Impulsvortrag Neue Inhalte

Transkript

1 Münchner Kreis Impulsvortrag Neue Inhalte Dr. Lutz Goertz MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung Essen/Berlin Fachkonferenz New TV Fernsehlandschaften 205

2 Über das MMB-Institut Das MMB-Institut forscht seit 996 für öffentliche und private Auftraggeber. Arbeitsmarktforschung Qualifikationsbedarfs- und Berufsforschung Standortanalysen Digitales Lernen Begleitforschung / Evaluation Medienforschung Bildungs- und Kompetenzforschung

3 Was erwartet Sie? Die Studie Programmstrategien 205 Prognosen zu einzelnen Formaten Programmszenarien für das Jahr 205 2

4 Die Studie Programmstrategien 205 3

5 Die Studie Programmstrategien 205 Programmstrategien 205. Ein Szenario Stoffentwickler und ihre Optionen für den Content der Zukunft Gemeinsam mit: Im Auftrag von: Kostenloser Download: 4

6 Vorgehen: Mehrmethodenansatz Hintergrundanalyse Aktuelle Befunde zu den Themen Technologie, Mediennutzung, Ökonomie, Stoff- und Programmentwicklung sowie zu Geschäfts- und Erlösmodellen Befragung von Stoffentwicklern und Programmverantwortlichen in Fernsehsendern Insgesamt 9 persönliche Interviews mit Autoren, Produzenten und Programmverantwortlichen Workshops mit ausgewählten Branchenkennern zur Diskussion zuvor erhobener Befunde Szenario-Entwicklung Ziel: Ableitung mittelfristiger Programm- bzw. Stoffentwicklungsstrategien 5

7 Die Interviewpartner (/2) Autoren abhängig vom Produzenten/ Sender 9 Autoren autonom 28 kleine Produzenten 23 Programmverantwortliche 5 große Produzenten Content-Dienstleister (Schulung, Consulting) 5 Beschreibung der Interviewpartner n=9 MMB-Institut 200 6

8 Die Interviewpartner (2/2) Kunden / Sender Privat klein 7 Games Web 5 Mix 5 öffentl.-rechtl. Sender 37 Privat groß 35 Beschreibung der Interviewpartner n=72 Autoren, Produzenten, übrige Dienstleister Mehrfachnennungen m öglich MMB-Institut 200 7

9 Geschäftsfelder der Contententwickler Serien Daily Soaps Natur/Wissenschaft Comedy Shows Kurzfilm Ratgeber/Service Spielfilme Fiction News Politik/Wirtschaft Doku-Soaps Scripted Reality Non-Fiction Kultur Regional Sport Dokumentarfilm TV-Events Doku-Shows Event-Movie Live-Events Kinderprogramm Apps Branded Entertainment Corporate Publishing Dauerwerbesendung Website Werbespot Werbung Product Placement Games Virales Marketing Grafik: MMB-Institut 200 8

10 Prognosen zu einzelnen Formaten 9

11 Programmverantwortliche über Innovationen 5-0 pro Jahr 2-5 pro Jahr pro Jahr keine / weiß nicht Frage: Mit Blick auf die letzten 2 Monate wie viele dieser Formate in Deutschland insgesamt würden Sie als "echte Innovation" bezeichnen? n=0 MMB-Institut 200 0

12 Konjunktur von Genres und Formaten (/2) 6 3 Serien Shows TV-Events Scripted Reality Doku-Soaps 2 3 Sport -2-4 Spielfilme 3 Ratgeber, Service, Beratung 3 Casting-Formate 4 TV-Live-Übertragungen 2 3 Comedy 3 Branded Entertainment -2 3 Fiction Dokumentarfilm Autoren Produzenten Dienstleister Programmverantwortliche n=85 MMB-Institut 200

13 TV-Inhalte kommen zur Markenverlängerung ins Internet Angesichts der wachsenden Bedeutung des Internets als Bewegtbild- Plattform gehen die Sender immer mehr dazu über, ihre Angebote in Online-Medien zu verlängern. Zwei Formen: 360-Grad-Wertschöpfung mit gleichzeitigem Start im TV und Internet (z.t. auch Internet zuerst) Kaskadenartige Verlängerung ins Internet, wenn Erfolg im TV (z.t. eher Regelfall) Perspektiven: Content: Online first vs. TV first 2

14 Programme im Spannungsfeld von Anspruch und Kostensituation Massenattraktivität wird auch im Jahr 205 das entscheidende Kriterium für die Programmgestaltung sein. Mangelnde (handwerkliche) Qualität von Drehbüchern wird durch den Einsatz von Stars und bekannten Filmfiguren ausgeglichen. Qualitativ hochwertige Inhalte wird es auch 205 geben schon um sich als Anbieter (auch gegen die Konkurrenz im Internet) zu profilieren. Es ist zu erwarten, dass sich TV-Inhalte verstärkt in qualitativ hochwertige Programme und Billigproduktionen aufteilen, die so eine Koexistenz bilden. 3

15 Programmszenarien für das Jahr 205 4

16 Programmszenarien im Überblick Szenario : Kontinuitäts-Programm ( Stay Tuned ) Szenario 2: Kernkompetenz-Programm ( Reduce to the max ) Szenario 3: Konvergenz-Programm ( All in one ) Szenario 4: Kompensations-Programm ( In the Mood ) 5

17 Szenario : Kontinuitäts-Programm ( Stay Tuned ) Das Fernsehen von 205 sieht weitgehend so aus wie 200. Internet und Fernsehen sind zwei voneinander unabhängige Säulen im Mediensystem. Die Programme bleiben linear. Die Genres wechseln kaum bzw. bleiben den üblichen Modezyklen unterworfen. Zuschauer sind überwiegend an passiver Rezeption interessiert. 6

18 Szenario 2: Kernkompetenz-Programm ( Reduce to the max ) Das Fernsehen baut seine Stärken aus bzw. besinnt sich wieder auf sie. Fernsehen steht für hohes emotionales Involvement der Zuschauer. Programme werden durch qualitätsverbessernde Technologien aufgewertet (Dolby Surround, 3D, HDTV). Programm wird geprägt durch qualitativ hochwertige Sendungen: Live-Events, Spielfilme, Dokus. Andere Funktionen werden ins Internet verlagert. 7

19 Szenario 3: Konvergenz-Programm ( All in one ) Das Internet hat das traditionelle Fernsehen weitgehend aufgesogen. Fernsehen kaum noch linear, überwiegend als Downloadangebot einzelner Sendungen und Beiträge. Programm ist sowohl auf dem Fernseher, dem Rechner und mobilen Endgeräten zu empfangen. Begleitende interaktive Angebote, Zusatzmaterial, Communities und Spiele sind selbstverständlich. 8

20 Szenario 4: Kompensations-Programm ( In the mood ) Zuschauer wählen Programmangebote nicht mehr anhand von Sendungen oder Sendern aus, sondern nach Gefühlslagen, die sie bedienen. Ein Programmguide bietet ähnlich wie bei Musikfarben im Web-Radio Kanäle nach Stimmungen an, die erzielt werden sollen, z.b. live suspense. 9

21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Lutz Goertz MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung Folkwangstr Essen Telefon: Telefax: Kostenloser Download der Studie: 20

22 Ergebnisse einer Expertenbefragung zu den vier Szenarien 2

23 Bewertung der Programmszenarien (Angaben in %) 22

24 Extra-Charts für die Diskussion 23

25 Die Interviewpartner Sendeplätze Spartenkanäle, IPTV, Web-TV 4 Rest (z. B. Kino, Mobile, Apps) 3 daytime 22 primetime 52 Beschreibung der Interviewpartner n=72 Autoren, Produzenten, übrige Dienstleister Mehrfachnennung m öglich MMB-Institut

26 Unwägbarkeiten bei der Erstellung von Prognosen Mode [Beispiel Rocklänge] Konjunktur [Beispiel Werbemarktkrise] Politik [Beispiel EU-Richtlinie oder Rundfunkstaatsvertrag] 25

27 Wägbarkeiten bei der Erstellung von Prognosen Menschliche Konstanten (z.b. Geschichten erzählen, Emotionen, Eskapismus) Bestand des eigenen Geschäftsfelds (z.b. Änderungen betreffen nur die Anderen) Weiterprojizieren bestehender Trends (z.b. Erfolg von US-Serien) 26

28 Einflussfaktoren auf die Contententwicklung Persönliche Präferenzen Rahmenbedingungen beim Auftraggeber Persönliches Umfeld Trends aus dem Ausland Programmstrategie Finanzielle Aspekte Gesellschaftliche Trends Wunsch nach Innovation Allg. Trends in Programmen Heute 205 Markt- & Medienforschung Wettbewerb Förderprogramme Technologische Entwicklungen User generated Content 0 0,5,5 2 2,5 Wer oder was wirkt sich auf die Entwicklung neuen Contents aus? Bitte geben Sie jeweils an, wie stark sich die folgenden Faktoren auf Ihre Arbeit als Contententwickler auswirken. Antworten der Autoren N = 28-3 Quelle: MMB-Institut 27

29 Konjunktur von Genres und Formaten - 2 Quiz-/ Spielshows 2 Amerikanische Serien Product Placement 2 Apps Regional News Games Doku-Shows Kultur Politik/ Wirtschaft Non-Fiction Autoren Produzenten Dienstleister Programmverantwortliche n=85 MMB-Institut

30 Massenattraktivität ermöglicht großes Fernsehen Nischen bieten Chancen Massenattraktivität wird auch im Jahr 205 das entscheidende Kriterium für die Programmgestaltung sein. Gründe: Abbildung gesellschaftlicher Trends Größeres Budget Prestigeprojekte Aber: Weltweit kann auch ein Nischenthema eine Masse erreichen. 29