Kapitel 7. Übersicht des Kapitels. Geld und Preise

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1 Kapitel 7 Geld und Preise Übersicht des Kapitels 7.1 Was ist Geld? 7.2 Nominaler Zinssatz und die Geldnachfrage 7.3 Die Quantitätstheorie des Geldes 7.4 Gleichgewicht auf dem Anlagenmarkt und das Preisniveau 7.5 Geldmengenwachstum und Inflation 7.6 Wieso ist Inflation überhaupt relevant? Was ist Geld? Geld: weit verbreitete und allgemein akzeptierte Vermögenswerte Vom Tauschhandel zum Warengeld Hat einen intrinsischen Wert Beispiel: Goldmünzen Nötige Eigenschaften: Haltbar Teilbar Einfach und genau messbar 307 1

2 Rechengeld Hat keinen intrinsischen Wert Beispiel: Papiergeld Mehrheit des heutigen Geldes hat keine technische Nutzungsdauer mehr 308 Funktionen des Geldes Tauschmittel Tauschhandel ist ineffizient benötigt gegenseitig übereinstimmende Wünsche Dank Geld können die Leute ihre Arbeitskraft für Geld verkaufen und dieses in separaten Transaktionen zum Kauf von Gütern und Dienstleistungen verwenden Geld ermöglich daher den Leuten mit weniger Aufwand und Zeitkosten Handel zu betreiben Gld Geld ermöglicht ölihteine Spezialisierung, i so dass die Leute ihr Essen, Kleider und Unterkünfte nicht mehr selber produzieren müssen 309 Funktionen des Geldes Recheneinheit Geld ist die Grundeinheit zur Messung des wirtsch. Werts Vereinfacht den Vergleich von Preisen, Löhnen und Einkommen Die Funktion als Recheneinheit ist stark mit derjenigen als Tauschmittel verknüpft Wertaufbewahrungsmittel Geld kann der Vermögensaufbewahrung dienen Mehrheitlich wird Geld nur über kurze Zeit und in kleinen Mengen als Wertaufbewahrungsmittel verwendet, da es weniger Ertrag abliefert als Vermögen auf der Bank

3 Das Geldangebot ist die Menge an verfügbarem Geld in einer Ökonomie. Unter Geldpolitik versteht man die Kontrolle über das Geldangebot. Messung der Geldmenge die Geldmengenaggregate Ein Geldmengenaggregat ist der Bestand einer Gruppe von Finanzanlagen welche als Geld definiert werden Die Unterscheidung zwischen Geldund Nicht Geld ist manchmal schwierig Es gibt kein richtiges Mass für den Bestand an Geld 311 Spezialaggregat M0: Notenbankgeldmenge (monetäre Basis) Noten und Münzumlauf Giroguthaben inländischer Banken bei der SNB Geldmenge M1 Bargeldumlauf Sichteinlagen Transaktionskonti Alle Komponenten von M1 werden zu Zahlungszwecken verwendet; M1 kommt also unserer theoretischen Definition des Geldes am nächsten 312 Geldmenge M2 M1 + Spareinlagen Geldmenge M3 M2 + Termineinlagen Allgemein ausgedrückt: Von M1 zu M3 nimmt die Liquidität der Geldmengendefinition ab Nachfolgend verwenden wir für das Geldmengenangebot nur die Bezeichnung M 313 3

4 Geldmengenaggregate in der Schweiz 314 Geldangebot: Wie steuern? Die Zentralbank ist dafür verantwortlich das Geldangebot den Bedürfnissen der Volkswirtschaft entsprechend anzupassen. Sie tut dies über sogenannte Offenmarktoperationen. Die Zentralbank bietet Privatbanken Geld im Austausch gegen vorher festgelegte Vermögenswerte (Korb mit Sicherheiten). Möglich wäre auch der Kauf von neu ausgegebenen Staatsanleihen direkt vom Staat Dies wäre dasselbe wie wenn der Staat seine Ausgaben direkt durch Drucken von Geld finanzieren würde. In einigen Ländern geschieht dies häufig (typischerweise gefolgt von Hyperinflation). In fortgeschrittenen Ländern wird dies durch rechtliche Rahmenbedingungen verhindert. Makroökonomie- Uni Basel 315 Repurchase agreements (REPO) Aus dem repo Korb der SNB Kassa Bank X Geld Titel Bank Y Termin Bank X Geld + Repo-Zins Titel Bank Y 316 4

5 Vom 1W Repo zum 3M Libor SNB setzt den Preis für die Repo Operationen, sie will damit den 3M Libor beeinflussen. Repo: gedeckte Kredite Libor: ungedeckte Kredite Libor ist makroökonomisch massgebend. Hypothekarzinsen sind z.b. am Libor gebunden 317 Repo Geldmarktzinsen (Libor) Kapitalmarktzinsen Konsum und Investitionsentscheide von Firmen und Haushalte Wechselkurs und Exporte Konjunktur 318 Wirkung auf die Zinskurve i (und r) Fristigkeit (1+i l t,t+n) E t ((1+i s t,t+1 )*(1+i s t+1,t+2)* *(1+i s t+n 1, t+n)) I l t,t+n r + E t ( t,t+n ) E t ( t+1 ) t 319 5

6 Die Geldpolitik in normalen Zeiten: Zinssatz für ungedeckte Operationen Zinssatz für gedeckte Operation gleicher Fristigkeit = Risikoprämie In normalen Zeiten: Risikoprämie etwa konstant Steuerung der Repo Sätze Steuerung der Geldmarktsätze Die Subprime und Finanzkrise: Bernanke, 18. Februar 2009: <<Extraordinary times call for extraordinary measures>> Quantitative easing, credit easing: Worum geht es? Diese Begriffe sind nicht genau definiert Der Geldmarkt funktioniert nicht mehr Das Vertrauen zwischen den Banken verschwindet Die Risikoprämien explodieren Die Banken können sich nur noch bei der Zentralbank refinanzieren Begin der Subprimekrise Konkurs von Lehman Brothers 321 Verschiebung der Geldnachfrage der Banken. Massive Erhöhung des Geldangebotes damit die Liborsätze nicht ansteigen. Erhöhung des Geldangebotes impliziert keine echte Lockerung der Geldpolitik: Die Liquiditätsnachfrage ist angestiegen, die Banken wollen jedoch nicht mehr Kredite geben. i Nachfrage 0 Angebot 0 Angebot1 Nachfrage 1 CHF 322 6

7 Angebot 0 Angebot1 Angebot 2 Normale Umstände: 5 6 Mia CHF Nicht nur 1W Repo Realwirtschaftliche Folgen der Krise verlangen richtige Lockerung der Geldpolitik Geldpolitik wird weltweit gelockert mit dem Ziel die Zinskurve nach unten zu verschieben 324 Konventionelle Lockerung i Nachfrage 0 Nachfrage 1 CHF 325 7

8 3. Probleme: Zero lower bound verhindert weitere Reduktion der kurzfristige Zinssätze Beispiel CH: Reposatz (und damit auch der Libor) kann nicht weiter gesenkt werden 326 Konventionelle Lockerung Zero lower bound (ABC Application, S. 424) i Nachfrage 0 Nachfrage 1 Angebot 0 Angebot1 Angebot 2 Keine weitere Lockerung möglich?! CHF Probleme: Kreditmärkte sind auch eingefroren: Es werden entweder keine Kredite vergeben (Exportkredite z.b.) oder nur zu sehr hohen Preise D.h.: die Geldpolitische Impulse (tiefere Kurzfristzinsen) haben nur sehr begrenzte realwirtschaftliche Wirkungen Firmen können sich kaum refinanzieren 328 8

9 5. Ausserordentliche Massnahmen Geldangebot für die gesamte Wirtschaft via andere Kanäle erhöhen, wie der Kauf von Staatsanleihen auf dem sekundären Markt (quantitative easing: BoE, Fed) Direkter Kauf von Firmenwertschriften, um den credit crunch zu bekämpfen (credit easing: BoE, Fed) CH, ab März 2009: Kauf von Wertpapiere privater Schuldner um langfristigere Zinsen unterdruckzusetzen. CH Spezifisch: Verhinderung einer weiteren Frankenaufwertung mit Devisenkäufe wenn nötig. 329 Quantitative easing: Interbankmarkt: i bleibt unverändert Breiteres Geldangebot nimmt zu Wirkung 1: Kapitalmarkt wird liquider und Zinssätze i sinken Wirkung 2: Inflationserwartungen nehmen zu Fisher Gleichung (Vorlesung 3): r = i e In beiden Fällen nimmt r (im langfristigen Bereich) ab! Nominaler Zinssatz und die Geldnachfrage Die Geldnachfrage ist die Menge an monetären Vermögenswerten welche die Leute in ihren Portfolios halten wollen Die Geldnachfrage hängt vom erwarteten Ertrag, Risiko und der Liquidität ab Geld ist die liquideste Anlage Geld wirft einen tiefen Ertrag ab Der Geldhaltungsentscheid der Leute hängt davon ab, wie hoch sie Liquidität gegenüber tiefem Ertrag gewichten 331 9

10 Makrovariablen mit Einfluss auf die Geldnachfrage Preisniveau Je höher das Preisniveau, umso mehr Geld wird für Transaktionen benötigt Die nominale Geldnachfrage ist daher proportional zum Preisniveau Realeinkommen Je mehr Transaktionen Sie durchführen, umso mehr Geld benötigen Sie Das reale Einkommen ist ein Hauptfaktor bezüglich der Anzahl der zu tätigen Transaktionen: Die Geldnachfrage steigt daher mit steigendem Realeinkommen Veränderungen aber nicht 1:1: Mit steigendem Einkommen eines Landes entwickeln sich auch dessen Finanzsysteme (Kreditvergabe und besser entwickelte Anlagemöglichkeiten und Vermögenswerte) 332 Zinssätze Eine Erhöhung des Zinssatzes/Ertrags auf nicht monetären Anlagen reduziert die Geldnachfrage Eine Erhöhung des Zinssatzes auf Geldanlagen erhöht die Geldnachfrage Grund dafür ist das Abwägen der Leute zwischen Liquidität und Ertrag Obwohl viele il nicht monetäre ih Anlagen mit unterschiedlichsten h Zinssätzen existieren, bewegen sich diese oft zusammen und wir können daher fürs erste einen einheitlichen nominalen Zinssatz i für nicht monetäre Anlagen annehmen. Später werden wir empirische Resultate für unterschiedliche Zinssätze monetärer und nicht monetärer Anlagen in der Schweiz betrachten 333 Die Geldnachfragefunktion M d = P L(Y, i) M d = Nominale Geldnachfrage (Aggregat) P = Preisniveau L = Geldnachfragefunktion Y = Realeinkommen i = Nominalzinssatz auf nicht monetären Anlagen Alternative I: M d = P L(Y, r + π e ) Alternative II: M d /P = L(Y, r + π e ) In logs: m p = y + i

11 Weitere Einflussfaktoren auf die Geldnachfrage Vermögen: Eine Erhöhung des Vermögens kann die Geldnachfrage zwar erhöhen, jedoch nur in kleinem Ausmass Risiko Erhöhtes Risiko im gesamten Wirtschaftssystem kann die Geldnachfrage erhöhen Zeiten mit volatiler Inflation erhöhen das mit Geld verbundene Risiko; die Geldnachfrage sinkt Liquidität alternativer Anlagen: Deregulierung, Wettbewerb und Innovationen haben die Liquidität anderer Anlagen erhöht und die Nachfrage nach Geld reduziert Finanzinnovationen: Kreditkarten, Bankautomaten und andere Finanzinnovationen haben die Geldnachfrage ebenfalls reduziert Elastizität: Die prozentuale Veränderung der Geldnachfrage bei einer Veränderung eines Faktors um 1 Prozent 335 Elastizitäten der Geldnachfrage Wie stark sind die verschiedenen Effekte auf die Geldnachfrage? Einkommenselastizität der Geldnachfrage: Positiv aber kleiner als 1: Ein höheres Einkommen erhöht (gemäss ABC) die Geldnachfrage unterproportional Zinselastizität der Geldnachfrage. Klein und negativ: Ein höherer Zinssatz auf nicht monetären Anlagen reduziert die Geldnachfrage leicht Preiselastizität der Geldnachfrage ist 1, so dass die Geldnachfrage proportional zum Preisniveau ist 336 Schätzungen der realen Geldnachfrage in der Schweiz: Ein Überblick über empirische Literatur Die Einkommenselastizität ist positiv und schwankt zwischen 0.12 (M1) und 1.8 (M3) Zur Schätzung der Zinselastizität bezüglich nicht monetärer Anlagen werden Obligationsrenditen verwendet, welche die Opportunitätskosten der Geldhaltung messen. Die Obligationsrenditenelastizitäten sind negativ, und liegen zwischen und Der Ertrag auf Geld wird durch Zinsen auf Spareinlagen gemessen. Die Elastizität schwankt zwischen 0.26 und 0.31 Das Gesamtbild stimmt in etwa mit der Theorie überein und es existiert wenig Evidenz dass die Geldnachfrage instabil ist Quelle: Petra Gerlach Kristen (2001)

12 7.3 Die Quantitätstheorie des Geldes Beeinflusste die geldpolitischen Strategien während einer langen Zeit und in einem geringeren Ausmass auch noch heute sehr stark Umlaufgeschwindigkeit (V) misst wie intensiv das Geld in einer e Periode verwendet e wird V = nominales GDP / nominale Geldmenge = PY / M Schweiz: Analyse der Umlaufgeschwindigkeiten zeigt stabile Geschwindigkeiten für M2 und M3, und einen schwachen Rückgang für M Quantitätstheorie des Geldes: Reale Geldnachfrage ist proportional zum realen Einkommen Falls korrekt, M d / P = ky k=1/v Geht von konstanter Geschwindigkeit k aus, wobei die Geschwindigkeit nicht von Einkommen oder Zinssatz beeinflusst wird Aber die Umlaufgeschwindigkeit von M1 ist nicht konstant, sondern weist eher einen Abwärtstrend auf Teile der Bewegungen werden durch Veränderungen des Zinssatzes verursacht Sehr wahrscheinlich spielten auch Finanzinnovationen eine Rolle Die Umlaufgeschwindigkeit von M2 ist langfristig schon eher konstant, schwankt aber über kurze Perioden ebenfalls 339 Umlaufgeschwindigkeit und Zinssatz M2 Schweiz Höhere Langfristzinssätze erhöhen die Opportunitätskosten der Geldhaltung Wenn man die Zinssätze berücksichtigt, scheint sich die Geldnachfrage ziemlich stabil zu entwickeln

13 7.4 Das Gleichgewicht auf dem Anlagenmarkt und das Preisniveau Angenommen sämtliche Vermögensanlagen können in 2 Gruppen zusammengefasst werden; Geld und nichtmonetäre Anlagen Geld beinhaltet Bargeld und Girokonti wird mit Zinssatz i m verzinst fixes Angebot M Nicht monetäre Anlagen beinhalten Aktien, Obligationen, Immobilien,... wird mit Zinssatz i = r + π e verzinst fixes Angebot NM 341 Gleichgewicht auf dem Anlagenmarkt existiert wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht m d + nm d = Totales nominales Vermögen eines Individuums M d + NM d = Aggregiertes nominales Vermögen (1) (aufsummieren der individuellen Vermögen) M + NM = Aggregiertes nominales Vermögen (2) (Angebot an Anlagemöglichkeiten) Subtraktion der Glg. (2) von Glg. (1) ergibt (M d M) + (NM d NM) = 0 (3) Überschussnachfrage nach Geld (M d M) plus die Überschussnachfrage nach nicht monet. Anlagen (NM d NM) muss 0 ergeben Wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht, muss auf dem nicht monet. Anlagenmarkt das Angebot ebenfalls der Nachfrage entsprechen; der gesamte Anlagenmarkt ist im Gleichgewicht Konzentrieren wir uns auf das Geld 342 Die Gleichgewichtsbedingung auf dem Anlagenmarkt M / P = L(Y, r + π e ) (4) reales Geldangebot = reale Geldnachfrage M wird von der Zentralbank bestimmt π e ist fix (fürs erste ) Der Arbeitsmarkt bestimmt das Beschäftigungsniveau; die Beschäftigung bestimmt über die Produktionsfunktion wiederum Y Bei gegebenem Y, wird r durch die Gleichgewichtsbedingung auf dem Gütermarkt bestimmt Da alle anderen Variablen in Glg. (4) bereits vorbestimmt sind, bestimmt die Gleichgewichtsbedingung des Anlagemarkts das Preisniveau P = M / L(Y, r + π e ) (5) Das Preisniveau ist das Verhältnis des nominalen Geldangebots zur realen Geldnachfrage Beispielsweise würde eine Verdoppelung des Geldangebots somit zu einer Verdoppelung der Preise führen

14 Die Inflationsrate ist eine Schlüsselgrösse Inflationsrate: Der prozentuale Anstieg des Preisniveaus Disinflation: Transition von einer Phase mit hoher Inflation zu einer Phase mit tieferer Inflation Deflation: Breit abgestützter Rückgang der Preise für Güter und Dienstleistungen Hyperinflation: extrem hohe Inflationsrate Eine konstante jährliche Inflationsrate von 2% impliziert eine Verdoppelung der Preise alle 36 Jahre. Bei 5%, verdoppeln sich die Preise alle 15 Jahre Bei 20%, beträgt die Dauer der Verdoppelung weniger als 5 Jahre Hyperinflation: Eine jährliche Inflationsrate von 1000% impliziert einen 10fachen Preisanstieg innerhalb eines Jahres; dies entspricht einer täglichen Inflationsrate von 1.95% Die Preise verdoppeln sich alle 37 Tage! Geldmengenwachstum und Inflation Die Inflationsrate ist stark mit der Wachstumsrate des Geldangebots korreliert Glg. (5) wird in Wachstumsraten umgeschrieben: ΔP/P = ΔM/M ΔL(Y,r r + π e )/L(Y,r r + π e ) (6) Ist der Anlagemarkt im Gleichgewicht entspricht die Inflationsrate der Wachstumsrate des nominalen Geldangebots minus der Wachstumsrate der realen Geldnachfrage 345 Zurück zur Quantitätstheorie: m v = p y Δ m Δ v = Δ p Δ y 3% 0% 1% 2% 10% 8% Inflation is a monetary phenomenon. Milton Friedman

15 Geldmengenwachstum und Inflation Durchschnittswachstum von M2 und KPI Inflation in 110 Ländern, über den Zeitraum Quelle: McCandless & W. Weber (1995). 347 Neutralität des Geldes in der langen Frist Durchschnittswachstum von M2 und reales BIP in 110 Ländern, über den Zeitraum Quelle : McCandless & W. Weber (1995). 348 Wir erinnern uns an den Link zwischen erwarteter Inflationsrate und nominalem Zinssatz Für einen gegebenen realen Zinssatz (r), bestimmt die erwartete Inflation (π e ) den nominalen Zinssatz (i = r + π e ) Welche Faktoren bestimmen die erwartete Inflation? Man könnte aus dem Wachstum des nominalen Geldangebots und des realen Einkommens auf die Inflation schliessen Wenn eine Erhöhung des Geldmengenwachstums erwartet würde, könnte man somit auf eine entsprechende Erhöhung der Inflationsrate schliessen Solange Geldmengen und Einkommenswachstum auch stabil bleiben, würde die erwartete Inflationsrate der aktuellen Inflationsrate entsprechen

16 Welche Faktoren bestimmen die erwartete Inflation? Erwartungen können nicht direkt beobachtet werden Sie könnnen durch Umfragen grob ermittelt werden Wenn die realen Zinssätze stabil bleiben kann die erwartete Inflation aus den Nominalzinssätzen abgeleitet werden Politische Massnahmen welche die erwartete Inflation erhöhen, sollten zu höheren nominalen Zinssätzen führen Inflationen und Nominalzinsen haben sich bisher zusammen bewegt Aber der Realzinssatz ist sicherlich nicht eine Konstante Ein besserer Ansatz ist über die Obligationszinssätze die darin enthaltenen Erwartungen zu beobachten Weitere Alternative: Umfrage unter Prognoseexperten Wieso ist Inflation überhaupt relevant? Inflation verursacht soziale Kosten Shoeleather costs = die Kosten und Unannehmlichkeiten die durch die reduzierte Geldhaltung zur Vermeidung der Inflationssteuer verursacht werden. i reale Geldhaltung Die tiefere durchschn. Geldhaltung bei gleichbleibenden monatliche Ausgaben führt dazu, dass vermehrt die Bank aufgesucht werden muss um kleinere Bargeldbeträge abzuheben. 351 Menu costs = Die Kosten der Preisanpassungen (inklusive Verärgerung der Kunden) Beispiele: Druck neuer Speisekarten Druck & Versand neuer Kataloge Je höher die Inflation umso mehr Firmen müssen ihre Preise anpassen und diese Kosten übernehmen

17 Verzerrungen der relativen Preise Von menu costs betroffene Firmen passen ihre Preise unregelmässig an. Beispiel: Angenommen eine Firma gibt jeden Januar einen neuen Katalog heraus. Da das allgemeine Preisniveau im Verlauf des Jahres steigt, werden die relativen Preise der Firma sinken. Verschiedene Firmen passen ihre Preise zu unterschiedlichen Zeitpunkten an, dies hat Verzerrungen der relativen Preise zur Folge was wiederum zu mikroökonomisch ineffizienten Allokationen der Ressourcen führt. Unfaire Besteuerung/Leistungen Einige Steuern werden nicht an die Inflation angepasst, wie bspw. die Kapitalgewinnsteuer. Konsumenten mit tiefem Einkommen zahlen mehr Steuern als solche mit hohem Einkommen Sozialversicherungsleistungen 353 Arbiträre Umverteilung der Kaufkraft Viele Langzeitverträge sind nicht indexiert, basieren aber auf e. Wenn e, gewinnt jemand auf Kosten eines Anderen Beispiel: Gläubiger & Schuldner Wenn > e, dann (r ) < (r e ) dann wird Kaufkraft von den Gläubigern zu den Schuldner transferiert. Wenn < e, wird Kaufkraft von den Schuldnern zu den Gläubigern transferiert Erhöhte Unsicherheit Eine hohe Inflation ist auch volatiler und schwieriger vorauszusagen: unterscheidet sich häufiger von e und die Differenzen sind tendenziell grösser (jedoch nicht systematisch positiv oder negativ) Arbiträre Umverteilung von Vermögen wird wahrscheinlicher. Dies erhöht die Unsicherheit was wiederum risiko averse Individuen schlechter stellt. 354 Nutzen der Inflation Nominallöhne werden selten gekürzt, auch nicht wenn der Gleichgewichtsreallohn fällt. Inflation erlaubt dass sich die Reallöhne an das Gleichgewichtsniveau anpassen können ohne dass die Nominallöhne gesenkt werden müssen. Moderate Inflation erhöht die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes

18 Im Falle von Hyperinflation Sämtliche bisher erläuterten Kosten moderater Inflation steigen unter Hyperinflation massiv an. Das Geld verliert seine Funktion als Wertaufbewahrungsmittel und auch die anderen Funktionen werden beeinträchtigt (Recheneinheit, Tauschmittel). Wertaufbewahrungsmittel: Die Leute kaufen Gold, resp. Schmuck im Allgemeinen Tauschmittel: Stabile ausländische Währungen werden verwendet. In Entwicklungsländer sind daher häufig grosse Mengen an Dollars im Umlauf 356 Existiert eine optimale Inflationsrate? Summers (1991): 2% 3%; Fischer (1996): 1% 3%; Bernanke, Laubach, Mishkin und Posen, (1999): a small but positive rate ; Siehe Diskussion in Shiratsuka (2000) 357 Teil V Makroökonomie der kurzen Frist: Wirtschaftliche Schwankungen Kapitel 8 Das IS/LM Modell Kapitel 9 Das AD/AS Modell Kapitel 10 Konjunkturzyklen und Stabilisierungspolitik 18

19 Konjunkturzyklen und Konjunkturtheorie 2 Aspekte Beschreibung der Schocks Modelle zur Reaktion der Wirtschaft auf Schocks 2 Hauptströmungen in den business cycle Theorien Klassische Theorie Keynesianische Theorie Wirtschaftspolitische Massnahmen Entwicklung von Instrumenten zur Analyse dieser Aspekte: Allgemeine Gleichgewichtsmodelle Geschlossene vs. offene Volkswirtschaft 359 Grundlegende Arbeit: Burns und Mitchell (1946) 5 Hauptaspekte von Konjunkturzyklen: 1. Konjunkturzyklen sind Schwankungen der aggregierten wirtschaftlichen Aktivitäten, und nicht nur die einer spezifischen Variable. 2. Ökonomische Variablen weisen Gleichbewegungen (comovement) auf sie folgen über den Konjunkturzyklus hinweg regulären und vorhersehbaren Verhaltensmustern 3. Es kommt zu Expansionen und Kontraktionen 4. Konjunkturzyklen sind wiederkehrend 5. Konjunkturzyklen sind persistent Wichtige Quelle: James Stock & Mark Watson, 1999, Business cycle fluctuations in US macroeconomic time series, Handbook of Macroeconomics, Vol. 1, Edited by J.B. Taylor and M. Woodford. 360 Outputlevel bei Vollbeschäftigung Y Trendwachstum Rezession Tiefstpunkt (Talsohle) Höchstpunkt Output gap (Produktionslücke)

20 Expansion und Kontraktion Aggregierte ökonomische Aktivität geht in einer Kontraktion oder Rezession solange zurück bis die Talsohle erreicht ist Danach nimmt die Aktivität in einer Expansion und Boom wieder zu bis der Höchstpunkt erreicht wird. Eine besonders schwere Rezession wird als Depression bezeichnet Die Sequenz von einem Höchstpunkt zum nächsten Höchstpunkt, resp. von einer Talsohle zur nächsten Talsohle nennt man Konjunkturzyklus (business cycle) Höchstpunkt und Talsohle werden turning points (Wendepunkte) genannt 362 Der Konjunkturzyklus ist wiederkehrend, dies aber nicht periodisch Wiederkehrend bedeutet, dass das Muster der Kontraktion Talsohle Expansion Höchstpunkt immer wieder auftritt Nicht periodisch heisst, dass dieses Muster aber nicht in regelmässigen, vorhersehbaren Intervallen auftritt ( saisonaler Zyklus) Der Konjunkturzyklus ist persistent Auf Rückgänge folgen weitere Rückgänge; auf Wachstum folgt weiteres Wachstum Prognosen von turning points wichtig: Rolle der (composite) leading indicators turning points Prognosen sind jedoch schwierig, da diese oft mit unerwarteten (exogenenen) shocks verknüpft sind

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