Aktienkauf beim Online-Broker So vermeiden Sie die Kostenfallen! Aktienkauf beim Online-Broker So vermeiden Sie die Kostenfallen!

Transkript

1 Aktienkauf beim Online-Broker So vermeiden Sie die Kostenfallen! MDE-GG-1505-KFB Rolf Morrien Chefredakteur des Einsteiger-Depots 1

2 Inhaltsverzeichnis: Kostenfallen beim Online-Broking Pflichtlektüre: Das Preis- und Leistungsverzeichnis...4 Achtung: Tappen Sie nicht in diese Kostenfallen...6 Übersicht: Diese Kosten müssen nicht sein!...13 Checkliste: So vermeiden Sie die schlimmsten Kostenfallen

3 Liebe Anleger, immer wieder höre ich von Lesern, dass sie mit der Suche nach dem richtigen Online-Broker überfordert sind. Kein Wunder. Denn auch wenn es zahlreiche Broker-Vergleiche im Netz gibt, will man sich nicht blind darauf verlassen. Ich sage Ihnen: Richtig so! Diese Vorsicht sollten Sie beibehalten. Denn ein Online-Vergleich im Netz gibt allerhöchstens etwas Orientierung. Die entscheidenden Punkte bei der Broker-Wahl für Sie persönlich können Sie gar nicht online vorfinden. Der einfache Grund: Welcher Broker für Sie der richtige ist, hängt in erster Linie von Ihrem eigenen Nutzungsverhalten ab. Und das kennen nun mal nur Sie selbst. An Attraktivität gewinnt das Online-Broking (also der Wertpapierkauf über eine Internet-Bank) immer mehr, weil sich Anleger Kostenvorteile versprechen und ihre Aktien selbst ordern, verwalten und verkaufen können. Doch wo es Kostenvorteile gibt, lauern auch Kostenfallen. Es gibt zahlreiche versteckte Gebühren beim Online-Broking, die Sie kennen sollten. Denn im schlimmsten Fall wählen Sie einen Broker aus, der gerade dort hohe Gebühren verlangt, wo Sie besonders aktiv sind. Beispiel: Der Broker erhebt hohe Gebühren für Aktienkäufe oder -verkäufe an ausländischen Börsen (zum Beispiel New York, Wien, Zürich). Sie handeln aber gern und viel mit ausländischen Aktien. Dieser Broker wäre also alles andere als ideal und Sie sind mitten in die Kostenfalle getappt. Damit Ihnen bei der Online-Broker-Wahl keine unerwünschten Nachteile entstehen, habe ich Ihnen in dieser Studie alle wichtigen Punkte zusammengestellt, auf die Sie bei der Broker-Wahl achten sollten. So bleiben Ihnen ärgerliche Zusatzkosten erspart. Herzliche Grüße, Ihr Rolf Morrien 3

4 Pflichtlektüre: Das Preis- und Leistungsverzeichnis Bei der Suche nach dem günstigsten Broker wünscht sich wahrscheinlich jeder Anleger eine einfache Übersicht, die uns mit einem Klick geliefert wird. Das ist aber leider unmöglich. Die Frage: Welcher ist der günstigste Broker?, kann Ihnen keiner pauschal beantworten. Gern würde ich Ihnen jetzt eine bestimmte Depotbank nennen, doch auch dafür hängt die Broker-Wahl zu stark von Ihrem eigenen Nutzungsverhalten ab. Denn die Kosten, die Ihnen beim Online- Broking entstehen, produzieren vor allem Sie mit Ihren Transaktionen. Es liegt letzten Endes an Ihrem Verhalten, was Sie für Depotführung, Wertpapierorders und diverse Services Ihres Brokers zahlen. Beispiele: Welcher Broker passt zu Ihrem Nutzungsverhalten? Typ häufige Order : Ordern Sie häufig Wertpapiere, ist es wichtig, einen Broker zu wählen, der günstige Transaktionsgebühren anbietet. Typ auslandsaktiv : Haben Sie viele Auslandsaktien, dann sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihr Depot nicht bei einer Bank unterhalten, die zum Beispiel für den Kapitaltransfer von Dividenden ins Inland Geld verlangt. Oder noch extremer: Einige Billig-Broker bieten Auslandsbörsen erst gar nicht an. Prüfen Sie daher vor der Depot- Eröffnung, welche Auslandsbörsen im Angebot sind und wie hoch die Kostenbelastungen sind. Typ Stop-Loss : Wenn Sie Ihre Positionen gern mit Stop-Loss- Marken absichern, kann das unter Umständen richtig teuer werden. Denn manche Broker erheben Gebühren auf unausgeführte Orders. Dann müssen Sie dafür tief in die Tasche greifen. Andere Broker bieten diesen Service dagegen gratis an. Typ Hauptversammlung : Bei manchen Brokern ist es die Regel, dass sie für die Bestellung und das Zusenden der Karten für die Hauptversammlung Geld verlangen. Wenn Sie also gern Haupt- 4

5 versammlungen besuchen, sollten Sie einen Broker wählen, der die Bestellung der Eintrittskarten kostenlos oder vergleichsweise günstig anbietet. Aufgepasst: Broker-Werbeaussagen sind nicht hilfreich Abgesehen von den bereits genannten Details sollten Sie eine Regel bei der Broker-Wahl immer im Kopf haben: Verlassen Sie sich nicht auf die Werbung. Gern locken Anbieter mit den unschlagbar günstigen Ordergebühren. Doch lassen Sie sich bitte nicht davon blenden. Denn dann können Sie fast sicher mit hohen Gebühren rechnen, wenn es um das Versenden von Belegen oder die Gutschrift ausländischer Dividenden geht. Also Kostenpunkte, die Ihnen unter Umständen im Vorfeld nicht bewusst waren. Andere werben mit kostenfreier Depotführung aber im Kleingedruckten steht dann, dass dies nur bei einem Mindestdepotwert von Euro gilt. Oder bei einer Orderanzahl von mindestens fünf im Halbjahr. Hier gilt: Hinterfragen Sie alle Informationen und schenken Sie ihnen nicht einfach Ihren Glauben. Es zahlt sich am Ende aus. Damit Sie in keine Kostenfalle tappen, ist das Preis- und Leistungsverzeichnis Ihres Brokers für Sie absolute Pflichtlektüre. Und auch hier gilt die Faustregel: Wichtig sind vor allem die Preise der Leistungen, die Sie besonders oft in Anspruch nehmen. Sie sollten sich im Vorfeld bewusst machen, welche Ansprüche Sie vor allem haben. 5

6 Achtung: Tappen Sie nicht in diese Kostenfallen Im Wertpapiergeschäft gibt es eine Reihe von Entgelten, die sich reduzieren oder sogar ganz vermeiden lassen. So sind Sie auf der sicheren Seite und lassen sich bei der Broker-Wahl nichts vormachen! Depotgebühren: Längst nicht mehr üblich Wenn Sie bei einer normalen Filialbank ein Depot eröffnen wollen, kann es sein, dass man Ihnen dafür eine Jahresgebühr abknöpft. Diese lag früher oft bei mehreren 100 Euro. Inzwischen sind die Preise gesunken. Aber einige Banken verlangen immer noch zwischen 20 und 50 Euro pro Jahr. Das brauchen Sie nicht zu zahlen. Denn Online-Depotbanken ( Direkt-Broker ) sind hier deutlich günstiger. Die meisten verlangen überhaupt keine Gebühren für die Depotführung. Das sind zum Beispiel CortalConsors, die DAB-Bank, Flatex oder Maxblue. Aber die Gebühren können sich auch verstecken beziehungsweise nicht direkt für Sie ersichtlich sein. Bei Comdirect werden beispielsweise eigentlich keine Gebühren erhoben. Allerdings nur, bei mindestens 2 Orders pro Quartal, bei der Nutzung des Girokontos oder der regelmäßigen Einzahlung in einen Wertpapiersparplan. Ansonsten fallen 1,95 Euro pro Monat an Gebühren an. Dieses Vorgehen ist natürlich vollkommen legitim. Für Sie wäre es aber natürlich ärgerlich, wenn Sie die Gebühren im Endeffekt zahlen müssten. Prüfen Sie also, ob die Gebühren-Freiheit unter allen Umständen herrscht. Wertpapierorders: Achten Sie auf diese Preise, wenn Sie viel ordern! Achten Sie besonders auf günstige Preise, wenn Sie zu den aktiven Anlegern gehören. Wenn Sie monatlich mehrere Orders aufgeben, kann Ihnen das nämlich einige Kosten ersparen. Ohne günstige Ordergebühren, zahlen Sie am Ende zu viel für Ihre Wertpapierkäufe 6

7 und -verkäufe. Denn die Unterschiede zwischen den einzelnen Brokern sind hier gewaltig. Der Vergleich zeigt es: Manche Broker (z. B. Flatex) bieten für jede Order eine Flatrate, also einen Festpreis, an. Dieser ist unabhängig von der Höhe der Transaktion. Andere (z. B. CortalConsors, DAB-Bank, Comdirect) verlangen einen fixen Sockelbetrag plus eines variablen Anteils. Dieser hängt prozentual von der Höhe der Transaktion ab. Bei der DAB-Bank erhöht sich der Sockelbetrag um zwei Euro bei Optionsscheinen, Zertifikaten und Hebelprodukten. In aller Regel sind Festpreise die günstigere Variante. Aber Vorsicht: Leider holen sich die Banken, die sie anbieten, das Geld oft an anderer Stelle wieder zurück. Meist keine sinnvolle Alternative: Festpreis beim Direkthandel Viele Banken bieten beim Sekundenhandel oder auch außerbörslichen Direkthandel günstigere Transaktionsentgelte an als beim Wertpapierhandel über eine Börse. Aber Achtung: Bevor Sie sich darauf einlassen, darf ein Kursvergleich nicht fehlen. Nicht selten bekommen Sie im Direkthandel schlechtere Preise als an einer Börse. Da nützen Ihnen die günstigeren Ordergebühren dann wenig. Sind Sie der Typ Stop-Loss? Dann Achtung! Achtung vor Gebühren bei unausgeführten Orders. Vor allem wer mit Stop-Loss-Marken arbeitet, kennt das Prinzip: sie bleiben oft wochenlang bestehen, ohne ausgeführt zu werden. Denn Stop-Loss- Orders sind Verkaufsorders, die nur dann greifen, wenn das betreffende Wertpapier den eingegebenen Stop-Loss-Kurs berührt oder unterschreitet. Passiert das nicht, bleibt die Order unausgeführt bestehen. 7

8 Manche Broker verlangen aber eine monatliche Gebühr (in der Regel 2,50 ) für unausgeführte Orders (z. B. Comdirect oder die Postbank). Falls Sie Stop-Loss-Marken in Form von Verkaufsorders setzen (und nicht in Form von mentalen Stop-Loss-Limits), wählen Sie einen Broker, der diesen Service kostenfrei anbietet (z. B. CortalConsors, DAB-Bank, Flatex, Maxblue). Orderänderungen oder -streichungen: Auch hier lauern Gebühren! Die Limits an das gestiegene Kursniveau anzupassen, ist gerade bei Stop-Loss-Marken oft nötig. Allerdings können Sie die Kosten für diese Orderänderung auch bei Brokern umgehen, bei denen dies eigentlich Geld kostet. Tipp: Trailing Stop-Loss setzen Viele Broker bieten inzwischen die Möglichkeit an, an den Börsen Stuttgart und München eine sogenannte Trailing Stop-Loss-Marke zu setzen. Hier ist das Stop-Loss-Limit nicht fix, sondern steigt mit steigendem Kurs. Ob der Abstand dieses Limits zum Kurs des betreffenden Wertpapiers prozentual immer gleich bleibt oder einen festen Abstand in Euro hat, können Sie selbst auswählen. Aber andere Orders werden Sie womöglich ändern oder streichen wollen. So etwa, wenn Sie versucht haben, eine Aktie durch ein besonders günstiges Limit zu erwerben. Doch schließlich stellen Sie fest, dass Sie das Limit doch hochsetzen müssen, um die Aktie kaufen zu können. Gerade dann ist es besonders ärgerlich, wenn Ihr Broker für eine Orderänderung oder -streichung zusätzliche Entgelte verlangt. Das tun beispielsweise Comdirect, DAB-Bank oder Maxblue. Hier fallen für Sie Gebühren zwischen 2,50 und 4,90 Euro an. 8

9 Wenn Sie also häufiger Orders ändern oder streichen wollen und dies gebührenpflichtig ist, sollten Sie über einen Brokerwechsel nachdenken. Flatex oder die Netbank erheben beispielsweise keine Gebühren für Änderungen oder Streichungen bestehender Wertpapierorders (wobei diese Broker andere Gebühren erheben. Sie müssen daher immer darauf achten, welche Bank im Gesamtpaket Ihre Wünsche am besten abdeckt). Auf Dauer fahren Sie damit günstiger. Vermeiden Sie den Ausgabeaufschlag beim Fondskauf Vor allem die Wahl des Handelsplatzes ist entscheidend, wenn Sie beim Fondskauf Geld sparen wollen. Denn im Online-Formular ist oft der Eintrag KAG (Kapitalanlagegesellschaft) voreingestellt. Das ist die Fondsgesellschaft selbst, bei der Ihre Fondsanteile dann geordert werden. Aber Achtung: Diese Variante ist für Sie die teuerste. Denn hierbei wird der volle Ausgabeaufschlag berechnet, den üblicherweise die Fondsgesellschaft selbst kassiert. Der Ausgabeaufschlag beträgt bei Standard-Fonds bis zu 5,5% der Anlagesumme (also 55 Euro bei Euro Einsatz). So sparen Sie sich das Geld: Entweder, Sie ordern die Fondsanteile über eine Börse (der Vorgang ist dann identisch wie beim Aktienkauf). Dann zahlen Sie nur den Spread, also den Unterschied zwischen börslichem Anund Verkaufskurs. Er beträgt in der Regel rund 0,5 bis 1,5 %. Oder Sie nutzen die Sonderangebote Ihres Brokers. Denn bei manchen Fonds wird Ihnen oft zeitlich begrenzt der Ausgabeaufschlag erlassen. Das ist dann die noch günstigere Variante. Sparpläne: Achtung Ordergebühren! Fonds- und ETF-Sparpläne sind sinnvoll. Allerdings unter der Bedingung, dass die Gebühren sich in Grenzen halten. Für den Ankauf der Fondsanteile nehmen einige Broker (z. B. Maxblue) einen Festpreis, zum Beispiel 2,50. Häufig verlangen sie außerdem noch eine prozentuale Zusatzgebühr, die von der Höhe der Sparraten abhängt (bei 9

10 Maxblue sind es 0,4%). So kommt für eine Sparrate von 50 Euro leicht eine Gebühr von über 2,70 Euro und damit von mehr als 5% zustande. Es gibt drei Möglichkeiten, diese Kostenfalle zu vermeiden: 1. Wählen Sie einen Fonds aus, für den Ihr Broker Ihnen einen kostenfreien oder kostengünstigen Sparplan anbietet. Denn häufig gibt es solche Sparaktionen, vor allem für beliebte Publikumsfonds. 2. Sie eröffnen ein zusätzliches Fondsdepot, das für Sparpläne besonders günstige Konditionen bietet, etwa über oder Diese Fondsvermittler führen keine eigenen Depots, kooperieren aber mit diversen Brokern für Fondssparpläne. Sie haben dann die Wahl, bei welchem Broker Sie Ihr Fondsdepot eröffnen. 3. Sie erhöhen die einzelnen Sparraten und setzen zugleich die Kauffrequenz herab. Das heißt, Sie ordern beispielsweise einmal pro Quartal für 150 Euro, anstatt monatlich für 50 Euro. Achtung vor Transaktionsgebühren für Auslandsdividenden Wenn Sie Auslandsaktien halten, sollten Sie unbedingt die Dividendengutschriften prüfen. Für den Kapitaltransfer aus dem Ausland verlangen manche Broker jedes Mal eine Gebühr. Zum Beispiel Flatex oder Maxblue gehen so vor. Doch das muss nicht sein! Wählen Sie dazu einen Broker aus, der keine Gebühren für die Gutschrift von Auslandsdividenden erhebt. Eröffnen Sie notfalls ein extra Depot dafür. Es lohnt sich, diese Kosten einzusparen. 10

11 Gebühren für Eintrittskarten zur Hauptversammlung Um an der Hauptversammlung teilnehmen zu können, müssen Sie die Eintrittskarten in der Regel direkt bei Ihrem Broker bestellen. Das gilt zumindest bei Inhaberaktien. Einige Broker bieten diesen Service kostenfrei an zumindest bei inländischen Aktiengesellschaften. Viele verlangen aber auch Geld dafür. Sollten Sie häufig zu Hauptversammlungen gehen, lohnt es sich, hier zu vergleichen. Führen Sie Ihr Depot dann lieber bei einem Broker, der sich diesen Service nicht allzu teuer bezahlen lässt oder sogar gratis anbietet. 11

12 Die Zusendung von Papierbelegen ein nicht zu verachtender Kostenpunkt Wenn Sie sich Dokumente in Papierform zusenden lassen, fallen nicht nur Kosten für Ausdruck und Porto an. Die Online-Broker berechnen häufig zusätzlich 10 Euro oder 20 Euro Gebühr pro postalisch zugestelltem Nachweis. Besonders teuer ist die Nachsendung einer Zweitschrift der Jahressteuerbescheinigung. In diesem Fall muss der Broker nämlich gleichzeitig eine Verlustmeldung dem Finanzamt mitteilen, damit die Bescheinigung beispielsweise nicht doppelt eingereicht wird. Die meisten Broker lassen sich diesen Service gut bezahlen. Flatex verlangt dafür etwa 29,90 Euro. Bewahren Sie die Jahressteuerbescheinigung daher besonders gut auf, wenn Sie sie bereits erhalten haben. Tipp: Verwalten Sie Ihr Dokumentenarchiv mit Sorgfalt Was Sie nicht auf Papier brauchen, sollten Sie sich in Ihrem Online- Dokumentenarchiv anschauen und selbst ausdrucken. Archivieren Sie Ihre Belege sorgfältig. Dann sind Nachbestellungen nicht notwendig. Welche Belege Sie online und welche Sie per Post bekommen möchten, können Sie bei den meisten Brokern selbst bestimmen. Gehen Sie dazu auf Dokumente und klicken Sie dann auf Einstellungen. 12

13 Übersicht: Diese Kosten müssen nicht sein! Sie haben gesehen: Wer bei der Broker-Wahl nicht aufmerksam vorgeht, zahlt am Ende drauf. Denn es gibt einige Posten, für die so mancher Online-Broker hohe Gebühren verlangt, die bei anderen wiederum völlig kostenlos sind. Hier noch einmal in der Übersicht. Depotführung: Kosten für die Depotführung brauchen Sie sich nicht mehr aufbrummen zu lassen. Vor allem Filialbanken verlangen sie immer noch. Dagegen gibt es viele Online-Banken mit kostenfreien Depots. Unausgeführte Wertpapierorders: Ein noch viel wichtigerer Punkt sind die Ordergebühren. Diese sollten Sie immer im Hinterkopf haben. Achten Sie bei der Broker-Wahl darauf, ob dieser für unausgeführte Orders monatliche Gebühren erhebt. Denn das kann richtig teuer für Sie werden, vor allem bei Stop- Loss-Orders. Ordergebühren für Fondssparpläne: Was diesen Posten betrifft, lohnt sich ebenfalls ein Vergleich. Es gibt Broker mit geradezu unverschämten Gebühren und andere, die Sparpläne sehr günstig anbieten. Ausgabeaufschläge bei Fonds: Wer Fonds über die Börse kauft statt direkt bei der Fondsgesellschaft, spart sich den Ausgabeaufschlag. Mit diesem Tipp können Sie auf einen Schlag bis zu 5% der Anlagesumme sparen. Orderänderungen und -streichungen: Stellen Sie sich bei der Broker-Wahl immer die Frage: Verlangt der Broker Geld für Änderungen oder Streichungen der Order? Diese Frage ist aus folgenden Gründen entscheidend: Nicht jede Order wird sofort ausgeführt. Oft merken Sie erst im Nachhinein, dass Sie bei einer Order lieber ein anderes Limit eingeben. Oder dass Sie sie lieber streichen möchten. Diese Freiheit ist wichtig und Sie sollten dafür nichts bezahlen müssen. 13

14 Entgelte für Dividendengutschriften: Sind Sie ein Liebhaber ausländischer Aktien und Fonds? Dann sollten Sie hier besonders aufpassen. Denn es gibt Broker, die für jede Ausschüttung und den Kapitaltransfer vom Ausland nach Deutschland extra Geld verlangen. Das wird für Sie unter Umständen also auch noch einmal ein hoher Kostenpunkt, wenn Sie diese Möglichkeit bei der Broker-Auswahl nicht beachtet haben. Entgelte für die Hauptversammlung: Nicht selten kommt es vor: Sie möchten an der Hauptversammlung teilnehmen und siehe da; Sie müssen Gebühren für die Kartenbestellung zahlen. Deshalb sollten Sie im Vorfeld prüfen, wie viel Ihr Broker dafür verlangt. Dann kommt es nicht zu bösen Überraschungen. Entgelte für Sonder-Services: Auch andere Leistungen lassen sich die Online-Broker gut bezahlen. Häufig fallen zusätzliche Gebühren für Telefon- und Faxaufträge an. Oder auch der postalische Versand von Nachweisen, Belegen, Erträgnisaufstellungen und Steuerbescheinigungen kann für Sie einen zusätzlichen Kostenaufwand bedeuten. 14

15 Checkliste: So vermeiden Sie die schlimmsten Kostenfallen Sie haben die verschiedenen Fallstricke bereits kennengelernt. Wenn Sie die optimale Broker-Wahl treffen möchten, hilft Ihnen diese Checkliste dabei, nicht in die Kostenfallen zu tappen. 1. Zu den Werbeaussagen der Broker Nicht uneingeschränkt auf Werbeaussagen der Broker hören. Broker-Vergleiche im Internet sollten Sie nur als Orientierung nutzen. Es gilt: Welcher Broker für Sie der günstigste ist, hängt von Ihrem eigenen Nutzungsverhalten ab. 2. Zu Ihrem Nutzungsverhalten Analysieren Sie Ihr Transaktionsverhalten: Nehmen Sie sich die Kontoauszüge Ihres Verrechnungskontos vor und untersuchen Sie Posten für Posten. So finden Sie Ihre Kostenfresser. Haben Sie die Kostenfresser gefunden, suchen Sie nach Anbietern, die in diesen Punkten günstiger sind. Wichtig: Denken Sie an Ihre Pflichtlektüre und vergleichen Sie die Preis- und Leistungsverzeichnisse verschiedener Direkt- Broker. Die gängigsten sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) CortalConsors, Comdirect, ING Diba, DAB-Bank, Flatex, S-Broker, Onvista und Maxblue. Auf deren Internetseiten finden Sie jeweils das Preis- und Leistungsverzeichnis. Kaufen Sie im Regelfall nicht im Direkthandel, sondern über die Börse. Hier gibt es üblicherweise die faireren Preise. Das Gleiche gilt für Investmentfonds: Kaufen Sie diese über die Börse statt bei der Fondsgesellschaft (KAG) und sparen Sie so den Ausgabeaufschlag. Wählen Sie für Fondssparpläne entweder einen günstigen Broker oder setzen Sie die Sparraten hoch und die Kauffrequenz herunter. Sparen Sie sich teure Nachsendeaufträge, indem Sie sich wichtige Dokumente online zustellen lassen und sie regelmäßig selbst ausdrucken. 15

16 Impressum 2015 by GeVestor Financial Publishing Group Theodor-Heuss-Straße Bonn Telefon Telefax: Verlagsleiter: Hans Joachim Oberhettinger Chefredakteur: Rolf Morrien (V.i.S.d.P.) GeVestor ist ein Unternehmensbereich der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Vorstand Helmut Graf, Guido Ems USt.-ID: DE Amtsgericht Bonn, HRB 8165 Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG. Alle Rechte vorbehalten. Bonn, Bukarest, Johannesburg, London, Madrid, Manchester, Melbourne, Paris, Warschau Nachdruck, Weitergabe und sonstige Reproduktionen nur mit Genehmigung des Verlags.