Von der Saat zur Ernte: Agrarstudium und Berufseinstieg
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- Ralf Feld
- vor 8 Jahren
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1 Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät Von der Saat zur Ernte: Agrarstudium und Berufseinstieg Institut für Agrarökonomie Agribusiness Management & Supply Chain Management
2 Gliederung Hintergrund und Forschungsfragen Forschungsrahmen Material und Methoden Ergebnisse Schlussfolgerungen und Empfehlungen 2
3 Hintergrund: Entwicklung der Studierenden-Zahlen im Fach Agrarwissenschaften 3
4 Hintergrund und Forschungsfragen McKinsey (1997, 1998): war for talent aufgrund demographischer und sozialer Veränderungen McKinsey (2012): 32% der deutschen Arbeitgeber geben mangelnde Kompetenzen der Bewerber als Grund für lange Vakanzen an Jobchancen für gut ausgebildete AbsolventInnen sollten hervorragend sein Wie erfolgreich sind AbsolventInnen der Agrarstudiengänge deutscher FHs und Universitäten bei der Jobsuche? Welche Faktoren beeinflussen diesen Erfolg? (Was erwartet der Arbeitsmarkt?) 4
5 Stand der Forschung zu Jobsuche und Berufseinstieg RelevanteForschungsfelder: Arbeitsökonomie, Human Resource Management, Unternehmensführung, Bildungsforschung Theoretische Grundlagen Humankapital-Theorie Personal- und Organisationspsychologie Soziologie und Organisationssoziologie (Neo-Institutionalismus) Typische Erfolgsmaße Suchdauer Anzahl Angebote Einstiegsgehalt Erreichte Position Zufriedenheit 5
6 Modelle des Erfolgs beim Berufseinstieg Einflussfaktoren Persönlichkeit Generelle Erwartungen Motive Sozialer Kontext Biographie Bildungs-Institution Suchverhalten AbsolventIn Beschäftigung Status Suchdauer Anzahl Angebote nach Kanfer et al. (2001: 838, verändert) Chancen zur Entwicklung von Employability Erfahrung und extra-curriculare Aktivitäten Employability Arbeitgeber Einstellungsprozess nach Harvey (2001: 102) 6 Beschäftigung
7 10 Hypothesen H1: Universitätsabsolventen erhalten höhere Einstiegsgehälter als FH-AbsolventInnen. H2: Die Studienleistung (Dauer, Noten, Fächerkombination) hat einen(a) negativen Einfluss auf die Suchdauer und einen(b) positiven Effekt auf das Einstiegsgehalt. H3: Praktische Erfahrung hat einen(a) negativeneinflussauf die Suchdauer und einen(b) positiven Effekt auf das Einstiegsgehalt. H4: Internationale Erfahrung hat einen(a) negativen Einfluss auf die Suchdauer und einen(b) positiven Effekt auf das Einstiegsgehalt. H5: Je früherabsolventenmit der Jobsuche beginnen, desto kürzerdie Zeitder Arbeitslosigkeitnachdem Abschluss. H6: Die Anzahl der Vorstellungsgespräche und Jobangebote steht in (a) negativem Zusammenhang mit der Suchdauer und (b) positivem Zushg. mit dem Einstiegsgehalt. H7: Große Netzwerke und gemeinsame Bekannte verkürzen die Suchdauer. H8: Frauen suchen c.p. (a) länger nach einem Job und erhalten(b) geringere Einstiegsgehälter. H9: Das Alter bei Studienabschluss hat einen(a) negativeneinflussauf die Suchdauer und einen(b) positiven Effekt auf das Einstiegsgehalt. H10: Core-self evaluations habeneinen(a) negativeneinflussauf die Suchdauerund einen(b) positiven Effekt auf das Einstiegsgehalt.. 7
8 Gliederung Hintergrund und Forschungsfragen Forschungsrahmen Material und Methoden Ergebnisse Schlussfolgerungen und Empfehlungen 8
9 Datengrundlage Studie im Auftrag des VDL (Bundesverband Berufsverband Agrar Ernährung Umwelt) Bundesweite Online-Befragung der letzten 5 Absolventenjahrgänge aller deutschen Hochschulen mit Studium der Agrarwissenschaften o.ä. Ausnahme Hohenheim und Gießen Jahreswechsel 2011/12 Fragen zur Bildungs-Biographie, Studium und ergänzenden Qualifikationen sowie zum Berufseinstieg Insgesamt 962 Teilnehmer; Rücklauf 13-50%/ Hochschule Hier Fokus auf diejenigen, die zwischen 2007 und 2011 abgeschlossen haben, bei Abschluss nicht älter als 35J. alt waren und zum Befragungszeitpunkt einen Job hatten Ausgeschlossen: praktische Landwirte und Doktoranden, Uni-Bachelor & FH- Master Reduziertes N: 305 Befragte (6% Kieler) 9
10 Gliederung Hintergrund und Forschungsfragen Forschungsrahmen Material und Methoden Ergebnisse Schlussfolgerungen und Empfehlungen 10
11 Stichprobenbeschreibung Soziodemographie Mittelwert/ Anteil im Sample Standard Abweichung Korrelation mit Suchdauer Korrelation Einstiegsgehalt Geschlecht weiblich 59%.131* -.267** Alter bei Abschluss Studiendauer * Universitäts-AbsolventIn 63.6% Internationalität und Praxisbezug Anzahl Praktika Dauer Praktika in D Dauer aller Praktika Auslandspraktikum 31.2% ** Anzahl Sprachen ** Vorherige Berufsausbildung 27.2% -.158**.113* Landwirtskind 33.4% -.166**.188** N=305 11
12 Maße des Sucherfolgs und Jobcharakteristika Mittelwert/ Anteil im Sample Standard Abweichung Korrelation mit Suchdauer Korrelation Einstiegsgehalt Suchdauer [Monate] ** Suchbeginn vor Abschluss 57.7% -.263**.065 Suchbeginn bei Abschluss 26.9%.168** Suchbeginn nach Abschluss 9.5%.219**.022 Anzahl Vorstellungsgespräche **.039 Anzahl Jobangebote ** Einstiegsgehalt ** 1 Befristete Anstellung 47.9% ** Vollzeitjob 85.6% -.154**.421** Vorgelagertes Agribusiness 23% -.136*.232** Nachgelagertes Agribusiness 17.4%.132*.079 Services im Agribusiness 40.3% ** Sonstiges im Agribusiness 7.5% Außerhalb des Agribusiness 11.8% ** Bevorzugte Branche 66.2% ** Bevorzugte Tätigkeit 63% -.197**.167** 1 10 Kategorien von 20T bis 60-70T ; Kategorie Jun.-Prof. 3= 25-30T ; Dr. B. Schulze-Ehlers 4=30-35T ; Median: 3 12 N=305
13 Angenommene Einstellungsgründe Index / Item Mittel -wert Standard Abweichung Korrelation mit Suchdauer Korrelation Einstiegsgehalt Studienleistung 1 (Noten, Studiendauer, Fachwissen, Fächerkombination) Netzwerk 1 (großes Netzwerk, gemeinsame Bekannte) *.097 InternationaleKompetenz 1 (Sprachen, Auslandserfahrung) * Praktische Erfahrung ** Sympathie Soziales Engagement Höhere Mobilität als andere ** Keine Wettbewerber ** Geringere Gehaltserwartungen als andere ** Alter N=305 13
14 Persönlichkeitsmaße Index / Item Mittelwert Standard Abweichung Selbstbewusstsein, Selbst- Effektivität Index; CA=0.74 Neurotizismus/Externe Kontrollerwartung Index; CA=0.82 Korrelation mit Suchdauer Korrelation Einstiegsgehalt *.193 ** * N=305 14
15 Regressionsergebnisse: Suchdauer Nicht-std. Koeff. Std. Koeff. Kollinearitätsstatistiken B Std. Fehler Beta t Sig. Toleranz VIF R² Korr. R² Konstante Suchbeginn vor Abschluss Abschlussjahr = Landwirtskind Suchbeginn nach Abschluss Vorgelagertes Agribusiness Studienregion=Ost Vorherige Berufsausbildung N=305; Durbin Watson=
16 Regressionsergebnisse: Einstiegsgehalt Nicht-stand. Stand. Kollinearitätsstatistik Adj. Koeff. Koeff. t Sig. R² Std. Toleranz R² B Beta VIF Fehler (Konstante) Vollzeitjob Praktische Erfahrung Geschlecht weiblich Befristete Anstellung UniversitätsabsolventIn Anzahl Angebote Internat. Kompetenz Anzahl Sprachen Geringere Gehaltserwartung
17 Zusammenfassung Verbesserung der Jobsituation, aber auch steigende Studierendenzahlen Absolventinnen verdienen im ersten Job c.p. weniger als Ihre männlichen Kommilitonen, bei gleicher Suchdauer Praxiserfahrung verhilft zu höheren Einstiegsgehältern Praktika per se beeinflussen weder nach Anzahl noch nach Dauer die Employability Auslandspraktika u.a. Auslandserfahrung wird von den Arbeitgebern honoriert Vielsprachigkeit hat hier negativen Einfluss ungeklärter Effekt 17
18 Schlussfolgerungen und Empfehlungen Employability ist nicht allein Ergebnis der Anstrengungen von Bildungseinrichtungen, sondern auch der individuellen Fähigkeiten und des Engagements von Studierenden resp. AbsolventInnen (vgl. Harvey, 2001; Boswell, 2012) Von Arbeitgebern bemängelte Praxisferne ist Ernst zu nehmen, aber Orientierung allein an aktuellen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes nicht zweckmäßig Hohe Dynamik des Umfelds! Und Unternehmen agieren in Personalentwicklung oft selbst nicht vorausschauend! Hochschulen sollten Anwendung von aktuellem Wissen, Gewinnung neuen Wissens, abstraktes Denken und Problemlösefähigkeit fördern; Darüber hinaus möglich und wünschenswert: Praxisnähe durch Schaffung extra-curricularer Optionen Angebote für Berufstätige Internationalität durch Bologna + Mobilitätsfenster auch für längere Auslandspraktika 18
19 19
20 Fakultät für Agrar- und Ernährungswissenschaften Christian-Albrechts Universität Kiel Vielen Dank!
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