Konzept. Der Attentioner. Ein neuropsychologisches Gruppentraining
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- Charlotte Hertz
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1 Kinder-Coaching Gabriele Ackermann Klekks Kindgerecht lernen - entwicklungsgemäß kreativ konzentriert spielend Kaiserstraße 8, Borgholzhausen, Fon: , Mobil: , info@klekks-kindercoaching-ackermann.de Konzept Der Attentioner Ein neuropsychologisches Gruppentraining Konzentration ist die Fähigkeit, sich innerlich zu sammeln und alle Kräfte auf ein bestimmtes Ziel zu lenken. Störungen werden ausgeblendet.
2 Der Attentioner - Ein neuropsychologisches Gruppentraining Das Gruppenprogramm Attentioner zielt darauf ab, bei 7-14jährigen Kindern die Aufmerksamkeitssteuerung zu verbessern. Die Kinder lernen dabei, ablenkende Informationen (störende Geräusche, Gespräche etc.) auszublenden und auf wichtige Hinweise zu reagieren. Auch die Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung wird deutlich verbessert. Mit einem Response-Cost-Token-System (R-C-T-System) wird die Mitarbeit während des Trainings und im Rahmen von Hausaufgaben (=Geheimaufträgen) belohnt. Die Eltern werden im Rahmen eines flankierenden Elterngruppentrainings systematisch eingebunden. Dieses Programm möchte die spezifischen Komponenten der Aufmerksamkeitsleistung wirksam und langfristig verändern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden kinderverhaltenstherapeutische Methoden auf der Basis neuropsychologischer Grundlagen eingesetzt. Die Aufgaben des Trainingsprogrammes enthalten in erster Linie Anforderungen an die fokussierte und an die geteilte Aufmerksamkeit, da diese Aufmerksamkeitskomponenten die größte Alltagsbedeutung haben. Das Training wird als Gruppentraining mit vier bis sechs Kindern vergleichbaren Alters durchgeführt, da die Kinder dann von einander lernen können. Die Wettbewerbssituationen (pos. Wettbewerb), in denen jeweils zwei Kinder eine Teamübung bearbeiten, erhöhen die Motivation zur Mitarbeit. Das R-C-T-System reguliert das Verhalten innerhalb der Trainingsgruppe, den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Leistungsmotivation und die Motivation zur Lösung der Hausaufgaben. Die Einführung der Leitfigur Taifun steigert die Identifikation mit dem Training und damit die Mitarbeit der Kinder. Durch ein flankierendes Elterntraining und im Bedarfsfall auch durch Elterngespräche besteht eine bessere Chance, die Lerninhalte auf den Alltag zu übertragen. Elemente des Trainings Geheimaufträge Sie bestehen aus einer Aufgabe pro Sitzung. Es handelt sich um Knobelaufgaben, die verschiedene Problemlösefähigkeiten, Fähigkeiten zur Strukturierung und Handlungsplanung ansprechen. Die Aufgaben sind in der Regel auch von den Eltern nicht auf den ersten Blick lösbar und setzen voraus, Frustrationen aushalten zu können. Die Eltern sollen bei den Aufgaben helfen, wenn dieses vom Kind eingefordert wird. Schafft es ein Kind, an die Bearbeitung zu denken, soll es mit der sofortigen Lösungsbereitschaft der Eltern belohnt werden. Da auch den Eltern die Lösung nicht immer gelingt, erfahren die Kinder so, dass es vorkommen kann, dass manche Aufga-
3 ben auch von Erwachsenen nicht gelöst werden können. Mit den Geheimaufträgen soll die Frustrationstoleranz gegenüber zunächst unlösbar erscheinenden Aufgaben gesteigert werden. Den Kindern kann das Vorgehen der Eltern bei der Lösung und dem Umgang mit Frustrationen als Lernmodell dienen. R-C-T-System Das Response-Cost-Token-System basiert auf einer Gewinnpunktekarte mit der Sozial- und Arbeitsverhalten innerhalb der Trainingsgruppe reguliert werden die Motivation zur Mitarbeit gesteigert und die Bereitschaft, die Geheimaufträge zu lösen, erhöht werden soll. a) Regulierung des Arbeits- und Sozialverhaltenes Zu Beginn werden die Gruppenregeln, symbolisiert durch rote Karten, eingeführt. Diese sind: Nicht dazwischenreden Nicht ärgern oder runtermachen Nicht aufstehen oder kippeln Nicht auf dem Stift kauen Keine Was ist..wenn -Fragen (keine Fragen stellen, die nicht nötig sind) Auf der Gewinnpunktekarte befinden sich zu Beginn 75 rote Punkte. In jedem Training kann das Kind fünf Punkte verlieren. Dazu ist das Training in fünf Abschnitte eingeteilt: Abschnitt 1: Bewertung der mitgebrachten Geheimaufträge Abschnitt 2-5: Durchführung und Bewertung der ersten bis vierten Aufgabe Ein roter Punkt kann verloren werden, wenn gegen eine der eingeführten Regeln verstoßen wird. Hier wird das Kind in jedem Abschnitt einmal vorgewarnt. Erfolgt ein erneuter Verstoß gegen eine Regel im gleichen Abschnitt wird ein roter Punkt an der Tafel ohne weiteren Kommentar mit dem Zeigen der entsprechenden Karte durchgestrichen. So wird dem sozial unerwünschten Verhalten am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt. Gelingt es dem Kind, alle roten Punkte innerhalb eines Trainings zu behalten, gewinnt es einen Fair-Play-Point zur Belohnung. Damit wird angemessenes soziales Verhalten verstärkt. b) Steigerung der Motivation innerhalb des Trainings Fast alle Aufgaben innerhalb des Trainings werden im Team bearbeitet oder pro Team bewertet. Die Teams werden nach jeder Aufgabe gewechselt. Jede Aufgabe wird direkt nach der Durchführung kontrolliert, um zeitnah verstärken zu können. Auf diese Art und Weise ergibt sich ein positiver Wettbewerb, wodurch die Kinder zur Mitarbeit motiviert werden. Die Gewinner werden deutlich sichtbar auf einer Gewinnertabelle an der Tafel vermerkt. Außerdem ist in einem Briefumschlag auf einem Blatt die Aufgabe vermerkt,
4 mit der in dem jeweiligen Training die Tagessieger ermittelt werden. Tagessieger sind die Kinder, die die im Umschlag genannte Aufgabe gewonnen haben. Diese Kinder werden mit einem grünen Gewinner-Point belohnt. c) Erhöhung der Bereitschaft, die Geheimaufträge zu lösen Zu jeder Sitzung bringen die Kinder die Lösungsversuche der Geheimaufträge mit. Bereits der Lösungsversuch wird mit einem Taifun-Point belohnt. Als Lösungsversuche gelten nur schriftliche oder gemalte Lösungen. Für richtig gelöste Geheimaufträge erhalten die Kinder zwei Taifun-Points. Für das Mitbringen der Lösungsversuche ist das Kind allein verantwortlich, die Eltern sollen die Kinder nicht daran erinnern. Kann ein Kind an einer Sitzung nicht teilnehmen, soll es den Lösungsversuch per Post, per Boten oder per pünktlich zusenden. Den neuen Geheimauftrag kann es telefonisch beim Trainer bestellen. Auch für diese Dinge soll das Kind allein verantwortlich sein. Am Ende des Trainings gibt es eine Siegerehrung. Dazu werden alle Punkte zusammengezählt: rote Punkte zählen einfach, gelbe und grüne Punkte zählen doppelt, Taifun-Points zählen einfach. Für die Siegerehrung werden spezielle Urkunden verwendet. Dazu gibt es einen kleinen materiellen Gewinn, wobei der Erste sich zuerst etwas aussuchen darf, dann der Zweite usw. So werden die Kinder für ihre Mitarbeit belohnt. Die Trainingsaufgaben Die 57 Trainingsaufgaben weisen einen steigenden Schwierigkeitsgrad auf. Die Trainingsaufgaben möchten insbesondere die Unaufmerksamkeit (selektive Aufmerksamkeit) und die Impulsivität verbessern. Dabei werden zunächst das Ausblenden wenig ablenkender Reize und die Fokussierung auf einfache Aufgabenstellungen trainiert. Zeitgleich werden Aufgaben eingeführt, die eine einfache Reaktionshemmung und ein schnelles Reagieren auf Zielreize verlangen. Am Ende des zweiten Trainings kommen Aufgaben hinzu, die eine Aufteilung der Aufmerksamkeit auf einfache Aktivitäten oder Reizdarbietungen erfordern. Am Ende des vierten Trainings wird erstmals verlangt, die ablenkenden Reize nicht völlig auszublenden, sondern sie am Rande der Aufmerksamkeit zu halten und beim Erscheinen eines seltenen Zielreizes schnell reagieren zu können. Bei allen Aufgaben werden immer wieder verschiedene Modalitäten und damit auch verschiedene neuronale Netze der Aufmerksamkeit angesprochen und mit anderen neuronalen Netzen, z. B. für visuelle Wahrnehmung, Motorik oder Gedächtnisleistung zusammen aktiviert. Im Weiteren nimmt die Komplexität der Aufgabeninhalte und die Stärke der interferierenden oder ablenkenden Reize immer mehr zu. Dabei wird auch auf bereits be-
5 kannte Aufgaben zurück gegriffen und diese werden dann in einer komplexeren Form dargeboten. Um die Interferenz zu erhöhen, werden dabei auch vormalige Zielreize zu ablenkenden Reizen, wodurch eine erhöhte Anforderung an die Kontrolle von Reaktionsimpulsen gestellt wird. Lernmechanismen Beim Attentioner werden die einzelnen Aufgaben als zu lösende Probleme gesehen, bei denen die Kinder versuchen, intuitiv durch Versuch und Irrtum den bestmöglichen Lösungsweg zu finden. Der bestmögliche Lösungsweg ist dabei der, der dem Kind zum Gewinnen verhilft. Die Kinder lernen spielerisch den richtigen Lösungsweg kennen, und auch, welche Lösungswege sich nicht eignen. Sie entwerfen eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, aus denen sie die Beste auszuwählen lernen. Ferner wird auf diese Art und Weise die Frustrationstoleranz erhöht, da es beim intuitiven Lernen auch immer zur Ausbildung nicht geeigneter Lösungsschemata kommt, die verworfen werden müssen, um den erstrebten Gewinn zu erreichen. Durch die Vielzahl an Lösungsstrategien und die verschiedenen beteiligten Modalitäten wird eine hohe Alltagsnähe erzeugt, durch die die im Training erzielten Erfolge in den Alltag der Kinder übertragen werden können. Der Attentioner fördert dabei vor allem die Selbstregulation.
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