Endbericht. Forschungsvorhaben Beifuß-Ambrosie in Bayern FOBAB III-Studie. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege

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1 Endbericht Forschungsvorhaben Beifuß-Ambrosie in Bayern FOBAB III-Studie Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege Mit den Arbeitsbausteinen: 1) Monitoring und Evaluierung 2) Untersuchungen an Straßen 3) Erhebungen der Bodenstörungsflächen 4) Untersuchungen zur Dunkelziffer 5) Ausbreitung über Erdbewegung, Bau und Transportfahrzeuge 6) Fortentwicklung Konzept, Präsentation der Ergebnisse, Fachveranstaltungen Erhebungsjahre 12 und 13 Dr. Stefan Nawrath & Dr. Beate Alberternst Friedberg (Hessen) Tel Aktualisierte Version: Mai 15

2 2 Inhalt 1 Einleitung Bedeutung des Klimawandels für die Ausbreitung Nutzen für die öffentliche Gesundheit... Arbeitsbaustein 1: Monitoring und Evaluierung... 2 Vorkommen großer Ambrosia-Bestände in Bayern Methode Bestandsentwicklung Zunahme großer Bestände Anteil der Straßen-Vorkommen an neu entdeckten, großen Beständen Anteil der auf unter 100 Individuen gesunkenen Bestände Individuenzahlen Individuenzahlen aller bis 10/11/12/13 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia-Bestände 07 bis Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis Meldeherkunft Flächenentwicklung Verteilung großer Bestände auf die Landkreise Kategorisierung nach Bedeutsamkeit Alter der 12 entdeckten großen Bestände: Neubestände oder bislang übersehene Altbestände? Beschreibung neu entdeckte Großbestände Neufunde im Jahr Neufunde im Jahr Beschreibung der Aufstufungen in Bestandskomplexe Aufstufungen im Jahr Aufstufungen im Jahr Witterungsverlauf Prognose der Bestandsentwicklung in Bayern Einschleppungs- und Ausbreitungswege Einschleppungswege aller Bestände bis zum Jahr Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände in den jeweiligen Fundjahren 07 bis

3 3 3.3 Identifikation von Ausbreitungsquellen - Nachweise der Herkunft der mit Ambrosia-Samen belasteten Erde Bekämpfungserfolg Bekämpfungsrate Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 inklusive Straßen Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 ohne Straßen Maßnahmenerfolg Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen von 08 bis 13 inklusive Straßen Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen von 08 bis 13 ohne Straßen Maßnahmenerfolg an den im Jahr 07 bekannten 67 großen Ambrosia- Bestände von 07 bis Langfristiger Bekämpfungserfolg Langfristiger Bekämpfungserfolg aller großen Ambrosia-Bestände inklusive Straßen von 08 bis Langfristiger Bekämpfungserfolg der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen von 08 bis Langfristiger Bekämpfungserfolg der bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Bestände 08 bis Nachhaltig bekämpfte Bestände Natürliche Bestandsdynamik Information der Kreisverwaltungsbehörden über Bestandsentwicklung und Neufunde Jährliche Information der Kreisverwaltungsbehörden über die Bestandssituation im Sommer Benachrichtigung über neu gefundene Bestände Arbeitsbaustein 2: Untersuchungen an Straßen Vorkommen von Ambrosia an Straßenrändern Nachweishistorie der Beifuß-Ambrosie an Straßen in Bayern Untersuchte Straßen Methode Bestandsentwicklung und Kategorisierung nach Bedeutsamkeit Zahl der jährlich neu entdeckten Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt Neue Ambrosia-Funde an Straßen im Jahr Neue Ambrosia-Funde an Straßen im Jahr

4 Neue Ambrosia-Funde an Straßen in der Zusammenschau 06 bis Bestandsentwicklung der seit 08 bekannten Vorkommen Straßenvorkommen langer Abschnitt Beschreibung neu entdeckter Großbestände an Straßen Neufunde im Jahr Neufunde im Jahr Beschreibung der Aufstufungen in Straßenvorkommen langer Abschnitt Aufstufungen im Jahr Aufstufungen im Jahr Meldeherkünfte Diskussion Einschleppungs- und Ausbreitungswege an Straßen Abschätzung der an bayerischen Straßen wirksame Einschleppungs- und Ausbreitungswege der Beifuß-Ambrosie und ihre Gewichtung Neue Entwicklungen 12 und Baumaßnahmen an Straßenrändern als möglicher Ausbreitungsweg von Ambrosia Baumaßnahmen an Straßen im Bereich von großen Ambrosia-Vorkommen als mögliche Quellen der weiteren Ausbreitung Bestände, die sehr wahrscheinlich auf eine Einschleppung mit Ambrosia- Samen belasteter Erde zurückgehen Diskussion Bekämpfungserfolg an Straßen Bekämpfungsaktivitäten Aktivitäten der Obersten Baubehörde gegen Ambrosia Aktuell durchgeführte Bekämpfungsmethoden Bekämpfungsrate Maßnahmenerfolg Langfristiger Bekämpfungserfolg Nachhaltig bekämpfte Bestände Natürliche Bestandsdynamik Bekämpfungsempfehlungen Bewertung der Methode Mahd kurz vor der Samenreife Argumente für eine gezielte Bekämpfung Positivbeispiele Wirksame Bekämpfungsmethoden Ausreißen Mahd mit Motorsense/Freischneider Heißwassersysteme

5 Abflammverfahren Behandlungsmittel Natriumchlorid (NaCl), Kaliumchlorid (KCl) Herbizide Konkurrenzsaat Empfehlungen Arbeitsbaustein 3: Erhebungen der Bodenstörungsflächen Umfang der Boden-Samenbank im Randbereich von Straßen Nachhaltigkeit der Ambrosia-Bekämpfung auf Straßenbanketten Methode Untersuchungsfläche Nr. 1 bei Bichlberg Untersuchungsfläche Nr. 2 bei Iggensbach Diskussion Ausbreitung von Ambrosia-Samen auf Straßen-Randflächen Methode Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger Diskussion Arbeitsbaustein 4: Untersuchungen zur Dunkelziffer Suche nach Ambrosia-Vorkommen auf 1km 2 -Flächen Methode Untersuchungsregionen und Lage der 1-km 2 -Flächen Ambrosia-Funde in den Untersuchungsflächen Übersicht Region München Region Straubing Region Ingolstadt/ Donauwörth Region Mühldorf/ Altötting Region Würzburg Auswertung mit Ergebnissen der Vorjahre Verbreitung der Ambrosia-Vorkommen Individuenzahl der Ambrosia-Bestände Besiedelte Flächentypen Einschleppungswege Abschätzung der Anzahl bislang unentdeckter Ambrosia- Vorkommen in Bayern

6 Erwartete und tatsächlich gefundene Ambrosia-Bestände Schwerpunktregionen der Ambrosia-Besiedlung Dichte der Ambrosia-Funde in den 1-km 2 -Flächen Berechnung der Dunkelziffer Diskussion... 3 Arbeitsbaustein 5: Ausbreitung über Erdbewegung, Bau und Transportfahrzeuge Identifizierung von Ausbreitungsquellen und Rekonstruktion der möglichen Ausbreitungswege in einer Beispielregion Methode Recherche bei Behörden nach den Baustoffquellen Neue Ambrosia-Funde in der Region Mühldorf/Altötting Ambrosia-Funde in Abgrabungen, Erdzwischenlagern, Erddeponien, Baustellen Fundnachweise in der Region Mühldorf/Altötting Ambrosia-Funde in weiteren Regionen Rekonstruktion des möglichen Ausbreitungsgeschehens von Ambrosia in der Region Mühldorf/Altötting Bereits 08/09 bekannte Ambrosia-Funde als mögliche Ausbreitungquellen Mögliche Ausbreitungswege Diskussion Arbeitsbaustein 6: Fortentwicklung Konzept, Präsentation der Ergebnisse, Fachveranstaltungen Fortentwicklung Konzept, Präsentation der Ergebnisse, Fachveranstaltungen Fortentwicklung des Konzeptes Vorträge auf Tagungen und Arbeitsgruppentreffen Publikationen Zusammenfassung Arbeitsbaustein 6: Fortentwicklung Konzept, Präsentation der Ergebnisse, Fachveranstaltungen

7 15 Literatur Anhang Karte der bis 12 und bis 13 nachgewiesenen großen Ambrosia-Bestände in Bayern Erhebungsbögen Im Jahr 12 neu entdeckte Ambrosia-Großbestände Im Jahr 13 neu entdeckte Ambrosia-Großbestände Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 07 bis Übersicht über Maßnahmenerfolg und langfristiger Bekämpfungserfolg der großen Ambrosia-Bestände 07 bis Beispiel einer Information an die Kreisverwaltunsgsbehörde im Jahr Im Jahr 12 und 13 nachgewiesene Vorkommen der Beifuß-Ambrosie an Straßenrändern in Bayern Lage und Bezeichnung der in den Jahren 12 und 13 untersuchten 1-km 2 - Flächen

8 8 Verzeichnis der Abbildungen Abb. 1: Zahl der neu entdeckten Bestände der Beifuß-Ambrosie 06 bis Abb. 2: Abb. 3: Abb. 4: Verbreitungskarte der 45 im Jahr 12 neu gefundenen großen Ambrosia- Bestände Verbreitungskarte der 43 im Jahr 13 neu gefundenen großen Ambrosia- Bestände Anteil der Straßenvorkommen an den jährlich neu entdeckten, großen Beständen der Beifuß-Ambrosie 06 bis Abb. 5: Anteil der Straßenvorkommen an der Gesamtzahl der jährlich bis 13 bekannt gewordenen großen Bestände der Beifuß-Ambrosie Abb. 6: Abb. 7: Abb. 8: Abb. 9: Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 06 bis 13 in Größenklassen Individuenzahlen aller großen Ambrosia-Bestände bis zum Jahr 13 in Größenklassen Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia-Bestände 07 bis 13 in Größenklassen Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis 13 in Größenklassen Abb. 10: Meldeherkünfte der neu entdeckten Bestände der Beifuß-Ambrosie in den Jahren 06 bis 13. Die Prozentzahl gibt den Anteil der Funde an, der auf die Funde bzw. die Recherche der Projektgruppe zurückgeht Abb. 11: Zunahme der von Ambrosia besiedelten bayerischen Landesfläche in den Jahren 07 bis 13 (in ha; 1 ha = m 2 ) Abb. 12: Alter der neu entdeckten großen Bestände im Jahr 12 (n=45) Abb. 13: Ambrosia-Vorkommen in Neumarkt-Sankt Veit (LfL-Nr. 245/ 260) - Im Jahr 12 neu entdeckter Bestandskomplex Abb. 14: Ambrosia-Vorkommen bei Geisenfeld-Parleiten (284/LfL251) - im Jahr 12 gemeldeter Bestandskomplex Abb. 15: Ambrosia-Vorkommen auf einem Dillfeld in Hallbergmoos (248/LfL242) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen Abb. 16: Ambrosia-Vorkommen auf einem Dillfeld in Hallbergmoos (248/LfL242) Abb. 17: Ambrosia-Vorkommen in Hallbergmoos-Goldach auf einer geschotterten Fläche zwischen Acker und Straße (249/LfL243) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen Abb. 18: Einzelne Ambrosien kommen bereits bis 3 m weit im angrenzenden Weizenfeld vor Abb. 19: Ambrosia-Vorkommen in Hallbergmoos-Goldach auf einer geschotterten Fläche zwischen Acker und Straße (249/LfL243) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen Abb. : Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Luftbild nach Fertigstellung

9 9 Abb. 21: Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Luftbild während der Baumaßnahmen Abb. 22: Fotos des Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241) Abb. 23: Ambrosia-Vorkommen auf einem Schnittblumenfeld in der Ortslage von Burghausen (270/LfL250) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen Abb. 24: Schnittblumenfeld mit Ambrosia-Vorkommen in der Ortslage von Burghausen (270/LfL250) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen Abb. 25: Ambrosia-Vorkommen westlich Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) - im Jahr 13 neu entdeckter Bestandskomplex Abb. 26: Ambrosia-Vorkommen westlich Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) - im Jahr 13 neu entdeckter Bestandskomplex. Detailansichten Abb. 27: Fotos des Ambrosia-Vorkommens westlich Nürnberg-Boxdorf. (323/LfL325) Abb. 28: Ambrosia-Vorkommen auf einer frisch gemähten Grünlandeinsaat in Burghausen-Lehnerfeld (294/LfL300) im Jahr 13 neu entdecktes Großvorkommen Abb. 29: Ambrosia-Vorkommen in Burghausen-Lehnerfeld (294/ LfL300) im Jahr 13 neu entdecktes Großvorkommen Abb. 30: Ambrosia-Vorkommen im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) - im Jahr 13 entdecktes Großvorkommen Abb. 31: Fotos des Ambrosia-Vorkommens im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) Bereich Zufahrt Abb. 32: Fotos des Ambrosia-Vorkommens im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) - Lagerplatz Abb. 33: Ambrosia in gegrubbertem Stoppelacker südlich Poppendorf (6/LfL197) im Jahr Abb. 34: Verbreitungssituation von Ambrosia südlich Poppendorf (6/LfL197) im Jahr Abb. 35: Verbreitungssituation von Ambrosia westlich Röttenbach (140/LfL117) im Jahr Abb. 36: Höchsttemperaturen in München im August 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 37: Höchsttemperaturen in München im September 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 38: Höchsttemperaturen in München im Oktober 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 39: Mitteltemperatur und Niederschlag in Deutschland im Juli 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 40: Zahlreiche vertrocknete Ambrosia-Pflanzen auf dem Straßenbankett der Autobahn A92 bei Oberschleißheim durch die Hitze- und Trockenphase im Juli

10 10 Abb. 41: Höchsttemperaturen in München im August 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 42: Höchsttemperaturen in München im September 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 43: Höchsttemperaturen in München im Oktober 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert Abb. 44: Einschleppungswege aller bis 13 entdeckten großen Bestände der Beifuß- Ambrosie (n=322) Abb. 45: Einschleppungswege der großen Bestände der Beifuß-Ambrosie inklusive Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis Abb. 46: Einschleppungswege der großen Bestände der Beifuß-Ambrosie ohne Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis Abb. 47: Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen inklusive der Straßen 08 bis Abb. 48: Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen inklusive der Straßen 08 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 reduzierten Bestände Abb. 49: Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen ohne Straßen 08 bis Abb. 50: Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen ohne Straßen 08 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 reduzierten Bestände Abb. 51: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia- Beständen in den Jahren 07 bis Abb. 52: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia- Beständen in den Jahren 07 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 Individuen reduzierten Bestände Abb. 53: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller großen Ambrosia-Bestände inklusive der Straßen 08 bis Abb. 54: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen 08 bis Abb. 55: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Bestände 08 bis Abb. 56: Nachhaltig bekämpfte Ambrosia-Bestände bis Abb. 57: Untersuchungsstrecke bei systematischer Suche und Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen im Jahr Abb. 58: Untersuchungsstrecke bei systematischer Suche und Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen im Jahr Abb. 59: Untersuchungsstrecke bei Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen im Rahmen der Dunkelziffer-Untersuchungen in den Jahren 12 und Abb. 60: Zahl der jährlich an Straßen neu entdeckten Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt der Beifuß-Ambrosie 06 bis Abb. 61: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 12 nach Individuenzahl- Klassen

11 11 Abb. 62: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 12 nach Bedeutsamkeits- Klassen Abb. 63: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 13 nach Individuenzahl- Klassen Abb. 64: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 13 nach Bedeutsamkeits- Klassen Abb. 65: Punktkettenkarte aller Ambrosia-Funde an den Autobahnen A 8 und A 96 westlich von München im Zeitraum bis Abb. 66: Punktkarte aller neuen Ambrosia-Funde an Straßen 09 bis 13 nach Individuenzahl-Klassen Abb. 67: Punktkarten neuer Ambrosia-Funde nach Bedeutsamkeits-Klassen - jeweils in den Jahren 09 bis 13 im Vergleich Abb. 68: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde im südöstlichen Bayern im Jahr Abb. 69: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8-Ost zwischen Rosenheim und Österreich im Jahr Abb. 70: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde der Region nördlich von München im August Abb. 71: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A99 in der Umgebung der Anschlussstelle Neuherberg im August Abb. 72: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde im Bereich der Anschlussstelle Fröttmaning der Autobahn A9 im Norden Münchens im August Abb. 73: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8 zwischen Dreieck München- Eschenried und AS Dachau (71/LfL66) und weiter Richtung Nordwesten im August Abb. 74: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8 im Bereich der Anschlussstelle Dachau und weiter Richtung Nordwesten im August 12 (71/LfL66, 235/LfL /LfL256) Abb. 75: Ambrosia-Funde an der Autobahn A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) neuer Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt entdeckt im Jahr Abb. 76: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) neuer Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt entdeckt im Jahr Abb. 77: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neuer Großbestand entdeckt im Jahr Abb. 78: Ambrosia-Vorkommen an der St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neu entdeckter Großbestand entdeckt im Jahr 12. Hauptbestand Abb. 79: Ambrosia-Vorkommen an der St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neu entdeckter Großbestand entdeckt im Jahr 12. Nördlicher Teilbestand Abb. 80: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Gemeindestraße im Gewerbepark Lindach D (293/LfL299) neuer Großbestand entdeckt im Jahr Abb. 81: Ambrosia-Vorkommen an der Gemeindestraße im Gewerbepark Lindach D (293/LfL299) neuer Großbestand entdeckt im Jahr

12 12 Abb. 82: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St2550 zwischen Ehring und Weiding - neuer Großbestand entdeckt im Jahr Abb. 83: Ambrosia-Vorkommen an der Staatsstraße St2550 zwischen Ehring und Weiding - neuer Großbestand entdeckt im Jahr Abb. 84: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St2107 bei Pirach/Endfelln Richtung Burghausen (295/ LfL301) - neuer Großbestand entdeckt im Jahr Abb. 85: Ambrosia-Vorkommen an der Staatsstraße St2107 bei Pirach/Endfelln Richtung Burghausen (295/ LfL301) - neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Kartenüberblick Abb. 86: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A6 nördlich Moosbach (133/LfL140) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr Abb. 87: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A8-Ost nördlich Bernau (198/LfL3) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr Abb. 88: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der St 2550 südwestlich Hart (275/LfL278) - Aufstufung zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr Abb. 89: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A3 südwestlich Ungelstetten (279/LfL282) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr Abb. 90: Großes Ambrosia-Vorkommen an der A3 bei Frickenhofen das im Jahr 12 bei Baumaßnahmen für die Anschlussstelle Neumarkt-Ost abgetragen wurde Abb. 91: Baustelle der neuen Anschlussstelle Neumarkt-Ost der Autobahn A Abb. 92: Maßnahmenerfolg aller großen Bestände an Straßen 09 bis Abb. 93: Vergleich des Maßnahmenerfolges der großen Bestände 12 mit und ohne Straßen-Vorkommen (n=91/156/247) Abb. 94: Vergleich des Maßnahmenerfolges der großen Bestände 13 mit und ohne Straßen-Vorkommen (n=110/175/285) Abb. 95: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) der großen Ambrosia-Bestände an Straßen 08 bis Abb. 96: Maschinen der WAVE-Baureihe zur Heißwasserbehandlung Abb. 97: Beispiele für trag- und fahrbare Abflammgeräte für die thermische Behandlung Abb. 98: Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie auf der Untersuchungsfläche Nr. 1 bei Bichlberg an der A Abb. 99: Frässtreifen an der Autobahn A 3 bei Bichlberg am Abb. 100: Untersuchungsfläche Nr. 4 an der Anschlussstelle Anger der Autobahn A 8- Ost im Jahr Abb. 101: Untersuchungsfläche Nr. 4 an der Anschlussstelle Anger der Autobahn A 8- Ost im Jahr Abb. 102: Lage der 09 bis 13 flächendeckend auf Ambrosia-Vorkommen untersuchten km 2 -Flächen Abb. 103: Zwei Ambrosia-Pflanzen am Straßenrand gegenüber von einem Neubaugebiet in Kirchheim (Region München)

13 13 Abb. 104: Ambrosia auf Humus/Kompostmieten am Rand eines Kiesabbaugebiets bei Salmdorf (Region München) Abb. 105: Fund von 10 Ambrosia-Pflanzen am Rand eines Kartoffelackers in Weichering (Region Ingolstadt/ Donauwörth) Abb. 106: Ambrosia in einem Garten in Rockolding (Region Ingolstadt/ Donauwörth) Abb. 107: Ambrosia-Pflanzen (11x) auf einer frischen Schotterfläche an einer neu gebauten Lärmschutzwand der Autobahn A94 bei Ampfing Abb. 108: Ambrosiafunde und Untersuchungsstrecke in der Region Mühldorf/Altötting im Rahmen der Dunkelzifferuntersuchung Abb. 109: Einzelne Ambrosia-Pflanze an der Rüdenhauser Straße ca. 500 m westlich von Abtswind (Region Würzburg) Abb. 110: Untersuchungsflächen mit und ohne Ambrosia-Vorkommen Abb. 111: Untersuchungsflächen mit Ambrosia-Vorkommen in und außerhalb von Gärten Abb. 112: Individuenzahl der Ambrosia-Vorkommen (ohne Randvorkommen) Abb. 113: Zahl der Ambrosia-Vorkommen pro Untersuchungsfläche Abb. 114: Anzahl der Ambrosia-Bestände nach Individuenzahl der in den 235 Untersuchungsflächen zwischen 09 und 13 gefundenen Vorkommen außerhalb (n=45) und innerhalb von Gärten (n=37) Abb. 115: Ambrosia-Vorkommen auf Freiflächen (ohne Gartenvorkommen) nach Individuenzahl-Klassen (Daten von 09 bis 13) bezogen auf einen Quadratkilometer in der jeweiligen untersuchten Region Abb. 116: Besiedelte Flächentypen der 45 außerhalb von Gärten gefundenen Ambrosia- Bestände (09-13) in den Untersuchungsflächen (alle Individuenzahlen) Abb. 117: Einschleppungswege der 35 in 09/10 und der 32 in 12/13 gefundenen Ambrosia-Vorkommen inklusive der Gartenvorkommen Abb. 118: Einschleppungswege der 16 in 09/10 und der 19 in 12/13 gefundenen Ambrosia-Vorkommen außerhalb von Gärten Abb. 119: Einschleppungswege der 32 in den Jahren 12/13 gefundenen Ambrosia- Vorkommen in den verschiedenen Untersuchungsregionen inklusive Gartenvorkommen Abb. 1: Für 12 bzw. 13 auf Basis von Voruntersuchungen bzw. Vergleichsregionen erwartete und tatsächlich gefundene Anzahl an Ambrosia- Vorkommen für die jeweilige Untersuchungsregion unter Berücksichtigung der untersuchten Flächenanzahl Abb. 121: Verbreitungsschwerpunkte der großen Ambrosia-Bestände (n=217, ohne Autobahnen) in Bayern. Je mehr Bestände in einer Region auftreten, desto dunkler die Einfärbung der Region Abb. 122: Lage der Untersuchungsflächen und Flächen mit Ambrosia-Funden außerhalb von Gärten auf Basis der Häufungszonen-Karte. Die meisten Funde liegen in den Häufungszonen Abb. 123: Ambrosia-Vorkommen pro Quadratkilometer in den Untersuchungsflächen im Vergleich mit der Häufigkeit bekannter Großvorkommen in der Region Abb. 124: Verteilung der Ambrosia-Großvorkommen auf Dezile der Jahresmitteltemperatur

14 14 Abb. 125: Lage der Untersuchungsflächen und Abgrenzung der Untersuchungsregionen in der Karte der Jahresmitteltemperatur Abb. 126: Beispielregion Mühldorf/Altötting für die Untersuchung der Ausbreitungswege. Lage der bis 11 bekannten großen Ambrosia-Bestände Abb. 127: Neuer großer Ambrosia-Bestand an der St92 südlich Frixing (276/LfL279) im Jahr Abb. 128: Ambrosia-Funde 12 und 13 in der Region Mühldorf/Altötting Abb. 129: Lage der in der Region Mühldorf/Altötting untersuchten Abgrabungen und Erdzwischenlager (Gebiete Nr. 1 bis 16) Abb. 130: Vorkommen von etwa 90 Ambrosia-Pflanzen am Rand einer Kiesgrube westlich Neuötting (Gebiet Nr. 10) Abb. 131: Ambrosia-Vorkommen von etwa 90 Ambrosia-Pflanzen am Rand einer Kiesgrube westlich Neuötting (Gebiet Nr. 10) Abb. 132: Übersicht der in Bayern im Jahr 13 untersuchten Abgrabungen und Erdzwischenlager und Detailkarten der Gebiete Nr. 17 bis Abb. 133: Eine Ambrosia-Pflanze auf Oberbodenhaufen in einem Erdzwischenlager einer Baufirma im Gewerbegebiet Lauf-West, LKR Nürnberger Land (Gebiet Nr. 17) Abb. 134: Eine Pflanze am Rand eines Erdzwischenlagers auf einer Erddeponie nordöstlich Engeltal-Sendelbach, LKR Nürnberger Land (Gebiet Nr. 18) Abb. 135: Eine Pflanze auf Erddeponie südöstlich Unterheidelbach, LKR Nürnberger Land (Gebiet Nr. 19) Abb. 136: Großes Ambrosia-Vorkommen an der (damaligen) B12 südlich Ampfing (146/LfL152) Abb. 137: Neubaustück der Autobahn A 94 südlich Ampfing Abb. 138: Im Frühjahr gefrästes Bankett der Kreisstraße MÜ38 bei Niederheldenstein (56/LfL52) Abb. 139: Mögliche Einschleppung durch herabfallende Erde von Baufahrzeugen beim Abtransport mit Ambrosia-Samen belasteter Erde im Rahmen des Straßenbauprojektes Weiterbau Autobahn A Abb. 140: Deutscher Allergie-Kongress vom 11. bis 13. Oktober 12 an der Technischen Universität München (TUM) Abb. 141: Ambrosia-Tagung vom 10. bis 12. September 13 in Berlin Abb. 142: Verbreitungskarte aller bis zum Jahr 12 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände in Bayern, differenziert nach der Individuenzahl-Klassen (n=279) Abb. 143: Verbreitungskarte aller bis zum Jahr 13 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände in Bayern, differenziert nach der Individuenzahl-Klassen (n=322) Abb. 144: Erhebungsbogen zur Erfassung der Ambrosia-Vorkommen an Straßen Abb. 145: Erhebungsbogen zur Sommererhebung Abb. 146: Erhebungsbogen zur Evaluierung der großen Ambrosia-Vorkommen in der Herbsterhebung Abb. 147: Erhebungsbogen zur Erfassung biologischer Merkmale

15 15 Verzeichnis der Tabellen Tab. 1: Jährlich neu entdeckte Ambrosia-Großbestände von 06 bis Tab. 2: Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 06 bis 13 in Größenklassen Tab. 3: Individuenzahlen aller bis zu den Jahren 10 bis 13 entdeckten großen Ambrosia-Bestände in Größenklassen Tab. 4: Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia-Bestände in Größenklassen Tab. 5: Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis 13 in Größenklassen Tab. 6: Zunahme großer Ambrosia-Bestände von 06 bis 13 und deren Meldeherkunft Tab. 7: Die sechs größten im Jahr 12 entdeckten Ambrosia-Bestände Tab. 8: Die sechs größten im Jahr 13 entdeckten Ambrosia-Bestände Tab. 9: Straßenvorkommen der Beifuß-Ambrosie, die im Jahr 13 zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft wurden Tab. 10: Kreisverwaltungsbehörden mit Ambrosia-Vorkommen im Jahr Tab. 11: Kreisverwaltungsbehörden mit Ambrosia-Vorkommen im Jahr Tab. 12: Definition der Kategorien der Bedeutsamkeit von Beständen der Beifuß- Ambrosie Tab. 13: Übersicht über die Bedeutsamkeit der in den Jahren 06/07 bis 13 jeweils neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie in Bayern und Aufstufungen bereits entdeckter Bestände in eine höhere Kategorie Tab. 14: Bedeutsamkeit der im Jahr 12 neu entdeckten im Vergleich mit allen bis 12 bekannt gewordener Ambrosia-Bestände Tab. 15: Bedeutsamkeit der im Jahr 13 neu entdeckten im Vergleich mit allen bis 13 bekannt gewordener Ambrosia-Bestände Tab. 16: Größenklassen zur Abschätzung des Alters der neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie Tab. 17: Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände inklusive Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis Tab. 18: Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis Tab. 19: Bekämpfungsrate der anthropogenen Maßnahmentypen und natürliche Rückgangsursachen aller großen Bestände inklusive der Straßen im Jahr Tab. : Bekämpfungsrate der verschiedenen Maßnahmentypen und natürliche Rückgangsursache aller großen Bestände im Jahr 13 ohne die Straßen Tab. 21: Maßnahmenerfolg an allen großen Beständen 10 bis Tab. 22: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Beständen von 07 bis

16 16 Tab. 23: Kategorien des langfristigen Bekämpfungserfolges (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) Tab. 24: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller großen Bestände inklusive der Straßen 10 bis Tab. 25: Zahl der neuen Ambrosia-Funde im Jahr 12 nach Individuenzahl-Klassen Tab. 26: Zahl der Ambrosia-Funde im Jahr 13 nach Individuenzahl-Klassen Tab. 27: Zahl der jährlichen Ambrosia-Neufunde an Straßenrändern in den Jahren 06 bis Tab. 28: Bestandsentwicklung der bis 08 bekannten Kategorien Straßenvorkommen langer Abschnitt bis Tab. 29: Straßenvorkommen der Beifuß-Ambrosie, die im Jahr 13 zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft wurden Tab. 30: Abschätzung der an bayerischen Straßen wirksame Einschleppungs- und Ausbreitungsmechanismen der Beifuß-Ambrosie und ihre Gewichtung Tab. 31: Bekämpfungsrate der verschiedenen Maßnahmentypen und natürlicher Rückgangsursachen großer Bestände an Straßen im Jahr Tab. 32: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 1 A 3-Bichlberg im Jahr Tab. 33: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 1 A 3-Bichlberg im Jahr Tab. 34: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 2 Iggensbach im Jahr Tab. 35: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 2 Iggensbach im Jahr Tab. 36: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach im Jahr Tab. 37: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach im Jahr Tab. 38: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger im Jahr Tab. 39: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger 12 Vorkommen auf den 11 Bodenstörstreifen Tab. 40: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger im Jahr Tab. 41: Anzahl untersuchte Flächen, Höhenlage und Mitteltemperatur für die seit 09 bearbeiteten Untersuchungsregionen Tab. 42: Ambrosia-Funde 12 und 13 in den untersuchten 1-km 2 -Flächen mit Angabe des Fundorts und der vermuteten Einschleppungswege Tab. 43: Ambrosia-Funde in den 1-km 2 -Flächen in den Untersuchungsregion (09 bis 13), aufgeteilt auf Vorkommen in und außerhalb von Gärten Tab. 44: Für 12 und 13 erwartete Anzahl an Ambrosia-Vorkommen bezogen auf die Anzahl der untersuchten Flächen für die jeweilige Untersuchungsregion auf Basis von Vorjahresuntersuchungen bzw. Vergleichsregionen

17 17 Tab. 45: Dichte der Ambrosia-Vorkommen aller Individuenzahlen pro Quadratkilometer innerhalb und außerhalb von Gärten nach Untersuchungsregion (09 bis 13) Tab. 46: Ambrosia-Großvorkommen pro Quadratkilometer nach untersuchter Region in den Untersuchungszeiträumen 09/10, 11 und 12/ Tab. 47: Abschätzung potenziell vorhandener Ambrosia-Vorkommen (Einzelpflanzen bis große Bestände) außerhalb von Gärten in den Untersuchungs- bzw. Schwerpunktregionen Tab. 48: Gesamtabschätzung möglicherweise vorhandener Ambrosia-Vorkommen (Einzelpflanzen bis große Bestände) außerhalb von Gärten Tab. 49: Abschätzung potenziell vorhandener großer Ambrosia-Vorkommen ( 100 Pfl.) außerhalb von Gärten in den Untersuchungs- bzw. Schwerpunktregionen Tab. 50: Gesamtabschätzung möglicherweise vorhandener großer Ambrosia- Vorkommen (Einzelpflanzen bis große Bestände) außerhalb von Gärten nach Dichte Tab. 51: Abschätzung der Dunkelziffer von großen Ambrosia-Vorkommen anhand von zwei Berechnungsmethoden Tab. 52: Untersuchte Abgrabungen und Erdzwischenlager in der Region Mühldorf/Altötting Tab. 53: Untersuchte Abgrabungen, Erddeponien, Erdzwischenlager in sonstigen Regionen Tab. 54: Im Jahr 12 neue gefundene Ambrosia-Großbestände (Stand ) Tab. 55: Im Jahr 13 neue gefundene Ambrosia-Großbestände (Stand ) Tab. 56: Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 07 bis 13 nach Landkreisen sortiert Tab. 57: Veränderung des Maßnahmenerfolges und des langfristigen Bekämpfungserfolges aller bekannten großen Bestände seit Entdeckung der Bestände Tab. 58: Im Jahr 12 nachgewiesene Vorkommen der Beifuß-Ambrosie an Straßenrändern in Bayern Tab. 59: Im Jahr 13 nachgewiesene Vorkommen der Beifuß-Ambrosie an Straßenrändern in Bayern Tab. 60: Lage und Bezeichnung der in den Jahren 12 und 13 untersuchten 1-km 2 - Flächen und Angaben zu Ambrosia-Funden

18 18 1 Einleitung Die Pollen der Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia L. 1753) besitzen ein hohes allergenes Potenzial und sind in ihrem Heimatland Hauptverursacher von Atemwegsallergien im Spätsommer. Seit etwa 06 werden vermehrt Vorkommen der Beifuß-Ambrosie in Bayern gefunden. Um eine Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie zu verhindern und somit die bayerische Bevölkerung vor Allergien zu schützen, wurde 07 das Aktionsprogramm zur Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie in Bayern ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses breit aufgestellten Programms wird die hier vorliegende Studie durchgeführt. Das Forschungsvorhaben setzt die in den Vorjahren begonnenen Untersuchungen fort (NAWRATH & ALBERTERNST 08, 09, 11a, 12). Die Ergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass für ein wirksames Vorgehen gegen die Beifuß-Ambrosie ein längerer Zeitraum zu veranschlagen ist. Die Erkenntnisse zur Bestandssituation und Ausbreitungsdynamik sind derzeit noch lückenhaft. Insbesondere an Straßen überrascht die Art mit einer starken Ausbreitung. In vielen Fällen sind die derzeit angewendeten Bekämpfungsmethoden noch ungenügend. Die meisten der Fragestellungen sind nur anhand von Erkenntnissen, die über einen längeren Zeitraum gewonnen werden, zu beantworten. Daher ist das Monitoring der Bestandsentwicklung eines der zentralen Aufgaben des Forschungsvorhabens. Neben der Klärung grundsätzlicher Fragen ist es wichtig, den Behörden Informationen zur Bestandssituation der Beifuß-Ambrosie zu geben und dadurch die Durchführung von Gegenmaßnahmen zu unterstützen. Ziel des Forschungsvorhabens ist, wichtige Grundlagendaten zur nachhaltigen Sicherung des langfristigen Maßnahmenerfolgs an großen Vorkommen (ab 100 Pflanzen) der Beifuß- Ambrosie in Bayern zu erarbeiten. Die Ziele im Einzelnen sind: 1. Schaffung eines Überblicks über die Verbreitung, Bestandsgröße, Bestandsentwicklung, Einschleppungs-/Ausbreitungswege und der Anzahl der großen Vorkommen in Bayern (Arbeitsbausteine 1, 2), 2. Gezielte Suche nach neuen Beständen auf 1-km 2 -Flächen, entlang von Bundesfernstraßen und Erdzwischenlagern (Arbeitsbausteine 2, 4, 5), 3. Auffinden neuer Ambrosia-Bestände durch Nebenbeikontrollen bei der Durchführung der Geländearbeiten und Recherchen (Arbeitsbausteine 1 bis 5), 4. Abgabe einer Prognose zur weiteren Ausbreitung der Art (Arbeitsbausteine 1, 2, 4), 5. Abschätzung der Einschleppungs- und Ausbreitungswege (Arbeitsbausteine 1, 2), 6. Beschreibung des Bekämpfungserfolges im Maßnahmenjahr und in den Folgejahren (Arbeitsbaustein 1, 2), 7. Information der Behörden über die Ambrosia-Vorkommen und Empfehlung von Bekämpfungsmaßnahmen, um den Bekämpfungserfolg zu verbessern (Arbeitsbaustein 1), 8. Untersuchungen der Ambrosia-Samenbank an Straßenrändern, um die Nachhaltigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen und die Ausbreitung auf Straßen-Randflächen zu ermitteln (Arbeitsbaustein 3),

19 19 9. Abschätzung der Anzahl bislang unentdeckter Ambrosia-Vorkommen (Arbeitsbaustein 4), 10. Identifizierung von Ausbreitungsquellen und Rekonstruktion des möglichen Ausbreitungsgeschehens in einer Beispielregion (Arbeitsbaustein 5), 11. Fortentwicklung des Konzeptes, Präsentation der Ergebnisse, Teilnahme an Fachveranstaltungen und Erstellung von Publikationen. 1.1 Bedeutung des Klimawandels für die Ausbreitung Die Beifuß-Ambrosie ist eine Pflanzenart, deren Ausbreitung durch den Klimawandel begünstigt werden könnte. Bei einer Verlängerung der Vegetationsperiode und relativ hohen Herbsttemperaturen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Samen auch noch bei relativ spät im Jahr gekeimten Pflanzen ausreifen und somit den Reproduktionserfolg der Art erhöhen. Klimawandelbedingt steigende Temperaturen und höhere CO 2 -Gehalte der Luft können daher dazu beitragen, dass die Ambrosie günstigere Ausbreitungs- und Wuchsbedingungen vorfindet und somit vermehrt allergen wirkende Pollen an die Luft abgibt. Dadurch, dass die Ambrosie erst spät im Jahr blüht, kann sich die Leidenszeit der betroffenen Allergiker verlängern. Eine klimawandelbedingte Verlängerung der Vegetationszeit würde dies noch verstärken. Eine Reihe von Studien untermauern die voraus gegangenen Aussagen: WAYNE et al. (02) zeigen, dass die Pollenproduktion von Ambrosia artemisiifolia um 61 % zunimmt, wenn sich der atmosphärische CO 2 -Gehalt verdoppelt. Dies ist möglicherweise eine der Ursachen, warum Ambrosia sich an Straßen so stark ausbreitet. ZISKA et al. (03) wiesen nach, dass Ambrosia artemisiifolia an Wuchsorten mit etwa 30 % bis 31 % höheren CO 2 -Gehalten und 1,8 C bis 2,0 C höheren Temperaturen als an Vergleichsstandorten deutlich mehr Biomasse und Pollen bildet, schneller wächst und früher blüht. ROGERS et al. (06) schlussfolgern aus ihren Untersuchungen, dass die Ambrosia- Pollenproduktion entweder bei einem früheren Frühlingsbeginn oder einem höheren CO 2 -Gehalt in der Umgebungsluft ansteigen könnte. KLEINBAUER et al. (10) zeigen mit ihren Modellierungen, dass die Habitateignung für die Beifuß-Ambrosie im Prognosezeitraum 51 bis 60 in Deutschland und insbesondere in Bayern aufgrund des Klimawandels deutlich günstiger wird. CUNZE et al. (13) projizieren mit Hilfe der ökologischen Nischenmodellierung die potenzielle künftige Verbreitung: Danach wird sich das Ambrosia-Areal bis 80 weiter nach Norden/ Nordosten und in die höheren Lagen ausdehnen. STEIN & MALITZ (13) prognostizieren eine Zunahme von frühsommerlichen Starkregenereignissen im Zuge des Klimawandels. Ambrosia in Ackerkulturen erhält dadurch bessere Entwicklungsmöglichkeiten, da durch die starke Bodenvernässung die Ausbringung von Herbiziden behindert wird. Neben dem Klimawandel haben verschiedene weitere Faktoren einen großen Einfluss auf die Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie. Eine Rolle spielen beispielsweise die Veränderung

20 von Handelsbeziehungen und die Intensität der anthropogenen Samenausbreitung z. B. bei Baumaßnahmen. Von Bedeutung sind ferner genetische Anpassungsprozesse bzw. die Selektion angepasster Ökotypen. Das aktuelle Verbreitungsmuster wird mehr von anthropogenen Einschleppungsprozessen, als durch die Ausbreitung der Art bestimmt. Große Vorkommen kommen vorwiegend dort vor, wo besonders viele Einschleppungen erfolgten. Manche Witterungsereignisse die in Verbindung mit dem Klimawandel gebracht werden, wie sommerliche Trocken- und Hitzephasen, können auch nachteilige Auswirkungen auf Ambrosia haben. 1.2 Nutzen für die öffentliche Gesundheit Aufgrund des hohen allergenen Potenzials von Ambrosia-Pollen geht in Ländern mit großen Vorkommen eine ernst zu nehmende gesundheitliche Gefährdung von der Art aus (Inhalations- und Kontaktallergien, Asthma). Ohne Gegenmaßnahmen ist zu befürchten, dass sich die Beifuß-Ambrosie auch in Bayern stark ausbreitet und in Folge Sensibilisierungen und Krankheitssymptome zunehmen werden. Das Forschungsvorhaben liefert wichtige Beiträge, die Ausbreitung der stark allergenen Beifuß-Ambrosie in Bayern zu verhindern und schützt somit die Bevölkerung vor Pollenallergien. Arbeitsbaustein 1: Monitoring und Evaluierung 2 Vorkommen großer Ambrosia-Bestände in Bayern 2.1 Methode Die Erfassung und Abgrenzung neuer Bestände erfolgte nach den gleichen Methoden wie in den Vorjahren (siehe NAWRATH & ALBERTERNST 12, 11a, 08). Die Individuenzahl der Ambrosia-Bestände ist das wesentliche Merkmal zur Beschreibung der Bestandsgröße (neben der besiedelten Fläche), des Maßnahmenerfolges und des langfristigen Bekämpfungserfolges. Gegenstand des Monitorings sind die großen Ambrosia-Bestände des Melderegisters, das bei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) geführt wird. Das Melderegister erfasst nur Bestände ab 100 Pflanzen. Neben den aus den Vorjahren bekannten Beständen wurden auch neu entdeckten Ambrosia-Vorkommen noch im selben Jahr erhoben, sofern die Meldungen nicht zu spät eingingen. Als nachhaltig bekämpft eingestufte Bestände wurden nicht mehr aufgesucht (mit Ausnahme einzelner Flächen zur Überprüfung der Einstufung). Für einige wenige Flächen konnten keine Daten erhoben werden, da sie nicht zugänglich oder zum Meldezeitpunkt bereits bekämpft waren (12: 6 Bestände, 13: 2 Bestände). Die Geländeerhebung des Ambrosia-Monitorings erfolgt zu zwei Zeitpunkten im Jahr: a) Sommererhebung im Juni bis Mitte (Ende) Juli (in der Regel vor der Bekämpfung) und b) Herbsterhebung von Mitte September bis Ende Oktober (die Pflanzen sollten bis dahin entfernt sein, da ab Mitte September verbreitet die Samenreife einsetzt).

21 21 Zum Jahresende erfolgte der Datenabgleich mit der LfL. Alle der LfL noch nicht bekannten Vorkommen wurden in einer an das LfL-Format angeglichenen Liste übermittelt. Zur Ergänzung des Meldeverfahrens, das in den ersten Jahren nur eine einmalige Meldung im Fundjahr vorsah, wurde im Mai 09 von der LfL in Zusammenarbeit mit dem StMUG und den Autoren der vorliegenden Studie ein Bekämpfungs-Meldebogen entwickelt, der zur Beschreibung der jährlichen Maßnahmen und Bestandsgröße durch die Ambrosia-Ansprechpartner dient. Die durch die Projektgruppe entdeckten neuen großen Straßenvorkommen wurden nach Absprache mit der OBB (Oberste Baubehörde) und der LfL direkt an die LfL gemeldet. Die Ermittlung der Individuenzahl im Gelände erfolgte bei kleinen Beständen durch Auszählen, bei großen durch Schätzung bzw. durch die Hochrechnung ausgezählter Teilflächen auf die Gesamtfläche. Ein korrektes Auszählen der Bestände ist selbst bei kleinen Beständen, insbesondere für Laien, nicht einfach. Leicht werden kleinere Pflanzen übersehen. Teilweise täuschen die Austriebe geschnittener Pflanzen eine größere Individuenzahl vor. In der Regel werden bei Schätzungen die Individuenzahlen eher unter- als überschätzt, insbesondere von ungeübten Personen. Mengenangaben Dritter sind daher kritisch zu prüfen. Die tatsächliche Individuenzahl ist teils erst beim Ausreißen der Pflanzen zuverlässig zu ermitteln. Diese Möglichkeit einer Rupfzählung wird bei Bekämpfungsaktionen allerdings nur selten genutzt: Nachfrage bei den Bekämpfern ergeben meist nur sehr grobe Mengenangaben wie mehrere Müllsäcke voll oder alles voll, oder flächendeckend. Exemplarisch wurden zur Abschätzung der Individuenzahl großer Bestände und zur Überprüfung der eigenen Schätzgenauigkeit Rupfzählungen auf Teilflächen vorgenommen, meist auf einer Fläche von 0,5 m x 0,5 m (0,25 m 2 ). Ambrosia kann eine sehr hohe Wuchsdichte von mehr als 1000 Pflanzen pro m 2 erreichen. Die Zahlen der eigenen Erhebung werden um Angaben der Ambrosia- Ansprechpartner ergänzt, soweit sich neue Erkenntnisse ergeben. Eine wichtige Informationsquelle für die erfolgten Bekämpfungen ist die jährlich bei den KVB erbetene Bekämpfungsmeldung, die aber von vielen KVB nicht ausgefüllt wurde. Die Ermittlung der Individuenzahl umfasst alle im jeweiligen Jahr entwickelten Pflanzen, also die erst im Herbst gekeimten Pflanzen werden zu den im Sommer gezählten Pflanzen addiert. Für die Ermittlung des Maßnahmenerfolges werden nur Pflanzen gewertet, die zur Samenreife gelangen. Ermittlung der Individuenzahl bei Straßenvorkommen langer Abschnitt: Die Ermittlung der Individuenzahl der Autobahnvorkommen langer Abschnitte (Beispielsweise 12, 18, 66, 71, 101) stellt eine besondere Herausforderung dar, da eine genaue Erhebung aufgrund des großen Umfangs der Vorkommen und aus Sicherheitsgründen (Minimierung der Aufenthaltszeiten am Straßenrand) schwierig ist. Die Ermittlung erfolgt durch Hochrechnung von Teilflächen auf die Gesamtfläche oder einer Abschätzung anhand von Stichproben. Bei dicht mit Ambrosia bewachsenen Autobahnen wird von einer durchschnittlichen Individuenzahl von 50 Pflanzen pro Meter Straße ausgegangen. Problematik zum optimalen Zeitraum der Sommererhebung Je nach Biotoptyp keimt die Beifuß-Ambrosie zu sehr unterschiedlichen Zeiten. Auf Ackerflächen keimt sie erheblich früher als auf Brachen. Um die Untersuchungszeit und die mit dem PKW zurückzulegende Fahrstrecken nicht zu lange auszudehnen, findet als Kompromiss die

22 22 Sommererhebung aller Bestände im Zeitraum Mitte Juni bis Mitte (Ende) Juli statt. Auf manchen Ackerflächen mit Ackerkulturen wie Mais, Zuckerrübe und Kartoffel wurde zu diesem Zeitraum bereits die erste Auflaufwelle mit der regulären Unkrautbekämpfung im Frühjahr beseitigt. Aufgrund der langen Keimzeit von Ambrosia folgt aber meist eine weitere Keimwelle, die allerdings meist individuenärmer ausfällt. Auf weniger gestörten Ruderalflächen keimt Ambrosia oft erst im Juli/ August. Um keine Pflanzen zu übersehen, müssten die Erhebung im 14-tägigen Rhythmus ab Anfang April erfolgen, was aber im Rahmen der Untersuchung nicht zu leisten ist. Teilweise konnte die Datenlage durch die Beobachtungen der Ambrosia- Ansprechpartner deutlich verbessert werden. Erhebungstermine: 12: Sommererhebung bis Herbsterhebung: bis : Sommererhebung: bis Herbsterhebung: bis Bestandsentwicklung Zunahme großer Bestände Wie viele große Ambrosia-Bestände ab 100 Individuen wurden in den Jahren 12 und 13 entdeckt? Wie verändern sich die Zahlen im Vergleich mit den Vorjahren? Ergebnisse: Tab. 1 und Abb. 1 zeigen die Zahl jährlich neu entdeckter großer Ambrosia- Bestände von 06 bis 13. Abb. 2 und Abb. 3 zeigen Verbreitungskarten der Neufunde 12 und 13. Im Jahr 12 wurden insgesamt 45 neue große Ambrosia-Bestände bekannt, genauso viele wie im Vorjahr. Im Jahr 13 lag die Zahl mit 43 nur geringfügig niedriger. Eine Liste der neuen Bestände mit Angabe der geographischen Lage ist im Anhang (Kap und 16.4 ab S. 16.3) wiedergegeben. Die Zahl der jährlich neu entdeckten großen Vorkommen schwankte seit dem Start des Aktionsprogramms 07 zwischen 32 und 51 Beständen pro Jahr. Die Neufunde liegen vorwiegend in den Regionen, in denen schon viele Vorkommen bekannt sind. Es bestätigt sich die Regel: Wo viel ist, da ist noch mehr. Nach wie vor sind kaum Vorkommen aus den Alpen, den höheren Mittelgebirgen sowie aus dem südwestlichen und nordöstlichen Teil von Bayern bekannt. Tab. 1: Jährlich neu entdeckte Ambrosia-Großbestände von 06 bis 13. Jahr Zahl der Großbestände (ab 100 Individuen) neu Gesamtzahl

23 23 Anmerkung: Im Jahr 11 Abnahme der Zahl der Großbestände gegenüber den Angaben in den Berichten der Vorjahre aufgrund der Fehlangabe eines Vorkommens. Abb. 1: Zahl der neu entdeckten Bestände der Beifuß-Ambrosie 06 bis 13. Vorkommen an Straßen Sonstige Vorkommen Interne Nummerierung der Bestände (interne Nummer Abb. 2: Verbreitungskarte der 45 im Jahr 12 neu gefundenen großen Ambrosia- Bestände.

24 24 Diskussion: Dass die Zahl der Neufunde über die Jahre nicht grundsätzlich zurückgeht zeigt, dass noch immer nicht alle Bestände gefunden wurden bzw. neue Bestände durch Ausbreitung entstehen. Zur Abschätzung des Bestandes-Alters siehe Ausführungen in Kap. 2.8 ab S. 46. Ein Teil der Vorkommen ist sehr wahrscheinlich schon mehrere Jahre vorhanden gewesen, wurden also bislang übersehen. Andere Vorkommen sind erst in den letzten Jahren entstanden, was insbesondere für die Bestände an Straßenrändern gilt und jene, die auf Einschleppung durch belastete Erde zurückgehen. Seit 09 ist der Anteil der Straßenvorkommen sehr stark gestiegen (siehe folgendes Kapitel ab S. 25). Die Vorkommen an Straßen zeigen eine besonders hohe Dynamik hinsichtlich Neuetablierung und Ausbreitung (siehe Kap. 7 ab S. 131). Vorkommen an Straßen Sonstige Vorkommen 1 Nummer nach Melderegister der Landesanstalt für Landwirtschaft LfL Abb. 3: Verbreitungskarte der 43 im Jahr 13 neu gefundenen großen Ambrosia- Bestände.

25 Anteil der Straßen-Vorkommen an neu entdeckten, großen Beständen Wie hoch ist der Anteil der Straßen-Vorkommen an den neu entdeckten, großen Ambrosia- Beständen? Die Straßen-Vorkommen nehmen in verschiedener Hinsicht eine Sonderstellung gegenüber den anderen Ambrosia-Vorkommen ein: - Es besteht eine besonders hohe Gefahr der weiteren Ausbreitung, weshalb auch Kleinvorkommen <100 Pflanzen erfasst, beobachtet und bekämpft werden sollten. - Straßenvorkommen an Bundesfernstraßen sind ohne Sondergenehmigung zum Halten mit dem PKW nicht direkt zugänglich und daher schwer zu erkennen und zu dokumentieren. Die Normalbevölkerung scheidet als Melder daher weitgehend aus. - Für ihre Ermittlung der Straßenvorkommen sind gezielte Erhebungen erforderlich, wie im Rahmen der vorliegenden Studie erfolgt ist. - Für die Bekämpfung der Straßenvorkommen sind ganz eigene Strategieansätze erforderlich. Die Maßnahmen können im Wesentlichen nur durch Mitarbeiter des Straßenbetriebsdienstes (bzw. Beauftragte) durchgeführt werden. - Die Zuständigkeit für die Vorkommen an Bundesfernstraßen und Staatsstraßen, die den Hauptteil der Straßen-Vorkommen ausmachen, liegt bei der Obersten Baubehörde, die seit 10 ein eigenes Meldesystem eingeführt hat. Vorkommen an Kreis- und Gemeindestraßen sind in Zuständigkeit der Kreisverwaltungsbehörden bzw. der Gemeinden. Im Kap. 6 ab S. 95 werden die Ergebnisse der Straßen-Untersuchungen näher ausgeführt. Methode: Straßenvorkommen sind Bestände von Ambrosia-Pflanzen, die am unmittelbaren Straßenrand wachsen. Straßenränder zeichnet eine typische Standortfaktoren-Konstellation aus. Weiter als einen Meter entfernt vom Straßenrand sind nur selten Pflanzen zu finden. Ausnahmen bilden Straßenrandbereiche aus besonders sandigen und kiesigen Böden, auf denen Ambrosia auch bis zu mehreren Metern vom Straßenrand entfernt wachsen kann. Ambrosia-Vorkommen auf Straßenflächen jenseits der Straßenränder (beispielsweise auf Grünflächen im Bereich von Anschlussstellen) zählen nicht zu den Straßenvorkommen. Ergebnis: Abb. 4 zeigt den Anteil der Straßenvorkommen an den in den Jahren 06 bis 13 neu entdeckten großen Ambrosia-Beständen. Abb. 5 stellt den Anteil der Straßenvorkommen an der Gesamtzahl der jährlich bis 13 bekannt gewordenen Bestände der Beifuß- Ambrosie dar. Seit 06 nimmt der Anteil der Straßen-Vorkommen an den neu entdeckten Ambrosia-Vorkommen kontinuierlich zu. Er liegt 12 bei 64,4 % und 13 bei 65,1 %.

26 26 10,2% 25,5% 46,2% 77,8% 64,4% 65,1% 25% 11,1% Abb. 4: Anteil der Straßenvorkommen an den jährlich neu entdeckten, großen Beständen der Beifuß-Ambrosie 06 bis 13. Anmerkung: Die Zahl der im Jahr 11 neu entdeckten Bestände hat sich von 46 auf 45 reduziert, da sich ein Bestand als eine Verwechselung herausgestellt hat (vgl. NAWRATH & ALBERTERNST 12) Abb. 5: Anteil der Straßenvorkommen an der Gesamtzahl der jährlich bis 13 bekannt gewordenen großen Bestände der Beifuß-Ambrosie. Diskussion: Der wachsende Anteil der Straßenvorkommen ist auf die Zunahme von Vorkommen, aber auch die seit 09 systematische Suche zurückzuführen. Der Anteil unentdeckter Großvorkommen ist aufgrund der intensiven Suche längs der Straßen geringer als bei den Beständen anderer Flächentypen. Im Rahmen der Dunkelzifferuntersuchung wird

27 27 zwar auf den anderen Flächentypen ebenfalls gezielt gesucht, aber nur auf einem relativ kleinen Anteil potenzieller Wuchsflächen Anteil der auf unter 100 Individuen gesunkenen Bestände Wie viele Bestände sind über die Jahre durch Bekämpfungsmaßnahmen auf unter 100 gesunken, wie viele auf 0 Pflanzen bzw. sind als nachhaltig bekämpft einzustufen? Methode: Unterschieden werden die Klassen 1 bis 99, 0 und nachhaltig bekämpft. Als nachhaltig bekämpft wird jener Teil der auf 0 Pflanzen abgesunkenen Beständen bewertet, bei denen ein erneutes Aufflammen der Ambrosia-Population weitgehend auszuschließen ist (nähere Ausführungen siehe FOBAB I-Bericht NAWRATH & ALBERTERNST 11). Ergebnis: Aus der Tab. 2 bzw. Abb. 6 sind zu entnehmen, dass von den im Jahr 13 insgesamt 322 registrierten Ambrosia-Beständen 108 Bestände weniger als 100 Pflanzen aufweisen (33,8 %). Der Anteil ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen (12: 30,4 %). Im Jahr 12 war der Anteil entgegen dem Trend der Vorjahre (11: 36,1 %, 10: 26,3 %) zurückgegangen. Der Anteil der nachhaltig bekämpften Bestände ist von fünf Beständen im Jahr 10 auf 32 im Jahr 13 angestiegen. Bei den nicht kontrollierten Beständen handelt es sich überwiegend um nicht zugängliche Flächen. Abb. 142 und Abb. 143 ab S. 235 im Anhang zeigen Verbreitungskarten der bis zum Jahr 12 und 13 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände mit Unterscheidung der Individuenzahlklassen der Bestände ab 100 und kleiner 100 Pflanzen. Tab. 2: Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 06 bis 13 in Größenklassen. Jahr 100 Pflanzen 1 bis 99 Pflanzen 0 Pflanzen nachhaltig bekämpft <100 Pfl. <100 Pfl.* % nicht kontrolliert Summe , , , , , , , , * = Berechnung beruht nur auf den kontrollierten Beständen

28 28 Abb. 6: Individuenzahlen der großen Ambrosia-Bestände 06 bis 13 in Größenklassen. Diskussion: Der sich bis zum Jahr 11 abzeichnende Trend kontinuierlich abnehmender Bestandsgrößen setzte sich im Jahr 12 nicht fort. Vielmehr ist der Anteil der großen Bestände ab 100 Pflanzen wieder angestiegen. Ursache ist wahrscheinlich der ungenügende Maßnahmenerfolg der Bekämpfungsmaßnahmen vieler Bestände. Einen großen Anteil daran hat die stetig ansteigende Zahl der Straßenvorkommen, bei denen die aktuellen Bekämpfungsmaßnahmen wenig Wirkung zeigen. Im Jahr 13 ist der Anteil der Bestände mit weniger als 100 Pflanzen wieder angestiegen, ohne aber das Niveau von 11 zu erreichen. Das Ziel möglichst alle Bestände auf 0 oder zumindest auf unter 100 Pflanzen zu drücken, ist noch lange nicht erreicht. 2.3 Individuenzahlen Im Folgenden werden die Individuenzahlen der Ambrosia-Bestände noch feiner aufgeschlüsselt als im Kap Methode: Die Individuenzahlen sind acht Größenklassen zugeordnet. Da nicht jedes Jahr alle Bestände erhoben werden konnten, bezieht sich die Auswertung auf bis zu drei Bestände weniger. Folgende Aspekte werden betrachtet: a) Individuenzahlen aller bis 10 bzw. 11, 12 und 13 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände b) Individuenzahlen der in den jeweiligen Jahren 07 bis 13 neu bekannt gewordenen großen Bestände im Vergleich c) Individuenzahlen der ersten 67 bis zum Jahr 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre 07 bis 13

29 Individuenzahlen aller bis 10/11/12/13 bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände Wie entwickeln sich die Individuenzahlen aller bis 10 bzw. 11, 12 und 13 bekannt gewordenen Großbestände? Methode: Betrachtet werden die Individuenzahl-Klassen aller bis 10 bzw. 11, 12 und 13 bekannt gewordenen Großbestände im Vergleich. Ergebnisse: Tab. 3 und Abb. 7 stellen die Ergebnisse dar. Der Anteil der Vorkommen ohne Ambrosia-Nachweis ist kontinuierlich auf 16,9 % angestiegen (12: 15,5 %, 11: 14,3 %, 10: 5,4 %). 54 der Bestände wiesen 1 bis 99 Pflanzen auf (16,9 %). Nach einem Absacken im Jahr 12 ist der Wert wieder etwas angestiegen. Der Anteil der Bestände von 100 bis unter Individuen beträgt 64 %. Die Zahl der Bestände der beiden individuenreichsten Klassen ist etwas zurückgegangen, die Zahl der Bestände der anderen Klassen >500 Pflanzen hat sich wenig verändert. Tab. 3: Individuenzahlen aller bis zu den Jahren 10 bis 13 entdeckten großen Ambrosia-Bestände in Größenklassen. alle Bestände bis 10 alle Bestände bis 11 alle Bestände bis 12 alle Bestände bis 13 Größenklassen der Individuenzahl Zahl der Bestände Anteil in % Zahl der Bestände Anteil in % Zahl der Bestände Anteil in % Zahl der Bestände Anteil in % 0 Pfl. u. nachhaltig bek. 10 5, , , ,9 1 bis 99 Pfl , , , ,9 100 bis unter 500 Pfl , , , ,5 500 bis unter 1000 Pfl. 18 9,7 16 7,0 24 8, , bis unter Pfl , , , , bis unter Pfl. 10 5,4 17 7,4 12 4,4 19 5, bis unter Pfl. 5 2,7 4 1,7 5 1,8 5 1,6 1 Mio. Pfl. 2 1,1 2 0,9 2 0,7 2 0,6 Summe Bestände* *= Nicht berücksichtigt wurden bei der Erhebung nicht zugängliche Bestände (10: 3; 11: 4; 12: 6; 13: 2).

30 30 Abb. 7: Individuenzahlen aller großen Ambrosia-Bestände bis zum Jahr 13 in Größenklassen. Es werden acht Größenklassen unterschieden. Die Darstellung erfolgt ohne zwei im Jahr 13 nicht kontrollierte Bestände, n= Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia- Bestände 07 bis 13 Wie verändert sich die Bestandsgröße der jährlich entdeckten großen Bestände von Jahr zu Jahr? Wurden in den ersten Jahren bereits die größten Bestände gefunden? Nimmt die Individuenzahl von Jahr zu Jahr ab, da nur noch die kleineren Bestände übrig sind? Methode: Betrachtet werden die Individuenzahl-Klassen der in den jeweiligen Jahren 07 bis 13 neu bekannt gewordenen großen Bestände. Hinweis: Die Individuenzahlen können auch im Jahr der Aufnahme ins Melderegister unter Hundert liegen, wenn die Individuenzahl im Vorjahr höher als 100 war. Ergebnisse: Tab. 4 und Abb. 8 stellen die Ergebnisse dar. Seit dem Jahr 07 nimmt die Individuenzahl der neu entdeckten Bestände ab. Bestände ab 1 Mio. Individuen wurden nach 07 nicht mehr entdeckt. 12 und 13 wurde kein Bestand der Klasse bis unter 1 Mio Pflanzen entdeckt. Bestände ab haben im Jahr 12 und 13 mit jeweils nur einem Bestand den niedrigsten Stand erreicht. Der Anteil der Größenklasse bis unter Pflanzen ist seit 08 von 28,1 % etwas auf 23,9% im Jahr 11 abgesunken. Im Jahr 12 ist er wieder auf 31,1 % angestiegen, in 13 wieder abgesunken auf 23,3 %. Die beiden Klassen in der Kategorie 100 bis unter Pflanzen schwanken seit 08 um die 60% der entdeckten Bestände. Im Jahr 13 ist ihr Anteil wieder auf 74,4 % angestiegen.

31 31 Tab. 4: Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia-Bestände in Größenklassen. Zahl der Bestände / Prozentanteil n= % n=3 2 % n=5 1 0 Pflanzen* 1 1,5 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 1 bis 99 Pfl*. 1 1,5 0 0,0 1 2,0 1 2,6 0 0,0 0 0,0 0 0,0 100 bis unter 500 Pfl , , ,0 51, , , ,1 500 bis unter Pfl bis unter Pfl bis unter Pfl bis unter Pfl. % n= ,4 3 9,4 5 9,8 5 12,8 5 10,9 2 4,4 7 16, ,3 9 28, , , , , ,3 6 9,0 2 6,3 4 7,8 2 5,1 4 8,7 1 2,2 1 2,3 4 6,0 0 0,0 1 2,0 0 0,0 1 2,2 0 0,0 0 0,0 1 Mio. Pfl. 4 6,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 Nicht kontrollierte 0 0,0 0 0,0 1 2,0 1 2,6 0 0,0 2 4,4 0 0 Bestände *=Die Individuenzahlen können auch im Jahr der Entdeckung unter 100 Pflanzen liegen, wenn die Individuenzahl in den Vorjahren 100 lag. % n=4 5 % n=4 5 % n=4 3 % Abb. 8: Individuenzahlen der jährlich entdeckten großen Ambrosia-Bestände 07 bis 13 in Größenklassen. 07: n=67; 08: 32, 09: n=51, 10: n=39, 11: n=45, 12: n=45, 13: n=43. Diskussion: Die Mehrzahl der sehr großen Bestände (> 1 Mio. Pflanzen und bis unter 1 Mio.) scheint bereits im ersten Jahren des Aktionsprogramms entdeckt worden zu sein. Seit 08 ändert sich ansonsten die Klassenverteilung der Individuenzahlen der jährlich neu entdeckten Bestände nur relativ wenig. Die Hypothese, dass nach 07 nur noch die kleineren Bestände übrig sind, trifft mit Ausnahme der sehr großen Bestände nicht zu. Mit Ausnahme der sehr großen Bestände hat die Individuenzahl keinen erheblichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung. Es ist damit zu rechnen, dass weiterhin große Bestände bis Pflanzen unerkannt geblieben sind.

32 Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis 13 Wie entwickelt sich die Individuenzahl der bereits seit sechs und mehr Jahren bekannten Bestände? Wie viele Jahre dauert es, die Individuenzahl zu reduzieren? Methode: Betrachtet werden die Individuenzahl-Klassen der im Jahr 07 bekannten 67 Ambrosia-Bestände in den folgenden sechs Jahren bis 13 im Vergleich. Ergebnisse: Tab. 5 und Abb. 9 stellen die Ergebnisse dar. Bis 13 ist ein Abwärtstrend der Individuenzahlen zu verzeichnen. Bis 13 ist der Anteil der Bestände unter 100 Pflanzen (inkl. nachhaltig bekämpfter Bestände) auf 50 % angestiegen. Einzig das Jahr 12 hat sich gegen den Trend entwickelt, als der Anteil der Bestände 100 Pflanzen wieder angestiegen ist. Tab. 5: Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis 13 in Größenklassen. Die Klassen geben die Individuenzahlen vor Durchführung der jährlichen Bekämpfung an. *=einzelne Bestände konnten nicht jedes Jahr untersucht werden Flächenklassen 0 Pflanzen / nachhaltig bekämpft Zahl Best. n=67* Zahl Best. n=65* Zahl Best. n=67* Zahl Best. n=66* Zahl Best. n=65* Zahl Best n=64* Zahl Best n=66* Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % 3 4,6 6 9,0 5 7, ,2 13, , ,7 1 bis 99 Pfl. 9 13, ,9 30, , ,1 13, ,3 100 bis unter 500 Pfl. 500 bis unter Pfl bis unter Pfl bis unter Pfl bis unter Pfl , , , , , ,9 7 10,6 8 12,3 3 4,5 6 9,1 3 4,5 3 4,6 5 7,8 7 10, , , , , , , ,7 7 10,8 6 9,0 4 6,1 5 7,6 5 7,7 0 0,0 3 4,5 3 4,6 4 6,0 3 4,5 2 3,0 2 3,1 3 4,7 1 1,5 1 Mio Pfl. 3 4,6 2 3,0 2 3,0 1 1,5 1 1,5 2 3,1 2 3,0 Nicht bewertet Anteil <100 Pflanzen Anteil 100 Pflanzen Anteil Pflanzen 3,0 18,5 32,8 37,9 43,1 39,1 50,0 97,0 81,5 67,2 62,1 56,9 60,9 50,0 55,2 41,5 43,3 33,3 35,4 31,3 28,8 Im Jahr 13, dem siebten Jahr nach dem Start des Ambrosia-Aktionsprogramms, sind nur 22,7 % der Bestände auf 0 Pflanzen reduziert bzw. nachhaltig bekämpft. Die Hälfte der Bestände (50 %) weisen noch 100 und mehr Pflanzen auf. Der Anteil der besonders großen Bestände ab 1000 Pflanzen ist trotz tendenziellem Rückgang mit 28,8 % immer noch relativ hoch.

33 33 Abb. 9: Veränderung der Individuenzahlen der ersten 67 bis 07 entdeckten Bestände im Verlauf der Jahre bis 13 in Größenklassen. Diskussion: Die kontinuierliche Abnahme der Individuenzahlen seit 07 ist als Erfolg des Aktionsprogramms zu werten. Allerdings ist es bis 13 selbst nach sechs bis sieben Jahren nur bei 22,7 % der Bestände gelungen, die Vorkommen auf 0 Pflanzen zu reduzieren bzw. nachhaltig zu bekämpfen. Warum im Jahr 12 der Abwärtstrend einen Rückschlag erhalten hat, liegt möglicherweise an einer Erlahmung der Bekämpfungsbemühungen aufgrund geringerer öffentlicher Aufmerksamkeit. Der Abwärtstrend in Bezug auf die Bestandsgröße hat sich im Jahr 13 wieder weiter fortgesetzt und den Dämpfer von 12 aufgeholt. Wenn auch bei den meisten Beständen bislang keine Eradikation gelungen ist, so wurde doch in den meisten Fällen eine Bestandszunahme und weitere Ausbreitung verhindert. Ursachen für die geringe Eradikationsquote sind die ungenügende Bekämpfungsrate (Kap. 4.1 ab S. 74) und ein ungenügender Maßnahmenerfolg vieler Bestände (Kap. 4.2 ab S. 78), die es der Beifuß-Ambrosie ermöglichte Samen zu bilden und so die Samenbank zu erneuern. Weitere Ursache ist ein noch nicht erschöpfter Samenvorrat im Boden, der selbst bei wirksamen Bekämpfungsmaßnahmen für ein erneutes Auftreten der Pflanzen sorgt. Die Samenbank kommt umso stärker zum Tragen, je umfangreicher sie ist. Sie ist umso größer, je umindividuenreicher das Ambrosia-Vorkommen war und je länger das Vorkommen bestanden hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bekämpfung der großen Ambrosia-Vorkommen eine große Herausforderung darstellt, die einen langen Atem erfordert. Ohne eine Verbesserung der Bekämpfungsrate und des Maßnahmenerfolges ist eine nachhaltige Bekämpfung nicht zu erreichen. Die Maßnahmen gegen Ambrosia werden dann zur Daueraufgabe. Die Bekämpfungsbemühungen müssen daher noch gesteigert werden. 2.4 Meldeherkunft Wie hoch ist der Beitrag des Forschungsvorhabens an den jährlichen Neufunden großer Ambrosia-Vorkommen? Methode: Hinsichtlich der Ermittlung der Bestände wird unterschieden zwischen (a) Meldungen an die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), (b) Neufunde aufgrund von Recherchen

34 34 der Autoren (siehe unten) und c) Entdeckungen von Beständen durch die Autoren im Rahmen der Geländeerhebungen (gezielte Suche und Nebenbeikontrollen). Die Recherchen umfassen mündliche Mitteilungen, Zeitungsberichte, Literaturangaben, -Hinweise und Bürgermeldungen über die Homepage Für die Recherchen wurden insbesondere auch Mitarbeiter der Kreisverwaltungsbehörden gefragt. Im Jahr 06, als das bayerische Meldesystem noch nicht eingerichtet war, gingen fast alle Bestände auf die Recherche der PBL zurück. Die Ambrosia-Funde der Autoren wurden bei einer gezielten Suche im Rahmen der Dunkelziffer- und Straßenuntersuchungen und bei Nebenbeikontrollen auf den Fahrstrecken zu den Untersuchungsflächen erzielt. Alle ermittelten Bestände werden im zentralen Melderegister an der LfL zusammengeführt. Ergebnisse: Tab. 6 und Abb. 10 stellen die Ergebnisse dar. Im Jahr 06, als das bayerische Meldesystem noch nicht eingerichtet war, gingen alle Bestände auf die Recherche der PBL zurück. Im ersten Jahr des bayerischen Aktionsprogramms 07 gingen die meisten Bestände auf Bürgermeldungen zurück. Die Anzahl der durch das reguläre Meldeverfahren erfassten Vorkommen ist nach 07 kontinuierlich zurückgegangen. Der Tiefpunkt war 11 erreicht, als nur noch ein Vorkommen an die LfL gemeldet wurde. Die geringere Meldeaktivität wurde durch Ambrosia-Funde der Projektgruppe Biodiversität bzw. recherchierte Bestände kompensiert, so dass die Zahl jährlicher Neufunde etwa gleich geblieben ist (allerdings nur überwiegend Straßenvorkommen). 64,7% 76,9% 97,8% 75,6% 79,1% Abb. 10: Meldeherkünfte der neu entdeckten Bestände der Beifuß-Ambrosie in den Jahren 06 bis 13. Die Prozentzahl gibt den Anteil der Funde an, der auf die Funde bzw. die Recherche der Projektgruppe zurückgeht. Im Jahr 12 ist die Meldeaktivität der Bürger/Behörden wieder angestiegen. 11 der 45 neuen Bestände in 12 wurden über die Kreisverwaltungsbehörden auf dem amtlichen Melde-

35 35 weg an die LfL gemeldet. Im Jahr 13 lag die Zahl mit 9 Beständen ähnlich. Im Rahmen des hier beschriebenen Forschungsvorhabens wurden in den Jahren 12 und 13 jeweils 32 neue Bestände gefunden. Zwei Bestände in beiden Jahren waren den Kreisverwaltungsbehörden bekannt, wurden aber nur der Projektgruppe Biodiversität auf eine Befragung hin mitgeteilt (=Recherche der PBL). Tab. 6: Zunahme großer Ambrosia-Bestände von 06 bis 13 und deren Meldeherkunft. Jahr Zahl der Bestände Meldeherkunft Anteil eigene Funde Gesamtzahl an LfL der PBL de PBL che Meldungen Recherche Eigene Fun- neu und Recher- PBL * , , , , , , , ,1 * = im Jahr 06 gab es noch keine Meldestelle; PBL = Projektgruppe Biodiversität Diskussion: Die Abnahme der Meldungen auf dem amtlichen Meldeweg seit 09 ist wahrscheinlich maßgeblich mit dem Rückgang der zuletzt 07 und 08 sehr ausgedehnten Medienberichterstattung zu erklären. Die geringere Berichterstattung reduziert die öffentliche Aufmerksamkeit und die Motivation, Funde an die Behörden zu melden. Auch die gesunkene Bereitschaft der Kreisverwaltungsbehörden Meldungen an das Melderegister zu schicken, scheint davon beeinflusst zu sein. Es spielen aber vermutlich auch die weiterhin fehlenden gesetzlichen Grundlagen eine große Rolle, die derzeit den Behörden keine Handlungsbefugnis bzw. Handlungspflicht geben (um beispielsweise Beseitigungsverfügung zu erlassen). Die erneute Zunahme der Bürgermeldungen in 12 und 13 geht möglicherweise auf einen erneuten Bedeutungsanstieg des Themas zurück. Der Rückgang der Bürger-Meldungen wird durch die im Rahmen des FOBAB-Projekts gefundenen Ambrosia-Vorkommen kompensiert. Einen großen Anteil haben daran die Vorkommen an Straßen, die insbesondere seit 09 stark zugenommen haben (siehe Kap. 6 ab S. 95). Seit diesem Jahr erfolgt eine systematische Untersuchung der Straßen (mit Schwerpunkt der Bundesfernstraßen). Die Straßenvorkommen von Ambrosia sind für Laien schwer zu erkennen und werden daher von Bürgern nur selten entdeckt. Die Zahlen zeigen, wie wichtig die gezielte Suche und Recherche nach neuen Vorkommen ist. Ohne die gezielten Untersuchungen wären viele Bestände unerkannt geblieben. Zudem wäre man zu einer fälschlichen Einschätzung der tatsächlichen Bestandsentwicklung gelangt.

36 Flächenentwicklung Wie hat sich die gesamte von Ambrosia besiedelte Fläche mit den Jahren entwickelt? Durch Neufunde und Ausbreitung bestehender Vorkommen nimmt die Fläche zu. Durch Ausscheiden von nachhaltig bekämpften Beständen oder durch Versiegelung von Teilflächen (Bebauung) nimmt die Fläche ab. Im Folgenden wird in der Bilanz die gesamte von Ambrosia bewachsene Fläche in den Jahren 07 bis 13, sowie deren Anteil an der bayerischen Gesamtfläche dargestellt. Methode: In die Flächen-Berechnung wurden alle bislang bekannten großen Bestände einbezogen, auch jene, die in den Folgejahren unter die 100er Schwelle gefallen sind. Abgezogen wurden die als nachhaltig bekämpft eingestuften Bestände (siehe Kap. 4.4 ab S. 90). Bis zum Jahr 13 sind 32 Bestände aus der Flächenbilanz ausgeschieden. Die Ausbreitung von Beständen ergibt eine Flächenzunahme. Ein Teil der Flächen wurde aufgrund neuer Erkenntnisse zur Bestandsausdehnung in Vorjahren rückwirkend neu berechnet. Dadurch hat sich auch die Flächenbilanz der Vorjahre geringfügig verändert. Ergebnisse: Abb. 11 zeigt die Zunahme der von Ambrosia besiedelten Fläche von 07 bis 12 (in m 2 ). Seit 07 hat sich die besiedelte Fläche etwa verdreifacht. Insbesondere im Jahr 09 sind einige sehr ausgedehnte Gebiete dazugekommen (1/LfL105 Uttenreuth mit 24,7 ha, 113/LfL127 Lauf an der Pegnitz mit 7,7 ha, 118/LfL104 Aschheim mit 3,6 ha, 125/LfL109 Hilpoltstein mit 1,7 ha, 152/LfL154 Regensburg-Dechbetten mit 1,1 ha). Nach 09 steigt die Fläche jährlich nur relativ langsam an. Abb. 11: Zunahme der von Ambrosia besiedelten bayerischen Landesfläche in den Jahren 07 bis 13 (in ha; 1 ha = m 2 ).

37 37 Flächenentwicklung 12 Flächenzunahme durch neu entdeckte Bestände Durch die 45 im Jahr 12 neu entdeckten Bestände ist die von Ambrosia besiedelte Gesamtfläche Bayerns um 86.3 m 2 angestiegen. Dies entspricht der Fläche von 12,1 Fußballfeldern (7.140 m 2 je Feld). Die sechs größten Bestände sind in Tab. 7 aufgeführt. Tab. 7: Die sechs größten im Jahr 12 entdeckten Ambrosia-Bestände. Code intern Code LfL Kurzbeschreibung Fläche in m Acker von Siedlung umschlossen bei Hallbergmoos - Margaretenweg Acker bei Georgensgmünd - Rittersbacher Str Wildacker, Lagerplatz, Ackerrand bei Parleiten Autobahn A92 bei Oberschleißheim Ruderalflächen, Grünflächen, Straßenränder an der B299neu bei Neumarkt- Sankt Veit St86 sw Neumarkt-Sankt Veit Flächenabnahme durch nachhaltig bekämpfte Bestände: Durch das Ausscheiden von insgesamt 12 als nachhaltig bekämpft eingestuften Beständen im Jahr 12 hat die Fläche um m 2 abgenommen. Die Abnahme kompensiert die Flächenzunahme durch neu entdeckte Bestände nur geringfügig. Flächenentwicklung 13 Flächenzunahme durch neu entdeckte Bestände: Durch die 43 im Jahr 13 neu entdeckten Bestände ist die von Ambrosia besiedelte Gesamtfläche Bayerns um 48.6 m 2 (= 4,862 ha) angestiegen. Die Flächenzunahme ist geringer als im Vorjahr (12: 86.3 m 2 = 8,632 ha). Die sechs neuen Bestände mit der größten Fläche (ab 1000 m 2 ) sind in Tab. 8 aufgeführt. Der mit Abstand größte Bestand mit m 2 (= 2,95 ha) liegt auf Gemüsebau- und Ackerflächen bei Nürnberg-Boxdorf. Tab. 8: Die sechs größten im Jahr 13 entdeckten Ambrosia-Bestände. Code intern Code LfL Kurzbeschreibung Fläche in m Gartenbauflächen bei Nürnberg-Boxdorf (Stadt Nürnberg) Ackerfläche Burghausen südlich Gewerbepark Lindach E (LKR Altötting) Straßenrand der Autobahn A8 und Grünflächen im Bereich der AS Dachau- SW (LKR Dachau) Lagerplatz Gartenbauabfälle, Wegrand bei Düllstadt (LKR Kitzingen) Straßenrand der Staatsstraße St2107 bei Endfelln (LKR Altötting) * 293 Kiesgrube bei Föching-Fellach (LKR Miesbach) * = keine eigenen Erhebungen erfolgt; Angabe KVB

38 38 Flächenzunahme durch Ausdehnung bestehender Bestände: Eine Flächenzunahme ist auch durch die Ausdehnung bestehender Ambrosia-Bestände gegeben. Dies betrifft insbesondere die Straßenvorkommen, die sich längs der Straße ausbreiten. Einige Straßen- Bestände weisen eine derart starke Zunahme auf, dass sie in die höhere Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft wurden (siehe Tab. 9, Kap. 6.7 ab S. 126). Straßenvorkommen fallen aber flächenmäßig relativ wenig ins Gewicht, da sie selbst bei größerer Länge mit nur zwei Meter Breite vom Asphaltrand gerechnet werden und so keine größeren Flächen zusammen kommen. Tab. 9: Straßenvorkommen der Beifuß-Ambrosie, die im Jahr 13 zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft wurden. Code intern Code LfL Kurzbeschreibung Individuenzahl Länge 13 Fläche Bemerkung Autobahn A8-Ost nördlich Bernau Staatsstraße St2550 südwestlich Hart Autobahn A3 südwestlich Ungelstetten 2 In beiden Fahrtrichtungen Ca ,4 km m 2 Teils in beiden Ca ,8 km m Fahrtrichtungen 2 Nur Fahrtrichtung Ca ,8 km m Norden Flächenabnahme durch nachhaltig bekämpfte Bestände: Durch das Ausscheiden von insgesamt 12 als nachhaltig bekämpft eingestuften Beständen im Jahr 13 hat die Fläche um m 2 abgenommen. Die Abnahme kompensiert die Flächenzunahme durch neu entdeckte Bestände (48.6 m 2 ) nur teilweise. In der Summe beträgt im Jahr 13 die Fläche aller 32 nachhaltig bekämpfter Bestände m 2. Die meisten der nachhaltig bekämpften Bestände sind von geringer Ausdehnung. Diskussion: Trotz der Vergrößerung der mit Ambrosia besiedelten Fläche von 32,98 ha im Jahr 07 auf 118,5 ha bis 13, ist der Anteil an der bayerischen Landesfläche nach wie vor sehr gering und beträgt im Jahr 13 nur 0,00168 %. Die Zunahme der Flächen ergibt sich in erster Linie durch die Entdeckung neuer Bestände und weniger durch die Ausdehnung bestehender Bestände. Die weitgehende Verhinderung der weiteren Ausdehnung bestehender Bestände ist ein Verdienst der durch das Aktionsprogramm initiierten Maßnahmen. Weniger wirksam waren die Maßnahmen an Straßenrändern, wo sich die Ausbreitung aber flächenmäßig weniger ausgewirkt hat. 2.6 Verteilung großer Bestände auf die Landkreise Wie viele Kreisverwaltungsbehörden (Landkreisen und kreisfreien Städte) sind von Ambrosia-Vorkommen betroffen? Welche Anteile entfallen dabei auf die Vorkommen an Bundesfernstraßen, für die die KVB nicht zuständig sind? Wie viele Bestände sind davon als nachhaltig bekämpft anzusehen?

39 39 Methode: Die sich über mehrere Landkreise erstreckenden Straßenvorkommen langer Abschnitt werden in der Auswertung mehrmals gezählt, so dass sich die Gesamtzahl der Bestände um 7 Bestände erhöht (13: 329 statt 322, 12: 286 statt 279). Ergebnisse: Tab. 10 und Tab. 11 zeigen die Anzahl der von Ambrosia betroffenen Kreisverwaltungsbehörden in den Jahren 12 und In 51 der 96 bayerischen KVB sind bis 12 große Bestände der Beifuß-Ambrosie aufgetreten. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht. Tab. 10: Kreisverwaltungsbehörden mit Ambrosia-Vorkommen im Jahr 12. Grün: in 3 Landkreisen sind die Ambrosia-Bestände nachhaltig bekämpft (jeweils nur Einzelvorkommen); blau: in 5 Landkreisen sind nur Vorkommen an Bundesfernstraßen bekannt. Nr. Nr KVB KVB (Kreisverwaltungsbehörde) Alle Bestände Nachhaltig bekämpft Bestände minus nachh Bek Bestände minus nachh Bek/ Straßen Bestände minus nachh Bek/ Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen (A B) 1 1 Aichach-Friedberg Altötting Ansbach LKR Aschaffenburg LKR Bad Kissingen Bamberg LKR Berchtesgadener Land Dachau Deggendorf LKR Dingolfing-Landau Donau-Ries Eichstätt Erlangen-Höchstadt Forchheim Freising Fürstenfeldbruck Haßberge Kelheim Kitzingen Kronach Kulmbach Landsberg am Lech Landshut LKR Lichtenfels Mühldorf am Inn München LKR Neuburg-Schrobenhausen Neumarkt i.d.o Nürnberger Land Passau LKR Pfaffenhofen an der Ilm Regensburg LKR sonstige Straßen (L K G)

40 40 Nr. Nr KVB KVB (Kreisverwaltungsbehörde) Alle Bestände Nachhaltig bekämpft Bestände minus nachh Bek Bestände minus nachh Bek/ Straßen Bestände minus nachh Bek/ Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen (A B) Rhön-Grabfeld Rosenheim LKR Roth Rottal-Inn Starnberg Traunstein Amberg Stadt Augsburg Stadt Bamberg Stadt Erlangen Fürth Stadt Landshut Stadt München Stadt Nürnberg Stadt Passau Stadt Regensburg Stadt Rosenheim Stadt Schwabach Würzburg Stadt sonstige Straßen (L K G) Summe A = Autobahnen, B = Bundesfernstraßen, L = Landstraßen, K = Kreisstraßen, G = Gemeindestraßen. Da sich fünf lange Autobahnbestände über mehrere Landkreise erstrecken, ist die Gesamtzahl der Bestände um sieben erhöht. 13 In 55 der 96 bayerischen KVB sind bis 13 große Bestände der Beifuß-Ambrosie aufgetreten. Die Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um vier Landkreise erhöht. Neu sind Vorkommen in den Landkreisen: Miesbach, Weilheim-Schongau, Amberg-Sulzbach und Erding. Bei den beiden letztgenannten sind die Neufunde nur an Bundesfernstraßen aufgetreten (für die die Landkreise nicht zuständig sind). Die meisten Bestände (mit mehr als 15 Beständen) kommen im Landkreis Roth (26x), im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (19x), der Stadt München (17x), im LKR Pfaffenhofen an der Ilm (16x) und im LKR Erlangen-Höchstadt (16x) vor. Bleiben die Vorkommen an Bundesfernstraßen unberücksichtigt, fallen neun Landkreise heraus. Einzig Bestände an Bundesfernstraßen weisen auf: Amberg-Sulzbach, Dachau, Deggendorf, Erding, Haßberge, Landsberg am Lech, Lichtenfels, Neumarkt i. d. O. und Stadt Rosenheim. Bleiben die 32 Bestände unberücksichtigt, die im Jahr 13 als nachhaltig bekämpft eingestuft wurden, fallen drei weitere Landkreise heraus: Bad Kissing, Kulmbach und Stadt Würzburg. Ohne die Bundesfernstraßen und die nachhaltig bekämpften Bestände kommen somit insgesamt bei 42 KVB 166 Bestände vor. Die Zahl der Landkreise, in denen die Ambrosia-Bestände nachhaltig bekämpft wurden, hat 13 in der Summe nicht zugenommen. Im Landkreis Landsberg am Lech, wo Ambrosia bereits nachhaltige bekämpft war, wurde im Jahr 13 neu ein großes Straßenvorkommen entdeckt.

41 41 Tab. 11: Kreisverwaltungsbehörden mit Ambrosia-Vorkommen im Jahr 13. Gelb: in vier Landkreisen wurden 13 erstmals Ambrosia-Bestände entdeckt; Grün: in 3 Landkreisen sind die Ambrosia-Bestände nachhaltig bekämpft (jeweils nur Einzelvorkommen); blau: in 9 Landkreisen sind nur Vorkommen an Bundesfernstraßen bekannt. Nr. Nr KVB KVB Alle Bestände Nachhaltig bekämpft Bestände minus nachh Bek Bestände minus nachh Bek/ Straßen Bestände minus nachh Bek/ Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen (A B) 1 1 Friedberg-Aichach Altötting Amberg-Sulzbach Ansbach LKR Aschaffenburg LKR Bad Kissingen Bamberg LKR Berchtesgadener Land Dachau Deggendorf LKR Dingolfing-Landau Donau-Ries Eichstätt Erding Erlangen-Höchstadt Forchheim Freising Fürstenfeldbruck Haßberge Kelheim Kitzingen Kronach Kulmbach Landsberg am Lech Landshut LKR Lichtenfels Miesbach Mühldorf am Inn München LKR Neuburg- Schrobenhausen Neumarkt i.d.o Nürnberger Land Passau LKR Pfaffenhofen an der Ilm Regensburg LKR Rhön-Grabfeld Rosenheim LKR Roth Rottal-Inn Starnberg Traunstein Weilheim-Schongau Amberg Stadt Augsburg Stadt Bamberg Stadt sonstige Straßen (L K G)

42 42 Nr. Nr KVB KVB Alle Bestände Nachhaltig bekämpft Bestände minus nachh Bek Bestände minus nachh Bek/ Straßen Bestände minus nachh Bek/ Bundesfernstraßen Bundesfernstraßen (A B) Erlangen Fürth Stadt Landshut Stadt München Stadt Nürnberg Stadt Passau Stadt Regensburg Stadt Rosenheim Stadt Schwabach Würzburg Stadt sonstige Straßen (L K G) Summe A = Autobahnen, B = Bundesfernstraßen, L = Landstraßen, K = Kreisstraßen, G = Gemeindestraßen. Da sich fünf lange Autobahnbestände über mehrere Landkreise erstrecken, ist die Gesamtzahl der Bestände um sieben erhöht. Diskussion: Die zunehmende Ausbreitung von Ambrosia an Straßen findet ihren Niederschlag in der steigenden Zahl der davon betroffenen Landkreise. Die meisten Neufunde großer Bestände konzentrieren sich hingegen auf die KVB, in denen bereits große Bestände bekannt sind. Das Motto wo viel ist, da ist noch mehr bestätigte sich auch 12/13. Die Ambrosia-Bestände der beiden neuen KVB ohne die Straßenvorkommen (Miesbach und Weilheim-Schongau) sind relativ klein und werden voraussichtlich bald als nachhaltig bekämpft einzustufen sein. 2.7 Kategorisierung nach Bedeutsamkeit Die großen Ambrosia-Bestände ( 100 Pflanzen) weisen in Ausdehnung, Individuenzahl und weiteren Merkmalen erhebliche Unterschiede auf. Es werden daher Größen-Kategorien unterschieden. Übersicht über die Einstufung der Bestände in Kategorisierung der Bedeutsamkeit Im Folgenden wird eine Kategorisierung der Großbestände nach ihrer Bedeutsamkeit vorgenommen, um einen Überblick über das Ausmaß der Ambrosia-Besiedlung in Bayern zu geben. Die Einstufung der Bedeutsamkeit ist eine Grundlage für die Prioritätensetzung von Gegenmaßnahmen und für die Abschätzung des Bekämpfungsaufwandes. Die Klassifizierung liefert auch eine Grundlage für den Vergleich der Befallslage innerhalb Bayerns und mit anderen Bundesländern. Methode: Die Kategorien der Bedeutsamkeit sind in Tab. 12 definiert (nähere Ausführungen in NAWRATH & ALBERTERNST 11a). Die Kategorisierung umfasst auch die kleinen Bestände <100 Pflanzen (Kategorie 1 und 2), die mit Ausnahme der Straßenvorkommen nicht Gegenstand der FOBAB-Studie sind. Die besonders gravierende Kategorie Bestandsregion kommt in Bayern bislang nicht vor (aber in anderen Bundesländern).

43 43 Tab. 12: Definition der Kategorien der Bedeutsamkeit von Beständen der Beifuß-Ambrosie. Ka teg Bezeichnung Kleine Gartenbestände Kleine Bestände außerhalb der Gärten Große Bestände 3a 3b 3c aufwändig Bestandskomplexe sehr aufwändig Straßenvorkommen langer Abschnitt Umfang der besiedelten Fläche Individuenzahl Samen bank Aus breitung Alter des Vorkommens Bekämpfung Zahl Flächentypen bis 99 klein nein nein ein Jahr Einfach einer bis bis bis Bestands-Region / klein mittel und <1000 m 2 oder 1000 m 2 (i.d.r m 2 ) groß > 1 ha lange Streifen > 1 km (mit Lücken) sehr groß > 100 ha Für die Einstufung sollten die meisten Kriterien zutreffen. nein (ja) ja ja ja ja nein ja ja längs der Straße ja wenige bis mehrere Jahre mehrere Jahre (bis Jahrzehnte) mehrere Jahrzehnte Einfach ein Jahr (wenige) mehrere Jahre (bis Jahrzehnte) aufwändig sehr aufwändig einer einer bis wenige mehrere meist nur einer viele Ergebnisse: Tab. 13 gibt eine Übersicht über die Bedeutsamkeit der in den Jahren 06/07 bis 13 jeweils neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie in Bayern und Aufstufungen bereits entdeckter Bestände in eine höhere Kategorie. Tab. 13: Übersicht über die Bedeutsamkeit der in den Jahren 06/07 bis 13 jeweils neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie in Bayern und Aufstufungen bereits entdeckter Bestände in eine höhere Kategorie. Jahr 06/ Sum Große Bestände ohne Straßen Große Bestände an Straßen Bestandskomplex Straßenvorkommen langer Abschnitt Summe Aufstufung in Bestandskomplex Aufstufung in Straßenvorkommen langer Abschnitt Aufstufung bereits entdeckter Bestände

44 44 Tab. 14 und Tab. 15 zeigt die Bedeutsamkeit der in den Jahren 12 und 13 neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie im Vergleich mit der Gesamtauswertung aller bis 12 bzw. 13 bekannten Bestände. Die Kategorie Große Bestände ist zudem nach Individuenzahl und Fläche feiner in drei Stufen aufgegliedert (3a, 3b, 3c). Tab. 14: Bedeutsamkeit der im Jahr 12 neu entdeckten im Vergleich mit allen bis 12 bekannt gewordener Ambrosia-Bestände. Kategorie Neue Bestände im Jahr 12 (n=45) Alle Bestände 07 bis 12 (n=279) Zahl % Zahl % Tab. 15: Bedeutsamkeit der im Jahr 13 neu entdeckten im Vergleich mit allen bis 13 bekannt gewordener Ambrosia-Bestände. Kategorie Neue Bestände im Jahr 13 (n=43) Alle Bestände 07 bis 13 (n=322) Zahl % Zahl % 3a Große 100 bis 1000 Pfl und <1000 m , ,5 3b Bestände 1000 bis 9999 Pfl oder 1000 m 2 44, ,9 3c Pfl i.d.r m 2 0 0,0 12 4,3 4 Bestandskomplex 2 4,4 8 2,9 5 Straßenvorkommen langer Abschnitt 1 2,2 7 2,5 Nachhaltig bekämpft ,5 Nicht untersucht ,4 Summe , ,0 3a Große 100 bis 1000 Pfl und <1000 m , ,8 3b Bestände 1000 bis 9999 Pfl oder 1000 m , ,8 3c Pfl i.d.r m ,0 4 Bestandskomplex 1 2,3 11 3,4 5 Straßenvorkommen langer Abschnitt ,1 Nachhaltig bekämpft ,9 Nicht untersucht ,9 Summe Neue Bestände/Aufstufungen 12: 42 der 45 neuen Bestände (93,3 %) sind zu etwa gleichen Teilen der Kategorie 3a und 3b zuzuordnen. Die Kategorie 3c ist nicht vertreten. Zwei der neuen Bestände sind den Bestandskomplexen zuzuordnen: - 260/LfL245 (B299 südlich Neumarkt-Sankt Veit) - 284/LfL251 (Parleiten)

45 45 ein Bestand ist den Straßenvorkommen langer Abschnitt zuzuordnen: - 274/LfL277 (A92 bei Oberschleißheim) Aufgestuft wurde aufgrund der Individuenzahl- und Flächenzunahme ein Großbestand in die höhere Kategorie Bestandskomplex": - 6/LfL197 (Poppendorf, 11 entdeckt) Aufgestuft wurde aufgrund der Individuenzahl- und Flächenzunahme ein Straßen- Großbestand in die höhere Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt : - 133/LfL140 (A6 n Moosbach, 09 entdeckt) Neue Bestände/Aufstufungen 13: 29 der 43 neuen Bestände (67,4%) sind der Kategorie 3a zuzuordnen. Der Anteil ist deutlich höher als im Jahr 12. Auf die Kategorie 3b entfallen 13 Bestände (30,2 %). Die Kategorie 3c ist nicht vertreten. Ein neuer Bestand ist den Bestandskomplexen zuzurechnen: - 323/LfL325 (Nürnberg-Boxdorf) Neue Straßenvorkommen langer Abschnitt sind keine hinzugekommen Aufgestuft wurde aufgrund der Individuenzahl- und Flächenzunahme ein Großbestand in die höhere Kategorie Bestandskomplex": - 140/LfL117 (Röttenbach, 09 entdeckt) Aufgestuft wurden aufgrund der Individuenzahl- und Flächenzunahme drei Straßen- Großbestände in die höhere Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt : - 198/LfL3 (A8-Ost n Bernau, 11 entdeckt) - 275/LfL278 (St2550 sw Hart, 12 entdeckt) - 279/ LfL282 (A3 sw Ungelstetten, 12 entdeckt) Der Vergleich der Bedeutsamkeit aller Bestände 12 mit 13 weist bei Bestandskomplexen" und Straßen lange Abschnitte eine leichte Zunahme auf; andererseits bei den Großbeständen ein Rückgang der besonders großen Bestände (3b, 3c) zugunsten der kleineren Bestände (3a). Diskussion: Der relativ geringe Anteil von Beständen der besonders bedeutenden Kategorien Bestandskomplex und Straßenvorkommen langer Abschnitt bei den Neufunden bzw. den bereits bekannten Beständen zeigt, dass in Bayern die Befallslage noch nicht so gravierend ist, wie in anderen Ländern (beispielsweise Ungarn, Frankreich, Norditalien) oder in Deutschland der stark mit Ambrosia besiedelten Niederlausitz (Ost-Brandenburg). Das Alter der meisten Bestände ist noch nicht sehr hoch (siehe Kap. 2.8 ab S. 46) und die Samenbank daher noch nicht sehr umfangreich. Die Voraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg von Bekämpfungsmaßnahmen sind daher derzeit noch sehr günstig. Es ist aber nicht gelungen die weitere (wenn auch geringe) Zunahme von Beständen der hohen Bedeutsamkeitsstufe

46 46 Bestandskomplexe und Straßen lange Abschnitte zu verhindern, bzw. deren Zahl durch wirksame Bekämpfungsmaßnahmen zu reduzieren. Als Erfolg des Aktionsprogramms ist zu werten, dass bei den meisten Nicht-Straßen-Beständen die weitere Ausdehnung weitgehend verhindert wurde. Es ist zu erwarten, dass zukünftig noch weitere, bislang übersehene Bestandskomplexe entdeckt werden (zur Abschätzung der Dunkelziffer siehe Kap. 11 ab S. 190). An Straßen ist aufgrund des guten Untersuchungsstandes weniger mit Neufunden, als mit weiteren Aufstufungen aufgrund von Verdichtung bestehender Vorkommen zu rechnen, wenn die Bekämpfungsbemühungen nicht gesteigert werden. 2.8 Alter der 12 entdeckten großen Bestände: Neubestände oder bislang übersehene Altbestände? Handelt es sich bei den neu entdeckten großen Beständen um neu entstandene Bestände (durch Einschleppung oder Ausbreitung) oder um schon länger bestehende Vorkommen, die bislang übersehen wurden (Altbestände)? Diese Information ist wichtig um den Ausbreitungsprozess beurteilen zu können. Methode: Für alle neuen Bestände wird abgeschätzt, wie viele Jahre sie bereits eine Individuenzahl 100 Pflanze aufweisen (nicht der Zeitpunkt des ersten Auftretens einzelner Pflanzen). Grundlage der Bewertung sind die in den letzten Jahren gewonnenen Erfahrungen zur Ausbreitungsfähigkeit von Ambrosia auf den unterschiedlichen Flächentypen. So ist die Beifuß-Ambrosie an Straßen in der Lage, innerhalb weniger Jahre große Bestände aufzubauen und sich über ein längeres Stück längst der Straße auszubreiten. Es werden fünf Größen-Klassen unterschieden (siehe Tab. 16). Die Auswertung erfolgte nur für die Daten des Jahres 12. Tab. 16: Größenklassen zur Abschätzung des Alters der neu entdeckten großen Bestände der Beifuß-Ambrosie. Klasse Alter Bemerkung Neubestand im Fundjahr 0 Jahre 100 Pflanzen erst seit Fundjahr; Fund des Vorkommens im Jahr der Einschleppung Neubestand 0-1 Jahre 100 Pflanzen im Jahr des Fundes oder im Vorjahr Neubestand, älter 1-3 Jahre 100 Pflanzen erst kurze Zeit Altbestand >3 bis 10 Jahre 100 Pflanzen schon längere Zeit Altbestand, sehr alt >10 Jahre 100 Pflanzen schon lange Gut abzuschätzen ist das Alter der Ambrosia-Funde an Straßen, die bereits in den Vorjahren auf Vorkommen der Beifuß-Ambrosie abgesucht wurden. In manchen Fällen wurden bereits Pflanzen gefunden, die aber noch keine 100 Individuen aufwiesen. Bei sechs Beständen ist keine Abschätzung möglich, insbesondere da sie 12 aufgrund später Meldung noch nicht erhoben werden konnten. Ergebnisse: 15,1 % der Bestände wurden im Jahr ihrer Einschleppung gefunden. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Einschleppung durch stark mit Samen der Ambrosie

47 47 belastete Erde im Rahmen von Baumaßnahmen. Weitere 22,2 % bzw. 37,8 % der großen Bestände sind 0-1 Jahre bzw. 1-3 Jahre vorhanden. Altbestände, die bereits längere Zeit bestehen (>3 Jahre), sind mit 11,1 % vertreten. Diskussion: Bei den meisten Beständen handelt es sich um relativ junge Bestände, was insbesondere für die Vorkommen an Straßen gilt. Die Befunde zeigen, dass die Beifuß- Ambrosie sich in einer weiteren Ausbreitung befindet bzw. weitere Neueinschleppungen stattfinden. 13,3% 15,6% Neubestand im Fundjahr 11,1% 37,8% 22,2% Neubestand Neubestand, älter Altbestand unbekannt Abb. 12: Alter der neu entdeckten großen Bestände im Jahr 12 (n=45). Erläuterung der Kategorien siehe Tab Beschreibung neu entdeckte Großbestände Im Folgenden werden allen neu entdeckten Bestände der höheren Befallskategorie Bestandskomplexe der Jahre 12 und 13 vorgestellt, sowie eine Auswahl der Kategorie Großbestände, die durch die Autoren selber entdeckten wurden. Die Straßenvorkommen sind in Kap. 6.6 ab S. 119 behandelt. Weiterhin werden die aufgrund Ausdehnung in höhere Kategorie aufgestuften Bestände vorgestellt. Die meisten Vorkommen wurden im Rahmen gezielter Suche im Rahmen der Dunkelziffer- und Straßenuntersuchung und bei Nebenbeikontrollen auf den Fahrstrecken zu den Untersuchungsflächen entdeckt. Im Folgenden werden alle Bestände der höheren Kategorien Bestandskomplex, sowie alle durch die Autoren selbst entdeckten, neuen großen Bestände näher beschrieben Neufunde im Jahr 12 Neumarkt-Sankt Veit (260/LfL245) - Bestandskomplex Lage: Stadt Neumarkt Sankt-Veit, LKR Mühldorf am Inn, Entdeckung: Bürgermeldung an den Landkreis, Der Bestand wurde aufgrund der Ambrosia-Vorkommen auf mehreren Flächentypen und der großen Gesamtfläche (etwa 1,66 ha) der Flächenkategorie Bestandskomplex zugerechnet.

48 48 Das gesamt Ausmaß des Vorkommens wurde erst bei Geländeerhebungen im Jahr 13 ermittelt. Die Individuenzahl betrug im Jahr 13 etwa 6575 Individuen. Die belastete Erde eines vermutlich bereits vorher bestehenden Vorkommens wurde beim Bau der Bundesstraße B299neu an verschiedene Stellen verteilt. Betroffen sind Straßenränder und Straßenbegleitflächen (Graben, Böschungen), angrenzende Ackerflächen, eine Lagerfläche für Erdmaterial und eine Bahnböschung. Abb. 13: Ambrosia-Vorkommen in Neumarkt-Sankt Veit (LfL-Nr. 245/ 260) - Im Jahr 12 neu entdeckter Bestandskomplex. Rote Umgrenzung: Ausdehnung nach Angaben des Ambrosia-Ansprechpartners im LKR Mühldorf und eigenen Erhebungen. Das etwa 1,66 ha große Vorkommen umfasst die Flächentypen: Straßenrand und Straßenbegleitflächen (Graben, Böschungen), angrenzende Ackerflächen, Lagerfläche für Erdmaterial, Bahnböschung. Luftbild: DOP Bayerische Vermessungsverwaltung, Erhebung Parleiten (284/LfL251) - Bestandskomplex Lage: Stadt Geisenfeld OT Parleiten, LKR Pfaffenhofen an der Ilm, Entdeckung: Bürgermeldung an den Landkreis, Der Bestand wurde aufgrund der Ambrosia-Vorkommen auf mehreren Flächentypen (Wildacker, Lagerplatz, Wegrand, Maisacker), der Gesamtfläche von >1 ha und dem angenommenen schon langjährigem Vorkommen der Flächenkategorie Bestandskomplex zugerechnet. Im Jahr 12 konnte aufgrund der späten Meldung an die LfL (19. Nov. 12) keine Geländeerhebungen mehr vorgenommen werden. Die vorläufige Einstufung in die Kategorie Bestandskomplex hat sich bei der Geländeerhebung im Jahr 13 bestätigt. Die 13 beobachtete Individuenzahl lag hingegen unter den Kriterien für Bestandskomplexe. Wahrscheinlich lagen die Individuenzahlen in der Vergangenheit noch höher, da auf Teilflächen, insbesondere einem brachen Wildacker, durch eine kompetitive Vegetationsbedeckung in Folge der Sukzession die Keimung gehemmt ist.

49 49 Abb. 14: Ambrosia-Vorkommen bei Geisenfeld-Parleiten (284/LfL251) - im Jahr 12 gemeldeter Bestandskomplex. Grüne Pfeile: Vorkommen nach Angaben des Ambrosia-Ansprechpartners im LKR Pfaffenhofen ( J. Stadler ). Die Fläche ist in der Meldung mit 2 ha angegeben. Luftbild: DOP Bayerische Vermessungsverwaltung. Ackerfläche Hallbergmoos-Margaretenweg (248/LfL242) Lage: Hallbergmoos, Landkreis Freising, Entdeckung: B. Alberternst, Mehr als 5000 Ambrosia-Pflanzen wurden Mitte Juli auf einer innerörtlichen Ackerfläche zwischen den Straßen Im Jägerfeld, Mathildenstraße, Tassiloweg und Theresienstraße in Hallbergmoos gefunden. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurde Dill kultiviert, der kurze Zeit zuvor geerntet worden war. Die Ambrosien wuchsen verstreut auf der gesamten Ackerfläche, mit einem Vorkommensschwerpunkt am südwestlichen Rand der Fläche. Das Dillfeld wurde kurze Zeit vor der Untersuchung mit einem Herbizid behandelt, das zum Absterben bzw. zur Schädigung der meisten Dill- und Ambrosia-Pflanzen geführt hat. Viele Ambrosien waren gelb verfärbt oder bereits abgestorben (Abb. 16). Einige Ambrosien waren nur relativ wenig vom Herbizid erfasst worden und noch vergleichsweise grün. Eine Regeneration bei diesen Ambrosia-Pflanzen erschien zum Zeitpunkt der Untersuchung wahrscheinlich. Zudem waren zahlreiche Ambrosien am Rand der Fläche nicht mit dem Herbizid behandelt worden. Eine

50 50 große Zahl dieser Pflanzen war unbeeinträchtigt und bis zu 1 cm groß. Das betroffene Feld grenzt unmittelbar an den besiedelten Bereich in Hallbergmoos an. Eine Pflanze wurde bereits abseits vom Feld zwischen einem Gartenzaun und einem Weg zwischen Häusern gefunden. Der zufällig vor Ort angetroffene Besitzer der Fläche (nicht der Nutzer die Fläche ist verpachtet) berichtete, dass vor vielen Jahren (keine genauere Angabe) Sonnenblumen auf der Fläche kultiviert wurden. Vermutlich wurden die Ambrosien mit den Sonnenblumensamen auf die Fläche gebracht und im Laufe der Zeit durch die Bodenbearbeitung ausgebreitet. Abb. 15: Ambrosia-Vorkommen auf einem Dillfeld in Hallbergmoos (248/LfL242) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen. Rote Umgrenzung: Wuchsbereich von Ambrosia. Sehr zahlreiche kommen die Ambrosien im südwestlichen Teil der Fläche vor (rot schraffiert). Von dem Feld östlich der Jägerstraße ist bereits ein großes Ambrosia-Vorkommen (LfL-Nr. 124) bekannt. Luftbild: DOP Bayerische Vermessungsverwaltung 12. Abb. 16: Ambrosia-Vorkommen auf einem Dillfeld in Hallbergmoos (248/LfL242). Die meisten Ambrosien sind durch eine Herbizid-Behandlung geschädigt. Fotos: , B. Alberternst.

51 51 Der große Umfang des Vorkommens deutet darauf hin, dass die durchgeführten Pflanzenschutzmaßnahmen in Bezug auf die Ambrosie unzureichend waren. Vermutlich ist das Vorkommen schon mehrere Jahre vorhanden. Das Hauptvorkommen befand sich um die Gauss-Krüger-Koordinaten (Geographische Koordinaten WGS 84: ). Schotterfläche am Ackerrand bei Goldach (249/LfL243) Lage: Hallbergmoos Ortsteil Goldach, Landkreis Freising, Entdeckung: B. Alberternst, In Hallbergmoos-Goldach wurden auf einer Schotterfläche am Rand der Straße Am Bach, Nähe der Kreuzung Schönstraße/ Zenger Straße zwischen Straße und Weizenfeld ca. 500 Ambrosia-Pflanzen gefunden (Abb. 19). Abb. 17: Ambrosia-Vorkommen in Hallbergmoos-Goldach auf einer geschotterten Fläche zwischen Acker und Straße (249/LfL243) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen. Rote Umgrenzung: Wuchsbereich. Luftbild: DOP Bayerische Vermessungsverwaltung 12. Abb. 18: Einzelne Ambrosien kommen bereits bis 3 m weit im angrenzenden Weizenfeld vor. Ein Aussamen und eine Verschleppung von Samen über die Fläche bei der Bodenbearbeitung sollte verhindert werden. Foto: , B. Alberternst.

52 52 Abb. 19: Ambrosia-Vorkommen in Hallbergmoos-Goldach auf einer geschotterten Fläche zwischen Acker und Straße (249/LfL243) - im Jahr 12 entdecktes Großvorkommen. Blick auf den westlichen Teil der Schotterfläche. Die etwa 500 Ambrosia-Pflanzen wuchsen verstreut auf der gesamten Schotterfläche, die meisten Pflanzen treten jedoch im Westen der Fläche (Bild rechts) auf. Fotos: , B. Alberternst. Die Ambrosien wuchsen verstreut auf der ca. m x 8 m großen Fläche, mit einem deutlichen Vorkommensschwerpunkt im Westen der Fläche. In einer nahegelegenen Intensivgrünlandfläche wurden keine Ambrosien gefunden, während im angrenzenden Weizenfeld bereits einzelne Ambrosia-Pflanzen bis 3 Meter in den Acker hinein auftraten. Ambrosia wurde vermutlich mit Schotter oder Erde eingeschleppt. Gauss-Krüger-Koordinaten: (als geographische Koordinaten WGS 84: ). Grünanlage bei Sporthalle Unterföhring (250/LfL243) Lage: Gemeinde Unterföhring, Landkreis München, Entdeckung: B. Alberternst, Auf einer neu angelegten, noch nicht eingesäten Grünanlage vor einer neu gebauten Sporthalle in der Jahnstraße wurden Mitte Juli ca. 1 Ambrosia-Pflanzen gefunden. Die Ambrosien wuchsen verstreut auf der ca. 30 m x 30 m großen Fläche und waren ca. 5 bis 40 cm groß. Lage um die Gauss-Krüger-Koordinaten: (als geographischen Koordinaten WGS 84: ). Die breite Verteilung der Ambrosien auf der Fläche spricht für eine Einschleppung mit Erde oder eine Verteilung bereits vorhandener Ambrosia-Samen bei Erdarbeiten. Auf der Fläche wurde während der Bauphase Erde bzw. Baumaterial gelagert (s. Luftbild Abb. 21) während der Bauphase). Möglicherweise wurden hier mit Erde Ambrosien eingebracht oder auf der Fläche verteilt. Das jüngere Luftbild (Abb. ) zeigt die Fläche nach Abschluss der Bauarbeiten. Die Dunkelfärbung eines Teils der Fläche deutet auf eine Einbringung von Humus bzw. Erde hin. Die Ambrosien wachsen nur im Bereich der Erd- bzw. Humuseinbringung. Dieses legt die Vermutung nahe, dass die Samen mit dem aufgebrachten Material eingeschleppt wurden.

53 53 Abb. : Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Luftbild nach Fertigstellung. Rote Umgrenzung: Wuchsbereich. Die Baumaterialien sind abtransportiert, die Fläche eingeebnet und mit einigen Bäumen bepflanzt. Die dunkle Färbung deutet auf eine Einbringung von Erde/Humus auf die Fläche hin. In genau diesem Bereich der Erdauftragung wuchsen die Ambrosia-Pflanzen. DOP Bayerische Vermessungsverwaltung Nov 12. Abb. 21: Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Luftbild während der Baumaßnahmen. Rote Umgrenzung: Wuchsbereich. Auf dem Luftbild ist zu erkennen, dass auf der betreffenden Fläche während der Bauarbeiten Erde/Baumaterial gelagert wurde. Orthophoto googleearth (Befliegungsdatum ).

54 54 Abb. 22: Fotos des Ambrosia-Vorkommen bei der Sporthalle in Unterföhring (250/LfL241). Etwa 1 Exemplare wuchsen verstreut auf der neu angelegten Fläche. Fotos: ; B. Alberternst. Schnittblumenfeld in Burghausen-Anton-Riemenschneider-Straße (270/ LfL250) Abb. 23: Ambrosia-Vorkommen auf einem Schnittblumenfeld in der Ortslage von Burghausen (270/LfL250) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Rote Umgrenzung: Wuchsbereich. Das Vorkommen umfasste etwa 150 überwiegend recht große Pflanzen. Kartengrundlage: DOP Bayerische Vermessungsverwaltung. Erhebungen: Lage: Stadt Burghausen, Landkreis Altötting. Entdeckung: S. Nawrath, Das Vorkommen wurde am als Nebenbeikontrolle im Rahmen des Ambrosia- Monitorings im Auftrag des StMUG von S. Nawrath gefunden. Es handelt sich um ein

55 55 Schnittblumenfeld gegenüber der Anton-Riemenschneider-Straße Haus-Nr. 45. Gauss- Krüger-Koordinate: Insgesamt handelte es sich um ca. 150 überwiegend große Pflanzen. Abb. 24: Schnittblumenfeld mit Ambrosia-Vorkommen in der Ortslage von Burghausen (270/LfL250) - im Jahr 12 neu entdecktes Großvorkommen. Detailansicht der Ambrosia-Pflanzen. Die Pflanzen waren bereits beim Ausstreuen der Samen. Fotos: , S. Nawrath. Aufgrund der fortgeschrittenen Vegetationsentwicklung mit Reife der Pflanzen war es in diesem Jahr schon zu spät für eine Bekämpfung. In den Folgejahren ist mit dem erneuten Auftreten der Beifuß-Ambrosie zu rechnen Neufunde im Jahr 13 Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) Bestandskomplex Lage: Stadt Nürnberg, Ortsteil Boxdorf und Großgründlach, Entdeckung: S. Nawrath, Teilfläche 1 Steinacher Straße : ca. 1,35 ha, ca Pflanzen auf Gemüsekulturen: Kürbis, Kohl, Sellerie, Spargel, Zwiebeln, Brache, Straßenrand. WGS84: ; Gauss-Krüger: Teilfläche 2 Wiesbadener Straße : ca 1,6 ha, ca Pflanzen auf Gemüse-, und Blumenkulturen, Brachen, Ackerflächen (Getreide, Mais), Lagerplatz und um ein Foliengewächshaus. WGS84: ; Gauss-Krüger: Zum Erhebungszeitpunkt ist auf einigen Parzellen bereits eine Bodenbearbeitung erfolgt. Eventuell sind noch mehr Flächen betroffen, bzw. die Individuenzahl höher gewesen. Viele (überwiegend große Pflanzen) sind zur Samenreife gelangt.

56 56 Abb. 25: Ambrosia-Vorkommen westlich Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) - im Jahr 13 neu entdeckter Bestandskomplex. Das Vorkommen umfasste etwa Pflanzen auf 2,95 ha. Es umfasst zwei Teilflächen: Nord: Wiesbadener Straße, und Süd: Steinacher Straße. Grüne Line: Abgegangene Route. Rote Punkte: Fundpunkte von Ambrosia. Die Bestandsfläche wurde aus Zeitgründen nicht komplett begangen. Orthophotos: googleearth. Erhebung S. Nawrath, Abb. 26: Ambrosia-Vorkommen westlich Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) - im Jahr 13 neu entdeckter Bestandskomplex. Detailansichten. Blaue Linie: Umgrenzung der Bestandsfläche. Grüne Line: Abgegangene Route. Rote Punkte: Fundpunkte von Ambrosia. Die Bestandsfläche wurde aus Zeitgründen nicht komplett begangen. Orthophotos: googleearth. Links: Teilfläche 1 Steinacher Straße : ca. 1,35 ha, ca Pflanzen auf Gemüsekulturen. Rechts: Teilfläche 2 Wiesbadener Straße : ca. 1,6 ha, ca Pflanzen auf Gemüse-, und Blumenkulturen, Brachen, Ackerflächen (Getreide, Mais), Lagerplatz und um ein Foliengewächshaus. Erhebung S. Nawrath,

57 57 Abb. 27: Fotos des Ambrosia-Vorkommens westlich Nürnberg-Boxdorf. (323/LfL325). Links: Teilfläche 1 Steinacher Straße : Ambrosia in einem noch nicht geernteten Kohlacker und angrenzenden Streifen ohne Anbau.Rechts: Teilfläche 2 Wiesbadener Straße : Ambrosia- Massenbestand auf einem ungenutzten Teilstück. Fotos: , S. Nawrath. Grünlandeinsaat Burghausen-Lehnerfeld zwischen Gleisen und Photovoltaikanlage (294/LfL300) Lage: Stadt Burghausen, Landkreis Altötting, Entdeckung: B. Alberternst, Am wurde in Burghausen-Lehnerfeld zwischen Eisenbahnschienen und Photovoltaikanlage auf frisch gemähtem, lückigem Einsaat-Grünland ein Bestand von etwa 60 Ambrosia-Pflanzen gefunden. Die Ambrosien waren frisch gekeimt oder nachgetrieben und wuchsen locker auf der Fläche verteilt (siehe Abb. 29). Abb. 28: Ambrosia-Vorkommen auf einer frisch gemähten Grünlandeinsaat in Burghausen- Lehnerfeld (294/LfL300) im Jahr 13 neu entdecktes Großvorkommen. Die Ambrosien waren frisch gekeimt oder nachgetrieben und wuchsen locker auf der Fläche verteilt. Fotos: , B. Alberternst.

58 58 Die relativ hohe Anzahl der Ambrosien und die Verteilung der Pflanzen auf der Fläche lassen darauf schließen, dass hier vermutlich eine Samenbank der Art vorhanden ist und der Bestand vor der Mahd wahrscheinlich mehr als hundert Individuen umfasst hat. Gauss-Krüger- Koordinaten: um (als Geographische Koordinaten WGS 84: um: ). Abb. 29: Ambrosia-Vorkommen in Burghausen-Lehnerfeld (294/ LfL300) im Jahr 13 neu entdecktes Großvorkommen. Rot Punkte: Funde der Beifuß-Ambrosie, grün: abgefahrene beziehungsweise abgelaufene Strecke. Orthophoto: googleearth. Erhebung: Lagerplatz für organische Abfälle in Düllstadt (299/LfL290) Lage: Schwarzach OT Düllstadt, Landkreis Kitzingen, Entdeckung: , B. Alberternst. Der etwa 400 Ambrosia-Pflanzen umfassende Bestand wurde bei den flächendeckenden Untersuchungen zur Ermittlung der Dunkelziffer am auf einem Lagerplatz für organische Abfälle östlich von Düllstadt und an einem zuführenden Weg gefunden. Das Vorkommen befand sich zwischen einem Teich und einem Waldstück nördlich der Atzhäuser Straße. Lage um die Gauss-Krüger Koordinaten: (Geographische Koordinaten WGS 84 um ). Die Ambrosien wurden hier wahrscheinlich mit organischen Abfällen einer Großgärtnerei eingeschleppt.

59 59 Abb. 30: Ambrosia-Vorkommen im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) - im Jahr 13 entdecktes Großvorkommen. Erhebungsdatum: Rote Punkte: Funde der Beifuß-Ambrosie. Orthophoto: googleearth. Abb. 31: Fotos des Ambrosia-Vorkommens im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) Bereich Zufahrt. Links: Weg zum Abfalllager (links, am Waldrand); Ambrosien wachsen beidseits des Weges. Rechts: Zugang zum Abfalllager, die Ambrosien befinden sich überwiegend am rechten Wegrand, treten aber auch am Waldrand und am Rand des Abfalllagers auf. Fotos: , B. Alberternst.

60 60 Abb. 32: Fotos des Ambrosia-Vorkommens im Bereich eines Lagerplatzes für organische Gartenbauabfälle östlich Düllstadt (299/LfL290) - Lagerplatz. Links: Organischer Abfall einer Gärtnerei (links). Die Ambrosien wuchsen im Umfeld. Rechts: Ambrosien am Wegrand. Fotos: , B. Alberternst Beschreibung der Aufstufungen in Bestandskomplexe Aufstufungen im Jahr 12 Poppendorf (6/LfL197) Lage: Gemeinde Heroldsbach, LKR Erlangen-Höchstadt (liegt direkt am südlichen Ortsrand der Nachbargemeinde Heroldsbach-Poppendorf, LKR Forchheim). Die Erhebung im Herbst 12 hat ergeben, dass Ambrosia bereits weit in die angrenzenden konventionell bewirtschafteten Ackerflächen vorgedrungen ist (Abb. 18). Die Ausbreitung erfolgte vermutlich im Rahmen der regulären Bodenbearbeitung ausgehend von Pflanzen am Rand der ursprünglichen Befallsfläche. Die besiedelten Biotope umfassen Kartoffel- Grabeland, Ackerbrache, Waldrand, Weizenacker. Die Individuenzahl wurde im Sommer 12 auf Pflanzen geschätzt. Abb. 34 zeigt die Verbreitungssituation von Ambrosia am Abb. 33: Ambrosia in gegrubbertem Stoppelacker südlich Poppendorf (6/LfL197) im Jahr 12. Ausgehend von dem Hauptvorkommen (siehe Hintergrund) hat sich Ambrosia in den angrenzenden Acker ausgebreitet. Die regenerierten Pflanzen hatten bereits reife Samen ausgebildet. Foto: , S. Nawrath.

61 61 Abb. 34: Verbreitungssituation von Ambrosia südlich Poppendorf (6/LfL197) im Jahr 12. Rote Punkte: Funde der Beifuß-Ambrosie. Das von dichten Punktketten umgrenzte Kartoffel- Grabeland wurde nur teilweise begangen. Hier standen die meisten Pflanzen. Insgesamt umfasste der Bestand etwa Ambrosia-Pflanzen. Blaue Linie: Begangene Strecke. Ambrosia hat sich ausgehend von der ursprünglichen Befallsfläche bereits weit in die angrenzenden, konventionell bewirtschafteten Ackerflächen ausgebreitet. Erhebung Orthophoto: bing DigitalGlobe, GeoEye Aufstufungen im Jahr 13 Röttenbach-Klebheimer Straße (140/LfL117) Lage: Gemeinde Röttenbach, LKR Erlangen-Höchstadt. Flächentypen: Ackerfläche, Ackerbrache, Feldweg, Schnittblumenfeld, Streuobstneuanlage. Ausbreitung auf angrenzende Kompensationsfläche, wo auf Ackerland eine Streuobstwiese mit Eidechsenquartiere und Grünflächen angelegt wurde. Bei der Anlage der Kompensationsfläche wurde wahrscheinlich mit Ambrosia-Samen belastete Erde der angrenzenden Fläche verteilt. Aufgrund der Ausdehnung des Bestandes auf mehrere neue Biotoptypen (Streuobstwiese, Eidechsenquartiere, Grünflächen) bei weiterhin hoher Individuenzahl (> Pflanzen) erfolgte die Aufstufung in die Kategorie Bestandskomplexe. Abb. 35 zeigt die Verbreitungssituation von Ambrosia am

62 62 Abb. 35: Verbreitungssituation von Ambrosia westlich Röttenbach (140/LfL117) im Jahr 13. Rote Punkte: Funde der Beifuß-Ambrosie. Der Maisacker um den gelben Punkt wurde nur teilweise begangen hier standen noch erheblich mehr Pflanzen. Insgesamt umfasste der Bestand etwa Ambrosia-Pflanzen. Blaue Linie: Begangene Strecke. Die östlichen Vorkommen gehen auf eine Ausdehnung des Bestandes auf mehrere neue Biotoptypen (Streuobstwiese, Eidechsenquartiere, Grünflächen) zurück. Erhebung: Orthophoto: bing DigitalGlobe, GeoEye Witterungsverlauf Der Reproduktionserfolg der Beifuß-Ambrosie wird stark von den Witterungsbedingungen beeinflusst. Für die Samenbildung sind insbesondere die mittleren Temperaturen im Spätsommer und Herbst zur Zeit der Blüte und Fruchtreife (August, September und Oktober) von Bedeutung. Ein kühler und nasser Witterungsverlauf in dieser Zeit kann die Fruchtreife verzögern oder unterbinden. Die gilt insbesondere auch für spät gekeimte Pflanzen. Trocken- und /oder Hitzephasen im Sommer können die Entwicklung ebenfalls bremsen bzw. sogar zum Absterben der Pflanzen führen. Ambrosia gilt zwar als wärmeliebende Art, aber nur in Zusammenhang mit ausreichender Feuchtigkeit profitiert die Art davon. Dies ist der Grund warum Ambrosia in der submediterranen Zone weitgehend auf die bodenfeuchten Fließgewässerauen beschränkt ist. Die Witterungsbedingungen sind für die Bekämpfungskonzepte von Bedeutung. So liegt der optimale Zeitpunkt der Bekämpfungsmethode Mahd in warmen und feuchten Jahren früher als in kühlen oder trockenen Jahren. Nähere Ausführungen zu den Auswirkungen der natürlichen Faktoren auf die Bestandsentwicklung siehe Kap. 4.5 ab S. 91.

63 63 Jahr 12 Zusammenfassende Bewertung des Witterungsverlauf 12: Die Witterungsbedingungen im Jahr 12 waren für Ambrosia günstig, so dass die Pflanzen früh zur Fruchtreife gelangen konnten (ebenso wie im Vorjahr 11). Nach den zu warmen Monaten Dezember und Januar kam es Anfang Februar zu einem Kälteeinbruch mit bis zu - C ohne Schneebedeckung. Der Kahlfrost führte zu teils großen Schäden an den Winterkulturen (Getreide, Ölfrüchte). Für die Ambrosia war der Frost unproblematisch. Die dadurch aufgelockerten Kulturen boten Ambrosia (zusammen mit anderen Unkräutern) im Frühjahr teils sehr günstige Entwicklungsmöglichkeiten in Ackerkulturen. Im August lag die Durchschnittstemperatur bei 18,5 Grad, das ist 1,4 Grad wärmer als das Mittel der Periode von 1981 bis 10 (siehe Abb. 36). Der heißeste Tag des Monats war der 19. August. Die Fruchtentwicklung von Ambrosia wurde durch die Wärme sehr begünstigt. An vielen Fundstellen hatte Ambrosia Ende August bereits erste reife Samen gebildet. Abb. 36: Höchsttemperaturen in München im August 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Die Durchschnittstemperatur lag bei 18,5 Grad, das ist 1,4 Grad wärmer als das Mittel der Periode von 1981 bis 10. Quelle der Grafiken: Abruf: Abb. 37: Höchsttemperaturen in München im September 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Die Mitteltemperatur traf den langjährigen Mittelwert. Das erste Monatsdrittel war noch hochsommerlich warm. Quelle der Grafiken: Abruf:

64 64 Die Mitteltemperatur im September entsprach der langjährigen Durchschnittstemperatur. Das erste Monatsdrittel war hochsommerlich warm. Viele Ambrosia-Vorkommen hatten bis Mitte September zahlreiche Samen ausgebildet, insbesondere an Straßen. Der Monat war insgesamt verhältnismäßig trocken und sonnig. Am 13. und. September gab es kurzzeitige Temperaturstürze. Der Oktober lag insgesamt nur wenig unter dem Klimamittel. Bis zur Monatsmitte war das Wetter noch überdurchschnittlich warm und bot den Spätentwicklern bzw. regenerierten Pflanzen gute Entwicklungsbedingungen. In der letzten Oktoberwoche vollzog sich ein Temperatursturz. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Ambrosia-Pflanzen bereits ihren Lebenszyklus beendet. Abb. 38: Höchsttemperaturen in München im Oktober 12 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Der Oktober lag insgesamt nur wenig unter dem Mittelwert. Bis zur Monatsmitte war das Wetter noch überdurchschnittlich warm. Quelle der Grafiken: wetterrueckblick, Abruf: Jahr 13 Zusammenfassende Bewertung des Witterungsverlauf 13: Die Witterungsbedingungen im Jahr 13 waren für die Entwicklung von Ambrosia aufgrund der Trocken/Hitzephase im Juli und des kühlen Herbstes für die Entwicklung ungünstig. Von der Trocken/Hitzephase waren insbesondere die Vorkommen auf flachgründigen Standorten (insbesondere Straßenränder) betroffen, wo viele Pflanzen abgestorben sind. Ende Mai führten mehrere Tage Dauerregen mit sehr hohen Niederschlägen zu einer starken Durchfeuchtung der Böden. Dies bedingte teils erhebliche Erschwernisse in der regulären Unkrautbekämpfung, da die Ackerböden zu feucht für die Befahrung waren. Herbizide konnten so teilweise nicht zum optimalen Zeitpunkt ausgebracht werden. Als die Äcker befahrbar waren, war Ambrosia teils schon zu groß für die optimale Wirkung der Herbizide.

65 65 Dies betraf beispielsweise die spät angebaute Kultur Mais. Im Wintergetreide ist die Herbizidanwendung bereits vor dem Regen erfolgt. Der Juli 13 war ausgesprochen heiß und trocken (siehe Abb. 39). Er gehörte sogar zu den sechs wärmsten Julimonaten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr Hinsichtlich der Niederschläge zählt er zu dem trockensten Juli seit 30 Jahren. Niederschläge vielen vorwiegend als Schauer oder Gewitter und waren daher räumlich eng begrenzt. Erst Ende Juli setzten verbreitet Niederschläge ein. Für Ambrosia auf flachgründigen Standorten hatte die Witterung gravierende Auswirkungen. Insbesondere auf vielen Straßenbanketten sind zahlreiche Ambrosia-Pflanzen vertrocknet. Zudem waren die Erhebungsarbeiten im Juli erheblich erschwert, da die Pflanzen im Trockenstress aufgrund der herabhängenden Blätter kaum zu erkennen waren. Die Verluste konnten durch eine weitere Keimwelle nur bedingt aufgefangen werden, da die verbleibende Wuchszeit bis zum Ende der Vegetationsperiode knapp war. Der eher kühle Herbst 13 hat die Fruchtreife zusätzlich erschwert. Abb. 39: Mitteltemperatur und Niederschlag in Deutschland im Juli 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Der Juli 13 war ausgesprochen heiß und trocken. Nach langer Trockenphase ist erst am 29.Juli wieder Regen gefallen. Quelle der Grafiken: Abruf: März 13.

66 66 Abb. 40: Zahlreiche vertrocknete Ambrosia-Pflanzen auf dem Straßenbankett der Autobahn A92 bei Oberschleißheim durch die Hitze- und Trockenphase im Juli 13. Der Juli 13 war ausgesprochen heiß und trocken. Auf flachgründigen Standorten sind zahlreiche Pflanzen vertrocknet. Der Juli gehörte zu den sechs wärmsten Julimonaten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr Fotos: , S. Nawrath. Der August verlief relativ normal. Die Durchschnittstemperatur lag um 0,5 Grad etwas wärmer als das Mittel der Periode von 1981 bis 10 (siehe Abb. 41). Der heißeste Tag des Monats war der 02. August mit deutlich über 30 C. Die Niederschläge lagen etwas unter dem langjährigen Mittel. Abb. 41: Höchsttemperaturen in München im August 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Die Mitteltemperatur im August entsprach etwa der langjährigen Durchschnittstemperatur. Sie lag um ein halbes Grad höher. Quelle der Grafiken: Abruf: März 14. Die Mitteltemperatur im September entsprach der langjährigen Durchschnittstemperatur. Nach einem warmen Monatsstart wurde es wechselhafter und herbstlicher, zum Ende hin kühlte es sich merklich ab (siehe Abb. 42).

67 67 Abb. 42: Höchsttemperaturen in München im September 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Die Mitteltemperatur im September entsprach der langjährigen Durchschnittstemperatur. Quelle der Grafiken: Abruf: März 14. Der Oktober verlief zunächst verhalten und kühl, regional gab es auch Nachtfröste. Erst im letzten Monatsdrittel stiegen die Temperaturen markant an (siehe Abb. 43). Am Ende lag der Durchschnitt der Temperatur anderthalb Grad über dem letzten 30 Jahre Mittelwert. Ambrosia profitierte von der Wärme Ende Oktober eher wenig, insbesondere die Straßenvorkommen, die überwiegend bereits vorher gemäht wurden. Abb. 43: Höchsttemperaturen in München im Oktober 13 und Abweichung vom langjährigen Mittelwert. Die Mitteltemperatur im Oktober lag anderthalb Grad über dem letzten 30 Jahre Mittelwert. Die Wärme setzte aber erst Ende des Monats ein. Insgesamt waren die Temperaturen für die Entwicklung von Ambrosia eher ungünstig. Quelle der Grafiken: Abruf: März 14. Diskussion: Die für Ambrosia günstige Witterung im Jahr 12 ist ein wichtiger Grund für den vergleichsweise geringen Bekämpfungserfolg in diesem Jahr. Durch die um mehrere Wochen verfrühte Samenreife konnten viele Bekämpfungen durch Mahd die Samenbildung nicht verhindern. Das Phänomen der Frühreife eines Teiles der Population bereits im Juni (siehe NAWRATH & ALBERTERNST 12) ist 12 ebenfalls verbreitet aufgetreten. Der Witterungsverlauf sollte daher für die Planung von Bekämpfungsmaßnahmen beachtet werden. Mähmaßnahmen sollten in für Ambrosia günstigen Jahren, wie beispielsweise 12 (warm und feucht), früher durchgeführt werden, als in kühlen oder trockenen Jahren.

68 Prognose der Bestandsentwicklung in Bayern Insgesamt ist der Umfang der Ambrosia-Bestände in Bayern noch relativ überschaubar. Selbst die ausgedehnten Straßenvorkommen langer Abschnitt (beispielsweise an der A8- Ost, 12/LfL10) beschränken sich bislang nur auf das unmittelbare Straßenbankett und nehmen in der Summe eine nur relativ geringe Fläche ein. Die kritische Masse als Voraussetzung einer unkontrollierbaren Massenausbreitung, wurde in Bayern bislang noch nicht erreicht (anders als beispielsweise in der Niederlausitz). Dies ist als ein Verdienst des Aktionsprogrammes Ambrosia zu werten und der bei den meisten Beständen eingeleiteten Gegenmaßnahmen. Wenn auch der Maßnahmenerfolg oftmals noch ungenügend ist (siehe Kap. 4.2 ab S. 78) so wurde doch zumindest meist die weitere Ausbreitung verhindert. Weniger erfolgreich waren die Maßnahmen an vielen Straßen (siehe Maßnahmenerfolg Kap. 8.3 ab S. 144), an denen sich die Ambrosia-Bestände in der Folge teils stark ausgebreitet haben (Kap. 6 ab S. 95, Kap. 6.6 ab S. 119). Je größer die Bodensamenbank ist, desto wahrscheinlicher wird eine Ausbreitung insbesondere auch durch Erdverfrachtung im Rahmen von Baumaßnahmen. Die Gefahr einer starken Ausbreitung ist erst dann gebannt, wenn die Individuenzahlen der Bestände stark reduziert, bzw. die Vorkommen nachhaltig bekämpft sind. Wie in den Vorjahren sind noch mehrere sehr individuenreiche Großbestände vorhanden, für die das Risiko besteht, außer Kontrolle zu geraten, wenn beispielsweise mit Samen stark belastete Ackerflächen zu einem Baugebiet werden und die weitere Verwendung der belasteten Erde nicht reguliert wird. Ein besonders bedeutsames Risikogebiet stellt beispielsweise das Vorkommen in Nürnberg-Boxdorf (323/LfL325) dar, für das bereits eine Bebauung geplant ist (Kap ab S. 55). Ein Risiko stellen bislang unentdeckt gebliebenen großen Bestände dar (siehe Kap. 11 ab S. 190). Die natürlichen Einflussfaktoren wie Trockenphasen und Tierfraß, die wahrscheinlich örtlich die Bestandsentwicklung und Ausbreitung negative Beeinflussen, werden wahrscheinlich insgesamt die weitere Ausbreitung nicht verhindern. Die Bestandsentwicklung sollte in den folgenden Jahren aufmerksam beobachtet, nach neuen Beständen gesucht und die Bekämpfungsbemühungen noch gesteigert werden. Die Aussichten für eine nachhaltige Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie sind derzeit in Bayern noch sehr günstig. 3 Einschleppungs- und Ausbreitungswege Um Etablierung und Ausbreitung von Ambrosia zu verhindern, ist die Kenntnis der Einschleppungs- und Ausbreitungswege von besonderer Bedeutung. Die angenommenen Einschleppungs- und Ausbreitungswege der Straßenvorkommen sind in Kap. 7 ab S. 131 näher ausgeführt. Zu unterscheiden sind: a) Ausbreitung, als Nah- und Mittelstreckentransport ausgehend von einer nicht allzu weit entfernten Ausbreitungsquelle b) Einschleppung als Ferntransport über lange Distanzen in der Regel aus anderen Ländern oder Regionen.

69 69 Die Beifuß-Ambrosie verfügt selbst nur über eine geringe natürliche Ausbreitungsfähigkeit, insbesondere wegen fehlender Ausbreitungsvorrichtungen der Samen wie z. B. Samenhaare. Die Ausbreitung erfolgt in erster Linie durch menschliche Tätigkeiten, z.b. mit Erdarbeiten oder mit dem Mähgerät längs der Straßen (siehe Kapitel 3 ab S. 68). Die Ausbreitungsgefahr über Erde ist umso größer, je umfangreicher die Samenbank ist. 3.1 Einschleppungswege aller Bestände bis zum Jahr 13 Was sind die Einschleppungswege aller bis zum Jahr 13 entdeckten großen Ambrosia- Bestände? Methode: Die Einschleppungswege wurden anhand des Geländebefundes bei der Felduntersuchung und die Befragung der zuständigen kommunalen Ambrosia-Beauftragten bzw. der Eigentümer/ Nutzer der Flächen ermittelt. Indizien des Geländebefundes sind begleitenden Pflanzenarten (z.b. typische Vogelfutterbegleiter, Saatmischung), vorhandener Hinweise wie Vogelhäuschen oder frisch durchgeführter Erdarbeiten. Wenn kein Einschleppungsweg identifiziert werden konnte, wurde das Ambrosia-Vorkommen unter der Kategorie Einschleppungsweg unbekannt gefasst. Für den Großteil der Nicht-Straßen-Bestände konnten ein Einschleppungsweg ermittelt werden. Straßen wurden aufgrund des meist nicht eindeutig nachweisbaren Einschleppungsweges (siehe Kap. 7 ab S. 131) überwiegend in die Kategorie unbekannt eingruppiert. Ergebnisse: Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. stellt die Ergebnisse dar. Bei 42,2 % der Bestände ist der Einschleppungsweg unbekannt. Es handelt sich vorwiegend um Straßenrandvorkommen, deren Einschleppungsweg in der Regel nicht nachgewiesen werden kann (siehe Ausführungen oben). Mit dem gewachsenen Anteil der Straßenvorkommen an den Neufunden hat seit 11 die Kategorie unbekannt den größten Anteil. Möglicherweise gehen sie auf verunreinigte Futtermittel bzw. Agrarprodukte zurück, die als Ladungsverluste beim Transport von Fahrzeugen herunterfallen (ALBERTERNST & NAWRATH 12). Abb. 44: Einschleppungswege aller bis 13 entdeckten großen Bestände der Beifuß- Ambrosie (n=322).

70 70 Zweitwichtigster Einschleppungsweg ist die Verwendung von mit Samen der Beifuß- Ambrosie verunreinigtem Vogelfutter (26,4 %). An dritter Stelle steht mit 17,1 % das Erdmaterial. Es folgen mit deutlich geringeren Anteilen die unbekannten Einschleppungen ohne Straßen (5,6 %), Bioabfälle (5,3 %, bestehend aus Gartenabfälle und Ablagerungen von Vogelfutterresten) und Saatgut (3,4%, vorwiegend Wildackersaatgut). Diskussion: Die Bedeutung des Vogelfutters dürfte mit der EU-weiten Einführung eines Ambrosia-Grenzwertes in Futtermitteln seit 12 zurückgehen. Nachfolgend werden die Einschleppungswege der bis 13 bekannten 322 großen Vorkommen der Beifuß-Ambrosie in Bayern dargestellt. Andere Einschleppungswege, die verschiedentlich diskutiert werden und in manchen Ländern genannt sind (z. B. für Österreich KARRER 14), wie Erntemaschinen oder Saatgut sind in Bayern bislang von geringer Bedeutung. Nähere Ausführung siehe Diskussion folgendes Kapitel. 3.2 Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände in den jeweiligen Fundjahren 07 bis 13 Wie haben sich die Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände jeweils in den Fundjahren 07 bis 13 entwickelt? Methode: Ausgewertet werden die Einschleppungswege der Beifuß-Ambrosie in den großen Beständen aufgeschlüsselt nach Fundjahr. Ergebnisse: Tab. 17 und Abb. 45 zeigen die Anteile der Einschleppungswege der neu entdeckten Bestände inklusive der Straßen jeweils in den Fundjahren 07 bis 13. Mit dem gewachsenen Anteil der Straßenrandvorkommen an den Neufunden hat seit 11 die Kategorie unbekannt den größten Anteil. Tab. 17: Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände inklusive Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis n=49 % n=32 % n=51 % n=39 % n=45 % n=45 % n=43 % Vogelfutter 40, , ,2 6 15,4 4 8,9 8 17,8 5 11,6 Straßen/ unbekannt 5 10, , , , , , ,1 Erde 13 26,5 6 18, ,6 8,5 4 8,9 6 13,3 3 7,0 Bioabfall 8 16,3 2 6,3 2 3, ,2 2 4,4 2 4,7 Saatgut 2 4, ,7 1 2,2 1 2,2 2 4,7 Unbekannt 1 2,0 3 9,4 5 9,8 4 10,3 0 0,0 0 0,0 3 7,0 Tab. 18 und Abb. 46 zeigen die Anteile der Einschleppungswege ohne die Straßen. Bioabfall ist nach zwei Jahren Pause wieder genannt. Vogelfutter ist der bedeutendste Einschleppungsweg, wenn auch der Anteil nicht so hoch ist wie in den meisten Jahren davor. Erde hat nach einem hohen Anteil in den Jahren 10 bis 12 wieder an Bedeutung verloren. Im Jahr 10 gingen mehr Bestände auf Erde zurück als auf Vogelfutter. Nach einem

71 71 Gleichstand im Jahr 11 ist seit 12 das Vogelfutter wieder die wichtigste Ursache. Beim Saatgut könnte es sich möglicherweise auch um Vogelfutter gehandelt haben, da die Nachweisführung schwierig ist. Tab. 18: Einschleppungswege der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis n=44 % n=22 % n=38 % n=21 % n=10 % n=17 % n=15 % Vogelfutter 45, , ,3 6 28,6 4 40,0 8 47,1 6 33,3 Erde 13 29,5 6 27, ,3 8 38,1 4 40,0 6 35,3 3,0 Bioabfall 8 18,2 2 9,1 2 5,3 0 0,0 1 10,0 1 5,9 1 13,3 Saatgut 2 4,5 0 0,0 0 0,0 3 14,3 0 0,0 0 0,0 2 13,3 Unbekannt 1 2,3 3 13,6 5 13,2 4 19,0 1 10,0 2 11,8 3,0 Abb. 45: Einschleppungswege der großen Bestände der Beifuß-Ambrosie inklusive Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis 13. Angaben in Prozentwerten, n=49,32,51,39,45,45,43. Abb. 46: Einschleppungswege der großen Bestände der Beifuß-Ambrosie ohne Straßen in den jeweiligen Fundjahren 07 bis 13. Angaben in Prozentwerten, n=44,22,38,21,10,17,15.

72 72 Diskussion: Die Ergebnisse verdeutlichen die weiterhin große Bedeutung des Vogelfutters für die Einschleppung der neu entdeckten Ambrosia-Bestände in Bayern (ohne die Straßen). Bei den Beständen mit Vogelfuttereinschleppung handelt es sich meist um Altbestände die bereits mehrere Jahre vorhanden sind, aber bislang übersehen wurden. Die auf Erde zurückgehenden Bestände handelt es sich vorwiegend um jüngere Einschleppungsereignisse. Die Prognose von NAWRATH & ALBERTERNST (12), dass die Einschleppung über Erde eine zunehmende Bedeutung für die Neufunde erlangen wird, hat sich in den Jahren 12 und 13 nicht bestätigt. Die Entwicklung sollte weiter beobachtet werden, da über diesen Weg eine besonders schnelle Ausbreitung möglich ist. Problematisch ist insbesondere, dass für diesen Ausbreitungsweg keine rechtlichen Regulierungen vorliegen. Ernteprodukte als Ursache für die Etablierung neuer Bestände, wie beispielsweise aus Österreich beschrieben (KARRER 14), sind für Bayern noch nicht belegt. Hinsichtlich der neuen Straßenvorkommen, deren Ursprung nicht sicher nachgewiesen werden kann, scheinen die Ladungsverluste auf dem Transportweg von Futtermitteln an Bedeutung zu verlieren, zugunsten der Ausbreitung ausgehend von bestehenden Ambrosia-Vorkommen vorwiegend mit der Mahd und (in geringerem Maße) der Einbringung durch Erde und Baustoffe (siehe Kap. 7 ab S. 131). 3.3 Identifikation von Ausbreitungsquellen - Nachweise der Herkunft der mit Ambrosia-Samen belasteten Erde In welchen Fällen konnten bei Einschleppungen durch Erde die Herkunft der Erde (Ausbreitungsquelle) ermittelt werden? Methode: Bei Einschleppungen, die auf Erde zurückgehen, wurde hinsichtlich der möglichen Herkunft recherchiert, in der Regel durch Nachfrage bei den Ambrosia-Ansprechpartnern der Landkreise. Bei Hinweisen auf mögliche Quellen (Erdzwischenlager) wurden die Flächen auf Ambrosia-Vorkommen kontrolliert, soweit die Flächen zugänglich waren. Die möglichen Ausbreitungswege an Straßen sind in Kap. 7 ab S. 131 näher erläutert. Ergebnisse: Bei auf Erde zurückgehenden Einschleppungen konnte die Herkunft der Erde in der Regel nicht nachgewiesen werden. Die Nachfragen bei den Behörden führten häufig zu keinem Ergebnis. Es besteht von Seiten der Baufirmen keine Nachweispflicht zu den Herkünften von Erde und Baustoffen. In zwei Fällen ist es bislang gelungen, die Ausbreitungswege aufzuklären (siehe NAWRATH & ALBERTERNST 12). Im Landkreis Roth und der Stadt Burghausen konnte die Herkunft mehrerer großer Bestände auf Erdzwischenlager zurückgeführt werden. - Landkreis Roth: Ein großes Erdzwischenlager einer Baufirma in Hilpoltstein, das Erde aus einem belasteten Baugebiet (ehemals Schnittblumenfeld) erhielt, war Quelle für mehrere nachgewiesen Großbestände. - Stadt Burghausen: Erde eines im Rahmen der Landesgartenschau Burghausen angelegten Arzneigartens mit Ambrosia wurde in ein Erdzwischenlager der Stadt gebracht, das Quelle für mehrere nachgewiesene Großbestände war.

73 73 Daneben gibt es einige vermutete Fälle, beispielsweise einer Baufirma in Bamberg, die an mehreren Ambrosia-Fundstellen tätig war. In der Region Mühldorf/Altötting, wo mehrere Ambrosia-Großbestände gefunden wurden, die aufgrund von Indizien wahrscheinlich auf eine Einschleppung mit Ambrosia-Samen belasteter Erde zurückgehen, wurde 12 und 13 versucht, die Ausbreitungsquellen zu identifizieren (Kap ab S. 215). Am wahrscheinlichsten sind Erd-Transporte im Zusammenhang mit Straßenbaumaßnahmen. Diskussion: Die gesetzliche Regulierung hinsichtlich einer Nachweispflicht zur Herkunft und dem Verbleib mit Ambrosia-Samen belasteter Erde wäre sehr wichtig. Derzeit findet keine Regulierung statt. Beispielsweise berücksichtigt die Bundes-Richtlinie zum Umgang mit Bankettschälgut (BVBSAS 10) mögliche Belastungen mit Ambrosia-Samen nicht. Die belastete Erde sollte quasi als Gefahrstoff gekennzeichnet werden, um eine kontrollierte Verwendung sicherstellen zu können. Anzustreben wäre beispielsweise, die belastete Erde für einen Tiefeneinbau zu verwenden oder diese auf Erddeponien zu verbringen. Durch Bekämpfung der Ambrosien im Vorfeld der Erdverwertung können die Samengehalte im Boden reduziert werden. 4 Bekämpfungserfolg Der Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen wird anhand folgender Kriterien beschrieben: 1) Bekämpfungsrate: Gibt den Anteil der innerhalb eines Jahres gezielt oder regulär bekämpften Bestände an (unabhängig vom Maßnahmenerfolg). Ferner werden auch natürliche Rückgangsursachen aufgeführt, die zu einer Reduktion der Individuenzahl führen (Konkurrenz, Trockenphasen, Tierfraß). 2) Maßnahmenerfolg: Gibt an, wie sich die Individuenzahl der Ambrosia-Bestände durch Bekämpfungsmaßnahmen innerhalb eines Jahres reduziert hat (Vergleich Individuenzahl im Sommer mit Herbst = vor und nach Bekämpfungsmaßnahmen). 3) Langfristiger Bekämpfungserfolg: Gibt an, wie sich die Individuenzahl der einzelnen Ambrosia-Bestände im Jahr der Entdeckung in den Folgejahren verändert (Erhebung jeweils im Sommer vor den Bekämpfungsmaßnahmen). 4) Nachhaltig bekämpfte Bestände: Gibt den Anteil der Bestände an, bei denen ein erneutes Auftreten von Ambrosia-Pflanzen unwahrscheinlich ist. Weitere Kriterien des Bekämpfungserfolges sind die Entwicklung der mit Ambrosia besiedelten Fläche, die Veränderung der Individuenzahl-Klassen über die Jahre und die Veränderung der Einstufung der Bestände in Klassen der Bedeutsamkeit. Sie wurden bereits im Kap. 2.5 ab S. 36 bzw. Kap. 2.7 ab S. 42 besprochen.

74 74 Dargestellt werden im Folgenden neben den Ergebnissen der Jahre 12 und 13 zum Vergleich auch die Befunde der Vorjahre. Das Kriterium Bekämpfungsrate bezieht sich nur auf das Jahr 13 (in den Vorjahren wurde das Kriterium noch nicht systematisch erhoben). 4.1 Bekämpfungsrate Wie viele der Bestände wurden gezielt oder im Rahmen regulärer Bekämpfungsmaßnahmen bekämpft? Welche anderen Faktoren haben zu einer Reduktion von Ambrosia beigetragen? Methode: Für jeden Bestand werden drei anthropogene Maßnahmentypen und drei natürliche Rückgangsursachen erfasst, die zu einer relevanten Reduktion der Ambrosia-Bestände führen können: Anthropogene Maßnahmentypen - Gezielte Ambrosia-Bekämpfung: Zusätzlich durchgeführte Maßnahmen zur Entfernung die extra wegen Ambrosia durchgeführt wurden (beispielsweise Herbizide, Ausreißen, Brennen, Mähen). - Reguläre Unkrautbekämpfung: Maßnahmen, die allgemein gegen Unkraut und nicht speziell wegen Ambrosia angewendet werden, wie (beispielsweise reguläre Herbizid- Anwendung oder Bodenbearbeitung im Ackerbau, Bankettmahd der Straßenränder). - Zufällige Schädigung: Maßnahmen durch Tätigkeiten des Menschen, die Ambrosia- Pflanzen unabsichtlich abtöten (beispielsweise im Zusammenhang mit Baumaßnahmen, Überrollen, Bankettaustausch, Bankettfräsung, Kehrmaschine). Natürliche Rückgangsursachen - Konkurrenzbewuchs: Verhinderung der Keimung von Ambrosia durch dichte Vegetation (beispielsweise durch Sukzession, Einsaat mit Grünland, Aufforstung). - Trockenphasen: Vertrocknen von Ambrosia-Pflanzen auf flachgründigen Standorten. - Tierfraß: Erhebliche Schädigung insbesondere durch Mäuse oder/und Schneckenfraß. Neben den Erhebungen im Gelände werden auch Angaben der Ambrosia-Ansprechpartner der Landkreise und Städte im Rahmen der jährlich von der LfL erbetenen Bekämpfungsmeldung berücksichtigt. Oft wirken mehrere Maßnahmentypen auf die Bestände, beispielsweise an Straßen die reguläre Bekämpfungsmaßnahme Mahd zusammen mit Ausreißen und Mäusefraß. Dies führt zu Mehrfachnennungen pro Bestand. Ob Maßnahmen gezielt oder regulär durchgeführt wurden, ist nicht immer leicht zu unterscheiden. Ausreißen ist stets eine gezielte Maßnahme, Herbizide können aber sowohl regulär, als auch gezielt wegen Ambrosia eingesetzt werden.

75 75 Bewertungsstufen zur Wirksamkeit Die Maßnahmentypen bzw. natürlichen Rückgangsursachen können in unterschiedlichem Umfang zutreffen. Es werden vier Bewertungsstufen der Wirksamkeit unterschieden: Anthropogene Maßnahme/ natürliche Rückgangsursache erfolgt und wirksam: Der Maßnahmentyp hat relevante negative Auswirkungen auf den Ambrosia-Bestand. In der Regel müssen mehr oder weniger viele Pflanzen abgetötet worden sein. Bei der Angabe der Merkmale bleibt unberücksichtigt, wie stark die Maßnahme in der Jahresbilanz letztendlich zu einer Reduktion des Bestandes geführt hat (=Maßnahmenerfolg). Manchmal keimen nach einer wirksamen Maßnahme noch weitere Pflanzen oder Pflanzen wurden übersehen oder Teilbereiche bei den Maßnahmen ausgenommen. Der Maßnahmentyp wird auch dann angegeben, wenn er nur auf einen Teil des Bestandes wirkt (der Anteil darf aber nicht zu klein sein). Dies gilt insbesondere bei Bestandskomplexen mit verschiedenen Flächentypen und mehreren Bekämpfungsakteuren. Anthropogene Maßnahme/ natürliche Rückgangsursache erfolgt, aber kein größerer Schaden: Der angewendete Maßnahmentyp ist grundsätzlich zwar wirksam, aber bei der Art der Anwendung im konkreten Fall weitgehend wirkungslos geblieben (z.b. Mahd von Ambrosia im Juli mit nachfolgender Regeneration, Herbizidanwendung auf bereits fruchtende Pflanzen). Unsicherheit ob eine anthropogene Maßnahme oder natürliche Rückgangsursache erfolgt: Die Maßnahme ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erfolgt, es besteht aber eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die tatsächliche Durchführung bzw. die Wirksamkeit der Maßnahme. Die Angabe erfolgt beispielsweise bei nicht eindeutigem Geländebefund oder nicht ganz zuverlässigen Angaben Dritter. Die Angabe erfolgt häufiger insbesondere bei Schäden durch natürliche Faktoren wie Trockenphasen und Tierfraß. Keine Maßnahme/ natürliche Rückgangsursache erfolgt: Es ist keine Maßnahme des Maßnahmentyps oder natürlicher Rückgang erfolgt. Für die Bewertung unberücksichtigt blieben die nachhaltig bekämpften Bestände bzw. Bestände mit 0 Individuen, sowie die nicht zugänglichen Vorkommen. Aufgrund der deutlich abweichenden Bekämpfungsrate der Straßenvorkommen wird die Auswertung getrennt für die Vorkommen mit und ohne Straßen vorgenommen Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 inklusive Straßen Betrachtet wird die Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 inklusive der Straßen. Ergebnisse: Tab. 19 gibt die Ergebnisse wieder.

76 76 Tab. 19: Bekämpfungsrate der anthropogenen Maßnahmentypen und natürliche Rückgangsursachen aller großen Bestände inklusive der Straßen im Jahr 13. Anthropogener Maßnahmentypen natürliche Rückgangsursache Anthropogene Maßnahmen gezielte Ambrosia- Bekämpfung erfolgt und wirksam erfolgt, aber kein größerer Schaden Wirksamkeit Unsicherheit ob erfolgt keine Best. % Best. % Best. % Best. % ,4 3 1,1 13 4, ,6 reguläre Unkrautbekämpfung , ,8 6 2, ,0 zufällige Schädigung 33 12,4 6 2,3 2 0, ,6 Zusammenfassung mehrerer anthropogener Maßnahmentypen* gezielte + reguläre Bekämpfung gezielte + regulär Bekämpfung + zufällig Schädigung natürliche Rückgangsursache , ,8 4 1,5 9 3, , ,2 4 1,5 3 1,1 Konkurrenzbewuchs 44 16,5 1 0,4 2 0, ,3 Trockenphasen 55,7 4 1, , ,3 Tierfraß 18 6,8 6 2,3 24 9, ,0 n=266 ausgewertete Bestände. *= Da bei vielen Beständen mehrere Maßnahmentypen gleichzeitig zutreffen, ist die Zahl niedriger als die Summe der einzelnen Maßnahmentypen. Die Maßnahmentypen und natürliche Faktoren, die am häufigsten erfolgten und wirksam waren sind (ohne die Fälle mit Unsicherheit): die gezielte Ambrosia-Bekämpfung, gefolgt von der regulären Unkrautbekämpfung, Trockenphasen, Konkurrenzbewuchs, zufällige Schädigung und Tierfraß. Unsicherheiten, ob die Maßnahmen umgesetzt wurden bzw. wirksam waren, sind bei Trockenphase und Tierfraß besonders hoch. Wenn man gezielte und reguläre Maßnahmen zusammennimmt, wurden wirksame Maßnahmen bei insgesamt 67,3 % der Bestände durchgeführt. Wenn man auch die zufälligen Maßnahmen hinzunimmt, wurden wirksame Maßnahmen bei insgesamt 72,2 % der Bestände durchgeführt. Bei 25,2 % der Bestände waren die erfolgten Maßnahmen ohne nennenswerte Wirkung. Bei nur 1,1% der Bestände wurde keine dieser drei Maßnahmentypen durchgeführt also bei 98,9 % wurden Maßnahmen durchgeführt. Diskussion: Bei nahezu allen Ambrosia-Beständen (98,9 %) sind anthropogene Maßnahmen erfolgt. Allerdings hat ein größerer Teil der anthropogenen Maßnahmen (25,2 %) keinen größeren Schaden an den Ambrosien verursacht. Dies gilt vor allem für das Mähen der Straßenbankette. Für die Verbesserung des Bekämpfungserfolges gilt es, den Anteil der Bestände mit gezielter Ambrosia-Bekämpfung zu erhöhen. Die Auswertung ohne die Straßen ergibt ein deutlich anderes Bild (siehe folgendes Kapitel), ebenso die alleinige Betrachtung der Straßenvorkommen (siehe Kap. 8.2 ab S. 142).

77 Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 ohne Straßen Betrachtet wird die Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände im Jahr 13 ohne die Vorkommen an Straßen. Tab. : Bekämpfungsrate der verschiedenen Maßnahmentypen und natürliche Rückgangsursache aller großen Bestände im Jahr 13 ohne die Straßen. n=133 ausgewertete Bestände. *= Da bei vielen Beständen mehrere Maßnahmentypen gleichzeitig zutreffen, ist die Zahl niedriger als die Summe der einzelnen Maßnahmentypen. Anthropogener Maßnahmentypen natürliche Rückgangsursache Anthropogene Maßnahmen gezielte Ambrosia- Bekämpfung erfolgt und wirksam erfolgt, aber kein größerer Schaden Wirksamkeit Unsicherheit ob erfolgt keine Best. % Best. % Best. % Best. % 93 69,9 3 2,3 7 5, ,6 reguläre Unkrautbekämpfung 73 54, ,0 6 4, ,6 zufällige Schädigung 21 15,8 3 2,3 2 1, ,5 Zusammenfassung mehrerer Maßnahmentypen* gezielte + reguläre Bekämpfung gezielte + regulär Bekämpfung + zufällig Schädigung natürliche Rückgangsursache ,5 4 3,0 2 1,5 8 6, ,2 4 3,0 2 1,5 3 2,3 Konkurrenzbewuchs 41 30,8 1 0,8 2 1, ,9 Trockenphasen 4 3,0 0 0,0 7 5, ,7 Tierfraß 3 2,3 0 0,0 0 0, ,7 Ergebnisse: Tab. gibt die Ergebnisse wieder. Die Maßnahmentypen bzw. natürlichen Faktoren, die am hä ufigsten zu einem Bestandsrückgang führen, sind: die gezielten Ambrosia-Bekämpfung, gefolgt von der regulären Unkrautbekämpfung, Konkurrenzbewuchs und zufälliger Schädigung. Trockenphasen und Tierfraß sind nur bei wenigen Beständen relevante Rückgangsursachen. Wenn man gezielte und reguläre Maßnahmen zusammennimmt, wurden wirksame Maßnahmen bei insgesamt 89,5 % der Bestände durchgeführt. Wenn man auch die zufälligen Maßnahmen hinzunimmt, wurden wirksame Maßnahmen bei insgesamt 93,2 % durchgeführt Diskussion: Der Anteil der wirksam bekämpften Beständen ist mit 93,2 % deutlich höher als bei der Gesamtheit der Bestände inklusive Straßen (siehe Kap. vorher: 72,2 %). Stark abweichend sind die Befunde bei der alleinigen Betrachtung der Straßenvorkommen (siehe Kap. 8.2 ab S. 142). Die Anwendung prinzipiell wirksamer Bekämpfungsmethoden heißt aber nicht, dass auch ein ausreichender Maßnahmenerfolg erzielt wurde (siehe folgendes Kap. 4.2). Oft unterbleiben Nacharbeiten, so dass später gekeimte Pflanzen zur Entwicklung gelangen. Insbesondere die reguläre Unkrautbekämpfung auch wenn sie grundsätzlich wirksam ist reicht oftmals nicht für eine vollständige Bekämpfung aus (beispielsweise Herbizid-

78 78 behandlung im Ackerbau). Allerdings sind ungenügende Maßnahmen besser als gar keine Maßnahmen, da sie oft zumindest zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung der Bestände beitragen. 4.2 Maßnahmenerfolg Der Maßnahmenerfolg gibt an, wie erfolgreich die Pflanzen durch Bekämpfungsmaßnahmen innerhalb eines Jahres entfernt wurden bzw. an der Samenbildung gehindert wurden. Ein guter Maßnahmenerfolg, d.h. die Verhinderung der Samenbildung, ist die Voraussetzung, dass die Ambrosia-Pflanzen in den Folgejahren zurückgehen. Die Bekämpfungsaussichten sind umso besser, je individuenärmer die Bestände und je kleiner der Umfang der Samenbank ist. Aufgrund des deutlich abweichenden Maßnahmenerfolges der Straßenvorkommen wird eine separate Auswertung für die Vorkommen mit und ohne Straßen vorgenommen. Der Maßnahmenerfolg der Straßenvorkommen alleine wird in Kap. 8.3 ab S. 144 behandelt. Methode: Die Bewertung des Maßnahmenerfolges basiert auf dem Vergleich der Sommer- mit der Herbsterhebung der großen Bestände >100 Pflanzen, also durch den Vergleich der Individuenzahlen vor und nach der Bekämpfung (näheres zur Erhebung der Individuen siehe Kap. 2.1 ab S. ). Im Herbst werden nur reproduktive Pflanzen gewertet, die zur Bildung reifer Samen gelangt sind. Im Falle der Mahd ohne Abtransport des Mahdgutes ist die Möglichkeit der Nachreife zu bedenken. Oft finden sich in diesem Falle Pflanzenreste, die auf reife Samen untersucht werden konnten. Erfolgreich bekämpft ist eine Pflanze dann, wenn die Samenbildung vollständig unterbunden wurde. Auch wenn nur wenige Samen pro Pflanze gebildet werden, gilt das Individuen als nicht erfolgreich bekämpft. Nicht bewertet wurden Bestände, von denen die Behörden nicht rechtzeitig Kenntnis erhalten haben, so dass diese nicht die Chance hatten Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. Die eigenen Geländeerhebungen werden teilweise ergänzt durch Ehebungen der KVB im Rahmen der Bekämpfungsmeldung und im Falle der Straßen einzelner Autobahn- bzw. Straßenmeistereien. Auch natürliche Prozesse wie Mäusefraß und Trockenphasen tragen zum Maßnahmenerfolg bei (siehe voriges Kap. 4.1 ab S. 74). Der Begriff Maßnahmenerfolg entspricht dem in den Vorjahren verwendeten Begriff Maßnahmenwirksamkeit. Nähere Ausführungen zur Methode siehe NAWRATH & ALBERTERNST (12). Es werden mehrere Klassen des Maßnahmenerfolges unterschieden (siehe Tab. 21) Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen von 08 bis 13 inklusive Straßen Wie hat sich der Maßnahmenerfolg der bekannten großen Bestände inklusive der Straßen von 08 bis 13 entwickelt? Ergebnisse: Abb. 47 gibt die Ergebnisse wieder. In Tab. 21 ist der Maßnahmenerfolg für die Jahre 10 bis 13 in der Maßnahmenklasse 2 noch etwas feiner aufgeschlüsselt. Abb. 48 zeigt den Maßnahmenerfolg ohne die bereits auf 0 oder <10 reduzierten Bestände. Bewertung:

79 79 Positiv: Seit 11 hat der Anteil der vollständig entfernten, "<10 und nachhaltig bekämpften Pflanzen deutlich zugenommen. Negativ: Über die Jahre steigt der Anteil geringe oder keine Reduktion tendenziell an. Noch auffälliger ist der Befund, wenn man die bereits auf mindestens <10 reduzierten Bestände in der Betrachtung weglässt (Abb. 48): Im Jahr 12 war der Wert mit 40,8 % besonders hoch ist aber 13 wieder auf 29,3 % abgefallen. Der Anteil nur mäßig deutliche Reduktion ist über die Jahre etwa gleich geblieben. Tab. 21: Maßnahmenerfolg an allen großen Beständen 10 bis 13. Maßnahmenerfolg % n=162 % n=193 % n=247 Bestände Bestände Bestände Bestände <10 Nur noch wenige Pflanzen 11 6, ,4 10 4,0 16 5,6 0 Keine Pflanzen mehr da 5 3,1 5 11, ,1 22 7,7 % n=285 A Nachhaltige Bekämpfung 5 3,1 5 4,7 21 8, ,2 1 Vollständige Entfernung 30 18, ,0 23 9, ,7 2 Sehr deutliche Reduktion 53 32, , ,8 59,7 2a 2b 2c Rückgang auf weniger als 10 % der Individuen Rückgang auf weniger als 1 % der Individuen Rückgang auf weniger als 0,1 % der Individuen 44 27, , , ,8 7 4,3 10 5,2 11 4,5 13 4,6 2 1,2 2 1,0 2 0,8 0 0,0 3 Mäßig deutliche Reduktion 38 23, , , ,3 4 Geringe oder keine Reduktion 12, , , ,1 Abb. 47: Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen inklusive der Straßen 08 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen der Erhebung im Sommer mit dem Befund im Herbst im jeweiligen Maßnahmenjahr. 08: n=83, 09: n=121, 10: n=162, 11: n=193, 12: n=247, 13: n=285. Feiner differenzierte Werte siehe Tab. 21.

80 80 Abb. 48: Maßnahmenerfolg an allen großen Ambrosia-Beständen inklusive der Straßen 08 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 reduzierten Bestände. Verglichen werden die Individuenzahlen der Erhebung im Sommer mit dem Befund im Herbst im jeweiligen Maßnahmenjahr. 08: n=72, 09: n=108, 10: n=141, 11: n=141, 12: n=191, 13: n=215. Diskussion: Trotz diverser Aktivitäten im Rahmen des Ambrosia-Aktionsprogramms ist der Anteil der ungenügend bekämpften Bestände noch relativ hoch und steigt über die Jahre weiter an. Einen großen Anteil daran haben die Straßenvorkommen, bei denen der Maßnahmenerfolg deutlich geringer ist, als bei den sonstigen Ambrosia-Beständen (siehe folgendes Kapitel und Kap. 8.3 ab S. 144). Das Ziel der vollständigen Beseitigung ist bei dem derzeitigen Umfang des Maßnahmenerfolges nicht zu erreichen, beziehungsweise nur für einen Teil der Bestände. Möglicherweise ist ein Verschwinden von Ambrosia auch dann zu erzielen, wenn keine vollständige Entfernung erfolgt. Möglicherweise reicht auch eine weitgehende Reduktion des Reproduktionserfolg aus, um die Population zum Verschwinden zu bringen. In welchem Umfang die Reduktion ausreichend ist, darüber kann zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine abschließende Bewertung getroffen werden. Der Vergleich mit Ergebnissen zum langfristigen Bekämpfungserfolg in den Folgejahren (siehe Kap. 4.3 ab S. 84) deutet darauf hin, dass bereits ein Maßnahmenerfolg der Klasse sehr deutliche Reduktion ausreicht, um das Ziel zu erreichen Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen von 08 bis 13 ohne Straßen Wie hat sich der Maßnahmenerfolg an den bekannten großen Beständen ohne Straßen zwischen dem Jahr 08 und dem Jahr 13 entwickelt? Ergebnisse: Abb. 49 gibt die Ergebnisse wieder. Abb. 50 zeigt den Maßnahmenerfolg ohne die bereits auf 0 oder <10 Individuen reduzierten Bestände.

81 81 Bewertung: Positiv: Über die Jahre ist eine deutliche Zunahme der vollständig entfernten, "<10 Individuen und nachhaltig bekämpften Pflanzen zu verzeichnen. Negativ: Der Anteil geringe oder keine Reduktion und mäßig deutliche Reduktion zusammengenommen ist über die Jahre relativ konstant bei etwa 30% geblieben. Wenn man die bereits auf mindestens <10 Individuen reduzierten Bestände in der Betrachtung weglässt, ist eine Abnahme des Maßnahmenerfolges zu verzeichnen. Abb. 49: Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen ohne Straßen 08 bis 13. Angabe in Prozent. Verglichen werden die Individuenzahlen der Erhebung im Sommer mit dem Befund im Herbst im jeweiligen Maßnahmenjahr. 08: n=76, 09: n=106, 10: n=130, 11: n=144, 12: n=156, 13: n=175. Abb. 50: Maßnahmenerfolg an den großen Ambrosia-Beständen ohne Straßen 08 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 reduzierten Bestände. Angabe in Prozent. Verglichen werden die Individuenzahlen der Erhebung im Sommer mit dem Befund im Herbst im jeweiligen Maßnahmenjahr. 08: n=70, 09: n=93, 10: n=110, 11: n=96, 12: n=107, 13: n=113.

82 82 Diskussion: Der Maßnahmenerfolg der Bestände ohne die Straßenvorkommen ist im Vergleich zu den Beständen inklusive der Straße (siehe voriges Kap ab S. 78) deutlich besser. Positiv sind die stärkeren Zuwächse in der Klasse der auf <10 Pflanzen reduzierten Bestände. Allerdings ist bei etwa 30 % der Bestände über all die Jahre das Ergebnis unbefriedigend, da es nicht gelungen ist, die Bestände wirksam zu bekämpfen. Wenn man die bereits auf <10 Pflanzen reduzierten Bestände in der Betrachtung weglässt (Abb. 50), hat sich der Maßnahmenerfolg über die Jahre sogar noch verschlechtert, wenn auch nicht so stark wie bei den Beständen inklusive der Straßen. Dieses Ergebnis ist damit zu erklären, dass die meisten problematischen Fälle mit ungenügender Bekämpfung über die Jahre erhalten bleiben und angesichts der Zunahme der auf <10 reduzierten Bestände die Quote verschlechtern. Hinsichtlich des Zieles, Ambrosia vollständig aus Bayern zu verbannen, ist die Maßnahmenintensität bei vielen Beständen noch zu gering Maßnahmenerfolg an den im Jahr 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Bestände von 07 bis 12 Wie verändert sich der Maßnahmenerfolg an den schon viele Jahre bekannten Beständen im Verlauf der Jahre? Wird der Maßnahmenerfolg mit Zunahme der Bekämpfungserfahrung und dem Rückgang der Bestandsgrößen über die Jahre größer? Methode: Betrachtet wird der Maßnahmenerfolg an den bis zum Jahr 07 bekannten 67 Beständen, jeweils in den Jahren 07 bis 13. In der Auswertung nicht berücksichtigt wurden jene Bestände, bei denen aufgrund ihrer späten Entdeckung keine ausreichende Gelegenheit zu ihrer Bekämpfung gegeben war. Nicht ausgewertet werden konnten ferner einzelne nicht zugängliche Bestände. Da der Anteil der Straßen noch relativ gering ist, erfolgt keine separate Darstellung der Ergebnisse ohne Straßen. Ergebnisse: Tab. 22 und Abb. 51 stellen die Ergebnisse dar. Abb. 52 zeigt den Maßnahmenerfolg ohne die bereits auf 0 oder <10 Individuen reduzierten Bestände. Bewertung: Positiv: Bis 13 ist im Trend eine kontinuierliche Zunahme der Bestände mit 0 bzw. <10 Individuen zu verzeichnen. Im Jahr 13 beträgt der Anteil 31,8 % (12: 23,4 %). Negativ: Über alle Jahre wird ein Anteil von etwa 30 % der Bestände nur ungenügend bekämpft ( geringe/keine bis mäßige Reduktion). Selbst im siebten Jahr nach der Entdeckung der Bestände hat sich daran nichts Wesentliches geändert. Immerhin ist seit 11 bei etwa 70% der Bestände eine mindestens sehr deutliche Reduktion der Pflanzen erfolgt. Wenn man die bereits auf mindestens <10 Individuen reduzierten Bestände in der Betrachtung weglässt, ist sogar eine Abnahme des Maßnahmenerfolges zu verzeichnen. Das Ergebnis unterscheidet sich nicht wesentlich von den restlichen Beständen ohne Straßen. Tab. 22: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Beständen

83 83 von 07 bis Zahl Bestände Flächenklassen Zahl n=4 5 % Zahl n=6 2 % Zahl n=6 6 % Zahl n=6 6 % Zahl n=6 5 % Zahl n=6 4 % Zahl n=6 6 % <10 Nur noch wenige Pflanzen ,5 5 7,6 6 9,1 4 6,2 3 4,7 6 9,1 0 Keine Pflanzen mehr da ,2 6 9,1 2 3,0 6 9,2 4 6,3 4 6,1 A nachhaltige Bekämpfung ,5 4 6,2 8 12, ,7 1 Vollständige Entfernung 9,0 9 14, ,7 9 13,6 13,0 8 12,5 8 12,1 2 Sehr deutliche Reduktion 44, , , , , , ,8 2a 2b 2c Rückgang auf weniger als 10 % der Individuen Rückgang auf weniger als 1 % der Individuen Rückgang auf weniger als 0,1 % d. Individuen 13 28, , , , , , ,7 4 8,9 8 12,9 5 7,6 3 4,5 4 6,2 4 6,3 4 6,1 3 6,7 4 6,5 4 6,1 2 3,0 2 3,1 0 0,0 0 0,0 3 4 Mäßig deutliche Reduktion Geringe oder keine Reduktion 11 24, , , ,3 13,0 7 10,9 9 13,6 5 11,1 2 3, ,7 7 10,6 8 12, , ,7 Abb. 51: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Beständen in den Jahren 07 bis 13. Angabe in %. Werte siehe Tab : n=45, 08: n=62, 09: n=66, 10: n=66, 11: n=65, 12: n=64, 13: n=66 Diskussion: Trotz einer stetigen Zunahme der auf 0 reduzierten bzw. Bestände <10 Individuen wird doch selbst im siebten Jahr nach der Entdeckung ein Anteil von etwa 30 % der Bestände nur ungenügend bekämpft. Das Ziel des Aktionsprogramms durch eine Verhinderung der Samenbildung zu einem Erlöschen der Ambrosia-Vorkommen zu gelangen, ist bei der aktuellen Bekämpfungsintensität nur für einen Teil der Bestände zu erreichen. Um das Ziel zu erreichen, müssen die Bekämpfungsbemühungen gesteigert werden. Dass die Bestände schon viele Jahre bekannt sind, hat die Bekämpfungsintensität nicht erhöht.

84 84 Abb. 52: Maßnahmenerfolg an den bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Beständen in den Jahren 07 bis 13 ohne die bereits auf 0 oder <10 Individuen reduzierten Bestände. Angabe in %. 07: n=45, 08: n=56, 09: n=55, 10: n=55, 11: n=51, 12: n=49, 13: n= Langfristiger Bekämpfungserfolg Aufgrund der Fähigkeit der Art eine langjährige Samenbank aufzubauen, kann es mehrere Jahre dauern, bis selbst bei gutem Maßnahmenerfolg die Bestände zurückgehen bzw. als nachhaltig bekämpft anzusehen sind. Der langfristige Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen kann erst nach mehreren Jahren beurteilt werden. Bestimmende Faktoren sind der Maßnahmenerfolg (Verhinderung der Bildung neuer Samen) und der Umfang der Samenbank. Falls eine Samenbildung erfolgreich verhindert wird, ist mit dem Rückgang der Vorkommen zu rechnen, wenn die Samenbank abnimmt bzw. erschöpft ist. Bei Beständen mit einer umfangreichen Samenbank treten selbst bei optimaler Bekämpfung in den Folgejahren erneut viele Ambrosia-Pflanzen auf (vorausgesetzt die Bodenstörungen halten an). Darüber, wie lange es dauert, bis sich ein merklicher Rückgang einstellt, lagen bislang kaum Erkenntnisse vor. Nachfolgend wird die Veränderung der Individuenzahl der Ambrosia-Bestände in den Folgejahren dargestellt. Aufgrund der großen Unterschiede im Maßnahmenerfolg der Straßenvorkommen zu den sonstigen Vorkommen werden die Ergebnisse jeweils mit und ohne Straßen dargestellt. Der langfristige Bekämpfungserfolg der Straßenvorkommen alleine wird in Kap. 8.4 ab S. 146 behandelt. Methode: Es werden die Individuenzahlen des Entdeckungsjahres mit den Folgejahren verglichen. Verglichen werden jeweils die Zahlen der Sommererhebung vor den ersten Bekämpfung, gegebenenfalls ergänzt um noch später gekeimte Pflanzen. In Tab. 23 sind die Kategorien der Größenveränderung der Individuenzahlen definiert. Insgesamt werden 10 Kategorien unterschieden. Die Definition der Kategorien orientiert sich an dem Ziel der Eradikation. Die Abstufung der Skala für Zu- und Abnahme ist daher unterschiedlich. Beständen mit weniger als 10 Pflanzen werden nicht bewertet, da sie für eine sinnvolle Bewertung zu klein sind. Zu beachten ist, dass individuenarme Vorkommen mit weniger als 0 Pflanzen im Jahr der Entdeckung die Kategorie sehr starke Abnahme aus rechnerischen Gründen nicht erreichen können. Bei der Bewertung der Daten ist ferner zu beachten, dass die Bestände je

85 85 nach Entdeckungsjahr unterschiedlich lange bekämpft wurden. Bei den Beständen, die bereits länger bekämpft werden, ist mit einer stärkeren Abnahme der Individuenzahl zu rechnen. Für einzelne Bestände fehlen Daten wegen fehlender Zugänglichkeit der Flächen. Tab. 23: Kategorien des langfristigen Bekämpfungserfolges (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren). Kategorie Definition Bestandsveränderung Bis auf Beispiel: Bezogen auf 1000 Pflanzen Beispiel: Bezogen auf 100 Pflanzen Beispiel: Bezogen auf Pflanzen Sehr starke Zunahme starke Zunahme Zunahme Gleich Abnahme Starke Abnahme Sehr starke Abnahme > Faktor 10 >1000% >10000 >1000 >0 Mehr als doppelt so viele Pflanzen 30 bis 100 % mehr Pflanzen Etwa gleich viele Pflanzen (± 30 %) >30 bis 90 % weniger Pflanzen Mehr als 90 % weniger Pflanzen Mehr als 99% weniger Pfl. >0% bis 1000% 130 bis 0% 130 bis 70% <70-10% >00 bis bis bis 1300 <700 bis 100 >0 bis bis 0 >40 bis 0 26 bis bis bis 14 <70 bis bis 2 <10% <100 <10 <2 <1% <10 Keine Angabe möglich Keine Angabe möglich Abnahme auf 0 Von 10 auf 0 Pfl Nachhaltig bekämpft <10 Nur noch wenige Pflanzen nicht untersucht In beiden Jahren 0 Pflanzen In beiden Jahren weniger als 10 Pflanzen Bestand nicht bewertet Langfristiger Bekämpfungserfolg aller großen Ambrosia- Bestände inklusive Straßen von 08 bis 13 Wie hat sich der langfristige Bekämpfungserfolg aller bekannten großen Bestände (inklusive der Straßenvorkommen) von 08 bis 13 entwickelt? Methode: siehe oben Ergebnisse: Tab. 24 und Abb. 53 stellen den langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller großen Bestände inklusive der Straßen 10 bis 13 dar.

86 86 Tab. 24: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller großen Bestände inklusive der Straßen 10 bis Bekämpfungserfolg in Folgejahren % % % Bestände Bestände Bestände Bestände % Sehr starke Zunahme 7 4,9 5 2,7 12 5,2 22 8,0 Starke Zunahme 15 10, ,1 46, ,1 Zunahme 7 4,9 7 3,8 17 7,4 18 6,5 Gleich 22 15,5 16 8,7 15 6, ,9 Abnahme 42 29, ,4 46, ,8 Starke Abnahme 31 21, , , ,6 Sehr starke Abnahme 10 7,0 16 8,7 11 4,8 13 4,7 Abnahme auf 0 4 2, , ,4 21 7,6 Nachhaltig bekämpft 4 2,8 9 4,9 21 9, ,6 Summe Summe Zunahme 29,4 38, , ,6 Summe Abnahme 91 64, , , ,5 Sehr starke Abnahme, 0, nachh. Bek , , , ,0 Bewertung: Positiv: Die Bestände mit abnehmender Individuenzahl haben bis 11 zugenommen (nehmen aber seither wieder ab) (13: 57,6 %, 12: 60,9 %, 11: 70,7 %, 10: 64,1 %). Negativ: Im Verlauf der Jahre ist ein Anstieg der Bestände mit zunehmender Individuenzahl zu verzeichnen (13: 31,6 %, 12: 32,6 %, 11:,7 %, 10:,4 %). Stark reduziert hat sich der Anteil der Bestände, deren Individuenzahl (etwa) gleich geblieben ist. Insgesamt ist nach 11 eine negative Entwicklung des langfristigen Bekämpfungserfolges zu verzeichnen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Straßenvorkommen (siehe folgendes Kapitel). Diskussion: Siehe folgendes Kapitel.

87 87 Abb. 53: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller großen Ambrosia-Bestände inklusive der Straßen 08 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen im Jahr der Entdeckung mit den Folgejahren, jeweils der Sommererhebung, in % Langfristiger Bekämpfungserfolg der großen Ambrosia- Bestände ohne Straßen von 08 bis 13 Wie hat sich der langfristige Bekämpfungserfolg der großen Bestände ohne die Straßen von 08 bis 13 entwickelt? Methode: siehe oben Ergebnisse: Abb. 54 stellt den langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen 08 bis 13 dar. Bewertung: Positiv: Über die Jahre nehmen die Bestände mit abnehmender Individuenzahl (inkl. nachhaltig bekämpft) deutlich zu (13: 77,6 %, 12: 75,8 %, 11: 77,7 %, 10: 68,1 %, 09:67,9 %, 09:46,6 %). Im Jahr 12 hatte der Trend aber eine leichten Rückschlag erlitten. Negativ: Der Anteil der Bestände mit Zunahme hat über die Jahre kaum abgenommen (13: 15,2 %, 12: 18,1 %, 11: 15,1 %, 10: 17,2%, 09:18,5 %, 08:13,8 %). Der Anteil ist mit etwa 14 bis 19 % aber nur relativ gering. Das angestrebte Ziel einer Abnahme auf 0 bzw. einer nachhaltigen Bekämpfung wurde bis 13 nur bei 29,1 % der Bestände erreicht. Insgesamt ist bis 13 eine positive Entwicklung des Bekämpfungserfolges in den Folgejahren zu verzeichnen. Im Anhang Kapitel 16.6 ab S. 258 ist eine nach Landkreisen sortierte Auflistung der langfristigen Bekämpfungserfolge aller großen Bestände bis 13 wiedergegeben.

88 88 Abb. 54: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) der großen Ambrosia-Bestände ohne Straßen 08 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen im Jahr der Entdeckung mit den Folgejahren, jeweils der Sommererhebung, in %. Diskussion: Wie beim Maßnahmenerfolg (siehe Kap. 4.2 ab S. 78) haben auch beim langfristigen Bekämpfungserfolg die Vorkommen an Straßen einen negativen Einfluss auf den Erfolg der Bilanz (siehe Kap ab S. 80). Bei Betrachtung der großen Bestände ohne Straßen ist eine positive Entwicklung des Bekämpfungserfolges in den Folgejahren zu verzeichnen. Das angestrebte Ziel der sehr starken Abnahme bzw. Abnahme auf 0 bzw. nachhaltige Bekämpfung wurde aber bislang nur bei etwa 35 % der Bestände erreicht und dies obwohl die meisten Bestände bereits mehrere Jahre bekämpft wurden bzw. hätten bekämpft werden können. Dies liegt einerseits an dem umfangreichen Samenvorrat im Boden, der selbst bei wirksamen Bekämpfungsmaßnahmen (gutem Maßnahmenerfolg) für ein erneutes Auftreten der Pflanzen sorgt, andererseits aber auch an ungenügenden Bekämpfungsmaßnahmen, die es der Pflanze ermöglichen, Samen zu bilden und so die Samenbank zu erneuern. Die Ergebnisse zeigen, dass ein erfolgreiches Vorgehen gegen die Beifuß- Ambrosie nicht einfach (aber möglich) ist und einen langen Atem erfordert. Der Aufwand für Bekämpfungsmaßnahmen muss in vielen Fällen gesteigert werden. Zu beachten ist, dass nicht alle Rückgänge auf Bekämpfungsmaßnahmen zurückzuführen sind. Eine Nutzungsumwandlung in für Ambrosia ungünstige Flächentypen, wie z.b. Parkrasen führt zu einem schnellen Rückgang der sichtbaren Ambrosia-Pflanzen auch ohne gezielte Bekämpfungsmaßnahmen (nicht aber zum Rückgang der unsichtbaren Samenbank). Auch eine Nutzungsaufgabe auf Brachflächen/Ruderalflächen kann aufgrund der Ausbreitung anderer konkurrenzfähiger Pflanzen im Zuge der Sukzession zu einem schnellen Rückgang führen. Sofern die Nutzungsänderung dauerhaft ist, ist von einer nachhaltigen Eindämmung/Bekämpfung auszugehen.

89 89 Bei den großen Beständen inklusive der Straßen ist eine negative Entwicklung des Bekämpfungserfolges in den Folgejahren zu verzeichnen. Die Bekämpfungsbemühungen müssen dort erheblich gesteigert werden Langfristiger Bekämpfungserfolg der bis 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Bestände 08 bis 13 Wie verändern sich die Individuenzahlen in den Folgejahren der schon viele Jahre bekannten Bestände im Verlauf der Jahre? Welchen Erfolg zeigen die Bekämpfungsmaßnahmen auf die Bestandsentwicklung? Methode: Verglichen wird die Individuenzahl in den Fundjahren bis 07 bekannten 67 Bestände mit den Individuenzahlen in den Folgejahren 08 bis 13 jeweils zum Zeitpunkt der Sommererhebung. In der Auswertung nicht berücksichtigt wurden jene Bestände, die nicht erhoben werden konnten (meist wegen ungenügender Zugänglichkeit). Da der Anteil der Straßen noch relativ gering ist, erfolgt keine separate Darstellung der Ergebnisse ohne Straßen. Ergebnisse: Abb. 55 stellt die Ergebnisse dar. Bewertung: Positiv: Bis 13 ist im Trend ein kontinuierlicher Anstieg der Bestände mit Abnahme der Individuenzahl zu verzeichnen. Seit 11 beträgt ihr Anteil mehr als 70 %. Negativ: Der Anteil der Bestände mit Zunahme der Individuenzahl bewegt sich über die Jahre hinweg im Bereich zwischen 10 und %. Nach einem Maximalwert im Jahr 11 ( %) hat der Wert bis 13 wieder abgenommen (10,5 %). Abb. 55: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) aller 07 bekannten 67 großen Ambrosia-Bestände 08 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen im Jahr der Entdeckung mit den Folgejahren, jeweils der Sommererhebung, in %. 08: n=63, 09: n=66, 10: n=66, 11: n=66, 12: n=64, 13: 2n=66.

90 90 Diskussion: Selbst im siebten Jahr nach der Entdeckung der Bestände ist es nicht gelungen, alle Bestände mindestens unter die Individuenzahl des Fundjahres zu reduzieren. Das angestrebte Ziel einer Abnahme auf 0 bzw. nachhaltige Bekämpfung wurde bis 13 nur bei 24,8 % der Bestände erreicht. Das Ergebnis unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der übrigen Bestände ohne die Straßen. Dass die Bestände bereits viel länger bekannt sind, macht offensichtlich keinen größeren Unterschied zu den erst kürzer bekannten Beständen. Die Bekämpfungsintensität scheint für die Bestandsentwicklung wichtiger zu sein, als die Zeit seit Entdeckung der Maßnahme. Obwohl die Bestände länger bekannt sind, hat dies zu keiner über die Jahre intensiveren Bekämpfung geführt. Es ist von einem gewissen Anteil von Beständen auszugehen, die nicht ausreichend bekämpft werden. Um auch bei diesen einer gute Bekämpfung zu erreichen sind rechtliche Regularien erforderlich. Der Vergleich mit den Daten zum Maßnahmenerfolg ergibt, dass eine sehr deutliche Reduktion der Individuenzahl innerhalb des Jahres für einen Rückgang der Individuenzahl im Folgejahr auszureichen scheint. 4.4 Nachhaltig bekämpfte Bestände Wie viele Bestände sind als nachhaltig bekämpft anzusehen, so dass sie aus dem Monitoring entlassen werden können? Bewähren sich die Kriterien, anhand derer die Bewertung erfolgt, oder treten in manchen Beständen trotz Einstufung als nachhaltig bekämpft erneut Pflanzen auf? Methode: Die Kriterien, anhand derer die Einstufung als nachhaltig bekämpft erfolgt, sind im FOBAB I-Bericht (NAWRATH & ALBERTERNST 11a) ausführlich dargestellt. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Bekämpfung spielt die Samenbank die entscheidende Rolle. Solange ein Wiederaufflammen des Bestandes möglich erscheint, wurden die Bestände nicht als nachhaltig bekämpft angesehen. Zur Überprüfung der Einstufung wurden einige als nachhaltig bekämpft eingestufte Bestände trotzdem noch erhoben. Ergebnisse: Im Jahr 10 wurden erstmals 5 Bestände als nachhaltig bekämpft eingestuft. In den Folgejahren stieg ihre Zahl kontinuierlich auf 32 Bestände bis 13 an. Für das Jahr 14 werden anhand der Erkenntnisse aus dem Jahr weitere Bestände als nachhaltig bekämpft eingestuft. Die Einstufung als nachhaltig bekämpft hat sich überwiegend als richtig erwiesen. In einem Falle musste allerdings die Einstufung nachhaltig bekämpft zurückgenommen werden. In einem Neubaugebiet in Regensburg (152/ LfL154) sind auf einem ehemals von Ambrosia besiedelten Schnittblumenfeld erneut Pflanzen aufgetreten. Der Großteil der Fläche wurde hingegen überbaut und die belastete Erde überwiegend abtransportiert. Der Ambrosia- Beauftragte Franz Höß hat Ende September 12 noch drei Ambrosia-Pflanzen im Bereich eines Rückhaltebeckens gefunden (und ausgerissen).

91 91 Abb. 56: Nachhaltig bekämpfte Ambrosia-Bestände bis 14. Blau: Bis 13 sind 32 Bestände als nachhaltig bekämpft eingestuft. Grün: Für 14 sind 13 weitere Bestände für die Kategorie vorgesehen. Diskussion: Der zunehmende Anstieg der als nachhaltig bekämpft anzusehenden Bestände ist vor dem Hintergrund des Ziels der Eradikation positiv zu bewerten. Bezogen auf die Gesamtzahl der bekannten Bestände ist die Zahl mit 9,9 % im Jahr 13 (12: 7,5 %, 11: 3,8 %, 10: 2,6 %) aber noch relativ gering. Ihre Zahl wiegt die Neufunde nicht auf. Insbesondere bei den Straßen wurden nur wenige nachhaltige Bekämpfungen erreicht (siehe Kap. 8.5 ab S. 147). Bestände dürfen nicht zu früh aus dem Monitoring und der gezielten Bekämpfung entlassen werden. Selbst wenn mehrere Jahre keine Pflanzen zu beobachten sind, kann das Vorkommen erneut aufflammen. Es ist dem intermittierenden Charakter der Art Rechnung zu tragen, die selbst viele Jahre ungünstige Wuchsbedingungen über Samen in der Samenbank überdauern kann. Die Entscheidung für ein Ausscheiden aus dem Monitoring sollte von mehreren Kriterien abhängig gemacht werden (siehe Ausführungen in NAWRATH & ALBERTERNST 11a). 4.5 Natürliche Bestandsdynamik Nicht jede Ambrosia-Pflanze führt zwangsläufig zu großen Ambrosia-Vorkommen. Teilweise sind große Bestände auch ohne gezielte Bekämpfungsmaßnahmen zurückgegangen. Neben gezielten Bekämpfungsmaßnahmen wie Ausreißen, Brennen und Herbizid, können auch verschiedene natürliche Faktoren über die Keimungs- und Wachstumsbedingungen den Fortpflanzungserfolg beeinflussen. Faktoren sind Trockenphasen, Tierfraß (Mäuse, Schnecken, Kaninchen, Rehe), Pflanzenkrankheiten (Pilzerkrankungen, Läusebefall), Konkurrenz durch andere Pflanzen und zu geringe Wärmesummen für die Samenreife. Die Abschätzung der natürlichen Einflüsse ist wichtig, um die Wirkung der anthropogenen Maßnahmen auf die Bestandsveränderung von den natürlichen Effekten abzutrennen. Nach den Beobachtungen der letzten Jahre sind die wichtigsten natürlichen Faktoren Trockenphasen, Mäusefraß und

92 92 Konkurrenzbewuchs. Zu der Bedeutung und den Umfang der natürlichen Faktoren auf die Bestandsentwicklung lagen bislang kaum Erkenntnisse vor. In NAWRATH & ALBERTERNST (12) ist das Phänomen der Fraßschäden durch Mäuse erstmals beschrieben. Methode: Im Jahr 13 wurden für alle Bestände die wichtigsten natürlichen Einflussfaktoren notiert. Nähere Ausführungen zur Methode siehe Kap. 4.1 ab S. 74. Ergebnisse: Die Auswertung zu den Faktoren Trockenphasen, Tierfraß und Konkurrenzbewuchs sind in Kap. 4.1 ab S. 74 in Tab. 19 wiedergegeben. Im Jahr 13 waren bei der Gesamtheit der großen Bestände (inklusive Straßen) die Trockenphasen bei,7 % (mit Unsicherheit weitere 25,6 %), der Konkurrenzbewuchs bei 16,5 % (mit Unsicherheit weitere 0,8 %) und der Tierfraß bei 6,8 % (mit Unsicherheit weitere 9,0 %) der Bestände wirksam. Der Witterungsverlauf und dessen Auswirkung auf die Entwicklung von Ambrosia in den Jahren 12 und 13 ist in Kap ab S. 62 näher ausgeführt. Diskussion: Im Jahr 13 war insbesondere die Trockenphase im Juli von starker Auswirkung auf die Entwicklung von Ambrosia. Die Verluste konnten nur noch bedingt durch eine zweite Keimwelle aufgefangen werden. Bei der Interpretation der Bestandsentwicklung im Folgejahr ist der Einfluss der natürlichen Faktoren als Ursache zu berücksichtigen. Besonders empfindlich für die Auswirkung natürlicher Faktoren sind die Straßenränder. Sie sind aufgrund der Flachgründigkeit besonders empfindlich für Trockenphasen. Auch Tierfraß durch Mäuse und Schnecken ist hier besonders oft zu beobachten. Die Auswirkungen der natürlichen Faktoren an Straßen sind in Kap. 8.6 ab S. 148 näher ausgeführt. Hinsichtlich des Umfangs der durch Tierfraß verursachten Schäden besteht noch Forschungsbedarf. Möglicherweise tragen Mäuse durch Anlage von Futterdepots auch zur Ausbreitung bei. 5 Information der Kreisverwaltungsbehörden über Bestandsentwicklung und Neufunde 5.1 Jährliche Information der Kreisverwaltungsbehörden über die Bestandssituation im Sommer Jeweils im August wurden die Kreisverwaltungsbehörden (KVB) über die Untersuchungsergebnisse der Sommer-Erhebungen im Juni/Juli des jeweiligen Jahres informiert. Im Anhang (Kapitel 16.7 ab S. 269) ist als Beispiel die Information der KVB im Landkreis Bamberg des Jahres 13 wiedergegeben. Die Information umfasst: - eine Darstellung des Wuchsbereichs der Beifuß-Ambrosie im Luftbild - geographische Koordinaten - Datum der Erhebung - Beschreibung zur Nutzung des Flächentyps - Zahl festgestellter Pflanzen - Bekämpfungsempfehlungen

93 93 Seit dem Jahr 12 wurden die Landkreise in tabellarischer Form zusätzlich über weitere Inhalte informiert, um einen möglichst umfassenden Überblick über Bestandsentwicklung und Bekämpfungserfolg zu geben: - Individuenzahlen der zurückliegenden Jahre (jeweils Sommererhebung) - Maßnahmenerfolg innerhalb des Jahres der zurückliegenden Jahre - Langfristiger Bekämpfungserfolg der zurückliegenden Jahre Die Vorkommen an Bundesfernstraßen/Staatsstraßen werden in den Übersichttabellen zur Information auch genannt, aber nicht näher beschrieben, da die KVB sind nicht zuständig sind. Die Bewertungen zum Maßnahmenerfolg und langfristigem Bekämpfungserfolg werden mit Ampelfarben (grün = gut, gelb = mittel, rot = schlecht) veranschaulicht. Die Information ist Ansporn für die Veranlassung und Kontrolle von Bekämpfungsmaßnahmen. Einige der kleineren Bestände wurden, soweit praktikabel und zulässig (Zugänglichkeit, Eigentumsverhältnisse), bei der Sommererhebung von der Projektgruppe vor Ort gleich ausgerissen. Für die Mitarbeiter der KVB bedeutet diese erste Begehung durch die Projektgruppe eine Entlastung, da sich die Mitarbeiter eine eigene erste Ortsbesichtigung ersparen können. Die Bestandsmeldung ersetzt aber nicht Ortsbesichtigungen der KVB, die zur Kontrolle der Bekämpfungsaktivitäten und zwischenzeitlich erneut aufgetretene Ambrosia-Pflanzen nötig sind. Ambrosia-Pflanzen keimen von April bis in den Herbst hinein. Selbst spät gekeimte Pflanzen (bis ca. Anfang August) können noch zur Blüte und Fruchtreife gelangen. Im Jahr 12 erhielten drei Landkreise keine Information mehr, da inzwischen alle Ambrosia- Bestände innerhalb der Kreisgrenzen als nachhaltig bekämpft eingestuft wurden (Bad Kissingen, Kulmbach, Landsberg am Lech). Neu hinzugekommen ist die Stadt Fürth mit einem neuen großen Vorkommen. Der Versand der Mitteilung erfolgte per mit pdf-anhang an die Ambrosia-Ansprechpartner und die KVB-Poststellen. 5.2 Benachrichtigung über neu gefundene Bestände Neben der jährlichen Benachrichtigung über die im Rahmen des Monitorings ermittelte Bestandsentwicklung, erfolgt eine zeitnahe Information über neue Ambrosia-Vorkommen, die im Verlauf der Untersuchungen neu gefunden wurden. Die per verschickten Mitteilungen umfassen Individuenzahl, Abgrenzung des Bestands auf einem Luftbild und geographische Koordinaten. Neben den Großvorkommen wird auch über kleine Vorkommen informiert. Die Daten zu den Straßenvorkommen wurden gebündelt und in tabellarischer Form Ende des Jahres an die Oberste Baubehörde gemeldet. Die Positionsbestimmung erfolgte ebenfalls anhand geographischer Koordinaten (Gauss-Krüger und WGS84).

94 94 Arbeitsbaustein 2: Untersuchungen an Straßen Die Zahl der Straßen-Bestände von Ambrosia hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Straßen sind inzwischen die bedeutendsten Wuchsorte der Beifuß-Ambrosie in Bayern. Seit 11 werden deutlich mehr neue Bestande an Straßen, als auf anderen Flächentypen gefunden. Ihr Anteil an den bislang bekannt gewordenen Großbeständen ist bis zum Jahr 13 auf 42,9 % angestiegen. Straßen sind für den Invasionsprozess der Beifuß-Ambrosie von besonderer Bedeutung, wie auch Erfahrungen aus dem Ausland belegen (z.b. ESSL et al. 09). Die Art vermag sich innerhalb kurzer Zeiträume entlang von Straßenrändern stark auszubreiten und umfangreiche Bestände aufzubauen. Ausgehend von Straßen besteht zudem die Gefahr einer weiteren starken Ausbreitung auf andere Flächentypen, beispielsweise durch Verschleppung von mit Ambrosia-Samen belastetem Boden im Rahmen von Baumaßnahmen, Bankett- und Grabenpflege oder auf angrenzende landwirtschaftliche Kulturen. Das engmaschige Straßennetz könnte eine Art Katalysatorfunktion für die Massenausbreitung haben. Die Untersuchungen zur Bestandssituation, Bestandsdynamik und zu den Einschleppungsmechanismen sind die wesentliche Voraussetzung für die Einleitung von Gegenmaßnahmen. Daher wurden die in den vorauslaufenden Forschungsvorhaben begonnenen Untersuchungen zu den Ambrosia-Vorkommen an Straßen (NAWRATH & ALBERTERNST 08, 09 & 11a, 12) in den Jahren 12 und 13 fortgesetzt. Mit dem vorliegenden Bericht liegt ein fundierter Kenntnisstand über Verbreitung und Bestandsdynamik der Straßenvorkommen vor. Die Straßen-Vorkommen nehmen in verschiedener Hinsicht eine Sonderstellung gegenüber den anderen Ambrosia-Vorkommen ein: - Es besteht eine besonders hohe Gefahr der weiteren Ausbreitung, weshalb auch Kleinvorkommen <100 Pflanzen erfasst, beobachtet und bekämpft werden sollten. - Straßenvorkommen an Bundesfernstraßen sind ohne Sondergenehmigung zum Halten mit dem PKW nicht direkt zugänglich und daher schwer zu erkennen und zu dokumentieren. Die Allgemeinbevölkerung scheidet als Melder daher weitgehend aus. - Für ihre Ermittlung der Straßenvorkommen sind gezielte Erhebungen erforderlich, wie im Rahmen der vorliegenden Studie erfolgt ist. - Für die Bekämpfung der Straßenvorkommen sind ganz eigene Strategieansätze erforderlich Die Maßnahmen können im Wesentlichen nur durch Mitarbeiter der Straßenbetriebsdienstes durchgeführt werden. - Die Zuständigkeit der Vorkommen an Bundesfernstraßen und Staatsstraßen, die den Hauptteil der Straßen-Vorkommen ausmachen, liegt bei der Obersten Baubehörde, die seit 10 ein eigenes Meldesystem eingeführt haben. Nur bei den Vorkommen an Kreis- und Gemeindestraßen sind in Zuständigkeit der Kreisverwaltungsbehörden.

95 95 6 Vorkommen von Ambrosia an Straßenrändern 6.1 Nachweishistorie der Beifuß-Ambrosie an Straßen in Bayern Bis vor wenigen Jahren waren Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern in Bayern, aber auch in den anderen deutschen Bundesländern, weitgehend unbekannt. Im Jahr 06 wurden bei einzelnen Stichprobenbefahrungen der Autoren die ersten großen Bestände entdeckt. Eine umfassende Kontrolle der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen längs der Straßen erfolgt mit dem Beginn des ersten Ambrosia-Forschungsvorhabens im Auftrag des StMGP (damals StMUG) im Jahr 07. In den Jahren 07 und 08 fanden die Kontrollen zunächst als Nebenbeikontrollen im Rahmen der Fahrtätigkeit des Ambrosia-Monitorings und anderer Fragestellungen statt. Die Möglichkeit der Dokumentation und Erfassung war aber aufgrund der fehlenden Haltemöglichkeit an den Rändern der Autobahnen sehr eingeschränkt. Viele Funde konnten daher nur grob beschrieben werden (Erfassung mit Diktiergerät während der Fahrt). Seit 09 ist mit Erteilung einer Haltegenehmigung auf Standstreifen die wesentliche Voraussetzung für eine genaue Dokumentation der Bestände gegeben. Seither wurde die Suchstrecke nahezu auf das gesamte Streckennetz der Bundesfernstraßen ausgedehnt. 6.2 Untersuchte Straßen Wie in den Vorjahren erfolgte in den Jahren 12 und 13 eine systematische Kontrolle ausgewählter Randstreifen-Bankette bayerischen Autobahnen und Bundesstraßen auf Ambrosia-Bewuchs in beiden Fahrtrichtungen sowie eine Nebenbeikontrolle weiterer Strecken im Rahmen der Fahrttätigkeit für die anderen Arbeitsbausteine (Monitoring, Dunkelziffer, Einschleppungswege). Vorrangig wurden Bundesfernstraßen untersucht, da sich dort nach den Erfahrungen der Vorjahre Jahre der Großteil der Straßenvorkommen konzentriert. Einen Schwerpunkt bilden die Randstreifen-Bankette der besonders stark vom LKW-Transitverkehr genutzten bayerischen Transit-Autobahnen (A 3, A 6, A 9, A 8, A 93, A 99). An diesen Straßen ist die Wahrscheinlichkeit einer neuen Einschleppung von Ambrosiasamen besonders hoch (NAWRATH & ALBERTERNST 12). Die Suche nach den Ambrosia-Vorkommen erfolgte vorwiegend von Anfang September bis Mitte Oktober. In diesem Zeitraum ist Ambrosia besonders gut zu erkennen. In diesem Zeitraum wurden km und km zurückgelegt. Auch im Rahmen der Sommererhebung (Juni bis August) wurde auf Ambrosia an Straßen im Rahmen von Nebenbeikontrollen geachtet, wenn auch Ambrosia zu diesem Zeitpunkt meist noch sehr klein und dadurch nur schwerer zu erkennen ist. In der Summe wurde eine Fahrstrecke von ca km im Jahr 12 und km im Jahr 13 zurückgelegt. Abb. 57, Abb. 58 und Abb. 59 zeigen die Untersuchungsstrecken der Jahre 12 und 13.

96 96 Abb. 57: Untersuchungsstrecke bei systematischer Suche und Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen im Jahr 12. Links: Fahrstrecke von km im Zeitraum bis Rechts: Fahrstrecke von km im Zeitraum bis Die Straßen wurden in der Regel in beiden Fahrtrichtungen befahren. Abb. 58: Untersuchungsstrecke bei systematischer Suche und Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia-Vorkommen im Jahr 13. Links: Fahrstrecke von km im Zeitraum bis Rechts: Fahrstrecke von km im Zeitraum bis Die Straßen wurden in der Regel in beiden Fahrtrichtungen befahren.

97 Abb. 59: Untersuchungsstrecke bei Nebenbeikontrollen der Straßenränder auf Ambrosia- Vorkommen im Rahmen der Dunkelziffer-Untersuchungen in den Jahren 12 und 13. Links: Fahrstrecke von km im Zeitraum bis Rechts: Wegstrecke von 2.8 km im Zeitraum bis Methode Folgende Erhebungen/Dokumentationen der Straßenvorkommen wurden vorgenommen: 1) Wiederholungserhebung im Rahmen des Monitoring von allen bereits bekannten Beständen der Kategorie Großbestand und Straßenvorkommen langer Abschnitt im Rahmen des Monitoring (siehe Arbeitsbaustein 1). Erhebungen erfolgen jeweils im Sommer und Herbst. Die Auswertung erfolgt hinsichtlich Bekämpfungsrate, Maßnahmenerfolg und langfristigem Bekämpfungserfolg (Ergebnisse siehe Kap. 8.2, 8.4, 8.5 ab S. 142). Die Entwicklung der Straßenvorkommen langer Abschnitt wird in Kap. 6.5 ab S. 111 behandelt. a) Großbestände : Ablaufen der Bestände zu Fuß, GPS Kartierung mit Punktketten, Anfertigung einer Skizze zur Abschätzung der Individuenzahl. b) Straßenvorkommen langer Abschnitt : Abfahren mit Auto, GPS Kartierung mit Punktketten, auf Teilflächen ablaufen zu Fuß und Anfertigung einer Skizze zur Abschätzung der Individuenzahl, Hochrechnen von Teilflächen auf den Gesamtbestand. Bei den kleineren Vorkommen (<100 Indiv.) erfolgten aufgrund des zu großen Aufwands keine systematischen Wiederholungserhebungen. Ein Teil der Bestände wird aber im Rahmen der Suche nach neuen Vorkommen (zufällig) wiederholt aufgenommen. Der Anteil der Wiederfunde der bereits in den Vorjahren entdeckten Vorkommen beträgt etwa 6,8 bis 14 % der jährlichen Funde. Ein Teil der ehemals kleinen Funde hat sich durch Ausbreitung zu Großbeständen ausgedehnt. Bei der Darstellung der jährlichen Neufunde sind die Wiederholungsfunde aufgrund ihres geringen Anteils und der erfolgten Veränderung inbegriffen. Wiederholt

98 98 aufgesuchte Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt erhalten keine neuen Nummern (sind bereits nummeriert). 2) Suche neuer Vorkommen außerhalb der bereits bekannten Vorkommen Großbestände bzw. Straßenvorkommen langer Abschnitt. Die Erhebungen erfolgen im Herbst. Erfasst werden alle Bestände unabhängig von der Individuenzahl, also auch Kleinvorkommen. Die Dokumentation erfolgt durch GPS Kartierung mit Einzelpunkten und bei individuenreicheren Vorkommen, mit Punktketten und Skizze. Ergebnisse siehe Kap bis Kap ab S Kleinvorkommen wurden auch untersucht, da Ambrosia an Straßen besonders günstige Wuchs- und Ausbreitungsbedingungen vorfindet und in wenigen Jahren zu großen Beständen heranwachsen kann. Neue Pflanzen-Funde weniger als 100 m vom Großbestand entfernt, wurden in die Großvorkommen integriert (und nicht als neues Vorkommen erfasst). Jedes im jeweiligen Untersuchungsjahr entdeckte Vorkommen außerhalb der bereits bekannten Großbestände erhält eine laufende Nummer. GPS-Erfassung, Darstellungen in den Karten 1) Punktkarte: Ein Punkt pro Bestand (egal ob Kleinbestand, Großbestand bzw. Straße langer Abschnitt ). Bei ausgedehnteren Beständen wird der GPS Wert vom Anfang des Vorkommens in Fahrtrichtung angegeben. Die geographischen Koordinaten sind im Anhang wiedergegeben (Kap ab S. 279). Die jährlichen Punkterhebungen erfolgen nur für neue Bestände außerhalb der bereits bekannten Großbestände. Es erfolgen zwei verschiedene Kartendarstellungen: a) Darstellung als Individuenzahl-Klassen (Abstufung: Einzelpflanze, 2-9, 10-99, 100 bis 999, ab 1000 Pflanzen) b) Darstellung als Bedeutsamkeits-Klassen (Abstufung: Kleinvorkommen <100 Pfl., Großvorkommen >100 Pfl., Straßenvorkommen langer Abschnitt >1 km Länge) 2) Punktkettenkarten. Bei diesem Kartentyp wird der Umfang der Bestände (Individuenzahl, räumliche Ausdehnung) durch mehrere Punkte beschrieben, die mit einem GPS ermittelt werden. Gegenüber den Punktkarten vermitteln sie ein anschaulicheres Bild der räumlichen Ausdehnung, insbesondere bei den umfangreichen Straßenvorkommen langer Abschnitt und bei detaillierteren Kartendarstellungen. Je dichter die Punkte liegen, desto umfangreicher sind die Straßenrand-Vorkommen von Ambrosia, ohne genauere Aussagen zur Individuenzahl zu geben. Die Erhebung erfolgt zu Fuß oder bei besonders umfangreichen Beständen aus dem fahrenden Auto. Bei den besonders dichten Beständen wird zu Fuß ein Punkt pro Schritt und aus dem fahrenden Auto etwa 4 Punkte pro Sekunde bei ca. 90 km/h gesetzt. Bei den besonders großen Beständen werden Teilabschnitte (Probeflächen) ebenfalls zu Fuß erhoben, insbesondere um die Individuenzahl zu ermitteln (durch Hochrechnung von Teilflächen). Suche neuer Bestände aus dem fahrenden Auto: Ziel der Suche ist primär die Entdeckung neuer Bestände außerhalb der bereits bekannten Vorkommen. Die Suche der Ambrosia-Bestände an Straßen erfolgte aus dem fahrenden Auto heraus bei ca. 90 km/h. Wichtig sind möglichst optimale Suchbedingungen (kein grelles Licht oder Regen). Bei Ambrosia- Sichtung wurde auf dem Standstreifen gehalten und die Dokumentation von Position, Indivi-

99 99 duenzahl, Bestandsausdehnung, Wuchshöhe der Pflanzen (Minimum, Mittelwert, Maximum), Abstand der Pflanzen vom Straßenrand, begleitenden Pflanzenarten und Fahrtrichtung und weiterer Merkmale vorgenommen. Kleinflächige Vorkommen wurden zu Fuß abgelaufen und die Verbreitung skizziert. Für die Erhebung der Straßen wurde ein spezieller Erhebungsbogen entwickelt (Abb. 144 auf S. 237). Kleine Ambrosia-Bestände an Straßen wurden als getrennte Vorkommen erfasst, wenn sie mehr als 30 m voneinander entfernt lagen. Alle Straßenfunde werden jedes Jahr fortlaufend nummeriert, inklusive der Wiederholungsfunde. Wenn ein Halten nicht möglich war, beispielsweise im Bereich von Baustellen oder bei Freigabe des Standstreifens für den Verkehr, oder bei den besonders Ausgedehnten Vorkommen erfolgt eine GPS-Positionsbestimmung aus dem fahrenden Auto. Eine genauere Dokumentation des Ortes, der Individuenzahl und weiterer Merkmale ist dann aber nicht möglich. Teilweise ermöglichen parallele Wirtschaftswege eine Anfahrt zu den Beständen. Zur besseren Sichtbarkeit wurde das Fahrzeug mit (den vorgeschriebenen) reflektierenden Sicherheitsmarkierungen und einer Rundum-Leuchte ausgestatten. Seit September 11 wird GPS- Technik verstärkt zur Kartierung der Vorkommen eingesetzt. Großer Vorteil ist, dass sie eine Positionsermittlung auch aus dem fahrenden Auto erlaubt. Die zurückgelegte Wegstrecke wird kontinuierlich als Track aufgezeichnet. Positionsbestimmung Die Positionsbestimmung erfolgt in erster Linie mit GPS-Geräten (GPSmap 62s des Herstellers Garmin). Die GPS-Geräte liefern in der Regel sehr gute Werte mit einer Abweichung um die 3 bis 5 Metern. Eine regelmäßige Positionsbestimmung nach der straßeninternen amtlichen Kilometrierung mit Stationierungen erfolgt aus Sicherheitsgründen nicht, um die Aufenthaltszeiten am Straßenrand möglichst kurz zu halten. Die Stationierung wurde dann notiert, wenn die Stationszeichen nahe an dem Ambrosia-Fundort lagen (die Stationszeichen stehen als Schilder im Abstand von 500 Meter am Straßenrand verteilt). Eine Positionsbestimmung anhand der weiter entfernt gelegenen Stationszeichen hätte die Zuhilfenahme eines Messrades erfordert und wäre mit einem deutlich erhöhten Zeitaufwand verbunden gewesen. Es besteht die Möglichkeit, die Stationierung anhand eines online-umrechnungsprogrammes im bayerischen Straßeninformationssystem ( anhand von Gauß-Krüger-Koordinaten zu ermittelt. Ein systematischer Fehler im Umrechnungsprogramm wurde auf Hinweis der Autoren am behoben. Trotzdem liefert das Umrechnungsprogramm teilweise wenig plausible Übersetzungswerte. Erkennbarkeit von Ambrosia Ambrosia-Vorkommen sind nicht immer einfach zu erkennen. In Abhängigkeit vom Mahdzeitpunkt und Witterungsverlauf sind die Pflanzen unterschiedlich gut entwickelt. Für die Erkennung aus dem fahrenden Auto sind die markanten männlichen Blütenstände besonders wichtig. Nach einer Mahd regenerierte Pflanzen sind oftmals nur bis 30 cm groß. Bei üppiger Begleitvegetation können die Pflanze darin optisch untergehen. Etwa ein Drittel der Straßen sind zum Erhebungszeitpunkt aufgrund relativ frisch erfolgter Mahd in einem ungünstigen Erhebungszustand. Aus diesem Grund können in einem Untersuchungsjahr nicht immer alle Ambrosia-Vorkommen erfasst werden.

100 100 Eigene Bekämpfung Auf ein Ausreißen der Pflanzen im Rahmen der Erhebung wurde 12 und 13 verzichtet, um die Aufenthaltszeit am Straßenrand aus Sicherheitsgründen möglichst kurz zu halten. 6.4 Bestandsentwicklung und Kategorisierung nach Bedeutsamkeit Zahl der jährlich neu entdeckten Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt Wie viele große Bestände werden jährlich an Straßen gefunden? Wie hoch ist der Anteil der besonders bedeutsamen Bestände der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt? Methode: Die Kategorisierung nach Bedeutsamkeit ist in Kap. 2.7 ab S. 42 näher ausgeführt. Ergebnisse: Abb. 60 stelle die Zahl der jährlich neu entdeckten Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt dar. Bis zum Jahr 11 nahm die jährliche Zahl neue entdeckter Großbestände stark zu. In den ersten drei Jahren wurden auch fünf besonders umfangreiche Bestände Straßenvorkommen langer Abschnitt entdeckt. Nach 11 ist die Zahl der Großbestände etwas zurückgegangen, aber dafür haben die besonders umfangreichen Bestände Straßenvorkommen langer Abschnitt deutlich zugenommen, die quasi stellvertretend für mehrere Großbestände stehen. Die Straßenvorkommen langer Abschnitt umfassen auch Aufstufungen schon entdeckter Bestände aufgrund Ausdehnung von Großbeständen (12: 1 Aufstufung, 13: 3 Aufstufungen). Abb. 60: Zahl der jährlich an Straßen neu entdeckten Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt der Beifuß-Ambrosie 06 bis 13. Die Darstellung umfasst auch Aufstufungen bereits bekannter Straßen-Bestände in Straßenvorkommen langer Abschnitt diese sind mit den Neufunden verrechnet.

101 101 Diskussion: Die Zahlen verdeutlichen die kontinuierliche Zunahme an Straßen, zumal sich die meisten Bestände über die Jahre noch vergrößert haben und bislang keine Bestände als nachhaltig bekämpft ausgeschieden sind. Die meisten Neufunde sind vermutlich relativ neu entstanden. Die Vorkommen an Straßen zeigen eine besonders hohe Dynamik hinsichtlich Neuetablierung und Ausbreitung. Eine Steigerung der Bekämpfungsbemühungen ist dringend geboten, um die weitere Ausbreitung zu verhindern Neue Ambrosia-Funde an Straßen im Jahr 12 Wie verteilen sich die Ambrosia-Funde im Jahr 12 auf das Straßennetz? Wie sind die Entwicklungstrends? Ergebnisse: Abb. 61 zeigt eine Übersicht aller Ambrosia-Funde im Jahr 13 nach Individuenzahl-Klassen (inklusive der Kleinvorkommen). Im Bereich der bereits bekannten Straßenvorkommen langer Abschnitt erfolgten keine Erhebungen. Im Jahr 12 wurden an bayerischen Straßen 0 Ambrosia-Vorkommen dokumentiert. 172 Funde (86 %) sind Neufunde, die restlichen sind Wiederholungserhebungen, d. h. bereits in den Vorjahren entdeckter Bestände (28 Funde, 14 %). Abb. 62 zeigt eine Übersicht der Ambrosia-Funde nach Bedeutsamkeits-Klassen. Neue Kleinbestände Insgesamt wurden 171 Kleinbestände mit weniger als 100 Individuen beschrieben. In Tab. 58 ab S. 279 sind die Bestände aufgelistet. Neue Großbestände Insgesamt 28 der neu entdeckten Bestände sind den Großbeständen ab 100 Individuen zuzuordnen. In Tab. 58 ab S. 279 sind die Bestände aufgelistet. Ein Teil der Bestände ist näher beschrieben im Kap ab S Neue Bestände der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt Im Jahr 12 waren nach drei Jahren erstmals wieder zwei neue Vorkommen der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt zu verzeichnen: Ein Neufund an der A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) und eine Aufstufung an der A6 nördlich Moosbach (133/LfL140). Nähere Beschreibung siehe Kap ab S. 119 bzw. Kap ab S. 126.

102 102 Einzelpflanze 2-9 Pflanzen Pflanzen 100 bis 999 Pfl. 2 ab 1000 Pflanzen Fundhäufungen Abb. 61: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 12 nach Individuenzahl- Klassen. Die Darstellung zeigt Funde von 0 Vorkommen (inklusive Kleinvorkommen). Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. 28 Vorkommen (14 %) sind Wiederfunde bereits in den Vorjahren entdeckter Bestände. Bereiche mit Fundhäufungen sind im Text näher beschrieben. Tab. 25: Zahl der neuen Ambrosia-Funde im Jahr 12 nach Individuenzahl-Klassen. Individuenzahl % Kategorie der Bedeutsamkeit Einzelpflanzen 98 49,0 2 bis 9 Pflanzen 34 17,0 10 bis 99 Pflanzen 39 19,5 Kleinbestände (171 Bestände, 85,5 %) 100 bis 999 Pflanzen ab 1000 Pflanzen 9 10,0 4,5 Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt (28+1 Bestände, 14,5 %) Summe 0 100,0

103 103 Kleinvorkommen 1 Großvorkommen (ab 100 Pflanzen) Langer Abschnitt >1km Fundhäufungen Abb. 62: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 12 nach Bedeutsamkeits- Klassen. Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. Die Bereiche mit Fundhäufungen sind im Text näher beschrieben. Entwicklungstrends Im Jahr 12 wurden an mehreren Autobahnen bzw. Autobahnabschnitten mit bislang wenigen Vorkommen neue Bestände gefunden. Die meisten neuen Vorkommen sind aber im Zuständigkeitsbereich von Autobahnmeistereien zu verzeichnen, die bereits über größere Ambrosia-Bestände verfügen. Diese Beobachtung spricht für die besondere Rolle der Ausbreitung durch den Straßenbetriebsdienst (Mahd, Schneepflug). Fundhäufungen traten in folgenden Bereichen auf (von Norden nach Süden, siehe Abb. 61 und Abb. 62): 1. A73 zwischen Bamberg und Erlangen und Gemeindestraße bei Stegaurach 2. A3 und A6 zwischen Nürnberg und Neumarkt i. d. O. 3. B16 bei Neuburg a. d. D. 4. A9 und A93 zwischen Pfaffenhofen und Siegenburg 5. A92 zwischen AD Feldmoching und Moosburg. (u.a. 274, 268, 277, 278) und A9 nördlich AD München-Nord (u.a. 242, 256)

104 Straßen um Mühldorf am Inn 7. A8-Ost zwischen Holzkirchen und Rosenheim sowie Bernau und Grabenstätt Bemerkenswerte Neuvorkommen an bislang unbelasteten Straßen/Regionen: - Erstmals wurde im Landkreis Bamberg an Straßen zwei große Ambrosia-Bestände entdeckt: BA21 sö Unteraurach (266/LfL271) und 73 nö Hirschaid (265/LfL270) Neue Ambrosia-Funde an Straßen im Jahr 13 Wie verteilen sich die Ambrosia-Funde im Jahr 13 auf das Straßennetz? Wie sind die Entwicklungstrends? Ergebnisse: Abb. 63 zeigt eine Übersicht aller Ambrosia-Funde im Jahr 13 nach Individuenzahl-Klassen (inklusive der Kleinvorkommen). Im Bereich der bereits bekannten Straßenvorkommen langer Abschnitt erfolgten keine Erhebungen. Im Jahr 13 wurden an bayerischen Straßen 174 Ambrosia-Vorkommen dokumentiert. 152 Funde (87,4 %) sind Neufunde, die restlichen sind Wiederholungsfunde, d. h. bereits in den Vorjahren entdeckter Bestände (22 Funde, 12,6 %). Abb. 64 zeigt eine Übersicht der Ambrosia-Funde nach Bedeutsamkeits- Klassen. Tab. 26: Zahl der Ambrosia-Funde im Jahr 13 nach Individuenzahl-Klassen. Individuenzahl % Kategorie der Bedeutsamkeit Einzelpflanzen 88 50,6 2 bis 9 Pflanzen 22 12,6 10 bis 99 Pflanzen 36,7 Kleinbestände (146 Bestände, 83,9 %) 100 bis 999 Pflanzen ab 1000 Pflanzen ,2 2,9 Großbestände und Straßenvorkommen langer Abschnitt (28 Bestände, 16,1 %) Summe Neue Kleinbestände Insgesamt wurden 146 Kleinbestände mit weniger als 100 Individuen beschrieben. In Tab. 59 ab S. 285 sind die Bestände aufgelistet. Neue Großbestände Insgesamt 28 der neu entdeckten Bestände sind den Großbeständen ab 100 Individuen zuzuordnen. In Tab. 59 ab S. 285 sind die Bestände aufgelistet. Ein Teil der Bestände ist näher beschrieben im Kap an S Neue Bestände der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt Im Jahr 13 wurden drei Großbestände der Vorjahre zu Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft (nähere Beschreibung siehe Kap ab S. 127).

105 105 Einzelpflanze 2-9 Pflanzen Pflanzen 100 bis 999 Pfl. 1 ab 1000 Pflanzen Fundhäufungen Abb. 63: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 13 nach Individuenzahl- Klassen. Die Darstellung umfasst Funde von 174 Vorkommen. Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. Erfasst wurden auch Kleinvorkommen <100 Pflanzen. Die Funde umfassen 22 (12,6 %) Wiederfunde bereits in den Vorjahren entdeckter Vorkommen. Bereiche mit Fundhäufungen sind im Text näher beschrieben. Entwicklungstrends Wie in den Vorjahren ist auch 13 eine starke Zunahme der Beifuß-Ambrosie an Straßen zu verzeichnen. Es wurden mit 174 Beständen ähnlich viele Vorkommen gefunden wie in den Vorjahren. Viele Fundhäufungen liegen an ähnlichen Straßen-Abschnitten wie im Vorjahr. An einigen Straßen traten neue Ambrosia-Bestände erstmals auf.

106 106 Kleinvorkommen Großvorkommen (ab 100 Pflanzen) Langer Abschnitt >1km Fundhäufungen Abb. 64: Punktkarte neuer Ambrosia-Funde an Straßen 13 nach Bedeutsamkeits- Klassen. Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. Bereiche mit Fundhäufungen sind im Text näher beschrieben. Fundhäufungen traten in folgenden Bereichen auf (von Norden nach Süden, siehe Abb. 63, Abb. 64): 1. A3 zwischen Nürnberg und Parsberg 2. A9 und A93 zwischen Pfaffenhofen und Saalhaupt. Neu: zwischen der Anschlussstelle Wolnzach und Regensburg waren bislang keine großen Bestände bekannt 3. A8 zwischen München und Ulm: zahlreiche neue Vorkommen auf der gesamten Strecke. Neu: zwischen Augsburg und Ulm waren bislang keine Vorkommen bekannt 4. A92 zwischen AK Neufahrn und Moosburg 5. Straßen zwischen Ampfing und Burghausen 6. A8-Ost zwischen Sauerlach und Rosenheim und AS Bernau bis Grabenstätt Die meisten Vorkommen gehen vermutlich auf eine Ausbreitung ausgehend von bereits vorhandenen großen Beständen zurück. In manchen Bereichen wurden aufgrund guter Bekämpfung keine neuen Pflanzen gefunden: so an der B16 bei Neuburg a. d. D.

107 107 Bemerkenswerte Neufunde an bislang unbelasteten Straße/ Landkreisen: - A96 zwischen München und Memmingen: Ein großer Ambrosia-Bestand und mehrere Kleinbestände (311/LfL323) - Im Landkreis Amberg-Sulzbach: Ein großer Ambrosia-Bestand an der B85 (288/LfL295) - Im Landkreis Miesbach und zugleich erstmals im Bereich der Autobahnmeisterei Holzkirchen: Ein großer Ambrosia-Bestand an der A8-Ost (307/LfL309) - Im Landkreis Erding: Zwei große Ambrosia-Bestände an der A92 (316/LfL318, 317/LfL319) Abb. 65: Punktkettenkarte aller Ambrosia-Funde an den Autobahnen A 8 und A 96 westlich von München im Zeitraum bis Rote Punkte: Alle Ambrosia-Funde, inklusive der bereits bekannten Großbestände, ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Grüne Linie: abgefahrene Straßen. Die Erfassung erfolgte mit GPS. An der A 8 zwischen Augsburg und Ulm sowie an der A 96 waren vor 13 keine Vorkommen bekannt. An der A8 zwischen Augsburg und München sind zahlreiche neue Vorkommen dazugekommen. Kartengrundlage: OpenStreetMap Neue Ambrosia-Funde an Straßen in der Zusammenschau 06 bis 13 Wie hat sich die Fundsituation von Ambrosia-Vorkommen an Straßen in den Jahren 06 bis 13 entwickelt? Nehmen die Vorkommen an Straßen tatsächlich zu, oder ist dies nur das

108 108 Ergebnis der intensivierten Suche nach Vorkommen? Die Auswertung umfasst neben den Großbeständen auch die Kleinvorkommen. Methode: In einer Zusammenstellung werden die Ambrosia-Funde an Straßenrändern der jeweiligen Jahre 06/07 bis 13 zusammengefasst bzw. nebeneinandergestellt. Die Darstellung erfolgt inklusive kleinerer Vorkommen <100 Individuen. Bei einem Teil der Funde handelt es sich um Wiederholungsfunde. Da diese nur einen geringen Anteil von 6,8 % bis 14,0 % umfassen und sich die Individuenzahl gegenüber dem Fundjahr oftmals verändert hat (meist eine Zunahme), wurden sie mit den Neufunden im engeren Sinne zusammen dargestellt. Bei der Bewertung ist zu beachten, dass ein Teil der jährlichen Funde unbeständig ist und in den Folgejahren wahrscheinlich wieder verschwunden ist. Dies gilt insbesondere für viele der Einzelpflanzen. Eine systematische Wiederholungserhebung der Kleinvorkommen ist nicht erfolgt. Tab. 27: Zahl der jährlichen Ambrosia-Neufunde an Straßenrändern in den Jahren 06 bis 13. Erfasst wurden auch Kleinvorkommen <100 Pflanzen. Gelb: Hervorhebung der Funde 12 und 13. davon Jahr Straßenfunde Abschnitt davon davon Straßenvorkommen 100 Individuen Wiederfunde* langer Keine detaillierte Dokumentation Keine detaillierte Dokumentation (ca 16 Funde) Keine detaillierte Dokumentation (ca 26 Funde) (7,4%) (6,8%) (13,3%) (14%) neu 1 Aufstufung (12,6%) 3 Aufstufungen Summe 794 (ab 09) * = nur Kleinbestände Ergebnisse: Tab. 27 nennt die Zahl der jährlichen Neufunde kleiner und großer Bestände. Abb. 66 zeigt eine Zusammenfassung aller in den Jahren 09 bis 13 dokumentierten neuen Ambrosia-Bestände an Straßenrändern nach Individuenzahl-Klassen differenziert. Abb. 67 stellt die jährlichen Funde in einer Kartenzusammenschau als Bedeutsamkeits- Klassen dar. Es ist eine stete Zunahme der Ambrosia-Vorkommen seit 06 zu verzeichnen. Die Vorkommen zeigen eine Konzentration auf den Transitautobahnen A3, A8, A9 und A6.

109 109 Einzelpflanze 2-9 Pflanzen Pflanzen 100 bis 999 Pfl. ab 1000 Pflanzen Abb. 66: Punktkarte aller neuen Ambrosia-Funde an Straßen 09 bis 13 nach Individuenzahl-Klassen. Die Darstellung umfasst 794 Funde. Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. Die Darstellung umfasst auch Bestände, die inzwischen zurückgegangen oder erloschen sind. Die Erhebungen ab 09 umfassen auch Wiederfunde zwischen 6,8 und 14,0 % pro Jahr. Besonders zahlreiche Vorkommen weisen die Transitrouten A3, A8 und A6 auf. Diskussion: Die seit 09 stark angestiegenen Fund-Zahlen von Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern sind nicht alleine durch die seit diesem Jahr erfolgte systematische Suche nach Vorkommen zu erklären. Wenn auch nicht systematisch, so wurde doch bereits 07 und 08 intensiv bei den Fahrten zu den Untersuchungsflächen im Rahmen des Forschungsvorhabens auf Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern geachtet. Kontrolliert wurden damals bereits viele Straßen, an denen erste in den Folgejahren neue Bestände gefunden wurden. Die sehr großen Bestände an der A8-Ost, A3 und A99 wurden bereits 06 und 07 entdeckt. Im sonstigen Streckennetz war zu diesem Zeitpunkt Ambrosia wahrscheinlich noch schwach vertreten. Viele der neu entdeckten Großbestände gehen auf ehemalige Kleinvorkommen zurück.

110 110 06/ Funde 26 Funde 122 Funde 118 Funde Funde 0 Funde Kleinvorkommen Großvorkommen (ab 100 Pflanzen) Langer Abschnitt >1km 174 Funde 794 Funde bis 13 Legende Abb. 67: Punktkarten neuer Ambrosia-Funde nach Bedeutsamkeits-Klassen - jeweils in den Jahren 09 bis 13 im Vergleich. Jeder Bestand ist durch einen einzelnen Punkt dargestellt. Die Erhebungen ab 09 umfassen auch Wiederfunde zwischen 6,8 und 14,0 % pro Jahr. Besonders zahlreiche Vorkommen weisen die Transitrouten A3, A8 und A6 auf. Seit 09 sind die jährlichen Funde stark angestiegen.

111 Bestandsentwicklung der seit 08 bekannten Vorkommen Straßenvorkommen langer Abschnitt Von besonderer Bedeutung für den Invasionsprozess sind die besonders individuenreichen und sich teilweise über zahlreiche Kilometer längs der Straßen erstreckenden Bestände der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt. Bereits 08 waren die größten Ambrosia- Bestände an Straßenrändern Bayerns bekannt. Sie wurden zu fünf Beständen zusammengefasst. Im Folgenden wird ihre Bestandsentwicklung beschrieben und der Bekämpfungserfolg bewertet. Anmerkung zu 12/LfL10 und 18/LfL16: Die bereits 06 entdeckten Bestände an der A8-Ost und A3 weisen teilweise größere Lücken auf und hätten nach der ab 07 entwickelten Methodik als mehrere Teilbestände erfasst werden müssen. Um aber die Zahl der Bestände nicht aus formalen Gründen zu erhöhen, wurde auf eine feinere Neuabgrenzung verzichtet und die Bestände weiterhin als einzelne Bestände der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt gefasst. - A8-Ost zwischen Rosenheim und Landesgrenze (12/LfL10) auf 52 km (ohne eine Lücke von 13 km zwischen Bernau und Grabenstätt), entdeckt 06 - A3 zwischen Iggensbach und Landesgrenze (18/LfL16) auf 46,5 km, entdeckt 06 - A99 München Nord zwischen Tunnel Allach und AK Mü-Nord (66/LfL61) auf etwa 12,5 km, entdeckt 07 - A8 zwischen Dreieck München-Eschenried und AS Dachau (71/LfL66) auf 3,6 km, entdeckt 07 - A9 zwischen AS Freimann und 1 km nördlich AK Mü-Nord (101/LfL100) auf 3,8 km, entdeckt 08 Wie haben sich die Bestände bis zum Jahr 13 entwickelt? Ist es gelungen die Bestände zurückzudrängen? Methode: Die Bestandssituation der Straßenvorkommen langer Abschnitt wird im Folgenden durch Punktkettenkarten veranschaulicht, deren Erhebung in Kap. 6.3 ab S. 97 näher erläutert ist. Ergebnisse: Tab. 28 gibt eine zusammenfassende Beschreibung der Bestandsentwicklung der seit 08 bekannten fünf Bestände Straßenvorkommen langer Abschnitt bis 13. Bei den meisten Beständen ist eine weitere Ausbreitung und Verdichtung der Vorkommen zu verzeichnen. Das längste bayerische Vorkommen an der A8-Ost weist leichte Rückgänge auf. Einzig die Vorkommen an der A3 sind durch konsequente Bekämpfung stark zurückgegangen. Im Folgenden wird die Bestandsentwicklung näher beschrieben und die Verbreitungssituation 12 bzw. 13 in Kartendarstellungen veranschaulicht.

112 112 Tab. 28: Bestandsentwicklung der bis 08 bekannten Kategorien Straßenvorkommen langer Abschnitt bis Nr. LfL Nr Straße Beschreibung Autobahn A 8-Ost Autobahn A 3 Autobahn A 99 Autobahn A 8 Autobahn A9 zwischen AS Rosenheim und AS Piding/Grenze zwischen AS Iggensbach und Landesgrenze zwischen Tunnel Allach und und AK Mü-Nord zwischen Dreieck M.-Eschenried und AS Dachau/ Fürstenfeldbruck zwischen AS Freimann und 1 km nördlich AK Mü-Nord Bestandsumfang 13 sehr umfangreich, ca. 52 km (ohne Lücke von 13 km), beide Fahrtrichtungen, lange Bänder umfangreich mit größeren Lücken, nur Fahrtrichtung NW keine langen Bänder sehr umfangreich ca. 12,5 km entlang der Autobahn, beide Fahrtrichtungen, lange Bänder sehr umfangreich, ca. 3,6 km entlang der Autobahn, nur Fahrtrichtung NW, lange Bänder, Ausdehnung in Richtung NW auf 1,2 km im Jahr 13 sehr umfangreich, ca 3,8 km, beide Fahrtrichtungen, lange Bänder Bestandentwicklung bis 13 Bestand etwa gleich geblieben, leichte Rückgänge, Bekämpfung durch Mahd Ende August bis Mitte September starker Rückgang durch konsequente Bekämpfung Zunahme, insbesondere Verdichtung und Ausbreitung auf Böschungen, keine gezielte Bekämpfung Ausbreitung in nordwestliche Richtung, keine gezielte Bekämpfung Zunahme, keine gezielte Bekämpfung A8-Ost zwischen Rosenheim und Landesgrenze (12/LfL10) Ausdehnung: Auf 52 km (Ausgenommen ist eine Lücke von 13 km zwischen Grabenstätt und Bernau), Entdeckung: S. Nawrath, siehe Abb. 69 Abb. 68: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde im südöstlichen Bayern im Jahr 12. Die Darstellung soll einen Überblich geben. Sie umfasst mehrere Bestände Straßenvorkommen langer Abschnitt. Die Ambrosia-Funde umfassen auch die Nicht-Straßen-Vorkommen. Bei den Punkten/Punktreihen längs der Straßen handelt es sich um Straßenvorkommen. Rote Punkte: Ambrosia-Funde ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Blau: abgefahrene Straßen. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

113 113 Maßnahmen: Seit etwa 08 wird zwischen Rosenheim und Landesgrenze mit Ausnahme des Abschnitts zwischen Grabenstätt und Bernau eine Sondermahd der Rand- und Mittelstreifen mit Absaugen des Mahdguts durch einen Lohnunternehmer durchgeführt. Die Mahdzeitpunkte lagen zwischen Ende August und Mitte September. Bekämpfungserfolg: Als Erfolge sind eine Reduzierung der Individuenzahlen, Verhinderung der weiteren Ausbreitung und punktuelle Rückgänge zu werten. Ein wesentlicher Rückgang wurde hingegen nicht erzielt. Die Verbreitungssituation stellt sich ähnlich dar wie im Jahr 06. Der optimale Mahdzeitpunkt Ende August wurde nicht immer eingehalten. Einige Jahre wurde später gemäht, als die Ambrosia-Pflanzen bereits viele reife Samen gebildet hatten. Das Ambrosia-Vorkommen zeichnet sich durch frühblühende und frühreifende Ökotypen aus. Es sollte über alternative Bekämpfungsmethoden nachgedacht werden (Kritik der Methode Mahd siehe Kap ab S. 149). In dem von einem speziellen Mahdtermin ausgenommenen Abschnitt zwischen Grabenstätt und Bernau, wo in den letzten Jahren die Mahd deutlich später erfolgte, war eine starke Ausbreitung festzustellen. Straßenvorkommen langer Abschnitt: 12-b a Grenze Grenze Abb. 69: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8-Ost zwischen Rosenheim und Österreich im Jahr 12. Rote Punkte: Alle Ambrosia-Funde, inklusive der bereits bekannten Großbestände, ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Blau: abgefahrene Straßen. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Die Darstellung umfasst im Wesentlichen das seit 06 bereits bekannte 52 km umfassende Straßenvorkommen langer Abschnitt (12a+b/LfL19) mit einer 13 km langen Lücke zwischen Bernau und Grabenstätt. Seit 10 ist in der Lücke eine starke Ausbreitung von Ambrosia festzustellen. Im Jahr 13 ist das dortige Vorkommen zu einem Straßenvorkommen langer Abschnitt angewachsen (198/LfL3) (siehe Kap ab S. 127). Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

114 114 A3 zwischen Iggensbach und Landesgrenze (18/LfL16) Ausdehnung: Das im Jahr 06 entdeckte Vorkommen (Teilbestände durch Floristen bereits 01) erstreckte sich auf 46,5 km und umfasste mehrere kurze Bänder, Gruppen und Einzelpflanzen, durch teilweise längere Lücken unterbrochen in Fahrtrichtung Nordwesten. Der Bestandsumfang war deutlich geringer als an der A8-Ost lange Bänder waren nicht vorhanden. Es konnte keine GPS-Kartierung erfolgen, da die Pflanzen vom Straßenbetriebsdienst bereits bekämpft wurden, bevor sie aus dem fahrenden Auto hätten erfasst werden können. Die Erhebungen im Herbst belegten die vollständige Entfernung im Herbst des jeweiligen Jahres. Die Abschätzung der Individuenzahl erfolgt durch die Erhebung ausgewählter Probeflächen im Sommer und Auskünfte der Autobahnmeisterei. Maßnahmen: Seit 07 werden die Vorkommen durch Mitarbeiter der Straßenmeisterei gezielt durch Ausreißen und Brennen bekämpft. Seit diesem Jahr ist im gesamten Bereich der Straßenmeisterei eine nahezu vollständige Verhinderung der Samenbildung erzielt worden. Bekämpfungserfolg: Die Bestände sind bis 13 erheblich zurückgegangen aber noch nicht nachhaltig bekämpft. Die teilweise offensichtlich noch nicht erschöpfte Samenbank bedingte ein jährlich erneutes Auftreten von Ambrosia. LfL277/ 274 LfL61/66 LfL100/ 101 Abb. 70: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde der Region nördlich von München im August 12. Die Darstellung umfasst mehrere Straßenvorkommen langer Abschnitt an der A99 (66/LfL61), A92 (274/ LfL277) und A9 (101/LfL100) sowie mehrere Großbestände an der A9 (nicht beschriftet). Rote Punkte: Alle Ambrosia-Funde, inklusive der bereits bekannten Großbestände, ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Blau: abgefahrene Straßen. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Die hier dargestellten Ambrosia-Funde umfassen auch die Nicht- Straßen-Vorkommen. Bei den Punktreihen längs der Straßen handelt es sich aber stets um Straßenvorkommen. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

115 115 A99 München Nord zwischen Tunnel Allach und AK München-Nord (66/LfL61) Ausdehnung: Das im Jahr 07 entdeckte Vorkommen erstreckt sich auf etwa 12,5 km zwischen Tunnel Allach und AK München-Nord (siehe Abb. 70). Die Abschnitte sind unterschiedlich dicht bewachsen. Keine bzw. nur wenige Pflanzen besiedeln die Bereiche der Lärmschutzwände (vor allem im Westen). Besonders üppig sind die Vorkommen im Bereich der Anschlussstelle Neuherberg (siehe Abb. 71). Das Vorkommen liegt im Zuständigkeitsbereich zweier Autobahnmeistereien: München-Nord und München-West. Maßnahmen: Es wurden überwiegend keine Maßnahmen gegen Ambrosia durchgeführt. Die Mahd erfolgte teils erst Ende September oder noch später (vor allem auf dem Gebiet der AM München-Nord). Bekämpfungserfolg: Seit der Entdeckung haben sich die Bestände erheblich verdichtet und sich teils auf angrenzende kiesreiche Böschungen ausgedehnt. Besonders zahlreich sind die Ambrosia-Pflanzen zwischen der Anschlussstelle Neuherberg und dem Autobahnkreuz München-Nord. Abb. 71: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A99 in der Umgebung der Anschlussstelle Neuherberg im August 12. Die Darstellung umfasst einen Teil des besonders umfangreichen Bestandes Straßenvorkommen langer Abschnitt an der A99 (66/LfL61) nördlich von München. Rote Punkte: Alle Ambrosia-Funde inklusive der bereits bekannten Großbestände, ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Die Erfassung erfolgte mit GPS aus dem fahrenden Auto (lockere Punktreihen) und zu Fuß (dichte Punktreihe). Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

116 116 A9 zwischen AS Freimann und 1 km nördlich des Autobahnkreuzes München-Nord (101/LfL100) Ausdehnung: Das bereits im Jahr 08 entdeckte Vorkommen erstreckt sich auf 3,8 km von der Anschlussstelle Freimann bis 1 km nördlich des Autobahnkreuzes München-Nord. Südlich des Autobahnkreuzes sind beide Fahrtrichtungen besiedelt, nördlich nur die Fahrtrichtung Süden. Abb. 70 zeigt die gesamte Ausdehnung des Vorkommens. Abb. 72 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Ambrosia-Wuchssituation an der dicht besiedelten Anschlussstelle Freimann im August 12. Maßnahmen: Es wurden überwiegend keine Maßnahmen gegen Ambrosia durchgeführt. Die Mahd erfolgte teils erst Ende September. Bekämpfungserfolg: Seit der Entdeckung haben sich die Bestände erheblich verdichtet und in die Anschlussstellen hinein ausgedehnt (siehe beispielsweise Abb. 72). Abb. 72: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde im Bereich der Anschlussstelle Fröttmaning der Autobahn A9 im Norden Münchens im August 12. Die Darstellung umfasst einen Teil des besonders umfangreichen Bestandes Straßenvorkommen langer Abschnitt an der A9 (101/LfL100) nördlich von München. Rote Punkte: Ambrosia- Funde ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Die Erfassung erfolgte mit GPS aus dem fahrenden Auto (lockere Punktreihen) und zu Fuß (dichte Punktreihe). Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

117 117 Autobahn A8 zwischen Dreieck München-Eschenried und Anschlussstelle Dachau (71/LfL66) Das im Jahr 07 entdeckte Ambrosia-Vorkommen längs der A8 zwischen Dreieck München-Eschenried und AS Dachau erstreckt sich auf 3,6 km. Es liegt im Zuständigkeitsbereich des privaten Betreibers a+. Abb. 73 zeigt die gesamte Ausdehnung des Vorkommens. Abb. 74 zeigt in einem vergrößerten Ausschnitt die Wuchssituation im Bereich der dicht mit Ambrosia besiedelten Anschlussstelle Dachau und weiter Richtung Augsburg im August 12. Maßnahmen: Es wurden wahrscheinlich keine gezielten Maßnahmen gegen Ambrosia durchgeführt. Die Mahd erfolge oft spät im Jahr. Im Jahr 11 wurde der Bestand im Rahmen von Baumaßnahmen (neue Asphaltdecke) stark beeinträchtigt. Bekämpfungserfolg: Im Jahr 13 hatte sich das Vorkommen nach den Baumaßnahmen aber wieder erholt. Über die Jahre ist eine starke Ausbreitung im Bereich der Anschlussstelle Dachau und weiter entlang der A8 Richtung Augsburg erfolgt. Ausdehnung längs der A8 in Fahrtrichtung 71/ LfL66 Abb. 73: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8 zwischen Dreieck München- Eschenried und AS Dachau (71/LfL66) und weiter Richtung Nordwesten im August 12. Rote Punkte: Alle Ambrosia-Funde inklusive der bereits bekannten Großbestände, ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Die Erfassung erfolgte mit GPS aus dem fahrenden Auto und zu Fuß. Die Darstellung umfasst den besonders umfangreichen Bestand Straßenvorkommen langer Abschnitt an der A8 (71/LfL66) nordwestlich von München. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12.

118 118 Abb. 74: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A8 im Bereich der Anschlussstelle Dachau und weiter Richtung Nordwesten im August 12 (71/LfL66, 235/LfL /LfL256). Rote Punkte: Ambrosia-Funde ohne Differenzierung der Individuenzahl, bzw. der Bedeutsamkeits-Klassen. Blau:: Fahrstrecke. Die Erfassung erfolgte mit GPS aus dem fahrenden Auto (lockere Punktreihen) und zu Fuß (dichte Punktreihe). Die Darstellung umfasst Teile des besonders umfangreichen Bestandes Straßenvorkommen langer Abschnitt an der A8 nordwestlich München (71/LfL66), sowie 235/LfL233 und 243/LfL256. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: August 12. Diskussion: In den Jahren seit Entdeckung der besonders langen Ambrosia-Bestände an Straßen sind sehr unterschiedliche Bekämpfungsbemühungen und Bekämpfungserfolge festzustellen. An der A99, A9 und A8 haben sich die Bestände aufgrund fehlender Gegenmaßnahmen weiter verdichtet bzw. ausgedehnt. Die Risiken der weiteren Ausbreitung haben sich dadurch vergrößert und die Erfolgsaussichten zukünftiger Bekämpfungsmaßnahmen reduziert. Die zahlreichen Neufunde von Ambrosia in der Region nördlich von München gehen möglicherweise auf Verschleppung von Samen der bestehenden Bestände zurück. Ohne die gezielte Durchführung von Gegenmaßnahmen ist mit einer weiteren Ausbreitung der Ambrosia-Vorkommen zu rechnen. Die an der A8-Ost durchgeführten zeitlich optimierten Mahd möglichst vor der Samenreife hat nicht zu einem wesentlichen Rückgang des Vorkommens geführt. Es zeigt sich, dass die Methode Mahd bei stark befallenen Straßen alleinig nicht zu einer nachhaltigen Bekämpfung geeignet ist. Ein guter Erfolg ist einzig an der A3 zu verzeichnen, wo gezielte Maßnahmen zu einem deutlichen Rückgang der Vorkommen geführt haben.

119 Beschreibung neu entdeckter Großbestände an Straßen Im Folgenden werden allen 12 und 13 neu entdeckten Bestände (getrennt nach Fundjahr) der besonders bedeutsamen Befallskategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt vorgestellt, sowie eine Auswahl der durch die Autoren selbst entdeckten Großbestände. Weiterhin werden die aufgrund von Ausdehnung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestiegenen Bestände behandelt. Die meisten Vorkommen wurden im Rahmen einer gezielten Suche und bei Nebenbeikontrollen entdeckt Neufunde im Jahr 12 Im Folgenden werden der einzige im Jahr 12 neu entdeckte Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt, sowie ein bei der Dunkelzifferuntersuchung entdeckter Großbestand vorgestellt. A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) - Straße langer Abschnitt Lage: westlich Oberschleißheim, Entdeckung S. Nawrath, Im Juli 12 wurde ein Bestand der besonders bedeutsamen Kategorie Straßen lange Abschnitt entdeckt, der die A92 bei Oberschleißheim auf insgesamt knapp 4 km Länge besiedelt. Die Individuenzahl wurde auf Pflanzen geschätzt. Das Vorkommen hat sich vermutlich innerhalb weniger Jahre ausgehend von kleinen Vorkommen entwickelt. Bei einer Befahrung am wurden nur einzelne Pflanzen in Fahrtrichtung Norden beobachtet. In den Jahren 09 bis 11 wurde die Straße in Fahrtrichtung Norden nicht untersucht. Abb. 75: Ambrosia-Funde an der Autobahn A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) neuer Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt entdeckt im Jahr 12. Fotos: Links: , Rechts: , S. Nawrath.

120 1 Neu entdeckt 12 zu 66/ LfL61 - bereits seit 07 bekannt Abb. 76: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A92 bei Oberschleißheim (274/LfL277) neuer Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt entdeckt im Jahr 12. Der etwa 4 km lange Abschnitt ist mit etwa Individuen in nördliche Fahrtrichtung besiedelt. Im Süden schließt das Vorkommen nahtlos an die großen Bestände längs der A 99 an (nicht dargestellt). Erhebung: Juli 12. Kartengrundlage: OpenStreetMap. St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) Großbestand Lage: Neumarkt-Sankt Veit OT Wolfsberg/ Bruck, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Entdeckung: B. Alberternst, An der Straße St43 bei Bruck wurden am ca. 1 Ambrosien am Straßenrand verteilt auf einer Strecke von 50 m gefunden. In einer Entfernung von ca. 150 m vom Hautbestand wuchsen an derselben Straße weitere ca. Pflanzen an einer Eisenbahnbrücke. Die Ambrosien waren zum Zeitpunkt des Fundes aufgrund einer kurze Zeit zuvor erfolgten

121 121 Mahd relativ klein (meist >10 cm). Gauss-Krüger-Wert Hauptvorkommen: zwischen und (bzw. Geographische Koordinaten WGS 84 zwischen: und ); an der Eisenbahnbrücke: (Geographische Koordinaten WGS 84: ). Nicht weit entfernt befinden sich größere bereits bekannte Vorkommen an der Bundesstraße B16. Eventuell wurden die Pflanzen bei der Mahd mit dem Mähgerät verschleppt. Abb. 77: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neuer Großbestand entdeckt im Jahr 12. Funddatum: , B. Alberternst. Kartengrundlage: Googlemaps. Abb. 78: Ambrosia-Vorkommen an der St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neu entdeckter Großbestand entdeckt im Jahr 12. Hauptbestand. Die Fotos zeigen den Hauptbestand: Auf 50 Metern wuchsen etwa 1 Pflanzen. Zum Zeitpunkt des Fundes waren die Ambrosia-Pflanzen aufgrund der kurze Zeit zuvor erfolgten Mahd klein (<10 cm). Fotos: , B. Alberternst.

122 122 Abb. 79: Ambrosia-Vorkommen an der St43 nordwestlich Bruck (254/LfL263) neu entdeckter Großbestand entdeckt im Jahr 12. Nördlicher Teilbestand. Das Foto zeigt das nördlich gelegene kleinere Teilvorkommen von etwa Pflanzen an der Eisenbahnbrücke. Foto: , B. Alberternst Neufunde im Jahr 13 Im Folgenden werden beispielhaft die drei Straßenvorkommen vorgestellt, die im Rahmen der Dunkelzifferuntersuchung entdeckt wurden. Es wurde 13 kein neuer Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt gefunden (aber Bestände in diese Kategorie aufgestuft - siehe Kap ab S. 127). Straßenrand Burghausen, Gewerbepark Lindach D (293/LfL299) Großbestand Lage: Stadt Burghausen, Landkreis Altötting. Entdeckung: B. Alberternst, Etwa 1 Pflanzen wuchsen auf etwa 28 Meter am Rand einer Gemeindestraße (Abb. 81 und Abb. 80). Gauss-Krüger-Koordinaten: um (=Geographische Koordinaten WGS ).

123 123 Abb. 80: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Gemeindestraße im Gewerbepark Lindach D (293/LfL299) neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Rote Punkte: Etwa 1 Pflanzen wuchsen auf 28 Meter längs des Straßenrandes. Grüne Linie: Begangene bzw. befahrene Strecke. Luftbild: Googleearth. Abb. 81: Ambrosia-Vorkommen an der Gemeindestraße im Gewerbepark Lindach D (293/LfL299) neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Etwa 1 Pflanzen wuchsen auf 28 Meter längs des Straßenrandes. Fotos: , B. Alberternst.

124 124 Staatsstraße St2550 zwischen Ehring und Weiding (296/LfL302) Großbestand Lage: Polling, LKR Mühldorf am Inn, Entdeckung: B. Alberternst, An der Staatsstraße St.2550 zwischen Ehring und Weiding auf der Straßenseite Richtung Weiding wurden auf einer Strecke von ca. 150 m ca. 500 Ambrosia-Pflanzen gefunden (Abb. 82). Die Ambrosien wuchsen auf einem etwa 1,5 m breiten Grünstreifen zwischen Radweg und Straße (Abb. 83). Abb. 82: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St2550 zwischen Ehring und Weiding - neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Der Bestand umfasste etwa 500 Pflanzen auf 150 Meter. Funddatum: Kartengrundlage: OpenStreetMap. Abb. 83: Ambrosia-Vorkommen an der Staatsstraße St2550 zwischen Ehring und Weiding - neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Der Bestand besiedelt den Grünstreifen zwischen Straße und Radweg und umfasste etwa 500 Pflanzen auf 150 Meter. Fotos: , B. Alberternst.

125 125 Wuchsbereich lag zwischen Gauss-Krüger-Koordinaten und (oder als Geographische Koordinaten WGS 84: zwischen: und ). Staatsstraße St2107 bei Pirach/Endfelln Richtung Burghausen (295/ LfL301) Lage: Kastl OT Endfelln/Pirach, LKR Altötting, Entdeckung: B. Alberternst, An der Staatsstraße St bei Endfelln nordwestlich von Gendorf wurden am auf eine Strecke von ca. 500 m etwa Ambrosia-Pflanzen gefunden (um / ). Die Straßenränder waren auf beiden Seiten von der Beifuß-Ambrosie besiedelt, wobei die Straßenseite mit Fahrtrichtung Gendorf die meisten Ambrosia-Pflanzen aufwies. In Endfelln-Pirach befindet sich ein Kieswerk, das über die Staatsstraße 2107 erreicht werden kann. Im näheren Umfeld des Kieswerks wurden allerdings keine Ambrosia- Pflanzen gefunden, so dass der Einschleppungsweg hier unbekannt ist. Abb. 84: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Staatsstraße St2107 bei Pirach/Endfelln Richtung Burghausen (295/ LfL301) - neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Rote Punkte: Punktkettenkarte der Ambrosiafunde. Funddatum: Der Bestand umfasst etwa Pflanzen auf 500 Meter. Blau: Fahrstrecke. Südlich des Vorkommens ist ein Erdlager vorhanden (graue Fläche bei Pirach). Kartengrundlage: OpenStreetMap.

126 126 Am wurden am Straßenrand bereits 4 Pflanzen entdeckt (Gauß-Krüger: ), die zwar ausgerissen wurden, aber vermutlich bereits Samen ausgestreut hatten. Eventuell hatte sich in den Vorjahren ein Samenvorrat im Bode aufgebaut. Vermutlich sind in den Folgejahren erneut Pflanzen gekeimt und in den Folgejahren zu dem großen Bestand angewachsen. Abb. 85: Ambrosia-Vorkommen an der Staatsstraße St2107 bei Pirach/Endfelln Richtung Burghausen (295/ LfL301) - neuer Großbestand entdeckt im Jahr 13. Kartenüberblick. Fotos: , B. Alberternst. 6.7 Beschreibung der Aufstufungen in Straßenvorkommen langer Abschnitt Im Jahr 12 wurde ein Bestand und im Jahr 13 drei Bestände in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft Aufstufungen im Jahr 12 A6 nördlich Moosbach (133/LfL140) Das 12 aufgestufte Vorkommen 133 erstreckt sich auf 3,3 km längs der Autobahn A6 nördlich der Feucht-Moosbach bis etwa 1 km vor dem Autobahnkreuz Nürnberg-Ost. Es ist nur die Fahrtrichtung Heilbronn (Fahrtrichtung Westen) besiedelt. Die Gesamt-Individuenzahl wurde 12 auf etwa 10.0 Pflanzen geschätzt. Das erste große Vorkommen wurde bereits am entdeckt. Im weiteren Verlauf waren auf 3 km bereits Einzelpflanzen und Gruppen von Ambrosia vorhanden. In den Folgejahren hat der Bestand zugenommen. Abb. 86 zeigt die Verbreitungssituation im Jahr 12.

127 127 Anfang Ende Abb. 86: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A6 nördlich Moosbach (133/LfL140) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr 12. Rote Punkt: Ambrosia-Funde. Blau: Fahrstrecke. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Erhebung: September 13. Das Vorkommen zeigte bereits im Jahr 12 ein ähnliches Verbreitungsbild Aufstufungen im Jahr 13 Tab. 29: Straßenvorkommen der Beifuß-Ambrosie, die im Jahr 13 zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft wurden. Code intern Code LfL Kurzbeschreibung Länge 13 Individuenzahl Fahrtrichtung Autobahn A8-Ost nördlich Bernau Staatsstraße St2550 südwestlich Hart Autobahn A3 südwestlich Ungelstetten 3,4 km etwa ,8 km etwa ,8 km etwa 6400 In beiden Fahrtrichtungen In beiden Fahrtrichtungen Nur Fahrtrichtung Norden Autobahn A8-Ost nördlich Bernau (198/LfL3) Das 13 aufgestufte Vorkommen 198/ LfL3 erstreckt sich längs der Autobahn A8-Ost von der Anschlussstelle Bernau in östliche Richtung auf 3,4 km. Überwiegend sind beide Straßenränder besiedelt. Die Gesamt-Individuenzahl wird 13 auf etwa Pflanzen geschätzt. Der Bestand befindet sich in einem Bereich der A8-Ost zwischen Grabenstätt und Bernau, der bis vor wenigen Jahren noch weitgehend frei von Ambrosia-Vorkommen war.

128 128 Der Bereich war daher auch aus dem bereits seit 06 bekannten Straßenvorkommen langer Abschnitt (12/LfL10) ausgenommen. Im Jahr 10 wurden hier verstärkt Kleinvorkommen und die ersten großen Bestände festgestellt, die sich seither stark ausgebreitet haben. Der Bereich war von der Ambrosia-Sondermahd zur Eindämmung der Samenbildung ausgenommen, und wurde die letzten Jahre erst spät im Jahr Ende September/Anfang Oktober gemäht. Ambrosia hatte so gute Ausbreitungsbedingungen. Das aufgestufte Vorkommen umfasst folgende bereits vorher erfassten Großbestände: 181/LfL182 A8-Ost südlich Bernau-Felden und 305/LfL307 A8-Ost Anschlussstelle Felden-Nord. Abb. 88 zeigt die Ausbreitungssituation im Jahr 13. Grenze Grenze Abb. 87: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der Autobahn A8-Ost nördlich Bernau (198/LfL3) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr 13. Rote Punkte: Ambrosia-Funde. Blau: Fahrstrecke. Das Vorkommen umfasst mehrere bereits bekannte Bestände (181/LfL182, 305/LfL307). Kartengrundlage: OpenStreetMap. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Erhebung: September 13. Staatsstraße St2550 südwestlich Hart (275/LfL278) Das 13 aufgestufte Vorkommen 275/LfL278 erstreckt sich längs der Staatsstraße St2550 (ehemals B12) südwestlich Mettenheim-Hart Richtung Ampfing und setzt sich in westliche Richtung (nach der Abfahrt Ampfing der A94) in eine Gemeindestraße fort. Der Bestand erstreckt sich auf 1,9 km und umfasste im Jahr 13 geschätzt 6000 Pflanzen. Beide Straßenränder sind besiedelt. Erstmals wurden 11 zwei große Bestände im westlichen Bereich entdeckt (199/LfL4, 0/LfL5). Im mittleren Bereich wurde 12 ein großes Vorkommen erfasst (275/LfL278). Die Erhebungen im Jahr 13 ergaben die in Abb.

129 dargestellte Verbreitungssituation mit einer deutlichen Erweiterung in östliche Richtung. Ambrosia besiedelt die Straße in beiden Fahrtrichtungen. Vermutlich hat sich Ambrosia im Bereich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Grenze Grenze Abb. 88: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der St 2550 südwestlich Hart (275/LfL278) - Aufstufung zur Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr 13. Rote Punkte: Ambrosia-Funde. Auch zwei bereits 11 erfasst Straßenvorkommen (199/LfL4 und 0/LfL5) sind in den Bestand der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt einbezogen. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: Autobahn A3 südwestlich Ungelstetten (279/LfL282) Das 13 aufgestufte Vorkommen 279/LfL282/ erstreckt sich längs der Autobahn A3 vom Autobahnkreuz Altdorf 2,8 km in nördliche Richtung. Es ist nur die Fahrtrichtung Norden besiedelt. Die Gesamt-Individuenzahl wurde 13 auf etwa Pflanzen geschätzt. Im Jahr 09 wurden die ersten Kleinbestände beobachtet. Im Jahr 11 wurden zwei Großbestände und (219/LfL218, 2/LfL219) und mehrere Kleinbestände erfasst. Im Jahr 12 kamen weitere Groß- und Kleinbestände dazu (279/LfL282). Im Jahr 13 wurde der Bestand nach weiteren Zuwächsen in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt aufgestuft. Abb. 89 zeigt Bestandssituation der Erhebung im Jahr 13.

130 130 Grenze Grenze Abb. 89: Punktkettenkarte der Ambrosia-Funde an der A3 südwestlich Ungelstetten (279/LfL282) - Aufstufung in die Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt im Jahr 13. Rote Punkte: Ambrosia-Funde. Mehrere bereits in den Vorjahren erfasst Straßenvorkommen (219/LfL218, 2/LfL219), werden nach weiterer Ausbreitung zu einem Ambrosia-Vorkommen der Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt zusammengefasst. Die Erfassung erfolgte mit GPS. Kartengrundlage: OpenStreetMap. Erhebung: Oktober Meldeherkünfte Fast alle der 138 bislang an bayerischen Straßen bekannten großen Ambrosia-Vorkommen gehen auf Entdeckungen der Autoren zurück. Manche Vorkommen an der A3 und A8-Ost wurden bereits vorher von Floristen entdeckt und teilweise auch publiziert (Zusammenstellung siehe NAWRATH & ALBERTERNST 12). Aus der Bevölkerung wurden ansonsten keine neuen Bestände gemeldet. Auch die Mitarbeiter des Straßenbetriebsdienstes haben bislang keine neuen Bestände gemeldet, obwohl zahlreiche Personen im Rahmen mehrerer Schulungen fortgebildet wurden und berufsbedingt viel Zeit an den Straßen verbringen. Im Jahr 13 wurde ein Vorkommen an der St2230 bei Riedenburg gemeldet, dass aber bereits bekannt war. Nicht auszuschließen ist, dass weitere Bestände entdeckt, aber nicht an die Meldestelle der LfL gemeldet wurden. Das Erkennen der Pflanzen aus dem fahrenden Auto setzt eine besondere Übung voraus. Für die Verifikation der Ansprache ist das Halten am Straßenrand sehr hilfreich, was aber ohne spezielle Haltegenehmigung nicht erlaubt ist. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig die gezielte Spezialisten-Suche nach den Straßen- Vorkommen ist, um ein möglichst vollständiges Bild der Verbreitungssituation an Straßen zu erhalten.

131 Diskussion Zusammenfassend betrachtet ist eine deutliche Ausbreitung von Ambrosia festzustellen: - Jährlich hohe Zahl von Ambrosia-Neufunden von Klein- und Großvorkommen. - Zunahme auch besonders gravierender Bestände der Bedeutsamkeits-Klasse Straßenvorkommen langer Abschnitt. Die meisten der besonders großen Bestände wurden aber bereits 06/07 entdeckt. - Ausdehnung auf bislang noch Ambrosia-freie Autobahnabschnitte. - Zunahme an Individuenzahl und Ausdehnung der meisten bereits bekannten Großbestände. - Der postulierte Einschleppungsweg über Ladungsverluste tritt vermutlich zunehmend gegenüber der Ausbreitung ausgehend von bestehenden Vorkommen zurück. Die meisten neuen Vorkommen liegen im Bereich von Autobahnmeistereien mit bereits bekannten großen Vorkommen, so dass vermutlich eine Ausbreitung mit der Mahd oder durch den Schneepflug die wahrscheinlichsten Ausbreitungswege darstellen. 7 Einschleppungs- und Ausbreitungswege an Straßen Für ein Vorgehen gegen die Beifuß-Ambrosie an Straßen ist die Kenntnis des Ausbreitungs- und Einschleppungsweges von besonderer Bedeutung. 7.1 Abschätzung der an bayerischen Straßen wirksame Einschleppungs- und Ausbreitungswege der Beifuß-Ambrosie und ihre Gewichtung In Kap. 3 ab S. 68 sind die Einschleppungs- und Ausbreitungswege für alle bislang in Bayern gefundenen großen Bestände angegeben. Für die meisten Vorkommen an Straßen sind die Einschleppungswege dort als unbekannt angegeben, da sie meist nicht direkt nachweisbar sind. Im Folgenden wird eine Abschätzung der an bayerischen Straßen vermutlich wirksamen Einschleppungs- und Ausbreitungsmechanismen der Beifuß-Ambrosie und eine Gewichtung ihrer aktuellen Bedeutung und der Ausbreitungsdistanzen vorgenommen. Die Einschätzungen erfolgen indirekt anhand des Verbreitungsmusters der Beifuß-Ambrosie und einzelner nachgewiesener Fälle und sind daher mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Untersuchungen zum Thema gibt es nur wenige (z.b. LEMKE et al. 09, VITALOS & KARRER 09, LIPPE et al. 10, 14). In NAWRATH & ALBERTERNST (12) wurde bereits eine Abschätzung vorgenommen. Tab. 30 gibt einen Überblick, inklusive der in den letzten Jahren zu beobachtenden Entwicklung der Bedeutsamkeit der einzelnen Einschleppungs- und Ausbreitungsmechanismen.

132 Entwicklung Bedeutsamk. 132 Tab. 30: Abschätzung der an bayerischen Straßen wirksame Einschleppungs- und Ausbreitungsmechanismen der Beifuß-Ambrosie und ihre Gewichtung. Mechanismus Pflegemaßnahmen des Straßenbetriebsdienstes: Bankettmahd, Schneepflug, Kehrmaschine Windschleppen der Fahrzeuge, Aufwirbelung beim Überrollen Anhaftungen von Samen an PKW/LKW (z.b. im Reifenprofil oder in Radkästen) Anhaftungen von samenhaltiger Erde an Bau- /Agrarfahrzeugen (z.b. im Reifenprofil oder in Radkästen) Verfrachtung von Samen mit Erde (z.b. Ausbesserung Bankettschäden, Bankettfräse, Baumaßnahmen) Verfrachtung von außerhalb der SM stammender samenhaltiger Erde/Baustoffe (im Rahmen von Baumaßnahmen) Ausbreitung in die Umgebung auf andere Flächentypen Ladungsverluste Futtermitteltransporte mit LKW aus Osteuropa Nahtransport (kurze Distanz bis 100m) Ausbreitung (Inland) Mittelstreckentransport (bis mehrere km) Ferntransport (bis zu mehreren 100 km) Einschleppung (aus dem Ausland) Bedeutung aktuell in? hoch?? mittel???? gering???? mittel mittel?? gering gering? hoch? Gewichtung der Bedeutung: = hoch, = mittel, = gering,? = besonders große Unsicherheit; Entwicklung Bedeutsamkeit: = Abnahme; = Zunahme,? = unbekannt: SM = Straßenmeisterei Im Folgenden werden die Einschleppungs- und Ausbreitungsmechanismen näher besprochen: Pflegemaßnahmen des Straßenbetriebsdienstes: Bankettmahd und vermutlich auch Schneepflug und Kehrmaschine stellen sehr bedeutsame Ausbreitungswege im Nahtransport dar. Zur Bankettmahd liegen erste Untersuchungsdaten vor (VITALOS & KARRER 09, LEMKE 09) vor. Der Samentransport bei der Bankettmahd erfolgt durch die Schleuderwirkung der rotierenden Schlägelmähwerke und Anhaftungen am Mähwerk. Der Ausbreitungsweg ist meist nur innerhalb der Dienstbezirke der Autobahnmeistereien wirksam. Manche Neophyten zeigen auffällige Änderungen der Ausbreitungsmuster an den Grenzen der Autobahnmeistereien, die auf die unterschiedliche Bewirtschaftung zurückzuführen sind. Ähnliche Beobachtungen hat auch Prof. Brandes Univ. Braunschweig gemacht (mündl. Mitt. 08). Zu

133 133 einem Samentransport über die Grenzen der Straßenmeistereien hinweg kann es kommen, wenn sich mehrere Meistereien eine Maschinen teilen oder Lohnunternehmen für mehrere Autobahnmeistereien Mäharbeiten durchführen. Windschleppen der Fahrzeuge und Aufwirbelung beim Überrollen durch KFZ sind Ausbreitungswege im Nahtransport, die von den Tätigkeiten der Autobahnmeistereien unabhängig sind. Hierzu liegen erste Untersuchungsdaten vor (LEMKE 09, LIPPE et al. 13). Die Bedeutung dieses Ausbreitungsweges ist wahrscheinlich deutlich geringer als die der Pflegemaßnahmen des Straßenbetriebsdienstes. Anhaftungen von Samen an PKW/LKW, direkt im Profil von Autoreifen oder an der Karosserie (Radkästen) beim Passieren von Autobahnabschnitten mit Ambrosia-Vorkommen. Denkbar ist ein Nahtransport oder auch eine Einschleppung bzw. der Ferntransport aus anderen Ländern. Vermutlich ist die Bedeutung des Mechanismus eher gering. Sonst wäre zu erwarten, dass an Autobahnen mit großen Ambrosia-Vorkommen wie der Autobahn A 8-Ost die stark befahrenen Abfahrten mehr Vorkommen aufweisen als die weniger stark frequentierten. Da dies nicht der Fall ist, müssen andere Mechanismen von größerer Bedeutung sein. Anhaftungen von samenhaltiger Erde an Baufahrzeugen oder an landwirtschaftlichen Maschinen (z.b. im Reifenprofil oder in Radkästen), wenn die Fahrzeuge über mit Ambrosia- Samen belastete Erde fahren, z.b. auch bei der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung (Pflügen, Grubbern, Eggen, Ernten etc.). Denkbar ist hierbei ein Nah- bis Ferntransport der Ambrosia-Samen. Ausbreitungsmuster, die auf diesen Mechanismus hinweisen, liegen in Bayern bereits an mehreren großen Beständen vor (21 Georgensgmünd-Rother Weg, 40 Riedenburg). Die Wahrscheinlichkeit derartiger Ausbreitungen steigt mit dem Umfang der mit Samen belasteten Erde. Bei den Ambrosia-Vorkommen an Straßen abseits der Transitrouten ist dieser Ausbreitungsweg möglicherweise von größerer Bedeutung. Verfrachtung von samenhaltigen Bankettmaterial z.b. im Rahmen von Baumaßnahmen, Bankettfräsungen, Grabenräumungen innerhalb der Meisterei (z.b. für die Ausbesserung von Unfallschäden, oder kleinere Baumaßnahmen) oder nach Außerhalb (Zwischenlager, andere Baumaßnahmen): Nah- und Mittelstreckentransport. Mit der Zunahme von Baumaßnahmen im Bereich höher belasteterer Straßenabschnitte ist in den letzten Jahren die Bedeutung gestiegen (siehe Ausführungen unten). Mehrere Neufunde in der Region Mühldorf am Inn gehen vermutlich auf Baumaßnahmen an Straßen zurück. Verfrachtung von außerhalb der Straßen-/Autobahnmeisterei stammender samenhaltiger Erde/Baustoffe an die Straße z.b. aus Erdzwischenlagern an Straßenränder vor allem im Rahmen von Baumaßnahmen im Straßenbereich: Mittelstrecken- und Ferntransport. Bislang sind nur wenige Fälle bekannt, aber wahrscheinlich mit steigender Tendenz (beispielsweise 260 Neumarkt-Sankt Veit B299, 263 St86 sw Neumarkt-Sankt Veit). Ausbreitung in die Umgebung auf andere Flächentypen beispielsweise von Straßenrändern auf angrenzende Ackerflächen. Bislang sind nur wenige Fälle bekannt, da die meisten derzeitigen Ambrosia-Vorkommen, die vorwiegend an Bundesfernstraßen liegen, durch breite Grünstreifen von den Ackerflächen separiert sind. Diese fungieren quasi als Schutzstreifen für die Ausbreitung in die Umgebung. Die meist dichte Grünland-Vegetation der Grünstreifen

134 134 ist für eine Besiedlung von Ambrosia weniger geeignet. Bei der für Ambrosia typischen natürlichen Ausbreitungsdistanz von nur etwa einem Meter, vermag die Art die breiteren Grünstreifen in der Regel nicht zu überwinden. Ausnahmen bilden schütter bewachsene Grünflächen auf besonders nährstoff- und feinerdearmen Sand- und Kiesböden. Eine Samen- Abschwemmung über abfallende Böschungen mit Regenwasser spielt vermutlich bei der Ausbreitung ein geringe Rolle (siehe Kap. 9 ab S. 158). Die Ausbreitung in die Umgebung nimmt erst dann an Bedeutung zu, wenn sich Ambrosia zunehmend an kleinen Straßen ansiedelt, die nur einen schmalen Grünstreifen zwischen Straßenrand aufweisen und daher dicht an für Ambrosia geeigneten Flächentypen, wie beispielsweisen Ackerflächen, angrenzen. Die kleineren Straßen haben einen höheren Anteil am Straßennetz als die Bundesfernstraßen. So umfassen Kreisstraßen in Bayern km im Vergleich zu den km Autobahn. In den letzten Jahren ist ein Trend von zunehmend mehr Ambrosia-Funden an kleinen Straßen zu verzeichnen. Baumaßnahmen können dazu beitragen, dass Ambrosia auch breitere Grünstreifen überwindet. So wird bei Fahrbahnerneuerungen häufig das alte Bankett beim Abfräsen auf dem Grünstreifen bis dicht an die angrenzenden Flächentypen verteilt. Auch beim routinemäßigen Abfräsen aufgesandeter Bankette wird so verfahren. Hat Ambrosia angrenzende Ackerflächen erreicht, kann von dort eine schnelle weitere Ausbreitung erfolgen. Ladungsverluste beim LKW-Transport von Agrarprodukten aus Anbaugebieten in Osteuropa nach Westeuropa (z.b. Sonnenblumen, Soja). Die Ambrosia-Samen können aus Undichtigkeiten (z.b. der Ladeklappe) entweichen oder aus Resten von Agrarprodukten, die bei der Beladung in Fahrzeugecken hängen geblieben sind, können vom Fahrzeug während der Fahrt herabfallen. Viele Indizien, die sich aus dem Verbreitungsmuster ergeben, sprechen dafür, dass Ladungsverluste die wichtigste Einschleppungswege und damit die primäre Ursachen für Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern sind (siehe NAWRATH & ALBERTERNST 12). Mit der Zunahme von Ambrosia-Vorkommen an Straßen tritt die Bedeutung der Ladungsverluste gegenüber den Ausbreitungsprozessen ausgehend von den Ambrosia- Beständen zurück (siehe Kap. 7.2 ab S. 134). 7.2 Neue Entwicklungen 12 und 13 Änderungen hinsichtlich der Bedeutsamkeit der Einschleppungswege Die Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern gehen ursprünglich vermutlich in erster Linie auf Ladungsverluste beim Transport von Agrarprodukten zurück wie in NAWRATH & ALBERT- ERNST (12) ausführlich dargestellt ist. In den letzten Jahren zeichnen sich mit der steten Zunahme von Ambrosia-Vorkommen an Straßenrändern Änderungen hinsichtlich der Bedeutsamkeit der Einschleppungswege an Straßen ab. Die bestehenden Straßenvorkommen werden zunehmend zu Ausbreitungsquellen innerhalb der Meistereien. Die Ladungsverluste als ehemals bedeutendster Einschleppungsweg (siehe oben) treten in ihrer Bedeutung für das Auftreten neuer Vorkommen hinter anderen Einschleppungs- bzw. Ausbreitungswegen über Erde und Pflegemaßnahmen des Betriebsdienstes zurück (Entwicklung Bedeutsamkeit siehe Tab. 30). Dafür sprechen folgende Beobachtungen:

135 135 - Zunehmend mehr Ambrosia-Vorkommen im untergeordneten Straßennetz (Gemeinde, Kreis, Staatsstraßen); in den Jahren 07 bis 11 gab es Vorkommen vor allem an Bundesfernstraßen - Zunehmend Vorkommen abseits der Transitrouten - Zunahme der Vorkommen insbesondere im Bereich von Straßen-Meistereien, die bereits große Vorkommen aufweisen - Zunahme von Beständen, die wahrscheinlich auf Baumaßnahmen zurückgehen Adaptionsvorgänge der Ambrosia-Populationen an Straßenrändern Untersuchungen haben ergeben, dass die Beifuß-Ambrosie in Deutschland eine höhere Anpassungsfähigkeit besitzt als die amerikanischen Populationen (LEIBLEIN-WILD 14). Damit besitzen europäische Populationen effektivere Eigenschaften für eine weitere Ausbreitung. Die schon länger vorhandenen Bestände in der Niederlausitz entwickeln sich erheblich schneller und gelangen erfolgreicher zur Fruchtreife als junge, erst vor wenigen Jahren eingeschleppte Bestände in Berlin (LEMKE 10). Diese Veränderung geht vermutlich auf evolutive Anpassung zurück. Die Untersuchungen der Autoren zum Entwicklungsverlauf (Phänologie) der Ambrosia- Bestände an Straßen haben ergeben, dass auch an diesen Beständen eine Adaption festzustellen ist. Der Reifezeitpunkt der Früchte steht im Zusammenhang mit der Bestandsgröße und dem Alter der Bestände. Je größer die Bestände, desto häufiger sind Ökotypen anzutreffen, die früher und damit erfolgreicher zur Früchtereife gelangen (beispielsweise 12/LfL10 an der A8-Ost zwischen Rosenheim und Österreich). Bei großen Beständen ist davon auszugehen, dass sie schon länger am Straßenrand vorkommen. Isoliert gelegene Einzelpflanzen, die vermutlich auf Fern-Einschleppung, wahrscheinlich Ladungsverluste, zurückgehen, sind häufig in der Entwicklung verspätet und gelangen bis zum Ende der Vegetationsperiode bzw. dem Herbst-Bankettschnitt oft nicht zur Bildung reifer Samen. Vermutlich findet an Straßenrändern ein evolutionärer Anpassungsprozess zu besser angepasste Ökotypen statt, die unter den gegebenen Standortbedingungen und Nutzungsregime erfolgreicher zu Fruchtbildung gelangen. Die Erkenntnis hat Konsequenzen für die Empfehlung von Bekämpfungsmaßnahmen: Die Bekämpfung der weniger angepassten Ökotypen ist erfolgversprechender als die der angepassten Sippen. Maßnahmen sollten daher möglichst frühzeitig bei noch kleinen Beständen erfolgen, bevor sich besonders fitte Ökotypen selektiert haben. 7.3 Baumaßnahmen an Straßenrändern als möglicher Ausbreitungsweg von Ambrosia Bis vor wenigen Jahren spielten Baumaßnahmen als Einschleppungs- und Ausbreitungswege vermutlich keine größere Rolle. Die Kontrolle mehrerer großer Straßenbauprojekte in den Jahren 07 bis 10 ergab nur wenige Nachweise für eine Einschleppung durch Erde bzw. eine Ausbreitung über belastete Erde bereits vorhandener Ambrosia-Vorkommen (NAWRATH & ALBERTERNST 08, 11). Der erste im Zusammenhang mit dem Straßenbau eingeschleppte großer Ambrosia-Vorkommen wurde 10 an der A8-Ost bei der Bahnbrücke Bernau (165/LfL161) entdeckt. Seit einigen Jahren nehmen Fälle beider Varianten zu.

136 Baumaßnahmen an Straßen im Bereich von großen Ambrosia-Vorkommen als mögliche Quellen der weiteren Ausbreitung Im Jahr 12 waren drei große Ambrosia-Vorkommen an Straßen von Baumaßnahmen betroffen: Autobahn A 3 auf Höhe von Neumarkt-Frickenhofen: 12 Neubau einer Anschlussstelle Neumarkt-Ost (214/LfL213)(siehe Abb. 90 und Abb. 91): Das Bankettmaterial wurde im Rahmen von Erdbaumaßnahmen innerhalb des Straßenbauwerks verwendet (mündl. Mitt. Autobahndirektion Nordbayern). Die Baufirma war über den Ambrosia-Befall des Bankettes informiert (mündliche Mitt. Bauleitung vor Ort, Juli 12). Am war das Bankett größtenteils abgetragen. Zahlreiche Ambrosia-Pflanzen besiedelten die Straßenböschungen, die aber danach für den Bau der Abfahrspur mit umfangreichen Erdmengen überschüttet wurden. Dabei wurde vermutlich das belastete Erdmaterial größtenteils abgedeckt. Im Jahr 13 sind an der neu entstandenen Böschung und einem Graben am Fuße der Böschung trotzdem mehr als 100 Pflanzen aufgetreten, die aber stark von Mäusen verbissen wurden. Durch Konkurrenz der Begleitvegetation werden sie vermutlich in den Folgejahren keine günstigen Wuchsbedingungen vorfinden. Abb. 90: Großes Ambrosia-Vorkommen an der A3 bei Frickenhofen das im Jahr 12 bei Baumaßnahmen für die Anschlussstelle Neumarkt-Ost abgetragen wurde. Rote Punkte: Ausdehnung des Ambrosia-Vorkommen (214/LfL213) am Blau markierter Bereich: Mit Ambrosia-Samen belastetes Bankettmaterial, dass im Jahr 12 durch die Baumaßnahmen abgetragen wurde. Kartengrundlage: OpenStreetMap.

137 137 Abb. 91: Baustelle der neuen Anschlussstelle Neumarkt-Ost der Autobahn A3. Blick auf den Baustellenbereich von Osten. Das alte Bankett wurde vollständig abgetragen. Für den Bau der Abfahrspur wurden große Erdmengen angeschüttet. Foto: S. Nawrath, Autobahn A 9 Anschlussstelle Allershausen (136/LfL143): Neubau einer Abfahrspur: Abtransport des belasteten Bankettmaterials (keine Lagerungs-/ Umlagerungsmöglichkeit innerhalb des Straßenbauwerks). B 12 westsüdwestlich Ramerding in Fahrtrichtung Süden (238/LfL236): Anfang 12 Herstellung einer neuen Asphaltdecke und mit neu geschüttetem Bankett: das abgefräste alte Bankettmaterial wurde längs der angrenzenden Böschung verteilt (Umlagerung innerhalb des Straßenbauwerkes). Am wuchsen an der Böschung 675 Pflanzen, die im Herbst zur Samenbildung gelangt sind. Am neuen Bankett wuchsen am Pflanzen, von denen 11 im Herbst zur Samenbildung gelangt sind. 13: Am wuchsen längs der Straße etwa 1900 Pflanzen, vorwiegend im Bereich des Straßengrabens. Auf der Böschung wuchsen etwa 80 Pflanzen. Kreisstraße MY38 bei Niederheldenstein (56/LfL52): Angrenzend Bau der Autobahn A94 auf der Trasse der ehemaligen B12. Dabei wurde auch punktuell belastetes Bankettmaterial im Baustellenbereich verteilt, wenn auch nur relativ geringe Mengen. Dies war aber vermutlich die Ursache für das Auftreten von Ambrosia an verschiedenen Stellen der Neubaustrecke. Ein Teil der Pflanzen hatte sich 12 reproduziert. Im Jahr 13 sind an mehreren neuen Stellen nach Fertigstellung der Baumaßnahmen Pflanzen aufgetreten, die größtenteils vom Straßenbetrieb entfernt wurden. Einige Pflanzen wurden auch von den Autoren beseitigt (siehe Kap ab S. 178).

138 Bestände, die sehr wahrscheinlich auf eine Einschleppung mit Ambrosia-Samen belasteter Erde zurückgehen Die Einschleppungswege der Straßenvorkommen sind oft nicht eindeutig nachzuvollziehen. In mehreren Fällen geht die Einschleppung wahrscheinlich auf Einschleppung von Erde zurück. Vor 12 Gemeindestraße bei Ampfing-Schicking (199/LfL4): der am entdeckte Bestand umfasste mehr als Pflanzen auf 60 Meter. Die Straße wurde wenige Jahre vorher im Zuge der Autobahnverlängerung gebaut. Gemeindestraße bei Ampfing-Neuhaus (0/LfL5): der am entdeckte Bestand umfasste mehr als Pflanzen auf 380 Meter. Die Straße wurde wenige Jahre vorher im Zuge der Autobahnverlängerung gebaut. 12 B299 neu Neumarkt-Sankt Veit (260/LfL245): 12 nach Schätzung des Ambrosia- Beauftragten der KVB 00 bis Pflanzen. Eine Bekämpfung erfolgte durch Ausreißen und Mahd. Anmerkung: Da die Vorkommen außerhalb des Straßenrandes deutlich individuenreicher sind, wird der Bestand seit 13 nicht mehr als Straßenvorkommen geführt (nur noch Straßenvorkommen im Nebenbiotop). Die Pflanzen gehen vermutlich auf einen lokalen Ambrosia-Bestand im Trassenverlauf zurück. St86 sw Neumarkt-Sankt Veit (263/LfL247): 12 nach Schätzung des Ambrosia- Beauftragten der KVB 1000 bis 1500 Pflanzen. Eine Bekämpfung erfolgte durch Ausreißen und Mahd. Bei den eigenen Erhebungen 12 und 13 wurden nur wenige Pflanzen beobachtet. Die Pflanzen gehen vermutlich auf einen lokalen Ambrosia-Bestand im Trassenverlauf zurück. St92 südlich Frixing nahe Mühldorf am Inn (276/LfL279): der am entdeckte Bestand umfasste etwa 1600 Pflanzen auf 180 Meter. Der Bestand geht vermutlich auf die Einschleppung von Erde oder Baustoffen im Rahmen eines Radwegebaus längs der Straße zurück. 13 Bei weiteren Neufunden 13 in der Region Mühldorf/Altötting besteht der Verdacht auf eine Einbringung durch Erde. Nähere Ausführungen siehe Kap. 12 ab S Diskussion Die Ergebnisse verdeutlichen die wachsende Bedeutung der Baumaßnahmen an Straßen als Einschleppungs- und Ausbreitungswege von Ambrosia. Die Eindämmung der weiteren Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie durch Maßnahmen des Straßenbetriebsdienstes und Baumaßnahmen sollten Eingang in Regularien finden. Dies ist derzeit nicht der Fall. Beispielsweise berücksichtigt die Bundes-Richtlinie zum Umgang mit Bankettschälgut (BVBSAS 10) mögliche Belastungen mit Ambrosia-Samen nicht.

139 139 8 Bekämpfungserfolg an Straßen Welche Bekämpfungsmaßnahmen werden derzeit gegen Ambrosia an Straßen durchgeführt? Wie hoch ist der Anteil der gezielt bekämpften Bestände? Wie hoch sind der Maßnahmenerfolg und der langfristige Bekämpfungserfolg? Wie viele Bestände wurden bereits nachhaltig bekämpft? Welchen Anteil haben natürliche Ereignisse wie Trockenphasen auf die Bestandsentwicklung? 8.1 Bekämpfungsaktivitäten Aktivitäten der Obersten Baubehörde gegen Ambrosia Seit 07 werden durch die Oberste Baubehörde (OBB) verschiedene Maßnahmen gegen die Beifuß-Ambrosie an Straßenrändern der Bundesfernstraßen durchgeführt. In den Jahren ab 07 erfolgten Schulungen zur Ambrosia-Problematik für ausgewählte Straßenbetriebsdienste. Im Jahr 10 wurde ein eigenes Meldesystem zur Erfassung neuer Bestände und der Bekämpfungsaktivitäten eingerichtet und ein spezielles Meldeformular erstellt. Die OBB hat die Straßenbetriebsdienste im Jahr 11 (Schreiben vom ) wie bereits im Vorjahr aufgefordert, Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen und diese zuverlässig zu melden. Die Straßenmeistereien wurden durch die Zusendung einer Liste über die Ambrosia- Neufunde, die im Rahmen der FOBAB-Untersuchungen 09 und 10 entdeckt wurden, informiert. Im Straßeninformationssystem BAYSIS sind in einem internen Bereich Verbreitungskarten und eine Excel-Datei hinterlegt, in die Eintragungen vorgenommen werden können. Neues Bekämpfungskonzept der Obersten Baubehörde seit 12 Seit August 12 wird von der Obersten Baubehörde ein neues Bekämpfungskonzept verfolgt. Wesentliche Inhalte sind: - Für Bestände <100 Pflanzen ist weder eine systematische Bekämpfung noch eine Meldung der Neufunde vorgesehen. Die im Rahmen von FOBAB ermittelten Vorkommen <100 Pflanzen wurden nicht mehr an die Dienststellen weitergeleitet (wie noch zuletzt 10 und 11 erfolgt). Die Meldung von Neufunden werden nur für Vorkommen >100 Pflanzen erbeten. - Als Bekämpfungsmethode der größeren Vorkommen wird die Methode Mahd mit dem herkömmlichen Mähgerät des Straßenbetriebsdienstes empfohlen. Größere Vorkommen sind definiert als mindestens 2 Bestände >1000 Pflanzen oder Meistereien mit Beständen >10000 Pflanzen. - Für kleinere Vorkommen wird die Methode Mahd mit Handmähgeräten oder Ausreißen empfohlen. Kleinere Vorkommen sind definiert als Bestände zwischen 100 und 1000 Pflanzen oder ein Bestand >1000 Pflanzen. - Als Zeitkorridor für die Mahd der größeren Vorkommen wird die Zeit von Ende August bis Ende September vorgesehen.

140 140 - Kennzeichnung der größeren Vorkommen in der Örtlichkeit durch Markierung von Anfang und Ende. - Es ist vorgesehen, dass die Suche nach neuen Vorkommen und das Monitoring durch Mitarbeiter der Meistereien durchgeführt werden. Dies umfasst u.a. die Dokumentation der Lage und Anzahl der Pflanzen vor und nach der Bekämpfung, Abschätzung der Phänologie, Fotodokumentation und Eintragung in ein EDV-Formblatt. Eine Abstimmung mit der Methodik des Forschungsvorhabens erfolgte nicht. Die im Rahmen des Meldesystems der OBB erhobenen Daten wurden dem Forschungsprojekt leider nicht zur Verfügung gestellt. Bewertung des neuen Bekämpfungskonzeptes Die im Bekämpfungskonzept getroffenen Festlegungen sind nur bedingt geeignet, die weitere Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie zu verhindern. - Bestände mit <100 Pflanzen von Bekämpfung und Meldung unberücksichtigt zu lassen verstößt gegen aktuelle internationale und europäische Strategieansätze zum Umgang mit gebietsfremden invasiven Pflanzenarten. Dort wird den Sofortmaßnahmen Vorrang vor Kontrollmaßnahmen eingeräumt. Kleine Vorkommen an Straßen haben ein hohes Ausbreitungspotenzial. Es ist absehbar, dass sich die Bestände <100 Pflanzen ohne Bekämpfungen in vielen Fällen zu großen Beständen entwickeln werden. Die Erfolgsaussichten von Bekämpfungsmaßnahmen sind umso größer, je kleiner die Bestände sind. - Die Bekämpfungsmethode mit herkömmlichem Schlegel-Mähgerät des Straßenbetriebsdienstes ist nach den in FOBAB gesammelten Erfahrungen der zurückliegenden Jahre und verschiedener Untersuchungen des In- und Auslandes (z. B. MILAKOVIC et al. 14a,b, LEMKE 09) wenig geeignet, die Beifuß-Ambrosie nachhaltig von Straßenrändern zu entfernen. Andere Methoden sind der Mahd überlegen, z.b.: Herbizid, Heißwasser, Abflammgeräte, Kochsalzlösung (siehe Kap ab S. 152). - Der Zeitkorridor für die Mahd der größeren Vorkommen bis Ende September ist zu lang bemessen, da die Beifuß-Ambrosie bei günstiger Witterung (wie z.b. im Jahr 12) bereits Anfang September reife Samen bilden kann (auch in anderen Regionen/Ländern z. B. MILAKOVIC et al. 14a,b, LEMKE 10). - Die Suche, Funddokumentation und das Monitoring der Ambrosia-Vorkommen (Ermittlung der Individuenzahl, Beurteilung des Fruchtreifegrades u.a.) sind sehr anspruchsvolle Tätigkeiten, die Vorkenntnisse und eine wissenschaftliche Arbeitsweise voraussetzen. Möglicherweise stehen den Meistereien neben den anderen dienstlichen Verpflichtungen dafür keine ausreichenden zeitlichen Kapazitäten zur Verfügung.

141 141 Versuche mit alternativen Bekämpfungsmaßnahmen Seit 12 werden im Bereich der Autobahnmeisterei Neumarkt Bekämpfungsversuche mit Heißwasser und Heißschaum durchgeführt. Ab dem Jahr 12 wurde der Bekämpfungserfolg, zusammen mit Beständen anderen Bekämpfungsmethoden dokumentiert (Ambrosia- Erfahrungsbericht 13 des StMGP, Stand Mai 14) Aktuell durchgeführte Bekämpfungsmethoden Reguläre Pflege/Bekämpfung der Straßenränder Die reguläre Pflege des Bankettbewuchses an deutschen Straßen ist die mehrmalige Mahd mit einem Schlegelmäher. Mit rotierenden Schlegeln wird das Mähgut zerkleinert und meistens vor Ort liegen gelassen. Teilweise wird das Mahdgut auch während der Mahd abgesaugt. An Stellen, die von dem Mähgerät nicht oder ungenügend erreicht werden, wird mit Motorsensen nachgearbeitet (beispielsweise um Schilder, Leitpfosten und Schutzplankenabsenkungen). Die Mähmaßnahme ist (zusammen mit dem sonstigen Aufwuchs) als reguläre Bekämpfungsmaßnahme gegen Ambrosia anzusehen, vergleichbar etwa mit der in der Landwirtschaft regulär gegen Unkraut durchgeführten Herbizidbehandlung oder Bodenbearbeitung als. Je nach Schnittzeitpunkt wird Ambrosia dadurch mehr oder weniger stark an der Bildung von Samen gehindert. Im optimalen Fall einer Mahd kurz vor der Samenreife können Ambrosia-Bestände an der weiteren Ausbreitung und Vergrößerung gehindert bzw. ihre Bestandsgröße reduziert werden. Noch relativ kleine Vorkommen können auch wieder vollständig entfernt werden. Für die Straßen, die bislang keine Ambrosia-Vorkommen aufweisen, erfüllt die Mahd eine gewisse Schutzfunktion für die Etablierung und Ausbreitung der Pflanze (vorausgesetzt, dass in der Nähe nicht bereits Vorkommen vorhanden sind, die durch die Mahd ausgebreitet werden). Im ungünstigsten Fall (Pflanzen mit bereits reifen Früchten) wird die Samenbildung nicht reduziert und die Ausbreitung von Ambrosia sogar noch befördert. Übliche Mahdzeitpunkte: Jede Autobahn-/Straßenmeisterei mäht die Straßen nach eigenem Ermessen. Mahdzeitpunkte werden bestimmt von: - der Wüchsigkeit der Bankettvegetation, - verkehrlichen Erfordernissen (Urlaubszeiten, bevorstehende Baumaßnahmen) - tradierter Mahdrhythmik. Die Wüchsigkeit wird bestimmt von der Standortsituation der Bankette (Substrataufbau, Feinerdeanteil, Wasserspeichervermögen) und dem Witterungsverlauf (Mitteltemperaturen, Niederschläge). Neu angelegte Bankette, die üblicherweise aus einer Schotterung bestehen, sind aufgrund ihrer Feinerdearmut wuchsschwach und werden seltener gemäht als feinerdereiche Bankette. In regenreichen und warmen Jahren ist der Bewuchs erheblich üppiger als in kühlen Jahren oder in Jahren mit Trockenphasen. Abgesehen von klimatischen Abweichungen zeichnet viele Meistereien eine gewisse tradierte Mahdrhythmik aus, die über die Jahre beibehalten wird. Mähtraditionen sind die Ursache für teils auffällige Unterschiede in der Verbreitungssituation auch von anderen oft neophytischen Pflanzenarten beim Wechsel von Autobahnmeistereien.

142 142 Mahd mit dem Schlegelmäher als Bekämpfungsmethode An den Bundesfernstraßen und Staatstraßen wird die Mahd kurz vor der Samenreife als Bekämpfungsmethode größerer Bestände favorisiert (siehe oben). Die Erfahrungen der letzten Jahre haben ergeben, dass es durch die Methode Mahd in den meisten Fällen nicht gelingt die Bestände maßgeblich zurückzudrängen. Eine ausführliche Bewertung der Methode Mahd erfolgt in Kap ab S Alternative Methoden wurden nur punktuell bzw. nur in einzelnen Meistereien angewendet: - Ausreißen: An einzelnen Beständen, systematisch an der A3 im Gebiet der AM Passau (ergänzend zu Abflammen). - Mahd mit Motorsense/Freischneider: Beispielsweise an der B15 im Bereich der Straßenmeisterei Neuburg a. d. D. - Abflammen: Bislang nur von der A3 zwischen Iggensbach und Landesgrenze bekannt. - Heißschaum, Heißdampf: Seit 12 Bekämpfungsversuche mit Heißdampf auf dem Gebiet der AM Neumarkt in der Oberpfalz. - Herbizide, insbesondere an einzelnen Gemeindestraßen. Eine nähere Beschreibung wirksamer Bekämpfungsmethoden erfolgt in Kap ab S Bekämpfungsrate Wie viele der Bestände an Straßen wurden gezielt oder im Rahmen der regulären Bekämpfungsmaßnahme Mahd bekämpft? In welchem Umfang tragen natürliche Faktoren zu einer Reduktion von Ambrosia bei? Methode: Für jeden Bestand werden die Maßnahmentypen und natürlichen Faktoren angegeben, die zu einer Reduktion der Ambrosia-Bestände geführt haben. Die Methode ist in Kap. 4.1 ab S. 74 näher erläutert. Betrachtet wird die Bekämpfungsrate aller großen Ambrosia-Bestände an Straßen im Jahr 13. Ergebnisse: Tab. 31 gibt die Ergebnisse wieder. Die Maßnahmentypen bzw. natürlichen Rückgangsursachen, die am häufigsten zu einer Reduktion der Bestände führten (inklusive der Fälle mit Unsicherheit) waren: Trockenphasen, gefolgt von regulärer Unkrautbekämpfung, gezielter Ambrosia-Bekämpfung und Tierfraß. Der Anteil der gezielt bekämpften Bestände beträgt 24,8 %. Wenn man alle anthropogenen Maßnahmen (gezielte, reguläre und zufällige) zusammennimmt, wurden wirksame Maßnahmen bei etwa der Hälfte der Bestände (51,1 %) durchgeführt. Bei weiteren 47,4 % der Bestände ist zwar eine reguläre Bekämpfung durch Bankettmahd erfolgt, die aber aufgrund eines ungünstigen Mahdzeitpunktes keinen großen Schaden an Ambrosia bewirkt hat.

143 143 Tab. 31: Bekämpfungsrate der verschiedenen Maßnahmentypen und natürlicher Rückgangsursachen großer Bestände an Straßen im Jahr 13. n=133 ausgewertete Bestände. *= Da bei vielen Beständen mehrere Maßnahmentypen gleichzeitig zutreffen, ist die Zahl niedriger als die Summe der einzelnen Maßnahmentypen. Maßnahmentyp natürliche Faktoren Anthropogene Maßnahmen gezielte Ambrosia- Bekämpfung reguläre Unkrautbekämpfung erfolgt und wirksam Maßnahme / natürliche Rückgangsursache erfolgt, aber kein größerer Schaden Unsicherheit ob erfolgt keine Best. % Best. % Best. % Best. % 33 24,8 0 0,0 6 4, , , ,7 0 0,0 2 1,5 zufällige Schädigung 12 9,0 3 2,3 0 0, ,7 Zusammenfassung mehrerer Maßnahmentypen* gezielte + reguläre Bekämpfung gezielte + regulär Bekämpfung + zufällig Schädigung 60 45, ,6 2 1,5 1 0, , ,4 2 1,5 0 0,0 natürliche Rückgangsursache Konkurrenzbewuchs 3 2,3 0 0,0 0 0, ,7 Trockenphasen 51 38,3 4 3, , ,8 Tierfraß 15 11,3 6 4, , ,2 Diskussion: Der Anteil der wirksam bekämpften Bestände ist deutlich geringer, als bei den Beständen ohne Straßen (siehe Kap ab S. 77). Insbesondere der Anteil der gezielt bekämpften Bestände ist deutlich niedriger. Zwar wird der Bewuchs aller Straßenbankette regulär gemäht, doch ist die Wirksamkeit der regulären Bekämpfung-Methode gegen Ambrosia maßgeblich vom Mahdzeitpunkt abhängig. Um die Ambrosia-Vorkommen an Straßen wirkungsvoll zurückzudrängen, müssen die Bekämpfungsbemühungen gesteigert werden. Gezielte Bekämpfungsmethoden sind der regulären Bekämpfung durch Mahd vorzuziehen, die oftmals nicht die ausreichende Wirkung zeigt. Trockenphasen und Tierfraß haben 13 mehr Pflanzen beeinträchtigt als gezielte Maßnahmen. Dies lag in erster Linie an einer längeren Trockenphase im Juli 13, die zum Absterben zahlreicher Pflanzen auf den Straßenbanketten geführt hat (siehe Kap ab S. 62, Abb. 40 auf S. 66) und die Ambrosia-Bestände empfindlich beeinträchtigt. Die in der Regel flachgründigen Straßenbankette werden von Ambrosia schlecht durchwurzelt und bieten nur geringe Wasserreserven. Der Einfluss natürlicher Faktoren ist allerdings starken Schwankungen zwischen den Jahren unterworfen.

144 Maßnahmenerfolg Der Maßnahmenerfolg beschreibt die Entwicklung der Individuenzahlen innerhalb des Jahres. Im Folgenden wird der Maßnahmenerfolg der großen Bestände an Straßen von 08 bis 13 betrachtet und mit dem Maßnahmenerfolg der Bestände auf sonstigen Flächen (ohne Straßen) verglichen. Im Jahr 13 liegt der Anteil der Straßen an den bekannten großen Beständen bei 42,9 % (12: 39,8 %) (siehe Kap ab S. 25). Methode: Siehe Kap. 4.2 ab S. 78. Ergebnisse: Abb. 92 stellt den Maßnahmenerfolg aller großen Bestände an Straßen 09 bis 13 dar. Der Anteil der geringen/keinen und mäßigen Reduktion zusammen umfasste 13 59,8 % (12: 80,2 %, 11: 57,1 %, 10: 61,2 %, 09: 66,7 %). Bewertung: Positiv: Über die Jahre ist ein leichter Anstiege der Bestände vollständige Entfernung und "<10 Pflanzen (inklusive 0 und nachhaltig bekämpft ) zu verzeichnen, allerdings auf niedrigem Niveau. Im Jahr 12 war allerdings ein Rückgang zu verzeichnen, der 13 wieder aufgeholt wurde. Negativ: Der Anteil geringe oder keine Reduktion ist sehr hoch und zeigt über die Jahre keinen Rückgangstrend. Zusammen mit der mäßig deutlichen Reduktion schwankt der Anteil zwischen 57,1 % und 80,2 %. Im Jahr 12 war der bislang schlechteste Maßnahmenerfolg zu verzeichnen. Abb. 92: Maßnahmenerfolg aller großen Bestände an Straßen 09 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen der Erhebung im Sommer mit dem Befund im Herbst. 09: n=15, 10: n=31, 11: n=49, 12: n=91, 13: n=110.

145 145 Vergleich des Maßnahmenerfolges der großen Bestände mit und ohne Straßenvorkommen in 12 und 13 Abb. 93 und Abb. 94 zeigen im direkten Vergleich die Unterschiede des Maßnahmenerfolges an Straßen mit den übrigen Beständen bzw. aller Bestände am Beispiel der Jahre 12 und 13. Ohne die Straßen ist der Maßnahmenerfolg erheblich besser. Ergebnisse: Der Maßnahmenerfolg an Straßen ist erheblich geringer als bei den sonstigen Ambrosia-Beständen (siehe Kap. 4.2 ab S. 78). 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% % 10% 0% 63,7 16,5 9,9 2,2 7,7 12,8 16,7 25,6 13,5 31,4 Abb. 93: Vergleich des Maßnahmenerfolges der großen Bestände 12 mit und ohne Straßen-Vorkommen (n=91/156/247). 31,6 16,6 19,8 9,3 22,7 nur Straße ohne Straße alle (mit Straße) 4 Geringe oder keine Reduktion 3 Mäßig deutliche Reduktion 2 Sehr deutliche Reduktion 1 Vollständige Entfernung Nur noch wenige/ keine Pfl./ nachhaltige Bekämpfung Abb. 94: Vergleich des Maßnahmenerfolges der großen Bestände 13 mit und ohne Straßen-Vorkommen (n=110/175/285). Diskussion: Die Bekämpfungsbemühungen müssen insbesondere an Straßen deutlich gesteigert werden, um den Maßnahmenerfolg zu steigern. Bei der derzeitigen Bekämpfungsintensität ist davon auszugehen, dass sich Ambrosia längs der Straßen weiter ausbreiten wird.

146 146 Die überwiegend angewendete Methode Mahd ist meist nicht ausreichend wirksam, um Ambrosia vollständig zu bekämpfen (siehe Kap ab S. 149). Es sollten daher spezielle Bekämpfungsmethoden angewendet werden, um eine vollständige Bekämpfung sicherzustellen (siehe Kap ab S. 152). Der im Jahr 12 besonders schlechte Maßnahmenerfolg liegt an den besonders günstigen herbstlichen Klimabedingungen, die eine frühe Samenreife ermöglichten. Ferner sind viele Bestände 12 später als 11 gemäht worden, als bereits reife Samen gebildet waren. Ursache ist möglicherweise das geänderte Bekämpfungskonzept der Obersten Baubehörde, das eine Ambrosia-Mahd bis Ende September empfiehlt. Gezielte Bekämpfungsmaßnahmen (beispielsweise Ausreißen) sind nur selten erfolgt. Die Maßnahmenwirksamkeit wäre 12 noch geringer gewesen, wenn nicht manche Bestände durch natürliche Ereignisse (vor allem Mäusefraß und Trockenphasen) dezimiert worden wären. 8.4 Langfristiger Bekämpfungserfolg Wie haben sich die Individuenzahlen der Straßenvorkommen im Fundjahr in den Folgejahren 08 bis 13 entwickelt? Methode: Es werden die Individuenzahlen des Fundjahres mit denen der Folgejahren verglichen, jeweils der Sommererhebung. In Kap. 4.3 ab S. 84 wird die Methode ausführlicher beschrieben. Ergebnisse: Abb. 95 stellt den langfristiger Bekämpfungserfolg der großen Ambrosia- Bestände an Straßen 08 bis 13 dar. Abb. 95: Langfristiger Bekämpfungserfolg (Veränderung der Individuenzahlen in den Folgejahren) der großen Ambrosia-Bestände an Straßen 08 bis 13. Verglichen werden die Individuenzahlen im Jahr der Entdeckung mit den Folgejahren, jeweils der Sommererhebung, in %.

147 147 Bewertung: Positiv: Bis 11 haben die Bestände mit abnehmender Individuenzahl zugenommen (nehmen aber seither wieder ab)(13: 27,3 %, 12: 33,3 %, 11:48,9 %, 10:46,2 %, 09: 33,3 %, 08: 40,0 %). Einzig ein kleiner Anteil von auf 0 abgenommener Bestände hat nicht abgenommen. Negativ: Der Anteil der Bestände mit Zunahme der Individuenzahl hat über die Jahre zugenommen und im Jahr 12 mit 59,3 % einen Höchstwert erreicht (12: 59,3 %, 11: 37,8 %, 10: 34,6 %, 09: 26,7 %, 08: 0 %). Im Jahr 13 ist der Wert wieder etwas zurückgegangen (56,4 %), nicht aber der Anteil der Bestände mit sehr starker Zunahme, der 13 etwas angestiegen ist. Insgesamt ist die Entwicklung des Bekämpfungserfolges bis 13 als sehr negativ zu bewerten. Im Anhang Kap ab S. 258 ist eine nach Landkreisen sortierte Auflistung der Bekämpfungserfolge aller großen Bestände bis 13 wiedergegeben. Diskussion: Der bei der Mehrzahl der Bestände ungenügende Maßnahmenerfolg findet seinen Ausdruck in den Ergebnissen des langfristigen Bekämpfungserfolges. Bei der derzeitigen Bekämpfungsintensität ist davon auszugehen, dass sich Ambrosia längs der Straßen weiterer ausbreiten wird. Der Bekämpfungsbemühungen müssen gesteigert werden, um eine langfristige Reduktion der Bestände zu erzielen. Zu bedenken ist, dass im Fundjahr, aufgrund der meist späten Entdeckung, in der Regel keine Bekämpfung mehr erfolgen kann. Die Bestände haben zum Fundzeitpunkt meist bereits viele Samen ausgestreut. Im Folgejahr ist daher in der Regel ein Anstieg der Bestandsgröße unvermeidlich. Die meisten Straßenvorkommen sind aber bereits mehrere Jahre bekannt, so dass eine Reduktion hätte erzielt werden können. Ohne natürliche Rückgangsursachen, insbesondere dem Mäusefraß, wäre der langfristige Bekämpfungserfolg noch ungünstiger gewesen. Der im Jahr 13 verbesserte Maßnahmenerfolg wirkt sich erst mit einem Jahr Verzögerung auf die Auswertung des langfristigen Bekämpfungserfolges aus. 8.5 Nachhaltig bekämpfte Bestände Wie viele Straßenvorkommen sind als nachhaltig bekämpft anzusehen? Methode: Siehe Kap. 4.4 ab S. 90. Ergebnisse: Unter den 32 bis zum Jahr 13 als nachhaltig bekämpft eingestuften Beständen (siehe Kap. 4.4 ab S. 90) befinden sich keine Straßenvorkommen. Für das Jahr 14 sind drei Straßen-Bestände als nachhaltig bekämpft vorgesehen: - 94/LfL95: Bundesstraße B bei Fridolfing - 164/LfL165: Staatsstraße St1066 westlich Reichenbach (gezielte Bekämpfung durch Ausreißen des Ambrosia-Beauftragen des LKR Ansbach)

148 148-9/LfL9: Staatsstraße St2125 bei Passau-Maierhof (gezielte Bekämpfung durch Straßenmeisterei vermutlich durch Ausreißen) Diskussion: Der Anteil der als nachhaltig bekämpft eingestuften Bestände an der Gesamtzahl der Straßen-Großbestände ist geringer, als bei den sonstigen Beständen. Grund ist der bei den meisten Straßen-Beständen geringe Maßnahmenerfolg. Ohne eine mehrjährige Bestandsreduktion auf 0 Pflanzen (bzw. nahe 0 ) ist kein nachhaltige Bekämpfung gegeben. Dies setzt eine konsequente und wirksame Bekämpfung voraus, die nur bei einem geringen Anteil der Straßen-Bestände erfolgt ist. Bei ehemals individuenreichen Straßenbeständen sind aufgrund einer großen Samenbank langjährige Maßnahmen erforderlich (siehe Kap. 9.1 ab S. 158). 8.6 Natürliche Bestandsdynamik Natürliche Ereignisse wie Trockenphasen und Tierfraß können die Bestandsentwicklung stark beeinflussen (nähere Ausführungen sieh Kap. 4.5 ab S. 91). Straßenränder weisen eine besondere Konstellation der natürlichen Standortfaktoren auf. Aufgrund der Flachgründigkeit der Bankettschüttung sind sie besonders empfindlich für Trockenphasen. Auch Tierfraß durch Mäuse und Schnecken tritt an Straßen besonders häufig auf. Anders als beispielsweise auf Ackerflächen, auf denen Mäuse oft gezielt bekämpft werden, können sie an Straßenrändern große Bestandsdichten bilden und einen erheblichen Fraßdruck auf Ambrosia ausüben. Ambrosia-Pflanzen werden von Mäusen bevorzugt gefressen. Die Blätter sind wahrscheinlich bekömmlich und die Früchte sehr nahrhaft. Viele der an Straßenrändern oft zahlreich wachsenden Pflanzen sind ungenießbaren (z.b. Dittrichia graveolens: drüsige Blätter) oder gar giftig (z.b. Senecio inaequidens: Pyrrolizidinalkaloide) und sind als Nahrungsquelle daher wenig geeignet. Dies vergrößert den Fraßdruck auf die genießbaren Pflanzen. Nähere Ausführungen zum Mäusefraß siehe NAWRATH & ALBERTERNST (12). Methode: Im Jahr 13 wurden die wichtigsten auf die Bestände wirkenden natürlichen Einflussfaktoren systematisch erfasst. Nähere Ausführungen zur Methode siehe Kap. 4.1 ab S. 74. Ergebnisse: Die Auswertung zu den Faktoren Trockenphasen, Tierfraß und Konkurrenzbewuchs ist zusammen mit den anthropogenen Maßnahmentypen gegen Ambrosia in Kap. 8.2 ab S. 142 in Tab. 31 wiedergegeben. Im Jahr 13 betrug der Anteil der großen Straßen- Bestände mit Beeinträchtigung durch Trockenphasen 38,3 % (mit Unsicherheit weitere 45,9 %) und durch Tierfraß bei 11,3 % (mit Unsicherheit weitere 18,0 %) der Bestände. Konkurrenzbewuchs ist an den in der Regel permanent gestörten Straßenrändern nur von geringer Bedeutung. Die natürlichen Einflussfaktoren weisen starke räumliche Schwankungen auf. Ursache ist die abweichende Zusammensetzung der Bankette hinsichtlich Steingehalt, Feinerdeanteil: Wasserspeichervermögen, Durchwurzelbarkeit und unterschiedliche angrenzende Flächentypen (beispielsweise Gehölze als Rückzugsraum für Mäuse). Die Mitteltemperaturen und dessen Auswirkung auf Ambrosia in den Jahren 12 und 13 sind in Kap ab S. 62 ausgeführt. Insgesamt war das Jahr 13 ungünstig für Ambrosia: Relativ kühl im Herbst und eine heftige Trockenphase im Juli. Es sind Auswirkungen der natürlichen Faktoren auf die Bestandsentwicklung für 14 zu erwarten.

149 149 Diskussion: Ambrosia an Straßenrändern ist von den natürlichen Faktoren Trockenphasen und Tierfraß erheblich stärker betroffen, als Bestände auf den sonstigen Flächentypen (siehe Kap ab S. 77, Tab. ). Im Jahr 13 war insbesondere die Trockenphase im Juli von erheblicher Auswirkung für Ambrosia. Bei der Bewertung der Individuenzahlentwicklung im Jahr 14 ist dieser Einfluss zu berücksichtigen. Im Jahr 13 war an Straßen der Einfluss der natürlichen Faktoren auf die Bestandsentwicklung insgesamt größer als die Wirkung der Bekämpfungsmaßnahmen. Wie groß tatsächlich der Einfluss der Mäuse auf die Bestandsentwicklung ist, ist noch weitgehend unklar. Eventuell tragen die Mäuse auch zur Ausbreitung bei. Wahrscheinlich werden nicht alle Samen in der Nähe der Pflanzen gefressen sondern auch in Vorratskammern eingebracht. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Der Einfluss natürlicher Faktoren ist starken jährlichen Schwankungen unterworfen. Mäusepopulationen weisen typischerweise erhebliche Bestandsänderungen auf. Natürliche Ereignisse wirken sich auf große Ambrosia-Bestände mit umfangreicher Bodensamenbank weniger gravierend aus als auf kleine Bestände mit kleiner Samenbank, die empfindliche Einbußen erleiden können. Grundsätzlich ist die Beifuß-Ambrosie aufgrund ihrer Biologie und Lebensstrategie als intermittierender Epökophyt darauf spezialisiert, auch mehrere ungünstige Jahre über die Samenbank zu überstehen. Auch Kältephasen im Herbst wirken sich an Straßen wahrscheinlich stärker aus als auf anderen Flächentypen, auf denen Ambrosia mehr Zeit zur Ausbildung reifer Samen hat. Der letzte Mahd-Durchgang im September/Oktober setzt einen Stichtag, bis zu dem die Reife vollzogen sein muss. 8.7 Bekämpfungsempfehlungen Die Ergebnisse zu Bekämpfungsrate, Maßnahmenerfolg und langfristiger Bekämpfungserfolg an Straßen in den Jahren 12 und 13 belegen, dass an den meisten Straßen die Bekämpfungsbemühungen gesteigert werden müssen, will man die weitere Ausbreitung von Ambrosia verhindern. Insbesondere an den meisten Beständen der besonders umfangreichen Kategorie Straßenvorkommen langer Abschnitt waren die Maßnahmen ungenügend Bewertung der Methode Mahd kurz vor der Samenreife Die derzeit verbreitet eingesetzte Methode Mahd mit dem Schlegelmäher ist in vielen Fällen für eine nachhaltige Bekämpfung nicht geeignet, insbesondere wenn die Bestände schon sehr umfangreich sind. Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile der Methode gegenübergestellt. Vorteile der Methode Mahd kurz vor der Samenreife - Die Methode führt bei optimalem Mahdtermin (i.d.r. Ende August bis Anfang September) und mehrjähriger Fortdauer meist zu einer Abnahme der Populationsdichte und kann auch (insbesondere bei kleineren Vorkommen) zum Verschwinden der Beifuß-Ambrosie führen.

150 150 - Die Methode ist kostengünstig, da die Bekämpfung mit regulär zur Straßenrandpflege verwendeten Maschinen (Schlegelmäher) erfolgt und keine zusätzlichen Mahdgänge erforderlich sind. - Die Methode reduziert bei optimalem Mahdtermin die weitere Ausbreitung längs der Autobahn (wie sie sonst bei der Mahd fruchtender Pflanzen sehr erfolgreich erfolgt). Nachteile der Methode Mahd kurz vor der Samenreife - Einen erhöhten Aufwand stellt die Organisation zur Einhaltung des optimalen Mahdtermins dar. - Die Mahdtermine muss dem phänologischen Entwicklungsstand von Ambrosia angepasst werden. In besonders warmfeuchten Jahren mit früher Fruchtreife liegt der optimale Mahdzeitpunkt früher als in kühleren Jahren. - Absaugung des Mahdgutes ist erforderlich, um eine Nachreife der Samen abgemähter Pflanzen zu verhindern. - Die Schlegelmäher des Mulchmähers können die Pflanzen technisch bedingt nicht bodengleich abschneiden. Die Schnitthöhe schwankt zwischen 5 und 10 cm. An Bodenunebenheiten kann sie auch noch höher sein. Je höher die Pflanzen geschnitten werden, desto besser regenerieren sie. Zudem können dann fruchttragende Teile von niedrigwüchsigen Pflanzen verschont werden. Ein kleiner Anteil der Pflanzen übersteht den Schlegelmäher zudem weitgehend unbeschädigt. - Einen Mehraufwand stellt die gesonderte Entsorgung des Mähmaterials dar. Selbst beim optimalen Mähzeitpunkt ist nicht auszuschließen, dass bereits erste reife Samen gebildet wurden. - Da mit dem Schlegelmähgerät nicht alle Pflanzen erreicht werden (z.b. Schutzplankenabsenkungen, Schilderpfosten), sind zeitnah Nacharbeiten an diesen Stellen durchzuführen. - Ein Teil der Pflanzen gelangt auch bei optimalem Mahdtermin zu Regeneration und Samenbildung. - Mit Mahd ist in der Regel keine absolute Eradikation der Beifuß-Ambrosie zu erzielen, insbesondere wenn die Bestände bereits sehr groß sind. - Bis zur Mahd muss für etwa 4 Wochen die Pollenemission im Kauf genommen werden. Die Problematik der Pollenbelastung gilt auch für das Straßenbetriebspersonal, das die Mäharbeiten zur Hauptblüte der Beifuß-Ambrosie durchführen muss. Einige der Anforderungen sind durch die Autobahnmeistereien aus betriebstechnischen Gründen nicht immer einfach umzusetzen. Bekämpfungserfolge mehrjährige Mahd- Maßnahmen zum optimalen Zeitpunkt können durch ein Jahr mit zu später Mahd wieder zunichte gemacht werden. MILAKOVIC et al. (14b) empfehlen eine Mahd zu Beginn der männlichen Blüte und dann darauffolgend alle 3 bis 4 Wochen bis zum Ende der Vegetationsperiode.

151 Argumente für eine gezielte Bekämpfung Die Bekämpfung durch reguläre Mahd reicht in der Regel nicht aus, um Ambrosia wirksam zu bekämpfen. Die geringe Bekämpfungsrate und der geringe Maßnahmenerfolg haben folgende Konsequenzen: - Es ist mit einer weiteren Ausbreitung an Straßen zu rechnen. - Das Risiko der Ausbreitung auch auf andere Flächentypen (beispielsweise angrenzende Ackerflächen) steigt mit dem Umfang samenbelasteter Bankette und Größe der Samenbank. - Es besteht das Risiko, dass ab einem gewissen Bestandsumfang die kritische Masse überschritten wird, ab der eine Ausbreitung kaum noch zu kontrollieren ist. - Je mehr Bestände vorhanden sind, desto mehr Zeitaufwand erfordert die Bekämpfung. - Je größer die Bodensamenbank, umso länger dauert es, bis die Bestände nachhaltig bekämpft sind. - Je länger die Populationen an den Straßen vorkommen, umso besser selektieren sich angepasste Ökotypen heraus, die früher blühen und schwerer zu bekämpfen sind. Im Folgenden werden Beispiele gezielter Ambrosia-Bekämpfungen vorgestellt und Empfehlungen wirksamer Bekämpfungsmethoden gegeben. In einem im Auftrag der OBB erstellten Gutachten ist das Thema ausführlich behandelt (NAWRATH & ALBERTERNST 11b). Macht die Bekämpfung Sinn, wenn permanent neue Pflanzen eingeschleppt werden? Über den Umfang der Neueinschleppung durch Ferntransport liegen nur wenige Erkenntnisse vor. Möglicherweise senkt die Einführung des Grenzwertes der Futtermittelverordnung ab 1. Januar 12 auch die Rate der Neueinschleppungen an Straßenrändern durch Ladungsverluste, so dass sich die Gefahr der Neuinfektion verringert hat. Der Umfang der Ladungsverluste war vermutlich bereits in der Vergangenheit sehr gering. Durch Ausreißen bereits der ersten Vorkommen hätte die Etablierung an Straßenrändern unterbunden werden können. Gehen die Bestände auch durch natürliche Einflussnahme zurück? Die Ambrosia-Bestände unterliegen einer natürlichen Bestandsdynamik. Teilweise gehen Bestände (insbesondere kleinere Vorkommen) auch ohne gezielte Maßnahmen durch natürliche Ursachen zurück (Mäusefraß, Trockenschäden). Deren Einfluss ist aber nicht zu steuern und unterliegt starken jährlichen Schwankungen. Die natürlichen Einflüsse führen in der Regel nicht zu einem vollständigen Rückgang der Pflanzen. Die verbliebenen Pflanzen und der Samenvorrat im Boden tragen zum erneuten Aufbau der Bestände bei. Langfristig ist ohne Gegenmaßnahmen von einer weiteren Ausbreitung längs der Straßen auszugehen.

152 Positivbeispiele Durch mehrere Autobahn- bzw. Straßenmeistereien wurden in den letzten Jahren gezielte Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt (Stand bis Ende 13). Auch einzelne Ambrosia- Ansprechpartner der Kreisverwaltungsbehörden haben Ambrosia-Vorkommen an Straßen bekämpft (LKR Ansbach und Roth). Maßnahmen erfolgten vorwiegend an Gemeinde-, Kreisstraßen und Staatstraßen. Teilweise haben Landkreise sich bei Autobahnmeistereien um eine Bekämpfung bemüht. Beispiele der Straßenvorkommen langer Abschnitt : - A3 AM Passau (18/LfL16): Seit 07 wird durch Mitarbeiter der AM gezielt und konsequent gegen Ambrosia vorgegangen: Durch Ausreißen und Abflammen wird die Samenbildung weitgehend unterbunden. Der Umfang der Bestände ist seither erheblich zurückgegangen ohne aber bislang einen vollständigen Bestandsrückgang erreicht zu haben. Die Samenbank ist noch nicht ausreichend erschöpft, so dass die Maßnahmen weitergeführt werden müssen. - A8-Ost (12/LfL10) AM Siegsdorf (zwischen Österreich und AS Grabenstätt) und Rosenheim: seit 08 wird eine Sondermahd der Hauptfahrbahn (ohne Abfahrten) zu Beginn der Samenreife Ende August/ Anfang (Mitte) September durchgeführt, um die Samenbildung zu reduzieren. Auf der Hauptfahrbahn haben die Ambrosia-Pflanzen inzwischen deutlich abgenommen. Ausgebreitet hat sich die Beifuß-Ambrosie aber seither an den Abfahrten, auf Nebenflächen und an angebundene Straßen, die nicht in die Sondermahd einbezogen sind. Von hier kann eine weitere Ausbreitung längs der Straßen erfolgen. Beispiele der Großvorkommen : - B16 SM Neuburg (182 bis 190, 247, 254/ LfL183 bis 191, 260, 263): Seit 11 gezielte Sondermahd mit Motorsense und Terminierung der regulären Mahd, teils auch Ausreißen. Im Jahr 13 waren an mehreren Beständen bereits deutliche Rückgänge zu verzeichnen. - B16 bei Saal an der Donau SM Abensberg (175/LfL178): Ausreißen durch Mitarbeiter der SM - St2103 westlich Laufen-Röderberg SM Teisendorf (269/LfL274): Ausreißen (unter Beteiligung des Ambrosia-Ansprechpartners des Landkreises Berchtesgadener Land) - A3 AM Neumarkt (213 bis 222/ LfL212 bis 221 und weitere): Seit 12 wird die Methode Heißdampf angewendet. Zum richtigen Zeitpunkt angewendet (Juli) und bei ausreichend hoher Temperatur sind die Ergebnisse sehr gut Wirksame Bekämpfungsmethoden Will man die Ambrosia-Bestände an Straßen nachhaltig beseitigen und deren weitere Ausbreitung verhindern, müssen die Bekämpfungsbemühungen erheblich gesteigert werden. Hierzu sind gezielte Maßnahmen an allen Beständen erforderlich. Die derzeit vorwiegend

153 153 angewendete Methode Mahd mit Mulchmäher ist oftmals nicht ausreichend wirksam (siehe Ausführungen oben). Alternativ wirksame Bekämpfungsmethoden sind: Mechanische Bekämpfung: Ausreißen, Mahd mit Motorsense/Freischneider Thermische Bekämpfung: Heißdampf, Abflammgeräte Chemische Bekämpfung: Herbizide, Natriumchlorid (NaCl) und Kaliumchlorid (KCl) Als weitgehend unwirksam hat sich die Ansaat von Konkurrenzvegetation erwiesen Ausreißen Wenn die Bestände noch klein und noch nicht so dicht ausgebildet sind, ist das Ausreißen die am schnellsten und einfachsten anzuwendende Methode. Bei den meisten Ambrosia- Vorkommen außerhalb der Großbestände Straßen langer Abschnitt handelt es sich um relativ individuenarme Vorkommen. Vorteile der Methode Ausreißen - Sehr wirksam, da mit Wurzel ausgerissene Pflanzen sich nicht regenerieren können. (Bei sehr festem Boden können allerdings die Pflanzen teilweise abreißen, insbesondere wenn sie noch jung sind. Sie können sich dann gegebenenfalls noch regenerieren.). - Es ist kein Maschineneinsatz erforderlich. Es fallen also keine Rüstzeiten und keine Betriebskosten für die Maschine an (z.b. Treibstoff, Wartung etc.). - Das Ausreißen vor Blühbeginn verhindert die Pollenemission. - Die Methode geht schnell, wenn die Individuenzahlen nicht zu hoch sind. - Solange die Pflanzen noch keine Früchte angesetzt haben, ist keine spezielle Entsorgung erforderlich. Es reicht die Kompostierung. - Die Methode erfasst auch jene Pflanzen, die im Schutz von Mahdhindernissen stehen oder außerhalb der Mähbreite des Randstreifenmähers liegen. Nachteile der Methode Ausreißen - Beim Betriebspersonal ist das Ausreißen oftmals unbeliebt. Es wird lieber mit Maschinen gearbeitet. - Kleinere Pflanzen können leicht übersehen werden. - Das Erkennen der Beifuß-Ambrosie in den verschiedenen Entwicklungsstadien erfordert ein geübtes Auge. - Sind die Pflanzen noch nicht ausreichend verholzt, reißen sie oft ab und können dann wieder erneut austreiben.

154 Mahd mit Motorsense/Freischneider Die Mahd mit der Motorsense ist wirksamer als mit dem Schlegelmäher, da sie einen tieferen Schnitt ermöglicht, der die Regeneration von Ambrosia erschwert. Zum richtigen Zeitpunkt (ca. Ende August) angewendet, ist das Ergebnis sehr gut, wie die Ergebnisse an der Bundesstraße B16 im Bereich der Straßenmeisterei Neuburg a. d. D. ergaben (182 bis 190, 147). Motorsensen werden vom Straßenbetriebsdienst ungern eingesetzt, da durch hochgeschleuderte Steine Schäden an vorbeifahrenden Fahrzeugen entstehen können. Dafür sind die Straßenmeistereien haftbar zu machen, wie ein Urteil des Bundesgerichtshofes von 13 ergab (Az.: III ZR 250/12). Die Schleuderweite kann bis zu einem Umkreis von 15 Metern um das Mähgerät betragen Heißwassersysteme Die thermische Behandlung durch Heißwassersysteme ist eine geeignete Methode zur Bekämpfung größerer Bestände. Funktionsweise: Heißes Wasser (in der Regel fast kochend) wird auf die Pflanzenoberfläche der Unkräuter gespritzt und sorgt für eine Gerinnung des Pflanzeneiweißes, so dass die behandelten Pflanzen ein bis mehrere Tage später welken. Es stehen verschiedene Heißwassersysteme mehrerer Hersteller zu Verfügung: Heißwasser-Schaumsystem, Heißdampfverfahren, Heißwassersystem. Im Rahmen des EU-Projekts HALT Ambrosia wurde die Methode mit Heißwasser auf Straßenbanketten in Brandenburg getestet (STARFINGER et al. 14: Wave High Series hand unit, Wave Europe, Wekerom, Niederlande, siehe Abb. 96). Die Handmaschinen werden zu Fuß über das Bankett geführt. Der Wassertank und Heißwasserbereiter befindet sich auf einem mitgeführten Fahrzeug. Das Heißwassergerät ist auch als Aufbaumaschine nutzbar. Seit 12 werden im Bereich der Autobahnmeisterei Neumarkt Bekämpfungsversuche mit Heißwasser und Heißschaum durchgeführt. Das Verfahren tötet Ambrosia sehr effektiv ab, wenn die Pflanzen noch jung und die Wassertemperatur hoch genug ist. Beim Auftragen ist darauf zu achten, dass auch weiter vom Straßenrand entfernt stehende Pflanzen behandelt werden. Abb. 96: Maschinen der WAVE-Baureihe zur Heißwasserbehandlung. Links: Aufbaumaschine. Rechts: Handmaschinen wie sie im Rahmen des EU-Projekts HALT Ambrosia auf Straßenbanketten in Brandenburg getestet wurden. Foto links: Firma Wave, URL: Foto rechts: STARFINGER et al. (14).

155 Abflammverfahren Die thermische Behandlung durch Abflammgeräte eignet sich wie die Heißwassersysteme zur Bekämpfung größerer Bestände. Funktionsweise: Bei der Abflammtechnik handelt es sich nicht um ein Verbrennen von Pflanzenteilen, sondern um eine kurzfristige Erwärmung auf ca. 50 bis 70 C. In diesem Temperaturbereich wird das Absterben einer ausreichend großen Zellenzahl in der Pflanze erreicht. Der rasche Temperaturanstieg führt zum einen zu einer so starken Ausdehnung der Zellflüssigkeit, dass die Zellwände gesprengt werden und das Zell-Eiweiß gerinnt. Abflammgeräte werden seit 07 von der Autobahnmeisterei Passau mit gutem Erfolg eingesetzt (als tragbares Abflammgerät mit Stabbrenner). Eine Abflamm-Maßnahme ist umso wirksamer, je jünger die behandelten Pflanzen sind. Ein Vorteil der Technik ist, dass gegenüber mechanischen Methoden der Boden nicht bewegt wird. Das Gas wird über entsprechende Armaturen den Brennern zugeführt. Flüssiggas wird verwendet, weil es ohne Rückstände und umweltneutral zu Kohlendioxyd und Wasser verbrennt. Die Abflammgeräte sind als tragbare, fahrbare (siehe Abb. 97) oder Anbaugeräte verfügbar. Die Arbeitsbreite schwankt je nach Gerät zwischen 100 mm und mehreren Metern. Abb. 97: Beispiele für trag- und fahrbare Abflammgeräte für die thermische Behandlung. Links: Tragbares Abflammgerät mit Stabbrenner und Transportkarre, Arbeitsbreite von 100 mm bis 160 mm. Rechts: Fahrbares Abflammgerät, Arbeitsbreite von 0,5 bis 0,6 m. Beide für 11 kg Flüssiggasflaschen (Fotos: Firma Reinert, URL: Der Gasverbrauch beträgt bei dem Stabbrenner mit 160 mm 1,8 kg/h bei einer Leistung von 23,2 kw. Fahrbare Abflammgerät (siehe Abb. 97 rechts) haben eine Arbeitsbreite von 0,5 bis 1,2 m und eine Arbeitsgeschwindigkeit von 1,5 bis 3,9 km/h. Der Gasverbrauch liegt zwischen 2,4 bis 7,8 kg/h. Im Rahmen des EU-Projekts HALT Ambrosia wurde die Methode auf Straßenbankletten in Brandenburg getestet (STARFINGER et al. 14).

156 Behandlungsmittel Natriumchlorid (NaCl), Kaliumchlorid (KCl) Verschiedentlich werden z.b. in Kanada, Ungarn und Österreich NaCl und KCl als Bekämpfungsmittel gegen Ambrosia eingesetzt. Die Umweltauswirkungen sind geringer als bei den Herbiziden. Für die Anwendung ist trockene Witterung erforderlich. Untersuchungen zu Wirkungen dieser Salze auf Ambrosia aus Europa sind den Autoren nicht bekannt Herbizide Die Ambrosia-Leitlinien, die als Ergebnis des europäischen EUPHRESCO-Projektes erstellt wurden, empfehlen als Bekämpfungsstrategie an Straßenränder den Einsatz von Herbiziden (BUTTENSCHØN & al. 09). Im Rahmen des EU-Projektes HALT Ambrosia wurden 11 bis 13 Bekämpfungsversuche auf Straßenbanketten in Brandenburg mit Banvel M, Dicamba und MCPA durchgeführt (STARFINGER et al. 14). Im Jahr 12 wurde in Brandenburg das Herbizid Ariane C auf zahlreichen Bundes- und Landstraßen der Straßenmeisterei Cottbus auf einer Spritzbreite von 1 m und 1,80 m beidseitig gegen Ambrosia ausgebracht (B 97, B 168, B 169- Landesstraßen: L49, L50, L51, L52, L54, L474, L511, L513, L541). Über den Erfolg der Maßnahmen liegen nach unserer Kenntnis keine publizierten Erkenntnisse vor. In Bayern bedarf der Einsatz von Herbiziden an Straßen einer Genehmigung. Deren Erteilung wird aber restriktiv gehandhabt. Die Herbizidanwendung wäre nur vorübergehend durchzuführen, bis die Bestände nachhaltig bekämpft bzw. so stark reduziert sind, dass andere Maßnahmen zur Anwendung kommen könnten (z. B. Ausreißen) Konkurrenzsaat Die Aussaat von Konkurrenzpflanzen an Straßenrändern wird gelegentlich als Bekämpfungsmethode diskutiert (z.b. AUER 06). Die Beifuß-Ambrosie ist empfindlich gegen konkurrierende wuchskräftige Pflanzen. Konkurrenz verzögert die phänologische Entwicklung und kann die Keimung unterdrücken. Der 50-cm-Streifen entlang der Straßenränder stellt aber ein Extremstandorte dar (häufige Störungen, Salzeinfluss, Flachgründigkeit) auf dem typische, als Konkurrenzarten ausgesäte Arten wie Weiß-Klee (Trifolium repens) oder Lolch (Lolium perenne) der Beifuß-Ambrosie oftmals unterlegen sind. Zudem erzeugen die permanenten Störungen ständig geeignete Keimungs- und Wuchsbedingungen für Ambrosia. Die Methode ist daher als weitgehend erfolglos anzusehen Empfehlungen Grundsätzlich ist eine Bekämpfung der Ambrosia-Vorkommen an Straßen gut durchführbar, auch die der größeren Ambrosia-Bestände. Allerdings ist in der Regel ein Mehraufwand erforderlich. Die Anwendung von Herbiziden, die die preisgünstigste Variante darstellt, ist aus rechtlichen Gründen derzeit nicht zulässig. Empfehlungen zur Bekämpfung von Ambrosia: sind: - Gezielte Bekämpfung aller Ambrosia-Bestände, auch von Kleinbeständen. - Im Falle einer Bekämpfung mit der Methode Mahd den Zeitkorridor Ende August bis Anfang September einhalten.

157 157 - Da die Methode Mahd in der Regel nicht ausreichend ist, sollte andere Methoden bevorzugt werden, z.b. Ausreißen, Heißwasser, Abflammen. - Bei Kleinbeständen ist die Methode Ausreißen am einfachsten und wirksamsten. - Prävention der weiteren Ausbreitung mit Erde oder Mahdgut (sichere Entsorgung belasteter Erde, keine Mahd nach Beginn der Fruchtreife). In einem im Auftrag der OBB erstellten Gutachten sind diese Empfehlungen weiter ausgeführt (NAWRATH & ALBERTERNST 11b). Um die Empfehlungen umzusetzen, wird die Bildung eines speziellen Bekämpfungsteams vorgeschlagen, das bayernweit Autobahnmeistereien unterstützt, gezielte Maßnahmen gegen Ambrosia durchzuführen. Derzeit schaffen viele Meistereien eine gezielte Bekämpfung aus verschiedenen Gründen nicht. Das Bekämpfungsteam sollte mit GPS-Technik ausgestattet sein, um die Bestände gezielt anzufahren zu können. Die Bekämpfungen sollten dokumentiert werden. Eine besondere Herausforderung für die Bekämpfung stellen die Autobahnvorkommen Straßen langer Abschnitt dar. Eine wirksame Methode ist beispielsweise die Heißdampfbehandlung. Am kostengünstigsten wäre eine Behandlung mit Herbiziden.

158 158 Arbeitsbaustein 3: Erhebungen der Bodenstörungsflächen 9 Umfang der Boden-Samenbank im Randbereich von Straßen Im Folgenden wird der Frage der Nachhaltigkeit der Ambrosia-Bekämpfung auf Straßenbanketten und der Ausdehnung der mit Ambrosia-Samen belasteten Böden in die Randstreifen der Straßen nachgegangen. 9.1 Nachhaltigkeit der Ambrosia-Bekämpfung auf Straßenbanketten Wie schnell baut sich die Samenbank an Straßenrändern ab, wenn eine Samennachlieferung durch wirksame Bekämpfungsmaßnahmen unterbunden wird? Ab wann ist davon auszugehen, dass Ambrosia tatsächlich an seinen Wuchsplätzen verschwunden ist? Sind noch viele keimfähige Samen im Boden vorhanden, wenn die sichtbaren Pflanzen stark zurückgehen? Diese Frage ist wichtig hinsichtlich der Abschätzung des Aufwandes und der Dauer von Kontrollmaßnahmen und der Frage, wann die Gefahr der Verschleppung von Ambrosia- Samen im Rahmen von Bankettfräs-Maßnahmen oder Baumaßnahmen gebannt ist. Ein deutlicher Rückgang bzw. das Verschwinden sichtbarer Pflanzen bedeutet nicht gleichzeitig ein Erlöschen der Samenbank. Die Untersuchungen wurden in Zusammenarbeit mit der Obersten Baubehörde im Jahr 11 angelegt und in den Jahren 12 und 13 weitergeführt (NAWRATH & ALBERTERNST 12). Die Ausführung der Bodenstörung erfolgte durch Mitarbeiter der Autobahnmeistereien am (fräsen und abschieben). Die Dokumentation übernahm die Projektgruppe Biodiversität im Rahmen des Forschungsvorhabens. Die Wiederholungserhebung erfolgte in den Jahren 12 und 13 ohne neuerliche Bodenstörung. Für die gute Zusammenarbeit und das Engagement bei der Flächenbereitung sei allen Beteiligten ein besonderer Dank ausgesprochen Methode Die Untersuchung der Bodensamenbank erfolgt mittels Mobilisierung der Bodensamenbank auf zwei Probeflächen, wo sich in den Vorjahren große Ambrosia-Bestände befanden. Folgende Varianten wurden getestet: (a) Bodenstörungen mit einer Fräse und (b) Bodenstörung durch Abschieben der obersten Bodenschicht. Erhebungstermine im Jahr 12 waren am , und ; im Jahr 13: und Die Methoden und die Untersuchungsflächen sind in NAWRATH & ALBERTERNST (12) ausführlich dargestellt. Seit 07 sind auf dem Gebiet der Autobahnmeisterei Passau durch intensive Bekämpfungsmaßnahmen mit Abflammgerät und Ausreißen nahezu keine Pflanzen mehr zur Samenbildung gelangt. Alle sichtbaren Pflanzen gehen daher auf die Samenbank zurück.

159 159 Abb. 98: Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie auf der Untersuchungsfläche Nr. 1 bei Bichlberg an der A3. Links: Massenbestände im ersten Fundjahr 06 an der A 3 bei Bichlberg (Fahrtrichtung Frankfurt). Die Bestände sind nach Bekämpfung 07 bereits im Folgejahr deutlich zurückgegangen. Rechts: Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Passau beim Ausreißen von Ambrosia-Pflanzen. Fotos: und , S. Nawrath Untersuchungsfläche Nr. 1 bei Bichlberg Der Ambrosia-Bestand der Untersuchungsfläche ist bereits seit 06 bekannt (siehe Abb. 98). Wirksam bekämpft wird seit 07. Seit 08 werden die Individuenzahlen auf einem 50 langen markierten Probestreifen von den Autoren notiert. Eine Untersuchung der Bodensamenbank im Jahr 08 ergab einen Wert von 97 Samen pro qm. Die Keimrate (im ersten Jahr der Einsaat) betrug 29,9 % (NAWRATH & ALBERTERNST 11b). In den Jahren 06 und 07 war der Untersuchungsstreifen sehr dicht mit Ambrosia bewachsen. Im Jahr nach der ersten Bekämpfung (08) war der Bewuchs bereits deutlich schütterer. Abb. 99: Frässtreifen an der Autobahn A 3 bei Bichlberg am Auf 42 m sind insgesamt 310 Pflanzen gekeimt. Fotos:

160 160 Ergebnisse: Im Jahr 12 sind auf der Fläche Nr. 1 bei Bichlberg auf dem 42 m umfassenden Frässtreifen insgesamt 310 Pflanzen gekeimt (Tab. 32). Die Zahl liegt damit höher als im Jahr 11 (263 Pflanzen). Die meisten Pflanzen entfallen auf das Teilstück ohne Abschieben des Bodens. Auf dem Teilstück mit Abschieben sind 66 Pflanzen gekeimt. Tab. 32: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 1 A 3-Bichlberg im Jahr 12 Zahl der Pflanzen Datum Ohne Abschieben des Bodens (Meter 1 bis 32,5) Mit Abschieben des Bodens (Meter 32,5 bis 42) Bemerkung Pflanzen entfernt? Pflanzen nicht ausgerissen nein Anf/Mitte August Ca. 100 bis 150 Zahl von Mitarbeiter der Autobahnmeisterei R Habersack ermittelt; Ausreißen/Brenner ja Bankett ca. Mitte /Ende August gemäht kurzwüchsig - Summe Summe Vergleich Vorjahre - Tab. 33: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 1 A 3-Bichlberg im Jahr 13 Zahl der Pflanzen Datum Ohne Abschieben des Bodens (Meter 1 bis 32,5) Mit Abschieben des Bodens (Meter 32,5 bis 42) Bemerkung Pflanzen entfernt? Pflanzen nicht ausgerissen nein Unbekannt Kurzwüchsig Summe Summe Summe Vergleich Vorjahre August/ September Bekämpfung durch Mitarbeiter Autobahnmeisterei; Ausreißen/Brenner ja Mahd ca 1 Wo vorher Im Jahr 13 sind auf der Fläche insgesamt 159 Pflanzen gekeimt (Tab. Tab. 33). Die Zahl liegt damit niedriger als in den Jahren 11 (263 Pflanzen) und 12 (310 Pflanzen). Das Vorkommen zählt damit immer noch ziemlich individuenreich. Die meisten Pflanzen entfallen

161 161 auf das Teilstück ohne Abschieben des Bodens. Auf dem Teilstück mit Abschieben sind 11 Pflanzen gekeimt. Auf dem Teilstück mit abgeschobenem Boden ist keine besonders erhöhtes Auftreten von Pflanzen festzustellen Untersuchungsfläche Nr. 2 bei Iggensbach Der Ambrosia-Bestand der Untersuchungsfläche ist bereits seit 06 bekannt. Wirksam bekämpft wird seit 07 durch die Autobahnmeisterei. Eine genauere Erhebung der Individuenzahl erfolgte durch die Autoren erstmals 11. Nach Aussage der Straßenmeisterei waren hier 07 zahlreiche Pflanzen vorhanden gewesen. Ergebnisse: Im Jahr 12 sind auf der Fläche Nr. 2 bei Iggensbach auf dem 36 m umfassenden Frässtreifen insgesamt 15 Pflanzen gekeimt (Tab. 34). Die Zahl liegt etwas niedriger als im Jahr 11 (37 Pflanzen). Auf den Teilstücken ohne Abschieben (Teilstück a und Teilstück b, Meter 0 bis 26 m) sind 10 Pflanzen gekeimt. Auf dem Teilstück mit Abschieben (Teilstück b, Meter 26 bis 36) sind fünf Pflanzen gekeimt. Auf dem Teilstück b konzentrieren sich die meisten Pflanzen auf das Teilstück mit der abgeschobenen Erde. Die Pflanzen wuchsen überwiegend weiter als 2 Meter vom Straßenrand entfernt auf der an den Rand gelegten Erde aufgetreten. Im Jahr 13 sind auf der Fläche 29 Pflanzen gekeimt (Tab. 35). Die Zahl liegt deutlich höher als 12 aber etwas niedriger als 11. Auf den Teilstücken ohne Abschieben (Teilstück a und Teilstück b, Meter 0 bis 26 m) 14 Pflanzen gekeimt. Auf dem Teilstück mit Abschieben (Teilstück b, Meter 26 bis 36) sind 15 Pflanzen gekeimt. Tab. 34: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 2 Iggensbach im Jahr 12 Datum Ohne Abschieben Teilstück a und Teilstück b: Meter 0 bis 26 Zahl der Pflanzen Mit Abschieben Teilstück b: Meter 26 bis 36 Bemerkung Pflanzen entfernt? Pflanzen nicht ausgerissen nein Anfang/Mitte August Etwa 100 bis Zahl von Mitarbeiter der Autobahnmeisterei R Habersack ermittelt, Ausgerissen/Brenner Bankett ca. Mitte /Ende August gemäht kurzwüchsig - Summe Vergleich Vorjahre Summe ja -

162 162 Tab. 35: Nachgewiesene Ambrosia-Pflanzen auf den Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Nr. 2 Iggensbach im Jahr 13 Datum Ohne Abschieben Teilstück a und Teilstück b: Meter 0 bis August/ September Zahl der Pflanzen Mit Abschieben Teilstück b: Meter 26 bis meist auf >2m vermutlich 0 vermutlich 0 Summe Vergleich Vorjahre Summe Summe Bemerkung Pflanzen nicht ausgerissen Bekämpfung durch Mitarbeiter Autobahnmeisterei; Ausreißen/Brenner Kein Halten möglich wegen Baustelle; aus langsam fahrendem Auto kein Ambrosia gesehen Pflanzen entfernt? nein Ja nein Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass die Samenbank an Straßenrändern mit ehemals individuenreichen Ambrosia-Beständen selbst nach sechs Jahren konsequenter Bekämpfung noch eine Reserve keimfähiger Samen aufweist. Dessen Umfang ist in den zwei Untersuchungsflächen unterschiedlich hoch. Auf der Fläche Iggensbach hat Ambrosia vermutlich in den Vorjahren eine weniger große Samenbank aufgebaut. Die Annahme, dass Bekämpfungsmaßnahmen umso länger andauern müssen, je größer die Ausgangsbestände waren, hat sich bestätigt. Je früher die Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen (bei noch kleinen Individuenzahlen) desto schneller ist eine nachhaltige Bekämpfung zu erzielen. Die Bodenstörung hat eine verstärkte Mobilisierung der Samenbank bewirkt. In Bichlberg war der Effekt besonders hoch. Dort gelangte bereits im Jahr der Bodenstörung 11 nach der Fräs-Maßnahme ein Mehrfaches der im Frühjahr gekeimten Pflanzen zur Keimung. Die Zahlen lagen zudem höher, als die in den Vorjahren gezählten Pflanzen. Eine gezielte Bodenstörung durch Fräsen ist also eine geeignete Methode, um den noch vorhandenen Umfang der Samenbank abzuschätzen, beispielsweise im Vorfeld von Baumaßnahmen auf potenziellen Ambrosia-Befallsflächen. Die Straßenränder sind zwar grundsätzlich durch Störungen geprägt, doch schwankt deren Ausprägung beispielsweise mit der Witterung (dichtere Vegetation bei höheren Niederschlägen) und Winterdienstaktivitäten (Schneepflug und Salzanwendung verstärkt in kalten/schneereichen Wintern) und anderen Störungsereignissen (Grabgänge Mäuse, Zerfahrung durch abgekommenen Fahrzeugen, Bankettabtrag). Eine gezielte Bodenstörung gibt eine zuverlässigere Auskunft über den Ambrosia-Befall. Die gezielte Bodenstörung bewirkt zudem einen Abbau der Ambrosia-Samenbank in den Banketten, wenn die Pflanzen zur Keimung angeregt Pflanzen bekämpft werden.

163 163 Die Ergebnisse verdeutlichen die jährlichen Schwankungen im Auftreten von Ambrosia an Straßenrändern. So gehen die Individuenzahlen nicht kontinuierlich zurück, wenn die Samenbildung durch Bekämpfungsmaßnahmen unterbunden wird. Das Beispiel der Probefläche Iggensbach zeigt die jahreszeitlichen Schwankungen. So sind die Individuenzahlen im Jahr 13 gegenüber 12 wieder angestiegen. Es bleibt weiterhin unklar, wie lange eine konsequente Bekämpfung an Straßen durchgehalten werden muss, bis die Bestände als nachhaltig bekämpft gelten können, da weiterhin eine Samenbank vorhanden ist. Wahrscheinlich ist der Literaturwert von 40 Jahren in der Praxis aber zu hoch gegriffen. Die Probeflächen sollten auch in den Folgejahren weiterhin untersucht werden. Schweizer Herbologen gehen von einer deutlichen Absenkung des Keimerfolges nach bereits drei Jahren aus (mündl. Mitt. G. Poppow, C. Bohren ). Die hier vorliegenden Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass zumindest für Straßen mit ehemals individuenreichen Ambrosia-Beständen eine längere Zeitspanne anzusetzen ist. Das Abschieben der Erde hat auf der Fläche Bichlberg einen geringeren Effekt gehabt als in Iggensbach. Hier kamen die meisten Pflanzen >2 Meter vom Straßenrand entfernt auf der an den Rand gelegten Erde vor. Das deutet darauf hin, dass sich die Samenbank auf die oberen Bodenschichten konzentriert und es nicht bzw. in geringerem Umfang zu einer Tiefenverlagerung der Samenbank gekommen ist. Die Ergebnisse sind erste Befunde. Für eine statistisch abgesicherte Verallgemeinerung müssten weitere Untersuchungen durchgeführt werden bzw. der Stichprobenumfang vergrößert werden. 9.2 Ausbreitung von Ambrosia-Samen auf Straßen- Randflächen Ambrosia-Pflanzen konzentrieren sich an Straßenränder meist auf die ersten 50 cm des Straßenbankettes. Weiter davon entfernt nimmt die Anzahl der Pflanzen rasch ab. In mehr als 2 Metern Entfernung vom Straßenrand ist Ambrosia kaum noch zu beobachten. Dies heißt aber nicht, dass möglicherweise trotzdem Samen durch Fahrtwind, Regenwasser und Mähfahrzeuge auch in angrenzende Grünflächen eingetragen werden, aber ohne als Pflanzen sichtbar zu werden, da im dichten Graswuchs die Samen nicht zur Keimung gelangen. Ambrosia benötigt für seine Keimung Bodenstörungen, die weiter entfernt vom Straßenrand kaum vorhanden sind. Das Ausmaß der Bodenbelastung bleibt also unsichtbar. Erst im Falle einer Bodenstörung z.b. im Rahmen von Baumaßnahmen, würden Pflanzen zur Entwicklung gelangen. Die Frage ist, wie weit und in welchem Umfang sich Ambrosiasamen ausgehend von den Straßenrändern auf die angrenzenden Grünflächen ausbreiten. Die Klärung der Frage ist hinsichtlich der Verwendung bzw. Entsorgung des Bodenmaterials im Rahmen von Baumaßnahmen bedeutsam. Die Ergebnisse geben einen Hinweis auf die mögliche Menge belasteter und gesondert zu behandelnder Erde. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit der Obersten Baubehörde im Jahr 11 angelegt und in den Jahren 12 und 13 fortgeführt. Die Ausführung der Bodenstörung erfolgte durch einen Lohnunternehmer im Auftrag der Autobahnmeistereien. Die Dokumentati-

164 164 on erfolgte durch die Projektgruppe Biodiversität im Rahmen des Forschungsvorhabens. Für die gute Zusammenarbeit und das Engagement bei der Flächenbereitung sei allen Beteiligten ein besonderer Dank ausgesprochen Methode Die Untersuchung der Bodensamenbank erfolgt mittels Mobilisierung der Bodensamenbank auf zwei Probeflächen bei Dornach und Anger, an Straßenböschungen angrenzend an große Straßenrand-Ambrosia-Bestände. Erhebungstermine im Jahr 12 waren am , und und im Jahr 13 am und Bei Dornach wurden 10 Bodenstörungsstreifen mit einer jeweiligen Länge von etwa 400 cm und bei Anger 11 Bodenstörungsstreifen mit einer jeweiligen Länge von etwa 870 cm quer zur Böschung angelegt. Die Methoden und die Untersuchungsflächen sind in NAWRATH & ALBERTERNST (12) ausführlich dargestellt Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach Ergebnisse: Die Frässtreifen sind optisch von der umliegenden Vegetation kaum zu unterscheiden. Der Bodenstöreffekt ist im zweiten Jahr nach der Bodenstörung vermutlich nur noch gering. Auf den Bodenstörungsstreifen wurden 12 bis 13 keinerlei Ambrosia- Pflanzen festgestellt. Die sichtbaren Ambrosia-Vorkommen am Autobahnrand beschränken sich auf einen Streifen von ca. 50 cm bis zu 1,2 Metern. Einzelne Pflanzen waren bis 1,6 m vom Straßenrand zu beobachten. Jenseits 1,6 m vom Straßenrand scheint keine Ausbreitung stattgefunden zu haben. Das Ergebnis von 11 hat sich in 12 und 13 bestätigt. Der Bodenstöreffekt ist im zweiten Jahr nach der Bodenstörung vermutlich nur noch gering und größere Aussagen zum Umfang der Bodensamenbank nicht mehr zu treffen. Tab. 36: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach im Jahr 12. Datum Zahl der Pflanzen auf Frässtreifen >2m Entwicklungszustand / Pflege Bankett Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Böschung Pflanzen entfernt auf Streifen Relativ frisch gemäht Relativ frisch gemäht Gut entwickelte Vegetation; Ambrosia regelmäßig vorhanden etwa 100 Pflanzen Gut entwickelt Frisch gemäht Frisch gemäht - Summe 12 0 Vergleich Vorjahre Summe 11 0

165 165 Tab. 37: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 3 Dornach im Jahr 13. Datum Zahl der Pflanzen auf Frässtreifen >2m Entwicklungszustand / Pflege Bankett Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Böschung Pflanzen entfernt auf Streifen Mahd etwa Anfang Juli Bis 2,5 m Mahd Anfang (Mitte) Juli ; >2,5 m noch keine Mahd Etwa Anfang September gemäht Etwa Anfang September gemäht - Summe 13 0 Vergleich Vorjahre Summe 11 0 Summe Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger Ergebnisse: Im Jahr 12 haben sich auf mehreren Bodenstörungsstreifen der Untersuchungsfläche Anger Ambrosia-Pflanzen entwickelt, wenn auch die Individuenzahl insgesamt nicht sehr hoch ist (Tab. 38). Tab. 39 stellt die Ergebnisse für die einzelnen Bodenstörungsstreifen dar. Im oberen Teilstück (0 bis 500 cm) hat die Zahl von 8 Pflanzen in 11 auf 3 Pflanzen in 12 abgenommen. Zugenommen hat die Individuenzahl auf dem unteren Teilstück (500 cm bis 850 cm) vor allem nahe dem Ende der Transektstreifen (nahe der Straße). Diese Pflanzen gehen vermutlich eine Aussamung der 11 am Straßenrand stehenden Ambrosia- Pflanzen zurück. Die Ausbreitung erstreckt sich aber nur auf eine maximal Breite bis 1,6 Meter vom Straßenrand entfernt. Tab. 38: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger im Jahr 12. Datum Zahl der Pflanzen auf Frässtreifen >2m oben >0,5 unten Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Bankett Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Böschung Pflanzen entfernt auf Streifen Relativ frisch gemäht Teils rel. frisch gemäht keine Gut entwickelte Vegetation; Ambrosia zahlreich vorhanden >100 Pflanzen Gut entwickelte Vegetation keine Vor ca. 2 Wochen gemäht Teils frisch gemäht - Summe Summe Vergleich Vorjahre

166 166 Tab. 39: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger 12 Vorkommen auf den 11 Bodenstörstreifen. Die Ergebnisse der am und erfolgten Erhebungen sind durch / getrennt. Streifen bis 0 cm Frässtreifen von oben 0 bis 500 cm Frässtreifen von unten 500 cm bis 850 cm Strei fen- Nr. Autobahnrand 0 bis 0 cm Zahl Ambrosia Pfl. Ausbreitungsquelle Zahl Ambrosia Pfl. Ausbreitungsquelle Böschungsfuß bis 50 cm von unten 1 Viele bis 1,8m 0 0/3 verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß viele 2 einige bis 1,5m 0 1/19 3 Einige bis 1,4m 0/1 (210 cm) eventuell Verschleppung beim Fräsen 4 Viele bis 1,45m 0 Bodensamenbank 5 Einige bis 1,1m 1/0 (315 cm) 6 Einige bis 1,4m 0 Bodensamenbank 7 Einige bis 0,5m 0 -? 1/3 1/1 1,1 und 1,15m 0/1 bis 0,75 6/35 bis 1,45m 1/1 bis 1,2 und 1,5m verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß verm. Verschleppung beim Fräsen oder 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß Verschleppung beim Fräsen oder 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß viele Viele einzelne einzelne einzelne 8 Einige bis 1,7m einzelne 9 Viele bis 1,7m 1/0 (215 cm) viele einzelne 10 Einzelne entfällt entfällt 0 - viele 11 Sum me Einzelne bis 0,3m 0-1/0 bis 1,5m 3 65 verm. 11 aussamende Pflanzen am Böschungsfuß - bis = am weitesten vorgerücktes Vorkommen: Angabe von oben (Streifen bis 0 cm) bzw. von unten (500 cm bis 850). 0 Im Jahr 13 sind die Frässtreifen optisch von der umliegenden Vegetation kaum noch zu unterscheiden. Auf den Bodenstörstreifen (>2m von oben und >0,5 von unten) hat sich nur noch eine Pflanze entwickelt (Tab. 40). Sie befand sich auf dem unteren Teilstück (500 cm bis 850 cm) bei 850 cm. Der Bodenstöreffekt ist im zweiten Jahr nach der Bodenstörung vermutlich nur noch gering, und Aussagen zum Umfang der Bodensamenbank sind nicht

167 167 mehr zu treffen. Auf die Darstellung der Ergebnisse für die einzelnen Bodenstörungsstreifen (wie in Tab. 39) wird aufgrund der geringen Zahl der Ambrosia-Funde verzichtet. Tab. 40: Nachgewiesene Ambrosia Pflanzen an den Böschungen der Untersuchungsfläche Nr. 4 Anger im Jahr 13. Datum Zahl der Pflanzen auf Frässtreifen >2m oben >0,5 unten Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Bankett Entwicklungszustand / Pflege Vegetation Böschung Pflanzen entfernt auf Streifen Mahd etwa Anfang Juli Mitte September gemäht Summe 13 1 Vergleich Vorjahre Summe Summe Obere 2,4 m und untere 2,3 m Anfang (Mitte) Juli gemäht, dazwischen noch nicht gemäht Größtenteils Anfang September gemäht keine - Abb. 100: Untersuchungsfläche Nr. 4 an der Anschlussstelle Anger der Autobahn A 8-Ost im Jahr 12. Links: Zustand am : Der untere Teil der Böschung ist relativ frisch gemäht. Rechts: Zustand am Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass sich Ambrosia selbst an Böschungen maximal nur bis zwei Meter vom Asphaltrand auf angrenzende Grünflächen ausbreitet. Es bestätigen sich damit die Ergebnisse aus dem ersten Untersuchungsjahr 11 (NAWRATH & ALBERTERNST 12). Die Mechanismen Fahrtwind und ablaufendes Oberflächenwasser erreichen somit nur kurze Ausbreitungsdistanzen. Die Ausbreitung an Straßen erfolgt vorwiegend in Längsrichtung durch die Mahd, Schneepflug und Überrollen. Breite Grünstreifen zwischen Straßenrand und

168 168 angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen dienen als Schutzstreifen und wirken der Ambrosia-Ausbreitung in die angrenzenden Flächen entgegen. Diese Schutzfunktion kann aber durch verschiedene Maßnahmen durchbrochen werden wie Bankettfräsungen mit Verteilung von Fräsgut im Straßenrandbereich oder Baumaßnahmen. Bei schmalen Grünstreifen bis zwei Meter kann eine Ausbreitung auf angrenzende Flächen auch durch natürliche Ausbreitung erfolgen. Abb. 101: Untersuchungsfläche Nr. 4 an der Anschlussstelle Anger der Autobahn A 8-Ost im Jahr 13. Links: Zustand am : Der untere Teil der Böschung ist Anfang (Mitte) Juli gemäht. Rechts: Zustand am Das 70 km/h-verkehrsschild, das hier im Vorjahr stand, ist nicht mehr vorhanden.

169 169 Arbeitsbaustein 4: Untersuchungen zur Dunkelziffer Die Kenntnis darüber, wo große Ambrosia-Bestände vorkommen, ist essentielle Grundlage für die Umsetzung gezielter Bekämpfungsmaßnahmen zur Zurückdrängung bzw. Entfernung dieser Pflanzenart. Seit Beginn des Aktionsprogramms zur Bekämpfung der Beifuß- Ambrosie in Bayern hat die Anzahl der großen Bestände von anfänglich ca. bekannten Vorkommen auf 322 Bestände (Ende 13) zugenommen (inkl. der Bestände, die mittlerweile weniger als 100 Pflanzen umfassen). Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit der bayerischen Behörden und durch die Forschungsprogramme mit gezielter Suche nach Ambrosia- Vorkommen wurden bereits zahlreiche Bestände der Beifuß-Ambrosie gefunden. Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass bei gezielter Suche an vielen Stellen weitere Ambrosia-Bestände gefunden werden. Um zu einer Einschätzung zu kommen, in welcher Größenordnung mit weiteren Beständen der Art zu rechnen ist, wurde eine Abschätzung der Dunkelziffer vorgenommen. Hierzu wurden je einen Quadratkilometer große Probeflächen, aus denen noch keine Vorkommen der Beifuß-Ambrosie bekannt waren, flächendeckend nach der Art abgesucht. Begonnen wurde mit den Untersuchungen im Rahmen des Forschungsvorhabens Beifuß-Ambrosie in Bayern I in den Jahren 09 und 10 (FOBAB I). Weitere Erhebungen erfolgten 11 (FOBAB II). Im hier dargestellten Untersuchungszeitraum 12 und 13 wurden 102 Flächen erhoben. Insgesamt wurden seit km 2 - Flächen in verschiedenen Regionen Bayerns auf Ambrosia-Vorkommen untersucht. Die Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt. 10 Suche nach Ambrosia-Vorkommen auf 1km 2 -Flächen 10.1 Methode Im Jahr 12 und 13 wurden jeweils 51 einen Quadratkilometer große Flächen auf Ambrosia-Vorkommen untersucht. Die Flächenauswahl und Erhebung erfolgte nach derselben Methode wie in den Jahren zuvor (vgl. Forschungsbericht FOBAB I und II, NAWRATH & AL- BERTERNST 11a, 12). Ausgewählt wurden die Untersuchungsflächen zufällig in den unten beschriebenen Regionen nach den Kriterien: Lage der Fläche am Rand einer Siedlung Angrenzung der Siedlung an landwirtschaftliche Nutzflächen Anteil der Siedlungsfläche an der Gesamtfläche ca. % bis 40 % kein oder nur geringer Waldanteil von der Fläche waren keine Ambrosia-Vorkommen bekannt Zur Flächenauswahl wurden die amtlichen topgrafischen Karten des Landsamts für Vermessung und Geoinformation Bayern (07) im Maßstab 1: verwendet. Die Flächenauswahl orientierte sich am UTM-Gitter mit jeweils einem Kilometer Kantenlänge. In einigen Fällen wurde zur Wahl geeigneter Flächen von diesem Gitter abgewichen. Für jede Untersu-

170 170 chungsfläche wurden die Gauss-Krüger-Werte der oberen linken Ecke angegeben (Tab. 60 im Anhang). Praktische Geländearbeit: In den Untersuchungsflächen wurden alle öffentlichen Wege je nach Geländesituation entweder mit dem Fahrrad oder PKW abgefahren oder abgelaufen. Ausgehend von den Wegen wurde gezielt nach der Beifuß-Ambrosie gesucht. Potenzielle Wuchsflächen für die Beifuß-Ambrosie, wie Baustellen, Lagerplätze, Erdhaufen, Erdlager, Komposthaufen wurden, sofern zugänglich, besonders intensiv nach der Pflanze abgesucht. Bei Funden der Pflanze in privaten Gärten wurden die Bewohner entweder persönlich oder durch Abgabe des bayerischen Faltblatts zur Beifuß-Ambrosie mit einem persönlichen Vermerk über das Vorkommen informiert. Die Erhebungen erfolgten in den Zeiträumen bis und bis Zur Darstellung der Untersuchungsergebnisse wurde das open-source Programm QGIS verwendet Untersuchungsregionen und Lage der 1-km 2 -Flächen Für die Untersuchungen im Jahr 12 und 13 wurden relativ wärmebegünstigte Regionen ausgewählt: - Region München - Region Mühldorf/ Altötting - Region Ingolstadt/ Donauwörth - Region Straubing - Region Würzburg Die 102 untersuchten Probeflächen verteilen sich auf 32 Flächen den Regionen Ingolstadt und Donauwörth, 26 Flächen bei München, 13 bei Straubing, Flächen in der Region Mühldorf/Altötting und 11 Flächen bei Würzburg. Die Verteilung der Flächen auf die Untersuchungsregionen zeigt die Übersichtskarte in Abb Um einen Überblick über alle erhobenen Untersuchungsflächen zu erhalten, sind hier auch die in den Vorjahren untersuchten Flächen eingezeichnet. Die Anzahl der untersuchten Flächen, Höhenlage und Mitteltemperatur nach Angaben von ROßBERG et al. (07) der unterschiedlichen Untersuchungsregionen geht aus Tab. 41 hervor. Die geographische Lage der in 12 und 13 erhobenen Flächen ist in Tab. 60 im Anhang zusammengestellt.

171 171 Abb. 102: Lage der 09 bis 13 flächendeckend auf Ambrosia-Vorkommen untersuchten km 2 -Flächen. Dunkelblau gefärbt sind die in den Jahren 12 und 13 untersuchten 102 Flächen. Untersuchte Regionen: 1 Würzburg, 2 Bamberg/Nürnberg, 3 Oberfranken/Oberpfalz, 4 Ingolstadt/Donauwörth, 5 München, 6 Straubing 7 Mühldorf/Altötting, 8 Allgäu.

172 172 Tab. 41: Anzahl untersuchte Flächen, Höhenlage und Mitteltemperatur für die seit 09 bearbeiteten Untersuchungsregionen. Grün hinterlegt: Die in 12 und 13 untersuchten Flächen. Temperaturdaten nach ROßBERG et al. (07). Region Würzburg Bamberg/ Nürnberg Oberfranken/ Oberpfalz Untersuchungsjahr Anzahl Untersuchungsflächen (n=) Höhenlage Mitteltemperatur (März-Aug.) 09/10 31 um 190 m ü. NN* 13,36 C um 252 m ü. NN 12,45 C 09/10 22 um 292 m ü. NN 12,77 C um 327 m ü. NN 12,55 C um 504 m ü. NN 10,90 C Allgäu um 742 m ü. NN 10,06 C* Straubing Ingolstadt/ Donauwörth um 326 m ü. NN 12,03 C um 329 m ü. NN 12,07 C 10 4 um 428 m ü. NN 12,00 C* um 370 m ü. NN 12,09 C 13 um 407 m ü. NN 11,89 C München um 490 m ü. NN 11,98 C Mühldorf / Altötting 13 um 411 m ü. NN 12,10 C Summe gesamt 235 Summe 12 und Ambrosia-Funde in den Untersuchungsflächen Übersicht In den Jahren 12 und 13 wurden in 24 der 102 untersuchten Flächen insgesamt 32 Ambrosia-Vorkommen gefunden (Tab. 42, alle untersuchten Flächen vgl. Tab. 60). 13 der Ambrosia-Funde waren Gartenvorkommen, 19 Vorkommen lagen außerhalb von Gärten. In den Probeflächen traten sieben neue Großvorkommen mit über 100 Ambrosia-Pflanzen auf. Bei der Fahrt zu den Untersuchungsflächen (Nebenbeikontrollen) wurden zwei weitere neue Großvorkommen an Straßen entdeckt (nicht in Tab. 42 genannt).

173 Mühldorf/ Altötting Ingolstadt/ Donauwörth München 173 Tab. 42: Ambrosia-Funde 12 und 13 in den untersuchten 1-km 2 -Flächen mit Angabe des Fundorts und der vermuteten Einschleppungswege. Grün: Großvorkommen. ka= knapp außerhalb der Gebietsgrenze Region Nr. Ort Landkreis Datum 83 Goldach, bei Hallbergmoos Höhe ü NN Freising Hallbergmoos Freising Unterföhring LK München Gröbenzell, bei München Kirchheim b. München LK München LK München Gröbenzell 2 LK München Haar Salmdorf LK München Dietersheim Freising Eching Freising Aholfing, Süd 92 Strasskirchen Neuburg a.d. Donau, Bruck Vohburg a.d. Donau, Rockolding Buttenwiesen Lauterbach 160 Launingen 42 Weichering Vorgarten mit Sonnenblumen Straubing Straubing- Bogen Blumensamenmischung Straubing- Bogen Pfaffenhofen a.d. Ilm Dillingen an der Donau Dillingen an der Donau Rain Donau-Ries Eggelstetten Donau-Ries Burghausen Altötting Petersilienfeld Unterneukirchen Obergünzl Altötting Rechtsw. Fundort Flächentyp Anz. Amb- rosia- Pfl. Einschleppungsweg Schotterfläche am Straßenrand Acker >5000 Baustelle 1 Ruderalfläche 18 Sonnenblumen, Verschleppung über Acker Erde/Baumaßnahmen Erde/Baumaßnahmen Garten 1 (ka) Vogelfutter Straßenrand 2 auf Komposthalde Rand neuer Straße 6 Garten 6 Gartenabfall? Erde? Erde/Baumaßnahmen (?) ab- Gartenabfall gelagert 4 (ka) Gartenabfall? Acker (Siedlungsrand) 17 (ka) Baumaßnahmen 1 Vogelfutter Garten 5 (ka) Vogelfutter Garten 1 Vogelfutter Straßenrand St Garten 1 Vogelfutter Garten 1 Vogelfutter Garten 2 Vogelfutter Feldrand, Nähe Voliere 10 Vogelfutter Garten 1 Vogelfutter Garten 1 Vogelfutter Neuburg- Schrobenhausen Erde/Baumaßnahmen Neuburg- Schrobenhausen Straßenrand/ Baustelle Acker 3 Gartenabfall 1 Erde (54) >100 unbekannt Garten 1 Vogelfutter Garten 1 Vogelfutter 219 Ampfing Mühldorf am Weg 2 unbekannt

174 Würzburg 174 Region Nr. Ort Landkreis Datum Winhöring, Aresing Ampfing, Eichheim Aschau am Inn Schwarzach Düllstadt Höhe ü NN Rechtsw. Fundort Inn Altötting Mühldorf am Inn Mühldorf am Inn Kitzingen Wiesentheid Kitzingen Abtswind Kitzingen Flächentyp Anz. Amb- rosia- Pfl. Erdlager 13 Erde Garten 1 Vogelfutter Einschleppungsweg Schotterflächen Baustelle A94 Schotterflächen Baustelle A94 11 Erde/Kies 3 Erde/Kies Pflückfeld 34 Vogelfutter Straße 1 unbekannt Abfallhaufen einer Gärtnerei Garten 1 Vogelfutter Ab- organischer fall Hühnerhof/Garten an Straße (ausgerissen) Nr. = Nummer der 1-km 2 -Fläche, siehe Kap bzw. Tab. 60 ab S Hühnerfutter 1 unbekannt Im Folgenden werden die Ambrosia-Vorkommen in den fünf Untersuchungsregionen beschrieben Region München In der Region München wurde auf sieben der 26 untersuchten Flächen jeweils ein Ambrosia- Vorkommen pro Fläche gefunden. Zusätzlich wurde knapp außerhalb der Untersuchungsgebietsgrenze auf drei Flächen ebenfalls jeweils ein Ambrosia-Vorkommen nachgewiesen. Sechs der Ambrosia-Vorkommen traten auf Freiflächen außerhalb von Gärten auf. Großvorkommen: In der Region München wurden drei neue große Vorkommen mit jeweils mehr als 100 Pflanzen gefunden: 1) Hallbergmoos auf einem Dillfeld (248/LfL242, siehe Abb. 16 auf S. 50). Das Vorkommen befand sich in der Nähe eines bereits bekannten Großvorkommens (108/LfL124). 2) Hallbergmoos-Goldach auf einer angeschütteten Schotterfläche zwischen Straße und Ackerflächen (249/LfL243, siehe Abb. 19 auf S. 52). Einbringung vermutlich mit dem Schotter. 3) Unterföhring auf einer neu angelegten Grünfläche neben einer neu gebauten Sporthalle (250/LfL241, siehe Abb. 22 auf S. 54). Das Vorkommen geht vermutlich die Einbringung mit Erde oder Humus zurück.

175 175 Kleinvorkommen: 1) Bei Gröbenzell wurden 18 Ambrosia-Pflanzen auf einer Ruderalfläche am Rand der Siedlung gefunden. Dieses Vorkommen geht vermutlich auf Gartenabfall zurück, da auf der Fläche an verschiedenen Stellen organische Abfälle abgelagert wurden. 2) Auf einer weiteren Untersuchungsfläche in Gröbenzell wurden am Rand einer an die Siedlung angrenzenden Ackerfläche (Futtererbsen) sechs Ambrosien nachgewiesen. Auch hier wird vermutet, dass die Ambrosien mit abgelagertem organischem Abfall aus den umliegenden Gärten eingeschleppt wurden. Die Pflanzen wurden an beiden Stellen ausgerissen. 3) In Kirchheim bei München traten am Straßenrand zwischen einem Neubaugebiet und einem Maisacker zwei Ambrosien auf (Abb. 103). An der Straße waren neue Parkbuchten angelegt und Bäume gepflanzt worden. Möglichweise wurde im Zuge des Siedlungsbaus auch die Straße gebaut bzw. erneuert. Vermutlich wurden die beiden Ambrosia-Pflanzen bei den Bauarbeiten im Gebiet mit Erde eingeschleppt. Abb. 103: Zwei Ambrosia- Pflanzen am Straßenrand gegenüber von einem Neubaugebiet in Kirchheim (Region München). Vermutlich wurden die Ambrosia- Pflanzen mit Erde bei Bauarbeiten eingeschleppt. Die Pflanzen wurden ausgerissen. Foto: , B. Alberternst). Abb. 104: Ambrosia auf Humus/Kompostmieten am Rand eines Kiesabbaugebiets bei Salmdorf (Region München). Die Kompostierung hat hier offensichtlich die Ambrosia-Samen nicht keimunfähig werden lassen. Auf den Mieten wurden vier vitale Ambrosien gefunden. Fotos: , B. Alberternst. Gartenvorkommen: Zwei Vorkommen: 1) Eine Einzelpflanze wurde in einem Vorgarten zusammen mit Sonnenblumen in Eching gefunden. 2) Ein weiteres Gartenvorkommen trat am

176 176 Rand einer Untersuchungsfläche in dieser Untersuchungsregion auf. Beide Gartenvorkommen gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Vogelfutter zurück. Randvorkommen: Drei Vorkommen: 1) Am Rand der Untersuchungsfläche Haar-Salmdorf in der Untersuchungsregion München befindet sich ein großes Kiesabbaugebiet. In diesem Gebiet wurden größere Mengen Abraum und mehrere große Kompost/Humusmieten aufgeschüttet. Auf den Humusmieten wurden vier Ambrosia-Pflanzen gefunden und wurden ausgerissen (Abb. 104). Das Aufkommen der Ambrosien auf dem Humus lässt vermuten, dass in organischem Abfall vorhandene Ambrosiasamen die Kompostierung schadlos überstanden haben Region Straubing Im Jahr 12 wurde in den 13 untersuchten Flächen nur ein einziges Ambrosia-Vorkommen entdeckt. Ein Vorkommen trat knapp außerhalb der Gebietsgrenze auf. Auf Freiflächen außerhalb von Gärten wurden in dieser Untersuchungsregion keine Vorkommen gefunden. Im Jahr 11 waren bei den Untersuchungen in der Region um Straubing bereits 11 Flächen untersucht und vier Ambrosia-Vorkommen, darunter ein Großvorkommen, festgestellt worden. Vor diesem Hintergrund wurde in diesem Untersuchungsraum mit dem Auftreten weiterer Ambrosia-Vorkommen gerechnet. Dies haben die Untersuchungen in 12 aber nicht bestätigt. Gartenvorkommen: Ein aus sechs Pflanzen bestehendes Vorkommen wurde in einem Garten gefunden. Die Ambrosien wuchsen zusammen mit einer Wildkräutermischung u.a. mit Saatwucherblume, Kornblume und Kamille. Vermutlich stammten die Ambrosia-Samen aus der Samenmischung. Randvorkommen: Am äußeren Rand einer weiteren Fläche trat ein zusätzliches Gartenvorkommen auf Region Ingolstadt/ Donauwörth In der Donauregion um Ingolstadt und Donauwörth wurden 12 und 13 insgesamt 32 Flächen auf Ambrosia-Vorkommen untersucht. Auf sieben Flächen wurden neun Ambrosia- Vorkommen gefunden (Tab. 42). Sechs Vorkommen kamen in Gärten vor, drei Bestände wuchsen in der freien Landschaft, darunter ein Großvorkommen an einer Straße. In die weitere Auswertung wurden vier in 10 erhobene Flächen in Schrobenhausen aufgenommen. In einer der vier Flächen wurden zwei Ambrosia-Pflanzen auf einer Baumscheibe außerhalb eines Gartens gefunden.

177 177 Abb. 105: Fund von 10 Ambrosia-Pflanzen am Rand eines Kartoffelackers in Weichering (Region Ingolstadt/ Donauwörth). Im Hintergrund befindet sich eine Voliere mit Tauben. Möglicherweise wurden die Ambrosien mit Vogelfutterresten eingeschleppt. Fotos: , B. Alberternst. Großvorkommen: Ein Vorkommen: 12 wurde in diesem Untersuchungsraum ein neues Großvorkommen an der Straße St43 nordwestlich Bruck gefunden (254/LfL263, siehe Abb. 77 ab S. 121). Kleinvorkommen: Zwei Vorkommen: 1) Ein Vorkommen mit 10 bis zu 1,9 m großen Ambrosia-Pflanzen wurde am Rand eines Kartoffelackers in Weichering gefunden (Gauss-Krüger: ). In der Nähe des Vorkommens befand sich eine Voliere mit Tauben. Vermutlich wurden die Ambrosien mit Futtermittelresten an den Ackerrand eingeschleppt. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde über das Vorkommen informiert. 2) Ein weiteres Vorkommen bestehend aus drei Einzelpflanzen wurde in einem Petersilienfeld bei Eggelstetten gefunden. Das betroffene Feld grenzte direkt an die Wohnbebauung an. Am Feldrand wurden Gartenabfälle gefunden, was auf eine Einschleppung mit Gartenabfall schließen lässt. Abb. 106: Ambrosia in einem Garten in Rockolding (Region Ingolstadt/ Donauwörth) Foto: , B. Alberternst.

178 178 Gartenvorkommen: Sechs Vorkommen: Bestände traten in Gärten in Lauterbach, Launingen, Rain, Eggelstetten, Bruck und Rockolding (Abb. 106) auf. Hierbei handelte es sich um Einzelpflanzen, die wahrscheinlich auf Vogelfutter zurückgingen Region Mühldorf/ Altötting Im Jahr 13 wurde in sechs der untersuchten Flächen 11 Ambrosia-Vorkommen gefunden. Großvorkommen: Zwei neue Vorkommen: 1) am Rand einer Gemeindestraße in Burghausen mit 1 Ambrosia-Pflanzen (293/299, siehe Kap Abb. 81 auf S. 123 ) und 2) Grünlandeinsaat Burghausen-Lehnerfeld zwischen Gleisen und Photovoltaikanlage (294/300, siehe Kap Abb. 28 auf S. 57). Kleinvorkommen: Vier neue Vorkommen: 1) Zwei Ambrosien wurden auf einem Feldweg unweit einer neu gebauten Solaranlage in Ampfing gefunden. 2) Weiterhin traten in Ampfing auf Schotterflächen im Bereich eines neugebauten Abschnitts der A94 an drei Stellen 14 Ambrosia-Pflanzen auf, die hier wahrscheinlich bei den Bauarbeiten eingeschleppt wurden. 3) 10 Ambrosien wuchsen auf einer ca. 30 m x 10 m großen Fläche und eine Einzelpflanze ca. m abseits um / (Geographische Koordinaten WGS 84: ) (siehe Abb. 107). 4) Drei weitere Ambrosien kamen auf Schotterflächen südlich der A94 im Bereich neu gebauter Abschnitte vor. Alle Pflanzen wurden ausgerissen. Abb. 107: Ambrosia-Pflanzen (11x) auf einer frischen Schotterfläche an einer neu gebauten Lärmschutzwand der Autobahn A94 bei Ampfing. Alle Pflanzen wurden ausgerissen. Fotos: , B. Alberternst. 5) Auf einem Pflückblumenfeld bei Aschau wuchsen 34 Ambrosia-Pflanzen. Die meisten Pflanzen kamen im hinteren Teil der Fläche zwischen Gladiolen und Sonnenblumen vor. Der

179 179 Landkreis wurde über das Vorkommen in Kenntnis gesetzt. An einer nahe gelegenen weiter südlich verlaufenden Straße (Jettenbacher Straße) wurde eine einzelne Ambrosia-Pflanzen am Straßenrand gefunden. Diese Pflanze wurde ausgerissen. 6) 13 Ambrosia-Pflanzen wurden in einem Erdlager in Winhöring gefunden, wohin sie wahrscheinlich mit Erdreich eingeschleppt wurden. Die Pflanzen wurden ausgerissen. Gartenvorkommen: Drei Vorkommen: Jeweils Einzelpflanzen, die wahrscheinlich auf Vogelfutter zurückgingen: 1) und 2) in zwei Gärten in Unterneukirchen-Obergünzl und in 3) Ampfing-Eichheim entdeckt. Nebenbeifunde außerhalb der 1-km 2 -Fläche: Bei der Fahrt zu den Untersuchungsflächen wurde an der Staatsstraße St2550 zwischen Weiding und Ehring (296/LfL302, Kap Abb. 82 auf S. 124) und an der Staatsstraße St2107 bei Kastl-Endfelln Richtung Burghausen ein Ambrosia-Großvorkommen entdeckt (295/LfL301, siehe Kap , Abb. 84, auf S. 125). Abb. 108: Ambrosiafunde und Untersuchungsstrecke in der Region Mühldorf/Altötting im Rahmen der Dunkelzifferuntersuchung 13. Die Erhebungen erfolgten im Jahr 13. Rote Punkte: Ambrosia-Funde (ohne Unterscheidung der Bestandsgröße). Blaue Linie: Mit Auto und Fahrrad abgefahrene Strecken. Sie umfassen die 1- km 2 -Flächen und Verbindungsstrecken. Die Ambrosia-Funde umfassen auch mehrere neue Großbestände an Straßenrändern. Kartengrundlage: OpenStreetMap.

180 Region Würzburg In dieser Region wurden bei den Erhebungen in den Jahren 09 und 10 bereits 31 Flächen untersucht, aber es wurden nur verhältnismäßig wenige Ambrosia-Vorkommen gefunden (vgl. FOBAB I, NAWRATH & ALBERTERNST 11a). Da diese Region besonders wärmebegünstigt ist und daher angenommen wurde, dass hier besonders günstige Temperaturen für die Beifuß-Ambrosie vorherrschen, wurden zur Absicherung des Ergebnisses im Jahr 13 weitere 11 Flächen untersucht. Bei den Untersuchungen wurden vier Ambrosia-Bestände auf drei Untersuchungsflächen im Landkreis Kitzingen gefunden. Zwei der Vorkommen kamen in der freien Landschaft vor. Großvorkommen: 13 wurde in diesem Untersuchungsraum in Düllstadt (Landkreis Kitzingen) ein neues Großvorkommen an einem Lagerplatz für organischen Abfall eines Gartenbaubetriebs in der freien Landschaft und an einem zuführenden Weg gefunden (299/LfL290, Kap.2.9.2, Abb. 32 ab S. 60). Kleinvorkommen: Ein Vorkommen: Einzelpflanze am Rand einer Straße bei Abtswind, die ausgerissen wurde (Abb. 109). Abb. 109: Einzelne Ambrosia- Pflanze an der Rüdenhauser Straße ca. 500 m westlich von Abtswind (Region Würzburg). Die Pflanze wurde ausgerissen. Foto : B. Alberternst. Gartenvorkommen: Eine Einzelpflanze trat in einem Garten in Wiesentheid auf. Sieben Ambrosia-Pflanzen wurden in einem Obstgarten mit Hühnerhof gefunden. Die Einschleppung erfolgte in beiden Fällen vermutlich mit Vogel- bzw. Hühnerfutter. Die Gartenbesitzer wurden über die Vorkommen informiert.

181 Auswertung mit Ergebnissen der Vorjahre Verbreitung der Ambrosia-Vorkommen Die in den Untersuchungsregionen gefundenen Ambrosia-Vorkommen sind in den Karten in Abb. 110 bis Abb. 113 dargestellt. Auf der linken Seite sind die aktuellen Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 12 und 13 zu sehen, auf der rechten Seite die Zusammenschau aller Daten aus den Jahren 09 bis 13. In Tab. 43 sind die Ambrosia-Funde nach Erhebungsjahr und Flächentyp (Gärten bzw. Freifläche) zusammengestellt. Ergebnis: Aus den Übersichtskarten wird deutlich, dass in allen Regionen Ambrosia- Vorkommen gefunden wurden. Im Untersuchungszeitraum 12/13 wurden 19 Ambrosia- Vorkommen außerhalb von Gärten und 13 in Gärten registriert. Insgesamt wurden damit in den zwischen 09 und untersuchten Probeflächen 45 Ambrosia-Bestände außerhalb von Gärten und 37 Bestände in Gärten (inkl. Hühnerhof, Blumenrabatte in Wohnsiedlung) gefunden. Zu Untersuchungsbeginn wurde für die Region Ingolstadt und Donauwörth aufgrund ihrer räumlichen Nähe zunächst eine ähnliche Ambrosia-Verteilung angenommen. Die Ergebnisse zeigen aber, dass die Beifuß-Ambrosie im Raum Ingolstadt häufiger vertreten ist, als im Raum Donauwörth. Daher werden diese beiden Räume bei der Berechnung der Häufigkeit der Vorkommen pro Flächeneinheit in den folgenden Ausführungen getrennt betrachtet. Ambrosia-Vorkommen auf Freiflächen Bezogen auf die Anzahl der untersuchten Flächen traten in der Region Mühldorf/ Altötting die meisten Ambrosia-Vorkommen außerhalb von Gärten auf, gefolgt von der Region Bamberg/ Nürnberg und von der Region München (Tab. 43). Die wenigsten Vorkommen auf Freiflächen wurden in der Region Oberfranken/ Oberpfalz gefunden. Tab. 43: Ambrosia-Funde in den 1-km 2 -Flächen in den Untersuchungsregion (09 bis 13), aufgeteilt auf Vorkommen in und außerhalb von Gärten. Grün unterlegt: In den Jahren 12 und 13 untersuchte Flächen Region Zeitraum Anzahl Untersuchungsflächen Anzahl Vorkommen außerhalb Gärten Anzahl Ambrosia- Vorkommen in Gärten Region Region Region Unterfranken/ 09/ Würzburg Bamberg/ Nürnberg 09/ Oberfranken/ Oberpfalz 09/ Allgäu 09/ Straubing

182 182 Region Zeitraum Anzahl Untersuchungsflächen Anzahl Vorkommen außerhalb Gärten Anzahl Ambrosia- Vorkommen in Gärten Ingolstadt / Donauwörth München Mühldorf/ Altötting Gartenvorkommen Die meisten Gartenvorkommen (bezogen auf die Anzahl der untersuchten Flächen) wurden bei den Untersuchungen im Erhebungszeitraum 09/10 mit 27,3 % (6 Funde auf 22 Flächen) im Allgäu gefunden, die wenigsten im Jahr 12 im Raum München (3,8%) (Tab. 43, Abb. 111). Im Mittel wurden in 15,8 % (Median 15,0%) der untersuchten Flächen der jeweiligen Untersuchungsregion Gartenvorkommen nachgewiesen. Fläche mit A. artemisiifolia Fläche mit Ambrosia knapp außerhalb der Gebietsgrenze Fläche ohne A. artemisiifolia stzr Abb. 110: Untersuchungsflächen mit und ohne Ambrosia-Vorkommen.

183 183 A. artemisiifolia im Garten Ambrosia knapp außerhalb Gebietsgrenze, im Garten A. artemisiifolia außerhalb von Gärten Ambrosia knapp außerhalb Gebietsgrenze, Freifläche Fläche ohne Ambrosia Abb. 111: Untersuchungsflächen mit Ambrosia-Vorkommen in und außerhalb von Gärten. Treten Garten- und Freiflächenbestände gleichzeitig in einer Fläche auf, ist der Bestand außerhalb von Gärten dargestellt Pflanzen Pflanzen >100 Pflanzen Fläche ohne Ambrosia Abb. 112: Individuenzahl der Ambrosia-Vorkommen (ohne Randvorkommen).

184 184 1 Vorkommen pro Fläche 2 Vorkommen pro Fläche 3 Vorkommen pro Fläche Fläche ohne Ambrosia Abb. 113: Zahl der Ambrosia-Vorkommen pro Untersuchungsfläche Individuenzahl der Ambrosia-Bestände Wie individuenreich sind die in den Untersuchungsflächen gefundenen Ambrosia-Bestände? Wie unterscheiden sich Vorkommen in Gärten von denen auf Flächen außerhalb der Gärten? Wie unterscheiden sich die Untersuchungsregionen? Vergleich der Individuenzahl innerhalb und außerhalb von Gärten Ergebnisse: Abb. 114 stellt die Individuenzahlen der Vorkommen innerhalb und außerhalb von Gärten in Größenklassen dar. Abb. 104 zeigt die Verteilung in Bayern. Außerhalb von Gärten umfassten 53 % der Ambrosia-Bestände (n=24) zwischen 1 und 10 Ambrosia- Pflanzen. Bestände zwischen 11 und 99 Pflanzen traten in 22 % der Fälle auf. 12 Vorkommen (27 %) umfassten 100 und mehr Exemplare. Hiervon wiesen zwei Bestände mehr als 500 Ambrosia-Pflanzen auf. In Gärten traten über den gesamten Untersuchungszeitraum (09 bis 13) nur kleine Bestände auf, Großvorkommen mit über 100 Pflanzen wurden nicht gefunden. 34 Bestände (92%) in Gärten wiesen weniger als 10 Ambrosia-Pflanzen auf. 18 (49%) dieser Gartenvorkommen bestanden aus Einzelpflanzen. Diskussion: Der Vergleich der Bestandsgrößen innerhalb und außerhalb von Gärten verdeutlicht, dass sich auf Freiflächen außerhalb von Gärten sehr viele größere Bestände entwickeln als in Gärten, in denen in der Regel eine umfangreiche Unkrautkontrolle durch die Gartenbesitzer erfolgt, die die massive Vermehrung der Ambrosien verhindert.

185 185 außerhalb von Gärten in Gärten Abb. 114: Anzahl der Ambrosia-Bestände nach Individuenzahl der in den 235 Untersuchungsflächen zwischen 09 und 13 gefundenen Vorkommen außerhalb (n=45) und innerhalb von Gärten (n=37). Vergleich der Untersuchungsregionen Ergebnisse: Aus Abb. 115 geht die Bestandsgröße nach Individuenzahl der Ambrosia- Vorkommen außerhalb von Gärten bezogen auf einen Quadratkilometer in den seit 09 untersuchten Untersuchungsregionen hervor. Im Allgäu und in der Region Donauwörth kamen nur wenige kleine Vorkommen außerhalb von Gärten vor. Auch in den Regionen Ingolstadt sowie Straubing traten überwiegend kleine Bestände auf, während in der Region München ein relativ großer Anteil an Großvorkommen nachgewiesen wurde. In der Region Mühldorf/ Altötting traten verhältnismäßig viele mittelgroße Bestände mit Individuenzahlen zwischen 11 und 100 Ambrosia-Pflanzen auf. Diskussion: Große Bestände ab 100 Individuen wurden bevorzugt in den Gebieten gefunden, aus denen bereits eine vergleichsweise hohe Anzahl an großen Ambrosia-Beständen bekannt ist. Die Annahme, dass in Gebieten, in denen vermehrt Ambrosia-Bestände bekannt sind, weitere auftreten, hat sich bestätigt.

186 186 Abb. 115: Ambrosia-Vorkommen auf Freiflächen (ohne Gartenvorkommen) nach Individuenzahl-Klassen (Daten von 09 bis 13) bezogen auf einen Quadratkilometer in der jeweiligen untersuchten Region. n = Anzahl der abgesuchten 1-km 2 -Flächen Besiedelte Flächentypen Welche Flächentypen werden von Ambrosia bevorzugt besiedelt? Ergebnisse: Abb. 116 stellt die Flächentypen, auf denen die 45 in den Jahren 09 bis 13 außerhalb von Gärten gefundenen Ambrosia-Bestände (Bestände aller Individuenzahlen) in den Untersuchungsflächen wuchsen, dar. Die meisten der Ambrosia-Bestände wuchsen auf oder am Rand von Ackerflächen (38 %, n=17). 10 Bestände (22%) traten an Straßen- und Wegrändern auf. Jeweils 7% der Bestände wuchsen an Sammelstellen für organischen Abfall, z.b. Grüngutsammelstellen einer Gemeinde oder von Gartenbaubetrieben. Drei Vorkommen traten an Erdlagern, drei an Ruderalstellen auf.

187 187 Abb. 116: Besiedelte Flächentypen der 45 außerhalb von Gärten gefundenen Ambrosia- Bestände (09-13) in den Untersuchungsflächen (alle Individuenzahlen) Einschleppungswege Was sind die Einschleppungswege der Ambrosia-Funde in den Untersuchungsflächen? Verändern sich die Einschleppungswege beim Vergleich der Zeitspannen 09/10 und 12/13? Wie wirkt sich die seit Januar 12 in Kraft getretene Futtermittelverordnung aus? Wie unterscheiden sich die Untersuchungsregionen hinsichtlich der Einschleppungswege? Methode: Die Ermittlung des Einschleppungsweges erfolgte nach der in Kap. 3.1 ab S. 69 beschriebenen Methode. Das aktuelle Ergebnis der Untersuchungen aus 12/13 wurde mit dem aus den Jahren 09/10 verglichen. In beiden Zeitspannen wurden etwa gleich viele Flächen untersucht. Vergleich 12/13 mit 09/10 inklusive der Gartenvorkommen Ergebnisse: Abb. 117 stellt die Einschleppungswege inklusive der Gartenvorkommen dar. Im Untersuchungszeitraum 12/13 wurden auf den 102 Untersuchungsflächen 32 Ambrosia-Vorkommen gefunden, von denen 15 (47%) auf Vogelfutter zurückgingen. Sechs Bestände (17%) ließen sich auf eine Einbringung mit Erde bzw. Baumaterial, zwei auf eine Einbringung mit Grüngut bzw. Gartenabfall und einer auf Saatgut (3%) zurückführen. Vergleicht man dieses Ergebnis mit den Untersuchungen aus 09/10 ergibt sich für die 35 in 103 untersuchten Flächen gefundenen Ambrosia-Vorkommen ein fast identisches Einschleppungsmuster: 17 Vorkommen (48%) gingen auf Vogelfutter, 6 Vorkommen (17%) auf Erde, zwei Vorkommen gingen mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Einbringung mit Grüngut, eins auf Saatgut (Wildackermischung) zurück.

188 188 Mit Gartenvorkommen: Abb. 117: Einschleppungswege der 35 in 09/10 und der 32 in 12/13 gefundenen Ambrosia-Vorkommen inklusive der Gartenvorkommen. Untersucht wurden 09/ und 12/ Flächen. Untersuchungsregionen: 09/10: Würzburg, Bamberg/ Nürnberg, Oberfranken/ Oberpfalz, Allgäu. 12/13: Würzburg, Ingolstadt/ Donauwörth, München, Mühldorf/Altötting. Ohne Gartenvorkommen: Abb. 118: Einschleppungswege der 16 in 09/10 und der 19 in 12/13 gefundenen Ambrosia-Vorkommen außerhalb von Gärten. Untersucht wurden 09/ und 12/ Flächen. Untersuchungsregionen: 09/10: Würzburg, Bamberg/ Nürnberg, Oberfranken/ Oberpfalz, Allgäu. 12/13: Würzburg, Ingolstadt/ Donauwörth, München, Mühldorf/ Altötting.

189 189 Vergleich 12/13 mit 09/10 ohne Gartenvorkommen Ergebnisse: Abb. 118 stellt die Ergebnisse ohne die Gartenvorkommen dar. In den Jahren 09/10 gingen 25 % der Bestände in den Untersuchungsregionen in Unterfranken, im Raum Bamberg/Nürnberg, in Oberfranken/Oberpfalz und im Allgäu auf Erde, 13% auf Grüngut und 12% auf Vogelfutter zurück. 12/13 waren 32% der Funde in den Regionen Würzburg, Ingolstadt/ Donauwörth, München und Mühldorf/ Altötting auf Erde zurückzuführen. Der Anteil der Bestände, der auf eine Einschleppung mit Erde zurückging, hat somit um sieben Prozentpunkte zugenommen. 16 % der Bestände gehen auf Vogelfutter, d.h. 4 Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitrau, und 10 % auf Grüngut (drei Prozentpunkte weniger als 09/10) zurück. Auf Saatgut wurde im Untersuchungszeitraum 12/13 kein Vorkommen zurückgeführt. In beiden Untersuchungszeiträumen konnte für 44% bzw. 42 % der Bestände kein eindeutiger Einschleppungsweg identifiziert werden. Vergleich der Untersuchungsregionen inklusive Gartenvorkommen Ergebnisse: Abb. 119 stellt die Einschleppungswege der Ambrosia-Vorkommen in den verschiedenen Untersuchungsregionen inklusive der Gartenvorkommen dar. In den bereits stärker von Ambrosia-Bewuchs betroffenen Regionen Mühldorf/ Altötting und München wurde verstärkt eine Einschleppung mit Erde festgestellt. Abb. 119: Einschleppungswege der 32 in den Jahren 12/13 gefundenen Ambrosia- Vorkommen in den verschiedenen Untersuchungsregionen inklusive Gartenvorkommen. Ergänzend wurden die in 11 erhobenen Daten für sechs Vorkommen in der Region Straubing dargestellt. Diskussion: Ein Vergleich der Einschleppungswege der Ambrosia-Bestände, die in den Untersuchungszeiträumen 09/10 bzw. 12/13 gefunden wurden, lieferte für die Gartenvor-

190 190 kommen ein fast identisches Ergebnis, und auch bei den Freiflächenvorkommen waren nur geringe Unterschiede in Bezug auf die Einschleppungswege festzustellen. In beiden Untersuchungszeiträumen wurde bei den Freiflächenvorkommen etwa die Hälfte aller gefundenen Vorkommen mit Tier- bzw. Vogelfutter eingeschleppt und etwa 25 bis 30% der Bestände außerhalb von Gärten waren auf eine Einschleppung mit Erde zurückzuführen. Vogelfutter und ambrosiasamenhaltiges Grüngut bzw. Gartenabfall (der oft ursächlich durch Vogelfutter Ambrosiasamen enthält) spielte als Einschleppungsweg in beiden Zeiträumen eine ähnlich große Rolle für die Einbringung. Obwohl in beiden Untersuchungszeiträumen unterschiedliche Regionen Bayerns untersucht wurden, war das Einschleppungsmuster in der Zusammenschau über verschiedene Regionen fast gleich. Seit dem 1. Januar 12 ist die Futtermittelverordnung (Nr. 574/211) der EU, die Maximalgehalte von 50 mg Ambrosia-Samen pro Kilogramm Futtermittel (ca. 10 Samen pro kg) vorsieht, in Kraft. Trotz dieser Verordnung lässt sich aktuell noch keine klare Änderung bei der primären Einschleppung durch Vogelfutter erkennen allerdings handelt es sich bei den hier vorliegenden Untersuchungen nicht um Wiederholungsuntersuchungen in denselben Regionen. Dass 12/13 noch relativ viele Ambrosia-Bestände wahrscheinlich auf eine Einschleppung mit Vogelfutter zurückgingen, könnte folgende Gründe haben: Verkauf von Restbeständen belasteten Vogelfutters aus dem Jahr 11 im Jahr 12, Auftreten von Ambrosia- Pflanzen aus Samen, die in den Vorjahren eingeschleppt wurden (Samenbank), Überschreiten des vorgeschriebenen Grenzwertes bei einigen Vogelfutterproben. Eigene stichprobenartige Untersuchungen von Vogelfutterproben im Winter 13/14 deuten darauf, dass mittlerweile die meisten (jedoch noch nicht alle!) Vogelfutterproben den Grenzwert einhalten. Bei kommenden Untersuchungen im Jahr 14/15 ist daher zu erwarten, dass weniger Ambrosia-Vorkommen in Gärten auftreten, als in den Vorjahren. In Bezug auf die Einbringung von Ambrosia-Samen mit Erdreich lässt sich eine leichte Zunahme bis 12/13 feststellen. Dies deutet darauf hin, dass die Bedeutung dieses Einschleppungsweges zunimmt. 11 Abschätzung der Anzahl bislang unentdeckter Ambrosia-Vorkommen in Bayern 11.1 Erwartete und tatsächlich gefundene Ambrosia-Bestände Zur Abschätzung, ob die gezielte Suche nach Ambrosia-Beständen in den 1-km 2 -Flächen aussagekräftige Ergebnisse über die Gesamtvorkommen liefert, wurde für Untersuchungsregionen Würzburg, Straubing, Ingolstadt/ Donauwörth, aus denen bereits Ergebnisse aus den voran gegangenen Studien FOBAB I und II vorlagen, die Anzahl an erwarteten Beständen errechnet. Für die Regionen München und Mühldorf/ Altötting lagen noch keine Voruntersuchungen vor. Für diese Regionen wurde auf Basis der Dichte der bereits bekannten Bestände angenommen, dass Ambrosia hier ähnlich häufig auftritt wie in der Region Bamberg/Nürnberg. Der Dichtewert aus Bamberg/ Nürnberg wurde daher als Orientierungswert

191 191 für die Abschätzung möglicherweise vorhandener Ambrosia-Vorkommen in diesen Untersuchungsregionen genutzt. Methode: Für die Abschätzung der Anzahl zu erwartender Ambrosia-Vorkommen wurde die Anzahl der in den Vorjahren gefundenen Ambrosia-Bestände pro Quadratkilometer für die jeweilige Region mit der Anzahl der untersuchten 1km 2 -Flächen multipliziert. Diese Ergebnisse wurden der Anzahl der tatsächlich im Gelände gefundenen Ambrosia-Bestände gegenüber gestellt. Ergebnisse: Tab. 44 und Abb. 1 zeigen die Ergebnisse. In den Untersuchungsregionen Würzburg, Ingolstadt/Donauwörth und Mühldorf/ Altötting wurden auf Freiflächen in etwa so viele Bestände gefunden wie erwartet, während in den Regionen München und Straubing weniger Bestände gefunden wurden als angenommen. Tab. 44: Für 12 und 13 erwartete Anzahl an Ambrosia-Vorkommen bezogen auf die Anzahl der untersuchten Flächen für die jeweilige Untersuchungsregion auf Basis von Vorjahresuntersuchungen bzw. Vergleichsregionen. Region Bestände/km 2 aus Voruntersuchungen Anz. erwartete Bestände für 12/13 für die untersuchte Region Anz. tatsächlich gefundene Bestände 12/13 Würzburg Freiland 0,161 1,8 2 in Gärten 0,194 2,1 2 große Bestände 0,032 0,4 1 Straubing Freiland 0,364 4,7 0 in Gärten 0,182 2,4 1 große Bestände 0,091 1,2 0 Ingolstadt/ Freiland 0,125 2,5 3 Donauwörth in Gärten 0,125 2,5 6 große Bestände 0,063 1,3 1 München Freiland 0,341 8,9 6 in Gärten 0,171 4,4 1 (Vergleichsregion: Bambg/Nürnberg) Mühldorf/ Altötting (Vergleichsregion: Bambg/Nürnberg) große Bestände 0,098 2,5 3 Freiland 0,341 6,8 8 in Gärten 0,171 3,9 3 große Bestände 0,098 2,0 2

192 192 Abb. 1: Für 12 bzw. 13 auf Basis von Voruntersuchungen bzw. Vergleichsregionen erwartete und tatsächlich gefundene Anzahl an Ambrosia-Vorkommen für die jeweilige Untersuchungsregion unter Berücksichtigung der untersuchten Flächenanzahl. Vergleichsregion Bamberg/ Nürnberg für München und Mühldorf/ Altötting verwendet.

193 193 In den meisten Regionen wurde das Auftreten von mehr Gartenvorkommen angenommen, als tatsächlich in den Gebieten gefunden wurden. In der Region Würzburg entsprach die Annahme der tatsächlichen Anzahl gefundener Ambrosia-Funde in Gärten. In der Region Ingolstadt/Donauwörth wurden mehr Bestände in Gärten gefunden, als angenommen. Die Anzahl erwarteter Großvorkommen entsprach in der Region Mühldorf/Altötting der Annahme. In den Regionen München und Würzburg wurden etwas mehr, in der Region Ingolstadt/Donauwörth etwas weniger Bestände gefunden als erwartet. In der Region Straubing wurde das Auftreten eines neuen Großvorkommens erwartet, aber keines gefunden. Insgesamt betrachtet lag die Anzahl der errechneten/erwarteten Bestände in derselben Größenordnung wie die tatsächlich im Gelände gefundenen Vorkommen Schwerpunktregionen der Ambrosia-Besiedlung Die Häufung der bis 13 in Bayern bekannten großen Ambrosia-Bestände (n=218, ohne Autobahnvorkommen) ist in der Karte in Abb. 121 farblich sichtbar gemacht: Je dunkler die Einfärbung, desto mehr Ambrosia-Bestände wurden in dem Gebiet gefunden. Auf Basis der aktuellen Verbreitung der großen Ambrosia-Bestände ergeben sich folgende Schwerpunktregionen (vgl. FOBAB II): Region Bamberg/ Nürnberg Region München Region Mühldorf/ Altötting Region Regensburg Die drei erstgenannten wurden durch die aktuellen Untersuchungen bestätigt. Aufgrund der Erhebungen in der Region Straubing im Jahr 11 wurde zunächst angenommen, dass auch in dieser Region vermehrt Ambrosia-Bestände vorkommen (und diese als Schwerpunktregion (vgl. FOBAB II) benannt. Weitere Untersuchungen im Jahr 12 konnten diese Annahme hingegen nicht erhärten. Die Region Würzburg (Aschaffenburg bis Kitzingen) stellt sich derzeit nicht als Schwerpunktregion für Vorkommen der Beifuß-Ambrosie dar, obwohl diese zu den wärmsten Gebieten Bayerns zählt. Abb. 122 zeigt die Lage der Untersuchungsflächen sowie die Flächen mit Ambrosia-Funden außerhalb von Gärten. Hieraus geht hervor, dass die meisten Ambrosia-Bestände in den Schwerpunktgebieten gefunden wurden. Dies unterstützt weiterhin die Annahme, dass dort, wo bereits vermehrt Ambrosia-Bestände gefunden wurden, mit höherer Wahrscheinlichkeit noch weitere Vorkommen vorhanden sind.

194 194 Abb. 121: Verbreitungsschwerpunkte der großen Ambrosia-Bestände (n=217, ohne Autobahnen) in Bayern. Je mehr Bestände in einer Region auftreten, desto dunkler die Einfärbung der Region. Abb. 122: Lage der Untersuchungsflächen und Flächen mit Ambrosia-Funden außerhalb von Gärten auf Basis der Häufungszonen-Karte. Die meisten Funde liegen in den Häufungszonen Dichte der Ambrosia-Funde in den 1-km 2 -Flächen Im Folgenden wird für die verschiedenen Regionen Bayerns die Dichte der gefundenen Ambrosia-Vorkommen in den 1-km 2 -Untersuchungsflächen (Vorkommen pro km 2 ) errechnet. Unterschieden werden: Vorkommen aller Individuenzahlen innerhalb von Gärten Vorkommen aller Individuenzahlen außerhalb von Gärten (kleine und große) große Vorkommen ( 100 Pflanzen) Insgesamt wurden km 2 -Untersuchungsflächen in die Berechnung einbezogen. Um die Regionen miteinander vergleichen zu können, wurden die Anzahl der Vorkommen pro Quadratkilometer ermittelt. Ergebnisse: Die Ergebnisse sind in Tab. 45 und Abb. 123 dargestellt. Vorkommen innerhalb von Gärten Die Dichte aller Ambrosia-Vorkommen innerhalb von Gärten lag in den neun untersuchten Regionen zwischen 0,038 (Raum München) und 0,273 (Allgäu) Vorkommen pro Quadratkilometer (Tab. 45). Im Mittel traten 0,158 (Median: 1,5) Vorkommen pro km 2 Untersuchungs-

195 195 fläche auf. Die meisten Gartenvorkommen wurden im Allgäu, die wenigsten im Raum München gefunden. Tab. 45: Dichte der Ambrosia-Vorkommen aller Individuenzahlen pro Quadratkilometer innerhalb und außerhalb von Gärten nach Untersuchungsregion (09 bis 13). Region Zeitraum Untersuchungsflächen Anzahl Vorkommen außerhalb von Gärten Anzahl Vorkommen innerhalb von Gärten Zahl pro km 2 Zahl pro km 2 Unterfranken/ Würzburg Bamberg/ Nürnberg Oberfranken/ Oberpfalz Region Region Region (09-13) Region Region (09-13) 09/ , , ,182 0, ,182 0,190 09/ , , ,316 0, ,159 0,171 09/ ,042 0, ,125 0,125 Allgäu 09/ ,045 0, ,273 0,272 Straubing Ingolstadt , , , ,077 0, , / ,125 0, ,125 0,100 Donauwörth ,063 0, ,0 0,250 München ,231 0, ,038 0,038 Mühldorf/ Altötting ,400 0, ,150 0,150 Vorkommen außerhalb von Gärten Die Dichte aller Ambrosia-Vorkommen (Groß- und Kleinvorkommen) auf Freiflächen außerhalb von Gärten liegt in den neun untersuchten Regionen zwischen 0,042 (Oberfranken/Oberpfalz) und 0,400 Vorkommen (Mühldorf/ Altötting) pro km 2. Am höchsten ist die Dichte an Ambrosia-Vorkommen auf Freiflächen im Raum Mühldorf/ Altötting. Diese Region weist somit höhere Dichten an Ambrosia-Vorkommen auf, als die Region Nürnberg/Bamberg, wo in den Vorjahren die meisten Bestände auftraten. An dritter Stelle liegt der Raum München mit 0,231 Ambrosia-Vorkommen pro km 2. Im Region Würzburg erfolgten in 09/10 Erhebungen auf 31 Flächen. 13 wurden 11 weitere Flächen untersucht. Bei der ersten Erhebung wurde eine Dichte von 0,161 Vork./km 2, bei der Folgeuntersuchung ein nur leicht höherer Wert von 0,182 Vork./km 2 gefunden (Mittel gesamt 0,167 Vork./km 2 ). Bislang treten in dieser besonders wärmebegünstigten Region erst verhältnismäßig wenige Ambrosia-Bestände auf. Für die Räume Ingolstadt und Straubing wurden ähnlich hohe Werte errechnet wie für Unterfranken. Im Raum Donauwörth wurde nur ein kleines Vorkommen außerhalb von Gärten gefunden. Die Dichte der Ambrosia- Vorkommen war hier trotz der wärmebegünstigten Standortbedingungen niedrig.

196 196 Abb. 123: Ambrosia-Vorkommen pro Quadratkilometer in den Untersuchungsflächen im Vergleich mit der Häufigkeit bekannter Großvorkommen in der Region. Vorkommen großer Ambrosia-Bestände ( 100 Pflanzen) Bezogen auf die Anzahl der untersuchten Flächen wurden um München mit drei neuen Großvorkommen die meisten großen Ambrosia-Bestände pro Quadratkilometer gefunden (Tab. 46). An zweiter Stelle steht der Region Mühldorf/ Altötting, wo in den untersuchten Flächen zwei neue Großvorkommen gefunden wurden. Vergleichbar ist die Region Bamberg/ Nürnberg, wo in 41 Untersuchungsflächen vier Großvorkommen auftraten. Im sehr wärmebegünstigten Region Würzburg wurden auf 42 Untersuchungsflächen zwei neue Großvorkommen nachgewiesen, so dass sich bezogen auf die Quadratkilometer ein ähnlicher Wert ergibt wie für die Region Ingolstadt. Aus der Region Ingolstadt sind bezogen auf die Fläche der Untersuchungsregion bislang ähnlich viele Ambrosia-Großvorkommen bekannt, wie aus den Regionen Bamberg/ Nürnberg und München. Damit sind hier deutlich mehr Ambrosia-Großvorkommen bekannt als in der Region Würzburg. Dies ist möglicherweise ein Hinweis sein, dass in der Region Ingolstadt weitere bislang unentdeckte große Vorkommen vorhanden sind. Die geringste Anzahl an Ambrosia-Beständen trat in den kühlen Regionen Oberfranken/ Oberpfalz und im Allgäu auf. Hier wurden keine Großvorkommen gefunden (Untersuchungen aus 09 und 10). Auch in der Region Donauwörth wurden bislang bei den Untersuchungen keine neuen Großvorkommen entdeckt.

197 197 Tab. 46: Ambrosia-Großvorkommen pro Quadratkilometer nach untersuchter Region in den Untersuchungszeiträumen 09/10, 11 und 12/13. Region Untersuchungsjahr Anz. Untersuchungsflächen (n=) Anz. Große Ambrosia- Vorkommen (n=) Anzahl große Ambrosia-Vork. pro km 2 Würzburg 09, 10, ,048 Bamberg/ Nürnberg 09, 10, ,098 Oberfranken/ Oberpfalz Allgäu Straubing 11, ,042 Ingolstadt 10, 12, ,05 Donauwörth München ,115 Mühldorf/ Altötting , Berechnung der Dunkelziffer Kenntnisse zur Verbreitung und Häufigkeit der Beifuß-Ambrosie sind essentielle Voraussetzung, um die Pflanzen zurückzudrängen. Daher stellt sich die Frage, wie hoch die Dunkelziffer bislang noch nicht entdeckter Ambrosia-Vorkommen ist. Methode Die Ermittlung der Dunkelziffer erfolgt unter Berücksichtigung folgender Kriterien: Unterscheidung von zwei Klimaregion warm (Jahresmitteltemperatur nach Dezilen über 8,13 C, Dezile 6-10) und kühl (Jahresmitteltemperatur nach Dezilen unter 8,13 C, Dezile 1-5; Datengrundlage der Klimakarte nach HERA et al. 12) Unterscheidung von Schwerpunktregionen und sonstigen Regionen Aussparung der Waldflächen Berechnung nur für die Vorkommen außerhalb von Gärten Die Berechnung der Dunkelziffer erfolgt durch die Multiplikation der Dichte der Ambrosia- Bestände mit der Fläche der Untersuchungsregionen bzw. der Landesfläche in den beiden Klimaregionen ohne die Waldanteile. Sie erfolgt getrennt für a) alle Ambrosia-Vorkommen (klein bis groß) und b) nur die großen Vorkommen ab 100 Pflanzen außerhalb von Gärten. Die Verteilung an den Fernstraßen folgt wahrscheinlich anderen Gesetzmäßigkeiten als auf den übrigen Flächen. Daher wurden die Vorkommen an Fernstraßen bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Die Dunkelziffer bezieht sich somit auf die Landesfläche ohne die Straßenränder.

198 198 Unterscheidung der zwei Klimaregion warm und kühl : Die Darstellung der großen Ambrosia-Vorkommen vor dem Hintergrund der Temperaturzonen der Jahresmitteltemperatur Bayerns (siehe Abb. 124, Abb. 125) verdeutlicht, dass große Ambrosia-Bestände in den kühlen Gebieten Bayerns weitgehend fehlen. 94 % der 218 in die Betrachtung einbezogenen großen Ambrosia-Vorkommen ohne Autobahnen entfallen auf die Temperatur-Dezile 6 bis 10 der Jahresmitteltemperatur (=Klimaregion warm ). Ab einer durchschnittlichen Jahresmitteltemperatur von 8,13 C nimmt aktuell die Anzahl der Großbestände deutlich zu (siehe Abb. 124). Eine Flächenberechnung auf Basis der Daten der Jahresmitteltemperatur ergab für die Klimaregion warm in der Summe km 2. Analog errechnet sich für den sonstigen Temperaturbereich kühl (Temperatur-Dezile 1 bis 5) eine Fläche von km 2. Unterscheidung von Untersuchungsregionen/Schwerpunktregionen und sonstigen Regionen: Innerhalb der Klimaregion warm zeigt Ambrosia aktuell Schwerpunktgebiete der Verbreitung auf. Eine auffällige Häufung der Ambrosia-Bestände ist in einigen Ballungsräumen zu verzeichnen. In den meisten Schwerpunktgebieten erfolge bereits eine gezielte Suche nach den Ambrosia-Beständen. Die Hochrechnung erfolgt für die Schwerpunktregionen und für die übrigen untersuchten Gebiete. Die Abgrenzung der Untersuchungsregionen geht aus der Karte in Abb. 125 hervor. Die Flächengrößen pro Gebiet wurden mit dem GIS- Programm QGIS errechnet. Aus der Verteilung der aktuell bekannten großen Bestände und der Dichtekarte in Abb. 121 ist erkennbar, dass im Raum Regensburg vermutlich auch ein Verbreitungsschwerpunkt der Beifuß-Ambrosie liegt. Für diese Region liegen noch keine Erhebungsdaten im Rahmen dieser Untersuchungen vor. Daher wurde die Anzahl der erwarteten Bestände mit einem mittleren Dichtewert aus den übrigen Schwerpunktregionen (Nürnberg/München/Mühldorf) hochgerechnet. Aussparung der Waldflächen: Die Beifuß-Ambrosie kann zwar auch auf Wildäckern oder an lichten Waldwegen wachsen, doch kommt die Art bevorzugt an offenen Standorten außerhalb des Waldes vor. Bei den flächendeckenden Untersuchungen wurden daher Flächen ausgewählt, die keinen oder nur einen geringen Waldanteil aufwiesen. Zur Berechnung der von Ambrosia in Bayern potenziell besiedelbaren Fläche wurde die Fläche des Waldanteils abgezogen. Bayern weist nach den Angaben des BAYERISCHEN LANDESAMTS FÜR STATISTIK UND DATENVERARBEITUNG (11) durchschnittlich einen Waldanteil von 35 % auf. Somit ergibt sich für die Klimaregion warm eine Fläche von.260 km 2 und für die Klimaregion kühl eine Fläche von km 2.

199 199 Abb. 124: Verteilung der Ambrosia-Großvorkommen auf Dezile der Jahresmitteltemperatur. Flächenabgrenzung Untersuchungsregion Große Ambrosia- Vorkommen ohne Autobahnen (09-13) Untersuchungsflächen (09 bis 13) Temperatur (Jahr) [ C] ( ) -3,71 nach bis Dezilen 6,67 (1) 6,67 bis 7,32 (2) 7,32 bis 7,70 (3) 7,70 bis 7,97 (4) 7,97 bis 8,13 (5) 8,13 bis 8,30 (6) 0 8,30 bis 8,46 (7) 8,46 bis 8,62 (8) 8,62 bis 8,84 (9) 8,84 bis 10,14 (10) Abb. 125: Lage der Untersuchungsflächen und Abgrenzung der Untersuchungsregionen in der Karte der Jahresmitteltemperatur. Abstufung der Jahresmitteltemperatur in Dezilen nach HERA et al. (12).

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