Turnen in der KiTa. WS 21 Schwämme, Moosgummifüße & Co

Transkript

1 Turnen in der KiTa WS 21 Schwämme, Moosgummifüße & Co Katja Tietz

2 Schwämme, Moosgummifüße & Co Alltagsmaterialien für vielfältige Raumund Materialerfahrungen 1. Bewegungsspiele und Übungen mit Schwämmen KENNENLERNEN: Zunächst schütten wir alle Schwämme aus und schieben sie zu einem Berg zusammen. Wie fühlt es sich an, wenn wir uns vorsichtig darauf bewegen? Anschließend gibt es erst einmal ausreichend Zeit, das Material und seine Eigenschaften zu entdecken. ORIENTIERUNGSSPIELE IM RAUM: In der Halle sind kreuz und quer Schwämme verteilt (ganz außen herum sollte frei bleiben, sodass alle ohne Hindernisse außen herumlaufen können). Dabei können auch höhere Hindernisse z. B. durch das Stapeln von Schwämmen gebaut werden: freies Gehen (vorwärts, rückwärts, seitwärts) in eigenem Tempo durch den Raum ohne die Hindernisse zu berühren (auch nicht Überspringen) freies Laufen oder Springen in alle Richtungen mit Übersteigen oder-springen der Hindernisse freies Bewegen durch den Raum, bei Signal (z.b. akustisch durch Klatschen, Trommeln,... oder optisch durch Heben einer Hand,...) auf Kommando der ÜL oder eines Kindes vor, hinter, neben, auf, unter, über, zwischen,... ein/zwei Hindernisse stellen. Schwämme werden in der Halle verteilt, alle bewegen sich im Raum durcheinander und berühren bei Stopp mit den vorgegebenen Körperteilen einen Schwamm. Hinweis: Bei Problemen mit der Körperwahrnehmung die Position vormachen oder auf die Körperteile zeigen. Erst in weiteren Runden die Stellungen/Körperteile benennen. Die Übungen können auch als Musik-Stopp-Spiel durchgeführt werden, indem sich alle zur Musik ohne die Hindernisse zu berühren durch den Raum bewegen und bei Stopp entsprechende Aufgaben ausführen. EINZEL- UND PARTNERAUFGABEN: mit den Schwämmen werden verschieden hohe Hindernisse gebaut, die auf verschiedene Art und Weise überwunden werden können sich Schwämme irgendwo hin klemmen und sich dann bewegen, auch paarweise oder in größeren Gruppen (d.h. sich aneinanderkleben und sich dann gemeinsam fortbewegen) die Schwämme auf unterschiedliche Art und Weise auf und mit dem Körper balancieren sich Schwämme auf den Kopf legen und versuchen, sich hinzusetzen, zu legen und aufzustehen, ohne dass sie herunterfallen Schwämme mit verschiedenen Körperteilen in Bewegung bringen: werfen, schießen, mit Händen, den Füßen, dem Kopf,... Gehen durcheinander, wenn sich zwei begegnen, werden auf hepp die Schwämme durch Zuwerfen ausgetauscht paarweise: ein Kind liegt mit geschlossenen Augen auf dem Boden, das andere berührt mit einem Schwamm irgendein Körperteil. Der Liegende muss den Körperteil benennen oder zeigen. GRUPPENAUFGABEN: Bunte Silvesterrakete : Jedes Kind sammelt so viele Schwämme, wie es halten kann. Bei 3 werfen alle gleichzeitig ihre Schwämme hoch. Klebemeister : Die Kinder kommen in Vierergruppen zusammen. Ein Kind steht dicht an der Wand, die übrigen schieben nacheinander Schwämme zwischen Wand und Körper, die Schwämme müssen durch Andrücken der entsprechenden Körperteile an der Wand gehalten werden. Transporter : Es stehen mehrere Rollbretter zur Verfügung. Die Kinder probieren aus, wie sie möglichst viele Schwämme auf einem Rollbrett transportieren können, ohne dass diese herunterfallen. Dozentin für Kinderturnen, Bewegungserziehung und Psychomotorik 1/4

3 Haltet den Garten frei : Dieses bekannte Spiel macht gerade den Kleinen mit Schwämmen sehr viel Spaß, da die ja überhaupt nicht wehtun. Also trennen wir mit Hilfe von vier Bänken vier Felder ab. In jedes Feld kommen die Schwämme einer Farbe (die Anzahl sollte wenigstens annähernd gleich sein). Die Kinder (und Eltern) werden auf die vier Felder gleichmäßig verteilt. Bei los werfen alle ihre Schwämme (auf Wunsch auch ihren Müll ) in die nachbarlichen Gärten. Doch diese wollen natürlich auch ihren Müll loswerden und tun dasselbe. Wer hat am Ende den wenigsten Müll? 2. Schwammstationen: Schwammbilder: MATERIAL: Auf DIN A4 DIN A3 großen Blättern werden farbige Schwammbilder vorbereitet. Aus beliebigen Geräten wird eine Hindernisstrecke gebaut. Am Anfang der Strecke befindet sich eine Kiste mit vielen bunten Schwämmen sowie die Schwammbilder. 2 Stühle mit Tesakrepp an Lehne verbunden Balancierstraße aus Seilen und Moosgummifüßen 2 Stühle mit Tesakrepp an Stuhlbeinen verbunden IDEE: Das Kind sucht sich ein Schwammbild eigener Wahl aus, nimmt die benötigten Schwämme, transportiert alles über die Hindernisstrecke und versucht auf der anderen Seite, seine Abbildung mit den Schwämmen nachzubauen. Die Bildkarte wird anschließend zurückgebracht. VARIATION 1: Für jüngere Kinder werden die Schwammbilder so vorbereitet, dass die Zeichnungen so groß sind wie die benutzten Schwämme. So können die Schwämme zum Nachbauen direkt auf das Bild gelegt werden. VARIATION 2: Für ältere Kinder liegen die Bilder auf der anderen Seite: Die Kinder suchen sich ein Bild aus, versuchen sich zu merken, wie viele Schwämme sie von jeder Farbe benötigen und laufen dann zur Schwammkiste. Dort nehmen sie sich die benötigten Schwämme, transportieren diese über die Hindernisse und versuchen schließlich ihr Bild nachzubauen. Natürlich ist es möglich, noch fehlende Schwämme zu holen. Für größere Kinder können die Bilder verkleinert sein, sodass sie ihr Bild neben den Vorlagen nachbauen. Vorbauen Nachbauen: MATERIAL: Tisch(e), Stühle sowie pro Teilnehmer je 3 Schwämme in den Grundfarben. IDEE: Ein Kind baut aus ca Schwämmen ein Bauwerk, der Partner muss es genau nachbauen, anschließend Rollentausch. VARIATION 1: Bei kleinen Kindern empfiehlt es sich, dass das Kind unmittelbar mit dem Erwachsenen zusammenbaut, d.h. wenn dieser einen gelben Schwamm nimmt, tut es das Kind auch. Wichtig ist, dass die Eltern von der Raum-Lage her eindeutige Figuren bauen, die für das Kind klar nachzuvollziehen sind. Viel Spaß macht den Kleinen auch ein Rollentausch, bei dem die Eltern nachbauen müssen, was die Kinder gebaut haben. Die Anzahl der benutzten Schwämme richtet sich nach der Ausdauer der Kinder. VARIATION 2: Für ältere Kinder ist es spannend, dass sie während des Bauvorgangs ihre Augen geschlossen halten und sie erst nach Abschluss öffnen, um das Bauwerk dann zu analysieren und nachzubauen. Diese Variante findet übrigens selbst bei Jugendlichen Interesse und war schon Renner auf so manchem Schul- und Vereinsfest. Dozentin für Kinderturnen, Bewegungserziehung und Psychomotorik 2/4

4 VARIATION 3: Diese wohl anspruchsvollste Variante erfordert eine Trennwand : Der eine Teilnehmer baut aus einigen Schwämmen ein Bauwerk hinter der Wand. Dann versucht er seinem Partner mit Worten das Nachbauen Schritt für Schritt zu erklären. Nach Abschluss wird die Trennwand weggezogen und verglichen. Besonders spannend wird es, wenn auch der zweite Teilnehmer hinter einer Wand baut, sodass der Erklärer nicht sieht, wie seine Worte umgesetzt werden und so auch nicht korrigierend eingreifen kann. Auch für Erwachsene sehr herausfordernd! Bautürme zum Merken: MATERIAL: Zur Vorbereitung werden Kärtchen mit farbigen Türmen mit ca. 1-5 Teilen bemalt. Als auch optisches- Hindernis wird zwischen die Schwämme (ca. 4 in jeder Farbe) z.b. ein dreiteiliger Kasten oder ein Tisch mit darüber gelegter Matte gestellt. IDEE: Das Kind sucht sich ein Bild von einem Schwammturm aus und legt dieses auf den Kastendeckel. Dann klettert es über den Kasten und versucht aus dem Kopf den Schwammturm nachzubauen. Es darf aber ggf. zwischendurch nachschauen. Wenn es fertig ist, vergleicht es. (Die schwarze Linie ist unten!) Die Kinder dürfen eigenständig entscheiden, wie viele Schwämme sie sich selber beim Merken zutrauen. VARIATION 1: Zwei Kinder arbeiten gemeinsam. Das eine Kind klettert über das Hindernis zu den Schwämmen. Das andere wählt eine Turmkarte aus und versucht seinem Partner zu beschreiben, was der aufbauen soll. Besonders herausfordernd wird es, wenn erst gebaut werden darf, wenn alle Teile genannt wurden. Nun klettert das Kind mit der Turmkarte zur anderen Seite und gemeinsam vergleichen sie den gebauten Turm. Anschließend Rollenwechsel. VARIATION 2: (NICHT ALS STATION) Die Turmkarten werden sehr groß (mindestens A5) gestaltet. Die Kinder laufen z.b. zu Musik kreuz und quer durch den Raum, in dem viele bunte Schwämme verteilt liegen. Bei Musikstopp hält die Übungsleiterin eine Turmkarte für kurze Zeit hoch und versteckt sie dann wieder. Die Kinder müssen nun die benötigten Schwämme zusammen sammeln und versuchen, den Turm aus dem Kopf nachzubauen. Diskussionen mit den Nachbarn sind durchaus erwünscht, zumal die Kinder dabei auch feststellen können, dass durchaus nicht immer die Schnellsten alles richtigmachen. Wurfkünste: MATERIAL: viele bunte Schwämme, Farbwürfel mit 4 Farben (auf Wunsch auch Zahlenwürfel), 4 farbige Reifen/Seile, Hindernisstrecke z.b. aus 8 Stühlen oder beliebigen Geräten. 8 Stühle, bunte Schwämme; Farbwürfel mit 4 Farben, je 1 roten, grünen, blauen, gelben Reifen (bzw. entsprechende Kreise aus farbigen Seilen) IDEE: Das Kind würfelt mit dem Farb- und/oder Zahlenwürfel. Es sucht sich entsprechend Schwämme aus und balanciert mit ihnen über die Hindernisse. Am Ende entscheidet es, ob es die Schwämme von den Stühlen oder vom Boden aus in die entsprechend farbigen Reifen wirft/legt. 3. Schwammbauten - Nur nichts vergessen und verlieren : VORBEREITUNG: Es werden z.b. mit Hilfe von Word Schwammbaupläne mit 4-beliebig vielen bunten Schwammsymbolen (farbige Rechtecke) ausgedruckt und laminiert. MATERIAL: viele bunte Schwämme, Schwammbaupläne; beliebige Sportgeräte und Balanciermaterialien oder auch stabile Stühle und Tische. Dozentin für Kinderturnen, Bewegungserziehung und Psychomotorik 3/4

5 IDEE: Die Kinder bauen gemeinsam aus den Geräten eine Bewegungslandschaft, auf der keiner auf den Boden treten muss. Dabei bleibt vor und hinter der Landschaft ein breiterer Streifen frei. Am Anfang der Halle liegen viele Schwämme sowie die laminierten Schwammbaupläne. Das Kind nimmt sich einen Plan, sucht sich die benötigten Schwämme heraus und transportiert alles gemeinsam über die Hindernisse, um auf der anderen Hallenseite den Plan mit den Schwämmen nachzulegen (fehlt einer, mehrere, dürfen die natürlich noch geholt werden). Sind nicht so viele Pläne vorhanden, wird der Plan wieder an den Anfang gebracht, dort abgelegt und man nimmt sich einen neuen. VARIATION: Das Kind kann auch erst den Plan über die Bewegungslandschaft transportieren. Am Ende versucht es sich zu merken, welche und wie viele Schwämme es benötigt, geht zurück an den Anfang, sammelt die benötigten Schwämme und transportiert diese über die Wege. Dann baut es sein Bild nach. Fehlen ihm Schwämme, darf es diese selbstverständlich noch holen. Bunte Moosgummifüße: Die Farbe weist den Weg : VORBEREITUNG: Aus ca. 2mm dickem, farbigem Moosgummi, werden (je nach Raumgröße) ca. jeweils Moosgummifüße ausgeschnitten in rot, grün, gelb, blau, je nach Belieben auch in lila und orange. Mit z.b. Hilfe vom Formenprogramm von Word werden Grundkarten mit 15 (A4) bis 30 (A3) Formenbildchen 2x ausgedruckt (jeweils in rot, grün, gelb, blau, ggf. orange und lila). Der eine Ausdruck wird in einzelne Kärtchen zerschnitten, der andere bleibt ganz als Ablege-Grundkarte. MATERIAL: jeweils Moosgummifüße in 4-6 Farben, Grundkarten und Deckkärtchen in 4-6 Farben GERÄTE: Bänke, kleine und große Kästen, Matten --- alternativ: Tische und Stühle IDEE: Die Bänke (oder Tesakreppstreifen) teilen den Raum in zwei bis drei Felder. Dazwischen werden Würfelkästen, Kastenteile mit durchgezogener Matte bzw. maximal dreiteilige Kästen (bei guter Geschicklichkeit der Gruppe auch höher bauen und/oder andere Geräte nutzen) verteilt (alternativ: Kombinationen mit Tischen und Stühlen und Tesakrepp). Am Ende des Raumes liegen die farbigen Grundkarten. Am Anfang liegt eine blickdichte Tasche oder Kiste, in der sich die Deckkärtchen durcheinander befinden. Je nach Anzahl der Kinder erhalten immer 2-4 Kinder die Moosgummifüße einer Farbe und legen mit diesen einen Weg über bzw. unter den Geräten hindurch von einer Seite des Raumes zur anderen. Dabei endet der Weg an der entsprechend farbigen Grundkarte. Jedes Kind zieht nun aus der Tasche/Kiste ein Kärtchen und guckt, welche Farbe dieses hat. Dann begibt es sich zum Anfang des Moosgummiweges mit der gleichen Farbe, geht diesen Weg entsprechend nach und legt sein Kärtchen an der passenden Stelle ab. VARIATION 1: Die Wege werden erst gerade von einer Seite zur anderen gelegt. Nach einiger Zeit wird gestoppt, kleine Kindergruppen legen neue Wege (ggf. auch Ablege-Grundkarte neu positionieren) und die Aufgabe geht wie oben beschrieben weiter. Das kann auch mehrfach geschehen. VARIATION 2: Die bunten Füße werden nicht als klarer Weg gelegt, sondern gut gemischt verteilt. Das Kind zieht ein Kärtchen und bewegt sich dann auf entsprechend farbigen Füßen von einer Seite zur anderen. Es müssen nicht alle Füße benutzt werden. Am Ende wird das Kärtchen an passender Stelle abgelegt. (Bei der letzten Variante könnte auch ein Farbwürfel den Weg vorgeben). Dozentin für Kinderturnen, Bewegungserziehung und Psychomotorik 4/4