Große Parkrotunde, Hamburg. Fortschritt baut man aus Ideen.

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1 Große Parkrotunde, Hamburg Fortschritt baut man aus Ideen.

2 Die Hochbaukrane durften die vorgegebene Maximalhöhe von 44,60 m über NN nicht überschreiten. Drive and fly für Autos. 2

3 Mit der Einweihung der Großen Parkrotunde ging Ende September 2004 am Airport Hamburg nicht nur das größte Parkhaus der Hansestadt in Betrieb, sondern zugleich auch das größte runde Parkhaus Europas. Im Zuge des 350 Millionen Euro teuren Ausbauprogrammes HAM 21 entstanden in knapp 14 Monaten Bauzeit auf einem rund m 2 großen Areal zusätzliche Parkflächen für insgesamt Autos. Den Auftrag für die Rohbau- und Beschichtungsarbeiten für eines der modernsten Parkhäuser Europas erhielt die Firmengruppe Max Bögl im Jahre Mit einer Höhe von 28,50 m und einem Durchmesser von 92 m folgt der zylinderförmige Baukörper dem städtebaulichen Vorbild des Parkhauses P5 der Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus dem Jahre 1986 und setzt es mit einer modernen, funktionalen Sprache um. Dominierendes Gestaltungsmerkmal der Großen Parkrotunde ist neben ihrer signifikanten Kreisform die Gliederung der neun Geschosse durch einen vor die Ebenen gehängten, weit gehend offenen Screen aus verzinkten Stahlgitterrosten. Diese gewähren einerseits Ausblick und Zufuhr von Frischluft, gleichzeitig wird der Einblick von außen auf die parkenden Autos kaschiert. Ein Haupttreppenhaus mit Aufzugsanlage und insgesamt drei Fluchttreppenhäuser sind dem Bauwerk vorgelagert und bereichsweise mit satinierten Glasbausteinen versehen. Die verkehrsmäßige Erschließung der einzelnen Parkebenen erfolgt über eine gegenläufige Spindel im Rotundenkern, sodass der gesamte Verkehr im Parkhaus im Einbahnsystem verläuft. 3

4 4 Das runde Haupttreppenhaus mit seinen charakteristischen Glasbausteinen.

5 Einfache Erschließung im Einbahnsystem und stützenfreies Parken repräsentieren die Kundenfreundlichkeit des Parkhauses. Stützenfreier und dadurch gut befahrbarer Parkraum Die runde Gebäudeform bietet aber nicht nur logistische Vorteile. Das statische System und die besondere Geometrie der Parkrotunde ermöglichen auch geringe Deckenstärken. Das ausschließlich in Ortbetonkonstruktion erstellte Haupttragwerk besteht aus neun übereinander liegenden, ringförmigen Decken mit veränderlicher Plattenstärke zwischen 13 und 17 cm. Radial angeordnete, zweifeldrige Stockwerksrahmen bilden die Auflager für die Decken. Die vertikalen Stiele werden im Wesentlichen durch Rundstützen, die horizontalen Riegel durch gevoutete Unterzüge im Bereich der Stützen bestimmt. Aufgrund der hohen Steifigkeit der Stiele wird eine nahezu starre Einspannung der Riegel erreicht. Die Aussteifung des Gesamtbauwerkes übernehmen die beiden Zylinderhalbschalen im Rotundenkern. Sie sind durch die im Grundriss ringförmigen und spiralförmig ansteigenden Spindelplatten biegesteif miteinander verbunden. Die Deckenscheiben der Parkebenen, die den Kern umgeben, sind durch eine Pressfuge von diesem getrennt, übertragen jedoch die anfallenden Horizontalkräfte über Kontakt. Diese Wahl der Konstruktion ermöglicht ein vollkommen stützenfreies und somit kundenfreundliches, bequemes Parken. Bis zur Fertigstellung des Rohbaus wurden insgesamt rund m 3 Beton und to Baustahl verbaut. Durch ein ausgeklügeltes Schalungskonzept gelang es, die geometrisch komplizierte Deckenschalung so oft wie möglich einzusetzen. Hierzu wurde die Schalung in einzelne Deckentische aufgeteilt, die zu 80 Prozent ohne Kraneinsatz in den jeweiligen Ebenen von Takt zu Takt verschoben werden konnten. Lediglich das Umsetzen der Schaltische von Ebene zu Ebene erforderte den Einsatz der Krane. Zur Herstellung von m 2 Deckenfläche waren rund m 2 Deckenschalung vorzuhalten, die insgesamt 15 Mal zum Einsatz kamen. Bei Anlieferung und Einbau von wöchentlich durchschnittlich 820 m 3 Beton und 150 to Baustahl ein hoher logistischer Aufwand. 5

6 Komplettleistung inklusive Bodenbeschichtung und Leitsystem Im Rahmen der Beschichtungsarbeiten der Erstellung der Bodenbeläge der Parkflächen und Spindelplatten wurden die einzelnen Park- und Rampenebenen mit einer Zweikomponenten-Epoxidharzbeschichtung ausgeführt. Nur die beiden obersten Parkebenen erhielten einen Deckenbelag aus Schwarzabdichtung und Gussasphalt. In den Zwischenebenen kam ein rissüberbrückendes, einschichtiges Beschichtungssystem aus Kunststoff zur Ausführung. Bodenplatte und Rampe wurden mit einer verschleiß- und rutschfesten, zähharten Verlaufbeschichtung versehen. Der Bau der Großen Parkrotunde, an die sich noch ein Hotel mitsamt kleiner Parkrotunde angliedert, erfolgte unter strengen Auflagen der Flugsicherung. Für das Flughafenradar störende Reflexionen im Anflugbereich der Start- und Landebahn 23 müssen durch das Bauwerk ausgeschlossen sein, bei dem eine rund m 2 große Glasfassade die parkenden Autos verdeckt. Während der gesamten Bauzeit durften die Hochbaukrane die vorgegebene Maximalhöhe von 44,60 m über NN nicht überschreiten. Bei einer Gebäudehöhe von 40,50 m über NN bedeutete dies zusätzliche Aufwendungen im Bauablauf. Durch die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmensbereiche und Fachabteilungen gelang es der Firmengruppe Max Bögl, die architektonisch wie auch technisch anspruchsvolle Parkhausanlage termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn zu erstellen. Voraussetzungen für die Realisierung des gesamten Projektes in derart kurzer Bauzeit waren dabei eine konsequente Umsetzung statisch und konstruktiv optimierter Detaillösungen, ein ausgeklügeltes Schalungskonzept und die Einbringung des langjährigen, firmeneigenen Know-hows. 6

7 Der größtenteils offene Screen aus Aluminium-Gitterrosten strukturiert die Fassade und erzeugt nachts spannende Lichtakzente. 7

8 Technische Daten: Stellplätze: ca PKW BGF: m 2 Bauzeit: 08/03 bis 09/04 Baukosten: ca. 18 Mio. EUR Bauherr: Flughafen Hamburg GmbH Architekt: von Gerkan, Marg und Partner (gmp) Erweiterter Rohbau inklusive Beschichtungsarbeiten: Max Bögl Bauunternehmung Fortschritt baut man aus Ideen. Hauptverwaltung: Max-Bögl-Straße Sengenthal Postanschrift: Postfach Neumarkt Telefon ( ) Telefax ( ) info@max-boegl.de dessign. böne /05