2007 Qualifikationsverfahren Detailhandelsassistentinnen/ Detailhandelsassistenten Wirtschaft schriftlich Serie 1/3 Pos. 4.1

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1 007 Qualifikationsverfahren Detailhandelsassistentinnen/ Detailhandelsassistenten Wirtschaft schriftlich Serie 1/ Pos. 4.1 L Ö S U N G E N Zeit 45 Minuten für 1 Aufgaben Bewertung Die maximal erreichbare Punktzahl ist bei jeder Aufgabe aufgeführt. Sinngemässe Antworten sind als richtig zu werten. Bei mehreren Antworten auf eine Frage ist die Reihenfolge der Antworten für die Bewertung ohne Bedeutung. Es sind nur ganze oder halbe Noten zulässig. Hilfsmittel Taschenrechner (netzunabhängig) Notenskala Punkte = Note Punkte = Note 5, Punkte = Note Punkte = Note 4, Punkte = Note Punkte = Note, Punkte = Note 5-4 Punkte = Note, Punkte = Note 5-14 Punkte = Note 1,5 0-4 Punkte = Note 1 Total 100 Punkte Sperrfrist: Diese Prüfungsaufgaben dürfen vor dem 1. September 008 nicht zu Übungszwecken verwendet werden. Erarbeitet durch: Autorinnen-/Autorenteam der Sprachregionalen Prüfungskommission im Detailhandel, Subkommission Deutschschweiz Herausgeber: DBK, Deutschschweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz, Luzern

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3 1 Bedürfnisse und Güter Der Mensch hat verschiedene Bedürfnisse. Zu deren Befriedigung stellt die Wirtschaft Güter zur Verfügung. Sabrina macht an ihrem freien Tag einen Einkaufsbummel. Dabei kauft sie verschiedene Sachen ein. Welche dieser Einkäufe gehören zu den Grundbedürfnissen, welche zu den Wahlbedürfnissen? Ordnen Sie die Einkäufe den Bedürfnissen zu: 4 G = Grundbedarf G Duschmittel W Halskette W = Wahlbedarf W Jogginghose G Äpfel Es gibt Bedürfnisse, die die Wirtschaft nicht abdecken kann. Nennen Sie zwei solche Bedürfnisse: 6 Wunsch nach Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung, Liebe und Zuneigung, etc. ( x Punkte für richtige Antworten; für falsche Lösungen sind keine Punkteabzüge vorzunehmen) Die wirtschaftlichen Güter werden in Gruppen eingeteilt. Was bedeuten die verschiedenen Begriffe? 5 Verbinden sie die passenden Aussagen mit Linien: Investitionsgüter 1 sind materielle oder gegenständliche Güter. Verbrauchsgüter 5 stehen in ausreichender Menge unentgeltlich zur Verfügung. Sachgüter 1 werden zur Herstellung anderer Güter gebraucht. Gebrauchsgüter 4 4 können mehrmals verwendet werden. freie Güter 5 können nur einmal verwendet werden. Übertrag 15 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich, Aufgaben Seite 1

4 Übertrag 15 4 Die Preisbildung Der Preis eines Gutes bildet sich durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. a) Kirschenernte der Schweizer Bauern im Jahr 006 Vorsaison Hauptsaison Nachsaison Total Juni 118 t Juli '440 t September 117 t '00 t August 65 t Wie viele Tonnen der Ernte wurden ausserhalb der Hochsaison (Vorsaison und Nachsaison) verkauft und wie viele Prozente der ganzen Ernte sind dies? Der Lösungsweg ist lückenlos anzugeben, das Resultat auf zwei Stellen runden. Ernte ausserhalb der Hochsaison: 118 t t = 5 t '00 t = 100 % 5 t = 7,1 % 5 Addition ( ): Dreisatz: Runden: Punkte b) Wann konnten die Konsumentinnen und Konsumenten Ihrer Meinung nach im Jahre 006 Schweizer Kirschen am günstigsten einkaufen? Kreuzen Sie die zutreffende Antwort an und begründen Sie Ihre Aussage. Antworten Sie mit ganzen Sätzen. In der Vorsaison X In der Hochsaison In der Nachsaison Begründung, z.b.: In der Hochsaison besteht ein Überangebot, die Preise sinken auf Tiefstwerte. c) Kreuzen Sie an, wann der Preis für Schweizer Kirschen Ihrer Meinung nach am höchsten war. X In der Vorsaison In der Hochsaison In der Nachsaison Begründen Sie Ihre Antwort mit ganzen Sätzen, z.b.: Zu Beginn der Saison sind Kirschen sehr gefragt (grosse Nachfrage), jedoch gibt es vorerst nur ein geringes Angebot auf dem Markt. Die Folge davon ist ein hoher Marktpreis. Übertrag 0 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite

5 Übertrag 0 5 Aufgaben des Detailhandels / Das Sortiment Die wichtigste Aufgabe jedes Detaillisten ist die Sortimentsgestaltung. Die Waren sollten immer in genügender Anzahl und Qualität vorhanden sein. Was versteht man unter dem Begriff Sortiment? Kreuzen Sie die richtige Antwort an. X Artikel nach Farbe und Grösse sortiert Nachfrage der Kunden beim Detaillisten eine grosse Auswahl das Warenangebot, das ein Geschäft regelmässig führt 6 Die folgenden Rechtecke veranschaulichen die Sortimentstiefe und -breite. Die Horizontale zeigt die Anzahl der Branchen (Warengruppen) und die Vertikale die Auswahlgrösse (Anzahl Artikel je Warengruppe) eines bestimmten Geschäftes. Die ausgefüllten Felder weisen auf Waren hin, die das betreffende Geschäft führt. Kreuzen Sie bei beiden Abbildungen die richtige Art des Sortiments an. 6 X schmal und tief schmal und flach breit und tief breit und flach schmal und tief schmal und flach X breit und tief breit und flach 7 Erklären Sie den Unterschied zwischen Reassortieren und Wareneinkauf anhand eines Beispiels aus Ihrem Lehrbetrieb. Antworten Sie in ganzen Sätzen. 6 Allgemein: Reassortieren: Nachbestellen von Waren aus dem bestehenden Sortiment Wareneinkauf: Bestellen neuer Waren x Punkte Übertrag 45 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite

6 Übertrag 45 8 Frau Ehrismann kauft ihre Brote am liebsten in der Bäckerei Keller beim Bahnhof. Sie schätzt die grosse Auswahl an Spezialbroten. Leider war gestern ihr Lieblingsbrot ausverkauft. a) Wie nennt man diese Situation fachlich? Fehlverkauf b) Wie hätten Sie als Detailhandelsassistentin resp. Detailhandelsassistent in einem solchen Fall gehandelt? Notieren Sie stichwortartig zwei mögliche Reaktionsweisen. 6 Beispiele: - Spezialbrot anbieten, das ähnlich zum gewünschten Brot ist - Brotbestellung aufnehmen und Hauslieferung anbieten, sobald das Brot wieder vorrätig ist. - Reservation für den nächsten Tag x Punkte Die Wirtschaftssektoren Wir unterscheiden in der Wirtschaft drei Sektoren. Im primären Sektor findet die Urproduktion statt, im sekundären die Fertigung und der tertiäre Sektor umfasst die Dienstleistungen. 9 In welchem Wirtschaftssektor sind Sie selber tätig?. Sektor 10 a) Sie treffen vier Kolleginnen und Kollegen im Jugendtreff. Peter macht eine Zimmermannslehre, Jill arbeitet in einer Carrosseriewerkstatt, Carla lernt medizinische Praxisangestellte und Markus macht eine Lehre auf einem Bauernhof. In welchen Sektoren sind Ihre Kolleginnen und Kollegen tätig? 4 Peter, Zimmermann Jill, Carrosseriespengler. Sektor. Sektor Carla, med. Praxisassistentin. Sektor Markus, Landwirt 1. Sektor Übertrag 60 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 4

7 Übertrag 60 b) Nennen Sie einen Beruf, der zum gleichen Sektor gehört wie der Landwirt (Bauer). Forstwart, Förster, Fischer, Berufsjäger, Tierzüchter, Bergwerkarbeiter, Strahler, Gärtner, Arbeiter im Steinbruch/im Elektrizitätswerk, etc. 11 Die Wirtschaftsektoren haben sich in den letzten Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Die folgenden Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BFS) belegen dies. Erwerbstätige nach Sektoren (Jahresdurchschnittswerte in 1'000) Sektor Sektor Sektor Total a) In welchem Jahr hat der Gewerbe- und Industriesektor im Vergleich zum Vorjahr zugenommen? Im Jahr 001 b) Wie gross ist diese Zunahme in Prozent? Runden Sie auf zwei Stellen nach dem Komma und geben Sie den Berechnungsweg lückenlos an = 100 % 11 = 1.05 % ( % ) 5 Differenz ( ): Dreisatz: Runden: Punkte Folgefehler aus Aufgabe a) führt nicht zu einem Punkteabzug. Übertrag 70 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 5

8 Übertrag 70 1 Fallbeispiel (Total 0 Punkte) Tages-Anzeiger vom Das befürchtete Erdbeben ist ausgeblieben Einkaufen bei Aldi ist heute nichts Besonderes mehr. Vor nun mehr knapp einem Jahr wurde in Pfäffikon die erste Aldi-Filiale des Kantons Zürich eröffnet. Von der anfänglichen Panik des lokalen Gewerbes ist heute nichts mehr zu spüren. Dass die angestammten Läden trotz der deutschen Konkurrenz nach wie vor sehr erfolgreich sind, liegt nach Ansicht der Verantwortlichen vor allem am vielfältigeren Sortiment. Bei Aldi finde man zwar die gleichen Produkte wie anderswo, eine Auswahl gebe es allerdings nicht. Während man bei Carrefour, Migros oder Coop beispielsweise aus unzähligen verschiedenen Spaghettisorten und -marken auswählen kann, gibt es bei Aldi nur gerade eine einzige Art. «Die Auswahl ist unsere Stärke», sagt etwa Carrefour-Mediensprecher Michel Donath, «Aldi ist keine Bedrohung, aber ein Konkurrent, den wir ernst nehmen.» a) Welche Betriebsform weist Aldi Schweiz auf? Kreuzen Sie die richtige Antwort an. X Verbrauchermarkt Fachgeschäft Gemischtwarengeschäft Warenhaus b) Welche der folgenden Aussagen zu Aldi Schweiz treffen zu, welche nicht? Kreuzen Sie korrekt an (R = richtig, F = falsch). 6 R F X Aldi setzt auf fachkundige Beratung der Kundinnen und Kunden. X Aldi verfügt über ein sehr breites und sehr tiefes Sortiment. X Aldi richtet sich in erster Linie an Konsumentinnen und Konsumenten mit eher geringen Einkommen. X Aldi findet man zunehmend an teuren Lagen in den Innenstädten. X Aldis Strategie am Markt ist das Discountprinzip. X Aldi bietet Güter des täglichen Bedarfs (Food, Near Food und Non Food) an. Übertrag 78 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 6

9 Übertrag 78 c) Weshalb können heute auch die bisher ansässigen Detailhändler von der Aldi Eröffnung in der Nähe profitieren. Nennen Sie einen Grund. Beispiel: Aldi hat ein eher breites Sortiment, aber es ist nicht tief; d.h, Aldi hat zum Beispiel nur eine Teigwarensorte. Daher schätzen es einige Personen, wenn sie wieder bei Coop oder Migros einkaufen gehen können. (Sie schätzen die grosse Auswahl wieder) Aus der Zeit der Eröffnung von Aldi in Pfäffikon (ZH) im Herbst 005 stammt der abgebildete Preisvergleich mit 1 gängigen Produkten. Beantworten Sie dazu die anschliessend gestellten Fragen d) h). d) Bei wie vielen der insgesamt 1 aufgeführten Produkte ist Aldi der günstigste Anbieter? Schreiben Sie die richtige Anzahl auf. 15 Produkte sind bei Aldi günstiger als bei den anderen Detaillisten. Übertrag 8 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 7

10 e) Notieren Sie einen Artikel, bei dem Aldi der teuerste Anbieter ist. Übertrag 8 Bohnenkaffee oder Salami f) Wie viel Prozent zahlt ein Kunde für die aufgeführten 1 Artikel bei Aldi weniger als beim teuersten Anbieter? Beachten Sie das Total der verschiedenen Betriebe in der Tabelle. Notieren Sie den vollständigen Lösungsweg und runden Sie das Ergebnis auf eine ganze Zahl = 100% 40.6 = 79% ( %) Der Kunde zahlt bei Aldi 1% weniger als beim teuersten Anbieter. Dreisatz: Runden: Differenz: Punkte g) In der Aldi-Filiale Waldshut (Deutschland) kosten die 50 g Butter EUR Wie viele Rappen ist die Butter in Pfäffikon (ZH) teurer oder günstiger? (Kurs 1.61) Runden Sie auf Rappen genau. Der Lösungsweg ist verlangt. 1) Umrechnung des Butterpreises (Aldi Waldshut) von EUR in CHF: EUR 1.19 * 1.61 = CHF Gerundet: CHF 1.9 Umrechnung: Runden: Punkte ) Vergleich der beiden Butterpreise in CHF (Aldi Waldshut und Aldi Pfäffikon). Beachten Sie den Butterwert von Aldi Pfäffikon in der Tabelle 1 CHF.69 CHF 1.9 = CHF 0.77 = 77 Rappen ) Antwort: Bei Aldi Pfäffikon (ZH) ist die Butter um 77 Rappen. X teurer. günstiger. (Zutreffendes bitte ankreuzen) 1 Aufgaben Übertrag 95 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 8

11 h) Aldi hat auffallend viele ungerade Preise, beispielsweise Fr oder Fr Wie heisst der Fachbegriff dafür? Kreuzen Sie die richtige Antwort an. Übertrag 95 Mindestpreis Schwellenpreis Reduktionspreis X Psychologischer Preis Nennen Sie einen Grund, was Aldi damit bezweckt. Antworten Sie mit vollständigen Sätzen, z.b.: Aldi will damit bezwecken, dass die Kundschaft denkt, dass alles bis ins kleinste Detail einkalkuliert worden ist um der Kundschaft einen möglichst tiefen Preis anbieten zu können. Zusätzlich will man dem Publikum die Produkte mit diesem psychologischen Preis billiger erscheinen lassen. Total 100 Pos. 4.1, Wirtschaft schriftlich Seite 9