Rotschühchen. theaterboerse.de. Christine Manami Münster-Domke LESEPROBE. Ein kriminales Märchen

Transkript

1 theaterboerse.de DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN Christine Manami Münster-Domke Ein kriminales Märchen Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der: theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig, THEATERSTÜCKE UND AUTOREN IM VERLAG theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig

2 Diese Leseprobe ist ohne explizite vorherige schriftliche Genehmigung seitens des Verlages urheberrechtlich geschützt und berechtigt zu keinerlei Nutzung jenseits der reinen Ansicht. Dazu gehören auch Umnutzung und Umformulierung. Der Besteller bzw. die bestellende Institution haftet persönlich für die Einhaltung der Urheberrechte bzw. Nutzungsrechte, die an die Bestellung dieser Leseprobe geknüpft sind. Die bindende Vereinbarung, die der Besteller bei der Bestellung dieser Leseprobe eingegangen ist, finden sie in den AGB der theaterbörse GmbH auf der entsprechenden Internetseite. Wir möchten Ihnen im Sinne unserer Autoren und unseres kleinen Verlages für Ihre Fairness danken und um Ihre Unterstützung bitten, damit wir auch in Zukunft Stücke für Sie zur Verfügung stellen können. theaterbörse GmbH 2

3 Hinweis Dauer ca. 30 Minuten spielbar von Klasse 6 bis 9 Personen (10 Rollen, 5 w., 5 m.) Erzähler Oma Rotschuh Vater Rotschuh / Michael Rotschuh Mutter Rotschuh / Joanna Rotschuh Der Erzähler möchte die Geschichte s erzählen. Er hat einen ironischen Blick auf die Geschichte und kann gegebenenfalls die Geschichte nach seinen Vorstellungen ändern wächst im Rotschuhimperium auf. Ihre Eltern besitzen eine große Firma. Sie ist eingebildet, arrogant und steht auf Designerklamotten Oma Rotschuh ist Künstlerin. Sie ist verrückt, liebenswert, überdreht und legt auch schon mal nachts im Club auf. Vater Rotschuh leitet die Schuhfirma. Er kann den Eskapaden seiner Tochter wenig abgewinnen und ihr Verschwinden findet er eigentlich ganz angenehm. Mutter Rotschuh liebt ihre Tochter über alles. Sie steht in allem hinter ihr. Zur Oma hat sie ein zwiespältiges Verhältnis Kommissar / Albert Der Kommissar ist ein penibler und adretter Mann. Er hasst Unordentlichkeit, ist leicht überheblich und weiß vieles besser Assistent / Hörbört Gangster / James Reporter 1 / Carla Columna Reporter 2 / Rita Der Assistent des Kommissars ist ein tollpatschiger Zeitgenosse. Er fällt gerne über seine Füße und packt die falschen Gegenstände ein. Er ist aber ein herzensguter Mensch Der Gangster ist eigentlich ein smarter, gut aussehender Draufgänger. Dank einer folgenschweren Verwechslung wird er zum harten Geiselnehmer Reporter 1 arbeitet für den regionalen TV- Sender. Er ist redegewandt und scheut sich auch nicht davor in fremde Häuser einzubrechen, wenn er dort eine tolle Geschichte wittert die rasende Reporterin. Reporter 2 arbeitet Hand in Hand mit seinem Kollegen. Allerdings sieht er manche Dinge anders als sein Kollege und somit entstehen auch Streitsituationen theaterbörse GmbH 3

4 1. Akt 1. Szene tritt auf, blättert in seinem Buch, entdeckt plötzlich das Publikum und räuspert sich Oh Hallo. Bin ich zu spät? Schaut auf seine Uhr Ups, na dann fange ich mal direkt an. Also: Es war einmal so beginnen nämlich alle Märchen und ich möchte euch das Märchen von Rotkäppchen erzählen es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte ein Mädchen namens Rotkäppchen. aus dem Off tritt auf! Äh. Nun ja. Dieses Mädchen war die Tochter eines reichen Ehepaares, die dank ihrer weltweit bekannten Schuhfirma in Saus und Braus leben konnten. Die Eltern aber waren von Herzen gut und taten alles um Ihrer Tochter jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Sie trug ein rotes Käppchen Käppchen? Alter wo lebst du denn? Ich bin doch nicht aus dem letzten Jahrhundert. Ähm, ich muss doch sehr bitten. Wendet sich dem Publikum zu Entschuldigen Sie bitte. Also sie trug präsentiert ihre Schuhe. Der Erzähler seufzt. Also sie trug rote Highheels. Genau! drängelt sich in den Vordergrund Sie sah unglaublich gut aus, wurde von allen geliebt und badete nur in Kokosmilch. hält ihr das Buch vor die Nase Das steht hier aber nicht drin. schlägt das Buch weg Igitt, geh mir aus dem Weg mit deinem schmutzigen Buch. Die Leute können mich überhaupt nicht richtig sehen. Mit einem eleganten Hüftschwung kickt sie den Erzähler von der Bühne und lächelt grazil ins Publikum Wo waren wir? Ach ja ihre Stimme klang so süß wie das Gezwitscher eines Goldkehlchens und niemand in der ganzen Stadt konnte ihr das Wasser reichen. hat einen Kopfhörer auf den Ohren und kommt tanzend hinzu So wie das da? Hält den Kopfhörer ans Ohr Guter Beat, was? Oma! Gott, das ist ja grauenvoll. Ach Quatsch. Komm mach dich locker. Yeah. Oma legt mit ein paar Tanzschritte hin. Genau! Mehr mit den Hüften. zum Publikum Meine Oma ist leicht bekloppt. Hey Leute, macht mit. Put your hands up in the air, put your hands up in the air! Yeah! Fühlt den Beat! Oma! Das ist peinlich! Sie zieht Oma von der Bühne sie hört nicht und legt eine kleine Tanzeinlage ein Komm! Es reicht jetzt! Wir wollten doch shoppen gehen. ruft im Abgehen Ja klar. Hey Leute, heute abend leg ich auf. Ihr seid alle eingeladen. theaterbörse GmbH 4

5 1. Akt 2. Szene reibt sich den Hintern Junge, Junge. Eine Wahnsinnsoma. Typisch Künstler. So, aber nun weiter. s Eltern lebten in einer Villa am Rande der Stadt. Heute sollte wieder eine neue Kollektion Schuhe auf den Markt kommen. Natürlich durfte die Presse nicht fehlen. Hallo, mein Name ist Carla Columna und wir sind wieder live vor Ort. Heute erleben wir die aufregendste Präsentation der Modewelt. Nicht wahr Rita? Ja. Schon seit Wochen ist die Presse voll davon. Scheinbar hat Rotschuh es wieder geschafft, die Fachwelt zu begeistern. Herr Rotschuh, wie lange haben Sie an diesem Produkt gearbeitet? Etwa 2 Jahre. Wir sind sehr stolz das Endergebnis präsentieren zu dürfen. Stimmt es, dass Sie deswegen in Geldnöten stecken? Nein, auf gar keinen Fall. Wir haben zwar viel investiert, aber unser Umsatz ist in diesem Jahr wieder um 200 Prozent gestiegen. Das ist ja sensationell! Unglaublich! Wie entwickeln Sie immer neue Ideen? Meine Mutter ist wahnsinnig kreativ. Sie hat ein gutes Gefühl für Trends. Kreativ ist gut. Sie ist einfach verrückt. Verrückt? Erzählen Sie mehr! Aber, Joanna, nur weil sie etwas anders ist als wir. Etwas ist gut. Sie führt sich auf wie ein Teenager. Das weißt du genau, Michael. Sensationell! Wir werden gerade Zeuge einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem Ehepaar Rotschuh. Dem wohl bedeutendsten Designerpaar der Schuhgeschichte. Also jetzt hören Sie aber mal auf! Wir sind doch keine Zootiere. Was gehen Sie unsere Streitigkeiten an? Aber wirklich. Lassen Sie uns lieber zum Thema zurückkommen. Unsere Zuschauer haben das Recht, alles zu sehen. Immerhin sind Sie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Alle fangen an sich lautstark zu streiten und reden durcheinander Was? Moment Wir brechen das ab. Sie sind dazu verpflichtet! Da! Da ist der Vertrag! Den haben wir nur unterschrieben weil Das ist Verrat! Sie Ausbeuter! Es wird immer lauter. Man versteht nichts mehr. Alle gehen ab 1. Akt 3. Szene Kommissar und Assistent laufen in Richtung Villa Hörbört, sehen Sie das da vorne? Kommissar bleibt stehen. Hörbört rennt gegen den Kommissar Verdammt! Passen Sie doch auf. Entschuldigung, Chef. Was ist denn da? Das sieht nach einem Tumult aus. theaterbörse GmbH 5

6 Beide gehen ab 1. Akt 4. Szene Gangster tritt auf Sind das nicht die Rotschuhs? Es it mir egal, wer das ist. Tumulte auf offener Straße sind nicht erlaubt. Nach Paragraph XY des Grundgesetzes Aber Chef. Für die gelten doch keine Grundgesetze. Sie haben ja gar keine Ahnung. Bitte?! Hörbört. Sie sind ein Hüter des Rechts. Sie müssen alles daran setzen unser Grundgesetz zu verteidigen. beißt in eine Banane und sagt kauend Alles klar Chef. Banane? Sie sind unmöglich! Womit habe ich das nur verdient? Hey, Bananen beruhigen die Nerven. Ist wissenschaftlich erwiesen. Na toll. Jetzt sind sie weg. grinsend Sehen Sie, regelt sich alles von selbst. Wir werden der Sache auf den Grund gehen. Notizbuch! kramt in seinen Taschen und fischt alles mögliche heraus Mh, Pinzette nee Taschenlampe auch nicht Schokoriegel ah hier. Mensch Hörbört, halten Sie mal Ordnung! Und jetzt schreiben Sie! Yep. Ich höre. Ort: Rotschuhallee, Vergehen: Tumult auf offener Straße, Beteiligte: Mist Beteiligte Mist? Mist, wir müssen denen nach. Na, dann mal ran an die Buletten. Da gehen Sie hin und wissen nicht, was ihnen noch blüht. Aber wer ist das? So was Blödes. Ich habe meine Jacke in der Firma vergessen. Hoffentlich komm ich noch rein. Das ist James. Er arbeitet für die Firma Rotschuh. Insgeheim hofft er, in den nächsten Wochen befördert zu werden. Die Chancen dafür stehen ganz gut. Wer sagt es denn. Hey, Kalle, muss schnell noch mal rein. Hab was vergessen. Huch, das ist doch die Tochter des Chefs. Ich will sie aber haben. Ich will, ich will, ich will. Chill doch mal. Ich kauf dir doch keine Tasche für Oma verschwindet Bricht fast in Tränen aus Du tust nichts für mich. Gar nichts! Ich hasse dich! Weißt du, komm erst mal runter. Ich hau mir jetzt n paar Burger rein, bis du dich wieder beruhigt hast. Dann verschwinde doch. Ich bekomme schon noch meine Dolce und Gabbana. Ruft der Oma nach Du wirst schon sehen. Wie soll ich denn ohne die Tasche weiterleben? Hallo schöne junge Dame, kann ich Ihnen helfen? theaterbörse GmbH 6

7 Zeigt dem Gangster ein Bild wischt sich die Tränen weg Mir kann niemand mehr helfen. Mein Leben ist vorbei. Hier. Er reicht ein Taschentuch Ich würde alles geben um Ihnen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Alles? Schneuzt sich Ach, das sagen Sie nur so. Aber nein. Schauen Sie mich an. Können diese Augen lügen? schaut ihn verschämt an Also, naja, also Sie könnten tatsächlich etwas für mich tun. Reden Sie, meine Prinzessin. Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann besorgen sie mir diese Tasche. Was? Aber das kann ich mir nicht leisten. Das wäre ja mein ganzes Monatsgehalt. Das war mir klar. Pah, nichts als leere Versprechungen. Dann bleibt mir nichts anderes übrig als den Tod zu wählen. Halt! Nein! Verehrtes Fräulein. Ich werde Ihnen die Tasche besorgen und koste es auch mein Leben. streicht ihm über die Wange Sie sind mein Held. Wir sehn uns. Byebye. Sie geht winkend und hüftwackelnd davon 1. Akt 5. Szene ASSISTENT Was hab ich mir da nur eingebrockt? Und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Der Mädchenschwarm James war so verfallen, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war und den fatalsten Fehler seines Lebens beging. Da vorne ist es. Also gut James. Auf geht s. James schlendert unauffällig durch die Taschenabteilung, immer wieder sieht er sich um. Da ist sie. wird mich verehren. Und vielleicht seufzt und schaut verträumt in die Ferne Hallo James. Oh äh ja Was haben Sie denn da? Ich? Das? Ähm Ist alles in Ordnung? Ich Es tut mir leid muss ganz schnell weg. Aber Hey, der hat da doch ne Tasche unterm Arm. Der klaut die! Hey! Polizei! Hörbört, haben Sie das gehört? schläft gerade und schnarcht Höööörbööööört! Brüllt ihm ins Ohr theaterbörse GmbH 7

8 Euch hat das Stück gefallen oder Ihr habt selber Ideen für ein Stück? Dann bleibt in Kontakt unter: Wir freuen uns auf Zusendungen und Anregungen. theaterboerse.de /Magazin / Wir veröffentlichen ihre Aufführungstermine in unserem Kalender / Wir veröffentlichen die Aufführungsberichte ihrer Theatergruppe / Wir verlinken ihre Theatergruppen und erweitern ihr Netzwerk / Wir geben jungen Schultheaterfotografen eine Plattform / Informationen auf: theaterboerse.de /Verzeichnis / Wir zeigen, was im Bereich Schultheater online passiert / Wir zeigen, was im Bereich Laientheater online passiert / Wir verlinken ihre Theatergruppen und erweitern ihr Netzwerk / Informationen auf: theaterbörse GmbH Nussbergstraße 17 a D Braunschweig Registergericht: Amtsgericht Braunschweig HRB NZS NR.: Geschäftsführer: Nils Hendrik Müller theaterbörse GmbH 8