Feedbackkultur Feedbackmethoden Umgang mit Widerstand

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1 Feedbackkultur Feedbackmethden Umgang mit Widerstand ISB Schulleitertagung QmbS 12./13. Juli 2012 Freising Mail: Tel.:

2 Individualfeedback - Warum machen wir das? - Welchen Nutzen haben Schüler/innen und Lehrkräfte? - Rlle / Verantwrtung der Schulleitung 2

3 Rückmeldungen über unsere Wirksamkeit Rückmeldung: Spiegel für die Wirksamkeit unseres Tuns! 1 Evaluatin ist die Analyse und Bewertung eines Sachverhalts, vr allem als Begleitfrschung einer Innvatin. In diesem Fall ist Evaluatin Effizienz- und Erflgskntrlle zum Zweck der Überprüfung der Eignung eines in Erprbung befindlichen Mdells. Feedback bedeutet Rückmeldung der Rückkppelung. 3

4 Individualfeedback Definitin: Individualfeedback ist jede Frm vn Rückmeldung, die sich eine Persn einhlt bzw. um die eine Persn bittet, wenn sie erfahren möchte, wie ihr Handeln und Verhalten vn anderen wahrgenmmen, verstanden und erlebt wird. Die vm Feedback-Empfänger veranlasste Rückmeldung kann individuell sein, z.b. vn einer Kllegin, der kllektiv, z.b. vn einer Klasse. KM Baden-Württemberg 4

5 Feedback ist ein < selbstbestimmter Weg > und hat nichts mit Kntrlle zu tun! Deshalb: klare Trennung zwischen Qualitäts-Kntrlle und Qualitäts-Entwicklung Keine Kntrlle! Keine Beurteilung! Kntrlle Feedback 5

6 Allgemeines Prinzip Feedback Schulleitung, Teamleitung Klleginnen und Kllegen Abnehmer Hchschulen Wirtschaft Eltern... Schülerinnen und Schüler 6

7 Thesen: Eine Lehrpersn ist ALLEIN kaum in der Lage, ihren Unterricht zu analysieren und zu entwickeln! Entwicklungen sind nur in der Zusammenarbeit mit Klleginnen und Kllegen swie mit Schüler/innen möglich! Feedback ist das wichtigste Mittel, um die Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung mit der Wahrnehmung und der Einschätzung durch andere Persnen zu vergleichen und sie dabei zu überprüfen. Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluatin Uni Bern 7

8 Schüler-Feedback: Jede Frm einer systematischen Rückmeldung der Schüler/innen an eine Lehrpersn! Ziel für die Lehrpersn: Die unterrichtliche Kmpetenz und damit die eigene Prfessinalität zu ptimieren Erhalt wichtiger Infrmatinen/Einschätzungen zum eigenen unterrichtlichen Handeln Sensibilität für das Erleben der Schüler/innen entwickeln Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluatin Uni Bern 8

9 Chancen durch Schüler-Feedback: Besseres Unterrichtsklima Besseres Lehrer-Schüler-Verhältnis Schüler/innen fühlen sich ernst genmmen Bessere Lernmtivatin und Lernbereitschaft Lehrpersnen lernen eine andere Perspektive auf ihren Unterricht kennen! Der gemeinsame Planungs- und Auswertungsprzess zeigt auf, dass die Verantwrtung für gelungenen Unterricht bei Lehrern und Schülern liegt! Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluatin Uni Bern 9

10 Risiken vn Schüler-Feedback: Sehr punktuelles Stimmungsbild Bentungsrlle der Lehrpersn kann zu Verzerrungen beitragen Nicht alle aufgezeigten Prbleme sind sfrt lösbar Feedback darf nicht für die Bewertung der Lehr-Persn missbraucht werden! Lehrer-Zeugnis, Spick-mich-de usw. 10

11 Gütekriterien für Feedback. Freiwillig und erwünscht, nicht aufgedrängt Unmittelbar, nicht verspätet Knkret, nicht verallgemeinernd und pauschal Beschreibend, nicht bewertend der interpretierend Darf nie hne Reaktin und Knsequenz bleiben Vraussetzungen: Ehrliche Absichten der Schülerinnen und Schüler Offene Haltung der Lehrpersn Grundsätzliche Bereitschaft zur Veränderung bei allen Beteiligten Quelle: A.Krienbühl: Grundkurs Externe Schulevaluatin Uni Bern 11

12 Auswertung vn Feedback: Was sind die zentralen Aussagen? Was bestätigt meine Einschätzungen? Was widerspricht meinen Einschätzungen? Welche Ergebnisse sind überraschend? W und wie zeigen sich Ungereimtheiten? Wzu sagen die Ergebnisse nichts aus? W zeigt sich Handlungsbedarf? Die Datenlieferanten sind in der Regel auch die besten Daten-Interpretatren 12

13 Was nützt mir ein Individualfeedback? Selbst Mir selbst bekannt Mir selbst nicht bekannt Andere Anderen bekannt Anderen nicht bekannt 1. Offenes Selbst 3. Fassade nicht öffentliche Persn 2. Blinder Fleck 2. Blinder Fleck 4. Black Bx Jhari-Fenster 13

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15 Gewinn für Feedback-Nehmer: Höhere Identifikatin mit der eigenen Arbeit Erweiterung der eigenen Sichtweise (blinden Fleck verkleinern) Mehr Sicherheit auf dem richtigen Weg zu sein Höhere Prfessinalität Steigerung der Mtivatin durch Erflgsbestätigung - Selbstwirksamkeit Geringere Gefahr vn Burnut 15

16 Gewinn für Feedback-Geber Gefühl, ernst genmmen zu werden Verbesserung der persönlichen Kntakte Möglichkeit der unmittelbaren Prblembehandlung Mtivatin durch Selbstwirksamkeit Nutzen für die eigene Entwicklung Verbesserung der Arbeits-/Lernatmsphäre (Klima) Beitrag zum Aufbau einer Vereinbarungskultur 16

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18 Erflgsvraussetzungen... Entwicklung bzw. Ermöglichung einer Feedback-Kultur Persnalentwicklungsmaßnahmen Schulinterne Lehrerfrtbildung (Feedback /Evaluatin) gemeinsame Zielklärung und Auswertung Qualifizierung in Kmmunikatin und Teamentwicklung Mitarbeitergespräche Kllegiale Hspitatinen Symblische Führung (Leadership)... 18

19 Damit es gelingt: drei Schlüsselfragen zu Beginn: 1. Bin ich bereit, gegebenenfalls Gewhnheiten lszulassen und vrhandene Handlungsmuster zu verändern der aufzugeben? 2. Bin ich bereit, mich trtz Furcht vr Misserflg und Kritik zugunsten einer Verbesserung der Situatin (Hffnung auf Erflg und Anerkennung) auf das Feedback einzulassen? 3. Bin ich bereit, die Ergebnisse ernst zu nehmen und entsprechende Knsequenzen zu ziehen? Nur ein klares Ja auf alle drei Fragen bewahrt vr Scheinevaluatinen und Alibi-Feedback! 19

20 Feedback-Kultur entwickeln... Damit an der Schule Individualfeedback gelingt, sind insbesndere die Schulleitung und die Funktinsträger verantwrtlich dafür, dass... durch Infrmatin und Transparenz Ängste abgebaut werden eine Klima der Offenheit geschaffen wird niemand an den Pranger gestellt wird für die nötige Unterstützung gesrgt wird (Frtbildung, Beratung, Sachmittel..) das Individual-Feedback in ein schulisches Gesamtknzept eingebettet ist die Przesse den üblichen Verfahrensstandards entsprechen und gesetzliche und ethische Grenzen eingehalten werden 20

21 Evaluatinsethik (gilt auch für Feedback) Ziel und Ablauf der Evaluatin /des Feedbacks müssen vn Anfang an transparent sein! Datenhheit beachten! Beteiligte sind die Datenbesitzer Niemand an den Pranger stellen! Ergebnisse müssen an die Datenbesitzer zurückgespiegelt werden! Ergebnisse müssen mit den Beteiligten kmmunikativ validiert werden! Mehrperspektivität anstreben! (Schule / Eltern/Betriebe/ Schüler) 21

22 Individualfeedback Stlpersteine Methdenperfektinismus und zeitliche Überfrderung Datensammelwut und Zahlenfetischismus Mängelfixierung Scheinevaluatinen (hne Zielklärung, Datensammeln hne Knsequenzen) Illusin, dass durch Anwendung vn Feedbackmethden vn selbst eine Qualitätsverbesserung erflgt Verfahrenskntrlle statt Zielkntrlle durch Vrgesetzte Unklarheit über die Einbindung in ein Gesamtknzept Beschränkung auf eine Perspektive (z.b. nur Schüler) Feedback hne Knsequenzen 22

23 Heffeter, qibb 23

24 Was ist wichtig, wenn man beginnt? kleinschrittig keine Angst vr Fehlern Unterstützung suchen Knsequenz bei den Knsequenzen Rückmeldung an die Beteiligten Vertrauen und Offenheit 24

25 Umgang mit Widerstand 25

26 Das haben wir dch alles schn! Heißt nur anders.. Waren wir vielleicht bisher nicht erflgreich? Das haben wir nch nie gemacht! Das ist dch nur zusätzlicher bürkratischer Aufwand Das können die Schüler dch nicht beurteilen! Da will sich dch nur wieder jemand prfilieren! Das bringt dch nichts! 26

27 Ich kann jene nicht verstehen, die sich vr neuen Ideen fürchten. Es sind die alten Ideen, die mir Angst machen. Jhn Cage Widerständler ist der, der nicht s will, wie ich will! 27

28 Was ist Widerstand? Der Widerstand ist es, der uns prduktiv macht! (Gethe) Definitin vn Widerstand: Widerstand ist jegliche Verhaltensweise, die dazu dient, den Status qu aufrecht zu erhalten angesichts eines Drucks, den Status qu zu ändern. Widerstand ist eine vrhersehbare, natürliche, emtinale Reaktin auf den Umstand, dass man sich helfen lassen, und auf die Aussicht, dass man sich mit schwierigen rganisatrischen Prblemen auseinander setzen muss. Zaltman und Duncan, 1973, in Schmidt, 1996, S. 38 Blck, 1981, S.175 Aus:Fachstelle Schulevaluatin, Schwyz 28

29 Frmen vn Widerstand 4 Bereiche in denen sich differenzierte Frmen vn Widerstand äußern: a. Nicht kennen : Unkenntnisse /Infdefizite b. Nicht können : Überfrderung/ Qualifikatinsdefizite c. Nicht wllen : Schlechterstellung/Mtivatinsdefizite d. Nicht dürfen : Ohnmacht/ Organisatinsdefizite Schulführung und Q-Entwicklung, KM BaWÜ Typische Äußerungen: a. Wher sll ich das wissen? / W steht das? / Seit wann... b. Dafür wurde ich nicht ausgebildet! / Als Fachlehrer habe ich andere... c. Wher sll ich die Zeit nehmen?/ Davn habe ich nichts... d. Bei den Prüfungsvrgaben... / Bei dem Stundenplan... 29

30 Symptme des Widerstands Verbal (Reden) Dppler/Lauterburg, S. 296) Nn-verbal (Verhalten) Aktiv (Angriff) Passiv (Flucht) Widerspruch Gegenargumentatin Vrwürfe Drhungen Plemik Sturer Frmalismus Ausweichen Schweigen Bagatellisieren Blödeln Ins Lächerliche ziehen Unwichtiges debattieren Aufregung Unruhe Streit Intrigen Gerüchte Cliquenbildung Lustlsigkeit Unaufmerksamkeit Müdigkeit Fernbleiben Innere Emigratin Krankheit 30

31 Reaktinen auf Veränderungen an der Schule Praxishandbuch: Teamarbeit i.d. Schule Piniere : überzeugte Neuerer hhe Übereinstimmung mit Ihrer Meinung geben Unterstützung Oppnenten : Haben andere Auffassungen und Interessen zeigen keine Veränderungsbereitschaft sind herausfrdernd Unentschiedene: sind weder für nch gegen das Neue möchten neutral sein geben keine Unterstützung können für Ihre Neuerungsideen gewnnen werden Gleichgesinnte: hhe Übereinstimmung mit Ihrer Meinung nur wenig Vertrauen geben keine Unterstützung Skeptiker: keine Übereinstimmung mit Ihrer Meinung sind distanziert wenig Vertrauen in die Neuerungen 31

32 Erflgreiche Reaktinen bei verschiedenen Typen Praxishandbuch: Teamarbeit i.d. Schule Piniere : als Partner behandeln auf Augenhöhe kmmunizieren Verantwrtung übergeben Unentschiedene: Tleranz für andere Ansichten zeigen Psitin deutlich darstellen im Gespräch bleiben immer wieder Erflge deutlich zeigen Gleichgesinnte: unterstützen Kperatin anbieten vertrauensbildende Aktinen durchführen Oppnenten : wenig Zeit und Energie widmen nicht ins Abseits drängen transparent und kntinuierlich infrmieren Skeptiker: Kritik entgegennehmen den Standpunkt würdigen eigene Psitin immer wieder klären zeigen, dass Veränderung etwas bringt 32