Vollzugsumsetzung der Luftreinhaltung am Beispiel des Kantons Bern
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- Edith Geier
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1 Vollzugsumsetzung der Luftreinhaltung am Beispiel des Kantons Bern Was wurde erreicht und welches sind die künftigen Schwerpunkte in der Luftreinhaltung Dr. Gerrit Nejedly Leiter Geschäftsbereich Immissionsschutz
2 Inhaltsübersicht 1. Was wurde bis heute erreicht? 2. Einige Beispiele erfolgreicher Massnahmen 3. Welches sind die künftigen Schwerpunkte in der Luftreinhaltung Welche Herausforderungen stellen sich und welches sind die Lösungsansätze 2
3 Ziel der Luftreinhalte - Verordnung Menschen, Tiere, Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume sowie den Boden vor schädlichen oder lästigen Luftverunreinigungen schützen. 3
4 Messlatte: Immissionsgrenzwerte der Luftreinhalte - Verordnung Seit 27 Jahren arbeiten wir auf deren Einhaltung hin 4
5 Luftreinhaltung im Kanton Bern: Meilensteine 1978 Lufthygienegesetz Kanton Bern: Kontrolle der Oel- und Gasfeuerungen 1985 Luftreinhalte Verordnung des Bundes 1991 Erste Generation der lufthygienischen Massnahmenpläne 2001 Massnahmenplan zur Luftreinhaltung 2000 / Standortbestimmung 2009 Aktualisierung / Ergänzung Massnahmenplan Standortbestimmung 2015 Revision Massnahmenplan (spätestens) 5
6 NO 2 Immissionsentwicklung
7 7
8 PM10 Immissionsentwicklung
9 9
10 O 3 Immissionsentwicklung
11 Hohe Ozonwerte treten weniger häufig auf 11
12 Abnahme der Hustenhäufigkeit in % Kanton Bern Weniger Atemwegserkrankungen dank besserer Luft SCARPOL Schulkinderstudie Abnahme der PM10-Belastung in g/m Montana Zuerich Langnau Biel Bern Pay erne Genf Lugano Anieres 12
13 Der Natur geht es besser Flechtenuntersuchung Bern Die roten Gebiete, in welchen 1990 keine Flechten anzutreffen waren, sind im Jahr 2004 deutlich kleiner 13
14 Immissionsbelastung 2010 Fazit: Die Luft ist sauberer als vor 27 Jahren, aber noch nicht sauber genug 14
15 Kombination von Massnahmen auf mehreren Ebenen Europa Bund Kt. Bern Gemeinden Wir alle Wirtschaft Internationale Abkommen Abgasvorschriften Vollzug LRV Vorsorge Verkehr Parkierung Persönliche Beiträge Branchenvereinbarungen Abgasvorschriften Qualitätsanforderungen Massnahmen pläne Beschaffung Lenkungsabgaben Interventionskonzepte Am bisher Erreichten sind viele beteiligt! 15
16 Einige Beispiele erfolgreicher Massnahmen 16
17 Fahrleistungsmodell Verkehrsintensive Vorhaben (>2000 PW Fahrten DTV) müssen eine Fahrtenlimite einhalten 17
18 DTV 16'000 Auswertung Fahrtencontrolling Fahrleistungsmodell Kanton Bern Vergleich bewilligte Fahrtenzahl - gemessene Fahrtenzahl '000 12'000 10'000 8'000 6'000 4'000 2'000 0 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 18 Bewilligte Fahrtenzahl Gemessen 2011
19 Anzahl Kanton Bern Niedergeschwindigkeitszonen 400 Niedergeschwindigkeitszonen im Kanton Bern Begegnungszonen Tempo-30-Zonen
20 Partikelfilter im öffentlichen Verkehr Im Kanton Bern wurden alle im öffentlichen Verkehr eingesetzten Diesel-Busse mit Partikelfilter ausgerüstet. 20 Quelle: ZH
21 Kanton Bern Feuerungen 120 Anteil Low-NOx-Feuerungen 100 P r o z e n t Bis 2013 eine Verhinderung von rund Tonnen Stickstoffdioxid (NO 2 ) und eine Verhinderung von rund Tonnen des klimawirksamen Kohlendioxids (CO 2 ) 21
22 Kontrolle Holzfeuerungen Beanstandungen 2007: Pilot in Testregion 30% 2009: Flächendeckend 13% 2011: 3% 22
23 Welches sind die künftigen Schwerpunkte in der Luftreinhaltung Welche Herausforderungen stellen sich und welches sind die Lösungsansätze 23
24 Priorität Konsequenter Vollzug der Luftreinhalte Verordnung im Rahmen der Vorsorge Sicherstellung der Funktion von Anlagen zur Abluftreinigung 24
25 Messpflichtige Anlagen im Kanton Bern Hausfeuerungen (Heizöl, Gas) 150 Industrie- und Gewerbefeuerungen 800 Holzfeuerungen 400 Industrieanlagen 650 Tankstellen Kontrollpflichtige Anlagen Holzfeuerungen mit Reinigungspflicht Cheminées, Schwedenöfen 72 Textilreinigungen 124 Anlagen zur Oberflächenbehandlung 25
26 Fabrik zur Farbherstellung mit thermischer Nachverbrennung Lösemittelkonzentration im mg/m Messung vor und nach der Abluftreinigung Nach Filter Vor Filter
27 Schwerpunkt Reduktion der übermassigen Stickstoffdioxid NO 2 - Belastung entlang von verkehrsreichen Strassen 27
28 Quelle: UGZ Bericht (2006) Abstandsversuche mit NO 2 -Passivsammlern 28
29 Emissionen g/km Emmissionen g/km Fahrzeuge / Tag Kanton Bern Problem: Strassennahe NO 2 -Belastung nimmt vielerorts wieder zu Verkehrsentwicklung Enwicklung NO 2 -Immissionen Strassen µg/m Beispiel NO x -Emissionen Strasse Beispiel NO 2 -Emissionen Strasse SNF RBus PKW/PW LI/LNF SNF RBus PW/PKW LI/LNF Autobahn Muri Bern 29
30 Kann die Technik das NO 2 - Problem lösen? Entwicklung der Stickoxid NOx - Emissionen aus dem Strassenverkehr gemäss Handbuch Emissionsfaktoren, Quelle BAFU
31 Problem: Theorie und Praxis stimmen nicht überein 31
32 Strategie zur Reduktion der NO 2 - Belastung Technische Massnahmen haben noch Potential, lösen das Problem aber nicht Massnahmen zur Verstetigung des Verkehrs Weiterentwicklung des Fahrleistungsmodells Kanton Bern Abstimmung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im Kantonalen Richtplan Pricing-Massnahmen: Mobility-Pricing / Road-Pricing, Anreize für saubere Autos Einbringen der lufthygienischen Anliegen in die Agglomerationsprogramme 32
33 Schwerpunkt Reduktion der nach wie vor übermassigen Ozonbelastung 33
34 Ozonbelastung hat nicht im gleichen Mass abgenommen wie die Vorläufer-Schadstoffe Emissionsentwicklung NO x Emissionsentwicklung NMVOC t/a t/a
35 Zunahme des Hintergrund-Ozons 35
36 Strategie zur Reduktion der Ozon - Belastung Weitere Reduktion Vorläufer - Schadstoffe Stickoxide und VOC Weltweite Reduktion im Rahmen internationale Abkommen Handlungsspielraum auf kantonaler Ebene ausnützen 36
37 Schwerpunkt Reduktion der übermässigen Feinstaub PM10 -Belastung Es stellen sich mehrere Probleme: Nach wie vor zu hohe Belastung, insbesondere entlang Strassen Feinstaub beinhaltet krebserregenden Russ / Dieselruss Holzfeuerungen liefen einen bedeutenden Beitrag zur Belastung Hohe Belastungen bei austauscharmen Wetterlagen im Winter (Wintersmog) 37
38 Reduktion der strassennahe PM10 - Belastung Strategie: Prüfung / Entwicklung von Massnahmen zur Verminderung der Emissionen aus Abrieb und Aufwirbelung Massnahmen zur Reduktion und Verstetigung des Verkehrs 38
39 Reduktion des krebserregenden Dieselrusses Strategie: Verschärfung Abgasvorschriften Förderung Fz mit Filter 39 Schliessung Lücken in LRV bezüglich I&G Defizit im Bereich Landwirtschaft
40 Reduktion des Feinstaubs aus den Holzfeuerungen 16% der primären PM10 Emissionen stammen aus den Holzfeuerungen 40
41 Minderung des Wintersmog - Problems Strategie: Weiterführung der Interventionskonzepte Reduktion der Vorläufer: NOx, Ammoniak (> 50% PM10 sekundär gebildet) 41
42 Schwerpunkt Reduktion der übermässigen Stickstoffbelastung Überschreitung der Critical Loads für Wälder 2007 Problematik: Hohe Stickstoffeinträge überdüngen empfindliche Ökosysteme Hauptproblem Ammoniak aus der Landwirtschaft 42
43 Aus dem Kanton Bern stammen rund 1/5 der Ammoniak NH 3 Emissionen der Schweiz Damit die ökologischen Ziele erreicht werden, muss Kt. Bern seine Emissionen um rund 50% reduzieren Strategie: Information, Beratung Umsetzen von Massnahmen im Rahmen des Ressourcenprogramms und Nachfolgeprogramms AP Emissionsmindernde Massnahmen bei Neu- und Umbauten Problem: Sanierung bestehender Betriebe 43
44 Schwerpunkt aktive Öffentlichkeitsarbeit 44
45 Fazit In der Luftreinhaltung konnten bedeutende Erfolge verbucht werden Bezüglich Feinstaub, Stickstoffdioxid, Ozon und Ammoniak sind weitere Anstrengungen notwendig Luftreinhaltung in Agrarpolitik integrieren Laufende Anpassung der LRV an den Stand der Technik notwendig, Technik löst uns die verbleibenden Probleme jedoch nicht Die grossen Würfe sind erfolgt. Die Massnahme gibt es nicht, viel Kleinarbeit ist angesagt Einbringen der lufthygienischen Anliegen in die Verkehrs- und Raumplanung Internationale Anstrengungen / Abkommen zur Minderung der Ozonproblematik Synergien von Luftreinhaltung und Klimapolitik nutzen und Konflikte vermeiden 45
46 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit 46 Sie erreichen uns unter Immissionsschutz
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