanz des individuellen Erwerbsund Einkommensverlaufs für den Vermögensaufbau auch die nachhaltige Bedeutung intergenerationaler Transmissionsmechanismen (insbesondere Erbschaften) für die individuelle Vermögensakkumulation und -mobilität belegen." (Autorenreferat) [162-F] Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung): Exportexzess und Sozialstaat INHALT: Das wirtschaftspolitische "Geschäftsmodell" Deutschlands besteht spätestens seit in der Erzielung von Extra-Gewinnen für bestimmte Branchen durch wachsende Auslandsverwendung der Wertschöpfung. Gegenstück ist ein Rückgang der Realinvestition in Deutschland inklusive öffentlicher Investitionen und ein Anwachsen des Finanzwirtschaftssektors. Grundlage für die Exportumsätze sind stagnative Löhne, das Anwachsen des Niedriglohnsektors der Inlandsbranchen, Anhalten und Abbau der Sozialleistungen und -einnahmen, Steuerverzichte und Steuersenkungen. Wesentliche Indikatoren wie die Armutsquote weisen auf eine auch soziale Spaltung der Gesellschaft als Folge bzw. Preis dieses "Geschäftsmodells" hin. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Goeschel, Albrecht: Export-Terror gegen den Sozialstaat. in: Gesundheitspolitik (ISSN ), Jg. 13, 2007, Nr. 3, S Goeschel, Albrecht: Exportwettlauf in die Armutsfalle: das Wachstumswunder und seine Folgen für die soziale Lage und das politische Bewusstsein in Nordrhein-Westfalen. in: "Große Koalition". Enkelkinder und Großeltern gegen Bildungskrise und Altersarmut. Düsseldorf: Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen 2008, S ARBEITSPAPIERE: Goeschel, Albrecht: Mehrwertsteuer- Lücke und Export-Meisterschaft: gesamtwirtschaftliche und armutspolitische Anmerkungen zur Mehrwehrtsteuer-Debatte. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.v. 2009, 21 S. (Download unter: ).+++Goeschel, Albrecht: Exportorientierung und Rentenbilanz der Wirtschaftsregionen. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.v

150 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 149 ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Sozialverband VdK Deutschland e.v. Landesverband Nordrhein-Westfalen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.v. (Staudacher Str. 14, Marquartstein) KONTAKT: Leiter (Tel ); Institution ( mail@studiengruppe.com) [163-F] Harrington, Brooke, Dr. (Bearbeitung): Ungleichheit und der generationenübergreifende Aufbau großer Familienvermögen in Deutschland und den USA INHALT: Was hält in den reichsten Ländern der Welt große Familienvermögen über Generationen hinweg zusammen? Historisch betrachtet haben Erbschaften schon immer entscheidend zur Schaffung und Erhaltung ökonomischer Ungleichheit beigetragen, dennoch ist über diese Art des Kapitalaufbaus erstaunlich wenig bekannt. In dieser Studie soll dieses Phänomen anhand von Tiefeninterviews mit den "Architekten" großer Familienvermögen untersucht werden: mit Anwälten und Finanzmanagern, die Konzepte zur Erhaltung ererbter Vermögen erstellen und umsetzen. Anknüpfend an die Ergebnisse der Forschung von Jens Beckert zum Erbrecht in Deutschland, Frankreich und den USA vergleicht diese Studie die Institutionen und Methoden, die sich in jenen Ländern entwickelt haben, um Kapital von Generation zu Generation zu übertragen. Der gewählte Ansatz zur Untersuchung von Ungleichheit ist in zweierlei Hinsicht innovativ: erstens durch die Betrachtung der sehr Reichen statt der sehr Armen, und zweitens durch die Untersuchung von Vermögen statt von Einkommen als der ökonomischen Basis zur Erhaltung und Festigung gesellschaftlicher Schichten. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Alexander von Humboldt-Stiftung INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , Fax: , harrington@mpifg.de) [164-L] Hartmann, Michael: Die transnationale Klasse: Mythos oder Realität?, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 60/2009, H. 3, S (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Diskussion über die Inter- und die Transnationalisierung von Klassen und Eliten gehen die Meinungen weit auseinander. Der Artikel beschäftigt sich mit diesem Thema anhand einer empirischen Untersuchung über die Nationalität und die Karrieren der Topmanager der fünf größten europäischen (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien) und der drei größten außereuropäischen Wirtschaftsmächte (China, Japan und USA). Das Ergebnis ist eindeutig. Nur jeder zwanzigste Spitzenmanager kommt aus dem Ausland und nur jeder vierte einheimische Topmanager hat jemals im Ausland studiert oder gearbeitet. Länger als zwei Jahre im Ausland hat sogar nur jeder siebte einheimische Topmanager gelebt. Der wesentliche Grund dafür ist die ungebrochene Vorherrschaft der traditionellen nationalen Karrieremuster. Die Inter- und Transnationalisierung der Wirtschaftseliten geht bedeutend langsamer voran als viele Soziologen und Wirtschaftwissenschaftler vermuten. Es

151 150 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie gibt allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. In Deutschland und Großbritannien ist der Prozess am weitesten vorangeschritten. In Frankreich ist in der jüngeren Generation dagegen sogar ein Rückgang zu verzeichnen." (Autorenreferat) [165-F] Hauber, Jürgen, Dipl.-Forstwirt (Bearbeitung); Schanz, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung): Zwischen Emergenz und Steuerung: die Bedeutung von sinnstiftenden Kommunikationsmustern für die Evolution von Märkten der Forstwirtschaft INHALT: Die bisher in der Marktforschung verwendeten Modelle zur Analyse von Märkten des Rohstoffes Holz werden schon seit längerem als unzureichend kritisiert. Die Hauptkritik richtet sich dabei auf die Annahme, dass die Akteure in diskreten Transaktionen aufeinander treffen und unabhängig von ihrem sozialen Kontext am Markt agieren. Ausgangspunkt des Forschungsprojekts ist deshalb die Annahme, dass geprägt durch die soziale Einbindung der Marktakteure und durch sinnstiftende Kommunikationsprozesse sich über die Zeit gemeinsame Marktverständnisse am Markt etablieren, welche den Handlungsmöglichkeitsrahmen der Akteure definieren und somit die Evolution des Marktes antreiben. Eine zeitabhängige Analyse des sozialen Prozesses der Wissensintegration auf der Basis von akteurszentrierten, sinnverstehenden Handlungstheorien soll realitätsnähere Einsichten ermöglichen wie, wodurch und warum die Evolution von Märkten sich vollzogen hat. Durch die explizite Suche nach idealtypischen, sinnstiftenden Kommunikationsmustern geht die Analyse über eine deskriptive Beschreibung der Marktevolution hinaus und ermöglicht gegebenenfalls präskriptive Aussagen, wie Akteure auf den Märkten der Forstwirtschaft mit Veränderungen umgehen bzw. diese aktiv gestalten können. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik (Tennenbacher Str. 4, Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Betreuer (Tel , Fax: , Heiner.Schanz@ifp.uni-freiburg.de) [166-L] Haug, Wolfgang Fritz: Kritik der Warenästhetik: gefolgt von: Warenäthetik im High-Tech-Kapitalismus, (Edition Suhrkamp, 2553), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, 350 S., ISBN: INHALT: Die erstmals im Jahr 1971 erschienene Studie "Kritik der Warenästhetik" gilt weltweit als Standardwerk und ihre zahlreichen Beispiele verdeutlichen noch den Geist des fordistischen Massenkonsums. Seither hat die Informationstechnologie die Produktionsweise des kommerziellen Imaginären revolutioniert und ihm neue, effizientere Zirkulationsmedien zur Verfügung gestellt, während die Globalisierung den Markenkampagnen ihren Stempel aufgedrückt hat. Daher hat der Autor seinen Klassiker um ein zweites, der Warenästhetik im High- Tech-Kapitalismus gewidmetes Buch ergänzt. Es zeigt, dass die sozioanalytischen und marxistischen Begriffe aus der Zeit nach 1968 nichts von ihrer Aktualität verloren haben. (ICI2)

152 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 151 [167-L] Haupt, Heinz-Gerhard: Der Konsum von Arbeitern und Angestellten, in: Heinz-Gerhard Haupt (Hrsg.) ; Claudius Torp (Hrsg.): Die Konsumgesellschaft in Deutschland : ein Handbuch, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S INHALT: Die Beziehung zwischen sozialer Klasse und Konsum ist nicht direkt, sondern wird durch verschiedene Faktoren wie Einkommenshöhe, Qualifikationsniveau, Kinderzahl, räumliche Mobilität und Alter vermittelt. Gleichwohl bleiben unterschiedliche Konsummuster an die soziale Herkunft gebunden, und so hat sich auch im 20. Jahrhundert - der im vorliegenden Beitrag behandelte Zeitraum - weder im Westen noch im Osten eine egalitäre oder nivellierte Konsumentenschicht herausbildet. So bestanden selbst bei oberflächlich gleichem Konsumniveau Unterschiede in den Automarken, in der Produktqualität und den Orten der Urlaubsreisen als Distinktionsmittel zwischen den Schichten der Arbeiter und Angestellten fort. Auch Altersarmut betraf eher Arbeiter als Angestellte und Beamte. Noch radikaler begrenzte die Arbeitslosigkeit die Konsummöglichkeiten, sowohl bevor 1927 die Arbeitslosenversicherung eingeführt wurde als auch danach, und sie betraf in der Regel stärker die ungelernten Arbeiter als die Facharbeiter oder Angestellten. Vor allem arbeitslose ledige Mütter fanden sich oft in dramatischen wirtschaftlichen Zwangslagen. Gerade unter den Arbeitsemigranten konnten die den Konsum erschwerenden Bedingungen zusammenfallen, wenn sie ungelernt waren, keinen Arbeitsplatz hatten und eine hohe Kinderzahl versorgen mussten. Der Zugang zu den Angeboten der Konsumgesellschaft war mithin im 20 Jahrhundert nicht nur sozial gestaffelt, sondern für bestimmte soziale Gruppen oder Personen in spezifischen Lebenslagen verbaut. (ICA2) [168-F] Heid, Sabine, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung): Entwicklung von Wohlstand und Reichtum in Rheinland-Pfalz INHALT: Ziel der Studie ist eine aktuelle Analyse und Darstellung von Ausmaß, Struktur und Entwicklung des Reichtums in Rheinland-Pfalz. Hierzu wird sowohl auf die materiellen Reichtumsdimensionen wie Geld-, Immobilien-, Produktiv- und Gebrauchsvermögen eingegangen werden als auch im geringeren Umfang auf die immateriellen Reichtumsdimensionen. Hierunter fallen die zum Humanvermögen gezählte Bildung sowie die zum Sozialvermögen zählenden Ansprüche an die gesetzlichen und privaten Rentenversicherungen. Es wird hierzu auf mehrere Datenbasen (vor allem Mikrozensus, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, Einkommenssteuerstatistik) wegen ihrer sich ergänzenden Informationen zurückgegriffen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur -IWAK- Zentrum der Universität Frankfurt am Main (Robert-Mayer-Str. 1, Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , S.Heid@em.uni-frankfurt.de) [169-L] Heuberger, Frank W.; Hartnuß, Birger: Krise des Vertrauens: zur gesellschaftlichen Verantwortung von Topmanagern in Deutschland, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 22/2009, H. 3, S. 7-20

153 152 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie INHALT: "Vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der damit einhergehenden Neujustierung von Gesellschaftsbildern und Rollenverständnissen stellen die Autoren dar, welche Rolle dem Unternehmertum, Staat und Politik und der Zivilgesellschaft in den Augen von Vorstandsmitgliedern (CEOs) zukommen. Dabei greifen sie auf die Ergebnisse einer qualitativen Studie des Centrums für Corporate Citizenship Deutschland (CCCD) zurück. Diese zeigt, dass Unternehmen sich zwar nicht nur als 'homo oeconomicus' verstehen, gleichwohl aber ein traditionelles Bild der gesellschaftlichen Rollenvereilung vorherrscht. Demnach stellt die Wirtschaft die ökonomische Basis dar, die den gesellschaftlichen Wohlstand schafft, dessen Verteilung der Staat regelt. Die konzeptionelle Reichweite von Corporate Citizenship als Ausdruck nachhaltigen Wirtschaftens unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten ist noch nicht hinreichend erkannt. Allerdings zeichne sich bei der Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen im Unternehmen ('Work-Life-Balance'), beim Klima- und Umweltschutz, bei Bildung und Qualifizierung sowie bei der Gesundheitsförderung ab, dass Unternehmen eine Führungsrolle jenseits wirtschaftlicher Kernkompetenzen übernehmen. Zugleich wird festgestellt, dass der Begriff Zivilgesellschaft bei den CEOs kaum bekannt ist. Kooperationen auf Augenhöhe erfordern jedoch ein angemessenes Verständnis der Zivilgesellschaft und des Dritten Sektors als gesellschaftlicher Sphäre. Eine neue gesellschaftliche Verantwortungsbalance wird es nur geben können, wenn sowohl Staat als auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft bereit und in der Lage sind, die Perspektive der jeweils anderen Sphären einzunehmen, ihre Eigenlogik zu verstehen und anzuerkennen. Keine Sphäre darf dabei ihr Selbstverständnis und ihre handlungsleitenden Prinzipien zum alleingültigen Maßstab erheben." (Autorenreferat) [170-L] Hielscher, Stefan; Pies, Ingo; Beckmann, Markus: Wie können Corporate Citizens voneinander lernen?: Ordonomische Anregungen für interorganisationales Lernen im Global Compact der Vereinten Nationen, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jg. 10/2009, H. 1, S INHALT: "Der Global Compact der Vereinten Nationen versteht sich nicht als Regulierungsinitiative, sondern als freiwilliges Lern- und Dialogforum für Corporate Citizenship. Dieser Beitrag entwickelt Vorschläge, wie der Global Compact diesem Anspruch (noch besser) gerecht werden kann. Hier geht es um Strukturen in zweifacher Hinsicht: (a) Zum einen können Corporate Citizens besonders gut dann voneinander lernen, wenn sie sich über die strukturellen Bedingungen erfolgreicher - aber auch: fehlgeschlagener - Projekte und Aktivitäten offen austauschen können. (b) Hierfür kann der Global Compact als Plattform die organisatorischen Strukturen bereitstellen, die ein solches strukturelles Lernen fördern. Vor diesem Hintergrund formuliert der Beitrag Anregungen sowohl auf der Ebene der Generierung erfolgreicher Global-Compact-Projekte als auch auf der Ebene der Organisation des Lernens auf den Arbeitstreffen lokaler Global-Compact-Netzwerke. Er versteht sich als Lernbeitrag für besseres Lernen." (Autorenreferat) [171-L] Hillebrandt, Frank: Praktiken des Tauschens: zur Soziologie symbolischer Formen der Reziprozität, (Wirtschaft + Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 270 S., ISBN:

154 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 153 INHALT: "Der Tausch ist als spezifische Praxisform in der Gegenwartsgesellschaft allgegenwärtig. Nicht nur, dass wir alle fast täglich Geld gegen Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel tauschen und unsere Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt anbieten und verkaufen, belegt diese Feststellung. Wir sind alle auch regelmäßig an geldlosen Tauschprozessen beteiligt. Der Tausch ist dabei nicht nur in seinem praktischen Vollzug, der sich nicht selten in höchst komplexer Form ereignet, für die soziologische Theoriebildung und Forschung interessant, sondern auch deshalb, weil er häufig nicht folgenlos bleibt für die Form der Reproduktion von Sozialität: Durch Tauschprozesse können soziale Beziehungen zwischen sozialen Akteuren entstehen und auf Dauer gestellt werden. Das vorliegende Buch macht der Soziologie den Vorschlag, den Tausch mit Hilfe einer systematisierten Praxistheorie als vielfältige Praxis zu fassen, indem die symbolischen Formen der Tauschpraxis kultursoziologisch bestimmt werden, um eine differenzierte Typologie unterschiedlicher Praxisformen des Tausches zu entwickeln. Durch diese kultursoziologische Neuvermessung des Forschungsfeldes Tausch verdeutlicht der Autor, dass gerade die praktische Simultanität von unterschiedlichen Tauschlogiken etwa des Gabentausches und des Warentausches strukturierend auf die Reproduktion der Praxis wirkt, was für das Feld der Wirtschaft durch eine tauschtheoretische Analyse der Korruptionspraxis und der Bildung von Innovationsnetzwerken plausibilisiert wird." (Autorenreferat) [172-L] Hirsch-Kreinsen, Hartmut: Entgrenzung von Unternehmen und Arbeit, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2009, H. 49, S (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Rede von der Entgrenzung hat in den letzten Jahren in der soziologischen Debatte über den Wandel von Unternehmensorganisationen und Arbeitsbeziehungen einen überaus prominenten Stellenwert gewonnen. Im Folgenden soll der Stand der Forschung zu diesem Thema resümiert werden. Die leitende These ist, dass die mit dem Begriff der Entgrenzung bezeichnete Dezentralisierung und Flexibilisierung der industriellen Organisations- und Arbeitsstrukturen nicht nur auf Grenzen stößt, sondern ihm zugleich auch strukturelle Widersprüche und Paradoxien immanent sind. Daher kann die Frage nach den Entwicklungsperspektiven von Unternehmen und Arbeit kaum abschließend beantwortet werden. Alle vorliegenden Forschungsergebnisse deuten auf eine anhaltende Situation der Unsicherheit und des 'Pendelns' zwischen überkommenen und neuen Mustern von Unternehmensstrukturen und Arbeitsorganisation hin." (Autorenreferat) [173-L] Imbusch, Peter: Unglaubliche Vermögen - Elitärer Reichtum, in: Thomas Druyen (Hrsg.) ; Wolfgang Lauterbach (Hrsg.) ; Matthias Grundmann (Hrsg.): Reichtum und Vermögen : zur gesellschaftlichen Bedeutung der Reichtums- und Vermögensforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: Der Autor setzt sich näher mit der Gruppe der Reichen in internationaler Perspektive auseinander und betrachtet sie als eigenständige soziale Kategorie, die soziologisch schwer fassbar ist, die in den herkömmlichen Statistiken und Sozialstrukturmodellen zumeist nicht differenziert wird, und über welche wenig gehaltvolles und gesichertes Wissen existiert. Da-

155 154 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie bei zeigt sich zunächst, dass Reiche nicht nur in gesellschaftlichen Eliten zu finden sind, sondern sich über eine größere Spanne von Schichten, Klassen und Milieus verteilen. Obwohl Reiche keineswegs zwingend zu den gesellschaftlichen Eliten gehören, bilden sie gleichwohl eine Elite der besonderen Art, weil Reichtum etwas unverwechselbar Elitäres hat. Worin genau dieses Elitäre besteht und was damit gemeint ist, welche habituellen Brechungen damit bei einzelnen Gruppierungen von Reichen einhergehen, wird im vorliegenden Beitrag ebenso thematisiert wie die unterschiedlichen Lebensstilmuster der Reichen. Das Elitäre des Reichtums zeigt sich dabei weniger im Vergleich von reichen und nichtreichen Bevölkerungsgruppen, sondern kann vielmehr an einer beispielhaften Binnendifferenzierung der Reichen verdeutlicht werden. Denn innerhalb der nach oben offenen Reichtumsskala gibt es nicht nur die größten sozialen Ungleichheiten, sondern es spielen sich hier auch Status- und Konkurrenzkämpfe ab, es offenbaren sich die Stilmerkmale des Reichtums und es finden sich hier die demonstrativen Formen des Müßiggangs und des ostentativen Konsums, die vor allem der Distinktion und Abgrenzung untereinander dienen. (ICI2) [174-L] Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Urheber): Industriepolitik für das 21. Jahrhundert: wissenschaftliche Jahrestagung zum Gedenken an Dr. Manfred Lennings ; 22. Oktober 2008 in Bonn, (Symposien), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2009, 112 S., ISBN: INHALT: Inhaltsverzeichnis: Eckart John von Freyend: Eröffnung und Einführung (6-15); Karl- Heinz Paqué: Transformationspolitik in den neuen Bundesländern: Eine industrielle Erfolgsgeschichte? (16-45); Peter Klocker: Wettbewerbs- oder Industriepolitik als Leitbild der Wirtschaftspolitik? (46-57); Andre Schmidt: Brauchen wir eine ökologische Industriepolitik? (58-77); Podiumsdiskussion: Europäische Industriepolitik: Quo vadis? (78-105); Eckart John von Freyend: Schlusswort ( ). [175-L] Jansen, Stephan A.: Magnetismus der Metropole als Stätte der Kreativen: ein Überblick bildungs-, migrations-, politikökonomischer Analysen zur Dynamisierung von Metropolen, in: Stephan A. Jansen (Hrsg.) ; Eckhard Schröter (Hrsg.) ; Nico Stehr (Hrsg.): Rationalität der Kreativität? : multidisziplinäre Beiträge zur Analyse der Produktion, Organisation und Bildung von Kreativität, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: Unter Rückgriff auf jüngere Arbeiten der Regionalwissenschaften arbeitet der Verfasser die Magnetkraft der Metropole als Stätte der Kreativität heraus. Er nimmt die wachsende Mobilität der Kreativklasse zum Anlass, nach der möglichen Bedeutung von "Metropolitan Governance" im 21. Jahrhundert zu fragen. Auf der Basis jüngerer Befunde, denen zufolge bundesdeutsche Großstädte als Lebens- und Arbeitsstandorte unattraktiv wirken, leitet er unter dem Stichwort "Talentmagnetismus" für die metropolenarme Bundesrepublik Deutschland thesenartig einige Maßnahmen zur Dynamisierung von Metropolregionen ab. Im Mittelpunkt steht die Dynamisierung und Vitalisierung von Städten und Metropolen durch die "Kreative Klasse" im Kontext von globaler Migration, demographischem Wandel und nationaler Bildungsbeteiligung. Die "magnetischen Qualitäten" einer Metropole mit besonderem Blick auf Talente werden anhand einer Metaanalyse verschiedener empirischer Untersuchungen und Indizes diskutiert. (ICE2)

156 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 155 [176-F] Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol.; Eberhardt, Tim, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Behavioral pricing INHALT: Ungeachtet einer hohen Preissensitivität vieler Kunden dokumentieren zahlreiche empirische Untersuchungen ein eher beschränktes Preiswissen dieser. Innerhalb der Behavioral Pricing Forschung werden jedoch zur Messung des Preiswissens der Kunden und Konsumenten zumeist bestehende und scheinbar etablierte Skalen genutzt. Es konnte aber gezeigt werden, dass diese Skalen nicht das tatsächliche Preiswissen der Kunden und Konsumenten widerspiegeln. Des Weiteren werden in aktuellen Projekten das explizite und implizite Preiswissen durch einen Methodenvergleich zwischen Recall- und Recognition-Test untersucht. Zudem werden innerhalb interdisziplinärer Kooperationen die Wirkungen von physischen Interventionen auf das Price-Memory und die Preis-Fairness erforscht. VERÖFFENTLICHUNGEN: Eberhardt, Tim; Schneider, H.; Kenning, Peter: On the validity of price knowledge measurements via self-assessment-scales-two studies in retailing. in: Journal of Targeting, Mesurement and Analysis for Marketing (ISSN ), vol. 17, 2009, suppl. 2, pp ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Lehrstuhl für Marketing (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , marie-christine.eyerund@zeppelin-university.de) [177-F] Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol.; Hubert, Marco, Dipl.-Kfm.; Hubert, Mirja, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Kenning, Peter, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Neurale Korrelate attraktiver Verpackungen/ der Einfluss von Retail Brands auf die Bewertung und Wahrnehmung von Verpackungen INHALT: Der Ansatz der Differenzierung durch Marken im Konsumgüterbereich wird regelmäßig beeinflusst durch andere Differenzierungsansätze, wie z.b. Rezepturen, Geschmack oder eben auch die Verpackung. Das besondere Merkmal des letztgenannten, potenziellen Differentiators ist dabei, dass er ex-ante einen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben kann. Aus informationsökonomischer Sicht hat die Verpackung zudem einen wesentlichen Einfluss darauf, ob eine Marke ihre, aus Kundensicht zentrale Funktion, nämlich die Orientierungsfunktion, erfüllen kann oder nicht. Es verwundert daher nicht, dass die Verpackung eines der wichtigsten Marketing-Instrumente für schnelllebige Konsumgüter darstellt. Innerhalb des Forschungsprojektes wird untersucht, inwieweit unterschiedliche Attraktivitätslevel von Verpackungen neural wahrgenommen werden und inwieweit Premiummarken bzw. Discounter Einfluss nehmen auf die Bewertung von Verpackungen ohne und mit den jeweiligen Markeninformationen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hubert, Mirja; Kenning, Peter: A current overview of consumer neuroscience. in: Journal of Consumer Behaviour (ISSN ), vol. 7, 2008, no. 4/5, pp Hubert, Marco; Hubert, Mirja; Sommer, Jens; Kenning, Peter: Consumer neuroscience - the effect of retail brands on the perception of product packaging. in: Marketing Review St. Gallen (ISSN ), 2009, no. 4, pp Stoll, Marco; Baecke, S.; Kenning, Peter: What they see is what they get? An fmri-study on neural correlates of at-

157 156 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie tractive packaging. in: Journal of Consumer Behaviour (ISSN ), vol. 7, 2008 no. 4-5, pp Kenning, Peter; Stoll, Marco: Neurale Korrelate attraktiver "Marken"verpackungen. in: Schröder, Hendrik (Hrsg.): Distribution und Handel in Theorie und Praxis. Wiesbaden: Gabler 2009, S ISBN ARBEITSPAPIERE: Stoll, Marco; Hubert, Mirja; Eberhardt, Tim; Kenning, Peter: The effect of retail brand frames on the evaluation of product packaging - first insights from consumer neuroscience. Annual Meeting, Society for Neuroeconomics, Park City (Utah) ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Lehrstuhl für Marketing (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , marie-christine.eyerund@zeppelin-university.de) [178-L] Kluge, Fanny Annemarie: Transfers, consumption and income over the lifecycle in Germany, (MPIDR Working Paper, ), Rostock 2009, 23 S. (Graue Literatur; INHALT: "This paper seeks to quantify all public and private interage monetary flows in Germany applying the National Transfer Account method. Germany's lifecycle deficit is shaped by long periods spent in education, early retirement, and low labor force participation rates among the older work force, resulting in a rather short surplus period. Germany is a picture book welfare state, over the last century the government took over more and more functions the family would once have absorbed. During the long dependent periods of childhood and old age, the main expenditures-including education for younger people and pensions and health care for older people-are publicly financed. Private consumption is low for these items. In contrast to public in-kind transfers, public cash transfers are highly skewed to the elderly. Special emphasis will be placed on differences in East/West lifecycle deficit patterns." (author's abstract) [179-F] Krämer, Walter, Prof.Dr.; Schabert, Andreas, Prof.Dr.; Linnemann, Ludger, Prof.Dr. (Bearbeitung): Faktorallokation und Preisbildung bei aggregierten Risiken auf Finanzmärkten (Teilprojekt A4 im SFB 823 "Statistical modelling of nonlinear dynamic processes") INHALT: Das Projekt A4 widmet sich - auf der Basis dynamischer stochastischer Modelle des allgemeinen Gleichgewichts - den für die moderne makroökonomische Theorie zentralen intertemporalen Allokationsentscheidungen und deren Kehrseite, der Preisbildung auf Kapitalmärkten. Zahlreiche makroökonomische Modelle berücksichtigen Märkte für Finanzaktiva im Allgemeinen und solche für liquide geldmarktnahe Aktiva und international gehandelte Vermögensanlagen im Besonderen nur in äußerst stilisierter Form, so dass perfekte Risikoteilung und die Irrelevanz der Verschuldung resultieren; insbesondere hat die Mengen-Dynamik solcher Finanztitel i.a. keine Rückwirkungen auf die gleichgewichtige Allokation. Das vorliegende Projekt will diese Defizite beheben und durch explizite Berücksichtigung von Ausfallrisiken, Liquiditätsprämien und Risikoaufschlägen die Rolle von Schuldpositionen in ihrer

158 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 157 doppelten Bedeutung für die Dynamik der makroökonomischen Allokation wie auch ihrer Implikation für die Wertpapierpreisbildung untersuchen. So wollen wir sowohl die konsumbasierte Kapitalmarkttheorie weiterentwickeln als auch zeitliche Änderungen in der Transmissionswirkung makroökonomischer Schocks in der Fiskal- oder Geldpolitik besser erklären. METHODE: Die Projektarbeiten verlaufen im ökonomischen Teil theoretisch-induktiv, so wie dies in der VWL-Theorie üblich ist, im ökonometrisch-empirischen Teil im Popperschen Sinne konfirmativ: Dabei werden GMM-Schätzungen und vektorautoregressive Zeitreihenmethoden sowie simulationsbasierte Schätzverfahren zur Anwendung kommen. Typischerweise werden im Rahmen der erstgenannten Ansätze einzelne Hypothesen (Einzelgleichungen) von strukturellen Modellen auf ihre empirische Konstanz und Relevanz hin überprüft. Die zuletzt genannten Ansätze beziehen sich dagegen auf die Schätzung von Gesamtsystemen und sollen Aufschluss geben über die empirische Bedeutung der mengenmäßigen Dynamik von Finanzaktiva für die gemeinsame Variation makroökonomischer Aggregate im allgemeinen Gleichgewichtszusammenhang, wobei vor allem Querschnittskorrelationen räumlicher Art in die Betrachtung einbezogen werden. Die benötigten Daten sind aggregierter Natur und werden daher insbesondere von Zentralbanken und internationalen Organisationen (OECD, Weltbank, Internationaler Währungsfond) beschafft. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. Statistik, Institut für Wirtschafts- und Sozialstatistik (44221 Dortmund); Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet VWL Lehrstuhl Makroökonomie (44221 Dortmund); Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet VWL, insb. Applied Economics (44221 Dortmund) KONTAKT: Krämer, Walter (Prof.Dr. Tel , walterk@statistik.tu-dortmund.de) [180-F] Krempel, Lothar, Dr. (Bearbeitung): Von der Netzwerkregulierung zur Marktregulierung? Kapitalentflechtung in Deutschland INHALT: Mit Hilfe grafischer Netzwerkdarstellungen wird der Prozess der Kapitalentflechtung zwischen den einhundert größten deutschen Unternehmen fortlaufend dokumentiert und im Licht der Debatte über Spielarten des Kapitalismus historisch eingeordnet. Das deutsche Unternehmensnetzwerk war bis in die neunziger Jahre hinein durch einen ringförmig verflochtenen Finanzsektor und hierarchische Verflechtungen zwischen Finanz- und Industrieunternehmen geprägt. Im Zuge der wirtschaftlichen Internationalisierung und der zunehmenden Bedeutung finanzwirtschaftlicher Steuerungskonzepte ziehen sich die großen deutschen Banken aus ihrer Rolle als Aktienhalter zurück. Diese Entwicklung verringert die Bedeutung des internen Monitoring in Industrieunternehmen und verändert somit die Corporate Governance in Deutschland. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretisch/ methodischer Ansatz: Kombination aus Netzwerkanalyse und historischer Narration. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Höpner, Martin; Krempel, Lothar: The politics of the German company network. in: Competition and Change, 8, 2004, 4, pp Krempel, Lo-

159 158 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie thar: Netzwerkanalyse: ein wachsendes Paradigma. in: Stegbauer, Christian (Hrsg.): Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie: ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften (Netzwerkforschung, Bd. 1). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., S ISBN ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, Köln) KONTAKT: Bearbeiter ( krempel@mpifg.de) [181-L] Laux, Henning: Die Fabrikation von "Humankapital": eine praxistheoretische Analyse, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 20/2009, H. 3, S (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor beschäftigt sich mit den konkreten Formen menschlicher Subjektivität, die durch humankapitalisierende Techniken angeboten, gebildet und erzwungen werden. Ziel seiner Überlegungen ist eine analytische Sortierung und Durchdringung des Phänomenbereichs des Humankapitals. Dafür wird auf das kategoriale Instrumentarium der Praxistheorie zurückgegriffen, wobei die Untersuchung insgesamt eher explorativen Charakter hat. Ziel ist es, die Breite und Komplexität des Themas zu vermessen, um somit Anknüpfungsmöglichkeiten für materiale Studien anzubieten. Die wissenssoziologisch orientierte Analyse zeigt auf, dass der Begriff "Humankapital" mittlerweile zur semantischen Grundausstattung des ökonomischen Spezialdiskurses gehört. Zudem wird darauf hingewiesen, dass entsprechende Anrufungen des Subjekts zunehmend in die Alltagssprache gelangen. Mit Blick auf die Praxis wird für Unternehmen und Bildungsinstitutionen exemplarisch herausgearbeitet, dass die Kapitalisierung des Menschen bereits weit fortgeschritten ist. Allerdings muss auf die Existenz von Gegendiskursen, widerspenstigen Praktiken und kulturellen Spannungen hingewiesen werden. In diesem Sinne ist die Moderne nach Ansicht des Autors (noch) nicht durch eine homogene und lückenlose Subjektformation geprägt. (ICI2) [182-L] Liebermann, Sascha: Vergemeinschaftende Wertbindung als Konstituens unternehmerischer Entscheidungsfindung: einige Überlegungen zu einer vernachlässigten Frage, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Politische Soziologie, Bd. 1/2009, S INHALT: Alle bisherigen Konzeptualisierungen unternehmerischen Handelns sind nicht in der Lage zu erklären, wie sich die dieses Handelns bestimmenden Überzeugungen bilden. Der Verfasser begründet in seinem Beitrag seinen Ansatz, der diese Lücke füllen soll. Die Kernthese lautet, dass der Zusammenhang von der Struktur von Lebensführung in toto und der Prämierung von Handeln in einer Gemeinschaft die Erzeugens- und Legitimierungsbasis unternehmerischen Handelns bestimmen. In offenen Interviews mit deutschen Vorstandsmitgliedern international operierender Unternehmen untersucht der Verfasser die Frage, ob die Legitimierungsbasis - die Selbstrechtfertigung - des Handelns in Einklang mit dem politischen Konsens der Herkunftsgemeinschaft steht. Die Befunde decken einen 'regressiven Paternalismus' auf, der die starke Bindung an Strukturen der Vergemeinschaftung zum Ausdruck

160 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 159 bringt. Darüber hinaus wird deutlich, dass ein Deutungsmuster radikaler Eigeninteresseverfolgung lediglich sehr gering ausgeprägt ist. (ICC2) [183-L] Löhr, Albert; Burkatzki, Eckhard (Hrsg.): Wirtschaftskriminalität, Institutionenordnung und Ethik, (DNWE-Schriftenreihe, Folge 17), (2. Zittauer Gespräche zur Wirtschafts- und Unternehmensethik, 2007), München: Hampp 2009, 143 S., ISBN: INHALT: "Die Serie spektakulärer Einzelfälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland scheint nicht abzureißen. Die mediale Berichterstattung erzeugt dabei in der Öffentlichkeit regelmäßig den Ruf nach neuen Gesetzesinitiativen. Seltener thematisiert wird der Zusammenhang, dass Gesetze und mit ihnen die institutionellen Rahmenordnungen wirtschaftlichen Handelns kriminelle Spielzüge wirtschaftlicher Akteure nicht nur begrenzen, sondern auch ermöglichen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen daher im Besonderen der Frage nach, wie weit wirtschaftskriminelles Handeln durch institutionelle Rahmenordnungen des Wirtschaftslebens begünstigt wird. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang, ob und wie weit die Eingrenzung und nachhaltige Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität konstitutiv auf Formen der Selbstregulierung und der ethischen Selbstbindung von wirtschaftlichen Akteuren angewiesen ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thematische Einführung: Eckhard Burkatzki: Wirtschaftskriminalität, Institutionenordnung und Ethik (11-38); Entstehung von Wirtschaftskriminalität durch institutionelle Leitsysteme: Eberhard Kühne: Betriebswirtschaftliche Entscheidungen als Optimierungen mit wirtschaftlichen, moralischen und strafrechtlichen Restriktionen (41-47); Beate Werner: Legales Ermessenspotenzial bei der Vermögensdarstellung in unterschiedlichen Rechnungslegungssystemen (49-65); Prävention von Wirtschaftskriminalität durch institutionelle Leitsysteme: Christian Humborg: Korruption als Unternehmensrisiko (69-78); Till Talaulicar: Wirtschaftskriminalität und Corporate Governance - Zur kriminalpräventiven Wirkung von Prüfungsausschüssen im Rahmen der unternehmerischen Finanzberichterstattung (79-101); Wirtschaftskriminalität, institutionelle Ordnung und ethische Leitwerte: Anton Sterbling: Institutionenwandel und Wirtschaftskriminalität. Das Beispiel des östlichen Balkan ( ); Dieter Hermann: Leitwerte einer erfolgsorientierten kriminalpräventiven Unternehmensethik ( ). [184-L] Lutz, Ronald: Soziale Folgen der Krise: Wohlstandskonflikte: Diagnose vor der Krise, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 34/2009, H. 12, S (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; INHALT: "Die Wirtschaft schrumpft in Deutschland, und die Krise ist in vollem Gange. Einige typische Folgen einer Wirtschaftskrise sind eingetreten, andere absehbar. Die Anzahl der Beschäftigten in prekären Arbeitsverhältnissen wird steigen, und die Armen werden noch ärmer. Wer in die Niedriglohnbeschäftigung gerät, kann trotz Arbeit in die Armut abrutschen, und für die Altersvorsorge werden immer weniger Menschen etwas von ihrem Gehalt zurücklegen können. Das bedeutet, dass zukünftig auch mehr Bürger von der Altersarmut betroffen sein werden. Obwohl die Bundesregierung versucht, den Schaden zu begrenzen, wird sie diesen

161 160 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie Prozess kaum aufhalten. Roland Lutz geht in seinem Beitrag auf die möglichen Langzeitfolgen der Krise und ihre Bedeutung für die Gesellschaft ein." (Autorenreferat) [185-L] Meier, Lars: Das Einpassen in den Ort: der Alltag deutscher Finanzmanager in London und Singapur, (Materialitäten, Bd. 11), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 297 S., ISBN: INHALT: "Sie gelten als Agenten und Treiber der Globalisierung: die in den Finanzmetropolen tätigen Manager. In diesem reich bebilderten Buch werden erstmals hochmobile Expatriates in ihrem alltäglichen Handeln direkt an städtischen Orten betrachtet. Wo und warum halten sich die Finanzmanager in den Städten auf? Wie betrachten sie bestimmte urbane Orte und erleben diese? Interviews und Beobachtungen zeigen die alltäglichen Handlungen der männlichen deutschen Finanzmanager in London und Singapur und lassen so die meist unsichtbar bleibenden Identitäten der weißen und globalen Elite sichtbar werden. Die vergleichende Analyse des Alltags in beiden Städten macht die Bedeutung des besonderen Ortes für das Handeln deutlich. Die ehemals koloniale Beziehung zwischen dem Zentrum London und der Peripherie Singapur ist noch heute für das Handeln der Finanzmanager bedeutsam. Es zeigt sich: Die Finanzmanager passen sich in den Ort ein." (Autorenreferat) [186-L] Müller, Olaf L.: Mikro-Zertifikate: für Gerechtigkeit unter Luftverschmutzern, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP), Vol. 95/2009, H. 2, S (Standort: USB Köln(38)-Fa5; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; INHALT: Der Verfasser unterbreitet einen Vorschlag zum ökologischen CO2-Problem, der seiner Meinung nach für Gerechtigkeit unter Luftverschmutzern sorgen würde und sich zugleich am Kriterium ökonomischer Effizienz orientiert. Sollte der Vorschlag überzeugend sein, so wäre offenbar gezeigt: Ökologie, Moral und Ökonomie müssen einander nicht in die Quere kommen, jedenfalls nicht bei der Bekämpfung des Klimawandels. Der Autor löst den Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie dadurch auf, dass er die Ökonomie zur Magd der Ökologie degradiert. Es wird argumentiert, dass aus moralischen Gründen die Klimaökologie Vorrang vor ökonomischem Gewinnstreben hat. Es wäre ungerecht, wenn diejenigen, die heute in den reichen Ländern leben, auf unser ökonomisches Eigeninteresse pochten - statt sich einzuschränken, um der Nachwelt die Klimakatastrophe zu ersparen. Wer diesem Grundsatz zustimmt, muss kein eingefleischter Egalitarist sein, braucht also nicht zu behaupten, dass das höchste moralische Ziel darin bestehe, alle Menschen (auch die Nachgeborenen) gleich zu behandeln. Der Grundsatz gilt in einer Vielzahl verschiedener Moralsysteme. Sollte der Grundsatz im Rahmen irgend eines Moralsystems nicht gelten, so spräche das nicht gegen den Grundsatz, sondern gegen das fragliche Moralsystem. Und das bestätigt die moralische Kraft des Grundsatzes: Sowohl die Ökonomie als auch die Ökologie ist eine Magd der Moral. Dass diese beiden Mägde unter der Herrschaft der Moral Hand in Hand zusammenarbeiten können, statt sich gegenseitig zu bekämpfen, das zeigen die Details des Vorschlags zum Klimaproblem. Wir können es uns ökonomisch erlauben, mehr Gerechtigkeit zu wagen. Jedem Menschen kommt dasselbe Recht auf dieselbe Menge an CO2-Emissionen zu wie jedem anderen. (ICF2)

162 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 161 [187-L] Pascha, Werner; Holtschneider, Uwe (Hrsg.): Task Force: Corporate Social Responsibility in Japan und Österreich, (Duisburger Arbeitspapiere Ostasienwissenschaften, No. 77), Duisburg 2008, 54 S. (Graue Literatur; INHALT: "Das vorliegende Heft untersucht Corporate Social Responsibility (CSR) in den Ländern Japan und Österreich. Es beinhaltet drei empirische Teilstudien, die von Studierenden im Rahmen eines 'Task- Force'-Seminars erarbeitet wurden: Teil 1 betrachtet die CSR in öffentlicher und privater Berichterstattung. Teil 2 beleuchtet in sechs Fallstudien "verantwortungsvolles Management" in kleinen und mittleren Unternehmen. Teil 3 untersucht die Einstellung von Konsumenten gegenüber sozialen und Umweltaspekten bzw. verantwortungsvollem ("sanftem") Tourismus und die Wahrnehmung von Österreich und Japan als nachhaltige Reiseziele. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich durchgeführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Laudien, Jeannette Liu, Ivonne Schönberger, Jochen van der Burgt, Claudia Christine Wilbuer: Was ist CSR? CSR-Themen in Österreich und Japan (9-20); Patrick Friedrich, Norman Gorka, Roxana Hinzmann, Michaela Menard, Ulrike Zimmer: Gute Unternehmenspraxis - Fallstudien zu verantwortlichem Unternehmertum: KMU in Österreich und Japan (21-32); Hans Berghammer, Bettina Effertz, Christian Hüttenhein, Fabian Juran, Janine-Ariana Winninger: Corporate Social Responsibility und Tourismus am Beispiel von Österreich und Japan (33-44). [188-L] Pihl, Christian: Sozialkapital aus investitionstheoretischer Sicht, Bochum 2008, IV, 179 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz: ) INHALT: "Soziale Handlungsressourcen, die zwischenmenschlichen Beziehungen entstammen, werden auch als Sozialkapital bezeichnet, womit auf die Produktivität menschlicher Beziehungen hingewiesen wird. Die Implikationen, die sich aus der Adaption des Kapitalbegriffes ergeben, werden in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen, um mit Hilfe einer investitionstheoretischen Argumentation die unterschiedliche Produktion dieser Erträge auf der individuellen Ebene zu erklären. Das auf diesen Annahmen entwickelte theoretische Modell wird auf Basis repräsentativer Querschnittsdaten überprüft. Dazu werden unterschiedliche Angaben von Befragten, die Ansprechpartner bei einer längerfristigen Pflegeabhängigkeit nennen sollten, analysiert. Ziel des Beitrags ist es mittels multivariater Statistik Faktoren zu isolieren, die diese Unterstützungspotentiale positiv oder negativ beeinflussen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet eine Rangdatenanalyse zur Beschreibung der sozialen Unterstützungsnetzwerke." (Autorenreferat) [189-F] Pomrehn, Werner (Bearbeitung); Mattfeldt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Hamburg - postfordistische Metropole. Zur Entwicklung regionaler und lokaler Wertschöpfungspotentiale als Chance der Krisenüberwindung INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

163 162 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien -ZÖSS- (Von-Melle-Park 9, Hamburg) KONTAKT: Institution ( Semra.Dogan@wiso.uni-hamburg.de) [190-L] Preuß, Holger; Kurscheidt, Markus; Schütte, Norbert: Konsummuster der Besucher von sportlichen Mega-Events: Zuschauerbefragungen zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006, in: Stephan Bogusch (Hrsg.) ; Annette Spellerberg (Hrsg.) ; Hartmut H. Topp (Hrsg.) ; Christina West (Hrsg.): Organisation und Folgewirkung von Großveranstaltungen : interdisziplinäre Studien zur FIFA Fußball-WM 2006, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S INHALT: "Der Beitrag beschreibt die primärempirische Ermittlung der Konsummuster von Besuchern der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Dazu wurden N=9.456 Stadionbesucher und Besucher der Public Viewings befragt. Ausgewertet wurden grundlegende Variable des soziodemographischen und psychographischen Profils der Besucher sowie der ökonomische Primärimpulses durch ausländische WM-Besucher und inländische 'Urlaubsverzichtler'. Damit konnte schließlich der gesamtwirtschaftliche Impuls durch die ökonomisch relevanten WM-Besucher ermittelt werden, der das BIP um 3,2 Mrd. erhöhte und rund Jahre zusätzliche Beschäftigung geschaffen hat." (Autorenreferat) [191-L] Priddat, Birger P. (Hrsg.): Nonprofit-Wirtschaft: zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft ; neuere Einsichten, (Beiträge zur Reorganisation des Staates, Bd. 3), Marburg: Metropolis-Verl. 2009, 243 S., ISBN: INHALT: "Non-Profit-Organisationen bekommen in einer Zivilgesellschaft nicht nur dadurch Bedeutung, dass sie das Engagement der Bürger zum Ausdruck bringen, sondern sie ergänzen den Sozialstaat in Bereichen, die er nicht erfasst oder nicht erfassen will. Wo der Sozialstaat allgemeine soziale Aufgaben erfüllt, gehen die Non-Profit-Organisationen in Nischen, lösen spezifische Probleme, in hoher Diversität. Non-Profit bedeutet nicht, ineffizient sein zu dürfen. Hier stehen die Organisationen vor neuen Anforderungen, die nicht nur aus der allgemeinen gesellschaftlichen Dynamik herrühren, sondern auch aus der Bewältigung der durchaus komplexen Anforderungen, die der Staat rechtlich oder allein durch die Zusammenarbeit stellt. Non-Profit-Organizations sind häufig in den Schnittstellen zwischen Staat, Markt und Gesellschaft tätig. Damit sind sie politisch involviert. Ihr Management wird komplexer: Interface-Management. Silvia Naumann analysiert am Beispiel der freien Wohlfahrtspflege die Paradoxien solcher Schnittstellen-Konstellationen in Netzwerkbeziehungen - eine äußerst aufschlussreiche Analyse, die die Restriktionen der Bewegungsspielräume aufzeichnet. Haus Christoph Kahlert untersucht die Stiftungsaufgabe anhand theoretischer Einsichten von Derrida und Serres. Luise von Schubert widmet sich dem Steuerungsproblem von Non-Profit-Organisationen. Jens-Phillip Klein betrachtet den neuen Trend zur venture philanthropy kritisch. Birger P. Priddat versucht, die social entrepreneurship nicht nur theoretisch zu fassen, sondern ihre Intentionen und tatsächlichen Möglichkeiten herauszuarbeiten. Das Buch versucht nicht nur, den neueren Stand der Forschung aufzubereiten, sondern bietet selber Forschungsergebnisse, die neue Einsichten eröffnen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Birger P. Prid-

164 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 163 dat: Vorwort (7); Silvia Naumann: Von der Partnerschaft zum Netzwerk. Ansätze zu einer kritischen Gewährleistungsstaatstheorie. Am Beispiel der freien Wohlfahrtspflege (9-99); Christoph Kahlert: Stiftungsmanagement: Die Reziprozität der Stiftungsgaben ( ); Luise Klus: Zwischen Gemeinnützigkeit und Marktgesetzen: Steuerung in Nonprofit-Organisationen ( ); Jens-Philipp Klein: Does High Engagement in Philanthropy lead to better Outcomes? A critical evaluation of venture philanthropy from a new institutional economics perspective ( ); Birger P. Priddat: Social Entrepreneurship - eine theoretische Einschätzung ( ). [192-L] Rieger, Elmar; Obinger, Herbert: Wohlfahrtsstaaten in entwickelten Demokratien: Eine Einleitung, in: Herbert Obinger (Hrsg.) ; Elmar Rieger (Hrsg.): Wohlfahrtsstaatlichkeit in entwickelten Demokratien : Herausforderungen, Reformen und Perspektiven ; Festschrift für Stephan Leibfried, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S INHALT: Die Entwicklung des Wohlfahrtsstaates in den westlichen Industriegesellschaften seit der Mitte der 1970er Jahre scheint Marshalls skeptischer Diagnose, der Wohlfahrtsstaat werde sich selbst zum Problem, Recht zu geben. Wohlfahrtsstaatliche Umverteilung und Intervention wurden zunächst ideologisch, dann zunehmend auch parteipolitisch herausgefordert und in Frage gestellt, eine soziale Befriedung und die Steigerung sozialer Gerechtigkeit mussten gegen größere Widerstände durchgesetzt werden. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass die enorm gesteigerte Leistungsfähigkeit des Wohlfahrtsstaates hinsichtlich der armutspolitischen Existenzsicherung und der sozial- und bildungspolitischen Erweiterung von Lebenschancen zu tief greifenden Veränderungen der Sozialstruktur geführt hat. Im Zuge der Ausdehnung und Intensivierung von Sozialpolitik veränderten sich auch die wahlpolitischen Bedingungen ihrer Existenz. Jene Gruppen und gesellschaftlichen Kräfte, die an ihrer Ausdehnung und Komplettierung interessiert sind, wurden fortlaufend gestärkt. Während in den 1990er Jahren im Zusammenhang mit der Europäisierung und Globalisierung gerade dem entwickelten Wohlfahrtsstaat oft ein baldiges Ende in Aussicht gestellt wurde, ist infolge der zunehmenden Reflexion seiner sozialstrukturellen Verwurzelung diese Diagnose inzwischen kaum mehr zu hören. Stattdessen rückte die Beobachtung von institutionellen Kontinuitäten nationaler Muster von Wohlfahrtsstaatlichkeit in den Mittelpunkt des sozialwissenschaftlichen Interesses, die ihre Grundlage in einer Sozialstruktur und damit parteipolitischen Präferenzen haben, die der Wohlfahrtsstaat selbst erzeugt hat. Auch die "Nachhaltigkeit" der Reformen sozialpolitischer Leistungsprogramme ist sehr weitgehend eine Funktion der von institutionellen Parametern abhängigen und sich in veränderten Sozialstrukturen manifestierenden Rückkoppelung von Policies und Politics. (ICF2) [193-F] Roth, Steffen, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Baecker, Dirk, Prof.Dr.rer.soz. (Leitung): Marktsoziologie ist keine Wirtschaftssoziologie. These zur Begründung einer soziologischen Disziplin INHALT: Die zentrale These der Arbeit lautet, dass es sich beim Markt nicht (nur) um ein Phänomen der Wirtschaft handelt, oder in anderen Worten: Dass es (auch) nicht-ökonomische Märkte bzw. einen trans-ökonomischen Markt gibt. Entsprechend gilt dann, dass eine Soziologie des Marktes sich nicht (nur) als Teildisziplin der Wirtschaftssoziologie begreifen kann.

165 164 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie Obgleich also die Wirtschaftssoziologie ihren soziologischen Alleinzuständigkeitsanspruch für den Markt mit allem erdenklichen Nachdruck unterstreicht und dabei jede Ausweitung der "Markt-Metapher" auf nicht-ökonomische Teilsysteme der Gesellschaft als "ökonomischen Kolonialismus" brandmarkt, schält die Arbeit ausgerechnet aus diesem Diskurs alle Argumente heraus, die notwendig sind, um die Idee von der Existenz nicht-ökonomischer Märkte zu plausibilisieren. Im Anschluss an die entsprechende Beweisführung auf Grundlage einer systemtheoretisch geschärften Mengenlehre zeigt die Arbeit dann, dass es gerade die Idee nicht-ökonomischer Märkte ist, die einer zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft entgegenwirken kann. Als zentrale weiterführende Forschungsfrage diskutiert sie schließlich die nach den "Wechselkursen" zwischen den (nicht-) ökonomischen Märkten der Gesellschaft. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse (Am Seemooser Horn 20, Friedrichshafen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , anja.lesche@zeppelin-university.de) [194-F] Senkler, Heike, M.A. (Bearbeitung); Loy, Jens-Peter, Prof.Dr. (Leitung): Handzettelwerbung im Lebensmitteleinzelhandel INHALT: Es sollen Regeln und Heuristiken aufgedeckt werden, nach denen Handzettelwerbung erstellt wird. Besonderes Interesse gilt der Auswahl von Produktkategorien und Marken. Des Weiteren soll untersucht werden, ob Handzettelwerbung ihre von Praktikern als vorrangig angenommene Funktion erfüllt, nämlich die Geschäftswahl beeinflusst. ZEITRAUM: METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Experten aus dem Lebensmitteleinzelhandel, evtl. Hersteller). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 207; Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels, Scannerdaten; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ; Haushalts-Panel-Daten; Herkunft der Daten: GfK; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Abt. Marktlehre (Wilhelm-Seelig-Platz 7, Kiel) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel , heike.senkler@ae.uni-kiel.de) [195-L] Spode, Hasso: Der Aufstieg des Massentourismus im 20. Jahrhundert, in: Heinz-Gerhard Haupt (Hrsg.) ; Claudius Torp (Hrsg.): Die Konsumgesellschaft in Deutschland : ein Handbuch, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S INHALT: Um die Wende zum 2. Jahrhundert entdeckten Wissenschaft und Politik den Tourismus als Aktivposten in der "Zahlungsbilanz" einer Nation. Dies Deutungsmuster entspricht bis heute dem gängigen Umgang mit diesem Phänomen. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert die Geschichte des Massentourismus, wobei der Touristikmarkt seit seinen Anfängen

166 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 165 durch ständige Umstrukturierungen geprägt war uns ist. Auch heute zählt Deutschland international zu den "top ten destinations". Die kulturelle und soziale Bedeutung ist nicht zu beziffern, doch zweifellos spielt er - wie Umfragen zeigen - im Leben der meisten Menschen eine herausragende Rolle. Dies war bereits um 1900 der Fall - freilich nur für die minoritäre "Touristenklasse". Trotz beispielloser organisatorisch-politischer Anstrengungen gelang es auch im Dritten Reich nur ansatzweise, das "bürgerliche Privileg" der Teilhabe am Tourismus zu "brechen". Dies geschah erst - auf ganz unterschiedliche Weise - in den beiden deutschen Staaten. Dabei bildeten die Jahre um 1970 einen vorläufigen Abschluss des langen Aufstiegs der Massenkultur - auch und gerade im Tourismus. Die jährliche Urlaubsreise war ein gewöhnliches Konsumgut geworden. (ICA2) [196-F] Staus, Alexander, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Becker, Tilman, Prof.Dr. (Betreuung): Die Zufriedenheit der Landmaschinenhändler mit den Herstellern INHALT: Welche Faktoren beeinflussen die Zufriedenheit von Landmaschinenhändlern? Vor allem das Produktprogramm und die Beziehung zum Hersteller tragen zur Zufriedenheit bei. Veränderungen der Händlerzufriedenheit können als Indikator zur Marktanteilsentwicklung dienen. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Was versteht man unter Zufriedenheit; Fragebogen an Landmaschinenhändler und deskriptive bzw. Regressionsanalyse zur Beschreibung der Faktoren DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 250; Händler von Landmaschinen). VERÖFFENTLICHUNGEN: Staus, A.; Becker, T.: Wie zufrieden sind die Landmaschinenhändler mit ihren Techniklieferanten? in: Eilbote - das Magazin für Landmaschinenwesen, Jg. 55, 2007, 1-2, S Dies.: Wie zufrieden sind die Landmaschinenhändler mit ihren Hauptlieferanten: Traktoren und Mähdrescher. in: Eilbote - das Magazin für Landmaschinenwesen, Jg. 56, 2008, 48, S Dies.: Wie zufrieden ist der Handel mit den Geräteherstellern? in: Eilbote - das Magazin für Landmaschinenwesen, Jg. 57, 2008, 49, S ARBEIT- SPAPIERE: Staus, A.; Becker, T.: Die Zufriedenheit der Landmaschinenhändler mit den Herstellern. Hohenheimer Agrarökonomische Arbeitsberichte, Nr. 18 (im Erscheinen). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , alexander.staus@uni-hohenheim.de) [197-F] Staus, Alexander, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Becker, Tilman, Prof.Dr. (Betreuung): Haushaltseinstellungen und die entsprechende Betriebstypenwahl im LEH INHALT: Beeinflussung bestimmter Einstellungsmerkmale und soziodemographier Variablen von Haushalten (wie z.b. zu Qualität, Person, Umwelt, Bio, Gen, Werbung) auf die Geschäfts- und Betriebstypenwahl im Lebensmitteleinzelhandel. Einfluss soziodemographier Variablen gering. Je nach Produktgruppe (Fleisch, Brot/ Backwaren, Obst/ Gemüse) hängt die Geschäfts- und Betriebstypenwahl vor Allem von Qualität-, Preis- und Umwelteinstellungen ab. Es lässt sich eine implizite Reihenfolge der Betriebstypen und Geschäfte ableiten. ZEIT- RAUM: bis GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

167 166 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie METHODE: Nach der Entscheidung der Produkt- bzw. Warenkorbwahl eines Haushalts folgt die Betriebstypenwahl.Ein Mixed Logit Modell, mit den Betriebstypen als abhängige Variable, schätzt das Modell und die Bedeutung der unterschiedlichen Faktoren. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Staus, A.: Standard and Shuffled Halton sequences in a mixed logit model. Hohenheimer Agrarökonomische Arbeitsberichte, 17. Hohenheim 2008, 29 p. Download unter: ARBEITSPAPIERE: Staus, A.: Determinants of store type choice in the food market for fruits and vegetables (Veröffentl. geplant). ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , alexander.staus@uni-hohenheim.de) [198-L] Stefanova, Dana: Bankwesen als Unternehmenskultur: Das Beispiel der "k.k. oktroyierten Kommerzial-, Leih- und Wechselbank", , in: Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit, Jg. 9/2009, H. 1, S INHALT: Im Beitrag wird ein wichtiger Teil der Banken- bzw. Unternehmensgeschichte, nämlich ihre Unternehmenskultur anhand eines konkreten Fallbeispiels, thematisiert. Es handelt sich um einen Themenkomplex, der die Geschäftsbereiche und ihren Charakter, die allgemeine Unternehmensstrategie und die Handlungen der Akteure sowie deren soziale Position in einen Zusammenhang bringt. Es wird gezeigt, dass die Bankgeschäfte und die Prozesse in der Bankverwaltung sehr stark durch die Adeligen geprägt wurden, und zwar im Sinne eines patriarchalischen Denkens. Einerseits lag die Entscheidungsgewalt in den Händen der Oberdirektion, und andererseits duldete diese keine selbständigen Entscheidungen des unteren Managements. Bezüglich neuer Ideen waren die adeligen Oberdirektoren stets offen und begrüßten diese, aber sie forderten immer deren Berechtigung und Begründung. Andererseits war die Loyalität der Unterdirektion sehr stark mit einer rechtmäßigen Geschäftsabwicklung, mit Innovationen im Bereich der Geschäfte wie auch mit der Einhaltung der Anordnungen der Oberdirektion verbunden. (ICF2) [199-F] Steinhagen, Carsten, M.Sc. (Bearbeitung); Loy, Jens-Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Preisbildung auf dem europäischen Milchmarkt INHALT: 1. Einfluss der beschlossenen Preissenkungen auf die Milchpreise; 2. Einfluss verschiedener Preisstützungselemente auf die Preisbildung; 3. Unterschiede in den Milchauszahlungsprozessen innerhalb Deutschlands; 4. Bestimmung des Kompensationsgrades durch die gezahlte Milchprämie. Zwischenergebnis: Bestimmung des Umfangs der gezahlten Kompensation. ZEITRAUM: GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, Bundesrepublik Deutschland METHODE: zeitreihenanalytische Ansätze

168 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 167 VERÖFFENTLICHUNGEN: Loy, Jens-Peter; Steinhagen, Carsten: Preissenkung und Kompensation auf dem EU-Milchmarkt. in: Agrarwirtschaft (ISSN ), Jg. 58, 2009, H. 5/5, S ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Abt. Marktlehre (Wilhelm-Seelig-Platz 7, Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel , carsten.steinhagen@ae.uni-kiel.de) [200-F] Ülker, Riza Baris (Bearbeitung): Entrepreneurial practices of immigrants from Turkey in Berlin INHALT: In exploring the flexible practices, strategies and disciplines associated with transnational capitalism and the new modes of subject making, Aihwa Ong concentrates on Chinese managers, technocrats, professionals and particularly entrepreneurs in the Asia Pacific region in her book Flexible Citizenship (1999). According to her, political rationality and cultural mechanisms continue to deploy, discipline, regulate or civilize subjects in place or on the move under the conditions of transnationality. In her formulation, although these subjects are increasingly able to escape localization by state authorities, they are never free of regulations set by state power, market operations and kinship norms. Hence, in the new forms of subject formation the strategies of capitalist exploitation and juridico-legal power are related to modes of governmentality that is associated with state power and culture. Taking Ong's analysis as a springboard, the proposed project intends to explore why entrepreneurship and in particular "ethnic entrepreneurship" have been emphasized and promoted at different political levels for the future development of Berlin since the late 1980s and particularly beginning of 1990s. The industrial orders in Berlin -one dominated by large autarchic corporations and the other dominated by decentralized small and medium scaled enterprises- go hand in hand with the urban policies to protect core economic sectors, to expand public-private partnership in different economic sectors and to promote coordination and decentralized self-regulation. For policy makers, the generation of "ethnic entrepreneurship" is mostly regarded as a solution to the increasing rates of unemployment among immigrants, cost of social welfare policies and integration of immigrant populations to the German society. However, this basic assumption neglects a crucial question, i.e. what is revealed and concealed with the notion of "ethnic entrepreneurship". The proposed project will try to examine this question deriving from the case of immigrants from Turkey in Berlin. Therefore, the project aims to highlight how individuals are constituted as "ethnic entrepreneurs" and what are the consequences of this construction in Berlin. To put it differently, how individuals are made subjects (being subject to someone else by control and being tied to his/her own identity by self-knowledge) within the neo-liberal context of Germany, where competitive, active, responsible and cooperative subjects are seen as the main building blocks of well-being? In this context, the project gives attention to an approach on the subject and object relationship, in which an art of government takes the "ethnic entrepreneur" as its object through knowledge production and construction of space. As a result, the proposed project focuses on a genealogy of "ethnic entrepreneurship" and production of space in Berlin deriving from industrial, urban and social policies. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

169 168 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" am Center for Metropolitan Studies (Ernst-Reuter-Platz 7, TEL 3-0, Berlin) KONTAKT: Bearbeiter ( riza-baris.ulker@metropolitanstudies.de) [201-F] Werner, Benjamin (Bearbeitung): Der Kampf um "Goldene Aktien" vor dem Hintergrund der europäischen Kapitalverkehrsfreiheit INHALT: Das Dissertationsprojekt analysiert europäische Liberalisierungspolitik anhand von politischen Initiativen sowie EuGH-Urteilen zur Kapitalverkehrsfreiheit. Politische Versuche der Kommission, auf eine Vereinheitlichung europäischer Unternehmenskontrollsysteme hinzuwirken, scheiterten an den divergenten Interessen der Mitgliedstaaten. Indes, seit den 1990er-Jahren, ist die Kapitalverkehrsfreiheit auch zu einem zentralen Gegenstand der Rechtsprechung des EuGH geworden. Insbesondere befasste sich der EuGH in einer Serie jüngerer Urteile mit staatlichen Sonderstimmrechten, so genannten "Goldenen Aktien". Die Urteile hatten die Vereinbarkeit solcher Sonderstimmrechte mit den europäischen Grundfreiheiten zum Gegenstand. In fast allen Fällen kam der EuGH zu dem Schluss, dass diese Sonderrechte gegen die Kapitalverkehrsfreiheit verstoßen. Anhand von Fallstudien zu einigen Sonderstimmrechtsurteilen (beispielsweise dem "VW-Urteil" von 2007) sowie den politischen Begleitumständen und Gegenreaktionen soll die Frage beantwortet werden, unter welchen politischen Bedingungen im europäischen Kontext Rechtsprechung auf effektive Liberalisierung der Unternehmenskontrolle hinwirken und damit einen Wandel in Richtung liberaler Marktökonomien anstoßen kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, Köln) KONTAKT: Redaktion (Tel , Fax: , redaktion@mpifg.de) [202-L] Werner, Welf: Der Einfluss der Europäischen Union, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte : VSWG, Bd. 96/2009, H. 4, S (Standort: FES Bonn(Bo133)- X1059; USB Köln(38)-FHM Haa276; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der europäische Integrationsprozess hat die wirtschaftlichen und politischen Belange Westeuropas in den zurückliegenden 60 Jahren auf vielfältige Weise geprägt. Es wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der europäische Integrationsprozess auf den ordnungspolitischen Rahmen, das heißt auf Regulierung und Deregulierung der Staaten und insbesondere Deutschlands ausübte. Hat der europäische Integrationsprozess auch auf diesem Politikfeld deutliche Spuren hinterlassen? Im Beitrag wird argumentiert, dass die Europäische Union in der Tat den wichtigsten externen Einfluss auf die Regulierung in Deutschland ausübte und, mehr noch, dass dieser Prozess die treibende Kraft der einzigen grundlegenden Erneuerung war, die das Land auf dem Gebiet der Regulierung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vollzogen hat. (ICF2)

170 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie 169 [203-F] Wirtschaftsuniversität Wien: Gesellschaftliche Funktionen des Nonprofit Sektors zwischen Dienstleistungserbringung und Interessenvertretung INHALT: In der wissenschaftlichen Literatur werden dem Nonprofit Sektor vor allem zwei wesentliche Funktionen zugeschrieben: Einerseits die Versorgung bestimmter Bevölkerungsgruppen mit sozialen Dienstleistungen ("service function"), andererseits die Vertretung gesellschaftspolitischer Interessen ("voice function"). Ziel des Projektes ist zunächst die Erarbeitung eines Instrumentariums, um die verschiedenen Funktionen des Nonprofit Sektors operationalisieren zu können. Ausgehend davon sollen institutionelle Faktoren identifiziert werden, die die Rolle des Nonprofit Sektors insgesamt aber auch jene von einzelnen Nonprofit Organisationen (NPO) bezüglich der Wahrnehmung dieser verschiedenen Funktionen beeinflussen. Durch die bilaterale Ausrichtung des Projektes - eine Kooperation der Wirtschaftsuniversität Wien mit der Masaryk Universität Brünn sowie dem tschechischen Forschungsinstitut "Society for the Study of the Nonprofit Sector"- kann auch der Einfluss verschiedener politischer Modellsysteme analysiert werden, wobei die Tschechische Republik als Repräsentantin einer jüngeren Transitionsdemokratie und die Republik Österreich als Repräsentantin einer alten Demokratie dienen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich, Tschechien METHODE: Die Basis für die Entwicklung des Analyseinstrumentariums bilden neben der Aufarbeitung der vorhandenen Literatur zu den Funktionen des Nonprofit Sektors je 20 teilstrukturierte Interviews mit EntscheidungsträgerInnen von NPOs in beiden Ländern sowie Inhaltsanalysen von Mission-Statements. Auf Grundlage dessen wird ein Onlinefragebogen erarbeitet, um quantitative Daten für die Überprüfung verschiedener generierter Hypothesen bezüglich der Einflussfaktoren auf die Rolle des Nonprofit Sektors zu prüfen. In die Erhebung einbezogen werden jeweils 500 NPOs in Österreich und Tschechien. ART: BEGINN: ENDE: AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Wirtschaftsuniversität Wien, Department Sozioökonomie, Institut für Sozialpolitik (Nordbergstr. 15, 1090 Wien, Österreich) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel , Fax: , Christine.Gindl@wu.ac.at) [204-F] Wolf, Malthe, Dr.oec.; Wolf, Anne, Dr.oec.; Schenk, Michael, Prof.Dr.rer.pol.Dr.habil.; Schmitt-Walter, Nikolaus, Dr. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr.rer.pol.Dr.habil. (Leitung): Nutzung und Akzeptanz von Internet und E-Commerce INHALT: Marktprognosen bescheinigen dem elektronischen Handel eine große Zukunft. Business-Transaktionen verändern sich rapide unter dem Einfluss elektronischer Kommunikationstechnologien. Wenngleich auch erwartet wird, dass sich Business-to-Consumer E-Commerce weltweit als erfolgreicher Vertriebs- und Kommunikationskanal etablieren wird, stößt E-Commerce derzeit noch nicht auf die erhoffte Akzeptanz in breiten Konsumentenschichten. Dies hängt nicht zuletzt mit der Verbreitung des Internet zusammen, die nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen fortschreitet. METHODE: Anhand einer Sekundäranalyse einschlägiger repräsentativer Studien wird in dieser Arbeit über die Nutzung und Akzeptanz des Internet sowie des Business-to-Consumer E- Commerce in Deutschland informiert. Darüber hinaus wird die Nutzung von E-Commerce

171 170 sofid Industrie- und Betriebssoziologie 2010/1 7 Wirtschaftssoziologie auch in regionaler Hinsicht, insbesondere in Baden-Württemberg, analysiert. Die Zielgruppenbestimmung erfolgt nicht nur mittels soziodemografischer Variablen, sondern es werden auch Soziale Milieus verwendet, die eine milieu-spezifische Nutzung des Internet und von E- Commerce aufzeigen. Auf diese Weise wird ein Eindruck von den gegenwärtigen und künftigen Marktchancen des Business-to-Consumer E-Commerce vermittelt. Die Untersuchung wird kontinuierlich durchgeführt, da sich die Penetration der Gesellschaft durch das Internet ständig ändert. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schenk, Michael; Wolf, Anne; Wolf, Malthe; Schmitt-Walter, Nikolaus: Nutzung und Akzeptanz von Internet und E-Commerce. Stuttgart: Univ. Hohenheim, Forschungsstelle f. Medienwirtschaft u. Kommunikationsforschung 2008, 75 S. ISBN ARBEITSPAPIERE: Forschungsberichte für die Jahre 2000, 2001, 2002/03, 2004, 2005, 2006/07, 2007/08, 2009/2010 (in Vorbereitung). ART: BEGINN: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung (Fruwirthstr. 49, Stuttgart); TNS Infratest Sozialforschung GmbH (Landsberger Str. 338, München) KONTAKT: Leiter (Tel , Fax: , schenk@uni-hohenheim.de)

172 Register 171 Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen. Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren. Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter ( Autoren ) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.b. 19. Jahrhundert ) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.

173

174 Personenregister 173 Personenregister A Ahlers, Elke 1, 30, 137 Ahlert, Martin 152 Aulenbacher, Brigitte 2 B Bach, Hans-Uwe 100 Baecker, Dirk 193 Banscherus, Ulf 31 Bayer, Kristina 3 Beck, Klaus 133 Becker, Karin 135 Becker, Karina 137 Becker, Stefanie 79 Becker, Tilman 196, 197 Beckmann, Markus 170 Bender, Saskia-Fee 101 Berninghausen, Jutta 22, 82 Beyer, Jürgen 32, 66 Bischoff, Joachim 148 Blättel-Mink, Birgit 101 Blaudszun-Lahm, Annette 136 Blossfeld, Hans-Peter 9 Bode, Eckhardt 149 Böhnisch, Lothar 4 Bollmann, Marcus 150 Bosch, Gerhard 33 Bothur, Stefanie 122 Brabandt, Heike 102 Brand, Andreas 67 Brinkmann, Ulrich 135, 137 Buchholz, Kai 83 Bunz, Andreas 84 Burkatzki, Eckhard 183 Busemeyer, Marius R. 103 Buß, Eugen 84 Büttner, Kerstin 85 C Carstensen, Lisa 110 Cinnirella, Francesco 104 D Daiber, Michael 157 Deutschmann, Christoph 65 Dezalay, Yves 151 Diaz-Bone, Rainer 68 Dispan, Jürgen 94 Dittmann, Jörg 105 Dolata, Ulrich 81 Dörre, Klaus 31, 99, 137 Dragano, Nico 146 Dunkel, Wolfgang 137 E Eberhardt, Tim 152, 176 Eberharter, Veronika V. 153 Eggen, Bernd 154 Ehmke, Ellen 5 Eichinger, Ulrike 35 Eierdanz, Frank 136 Eitner, Carolin 155 Endreß, Martin 156 Engel, Thomas 135, 137, 138 Enkel, Ellen 157, 158 Ernst, Stefanie 69 Eser, Patrick 159 F Faber, Ulrich 147 Fischer, Arthur 105 Fischer, Martin 106 Förster, Marko 18 Freigang-Bauer, Ingra 139 Frerichs, Melanie 69 Freter, Hermann 87 Frick, Joachim R. 160, 161 Fuchs, Tatjana 70 G Garth, Bryant G. 151 Geisler, Ines 143 Giesecke, Johannes 37 Gilbert, Kristin 77 Goeschel, Albrecht 150, 162 Gottschall, Karin 107 Gottschlich, Daniela 108 Götz, Irene 6 Grabka, Markus M. 160, 161 Grantz, Torsten 109

175 174 Personenregister Greef, Samuel 7 Greven, Thomas 38 Gröben, Ferdinand 139 Gröneweg, Christine 90 Gülker, Silke 83 Gundlach, Erich 149 Gyes, Guy van 39 H Hacker, Winfried 77 Hafner, Sonja J. 71 Hagen, Johann J. 86 Hahn, Katrin 72 Haipeter, Thomas 8 Harrington, Brooke 163 Hartmann, Michael 164 Hartnuß, Birger 169 Hasse, Raimund 73 Hauber, Jürgen 165 Haug, Wolfgang Fritz 166 Haupt, Heinz-Gerhard 167 Hauser-Ditz, Axel 40 Haußner, Eva 143 Hecht-El Minshawi, Béatrice 82 Heid, Sabine 168 Heine, Yvonne 79 Heintz, Bettina 76 Heinze, Rolf G. 155 Hermann, Christoph 41 Hertwig, Markus 40 Heuberger, Frank W. 169 Hielscher, Stefan 170 Hilbrich, Romy 110 Hillebrandt, Frank 171 Hils, Andreas 79 Hirsch-Kreinsen, Hartmut 72, 172 Hofäcker, Dirk 9 Hofmann, Beate 150 Hollstein, Bettina 10 Holtschneider, Uwe 187 Hubert, Marco 177 Hubert, Mirja 177 I Igl, Gerhard 147 Imbusch, Peter 173 Ittermann, Peter 42 J Jäger, Angela 44 Janneck, Monique 61 Jansen, Stephan A. 175 Jirjahn, Uwe 43 Jung, Frank 87 Jurczyk, Karin 111, 125 Jürges, Hendrik 56 K Kalina, Thorsten 33 Kaupa, Isabella 74 Kenning, Peter 152, 176, 177 Kessl, Fabian 112 Kien, Christina 74 Kirner, Eva 44 Kleemann, Frank 45 Kleinsteuber, Hans J. 52 Klie, Thomas 79 Kluge, Fanny Annemarie 178 Knie, Andreas 83 Köberle-Gaiser, Martina 158 Koch, Lisa 105 Kohlrausch, Bettina 113 Koller, Lena 88 Koller, Peter 46 Kotthoff, Hermann 47 Kraemer, Birgit 1, 30 Krämer, Walter 179 Kratzer, Nick 137 Krause, Andreas 137 Krause, Holger 144 Krawczyk, Olaf 75 Kreiml, Thomas 74 Krempel, Lothar 180 Kühl, Alexander 89 Kühl, Stefan 11 Küpper, Gunhild 122 Kurscheidt, Markus 190 Kutzner, Edelgard 114 L Lange, Andreas 111 Latniak, Erich 48 Lauschke, Karl 12 Laux, Henning 181 Legler, Harald 75 Lehmann-Waffenschmidt, Marco 19 Lehndorff, Steffen 13

176 Personenregister 175 Leithäuser, Thomas 49 Lemberger, Barbara 6 Lengfeld, Holger 14 Lessenich, Stephan 28 Liebermann, Sascha 182 Liessmann, Konrad Paul 15 Linnemann, Ludger 179 Löhr, Albert 183 Lohr, Karin 110 Looks, Peggy 77 Lott, Margit 123 Loy, Jens-Peter 194, 199 Lutz, Ronald 184 M Massarrat, Mosshen 16 Matiaske, Wenzel 90 Mattfeldt, Harald 189 Matys, Thomas 156 Meier, Lars 185 Menz, Wolfgang 137 Meuser, Michael 50 Meyerhuber, Sylke 49 Minssen, Heiner 42 Mojzisch, Andreas 143 Moldaschl, Manfred F. 51 Mormann, Hannah 76 Mulder, Regina 133 Müller, Olaf L. 186 Müller, Rainer 140 Müller, Thomas 17 N Naegele, Gerhard 60 Naujox, Katja 91 Nehls, Sabine 52 Neis, Matthias 31 Nerdinger, Friedemann 97 Neuendorff, Hartmut 53 Neuner, Ralf 141 Nicht, Jörg 17 Nickel, Hildegard Maria 54 Nickolaus, Reinhold 133 Nunnenkamp, Peter 149 O Obinger, Herbert 192 Oerters, Katrin 18 Otto, Hans-Uwe 112 P Pascha, Werner 187 Peetz, Thorsten 110 Peter, Gerd 53 Peters, Klaus 137 Pfaff, Holger 144 Pick, Daniela 147 Pickshaus, Klaus 137 Pies, Ingo 170 Pietrzyk, Ulrike 77 Pihl, Christian 188 Pilz, Franziska 19 Piwon, Stina 143 Pleines, Heiko 55 Pohlmann, Markus 116 Pollmann-Schult, Matthias 115 Pomrehn, Werner 189 Poppitz, Angela 78 Preuß, Holger 190 Priddat, Birger P. 92, 191 Pries, Ludger 20, 40 Promberger, Markus 95 Protsch, Paula 21 Pubanz, Sabine 116 R Rampeltshammer, Luitpold 40 Rausch, Andreas 117 Reichwein, Wilko 118 Reinhold, Steffen 56 Reisz, Robert D. 119 Richter, Götz 93 Richter, Peter 143 Richter, Ursula 94 Rieder, Kerstin 45 Rieger, Andreas 57 Rieger, Elmar 192 Riegraf, Birgit 2 Riesenfelder, Andreas 74, 120 Roß, Bettina 102 Roth, Steffen 193 Rothe, Thomas 121 Rottkord, Hiltrud 122 Rundnagel, Regine 90 Ruppe, Kathi 123 S Satzer, Rolf 137

177 176 Personenregister Sauer, Dieter 137 Schabert, Andreas 179 Schanz, Heiner 165 Scheffelt, Elke 124 Schenk, Michael 204 Schier, Michaela 111, 125 Schmid, Günther 21 Schmidt, Jana 142 Schmitt-Walter, Nikolaus 204 Schnabel, Claus 88 Scholz, Rembrandt 126 Schottmayer, Michael 49 Schreiber, Elmar 22 Schröder, Esther 127 Schröder, Helmut 142 Schroeder, Wolfgang 7 Schröer, Wolfgang 4 Schuhmacher, Birgit 79 Schulte, Sven 109 Schultze, Thomas 143 Schulz, Anne 126 Schulz, Marlies 85 Schulze-Cleven, Tobias 23 Schulz-Hardt, Stefan 143 Schüpbach, Heinz 137 Schütte, Norbert 190 Schwarz, Sabine 58 Schwarz-Kocher, Martin 94 Sebaldt, Martin 63 Sedlak, Iva 132 Seibold, Bettina 94 Sembill, Detlef 117, 133 Senkler, Heike 194 Seul, Hans-Dieter 128 Siegrist, Johannes 146 Simon, Dagmar 83 Solga, Heike 113, 131 Sowa, Frank-Joachim 95 Sperlich, Andrea 96 Sperling, Hans Joachim 59 Speth, Rudolph 92 Spitznagel, Eugen 123 Spode, Hasso 195 Sporket, Mirko 60 Spöttl, Georg 106, 109 Sprengler, Christian 95 Staar, Henning 61 Stadlinger, Jörg 137 Stangenberg, Constanze 137 Staus, Alexander 196, 197 Stefanova, Dana 198 Steiner, Karin 74 Steinhagen, Carsten 199 Steinhausen, Simone 144 Steinmetz, Markus 150 Stippler, Anja 24 Stock, Manfred 119 Stolz-Willig, Brigitte 70 Stößel, Ulrich 145 Stracke, Stefan 97 Strodtholz, Petra 11 Szymenderski, Peggy 111, 125 T Taffertshofer, Andreas 11 Tenfelde, Klaus 18 Theuer, Stefan 95 Tomaschek, Anne 143 Trappmann, Vera 25 U Ülker, Riza Baris 200 V Verwiebe, Roland 37 Vitols, Sigurt I. 26 Vliegenthart, Arjan 62 Voeth, Markus 58 Vogel, Berthold 27 Vollmer, Hendrik 76 Voß, G. Günter 45, 111 W Wächter, Sylvia 129 Wagner, Alexandra 70 Wagner, Björn 28 Wagner, Joachim 88 Wagner, Pavla 39 Wahrendorf, Morten 146 Wanger, Susanne 100 Weber, Harald 136 Weber, Maria 74 Weber, Wolfgang G. 51 Weigel, Hans-Georg 105 Weinkopf, Claudia 33 Weiskopf, Richard 80 Weißfloch, Ute 44 Welti, Felix 147

178 Personenregister 177 Wendsche, Johannes 143 Werle, Raymund 81 Werner, Benjamin 201 Werner, Welf 202 West, Klaus-W. 29 Wetzel, Petra 74, 120 Wihstutz, Anne 130 Wilde, Barbara 137 Wilke, Peter 97 Windelband, Lars 98 Winkler, Björn 147 Winter, Joachim 104 Wolf, Anne 204 Wolf, Frieder O. 53 Wolf, Harald 59 Wolf, Malthe 204 Wolf, Thorsten 99 Wolter, Andrä 31 Wotschack, Philip 131 Wyss, Kurt 132 Z Zeitler, Benjamin 63 Zeuner, Bodo 5 Ziegler, Astrid 1, 30, 64 Zimmer, Sabine 65 Zlatkin-Troitschanskaia, Olga 133 Zwickl, Klara 134 Zwingel, Susanne 102

179

180 Sachregister 179 Sachregister A Abgrenzungspolitik 184 abhängig Beschäftigter 98, 122, 138 Absolvent 129 abweichendes Verhalten 91 Agrarberuf 196 Agrarbetrieb 197 Agrarmarkt 199 Agrarprodukt 197 Akademiker 31 Akademikerin 31 Akkordarbeit 47 Akteur 5, 59, 67, 71, 72, 95, 102, 112, 119, 130, 156, 165 Aktionär 26, 180 Aktionsforschung 114 aktivierende Arbeitsmarktpolitik 121 Aktivierung 4, 121 Aktualität 57, 112 Akzeptanz 123, 204 Alltag 78, 95, 112, 130, 185 alte Bundesländer 100, 121, 126, 178 älterer Arbeitnehmer 29, 60, 93, 99, 101, 123, 146 alter Mensch 178 Altern 101 Altersgrenze 93 Alterskrankheit 79 altersspezifische Faktoren 100, 101 Altersstruktur 100 Althusser, L. 159 Ambivalenz 64 Angelernter 167 Angestelltentätigkeit 198 Angestellter 198 Angst 142 Anlagenbau 59 Anlagevermögen 168 Arbeiter 167 Arbeitgeber 57, 124 Arbeitgeberverband 39, 60, 103, 192 Arbeitnehmer 7, 14, 26, 37, 52, 66, 98, 103, 104, 122, 131, 135, 138, 184 Arbeitnehmerbeteiligung 42, 51, 97 Arbeitnehmerinteresse 7 Arbeitnehmerorganisation 36 Arbeitnehmerüberlassung 120 Arbeitnehmervertretung 39, 40, 62, 122 Arbeitsagentur 95 Arbeitsanalyse 106 Arbeitsanforderung 77, 106, 110 Arbeitsangebot 70 arbeitsbedingte Krankheit 135 Arbeitsbedingungen 1, 6, 8, 13, 31, 39, 41, 42, 48, 60, 64, 66, 70, 77, 91, 110, 114, 130, 131, 135, 145 Arbeitsbelastung 77, 79, 141, 143, 146 Arbeitsberater 95 Arbeitsbeziehungen 7, 8, 13, 46, 47, 57, 103, 172 Arbeitsförderung 127 Arbeitsgelegenheit 127 Arbeitsgesellschaft 2, 27, 53, 54, 128 Arbeitsgestaltung 66, 77 Arbeitsinhalt 143 Arbeitskampf 57 Arbeitskosten 46 Arbeitskraftunternehmer 54 Arbeitsleistung 145 Arbeitsloser 6, 127 Arbeitslosigkeit 1, 21, 46, 103, 113, 121, 126, 127, 153, 184 Arbeitsmarkt 1, 21, 29, 37, 46, 57, 68, 102, 104, 120, 121, 123, 124, 127, 128, 129, 134, 184 Arbeitsmarktentwicklung 21, 100, 121 Arbeitsmarktforschung 121 Arbeitsmarktpolitik 21, 33, 46, 57, 124, 127, 202 Arbeitsmarktsegmentation 104 Arbeitsmarkttheorie 68 Arbeitsmigration 175 Arbeitsnachfrage 70 Arbeitsorganisation 14, 20, 45, 66, 67, 68, 80, 110, 114, 172 Arbeitsorientierung 94 Arbeitsplatz 31, 64, 88, 117, 121, 145 Arbeitsplatzsicherung 90 Arbeitsplatzverlust 142 Arbeitsplatzwechsel 121

181 180 Sachregister Arbeitspolitik 71, 114, 135, 140 Arbeitsprozess 44, 67, 109, 118 Arbeitspsychologie 49 Arbeitsrecht 1, 21, 31, 46, 88, 127 Arbeitsschutz 135, 137, 138, 139, 141 Arbeitssituation 31, 95, 109, 143 Arbeitsstrukturierung 172 Arbeitsteilung 70, 105, 125 Arbeitsverhältnis 21, 110 Arbeitsvermittlung 95, 120 Arbeitsvertrag 41, 57 Arbeitsvolumen 100 Arbeitswelt 27, 31, 46, 49, 67, 89, 93, 98, 101, 106, 125, 128 Arbeitszeit 21, 64, 70, 100, 123, 125, 131 Arbeitszeitflexibilität 125 Arbeitszeitpolitik 123, 131 Arbeitszeitverkürzung 16 Arbeitszeitwunsch 70 Arbeitszufriedenheit 74, 79, 120 Armut 57, 132, 160, 161, 162, 184 Armutsbekämpfung 112, 192 Ästhetik 166 Aufsichtsrat 52, 62 Ausbildung 117, 118, 154 Ausland 30 Ausländer 164, 190 ausländischer Arbeitgeber 200 Auslandsinvestition 149 Auszubildender 106 Autorität 151 B Bangladesch 30 Bank 6, 180, 198 Bankgewerbe 144, 185 Baugewerbe 13, 39, 109 Beamtenberuf 107 Beamtenrecht 107 Beamtentum 107 Beamter 107 Befragung 11, 64 Begabung 66 Behindertenwerkstätte 136 Behinderter 136 Behinderung 136 Behörde 82 Belegschaft 64, 66 Belgien 39 Benchmarking 136 Benutzer 204 Bergbau 18 Bericht 161 Berichterstattung 187 Beruf 133, 151 berufliche Integration 27, 113, 133, 147 berufliche Rehabilitation 147 berufliche Reintegration 9, 127, 147 berufliche Sozialisation 113, 133, 151 berufliches Selbstverständnis 151 berufliche Weiterbildung 131 Berufsanfänger 113 Berufsanforderungen 113, 151 Berufsaussicht 74 berufsbildendes Schulwesen 103 Berufsbildung 103, 106, 117, 118 Berufsbildungsforschung 106 Berufsbildungspolitik 103 Berufseinmündung 9, 120 Berufsgruppe 7, 37 Berufspädagogik 106 berufstätige Frau 115 Berufsunfähigkeit 126 Beschäftigtenstruktur 60, 107, 153 Beschäftigtenzahl 41 Beschäftigung 1, 22, 25, 31, 43, 88, 104, 113, 153 Beschäftigungsbedingungen 6, 22, 35, 70, 101, 124 Beschäftigungseffekt 190 Beschäftigungsentwicklung 21, 22, 31, 41, 43 Beschäftigungsfähigkeit 21, 22, 131, 146 Beschäftigungsform 74 Beschäftigungspolitik 8, 13, 33, 48 Beschäftigungssituation 21, 31, 64 Beschäftigungssystem 21 Besucher 190 betriebliche Sozialpolitik 135 Betriebsgröße 88 Betriebsklima 49, 144 Betriebsrat 40, 43, 49, 59, 64, 94, 97 Betriebsstillegung 43 Bevölkerung 56, 150, 153, 161, 187 Bevölkerungsentwicklung 60, 99, 153, 155 Bevölkerungsgruppe 204 Bildung 17, 23, 29, 178 Bildungsabschluss 164

182 Sachregister 181 Bildungsarbeit 110 Bildungseinrichtung 110, 181 Bildungsforschung 17, 133 Bildungsgang 106 Bildungsniveau 168 Bildungsökonomie 17, 175 Bildungspolitik 17, 49, 103, 123 Bildungsreform 17 Bildungsverhalten 154 Binnenmarkt 202 Biographie 112 Bismarck, O. 192 Blended Learning 109 Boden 150 Bologna-Prozess 22, 31 Brandenburg 89 Brasilien 3 Bruttoinlandsprodukt 184, 190 Budget 197 Bulgarien 39, 183 Bundesland 150, 153 Bürger 4, 84 bürgerliche Gesellschaft 4 Bürgerrecht 192 bürgerschaftliches Engagement 140 C Call Center 30 CATI 152 Chancengleichheit 14 chemische Industrie 59, 94 China 164 chronische Krankheit 147 Corporate Citizenship 169, 170, 187 Corporate Governance 26, 62, 180, 183 Curriculumentwicklung 106 D Dänemark 39 Dauerarbeitslosigkeit 28 DDR 70, 195 Demographie 190 demographische Alterung 93 demographische Faktoren 56 Demokratie 3 Demokratisierung 51 Deregulierung 3, 48, 103, 135 Deutscher 185 Deutschland 195 Dezentralisation 172 Diagnostik 133 Dienstleistung 27, 41, 44, 112, 203 Dienstleistungseinrichtung 41 Dienstleistungsgesellschaft 128 Dienstleistungsunternehmen 41, 43, 94 Digitalisierung 4 Direktinvestition 149 Diskriminierung 102, 104, 122 Diskussion 4 Distinktion 173 Dorf 6 duales System 103 E Ehe 115 Ehrenamt 10 Einfluss 14, 44, 55, 56, 57, 58, 59, 62, 64, 177, 199, 202 Einkommen 21, 28, 34, 56, 104, 115, 134, 160, 162, 178 Einkommenseffekt 115 Einkommensunterschied 34, 104, 134 Einkommensverhältnisse 74, 154 Einkommensverteilung 161 Einzelhandel 13, 39, 77, 111, 122, 155, 194, 197 Eisenbahn 78 Eisen- und Stahlindustrie 12, 60 Electronic Business 204 Elektroberuf 118 Elektroindustrie 30 elektronische Industrie 30 elektronische Medien 118 elektronischer Handel 204 Elite 84, 164, 173 Eltern 56, 112 Eltern-Kind-Beziehung 105 Elternurlaub 105 Emergenz 165 Emission 186 Emissionshandel 186 Emotionalität 19 empirische Sozialforschung 73 Engagement 32, 151, 201 Entflechtung 180 Entfremdung 86 Entgrenzung 50, 69, 111, 125, 128, 172 Entlassung 6

183 182 Sachregister Entscheidungsprozess 19 Entscheidungsträger 19, 84 Entwicklungsland 3, 30, 102, 119, 149, 164, 185 Erbrecht 163 Erbschaft 163 Erfolg-Misserfolg 113 erneuerbare Energie 3 Erosion 86 Ertrag 188 Erwerbsarbeit 2, 10, 24, 50, 78, 111, 131, 140 Erwerbsbeteiligung 101, 147 Erwerbsform 74 Erwerbstätiger 66, 98, 122, 131, 138 Erwerbstätigkeit 21, 74, 100, 105 Erwerbsverhalten 70, 154 Erwerbsverlauf 9, 21, 120, 131 Ethnizität 2, 102, 200 EU 1, 13, 35, 39, 48, 55, 57, 62, 134, 140, 174, 201, 202 EU-Erweiterung 57 EU-Politik 26, 174, 202 Europa 1, 3, 9, 24, 26, 30, 33, 63, 104, 146, 172, 185, 199 europäische Institution 57, 202 europäische Integration 3, 40, 174, 202 Europäischer Betriebsrat 40 Europäischer Gerichtshof 201 Europäischer Gewerkschaftsbund 26 europäischer Markt 199 EU-Staat 21 Exklusion 102 Experiment 11 Experte 133 Expertenbefragung 11 Export 162 Exportland 8 F Facharbeiter 98, 106, 109, 118 Fachhochschule 31 Fachkraft 106 Fairness 176, 186 Familie 70, 111, 115, 125 Familie-Beruf 70, 105, 111, 124, 125, 131 Familienarbeit 105 Familienfreundlichkeit 105 Familienfürsorge 178 Familiengründung 115 Fehler 160 Fehlzeit 144 Feindbild 16 Feminismus 102, 108, 132 Fernsehen 52 Fernsehproduktion 111 Filmproduktion 111 Finanzkrise 13, 43, 148, 162 Finanzmanagement 185 Finanzmarkt 148, 162, 179 Finanzwirtschaft 150 Finnland 75 Firmentarifvertrag 65 Fluktuation 121 Förderungsmaßnahme 136, 149 Förderungsprogramm 123 Fordismus 54, 166 Forschungsansatz 96, 159, 181, 191, 192 Forschungsdefizit 132, 159 Forschung und Entwicklung 44, 75 Forstwirtschaft 165 Fotografie 11 Foucault, M. 86, 159 Franchising 152 Frankreich 29, 40, 68, 75, 164 Frau 34, 37, 70, 101, 102, 122, 124, 126, 134 Frauenerwerbstätigkeit 33, 34, 50, 101, 132 Frauenforschung 2, 34, 102 Frauenfrage 132 Freiheit 108 Führungsposition 164 Fusion 71 Fußball 190 G Gefährdung 137 geisteswissenschaftlicher Beruf 6 geistige Behinderung 79 Geld 15, 171 Geldpolitik 179 Gemeinde 18 gemeinnützige Arbeit 191 Gemeinschaft 27 Gemeinwohl 27 Gender Mainstreaming 132 Generation 89

184 Sachregister 183 Generationenverhältnis 93 Genossenschaft 3 Gerechtigkeit 14, 186 Gesamtwirtschaft 190 Geschäftsführung 94 Geschäftspolitik 157 Geschlecht 2, 54, 101, 114, 122, 132 Geschlechterforschung 132 Geschlechterpolitik 114, 124 Geschlechterverhältnis 54, 102, 111 Geschlechterverteilung 100 geschlechtsspezifische Faktoren 34, 37, 50, 58, 70, 100, 101, 105, 108, 113, 124, 134 Geselle 118 Gesellschaftsbild 13, 27 Gesellschaftskritik 108, 166 Gesellschaftsordnung 13 Gesellschaftspolitik 28 Gesellschaftstheorie 159 Gesetz 62 gesetzliche Regelung 51, 62 Gesprächsanalyse 11 Gesundheit 21, 56, 135, 138, 139, 140, 145 gesundheitliche Folgen 135, 145 Gesundheitserziehung 139 Gesundheitspolitik 135, 142, 144 Gesundheitsverhalten 135 Gesundheitsversorgung 178 Gesundheitsvorsorge 49, 89, 137, 138, 139, 141, 144, 178 Gesundheitszustand 142 Gewerkschaft 5, 8, 12, 16, 25, 36, 38, 41, 52, 53, 57, 63, 92, 103, 192 Gewerkschaftspolitik 12 Gleichbehandlung 132 Gleichberechtigung 34 Gleichgewicht 179 Gleichheit 132 Gleichstellung 101, 122, 124 globaler Wandel 25 Global Governance 5 Globalisierung 1, 8, 9, 13, 16, 20, 22, 30, 35, 76, 102, 169, 186 Global Player 85 Gouvernementalität 6, 159 Governance 86 Großbetrieb 65, 180 Großbritannien 29, 40, 75, 164, 185 Großveranstaltung 190 Grundsatzprogramm 186 Grundsicherung 53 Gruppenarbeit 172 Gruppendiskussion 11 Gruppendynamik 93 Guatemala 102 H Habitus 6, 173 Handel 155, 197 Handlung 81, 182 Handlungsorientierung 22, 182 Handlungsspielraum 112, 198 Handlungstheorie 182 Hauptstadt 185 Hausarbeit 2, 130 Hegemonie 50 Hermeneutik 11 Herrschaft 86, 108, 156 Hierarchie 67, 86, 198 hoch Qualifizierter 42 Hochschule 22, 31, 49, 96, 119, 129, 145, 152 Hochschulforschung 96, 119 Hochschulgründung 119 Hochschullehrer 31 Hochschulpolitik 22, 31, 119 Hochschulverwaltung 96 Hochschulwesen 96 Hochtechnologie 166 Hörfunk 52 horizontale Mobilität 78, 195 Humankapital 4, 17, 23, 29, 93, 97, 181 I Identifikation 119, 198 Identität 185 Identitätsbildung 119 Ideologie 16, 192 IG Metall 60 Image 84 Immobilien 150, 168 Indien 30, 149 Individualisierung 27 Industrialisierung 6 Industriegebiet 174 Industriegesellschaft 102

185 184 Sachregister Industriekultur 174 industrielle Beziehungen 7, 8, 13, 26, 62, 65 Industriepolitik 174 Informationsaustausch 85 Informationstechnologie 6, 37, 166 informelle Kommunikation 55 informelle Struktur 172 Infrastruktur 67 Inklusion 102 Inländer 190 Innovation 3, 12, 29, 38, 44, 59, 61, 64, 72, 75, 83, 85, 93, 94, 137, 157, 198 Innovationsfähigkeit 66, 75, 83, 85, 90, 198 Innovationspolitik 59, 75, 83 Innovationspotential 44, 83, 94, 158 Innovationsträger 44, 83 Institutionalismus 68, 183 institutionelle Faktoren 14, 51, 67, 163 institutioneller Wandel 7, 81 Institutionenökonomie 67, 91 Instrumentalisierung 47, 132 Interessengruppe 5, 55, 119, 151 Interessenkonflikt 5, 119 Interessenpolitik 92 Interessenvertretung 35, 40, 63, 92, 110, 147, 192, 203 interkulturelle Faktoren 22 interkulturelle Kommunikation 82, 91 interkulturelle Kompetenz 22 internationale Arbeitsteilung 102, 149 internationale Organisation 5, 40, 170 internationaler Vergleich 20, 39, 106, 146, 163, 164 internationaler Wettbewerb 62 Internationalisierung 5, 22, 40, 180 Internet 11, 45, 204 Interview 11 Investition 188 Investitionsrechnung 188 Italien 39, 51, 164 J Jahresarbeitszeit 100 Japan 57, 75, 83, 129, 164, 187 Jugendarbeit 121 Jugendlicher 29, 103, 113 junger Erwachsener 154 K Kanada 75, 83 Kapital 5, 15, 26, 188 Kapitalbildung 163 Kapitalismus 4, 13, 16, 92, 148, 166, 180 Kapitalmarkt 179 Kapitalverflechtung 180 Kapitalverkehr 201 Karriere 98, 116, 164 Kaufmann 196 Kaufverhalten 177, 197 Kennzahl 136 Kind 56, 130, 178 Kinderarbeit 130 Kirche 96 Klassengesellschaft 6 Kleinbetrieb 39, 61, 75, 89, 139 Kleingewerbe 187 Klimaschutz 186 Klimawandel 118, 186 Know-How 98 Kommunalpolitik 48, 84 Kommunikation 32, 58, 67, 84, 85, 129, 135, 165 Kommunikationstechnologie 6, 67, 76, 204 Kompromiss 186 Konjunktur 121 Konjunkturpolitik 148 Konstruktivismus 68, 81 Konsum 166, 167, 178, 190 Konsumforschung 45 Konsumgesellschaft 167, 195 Konsumgut 177 Konsumverhalten 45, 167, 187, 190 Kontinuität 112 Kontrollsystem 151 Konvention 68 Konzern 71, 73 Kooperationsbereitschaft 198 Koordination 47, 67 Körpergewicht 104 Korruption 55, 183 Kraftfahrzeugindustrie 8, 13, 20, 30, 40, 69, 71, 94 Krankenstand 142 Krankheit 60, 126, 142 Kreativität 61, 80, 175

186 Sachregister 185 Kultur 15, 129 kulturelle Faktoren 70, 129 kulturelle Vielfalt 82 Kulturwirtschaft 80 Kulturwissenschaft 6 Kunde 45, 77, 158, 176, 177 Kundenorientierung 45, 85 Kündigungsschutz 1 L Landespolitik 189 Landesregierung 150 ländlicher Raum 6 Lateinamerika 3, 102, 119 Lebensbedingungen 6, 14, 27 Lebenserwartung 126 Lebenslauf 9, 93 Lebensmittel 194, 197 Lebensqualität 79, 83 Lebenssituation 154, 185 Lebensstandard 167 Lebensstil 66, 167, 173, 185 Lebensweise 128, 154 Lebenswelt 108, 130 Lebenszyklus 178 Legitimation 71, 151 Lehrer 133, 141 Lehrerbildung 133 Leiharbeit 120 Leistungsfähigkeit 47 Leistungssteigerung 110 Leistungsvergleich 79, 93 Leitbild 17, 84 Lenin, W. 91 Lernen 109, 117 lernende Organisation 38, 170 Lernprozess 38 Lerntheorie 170 Liberalisierung 41, 46, 201, 202 Liechtenstein 51 Lobby 92, 186 Lohn 20, 34, 36, 37, 64, 65, 102 Lohnhöhe 33, 34, 64 Lohnkosten 1 Lohnpolitik 1, 20 Lohnunterschied 34, 37 lokale Faktoren 4 Loyalität 198 Luxus 173 M Macht 5, 37 Management 5, 44, 49, 51, 59, 76, 93, 94, 96, 137, 164, 185, 187, 191 Managementansatz 44, 71 Manager 164, 169 Managing Diversity 82 Mann 34, 70, 126, 134 Männlichkeit 50 Marginalität 27, 184 Markenartikel 197 Markenpolitik 87 Marketing 45, 54, 84, 87, 152, 177 Marketinginstrument 194 Markt 5, 15, 22, 41, 46, 86, 151, 165, 171, 191, 193, 204 Marktanteil 41, 196 Marktmechanismus 180 Marktorientierung 2, 54, 110 Marxismus 159, 166 Maschine 196 Maschinenbau 59, 94 Massenkultur 195 Massenmedien 187 Matching 66 Medien 55 Medienpolitik 52 Medienwirtschaft 125 medizinische Versorgung 79 Medizintechnik 85 Mengenlehre 193 Menschenbild 108 Mentalität 27 Messinstrument 160 Methodenvergleich 176 Metropole 175, 189 Migrant 112, 200 Migration 102, 112 Migrationspolitik 112 Mikropolitik 71 Minderheit 119 Mindesteinkommen 53 Mindestlohn 33 Mitarbeiter 44, 64, 67, 93, 94, 97, 109, 198 Mitbestimmung 3, 8, 12, 13, 26, 39, 41, 43, 44, 47, 49, 51, 52, 59, 63, 94, 97, 147 Mittelamerika 102

187 186 Sachregister Mittelbetrieb 39, 61, 88, 89, 139, 187 Mitteleuropa 1, 63 Mittelschicht 27 Mobilisierung 135 Mobilität 5, 24, 27, 164 Modellanalyse 121, 133 Modellentwicklung 36 Monopol 151 Monotonie 143 Montan-Union 12 Moral 186 Morbidität 2 Motivation 45, 67, 83, 143 multinationales Unternehmen 40, 76, 158, 164, 182 Mythos 71 N nachhaltige Entwicklung 3, 25, 118 Nachhaltigkeit 108, 118 Nachkriegszeit 192 Nahrungsmittel 194 Nahverkehr 13, 48 narratives Interview 11 Nation 149 nationale Entwicklung 202 nationale Politik 202 Nationalsozialismus 195 Nationalstaat 26, 202 Neokonservatismus 132 Neoliberalismus 16, 54, 132, 135, 148 Netzwerk 55, 61, 67, 85, 86, 155, 170, 172, 191 neue Bundesländer 70, 99, 100, 121, 126, 174, 178 neue Medien 42 neue Technologie 81 New Economy 42, 73 Nichterwerbsarbeit 10 nichtstaatliche Organisation 5 Niederlande 75, 124 Niedrigeinkommen 33, 184 Niedriglohn 33, 162 Niedrigqualifizierter 123 Non-Profit-Organisation 73, 191, 203 Norm 91 Normalarbeitsverhältnis 50 Normativität 27 O Oberschicht 173 OECD 17, 23, 75, 107 OECD-Staat 102 öffentliche Aufgaben 75, 140 öffentliche Dienstleistung 48, 107, 140 öffentliche Förderung 75 öffentliche Investition 162 öffentlicher Dienst 48, 82, 107, 124, 134 öffentlicher Sektor 134 öffentliches Interesse 4 Öffentlichkeitsarbeit 32, 84 Ökologie 3, 108, 174 ökologische Folgen 174 Ökonomie 10, 51, 151, 156, 181, 186, 190 ökonomische Entwicklung 60, 135, 153, 184, 186, 202 ökonomische Faktoren 135, 140, 151, 163 ökonomischer Wandel 23, 151, 201 ökonomischer Wert 15 ökonomisches Modell 19, 36 ökonomisches Verhalten 19 ökonomische Theorie 10, 17, 37, 159, 161, 188 Ökonomisierung 35, 73, 110, 193 Ökoprodukt 197 Oligarchie 55 Organisationen 14, 73, 76, 82, 156 Organisationsentwicklung 49, 61, 69, 81, 82 Organisationsform 67 Organisationsforschung 11 Organisationsgrad 57 Organisationshandeln 76, 87 Organisationskultur 82 Organisationsmodell 51, 66, 76 Organisationssoziologie 71 Organisationsstruktur 14, 95, 110 Organisationstheorie 156 organisatorischer Wandel 7, 47, 73, 97, 172 Österreich 41, 51, 74, 86, 120, 134, 153, 187, 198, 203 Osteuropa 1, 63 Ostmitteleuropa 30 Outsourcing 1, 45, 48 P Paradigma 49

188 Sachregister 187 Partizipation 3, 29, 51, 63, 108, 137, 140 Partnerschaft 3, 191 Pendler 78 Personaleinstellung 68, 88, 104 Personalentwicklung 35, 93, 98, 104, 131 Personalführung 97 Personalpolitik 93, 99, 135 Personalrat 40 Personalwirtschaft 89, 97 Persönlichkeit 58 Pfadabhängigkeit 192 Pflege 188 pharmazeutische Industrie 59 Philosophie 15 Planspiel 11 Polen 40 Politiker 84 politische Elite 55 politische Entscheidung 160 politische Gruppe 55 politische Kultur 55 politische Linke 29 politische Ökonomie 23, 159, 166, 175 politischer Akteur 7, 52 politischer Einfluss 92 politischer Wandel 7, 102, 201 politische Steuerung 18 politische Theorie 62 Politisierung 54, 112 Post 41 Postfordismus 2, 8, 54, 166, 189 postkommunistische Gesellschaft 55, 174 postsozialistisches Land 39, 40, 55, 62, 63, 183, 203 Praktikum 113 Prävention 183 Praxisbezug 113, 181 Preis 176, 197 Preisbewusstsein 176 Preisbildung 179, 199 private Institution 96, 119 privater Sektor 134 Privathaushalt 56, 70, 161 Privatinvestition 119 Privatisierung 7, 48 Privatschule 96 Privatsphäre 78, 116 Privatwirtschaft 122 Problemlösen 186 Produktgestaltung 45 Produktionsprozess 59 Produktivität 44, 188 Produktivvermögen 168 Produzent 196 produzierendes Gewerbe 98 Professionalisierung 107, 133, 151 Prozess 61 psychische Belastung 77, 141, 143, 146 Psychoanalyse 49, 91 psychophysische Belastung 145 psychosoziale Faktoren 89, 146 Public Health 140 Public Private Partnership 48 Q Qualifikation 21, 37, 44, 64, 66, 93, 98, 107, 133, 134 Qualifikationsanforderungen 64, 106 qualitative Methode 11 Qualitätskontrolle 22, 96 Qualitätssicherung 136, 141 quantitative Methode 11 R Rahmenbedingung 52, 70, 83, 105, 144 Rationalisierung 35, 71 Rationalität 108 Raum 24 Reaktion 135, 155 Rechnungslegung 26 rechtliche Faktoren 88, 147 Rechtsanwendung 140 Rechtsgrundlage 33, 183 Rechtsprechung 26, 201 Redundanz 25 Reformpolitik 46 Reformprogramm 127 Regelung 57, 59 Regierungspolitik 162 Region 3, 150, 153 regionale Entwicklung 3, 121, 153, 189 regionale Faktoren 121, 153 regionale Verteilung 153 regionale Wirtschaftsförderung 153 Regulationstheorie 159 Regulierung 16, 88, 156, 202 Rehabilitation 136 Reichtum 161, 163, 168, 173

189 188 Sachregister Reise 78, 195 Reiseverkehr 187, 195 Rekrutierung 129 Rente 178 Rentenanspruch 168 Rentenversicherung 89 Reproduktion 4, 86 Reputation 84 Ressourcen 5 Revision 62 Revolution 55 Rezession 148 Reziprozität 91, 171, 191 Rheinland-Pfalz 105, 168 Rolle 94 Rollenspiel 11 Rollenverteilung 105 Ruhrgebiet 18 Rumänien 183 S Saarland 18 Sachsen 125 Sachsen-Anhalt 89 Saisonarbeit 120 Sanktion 35, 91 schichtspezifische Faktoren 14, 167, 204 Schulabschluss 113 Schule 106, 113, 141 Schüler 113 Schulforschung 113 Schweden 75, 83 Schweiz 57, 83 Schwerbehinderung 147 Segregation 184 Selbständiger 104 Selbstbestimmung 3, 132 Selbstbild 84 Selbstdarstellung 54 Selbstverständnis 107 Selbstverwaltung 51 Shareholder Value 73, 140 Simulation 11 Singapur 185 Slowenien 39 SOEP 37, 161 Software 30, 67, 76 Solidarität 3, 5, 51 Sozialabbau 112 Sozialabgaben 162 Sozialarbeit 2, 4, 35, 112 Sozialdemokratie 28 soziale Anerkennung 65, 130 soziale Bewegung 108 soziale Beziehungen 47, 171, 188 soziale Differenzierung 2, 54, 184 soziale Entwicklung 4 soziale Faktoren 14, 56, 165, 184, 187, 190 soziale Frage 132 soziale Funktion 203 soziale Gerechtigkeit 16, 46, 53, 132 soziale Institution 79, 91 soziale Integration 160 soziale Klasse 14, 37, 164, 173 soziale Lage 162, 184 soziale Marktwirtschaft 13 soziale Mobilität 24 soziale Partizipation 130 sozialer Prozess 61, 156 sozialer Wandel 9, 50, 51, 124, 154, 183 soziale Schicht 163, 173 soziale Schichtung 2, 14, 167 soziale Schließung 37, 162 soziale Sicherung 4, 21, 28, 53, 140, 178 soziales Milieu 204 soziales Netzwerk 155, 188 soziales System 156 soziales Verhalten 19 soziale Ungleichheit 2, 9, 14, 53, 134, 153, 160, 161, 162, 167 soziale Verantwortung 5, 32, 169, 187 soziale Wirklichkeit 156 Sozialgeschichte 195 Sozialkapital 151, 188, 198 Sozialleistung 160, 178 Sozialordnung 27, 42, 47 Sozialpädagogik 112 Sozialpartnerschaft 39 Sozialpolitik 4, 21, 28, 140, 178, 192, 202 sozialpsychologische Faktoren 49 Sozialrecht 147 Sozialstaat 4, 28, 35, 107, 162, 178 Sozialstruktur 2, 18, 153, 173, 192 Sozialwissenschaft 10 soziologische Theorie 37, 161 sozioökonomische Entwicklung 4, 81 sozioökonomische Faktoren 56 sozioökonomische Lage 150

190 Sachregister 189 soziotechnisches System 81 Spanien 40, 164 Sparpolitik 150 Spieltheorie 36 Sport 190 Staat 5, 13, 103, 107, 119, 124, 148, 149, 151, 169, 192 staatliche Einflussnahme 75, 119, 192 Staatsapparat 107 Staatsfunktion 107, 119 Staatstheorie 159, 191 Stadt 84 Standardisierung 71, 76 Standort 30 Standortfaktoren 40 Standortpolitik 1 Standortverlagerung 1, 30 Sterblichkeit 2 Steuern 160 Stiftung 191 Stress 24 Strukturentwicklung 27 Subjekt 86, 159, 181, 200 Subjektivität 49, 50, 54, 181 Subsystem 193 Südasien 30, 149 Südkorea 75 Südostasien 185 Symbol 27, 151, 171, 198 Systemkrise 148 Systemveränderung 16 T Tariflohn 65 Tarifpartner 48, 60 Tarifpolitik 7, 8, 13, 48, 103 Tarifverhandlung 36, 39 Tarifvertrag 60, 65 Tätigkeitsanalyse 137 Tätigkeitsmerkmale 143 Tausch 15, 171 Technik 76, 81, 181 Technikgenese 61, 81 technische Entwicklung 61, 81 technischer Wandel 37, 81 Technologie 81, 109 teilnehmende Beobachtung 11 Teilnehmer 58 Teilzeitarbeit 70, 124, 134 Textilindustrie 30, 39, 94 Theorie-Praxis 52, 89 Theorievergleich 37 Tourismus 187, 195 Tourismuspolitik 187 Tradition 87, 192 Transaktionskosten 96 Transferleistung 184 Transformation 2, 35, 54, 102, 108, 112, 174 transnationale Beziehungen 5, 9, 38, 40, 85, 200 Trend 73 Tschechische Republik 63, 203 Typologie 26, 47, 51, 78, 204 U Übergangsgesellschaft 4 UdSSR-Nachfolgestaat 55, 63 Ukraine 55, 63 Umverteilung 4, 16 Umwelt 187, 197 Umweltbelastung 186 Umweltbewusstsein 186 Umweltethik 186 Umweltfaktoren 66 Umweltökonomie 186 Umweltschutzorganisation 63 Ungarn 62 Ungleichheit 37, 161, 163 UNO 170 Unternehmen 1, 5, 12, 14, 18, 29, 30, 31, 32, 41, 42, 44, 45, 47, 51, 54, 55, 58, 59, 66, 70, 73, 82, 85, 87, 88, 90, 92, 93, 96, 97, 98, 105, 109, 122, 131, 137, 152, 157, 158, 169, 172, 180, 181, 183, 198 Unternehmensform 191, 197 Unternehmensführung 40, 41 Unternehmensgröße 39, 60 Unternehmenskultur 29, 82, 97, 187, 191, 198 Unternehmenspolitik 30, 41, 59, 88, 182, 187 Unternehmensrecht 26, 62 Unternehmer 55, 87, 182, 191, 200 Unterschicht 6 Urteil 201 Urteilsbildung 133

191 190 Sachregister USA 24, 38, 57, 75, 83, 119, 149, 163, 164, 172 Utopie 49 V Validierung 90 Vater 105, 115 Vaterschaft 115 ver.di 7 Veranstaltung 190 Verantwortung 32, 49, 93, 112, 130 verarbeitendes Gewerbe 43 Verbandspolitik 40 Verbraucher 166, 176, 204 vergleichende Forschung 57, 124 Verhandlung 36, 58 Vermögen 15, 161, 163, 168, 173 Verschuldung 179 Versicherung 144 Verteilung 41, 140, 161 Verteilungseffekt 160 Verteilungsgerechtigkeit 46 Verteilungspolitik 169 Vertrauen 47, 91, 152, 169 Vertrieb 194 Video 11 virtuelle Gemeinschaft 67 Visualisierung 11 Volkswirtschaft 152 volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 100 Vollbeschäftigung 16, 107 Vorstand 164 W Wachstum 157 Wahrnehmung 177 Ware 166, 171 Warenproduktion 166 Warenwirtschaft 166 Weber, M. 182 Wechselkurs 193 Weimarer Republik 195 Weiterbildung 98 Welt 15, 173 Weltgesellschaft 76 Weltmarkt 1 Weltwirtschaftskrise 8, 148 Werbung 194, 197 Wertorientierung 182, 183 Wertpapier 179, 201 Wertschöpfung 189 Wertwandel 128 Wettbewerb 3, 22, 35, 41, 138, 174, 202 Wettbewerbsbedingungen 22, 153, 174, 202 Wettbewerbsfähigkeit 1, 22, 62, 83, 85, 174 Wettbewerbsordnung 153 Widerstand 135 Wien 74 Wirkungsforschung 81 Wirtschaft 55, 73, 75, 103, 153 wirtschaftliches Handeln 200 Wirtschaftsdemokratie 3 Wirtschaftselite 164 Wirtschaftsentwicklung 20, 128, 189 Wirtschaftskriminalität 183 Wirtschaftskrise 8, 13, 25, 43, 189 Wirtschaftslenkung 18 Wirtschaftsordnung 46 Wirtschaftspolitik 26, 162, 174, 189 Wirtschaftspsychologie 91 Wirtschaftssektor 30, 39, 134 Wirtschaftsverband 92 Wirtschaftszweig 47, 80, 82, 109, 157, 172, 203 Wissen 44, 49, 85, 151, 156, 158, 181 Wissenschaftler 31, 83 Wissenschaftlerin 49 wissenschaftliche Arbeit 31, 83 Wissenstransfer 38, 85, 93 Wochenarbeitszeit 134 Wohlfahrt 108, 112, 140, 152, 191, 192 Wohlfahrtsökonomie 112, 140, 192, 202 Wohlfahrtsstaat 27, 132, 140, 178, 192 Wohlstand 168, 173, 184 Wohnen 154 Wohnort 24, 185 Wohnortwechsel 24 Workfare 132 Work-life-balance 116 WTO 35 Z Zeitarbeit 120 Zeitarbeitnehmer 120 Zertifizierung 82 Zielgruppe 155

192 Sachregister 191 Zivilgesellschaft 169, 191 Zufriedenheit 74, 196 Zukunftsfähigkeit 3 Zulieferer 94, 158 Zuschauer 190 Zuwanderung Jahrhundert Jahrhundert 126

193

194 Institutionenregister 193 Institutionenregister abif - analyse beratung und interdisziplinäre forschung 74 Alter. Gesellschaft. Partizipation -AGP- Institut für angewandte Sozialforschung im FIVE e.v. an der Evangelischen Hochschule Freiburg 79 COGITO - Institut für Autonomieforschung e.v. 137 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- 160 Deutsches Jugendinstitut e.v. Abt. Familie und Familienpolitik 125 Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit 70 Fernuniversität Hagen, Fak. für Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Soziologie IV Soziologische Gegenwartsdiagnosen 14 Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.v. Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund 60 Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.v. an der Universität Bochum 12 Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.v. -F.A.T.K.- an der Universität Tübingen 65 Forschungsinstitut für Rehabilitationsmedizin an der Universität Ulm 141 Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt GmbH -FIA- 70 Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Öffentliche Finanzen und Sozialpolitik 36 Freie Universität Berlin, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Abt. Politik 38 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Gesellschaftsvergleich 28 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie 99, 137, 138 Hochschule Bremen, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Zentrum für Interkulturelles Management - ZIM- 82 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 110 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 95, 100, 123 Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.v. 105 Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.v. -ISF München- 137 Institut für Technologie und Arbeit e.v. an der Technischen Universität Kaiserslautern 136 Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel -IfW- Programm 1 Internationale Wirtschaft und Internationale Wirtschaftspolitik 149

195 194 Institutionenregister Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur -IWAK- Zentrum der Universität Frankfurt am Main 168 Interkultur 82 Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie ggmbh -INIFES- 70 Küpper Sozialforschung & Consulting GmbH Institut für Organisationsentwicklung und Personalmanagement 122 Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialforschung OEG 74, 120 Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung e.v. -IRS- 85 Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 81, 163, 180, 201 Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.v. 139 SORA - Institute for Social Research and Analysis 74 SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH 89 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg 154 Studiengruppe für Sozialforschung e.v. 150, 162 Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" am Center for Metropolitan Studies 200 Technische Universität Chemnitz, Fak. für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Industrie- und Techniksoziologie 125 Technische Universität Dortmund, Fak. Statistik, Institut für Wirtschafts- und Sozialstatistik 179 Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie 72 Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet VWL, insb. Applied Economics 179 Technische Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet VWL Lehrstuhl Makroökonomie 179 Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Allgemeine Psychologie, Biopsychologie und Methoden der Psychologie Arbeitsgruppe Wissen-Denken-Handeln 77 Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Professur für Arbeitsund Organisationspsychologie 143 Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Professur für VWL, insb. Managerial Economics 19 Technologieberatungsstelle TBS- beim DGB Hessen e.v. 90 TNS Infratest Sozialforschung GmbH 204 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und Sozialräume in Europa" 23

196 Institutionenregister 195 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I 9 Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik 117 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität" 76 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Institut für Arbeitswissenschaft Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung 42 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft 155 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Soziologie - Organisation, Migration, Mitbestimmung 20, 40 Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen -ISB- 18 Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- 81 Universität Bremen, Institut Technik und Bildung -ITB- 98, 109 Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Personalwesen und Internationales Management 90 Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie 146 Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien 10 Universität Erlangen-Nürnberg, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Arbeitsmarkt und Sozialökonomik Lehrstuhl für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik 88 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Professur für Soziologie, insb. Industrie- und Organisationssoziologie 101 Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forst- und Umweltpolitik 165 Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung für Medizinische Soziologie 145 Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits- und Organisationspsychologie 137 Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 5 Wirtschafts- und Sozialpsychologie 143 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 3 Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen Arbeitsbereich Berufspädagogik 118 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Psychologie Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie 61 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Fachgebiet Soziologie 69 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialökonomie Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien -ZÖSS- 69, 189

197 196 Institutionenregister Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik 52 Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie 32, 66 Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische Wirtschaftsforschung 43 Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Institut für Gerontologie 79 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Promotionskolleg 116 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre FG Agrarmärkte und Agrarmarketing 196, 197 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl für Marketing I 58 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 204 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung 84 Universität Innsbruck, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Organisation und Lernen 80 Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft 139 Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Politikwissenschaft Fachgebiet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland - Staatlichkeit im Wandel 7 Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Agrarökonomie Abt. Marktlehre 194, 199 Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa 147 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie 144 Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- 144 Universität Lüneburg, Fak. II Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Institut für VWL Abt. Empirische Wirtschaftsforschung 88 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften 25 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, insb. Westeuropa 63 Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie 97

198 Institutionenregister 197 Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Fach BWL Lehrstuhl für Marketing 87 Universität St. Gallen, Institut für Technologiemanagement -ITEM- 157 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung 137 Wirtschaftsuniversität Wien, Department Sozioökonomie, Institut für Sozialpolitik 203 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung ggmbh Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen Abt. Ausbildung und Arbeitsmarkt 131 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung ggmbh Schwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik Abt. Internationalisierung und Organisation 26 Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse 193 Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Dr. Manfred Bischoff Institut für Innovationsmanagement der EADS Lehrstuhl für Innovationsmanagement 157, 158 Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department corporate management & economics, Lehrstuhl für Marketing 152, 176, 177 Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Lehrstuhl für Politische Ökonomie 92

199

200 ANHANG

201

202 Hinweise 201 Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen. Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe ( Direktbestellung ) den u.u. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.b. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher. Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei Normalbestellung mit einer Lieferzeit von i.d.r. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine Eilbestellung (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich. Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.

203

204 Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf nationaler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar. Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch: Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östlichen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwerpunkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschaftskommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erweiterung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld Gleichstellung in der Wissenschaft gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnahmen Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -ergebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfolgend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufgebaut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht. Datenbanken Die von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst sofid. SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die

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