Individuen, die gern Denken und Freude an anspruchsvollen Aufgaben haben innere Motivation zum Durchdenken anspruchsvoller Aufgaben
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- Arthur Baumhauer
- vor 7 Jahren
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1 Investment Traits I - Need for Cognition Definition NFC Dimension interindividueller Unterschiede in kognitiver Motivation umfasst stabile, individuelle Disposition einer Person Beschäftigung mit und Freude an anspruchsvollen kognitiven Anstrengungen Gemeinsamkeit aller Investment Traits: kognitive Ressourcen werden mit Freude investiert Individuen, die Denken als unangenehm und anstrengend empfinden Denken wird von Außen angeregt Individuen, die gern Denken und Freude an anspruchsvollen Aufgaben haben innere Motivation zum Durchdenken anspruchsvoller Aufgaben Individuen, die alles Durchdenken und immer mit Denkaufgaben beschäftigt sind Anreiz zum Denken kommt vom Individuum selbst Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit (Petty & Cacioppo, 1986) aus der Einstellungsforschung innerhalb der Sozialpsychologie je nach Motivation (NFC) und Kapazität wird die zentrale oder periphere Route der Informationsverarbeitung gewählt zentral beeinflusst durch Qualität der Argumente, Wissen, intensive Auseinandersetzung peripher beeinflusst durch Merkmale des Senders (Expertise, Attraktivität) Beispiel Personen mit hohem NFC achten bei einer Produktwerbung eher auf Argumente, wie Preis-Leistungs-Verhältnis, Garantie und Funktionalität, während Personen mit geringem NFC sich eher von einer Werbung beeinflussen lassen, in denen ein scheinbarer Experte oder vielleicht auch Prominenter ein Produkt empfiehlt oder das Produkt besonders attraktiv zu sein scheint, weil es viele andere Personen ebenfalls kaufen.
2 Korrelate von NFC höhere NFC-Ausprägungen bedeuten: intensiveres Durchdenken von Ereignissen, Informationen, Argumenten und Verhalten anderer weniger Ablenkbarkeit durch periphere Hinweisreize höhere Wahrscheinlichkeit für elaboriertere/zentrale Verarbeitung Psychophysiologische Korrelate Zuweisung höherer kognitiver Ressourcen werden bereits in frühen, automatischen Phasen der Informationsverarbeitung sichtbar bessere Erinnerungs- und Wiedererkennungsleistungen bessere Leistungen bei kognitiven Aufgaben bessere Herangehensweise beim Entscheiden und Problemlösen Präferenz für komplexe Inhalte und Aufgaben Beispiel Studie mit Probanden mit hohem und niedrigem NFC die Aufgaben werden einmal als schwierig, einmal als einfach gelabelt, obwohl die Schwierigkeit die gleiche ist Personen mit einer hohen NFC-Ausprägung wenden sich eher den als schwierig deklarierten Aufgaben zu Intelligenz Fokus auf Einzelaspekte reasoning (r=.17) verbale Intelligenz (r= ) Ergebnisse von Hochschuleingangstests (r=.31) Persönlichkeit keine systematischen Untersuchungen oder sehr kleine Stichproben Einzelbefunde Offenheit für Erfahrungen (r= ) hohe Korrelation speziell für die Einzelfacette Offenheit für Ideen (r=.78) Gewissenhaftigkeit (r= ) Neurotizismus (r=-.36) Notwendigkeit einer systematischen Untersuchung mit dem Ziel konvergenter und diskriminanter Validierung, sowie der Einordnung zu etablierten Intelligenz- und Persönlichkeitsmodellen.
3 Untersuchungsergebnisse Studie zum Zusammenhang mit Persönlichkeit und Intelligenz an Studierenden der TU Dresden hervorstechende signifikant positive Korrelation von NFC und Offenheit im NEO-PI-R (r=.41) noch höhere Korrelation mit der Unterfacette Offenheit für Ideen (r=.67) bedeutende Korrelationen mit emotionaler Stabilität und Traits, die zielorientiertes Verhalten einschließen (r= ) inkrementelle Validität von NFC gegenüber NEO-Offenheit generelle Neigung zu kognitiver Aktivität und Interesse, sowie verstärkter Aufmerksamkeit auf neue Reize zielorientierte und anreizbezogene Aspekte des Verhaltens im Vordergrund nicht nur Neuheit ist entscheidend Studie zum Zusammenhang von NFC und Intelligenz mit Berufsschülern, BA-Studenten und Universitäts-Studenten NFC hängt eher mit fluider Intelligenz zusammen deutlich erkennbare Eigenständigkeit von NFC Zusammenhang mit Art der Aufgabenbearbeitung Personen mit hohem NFC bearbeiteten den IST-2000-R elaborierter nicht zwangsläufig mehr Aufgaben bearbeitet aber weniger Fehler werden gemacht Erfassung von NFC Selbstbericht NFC-Disposition mittels NFC-Skala als Fragebogenmaß psychometrische Güte zufriedenstellend Antworttendenzen und Anfälligkeit für Soziale Erwünschtheit denkbar NFC-IAT indirektes, reaktionszeitbasiertes Verfahren zur Messung von Persönlichkeit als Alternative oder Ergänzung implizite Aspekte des Selbstkonzeptes werden erfasst zusätzliche Möglichkeit der Verhaltensvorhersage Ergebnisse der Validierung der besten Version des NFC-IAT anhand von Verhaltensmaßen Präferenz für komplexe Aufgaben und Inhalte elaborierte Informationsverarbeitung mit Fokus auf zentrale Informationen höhere Erinnerungs- und Problemlöseleistungen schnelles Aneignen von Fertigkeiten bei komplexen Aufgaben Knobelaufgaben mit Schwierigkeitswahl und Lösungsversuchen wie lange bleiben Personen an einer Lösung, bis sie sich diese anzeigen lassen
4 freies und fragegebundenes Erinnern eines populärwissenschaftlichen Textes Strategienutzung bei der Bearbeitung bei vorhandener Strategie kein Zusammenhang mit NFC ohne Strategie Zusammenhang um r=.3 doppelte Dissoziation von implizitem und explizitem NFC jeweiliges Messinstrument leistet die bessere Vorhersage für die entsprechenden Verhaltensaspekte Fazit IAT ist dennoch nicht zur Einzelfalldiagnostik geeignet Zugewinn für Gruppenuntersuchungen auch objektive Verfahren in Zukunft denkbar bisher nur für Erwachsene eingesetzt Erfassung erscheint auch für Kinder und Jugendliche sinnvoll Aussichten auf Einsatz im Bereich der Bildungsempfehlung Erfassung an Grundschulen Ausgangspunkt ist NFC-Skala für Jugendliche von Preckel, sowie Expertenbefragung von Schulkindern und das Intellect-Modell von Mussel Umsetzung kurze, verständliche Items, nicht invertiert Verhaltensweisen, mit denen kognitive Motivation erfasst werden kann Smiley-Skala als Antwortformat Pilottest bestätigt psychometrische Güte und prädiktiven Wet für Schulerfolg und schulische Zufriedenheit aktuell steht eine Normierung an Anwendungspotential Untersuchung zur Wichtigkeit von Motivation für Schulerfolg in gewissem Ausmaß wechselseitige Beeinflussung von kognitiver Motivation und Fähigkeit auffindbar NFC gibt Aussagen zur Passung mit der Schulform inkrementeller Zugewinn an Erklärungskraft zur Note und zum Fähigkeitsselbstkonzept Beispiel Hochbegabung soziodemografische Variablen der Schüler einer Studie an Hochbegabten durchgehend vergleichbar Unterschiede in der Leistung durch höheres NFC erklärbar
5 Wissenserwerb und Mediennutzung NFC beeinflusst Informationssuche und Aneignung im Alltag wie im Experiment hoher NFC Information über eine breite Range an Themen zuerst zentralerer Informationen, dann aber gleich viele periphere Informationen angeeignet Präferenz von Texten gegenüber Bildern Zusammenhang mit Internetnutzung für Informationssuche und Austausch Fazit hohe NFC-Ausprägungen haben ein sehr vielfältiges Bild Sinnhaftigkeit der Förderung im schulischen Kontext Zulassen verschiedener Lösungswege Denken statt Auswendiglernen Trainierbarkeit i.s. der Verknüpfung mit Schulleistung Denken lohnenswert machen per se Interesse an verschiedenen Themen und Lernen fördern beziehungsweise erhalten Zusammenfassung NFC ist eine stabile Disposition einer Person, Freude an kognitiven Herausforderungen zu haben. Es bestehen Korrelationen mit Offenheit für Erfahrungen und dabei besonders der Facette Offenheit für Ideen, aber auch emotionaler Stabilität, Leistungsstreben und Gewissenhaftigkeit, sowie Zusammenhängen mit fluider Intelligenz. NFC zeigt sich dennoch als eigenständiges Merkmal durch die inkrementelle Validität über Offenheit für Erfahrungen und die elaboriertere Bearbeitung von Intelligenztestaufgaben. Die Erfassung erfolgt über den NFC-Fragebogen und indirekte Verfahren, wie den IAT und ist ein guter Prädiktor für Schulleistung und Zufriedenheit in der Schule im Zusammenhang mit Leistungsmotivation, Interesse und Selbstkonzept.
eher kristalline als fluide Intelligenz geteilte Varianz mit fluider Intelligenz nur bei 1%, für kristalline Intelligenz 11% (entspricht r=.3-.
Investment Traits II Typisches intellektuelles Engagement (TIE) auch bei Intelligenz erfolgt eine Unterscheidung in typisches und maximales Verhalten Intelligenztests: maximal TIE: typisches Verhalten
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