Hausärztliche Palliativversorgung. Institut für Allgemeinmedizin Prof. Dr. Nils Schneider
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- Sofie Kruse
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1 Hausärztliche Palliativversorgung Institut für Allgemeinmedizin Prof. Dr. Nils Schneider
2 Allgemeinmedizin 1. ist die Eintrittspforte in die Medizin 90% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland hat einen Hausarzt, im Alter über 65 Jahre 96% Patienten suchen überwiegend zuerst einen Hausarzt auf SVR Gesundheit 2010
3 Allgemeinmedizin 1. ist die Eintrittspforte in die Medizin 2. stellt die Kontinuität der medizinischen Versorgung sicher 77% der Patienten sind >5 Jahre beim gleichen Hausarzt (Koch et al., 2010) Bindung an einen Hausarzt steigt mit zunehmenden Alter und bei chronischer Krankheit (SVR Gesundheit 2010) Hausarzt kennt den Patienten und sein soziales Umfeld oftmals schon vor Auftreten einer (lebens)limitierenden Erkrankung langfristige, vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung
4 Allgemeinmedizin 1. ist die Eintrittspforte in die Medizin 2. stellt die Kontinuität der medizinischen Versorgung sicher 3. versucht die Puzzleteile einer weiter zunehmend spezialisierten, fragmentierten Medizin zusammenzusetzen 64 Facharzt- und Schwerpunktbezeichnungen (Bundesärztekammer 2013)
5 Allgemeinmedizin 1. ist die Eintrittspforte in die Medizin 2. stellt die Kontinuität der medizinischen Versorgung sicher 3. versucht die Puzzleteile einer weiter zunehmend spezialisierten, fragmentierten Medizin zusammenzusetzen 4. braucht Teamstrukturen (DEGAM Zukunftspositionen),,Hausärzte müssen zunehmend in Teams arbeiten, um die steigenden Anforderungen der Versorgung chronisch Kranker zu bewältigen und zugleich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Teams innerhalb der Praxis, Vernetzung nach extern mit Ärzten anderer Fachrichtungen und Angehörigen anderer Berufsgruppen
6 Chronisch krank (Hypertonus, COPD, Polyarthrose) Lebt mit seiner Ehefrau, selbstständig Seit 7 Jahren regelmäßige hausärztliche Betreuung Kontrolluntersuchungen (Blutdruck, EKG), Folgerezepte, Impfungen, regelmäßige Gespräche
7 19. Januar: Diagnose eines metastasierten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
8 26.1.: Entlassung nach Hause, Versorgung durch Ehefrau, Tochter, Pflegedienst, Hausarzt, onkologische Ambulanz Symptome: Schmerzen, Luftnot, Angst (gut eingestellt) Hohes Gesprächs- und Sicherheitsbedürfnis der Familie 4.2.: Hinzuziehung eines ambulanten Palliativdienstes (SAPV) 7.3.: zu Hause im Beisein seiner Familie verstorben Seitdem: Hausärztliche Weiterbetreuung der Ehefrau
9 Elemente hausärztlicher (Palliativ)Versorgung Langzeitbetreuung: Der Hausarzt als Wegbegleiter Teamarbeit: Wechselnde Intensität und Zusammensetzung
10 Palliativversorgung (Palliative Care) ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. WHO 2003
11 Palliativversorgung (Palliative Care) ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. WHO 2003
12 Symptome in der letzten Lebensphase nach Grunderkrankungen Patienten mit nicht-onkologischen Erkrankungen haben oftmals ähnliche Symptome und Bedarfe wie Patienten mit Krebserkrankungen Solano et al, J Pain Symptom Manage 2006
13 Woran erkennen wir, wann Palliativversorgung einsetzen sollte? Lynn, JAMA 2001; Lunney et al., J Am Geriatr Soc 2002
14 Könnte ein Patient von Palliativversorgung profitieren? Krebserkrankungen, Herzinsuffizienz, Atemwegserkrankungen, Nierenversagen, Leberversagen, Demenz / Frailty nach:
15 Identifikation Konsequenzen? nach:
16 Ebenen der Palliativversorgung Allgemeine Palliativversorgung Hausärzte, Pflegedienste, Altenpflegeeinrichtungen, 1. Erkennen einer Palliativsituation 2. Befunderhebung / Assessment 3. Planung und Organisation 4. Symptombehandlung bei leichter - mittlerer Komplexität 5. bei Bedarf Einschaltung spezialisierter Dienste Spezialisierte Palliativversorgung (10-20%) Palliativstationen, Palliativdienste (SAPV), Hospize, S3-Leitlinie Palliativmedizin, AWMF 2015
17 Praxisalltag in Deutschland und im internationalen Vergleich Koch et al., Dtsch. Arztebl 2011
18 Fazit: Allgemeinmedizin 1. ist die Eintrittspforte in die Medizin 2. stellt die Kontinuität der medizinischen Versorgung sicher 3. versucht die Puzzleteile einer weiter zunehmend spezialisierten, fragmentierten Medizin zusammenzusetzen 4. braucht Teamstrukturen Vielen Dank!
19 Hausärztliche Palliativversorgung Hausarzt betreut Palliativpatienten / Jahr Überwiegend ältere und hochaltrige Patienten (Mittel 78 Jahre) 44% im Pflegeheim Multimorbidität (durchschnittlich 6 Dauerdiagnosen) 80% nicht-onkologische Grunderkrankungen Bleeker et al., Z Allg Med 2007; Schneider et al., Z Allg Med 2006
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