Der zweifelnde Weihnachtsmann

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3 Ein Stück für 10 Personem (Doppelbesetzung möglich) Bühnenbild: einfache Veränderungen für die einzelnen Szenen Kurzfassung Da viele Menschen nicht an den Weihnachtsmann glauben, legt er sein Amt nieder. Die Kobolde Molli und Trolli wollen versuchen, den Weihnachtsmann wieder von der Notwendigkeit, die Kinder zu beschenken, überzeugen. Ihre Wege führen zu Frau Holle, zum Osterhasen, zu Rumpelstilzchen und zum tapferen Schneiderlein. Am Ende wird alles gut. Rollen (in der Reihenfolge des Auftretens) Ute Max Molli Trolli Weihnachtsmann Frau Holle Die fleißige Marie Osterhase Osterhäsin (im off) Rumpelstilzchen Tapferes Schneiderlein theaterbörse GmbH 3

4 1. Bild Zwei Kinder sitzen am Tisch und basteln 2. Bild Sieh mal Max, ist das nicht schön? Ich freue mich schon so auf Weihnachten. Alle kommen zusammen, essen, singen, reden miteinander und überraschen sich gegenseitig. Was du immer hast, das ist doch jedes Jahr dasselbe. Vor allem dieses Getue um den Weihnachtsmann. Das ist doch zum Lachen. Das ist ja wie Theaterspielen. Den Weihnachtsmann gibt es doch gar nicht. Du bist gemein. Zum Weihnachtsfest gehört auch ein Weihnachtsmann, sonst können wir gleich auf alles verzichten. Auf alles verzichten? Du bist wohl nicht gescheit? Ich verzichte doch nicht auf die Geschenke. Ich will in diesem Jahr ein tolles Handy haben, ich habe in den Geschäften schon oft danach gesehen. Ach so, Geschenke willst du haben, aber keinen Weihnachtsmann. Das ist dann ja wie ein Geburtstag. Das finde ich doof! Was, du findest Geburtstag doof? Nein, deine Ideen, dass wir keinen Weihnachtsmann brauchen. In der heutigen modernen Zeit passt kein Weihnachtsmann, da kannst du alle Kinder fragen, und nun hör auf mit diesem Thema. Wir gehen lieber in den Keller und spielen Tischtennis. Komm, lass das alles liegen. Im Hause des Weihnachtsmannes Molli und Trolli helfen dem Weihnachtsmann (zwei Kobolde) Hast du alle Skateboards mit den Bestelllisten verglichen? Hier im Computer steht, dass noch ein Skateboard nach ( ) [Ort der Aufführung] geliefert werden muss. Das kann ich dir gar nicht sagen, ich habe die Übersicht verloren. Ich müsste im Lager nachsehen. Ich werde es sofort tun, damit du zufrieden bist. Nein, nein, bleib erst einmal hier, wir müssen erst noch die Bestellung für Hardenbeck durchgehen, dann machen wir eine Pause und ich begleite dich ins Lager. Nun betritt der Weihnachtsmann den Raum Ich bin von den Socken. Ich schmeiß den Laden hin, jedes Jahr das Gleiche. Ich reiß mir die Beine aus dem Bauch und die Menschen wollen gar nicht, dass ich sie besuche. Mir reicht es jetzt, ich höre auf! Ich verstehe dich nicht, was meinst du damit --die wollen dich nicht haben--- Sie glauben nicht an meine Existenz. Sie sind so erhaben und verleumden mich, nur weil es Familien gibt, die mich noch nie bestellt haben. Ich kann doch nicht unaufgefordert bei denen erscheinen. Wie kommst du denn jetzt gerade darauf? Es gibt doch immer irgendwelche Zweifler. Ich habe eben am Fenster bei Ute und Max gestanden. Ich wollte nachsehen, ob sie einen Wunschzettel geschrieben haben. Da musste ich hören, wie Max behauptete, dass die Kinder glauben, dass es mich nicht gibt. Wenn das wirklich so ist, dann brauche ich mich doch gar nicht so anzustrengen. Dann höre ich mit meiner Arbeit jetzt auf. Das kannst du doch nicht machen? Das ist unfair den Kindern gegenüber, die auf dich warten. theaterbörse GmbH 4

5 Nur weil du bei einem Jungen gehört hast, dass er an deine Existenz nicht glaubt, willst du alles hinschmeißen? Nur der eine? Es sind Tausende, die zweifeln. Ich habe das schon jedes Jahr gehört, aber nun ist Schluss. Ich höre auf! Ich schließe die Werkstatt und mach mir keinen Stress, ich leg mich auf die faule Haut. Bitte, Weihnachtsmann, das geht doch nicht. Das kannst du nicht machen, denk doch an die Kinder, die dich von Herzen lieben. Nichts da, jedes Jahr der gleiche Zweifel bei den Menschen. Ich höre auf! Und nun raus mit euch, ich brauche euch nicht mehr! Molli und Trolli sehen sich verdutzt an, zögernd gehen sie 3. Bild Das wird eine Katastrophe, wir müssen etwas unternehmen---aber was? Wir gehen in das Märchenhaus, dort können wir uns mit anderen beraten, dann finden wir auch eine Lösung. Im Märchenhaus sitzen Frau Holle und die fleißige Marie bei Handarbeiten Die beiden Kobolde kommen herein gestürmt UND Hallo und Guten Tag! Nanu, so ein seltener Besuch. Was treibt euch denn zu uns? Hat euch der Weihnachtsmann freigegeben? Er hat jetzt doch immer viel zu tun. noch ganz außer Atem Das ist es ja, Frau Holle, der Weihnachtsmann hat uns entlassen! Marie und Frau Holle gleichzeitig Was, entlassen! Das geht doch nicht? Jetzt in der Vorweihnachtszeit, ihr macht einen Scherz, nicht wahr? Frau Holle sieht die beiden ernsthaft an Es ist kein Scherz, nicht wahr? Erzählt, was ist bei euch vorgefallen? Der Weihnachtsmann kam von einer Beobachtungsrunde ganz aufgeregt nach Hause. Er hat schon wieder, wie so oft, von den Kindern erfahren, dass sie nicht an ihn und seine Existenz glauben. Es war Max aus Himmelpfort! Lass mich doch erst zu Ende erzählen! Also, der Weihnachtsmann war ganz aufgelöst, er ließ sich nicht beruhigen. Nun will er sein Amt nicht mehr ausführen. Nun sind wir ratlos, was können wir tun? Das hört sich diesmal aber nicht gut an, er hat ja schon des Öfteren in den letzten Jahren so etwas gehört. Wir haben ihn bisher immer überzeugen können, dass es unwissende Kinder sind. Ja, es sind immer solche Kinder, deren Eltern noch nie den richtigen Weihnachtsmann bestellt hatten. Sie haben den echten noch nie gesehen. Das hat der Weihnachtsmann auch schon gesagt. Das hat der Weihnachtsmann aber gewusst, dass er bei einigen Kindern noch nicht persönlich war. Er kann doch nicht unaufgefordert zu den Kindern gehen, da kann ich den Weihnachtsmann verstehen. theaterbörse GmbH 5

6 Aber das können wir trotzdem nicht akzeptieren. Denkt doch einmal an die vielen Kinder, die nun enttäuscht werden? Wir müssen den Weihnachtsmann suchen und ihm diese dumme Einstellung ausreden und ihn überzeugen seine Arbeit wieder aufzunehmen, das sind wir den Kindern schuldig. Wo ist der Weihnachtsmann jetzt? Genau wissen wir das auch nicht. Er hat uns aus dem Haus geschickt, es abgeschlossen und ist verschwunden. theaterbörse GmbH 6

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