Leitfaden für das Experteninterview zum Projekt. Arbeits- und Handlungsbedingungen in der psychiatrischen Versorgung
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- Elizabeth Langenberg
- vor 7 Jahren
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1 Leitfaden für das Experteninterview zum Projekt Arbeits- und Handlungsbedingungen in der psychiatrischen Versorgung Institution des 1. Experten: Name des 1. Experten: Position des 1. Experten: Name des 2. Experten: Position des 2. Experten: Anmerkung für den Interviewer: - In der Regel wird nur ein Experte befragt. Für den Fall, dass ein weiterer Experte bei dem Interview gleichzeitig anwesend ist und zu Fragen Stellung nimmt, ist dessen Name und Position ebenfalls aufzunehmen. Im Folgenden ist mit Angabe der Namenskürzel (Anfangs-BU des Vor- und Nachnamens) zu vermerken, vom wem welche Stellungnahme stammt. Das Interview wird parallel auf einen Tonträger aufgezeichnet. Ihre Notizen dienen als zusätzliche Informationen zur Auswertung. (Dabei geht es beispielsweise um den Kern der Aussagen sowie Auffälligkeiten, die sie während des Gespräches beobachten.) Interviewer: Ort: Datum: Uhrzeit: 1
2 1. Welche (Anpassungs-)Strategien haben Sie in den letzten 5 bis 7 Jahren als Antwort auf gesundheitspolitische Reformvorhaben entwickelt? Falls Sie so lange in dem derzeitigen Unternehmen noch nicht tätig sind, beziehen Sie Ihre Antwort auf den Zeitraum, der Ihrer Zugehörigkeit zu Ihrem jetzigen Unternehmen entspricht. - Wie würden Sie Ihr strategisches Verhalten beurteilen: eher reaktiv oder eher aktiv gestaltend? - War Ihr strategisches Verhalten eher nach außen, auf den Markt (Patienten, Einweiser, Kostenträger) und/oder nach innen gerichtet (Rationalisierung, Optimierung, Prozesse)? - Welche Strategien haben Sie im gleichen Zeitraum bei Ihren (unmittelbaren) Mitbewerbern beobachtet? 2
3 2. Nunmehr wollen wir uns enger auf die sog. Leistungs- und Geschäftsfeldstrategien fokussieren: Welche Leistungs- und Geschäftsfeldstrategien wurden von Ihnen im Kontext reformpolitischer Reformvorhaben in den letzten 5 bis 7Jahren entwickelt? Falls Sie so lange in dem derzeitigen Unternehmen noch nicht tätig sind, beziehen Sie Ihre Antwort auf den Zeitraum, der Ihrer Zugehörigkeit zu Ihrem jetzigen Unternehmen entspricht. - Wurden in diesem Zusammenhang Markt-/Wettbewerbsanalysen vorgenommen? - Wie bewerten Sie Ihre eigene Markt- / Wettbewerbsposition im Vergleich zu Mitbewerbern in Ihrem Einzugsgebiet? - Welche Bedeutung hatte in diesem Zusammenhang die Entwicklung neuer Leistungsangebote und die Gewinnung neuer Patientengruppen? - Welche horizontalen und/oder vertikale Kooperationsstrategien wurden von Ihnen gewählt? Welche Bedeutung hatten dabei integrierte Versorgungsmodelle? 3
4 3. Welche Wirkungen hatten Reformvorhaben und Strategien von Wettbewerbern auf Managementprozesse und -strukturen? - Was hat sich an Ihrem Aufgabenfeld in den letzten 5 bis 7Jahren (?) besonders auffällig verändert? - Welche Bedeutung erhalten administrative und dokumentierende Funktionen im Rahmen der psychiatrischen Versorgung? - Was hat sich für das Management in psychiatrischen Einrichtungen allgemein verändert? (Führungsaufgaben, strategische Funktion des Managements...) - Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen für die wichtigsten Beschäftigtengruppen: Ärzte, Psychologen, sonstige Therapeuten, Pflege, Beschäftigte in den Infrastrukturbereichen. - Hat sich Ihre Aufbauorganisation verändert und wenn ja, wie? 4
5 4. Was waren bzw. sind Ihre strategischen Antworten auf die Einführung des neuen Entgeltsystems (= PEPP) in der Psychiatrie? Bzw. über welche Strategien diskutieren Sie in Ihrem Unternehmen gerade derzeit diesbezüglich? - Seit wann beschäftigen Sie sich aktiv mit PEPP, spielt das in der Unternehmensleitung eine Rolle? - Wie bewerten Sie die Einführung des neuen Entgeltsystems für die psychiatrische Versorgung allgemein und für Ihre Einrichtung konkret? - Ist Ihre Strategie eher abwartend und versuchen Sie Ihr Unternehmen aktiv auf die Entwicklung des Entgeltsystems vorzubereiten? Was haben Sie bereits verändert und was verändern Sie derzeit konkret in Ihrer Einrichtung? - Nehmen Sie aktiv Einfluss auf die Gestaltung des neuen Entgeltsystems? Wenn ja, wie? 5
6 5. Welche Personalstrategien wurden von Ihnen in den letzten 5 bis 7 Jahren praktiziert? (Personalstrategie meint dabei eine aktive Gestaltung von personalwirtschaftlichen Handlungsfeldern als ein Bestandteil von unternehmerischen Entscheidungen: beispielsweise Personalgewinnungs- und bindungsstrategien, die aktive Gestaltung von Personaleinsatz- und entwicklung, Entwicklung personalpolitischer Instrumente wie Beurteilungssysteme, Mitarbeitergespräche.) - Hat sich etwas an der Relation der Beschäftigten/Berufsgruppen und ihrer Größe sowie an ihrer Bedeutung geändert? - Haben sich aufgrund Ihrer Personalstrategien Anforderungen an Beschäftigtengruppen verändert? - Welche Auswirkungen haben integrierte Versorgungsmodelle, personenzentrierte Versorgungskonzepte usw. auf die Arbeitssituation und Qualifikationsanforderungen von Beschäftigten? - Welche Personalentwicklungsstrategien und -konzepte wenden Sie (u.a. in diesem Zusammenhang) an bzw. planen Sie? - Welche neuen Berufsbilder oder Assistenzberufe bilden sich derzeitig und in Zukunft heraus? - Welche Personalgewinnungs- und bindungsstrategien haben Sie entwickelt bzw. planen Sie vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels u. a bei Ärzten und Pflegekräften? 6
7 6. Wie hat sich in den letzten 5 bis 7 Jahren der Aufgabenbereich von Unternehmenssteuerung und (Medizin-)Controlling in psychiatrischen Versorgung verändert? - Wie haben sich vor dem Hintergrund Ihrer in den letzten 5 bis 7 Jahren umgesetzten Strategien und Anpassungsmaßnahmen die Anforderungen an die Unternehmenssteuerung und an das Controlling verändert? - Welche Erfahrungen haben Sie mit einem psychiatrischen Medizin-Controlling? - Welche ökonomischen Bereiche steuern Sie aktiv und regelmäßig? (bspw. Jahresergebnis, Finanzergebnis, Liquidität, Deckungsbeiträge von Abteilungen und Kliniken, Leistungszahlen, Personal, Patientenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit, Qualität und Effizienz von Leistungsprozessen) - Welche Formen des Qualitätsmanagements werden bei Ihnen seit wann und wie intensiv praktiziert? Beteiligen Sie sich an unternehmensübergreifenden QM- Aktivitäten und QM-Kommunikationsmassnahmen (z.b. 4QD) 7
8 7. Welche Bedeutung haben für Ihre Einrichtung Outsourcing- und Insourcing-Strategien in den letzten 5 bis 7 Jahren gespielt? - Wurden von Ihrer Einrichtung in den letzten 5 bis 7 Jahren Unternehmens- und Leistungsbereiche ausgegliedert bzw. fremdvergeben? - Welche Hintergründe gab es für das Outsourcing von Leistungsbereichen? - Welche Erfahrungen haben Sie mit Outsourcing gemacht? - Wurden auch Insourcing-Strategien angewandt? Was waren Ihre Motive? - Worauf sollte aus Ihrer Sicht bei In- und Outsourcingstrategien geachtet werden? 8
9 8. Wie haben Sie bzw. Ihr Unternehmen in den letzten 5 bis 7Jahren auf besonders kritische Ereignisse reagiert? - Gab es gravierende Ereignisse, die das Unternehmen in den letzten Jahren gefährdet bzw. stark belastet haben? (Beispielsweise: Erhebliche Budgetkürzungen, besonders hohe Nichterfüllung des Psych-PV-Versorgungsgrades, Privatisierung der Einrichtung, Schließung von Abteilungen) - Was waren Ihre konkreten Anpassungsstrategien und -maßnahmen? - Was haben Sie aus diesen Erfahrungen für künftige Krisen bzw. Veränderungssituationen gelernt? 9
10 9. Wie hat sich vor dem Hintergrund Ihrer in den letzten 5 bis 7 Jahren anvisierten Strategien und Anpassungsmaßnahmen die Kooperation mit dem BR, PR bzw. der MAV entwickelt? - Wie würden Sie Ihren aktuellen Umgang mit der betrieblichen Interessenvertretung beschreiben? (Eher kontrovers, kooperativ?) - Hat sich durch die betrieblichen Strategien und Anpassungsmaßnahmen der letzten Jahre Ihre Zusammenarbeit mit der betrieblichen Interessenvertretung verändert? Wenn ja, wodurch sind die Veränderungen gekennzeichnet? - Wie bewerten Sie die Rolle von betrieblichen Interessenvertretungen bei betrieblichen Strategien und Veränderungen? - Gibt es neben der Zusammenarbeit mit der Interessenvertretung Formen der direkten Beteiligung/Partizipation von Beschäftigten bei Veränderungsprozessen? (Beim Interview mit dem Vertreter der betrieblichen Interessenvertretung meist die/der Vorsitzende sind die Formulierungen auf die Kooperation mit dem Management anzuwenden.) 10
11 10. Wie sind Sie in den letzten 5 bis 7 Jahren bei Veränderungssituationen mit möglichen Widerständen von unterschiedlichen Interessengruppen innerhalb und außerhalb des Unternehmens umgegangen? Hat sich hierbei im relevanten Zeitraum der Umgang miteinander geändert? Weiterführende Hinweise / Fragen für den Interviewer: - Formen des Widerstands können beispielsweise sein: offener Widerstand, Verweigerung, Bündnisse gegen bestimmte Veränderungen, Rechtsauseinandersetzen mit der betrieblichen Interessenvertretung. - Welche Formen des Widerstands haben Sie erlebt und halten Sie für exemplarisch? - Wie sind Sie damit umgegangen? - Wurden Elemente von aktiver Mitwirkung und Partizipation der Betroffenen praktiziert? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? - Welche Empfehlungen zum Umgang mit Widerständen würden Sie Ihren Management-Kollegen mitgeben? 11
12 11. Was sind auf Ihrer Sicht in den nächsten 10 Jahren die 3 wichtigsten Managementherausforderungen für die psychiatrische Versorgung allgemein, für Ihren Verantwortungsbereich konkret? (Begründen Sie Ihre Einschätzung.) Weiterführende Hinweise für den Interviewer: - Hier sollen die Interviewpartner tatsächlich ihre Einschätzungen formulieren. - Möglicherweise bietet sich an, eine Gewichtung der Herausforderungen vorzunehmen. 12
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