Wohnfit Unterstützung bei der Wohnungssuche
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- Sylvia Althaus
- vor 6 Jahren
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1 Soziale Arbeit Wohnfit Unterstützung bei der Wohnungssuche Eine Evaluation des Pilotprojekts der Caritas Zürich Milena Gehrig Institut für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe 29. September 2016 Agenda Ausgangslage Evaluationsauftrag und Projektbeschreib Zentrale Ergebnisse Einbezug von Freiwilligen: Stärken und Herausforderungen 1
2 Ausgangslage «Bei 300 Personen gibt man eine Vierzimmerwohnung nicht an eine sechsköpfige Familie und auch nicht an jene mit einem Kopftuch» (Interview Freiwillige) Besichtigung der Siedlung Kronenwiese im Juni 2016 ( Evaluationsauftrag Ziel: Erfahrungen und Wirkung erfassen Methode: Qualitative Interviews mit sieben Wohnungssuchenden Gruppeninterviews mit fünf Freiwilligen Interview mit Projektmitarbeiterin WohnFit Quantitative Auswertung der Erfassungsraster Wohnungssuchenden und Freiwilligen 2
3 Projektbeschreib Zielgruppe: in Zürich wohnhafte Working-Poor Familien in prekärer Wohnsituation Hauptziele: - Befähigung zur selbständigen Wohnungssuche - Finden einer adäquaten Wohnung Methode - Unterstützung durch freiwillige Mentorinnen und Mentoren - maximal 6 Monate Zentrale Ergebnisse Wohnungssuchende Anzahl Stand Ende August 2016 Anmeldungen 130 Begleitungen durch Freiwillige 18 Beendete Begleitungen 11 Wohnung gefunden 9 3
4 Zentrale Ergebnisse: Stärken des Angebots Rahmenbedingungen auf Projektebene als Grundlage Gute Rahmenbedingungen und Strukturen für Freiwillige Professionelle Unterstützung durch kompetente Projektmitarbeiterin Gute Erreichbarkeit und zeitliche Flexibilität von Projektmitarbeiterin Nützliche Unterlagen zur Wohnungssuche und Vorlagen Zentrale Ergebnisse: Stärken des Angebots Stärken von Unterstützung durch Freiwillige Flexibilität der Freiwilligen Individuelle Unterstützung der Wohnungssuchenden «Es war eine sehr gute Erfahrung, sie hat mir wirklich sehr sehr sehr geholfen, wirklich sehr. Ich bin sehr dankbar dafür, echt.» Niederschwelliger Zugang zu Wissen und Kompetenzerwerb «Unterstützung ist sehr wichtig, weil alleine habe ich diese Ideen nicht bekommen. Jetzt kann ich besser eine Wohnung suchen» 4
5 Zentrale Ergebnisse: Stärken des Angebots Stärken der Unterstützung durch Freiwillige Förderung von Motivation, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit «Ich bekomme Hilfe und ich habe wieder neuen Mut bekommen, dass ich eine Wohnung bekomme» «Von den Freiwilligen bekommst du Druck, du musst einfach mehr suchen» Stärkung des Sozialkapitals «Ich habe jetzt Schweizer Freunde» Abbau von Vorurteilen «Das ist eigentlich sozial. In der Schweiz gibt es Solidarität» Sensibilisierung der Freiwilligen für die Lebenswelt von armutsbetroffenen Familien Zentrale Ergebnisse: Herausforderungen Sozialpolitische Herausforderungen Fehlende günstige Wohnungen auf dem Zürcher Wohnungsmarkt Haltung der Verwaltungen bei der Wohnungsvergabe Herausforderungen auf Projektebene Ungenügende Projektressourcen Vernetzung mit Verwaltungen und Genossenschaften Viele Anfragen von Wohnungssuchenden, die nicht der Zielgruppe entsprechen 5
6 Zentrale Ergebnisse: Herausforderungen Herausforderungen in der Unterstützung durch Freiwillige Zeitaufwendige Rekrutierung der Freiwilligen Komplexität der Situationen von armutsbetroffenen Familien Fehlende Computerinfrastruktur und Anwenderkenntnisse der Wohnungssuchenden Herausforderungen in der Kommunikation zwischen Wohnungssuchenden und Freiwilligen Herausforderungen: «Wenn ich eine Wohnung suche, dann gebe ich Vollgas und dann zu sehen, dass andere das nicht machen und den Anspruch runter zu schrauben, ist schon schwierig» (Freiwillige) «Sie sagte nein, geht schon, aber dann merke ich, dass es gar nicht geht» (Freiwillige) «Viele Male habe ich gesagt, ok, ich gehe dahin, nur weil die Freiwillige das gesagt hat. Aber die Wohnung war zu weit weg. Manchmal machen wir Sachen für andere.» (Wohnungssuchende) 6
7 Eine Wohnung ist nicht alles. Aber ohne Wohnung ist alles nichts. Pia Schneider Das Angebot von Domicil Wohnraumbeschaffung und -vermittlung Vermitteln bezahlbaren und angemessenen Wohnraum für einkommensschwache Haushalte und übernehmen die Solidarhaftung Wohnintegration und Wohnraumsicherung Unterstützen bei der Integration ins Wohnumfeld und sorgen für nachhaltige Mietverhältnisse Delogierungsprävention Bezahlbare und angemessene Wohnungen sichern anstatt eine neue Wohnung suchen 2 1
8 Für wen ist Domicil? Grundsätzlich für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen, die wenig Chancen haben, eine angemessene Wohnung zu finden für Haushalte mit bescheidenem Einkommen für kinderreiche Familien, allein Erziehende für Menschen im AHV-Alter für Arbeitslose und Working Poor für Menschen mit psychischen Erkrankungen für Menschen aus anderen Kulturen, die sich noch nicht im Schweizer Mietermarkt zurecht finden 3 Das bieten wir den Vermietern: Solidarhaftung Drehscheibe zwischen Sozialen Diensten, Wohnungsanbietern und KlientInnen Einholen von Referenzen und Betreibungsauskünften Kurzfristige Vertragsabschlüsse Teilnahme an den Wohnungsübergaben und -abgaben Einführung fremdsprachiger Mieterinnen und Mieter Rasche Intervention bei sozialen Schwierigkeiten Ansprechpartner für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Mietverhältnis 4 2
9 Wie werden die Wohnungssuchenden unterstützt: Wohnraumbeschaffung auf allen Ebenen Versand von Besichtigungsterminen via SMS Bewerbungsschreiben nach Erhalt des Formulars Erklärung des Mietvertrags / Begleitung bei Vertragsabschluss Teilnahme an den Wohnungsübergaben und -abgaben Direkter Ansprechpartner bei Fragen rund um die Wohnungssuche oder nach Einzug bei Fragen/Problemen aller Art rund ums Wohnen. 5 Ein Gewinn für alle Für die Wohnungsanbietenden: Kein unternehmerisches Risiko, wir haften solidarisch für Mietzins und sorgen für reibungsloses Mietverhältnis Für die Wohnungssuchenden: Bezahlbare und sichere Wohnung, mehr Raum für weniger Geld Für die öffentliche Hand: Bezahlbare und sichere Mietverhältnisse entlasten die Sozialausgaben 6 3
10 Der Erfolg ist messbar. Seit Wohnungen vermittelt : 128 Für total Personen : 315 Erwachsene : 164 Kinder : 151 Laufende Mietverhältnisse mit Solidarhaftung oder UM Anzahl Problem- Kündigungen durch Vermieter 850 Durchschnittlich nicht mehr als 10 pro Jahr Ablösung von der Solidarhaftung 2014: 12 Fälle 2015: 16 Fälle 7 Die Stiftung Domicil arbeitet zur Zeit nicht mit Freiwilligen zusammen. 8 4
11 Hier könnten Freiwillige theoretisch unterstützen: Wohnungssuche Tägliche Recherche von Wohnungsangeboten Erklärung Situation Wohnungsmarkt Zürich Begleitung/Anleitung an Besichtigungsterminen Ausfüllen der Bewerbungsformulare Organisation von finanziellen Mitteln (Depot, AK) Erklärung des Mietvertrags Übersetzen in die Muttersprache Motivieren, motivieren, motivieren! 9 Hier könnten Freiwillige theoretisch unterstützen: Wohnraumsicherung Erklärung der Hausordnung Anleitung in der Haushaltsführung Übersetzen in die Muttersprache 10 5
12 Wieso arbeitet Domicil trotzdem nicht mit Freiwilligen? Keine Kapazität für die Schulung, Unterstützung und Begleitung von Freiwilligen. Erfolgserlebnisse für Freiwillige sind eher selten. Ganze Akquisitionsarbeit basiert auf einer regelmässige Beziehungspflege. Bewirtschafter wollen nur eine Kontaktperson! Wegen der Verpflichtung der Solidarhaftung müssen die Kontaktpersonen in die Institution eingebunden sein. Mittel- bis langfristige Begleitung setzt fachliches Wissen voraus (Mietrecht, Sozialarbeit, etc.) 11 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Pia Schneider 6
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