Demographischer Wandel im Ruhrgebiet Probleme, Chancen und Perspektiven. Prof. Dr. Rolf G. Heinze Bochum, 6. Oktober 2008
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1 Demographischer Wandel im Ruhrgebiet Probleme, Chancen und Perspektiven Prof. Dr. Rolf G. Heinze Bochum, 6. Oktober 2008
2 ine Vision Wichtig ist nur: Nicht abwarten, was das Alter mit uns macht, sondern es selber leben und neu erfinden (Gross/ Fagetti 2008)
3 Wie allem Neuen fehlt dem neuen Altern noch der Sinn (Gross/ Fagetti 2008) Determinanten demographischen Wandels Zeitalter des Massenalterns in dreifacher Hinsicht? Zu wenig Nachwuchs? Weniger, älter aber bunter? Steigt das Revier ab?
4 Dreifaches Altern der Bevölkerung
5 Raumordnungsprognose 2025 Die demografische Entwicklung verläuft in Deutschland räumlich sehr unterschiedlich. Einer immer größer werdenden Gruppe von Kommunen mit Schrumpfungstendenzen steht eine kleiner werdende Gruppe mit Wachstum gegenüber. Das Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung führt zu räumlichen Problemen, die regional und örtlich angepasste Strategien erfordern.
6 Zentrale Aussagen Die Bevölkerung Deutschlands wird bis 2025 um durchschnittlich knapp zwei Prozent abnehmen: von 82 auf rund 80,6 Millionen In einigen Regionen ist der Rückgang aber gravierend: vielen Regionen, vor allem in den neuen Bundesländern (aber auch im Ruhrgebiet), steht ein Bevölkerungsverlust von mehr als zehn Prozent bevor
7 ie Renaissance der Städte Die Alterung der Bevölkerung erreicht das Umland der Städte. Das betrifft vor allem die Regionen in den alten Bundesländern. Die Städte müssen deshalb einerseits "Umbau im Bestand" vor Neubau stellen und für die Einfamilienhausgebiete im Umland integrierte Konzepte entwickeln.
8 emographischer Wandel als Chance "Der demografische Wandel ist auch eine Chance, die Stadt-Umland Wanderung zu stoppen und die Stadt der kurzen Wege zu stärken. Die Stadt bietet vor allem Älteren und Familien Vorteile: von der wohnungsnahen Versorgung über öffentlichen Nahverkehr bis hin zu kulturellen und sozialen Angeboten.
9 ltersaufbau der Bevölkerung im Ruhrgebiet 2007 Quelle: RVR 2008
10 ZudA
11 ltenquotient NRW 2005 und 2025
12 Regionale Unterschiede in der Fertilität in NRW
13 evölkerungsentwicklung im Ruhrgebiet und im übrigen NRW Quelle: RVR 200
14
15 ntwicklung der Ausländerzahlen nach Nationalität von 2004 bis 2006 in %
16 Was im Alter alles möglich ist
17 Und ein gedeihliches Altern hängt nicht allein davon ab, ob die Rentensysteme gesichert sind, und die Sicherung der Rentensysteme ist keineswegs nur eine Frage der Kinderzahl (Gross/Fragetti 2008) These 1 Der demographische Wandel und insbesondere die Alterung der Gesellschaft stellt nicht nur eine Belastung für die Gesellschaft dar, sondern hat Potentiale und schafft auch neue Wachstumsfelder ( Gesundheitswirtschaft bzw. Seniorenwirtschaft ). Der individuelle Aktivitätsspielraum (gerade im Wohnumfeld und in Bildung und Kultur) wächst.
18 These 2 Die zukünftigen Älteren werden sich von den heutigen signifikant unterscheiden; dies gilt vor allem hinsichtlich der Aufgeschlossenheit gegenüber Informations- und Kommunikationstechnologien und ehealth. Wir befinden uns im Stadium der Vermassung von Internetanwendungen.
19 These 3 Zukünftig Ältere werden wohnungsnahe und andere Gesundheitsdienstleistungen weitaus selbstbewusster einfordern und in Anspruch nehmen als bisherige Altengenerationen. Informations- und Kommunikationstechnologien werden den Haushalt zum dritten Gesundheitsstandort machen.
20 These 4 Aufgrund der verbesserten Gesundheitsversorgung und der Verlängerung der Lebenserwartung wird sich technologieunterstütztes betreutes Wohnen (ambient assisted living/ aal) in der Wohnungswirtschaft ausbreiten allerdings gibt es viele Stolpersteine und die derzeit realisierten Lösungen sind noch Insellösungen
21 Gestaltungsmöglichkeiten im Alter Empirische Erfahrungen zeigen: Die neuen technischen Lösungen werden oft als unpersönlich wahrgenommen und deshalb dürfen die Mehrwertdienste nicht zu technikzentriert sein (es sind soziotechnische Systeme!). Nur zielgruppengerechte Angebote sind erfolgversprechend: Jüngere nutzen die neuen Technologien aus anderen Gründen als Ältere und müssen deshalb auch anders angesprochen werden. Die höchste Akzeptanz haben technische Lösungen, die mehr Komfort, mehr Sicherheit und eine bessere Wirtschaftlichkeit des Wohnens ermöglichen.
22 Gestaltungsmöglichkeiten im Alter Gefragt sind experimentelle Projekte in der Wohnungs- und Gesundheitswirtschaft, die Aktivierung und soziale Sicherung sowie technische Unterstützung zusammen führen. Ohne ein kommunikatives Wohnumfeld mit Bürgerengagement und freiwilligen Hilfebeziehungen bleiben die technischen Optionen Insellösungen. Sinnvoll ist die Fokussierung auf Wohnquartiere; sie kann neue Anwendungsdimensionen eröffnen.
23 Notwendigkeit neuer Allianzen : Zur Bewältigung der Auswirkungen des demographischen und sozialen Wandels müssen die Wohnungsunternehmen, sozialen Dienstleistungsträgern (von Wohlfahrtsverbänden bis hin zu privaten Pflegeunternehmen), Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft besser zusammenarbeiten und neue, innovative Formen der Kooperation entwickeln. Wir arbeiten u.a. am Projekt Service4Home
24 Ein Nachtrag Wer an einem Zaun entlanggeht, wird die einzelnen Latten kaum unterscheiden können doch wer sich umblickt, erkennt, wie lange die Strecke ist, die hinter einem liegt. Vielleicht muss man deswegen auch so aufpassen, dass man etwas aus seinem Alter macht, bevor es etwas aus einem macht. (Henning Scherf 2006)
25 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Lassen Sie uns gemeinsam im Laufe der kommenden Tage das Drehbuch Alter neu schreiben!
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