Berufliche Qualifikation, Integration und Teilhabe am Arbeitsleben von Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen
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- Hetty Catrin Braun
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1 Berufliche Qualifikation, Integration und Teilhabe am Arbeitsleben von Beschäftigten der Werkstatt für behinderte Menschen - Wie lassen sich Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt nachhaltig realisieren?! MEHRWERK Marcus Eckhoff / Helge Staack viele Menschen viele Ideen
2 Historie der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Auftrag der Werkstatt Gesetzliche Grundlagen Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) Werkstättenverordnung (WVO) Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO) MEHRWERK Werkstatt für behinderte Menschen viele Menschen viele Ideen
3 680 Werkstätten in Deutschland 72 Werkstätten in Niedersachsen Beschäftigte in Deutschland davon in Nieders. 59% männliche und 41% weibliche Beschäftigte Verteilung nach Behinderungsform 75,89% geistig 3,39% körperlich 20,72% psychisch MEHRWERK Werkstatt in Zahlen viele Menschen viele Ideen
4 Werkstatt unterteilt sich in zwei elementare Bereiche Berufsbildungsbereich Kostenträger Agentur für Arbeit, Rentenversicherung Arbeitsbereich Kostenträger überörtlicher Sozialhilfeträger Personenkreis Voraussetzung für die Aufnahme in die WfbM MEHRWERK Struktur der Werkstatt viele Menschen viele Ideen
5 Ausschlusskriterien (Arbeitszeit, Fremd-/Autoaggression, Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit, Mitwirkung) Personal: HEP, Ergotherapeuten, FAB, Sozialpädagogen, Psychologen, Erzieher, Ziele: berufliche Grundbildung Qualifizierung für den allgemeinen Arbeitsmarkt Persönlichkeitsentwicklung MEHRWERK Ziel der Maßnahme Werkstatt viele Menschen viele Ideen
6 3 Monate Eingangsverfahren, 24 Monate Berufsbildungsbereich Arbeitsplatzbezogene Eignungsdiagnostik (Melba, Hamet-e,..) durch den psychologischen Dienst Qualifizierung in unterschiedlichen Berufsfeldern (z.b. Hauswirtschaft, GaLa, Tischlerei) Besuch der Berufsschule (extern) Qualifizierung anhand von Bildungsrahmenplänen und Qualifizierungsbausteinen (IHK zertifiziert) MEHRWERK Berufsbildungsbereich (BBB) viele Menschen viele Ideen
7 nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, Breites Angebot von Arbeitsplätzen (Fachrichtungen) Wirtschaftlicher Auftrag und Beschäftigung Qualifizierung für den allgemeinen Arbeitsmarkt Ausgelagerte Arbeitsplätze Praktika Qualifizierungs- und Vermittlungsdienst (QVD) MEHRWERK Arbeitsbereich viele Menschen viele Ideen
8 Wandel von der solitären Werkstatt für behinderte Menschen zu einem nachhaltigen, umfassenden Qualifizierungsbetrieb Mehrwerk hat Mehrwert! MEHRWERK Neue Ansätze viele Menschen viele Ideen
9 Gründung Zielsetzung Mehrwerk Durchlässigkeit der Systeme Beispiel inklusiver Campus Wolfenbüttel Teil des umfassenden Versorgungsnetzwerkes der ESN MEHRWERK Vorstellung Mehrwerk viele Menschen viele Ideen
10 Gliederung Mehrwerk Abteilung Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Abteilung Qualifizierung Abteilung Gastronomie Abteilung Service MEHRWERK Vorstellung Mehrwerk viele Menschen viele Ideen
11 SWOT Analyse: Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt SWOT-Analyse Situationsanalyse in Anwendung der SWOT-Analyse, d.h. Identifikation von Strengths = Stärken, Weaknesses = Schwächen, Opportunities = Chancen und Threats = Risiken. Stärken Schwächen Engagierte, verlässliche und motivierte Mitarbeiter (große Identifikation mit dem Arbeitsplatz und Arbeitgeber) Bereitschaft der Übernahme von Routine- und teils monotonen Tätigkeit Einsatz z.b. in Form von Helfertätigkeiten oder auf Nischenarbeitsplätzen bietet Entlastung der tariflichen Mitarbeiter Begleitung und passgenaue Qualifikation für die benötigten Tätigkeiten durch das Fachpersonal der WfbM entlastet die Mitarbeiter vor Ort. Hierbei orientiert sich die Förderung an Ausbildungsberufen des allgemeinen Arbeitsmarktes (Bildungsrahmenpläne/Qualibausteine) Klienten mit (chronischen) psychischen Erkrankungen können bei einem individuell angepassten Arbeitsplatz mit der entsprechenden Begleitung ihre Berufserfahrung und hohe fachliche Kompetenzen zu einem großen Teil wieder abrufen und einsetzen erfahrene Mitarbeiter Mitunter eingeschränkte Einsatzbereiche durch Auswirkungen der Behinderungen (kognitive, physische oder psychische eingeschränkte Belastbarkeit) Verminderte Flexibilität, sich auf Veränderungen (schnell) einzulassen Begleitung und Assistenz vor Ort muss durch den Arbeitgeber unterstützt werden (Zeitfaktor) Eingeschränkte Selbstständigkeit insbesondere zu Beginn der Beschäftigungsphase Informations- und Wahrnehmungsdefizite erfordern eine spezielle Sprache Chancen Risiken Aktive Beteiligung an der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (Artikel 27) und Förderung des Inklusionsgedankens Ersparnis der Ausgleichsabgabe Bereicherung der Teams durch aktiv gelebte Inklusion Vernetzung mit WfbM und somit neue Chancen für weitere Kooperationen Sensibilisierung für die Bedarfe der Beschäftigten mit Behinderungen eröffnet Chance, allen Mitarbeitern gegenüber sensibler zu sein (Betriebsklima, Gesundheit am Arbeitsplatz) Bei Übernahme in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bestehen Förderungen bspw. über das Budget für Arbeit. Im Vorfeld kann gemeinsam mit der WfbM geprüft werden, ob der Arbeitsplatz und der Mitarbeiter zu einander passen und welche Unterstützungen benötigt werden. Schwankende Belastbarkeit / Ausdauer (je nach Auswirkung der Behinderungen) kann schwankende Leistungsfähigkeit und Anwesenheit bedeuten Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderungen ( Verhaltensorginalitäten ) seitens der im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter erfordert fachliche Begleitung und Aufklärung MEHRWERK SWOT Analyse - Übergang allg. Arbeitsmarkt viele Menschen viele Ideen
12 Übergangsmöglichkeiten auf den allg. Arbeitsmarkt Praktika Außenarbeitsplätze Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Budget für Arbeit MEHRWERK Übergangsmöglichkeiten viele Menschen viele Ideen
13 Seit in Niedersachsen (Modellcharakter) Ab Bundesweit (2. Stufe BTHG) Ziel Vermittlungsquote auf den allg. Arbeitsmarkt erhöhen / Anreize für Arbeitgeber zu schaffen Das Budget wir durch den Budgetnehmer mit dem Sozialamt ausgehandelt Budget kann als Unterstützungsleistung und/oder Lohnsubvention eingesetzt werden Budget ist gedeckelt MEHRWERK Budget für Arbeit viele Menschen viele Ideen
14 Schwierigkeiten / Barrieren für den Übergang Anspruch an die Mitarbeiter durch Arbeitgeber Technisierung der Arbeitswelt / Ansprüche an Bildung Mangelnde Kenntnisse der Arbeitgeber (Ängste) Zeitliche Ressourcen für den Menschen mit Handicap Keine Einheitliche Qualifizierungsgrundlage (IHK Zertifizierung nur regional möglich) Freikaufen von der Beschäftigungspflicht durch Ausgleichsabgabe MEHRWERK ggmbh Barrieren viele Menschen viele Ideen
15 Leichter Anstieg der Belegungszahlen in WfbM (um 1% - Aktuell Beschäftigte in Nieders.) Anzahl der dauerhaften Übergänge 2016 (0,25% - 81) Budget für Arbeit ( ) 281 Integrationen Beschäftigung auf ausgelagerten Arbeitsplätzen (4,39% Beschäftigte) Beschäftigte in Außenarbeitsgruppen (3,18% ) MEHRWERK ggmbh Übergangsstatistiken viele Menschen viele Ideen
16 Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen Garten Landschaftsbau- gemeinsame Projekte Schokoladenfabrik Peine - Außenarbeitsgruppe IKEA Logistikzentrum Salzgitter - Außenarbeitsgruppe Tierheim Klein Biewende Praktikum ausgelagerter Platz Bäckerei in Cremlingen Praktikum ausgelagerter Arbeitspl. Golfclub Braunschweig ausgelagerter Arbeitsplatz MEHRWERK Kooperation Zusammenarbeit allg. Arbeitsmarkt viele Menschen viele Ideen
17 21 jähriger Mann / lebt bei der Mutter Diagnose: Lernbehinderung, Störung des Kurzzeitgedächtnisses, Sprachentwicklungsverzögerung Besuchte eine Förderschule (G) Seit dem im Berufsbildungsbereich Selbstfahrer Praktika in verschiedenen Bereichen (Gastronomie) Kurz Mittelfristiges Ziel Außenarbeitsplatz in einer Großküche der Gastronomie Perspektive: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeine Arbeitsmarkt Gegebenenfalls Ausbildungsfähigkeit MEHRWERK Fallbeispiel Teilnehmer BBB viele Menschen viele Ideen
18 25 jähriger Mann / lebt in Wohngruppe Diagnose: leichte Intelligenzminderung, Entwicklungsstörung schulischer Fähigkeiten, ICD10/F81.9 Besuchte eine Förderschule (G) Berufsbildungsbereich Durchlief sämtliche Arbeitsfelder des BBB Diverse Praktika auf Außenarbeitsplätzen (z.b. Lager Logistik) bis Bereich grün identifiziert wurde Guter Umgang mit Maschinen und gute Auffassungsgabe / schwieriges Sozialverhalten Über Praktikum auf Außenarbeitsplatz beim Golfclub Braunschweig ab Perspektive: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung MEHRWERK Fallbeispiel Arbeitsbereich viele Menschen viele Ideen
19 Verabschiedung Zeitversetztes Inkrafttreten einzelner Teile bis zum Wichtige Änderungen für die WfbM Erhöhung AföG auf 52,00 Euro Anhebung der Vermögensfreigrenzen Änderung Werkstätten Mitwirkungsverordnung (WMVO) Budget für Arbeit Bundesweit Andere Leistungsanbieter Kritik Ausbildung wurde nicht ausgeweitet /Weiterhin nur 27 Monate BBB Keine weitere / ausgeweitete Verpflichtung der Wirtschaft zur Beschäftigung Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit ist immer noch Voraussetzung für den Zugang in die WfbM MEHRWERK Was bringt das BTHG? viele Menschen viele Ideen
20 MEHRWERK Fragen / Diskussion viele Menschen viele Ideen
21 Pressemitteilung der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung vom Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen fordert: Niedersächsische Werkstätten für Menschen mit Behinderungen müssen ihren Auftrag zur beruflichen Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt endlich ausführen In Niedersachsen arbeiten mehr als Menschen mit Behinderungen in Werkstätten. Seit Aufnahme der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen Mitte der siebziger Jahre in die Sozialgesetzgebung ist es die gesetzliche Aufgabe der Werkstätten, geeignete Beschäftigte auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zurück zu vermitteln, berichtet Petra Wontorra und mahnt: Diesem Anspruch werden die Werkstätten nicht gerecht. Laut der gerade veröffentlichten Statistik der Bundesagentur für Arbeit ist die Anzahl der Vermittlungen von Beschäftigten aus den Werkstätten für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt im Verhältnis zum Jahr 2014 um 13 Vermittlungen gesunken und liegt nun bei gerade 0,17 Prozent. Die geringen Übergangszahlen sind nicht hinnehmbar, so die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, gerade weil der Arbeitsmarkt dringend Arbeitskräfte braucht. Mit dem Budget für Arbeit, welches Niedersachsen bereits vor mehreren Jahren eingeführt hat, können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Behinderungen aus der Werkstatt auch finanziell unterstützt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln. Aber nicht einmal jede von den 78 in Niedersachsen anerkannten Werkstätten hat nach dieser Statistik eine Beschäftigte oder einen Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt. Da einigen Werkstätten jedes Jahr zwei oder mehr Vermittlungen gelingen, stellt die Beauftragte fest, bedeutet das, dass nicht einmal jede zweite Werkstatt ihrem Ausgliederungsauftrag gerecht wird. Wontorra fordert die niedersächsische Politik auf, intensiv darauf zu dringen, dass dieser Vermittlungsauftrag sieben Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention endlich ernst genommen wird. Darüber hinaus werde ich verstärkt mit den Werkstatträten in den Werkstätten zusammen arbeiten. Gemeinsam werden wir eine Strategie entwickeln, wie die Werkstätten dazu gebracht werden können, ihren Auftrag zur Ausgliederung von geeigneten Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ernster zu nehmen, so die Landesbeauftragte. Kontakt: Petra Wontorra Tel: Fax: MEHRWERK Kriti viele Menschen viele Ideen
22 Qualifizierungs- und Vermittlungsaktivitäten schaffen positive Aufmerksamkeit in der lokalen Presse. MEHRWERK Öffentlichkeit viele Menschen viele Ideen
23 Quellennachweise Folie 1: Photo Internet ( Folie 2: Photo Internet ( Folie 3: Statistikzahlen (Jahresbericht der BAG WfbM 2016) Photo Internet ( Folie 15: Statistikzahlen (Agentur für Arbeit Hannover OS Rotter )
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