Weiterbildung zur Mediatorin / zum Mediator
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- Karsten Boer
- vor 7 Jahren
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1 Weiterbildung zur Mediatorin / zum Mediator Was ist Mediation? Woher kommt Mediation? Wie läuft Mediation ab? Unsere Trainer Inhalte der Ausbildung Selbstorganisierte Arbeitstreffen Supervision Zertifikat und Anerkennung Was ist Mediation? Mediation ist ein zukunftsorientiertes Verfahren der Konfliktbearbeitung, wobei der Mediator / die Mediatorin als neutrale Vermittler den Streitparteien dabei behilflich ist, konstruktiv und eigenständig eine verbindliche, tragfähige Lösung zu finden. Eine Mediation verläuft idealtypisch in 4 Phasen: - Einleitung, Regeln, Definition, Ziele - Erhellung und Klärung beider Standpunkte und der dahinter liegenden Interessen und - Befindlichkeiten - Lösungsvorschläge werden gesammelt - ein Vertrag wird vereinbart Wörtlich übersetzt bedeutet Mediation Vermittlung in Konflikten. MediatorInnen helfen Streit- und Konfliktparteien, Lösungen zu finden, die von beiden Seiten als Gewinn gesehen werden, es ist also ein Verfahren zur einvernehmlichen Konfliktbeilegung. Mediation ist fair, vertraulich und persönlich, freiwillig, nicht parteiergreifend, jedoch mit eigenem Standpunkt. Mediationsverfahren können bei allen Streitfällen und Konflikten des privaten und öffentlichen Lebens angewendet werden und so zu einer Lösung führen: bei Ehestreit, in Familien, bei Nachbarschaftskrisen, Schulkonflikten, Unvereinbarkeiten zwischen Mietern und Vermietern, Problemen im Umweltbereich, bei politischen Konflikten, im Gemeinwesen, bei Mobbing am Arbeitsplatz und so weiter. Mehr und mehr gibt es konstruktive Konfliktlösungsarbeit in Organisationen und Firmen. Auch die öffentliche Verwaltung hat inzwischen unter den Mitarbeitern eigene Mediator Innen, die bei Auseinandersetzungen zur Verfügung stehen. Auch im Umweltbereich, etwa dem Bau von Deponien oder Startbahnen und im Sport (Fußball) gibt es zahlreiche dokumentierte Fälle, welche nur mit der Anwendung von Mediation zu brauchbaren, von den verschiedene Interessengruppen akzeptierten Ergebnissen geführt haben, ebenso im Täter- Opfer-Ausgleich, der durch mediatorische Mittel mit großem Erfolg arbeitet.
2 Woher kommt Mediation? In den 60er Jahren wurde die Methode, welche schon im 30jährigen Krieg in Europa erfolgreich angewendet wurde, in Amerika weiterentwickelt, um eine lösungsorientierte Alternative zu Gerichtsverfahren zu haben. Die einzelnen Anteile des Verfahrens sind zwar nicht neu, wurden allerdings nie zuvor in dieser Zusammensetzung angewendet. In den letzten 15 Jahren hat Mediation als Möglichkeit der kooperativen außergerichtlichen Konfliktbearbeitung sowohl in den USA als auch in Europa einen Siegeszug durch Betriebe, Firmen, Organisationen und Schulen sowie im Nachbarschaftsbereich begonnen. Mit zunehmender Bekanntheit ihrer hohen Erfolgsquote und ihrer sprichwörtlich guten Presse breitet sie sich im Wirtschaftsleben, der Jugendarbeit, in Schulen, den Familien und überall da aus, wo Menschen zusammenleben und arbeiten. In 80 90% der Fälle konnte bisher ein für beide Parteien positives Ergebnis erzielt werden. Durch das Verfahren der Mediation werden Streitparteien in die Lage versetzt, ihren Konflikt miteinander auszutragen und zu selbstbestimmten Lösungen zu finden. Sie delegieren nicht die Entscheidung an Autoritäten wie Anwälte und Gerichte (was in der Regel auch wesentlich teurer, zeitaufwendiger und meist menschlich unangemessen wäre), sondern kommen mit Hilfe des neutrale Dritten zu einer eigenen, für sie stimmigen Lösung. Wie läuft Mediation ab? Der Mediator/die Mediatorin stellt durch Kommunikations- und Interventionstechniken ein Brücke zwischen den Konfliktparteien her. Indem feste Regeln für die Gespräche vereinbart werden, schaffen die MediatorInnen einen geschützten Rahmen, wo die Streitenden ihre Gefühle, Bedürfnisse und Verletzungen aussprechen können, was in diesem Stadium des Konflikts sonst meist nicht möglich wäre. Zudem wird ihre eigene Kompetenz zur Lösung genutzt, dadurch bleiben sie selbstverantwortlich und stark. Konflikte werden von den Streitenden meist auf der Sachebene ausgetragen. Sie haben jedoch häufig ihre Störungen auf der Beziehungsebene und können nur dort gelöst werden. Hier müssen die Störungen zuerst bereinigt werden. Das Verfahren der Mediation ermöglicht eine solche Klärung und führt auf dieser Basis zu bedarfsorientierten kreativen Lösungen. Die Konfliktbearbeitung ist zukunftsgerichtet und mündet in einen freiwilligen, von allen unterzeichneten Vertrag, welcher in einer dem Konfliktfall angemessenen Zeitspanne überprüft wird. Gegebenenfalls schließt sich eine Weiterverhandlung an, um die Nachhaltigkeit der Konfliktklärung zu gewährleisten. Unsere Trainer Alwine Bonjer Frau Bonjer ist mit freier Praxis seit 1997 als Mediatorin im Ausbildungsbereich tätig. Sie hat über 30 Jahre im Schuldienst gearbeitet, war als Mediatorin mehrere Jahre Ausbilderin am LANDESINSTITUT FÜR SCHULE UND MEDIEN und bietet seit 1998 an der EFB Mediationsausbildung in Themenseminaren an.
3 Die Zertifizierung als Mediatorin und Ausbilderin im Bundesverband hat sie seit Sie hat 1999 das Mediationsformat General Group Counseling entwickelt, woraus mehrere Veröffentlichungen und die Produktion von zwei Lehrvideos für Mediation entstanden, das jüngste mit StudentInnen der EFB 2006/7. Als neuestes Projekt richtete sie mit StudentInnen der EFB dort ein Konfliktlösungsbüro ein. Darüber hinaus bietet sie Mediationen, Einzelgespräche, Supervision und Coaching sowie Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung an. Hela Spieker Frau Spieker ist examinierte Krankenschwester und war mehrere Jahre in diesem Beruf tätig. Seit 1994 ist sie Heilpraktikerin mit eigener Praxis. Die Schwerpunkte ihres beruflichen und privaten Engagements liegen überwiegend im präventiven Gesundheits- und lösungsorientierten Beratungsbereich. Dabei begleitet sie Einzelpersonen und Gruppen in dem Bestreben, mehr Selbstverantwortung im Denken und Handeln zu entwickeln. An der Rudolf-Steiner-Schule Berlin Dahlem initiierte sie die Einsetzung eines vernetzten Mediationsmodells für Eltern, Lehrer und Schüler. Hier kamen besonders ihre Fähigkeiten als Projektmanagerin zum Einsatz. Frau Spieker hat an zahlreichen Fort - und Weiterbildungen mitgewirkt, darüber hinaus ist sie Reiki - Meisterin und Metamorphose - Lehrerin. An der EFB arbeitet sie seit 2006 als Co - Trainerin. Norbert Woeckner-Gerber Norbert Woeckner-Gerber studierte Geschichte, Politik und Philosophie in Berlin. Nach dem ersten und zweiten Staatsexamen (Lehramt) ging er in die Wirtschaft und leitete u.a. für mehrere Jahre die Schulungen in der Akademie für Automatisierungstechnik der AEG. Seit 1995 arbeitet er als selbständiger Organisationsberater in Industrie, öffentlichen Unternehmen und im Gesundheitswesen. 1995/96 nahm er an einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Mediator teil. Seit 2001 führt er auch Lehraufträge für Unternehmensführung, Unternehmensorganisation, Projektmanagement und Kommunikation an Berliner Fachhochschulen durch. Inhalte der theoretischen und praktischen Ausbildung Baustein I 1. Block: Die fünf Phasen der Meditation Abgrenzung der Meditation von anderen Verfahren Prinzipien der Meditation Eskalationsstufen Konflikt-Definition Interventionsform: Aktives Zuhören
4 2. Block Phasen I IV Konfliktursachen Rahmen der Meditation Temperamente Rollenklärung Interventionsform: Fragetechniken 3. Block Gewaltfreie Kommunikation Stufen der Moralentwicklung Konflikttypologie Phase V Umgang mit Gefühlen Interventionsform: Fokussieren Baustein II 4. Block Perspektivwechsel Dilemma-Situation Varianten und Grenzen der Mediation Realitätsprüfung Machtbeziehungen zwischen Konfliktparteien Interventionsform: Moderationstechniken 5. Block Videoschulung Doppeln nach Filmausschnitten Teambesprechung Interventionsform: Doppeln 6. Block Strukturen in Organisationen Konfliktanalyse Konflikte in Hierarchien und Teams Vermittlung zwischen Tarifparteien Techniken der Konfrontation Interventionsform: 7. Block Verhandlungstechnik Schwierige Situationen in der Mediation Videoschulung Verhandlungsmethoden Innerer Dialog Gruppen-GGC Interventionsform: Shuttle-Mediation, GFK Selbstorganisierte Arbeitstreffen Zwischen den Ausbildungsmodulen organisieren die TeilnehmerInnen Arbeitsgruppen zur Vertiefung und Übung der Methode und als Kommunikationstraining. Die Konfliktbeispiele kommen aus dem beruflichen und privaten Umfeld der Gruppe und werden zusammen mit konkreten Praxisfällen in der begleitenden Supervision vertieft. Supervision
5 Zur Ausbildung als Mediatorin / Mediator EFB gehören 20 Std mediations- und fallbezogene Supervision, die entweder als Gruppe oder als Einzelpersonen bezogen werden kann. Das wird vom Ausbildungskurs selbst organisiert, empfohlen wird allerdings Gruppensupervision, da hier der Lerneffekt innerhalb der Gruppe eine große Rolle spielt. Der Kontakt zu Supervisoren wird hergestellt. Zertifikat und Anerkennung Am Ende der Weiterbildung erhalten die Teilnehmer eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung vom Institut, aus der die behandelten Themen hervorgehen und die eingesetzten Trainer und Experten benannt werden. Nach Abnahme der Dokumentationen von drei selbst durchgeführten Mediationen durch die Kursleitung und Nachweis von 20 Std Supervision und 30 Stunden Intervision wird die Zertifizierung ausgestellt. Die Ausbildung erfolgt nach den Standards und Richtlinien des BUNDESVERBANDS MEDIATION, e.v.. Deshalb kann mit diesem Zertifikat, einer weiteren Dokumentation einer Mediation und zusätzlichen 10 Stunden Supervision die Anerkennung vom Bundesverband Mediation dort beantragt werden.
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