Das Mentorenkonzept WvS-milestones als Hilfestellung beim Übergang von der Hauptschule in den Beruf
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- Thomas Beltz
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1 Das Mentorenkonzept WvS-milestones als Hilfestellung beim Übergang von der Hauptschule in den Beruf erste Ergebnisse einer Evaluierung 4. Arbeit-Wirtschaft-Technik-Uni-Tag Mittwoch, Katholische Universität Eichstätt- Ingolstadt Dr. Margit Stein
2 Gliederung 1 Ausprägung und Gründe für die mangelnde Integration von Personen mit Migrationshintergrund in das Schul- und Ausbildungssystem 2 Studien zu Projekten des erleichterten Übergangs vom Schul- in das Beschäftigungssystem: Das Konzept WvSmilestones
3 1 Ausprägung und Gründe für die mangelnde Integration von Personen mit Migrationshintergrund in das Schul- und Ausbildungssystem DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES
4 82 Mio. Menschen in der BRD 19 % mit Migrationshintergrund (STATISTISCHES BUNDESAMT, 2005)
5 Daten zum Migrationshintergrund bei Jugendlichen in Deutschland 27 % der jungen Menschen im bildungsrelevanten Alter (< 25) Meist: türkischer Hintergrund (AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG, 2008)
6 Schule und Ausbildung in Deutschland gleiche Chancen für alle? DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES
7 Kinder mit Migrationshintergrund: Geringere Bildungsbeteiligung: Geringerer Kindergartenbesuch + späterer Kindergartenbesuch Seltener auf höheren Schulformen anzutreffen: Hauptschulbesuch liegt bei 50 % Gymnasialbesuch liegt bei 15 % Verlassen die Schule häufiger ohne Abschluss: 25 % (PISA-KONSORTIUM DEUTSCHLAND, 2004)
8 Schulleistungsstudien zeigen: Schere der Leistungsstreuung ist in Deutschland am höchsten Sehr gute Leistung Eher im Gymnasium bei Einheimischen sehr schlechte Leistung eher in der Hauptschule bei Migrationshintergrund (PISA-KONSORTIUM DEUTSCHLAND, 2004)
9 Worauf ist das schlechte Abschneiden von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zurückzuführen? sozialer Hintergrund Sprache seltener Übergangsempfehlungen auf Gymnasium und Realschule für Kinder mit Migrationshintergrund (AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG, 2008)
10 1. Soziale und finanziell schlechtere Stellung Familien der ersten Generation finden sich zumeist in einfachen Schichten wieder. Der Schulleistungserfolg ist eng mit der sozialen Schicht gekoppelt. (AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG, 2008)
11 2. Sprache 7,7 % der Jugendlichen der deutschen PISA-Stichprobe sprechen zuhause eine andere Sprache als Deutsch 6 % derer mit einem im Ausland geborenen Elternteil 44,8 % der ersten Generation 49 % der Jugendlichen aus zugewanderten Familien. Primär die Sprache entscheidet über den Kompetenzzuwachs (PISA-KONSORTIUM DEUTSCHLAND, 2004)
12 Problemstellung Schule ohne Abschluss verlassen: größere Probleme, in ein Beschäftigungsverhältnis einzumünden; kaum Ausbildungsplätze Hauptschulabsolventinnen und absolventen : 40 % Ausbildung im Dualen System der Berufsausbildung 10 % Ausbildung im Schulberufssystem (AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG, 2008)
13 Problemstellung SchülerInnen mit Migrationshintergrund suchen im Schnitt 17 Monate bis zum Abschluss eines Ausbildungsverhältnisses; einheimische SchülerInnen drei Monate (AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG, 2008)
14 Personen mit Migrationshintergrund brauchen eine individualisierte Förderung während der Berufsausbildung Erfahrungen mit dem Projekt WvSmilestones
15 2 Studien zu Projekten des erleichterten Übergangs vom Schulin das Beschäftigungssystem: Das Konzept WvS-milestones DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES
16 Das WvS-milestonekonzept an der Werner von Siemens HS Augsburg Hintergrund: Schulabgänger die über keine Ausbildungsreife verfügen, sind häufig nicht in der Lage einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
17 Die Situation der Hauptschulabsolvent- Innen beim Berufsübergang in Augsburg Besuch weiterführen der Schulen 19% mit Ausbildungsv ertrag 11% ohne Ausbildungsv ertrag 70%
18 % % % % % 0% 2 000% 4 000% 6 000% 8 000% % DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES Unzufriedenheit mit den Kompetenzen der BewerberInnen IT-Kenntnisse Selbstsicherheit Englisch Kommunikation Teamfähigkeit Höflichkeit Sorgfalt Durchhaltevermögen Grundrechnen Geometrie Dreisatzrechnung Prozentrechnen Konzentration Kopf rechnen Schriftlicher Rechtschreibung Prozentsatz an Experten, die eine Veränderung der Bewerberqualifikation in den letzten 15 Jahren in folgenden Bereichen sehen... Negative Veränderung Positive Veränderung 87 Abbildung nach: bibb.de/de/ htm
19 Definition des Konzepts Ausbildungsreife Prozentsatz an Experten, die der Aussage zustimmen Dieses Merkmal ist für alle Ausbildungsberufe bereits zu Beginn einer Lehre zwingend erforderlich. Bis 29%: Kreativität BWL Vorkenntnisse etc %: Belastbarkeit IT-Kenntnisse Ausdruck etc %: Problemlösen Flexibilität Kommunikation etc. Ab 80%: Zuverlässigkeit Verantwortung Rücksichtnahme etc. Abbildung nach:
20 Hilfestellung beim Übergang in die Berufswelt: WvS-milestones Strukturelle Bedingungen an der Werner-von- Siemens HS Augsburg Migrationshintergrund von mindestens 40 % SchülerInnen mit ausländischem Pass; 26 % SchülerInnen mit mindestens einem deutschen Elternteil; 60 % SchülerInnen, die selbst ausgesiedelt sind; 14 %
21 Ziele des WvS-milestonekonzepts 1. Förderung der Ausbildungsreife 2. Höherqualifizierung 3. Vermittlung grundlegender Werte 4. Realistische Selbsteinschätzung 5. Zielformulierung und Zieldiagnose 6. Positive Rollenbilder durch Mentoren (BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS STMUK, 2008)
22 Trias des WvS-milestonekonzepts 1. Lernvertrag Analyse der Leistung und Vereinbarung individueller Lernziele 2. MentorInnen RatgeberInnen Umsetzung der Lernverträge Praktikums- und Arbeitssuche Gespräche mit Schule und Eltern 3. Meilensteine Trainingsbausteine WvSmilestones fachliche und nichtfachliche Module
23 Zeitplan des WvS-milestonekonzepts 1.Selbsteinschätzung fachliche Kompetenz persönliche Kompetenz soziale Kompetenz 2.Fremdeinschätzung und Leistungstests Schüler - Lehrer 3. Beratungsgespräch Schüler Eltern - Lehrer 4. individuelle Zielvereinbarung Schüler Eltern - Lehrer MENTOR 5. individuelle Meilensteine definieren, Schüler mit Mentoren 6. Umsetzung Trainingsbausteine soziales Praktikum Ferienpraktikum 7. regelmäßige Treffen mit MentorIn Plan/Ist-Kontrolle 8. Anpassung der Meilensteine bei Bedarf 9. Zertifikate 10. Erfolgreiche Bewerbung Abbildung: Quelle: Schubert, C. (2008). Präsentation Hinführung von Schülern zur Ausbildungsreife.
24 Bausteine des WvS-milestonekonzepts Angebote der Schule - Grundkurs Deutsch - Grundkurs Mathe - English Conversation - Grundlagen PC -Theatergruppe Angebote der Wirtschaft - Praktikumsplätze - Betriebserstkontakte Angebote der Mentoren - Präsentationstraining - Amateurfunklizenz Klasse E - PC Kurs Hard- und Software - Schach lernen und denken Erfolg! Angebote der Schüler - Schüler hilft Schüler (Mathematik Tutoren) -> Verpflichtung zu sozialer Leistung Abbildung: Quelle: Schubert, C. (2008). Präsentation Hinführung von Schülern zur Ausbildungsreife. DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES Angebote der Heime - Kanutour - Werte- und Ethikprojekt - Hochseilgarten - Klettern in der Halle - Seniorenprojekt (Essen auf Rädern) - PC Grundkurs: Sicherheit und Viren - Planung und Bau eines Gartenhäuschens - Soziale Kompetenz - Lernen lernen - Gesunde Ernährung - Sinneswahrnehmung - Fotoshow erstellen - Erkundung in der Küche - Feste planen und durchführen
25 Evaluierung des WvS-milestonekonzepts Erhebung der Dimensionen: 1. Gründe für die Projektteilnahme 2. Selbstberichtete Kompetenzveränderungen durch das Projekt 3. Fachliche und Nichtfachliche Kompetenzveränderungen 4. Zufriedenheit mit dem Projekt
26 Gründe für die Projektteilnahme Rang der Wichtigkeit 1. Selbstlerneffekt (87,5 % (sehr) wichtig) 2. Lernen von Neuem (75,0 % (sehr) wichtig) 3. Unterrichtsausfall (34,6 % (sehr) wichtig) 4. Gutes tun (22,2 % (sehr) wichtig) 5. Ansehen bei den Lehrkräften (16,2 % (sehr) wichtig) 6. Zugkraft der Freunde (2,9 % (sehr) wichtig)
27 Selbstberichtete Kompetenzveränderungen durch das Projekt Kompetenzentwicklung während des Projekts "WvSmilestones" ,61 2,16 0,24 3,08 3, ,05-1,42-1,11-3 Fachliches Wissen Methodisches Wissen Soziale Stärken Persönliche Stärken vor dem Projekt nach dem Projekt
28 Selbstberichtete Kompetenzveränderungen durch das Projekt positive Korrelation zwischen den sozialen und persönlichen Stärken vor Projektbeginn: r = 0,48** Personen mit einer schlechteren Ausgangslage profitieren besonders vom Projekt Im fachlichen, methodischen, sozialen und persönlichen Bereich.
29 Fachliche und Nichtfachliche Kompetenzveränderungen Schulnoten in Deutsch vor und nach dem Programm Rechtschreiben Ende Rechtschreiben Anfang Grammatik Ende Grammatik Anfang Lesen Ende Lesen Anfang Quelle: Schubert, C. (2008). Präsentation Hinführung von Schülern zur Ausbildungsreife.
30 Fachliche und Nichtfachliche Kompetenzveränderungen Nichtfachliche Kompetenzen vor und nach dem Programm Aggressivität Anstrengung Interesse Lernstrategien Zuverlässigkeit Konzentration Sorgfalt Verträglichkeit Umgangsformen vorher nachher Quelle: Schubert, C. (2008). Präsentation Hinführung von Schülern zur Ausbildungsreife.
31 Zufriedenheit mit dem Projekt 92,5% der Befragten am Projekt würden wieder teilnehmen 32,5% der Befragten waren jedoch der Meinung, dass der Aufwand im Rahmen des Projekts zu groß war.
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit DAS MENTORENKONZEPT WvS-MILESTONES
33 Literatur AUTORENGRUPPE BILDUNGSBERICHTERSTATTUNG (2008). Bildung in Deutschland Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Übergängen im Anschluss an den Sekundarbereich I. Bielefeld BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS STMUK (Hrsg.). (2008). Werte machen stark. Praxishandbuch zur Werteerziehung. Donauwörth PISA-KONSORTIUM DEUTSCHLAND. (2004). PISA Der Bildungsstand der Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse des zweiten internationalen Vergleichs. Münster, New York, München und Berlin SCHUBERT, C. (2008). Präsentation Hinführung von Schülern zur Ausbildungsreife. STATISTISCHES BUNDESAMT (2005). Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ergebnisse des Mikrozensus Fachserie 1 Reihe 2.2. Wiesbaden
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