Aachen, 10. September Prof. Dr. Claus Reis. Institut für Stadt- und Regionalentwicklung Fachhochschule Frankfurt am Main. Prof. Dr.
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1 Produktionsnetzwerke und Dienstleistungsketten in der Arbeitsmarktpolitik Stadtteilbezogene Netzwerkarbeit als Grundlage für eine zielgruppenorientierte Beschäftigungsförderung Aachen, 10. September 2013 Institut für Stadt- und Regionalentwicklung Fachhochschule Frankfurt am Main
2 Unterstützungsangebote berufliche Integration JobCenter Agenturen für Arbeit Kammern Beschäftigungsträger Unternehmen Gesundheit Therapeuten Ärzte Gesundheitsämter Krankenversicherungs-träger Beratungs-stellen Qualifikation Schulen Schulämter Agenturen für Arbeit JobCenter Kommunen Bildungsträger Unternehmen (IHK, HWK) Spracherwerb BAMF Bildungsträger Vereine Schulen Soziale Integration Ausländerbehörde Migrantenvereine Quartiersbüros Anwälte/ Botschaften Sozialämter Beratungsstellen (JMD/MBE) Selbsthilfegruppen Migranten Migranten Migranten Migranten Kinder (betreuung) Kindertagesstätten Schulen Schulämter Jugendämter Erziehungsberatungsstellen
3 Selbstverständlichkeiten Politikfeldspezifische Grundorientierungen und ihre Folgen: Arbeitsmarktpolitische Akteure: Fokus auf Integration in Erwerbsarbeit (vgl. 1 SGB II) Familien- und Jugendhilfepolitische Akteure: Fokus auf das Kindeswohl (vgl. 1 SGB VIII) Integrationspolitische Akteure: Fokus auf Ganzheitlichkeit der Perspektive
4 Eisberge erschweren die Kooperation Corbett, T. u.a.: 2005, p. 33
5 Eisberge erschweren die Kooperation 2 Corbett, T. u.a.: 2005, p. 33
6 Die Aufgabenstellung für Nachhaltigkeit Corbett, T. u.a.: 2005, p. 33
7 Netzwerktypen (nach Funktionen) Informationsnetzwerke Milieubildende Netzwerke. Fallbezogene oder projektbezogene Netzwerke: Kooperation einzelner Akteure im Rahmen einer zeitlich befristeten gemeinsamen Aufgabe. Produktionsnetzwerke: Verknüpfung der Dienstleistungen einzelner Akteure zu einer (potenziellen) integrierten Leistung.
8 Case Management als Projektnetzwerk IHK JobCenter Bildungsträger Beschäftigungsträger Kindertagesstätte JMD/MBE Suchtberatung Jugendamt Ausländerbehörde Schuldnerberatung Schulen
9 Struktureller Widerspruch Erweiterung des Leistungsspektrums setzt differenziertes Angebot voraus = nicht mehr desselben, sondern Varianz. Damit sind Ziel- und Interessensdivergenzen möglich und sogar wahrscheinlich, da die beteiligten Organisationen je eigene Ziele, Strategien und Routinen aufweisen.
10 Eine integrierte Leistung kann entstehen Ausgangssituation der MigrantInnen berufliche Integration Soziale Integration Erwerb der deutschen Sprache Qualifikation Gesundheit Sicherung Aufenthalts status Anerkennung (BQFG) Therapeutische Betreuung Wohnraumversorgung Kinderbetreuung Arbeitsvermittlung ESF- BAMF AGH medizinische Reha Hilfeplanung Assessment Integrationskurse Konversations kurse Ausbildung Qualifizierung Integrationsamt Ziel Erwerbsarbeit Ausbildung Grundsicherung
11 Beginn einer Dienstleistungskette Beratung IV Jugendmigrationsdienst Assessment Förderplanung Jobcenter Antrag Assessment EV Integrationskursträger Besuch IK? Jugendamt Antrag Kita-Platz Kita
12 Bildung eines Produktionsnetzwerks 1. Gemeinsame Analyse der Zielgruppe (Bedarfssituation) 2. Darstellung der bestehenden Dienstleistungskette aus der Sicht der Zielpersonen ( line of sight -Perspektive) Abklärung der verschiedenen professionellen Zugänge 3. Entwicklung eines gemeinsamen Zielssystems bezogen auf die Zielgruppe (Anknüpfen an 1.) 4. Entwicklung einer optimalen Dienstleistungskette 5. Abgleich der bestehenden mit der optimalen Dienstleistungskette 6. Planung von Veränderungen des bestehenden Angebots
13 Förderliche Bedingungen 1 Strategischer Fokus: Eine Kooperation ist erfolgreich, wenn es eine differenzierte Strategie gibt mit definierten Zielen im Blick auf eine geteilte Vision. Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse sind transparent. Alle Beteiligten fühlen sich dem gemeinsamen Projekt verpflichtet und stellen Interessen der Einzelorganisation nicht in den Vordergrund. Beteiligung zentraler Stakeholder: Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, den richtigen Mix aus Fähigkeiten und Expertise zu organisieren. Alle Beteiligten können dann zur Erreichung der gemeinsamen Aufgaben beitragen. Deshalb sollten nur passende Partner einbezogen werden. Organisationale Ergänzung: Die Beiträge der beteiligten Organisationen sollten sich sinnvoll ergänzen und zueinander passen ( match ). Gemeinsame bzw. sich ergänzende Ziele sind wichtig, ebenso der Grad der symbiotic inter-dependency (Nutzen für einen Partner führt auch zu Nutzen bei dem anderen Partner).
14 Förderliche Bedingungen 2 Ressourcen für Kooperation: Die beteiligten Akteure müssen die Kompetenz und Flexibilität haben, um im Kooperationszusammenhang Entscheidungen treffen und Ressourcen verwenden zu können. Vertrauen und Reziprozität: t: Vertrauen ist die Basis für Verbindlichkeit in der Kooperation, ist die Voraussetzung für eine ausgebaute Kommunikation und den Aufbau geteilten Wissens. Sind die Partner in irgendeiner Weise ungleich, dann spielen Machtbeziehungen eine große Rolle. Betonung des Outcome: Die gewünschten bzw. erreichten Ergebnisse müssen immer wieder festgestellt und besprochen werden und im Fokus der Kooperation bleiben, z. B. Zugang, Effektivität, Effizienz und Qualität von sozialen Diensten.
15 Das sollte nicht passieren!!!
16 Literatur Corbett, Thomas/ Noyes, Jennifer L. (2005): The challenge of institutional milieu to cross-systems integration, in: Focus, 1/2005, S Corbett, Thomas / Noyes, Jennifer L. (2006): Integrated Human Service Models: Assessing Implementation Fidelity Through the Line of Sight Perspective, Working Draft, Milwaukee. Corbett, Thomas/ Noyes, Jennifer L. (2008): Human Services Integration: A Conceptual Framework; Institute For research on Poverty, Discussion Paper No , Milwaukee Großmann, Ralph/ Lobnig, Hubert/ Scala, Klaus (2007): Kooperationen im Public Management. Theorie und Praxis erfolgreicher Organisationsentwicklung in Leistungsverbünden, Netzwerken und Fusionen, Weinheim/München. Huxham, Chris / Vangen, Siv (2005): Managing to Collaborate. The Theory and Practice of Colloborative Advantage, London. Kohlmeyer, K.,/Mauruszat, R.,/Seyfried, E. 2000: Lokale und regionale Netzwerke in der GI Beschäftigung; Diskussionspapier. Forschungsstelle für Berufsbildung, Arbeitsmarkt und Evaluation Berlin, Band 24. Puonti, Anne (2004): Learning to work together. Collaboration Between Authorities in Economic-Crime Investigation, Vantaa. Reis, Claus/ Geideck, Susan/ Hobusch, Tina/ Kolbe, Christian (2011): Produktionsnetzwerke und Dienstleistungsketten. Ansätze zur Integration von Unterstützungsangeboten für Alleinerziehende, PDF, Berlin. Ring, Peter S. / Van de Veen, Andrew (1994): Developmental Processes of Cooperative Interorganizational Relationships, in: Academy of Management Review 1/1994, S Santen, Erik van/, Seckinger, Michael (2003): Kooperation:. Mythos und Realität einer Praxis. Eine empirische Studie zur interinstitutionellen Zusammenarbeit am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe, München. Warmington, Paul u.a. (2004): Interagency Collabarition: a review of the literature, Bath/Birmingham. Windeler, Arno (2001): Unternehmungsnetzwerke. Konstitution und Strukturation, Wiesbaden.
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