An die Teilnehmer des 31. Autoimmunologie-Rundversuches Innsbruck, Oktober 2010
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- Theresa Jaeger
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1 Univ. Klinik für Innere Medizin Rheumalabor Leiter: a. Univ.- Prof. DDr. M. Herold Anichstraße 35 A Innsbruck Tel. 0512/ , Fax 0512/ Werner.Klotz@uki.at An die Teilnehmer des 31. Autoimmunologie-Rundversuches Innsbruck, Oktober 2010 Sehr geehrte ÖQUASTA Teilnehmer! Die beiden Proben des 31. Autoimmunologie-Rundversuches spiegeln die Vielfältigkeit möglicher Anforderungen eines Labors an einer öffentlichen Klinik wieder. Neben Patienten, die zum ersten Mal an der Klinik vorstellig werden und wo die klinische Anamnese den Verdacht einer Autoimmunerkrankung nahelegt, werden auch Proben von Patienten geschickt, bei denen im Laufe einer langjährigen Behandlung gelegentlich die Antikörper überprüft werden. Probe 1/A: Eine Frau mittleren Alters ist seit mehreren Jahren wegen eines Overlapsyndroms in rheumatologischer Betreuung. Die Blutprobe wurde im Rahmen einer Routinekontrolle zur Überprüfung und Kontrolle der medikamentösen Therapie abgenommen. Das Serum der Probe 1/A stammt von einer Patientin mit typischem Overlap- Syndrom. Im klinischen Bild dominiert die erosive Arthritis. Zusätzlich zeigten sich im Verlauf ihrer Erkrankung Zeichen eines kutanen Lupus und mäßiggradige Sicca- Symptomatik. Übereinstimmend mit den vielfältigen klinischen Symptomen ist auch das Auto-Antikörperprofil mit Rheumafaktor und ACPA passend zur chronischen Polyarthritis, anti-ssa/ro und anti-ssb/la passend zum Sjögren Syndrom als auch zum LE und die anti-parietalzell Antikörper in Übereinstimmung mit dem Mischbild. Probe 2/B: Ein ca. 65 jähriger Patient kommt wegen eines zunehmenden Hörverlusts an die HNO Klinik und wird zur weiteren Abklärung an die Rheumaambulanz überwiesen. Der Patient wurde von der HNO Klinik bereits mit dem Verdacht auf Morbus Wegener geschickt, nachdem einige Monate vorher auf einer pulmologischen Abteilung eine c-anca positive Vaskulitis vermutet und mit Kortison erfolgreich behandelt wurde. Das Antikörperprofil des Patienten bestätigt die klinische Verdachtsdiagnose. Seite 1 von 6
2 Bemerkungen zur ANA Diagnostik auf der HEp-2 Zelle: Mit Ausnahme einer offensichtlichen Probenverwechslung beurteilten alle Teilnehmer richtig die Probe A/1 als ANA positiv, die Probe B/2 als ANA negativ. Auch das (fein-) gesprenkelte Kernmuster wurde richtig erkannt. Probe 1/A verursacht auf den Hep-2 Zellen ein hochtitriges fein gesprenkeltes Fluoreszenzmuster des Nukleoplasmas. Die kondensierten Chromosomen der Metaphasezellen und die Nukleolen in den Interphasezellen sind undeutlich ausgespart. Probe 2/B zeigt eine schwache, feingranuläre Färbung der Zellkerne, welche aber unterhalb des cut-offs liegt und von den Teilnehmern auch richtig als ANA negativ beurteilt wurde R R neg 1:40 1:80 1:160 1:320 1:640 1:1280 1:2560 1:5120 1:10240 >1:10240 Probe A Probe B R = Ergebnis Ref erenzlabor Rundversuch ÖQUASTA Autoimmunserologie 31; Ergebnisse HEp-2 Titer 1. Muster Bemerkungen zur Analytik auf dem KSL Schnitt: Probe 1/A, welche von einer seit Jahren bei uns als Belegzell- (=Parietalzell-) Antikörper positiv bekannten Patientin stammt, wurde vom Großteil (11/16) der Teilnehmer als GPA (gastric parietal cell antibodies = Belegzell Ak = Parietalzell Ak) positiv beurteilt. Dass 5 Teilnehmer hier die Probe als negativ beurteilen, dürfte primär auf unterschiedliche Grenzwerte zurückzuführen sein. Das Ergebnis der Mehrzahl der Teilnehmer wird in Übereinstimmung mit unserem Ergebnis als gültig bewertet. Bemerkungen zur Nukleosomen Analytik: Bei den anti-nukleosomen Antikörpern hat sich schon bei den letzten Rundversuchen gezeigt, dass die einzelnen Testbestecke keine vergleichbaren Resultate liefern, weshalb wir diesen Parameter nicht bewerten können. Den interessierten Teilnehmer möchten wir auf die Gesamtauswertung und den Seite 2 von 6
3 Methodensplit verweisen, wo die Ergebnisse der einzelnen Methoden zum Vergleich angeführt werden. Bemerkungen zur ANCA Analytik: Die meisten Teilnehmer hatten keine Probleme, die c-anca/pr-3 positive Probe 2/B richtig zu erkennen. Der weite Streubereich bei den IF-Titern zeigt aber, dass Verlaufskontrollen immer im gleichen Labor durchgeführt werden sollten. Bemerkungen zur ENA Analytik: Grundsätzlich ist bei Proben, welche im ANA Screening auf der Hep-2 Zelle als ANA negativ beurteilt werden, eine weiterführende Subtypisierung nicht indiziert. Als Ausnahmen gelten Antikörper gegen SSA/Ro und Jo-1, wo bei entsprechendem klinischen Verdacht eine Untersuchung auf diese Antikörper erfolgen sollte, da positive Proben nicht in allen Fällen auf der Hep-2 Zelle erfasst werden. Bei der ANA negativen Probe 2/B geben die knappen Angaben zur Klinik des Patienten in der Aussendung keinen Hinweis auf das Vorliegen eines Sjögren Syndroms, eines SLE oder einer Myositis, weshalb die Angabe nicht indiziert als gültig gewertet wird. Zwei Teilnehmer beurteilten die SS-B/La Antikörper bei Probe A/1 als schwach positiv. Da die restlichen Teilnehmer (mit Ausnahme einer offensichtlichen Probenverwechslung) mit denselben Methoden alle ein positives oder stark positives Ergebnis übermittelt haben, empfehlen wir die Überprüfung der Methodik. Wieder möchten wir an alle Teilnehmer appellieren, die Angaben zur verwendeten Methodik bei jedem Rundversuch zu kontrollieren und gegebenenfalls zu aktualisieren. Nur auf Basis dieser Angaben ist es möglich, den Rundversuch vernünftig auszuwerten. Wie immer hoffen wir, dass wir durch die Auswahl unserer Proben interessante klinische Fälle liefern und die Auswertung Sie dazu stimuliert, an den Rundversuchen mit Freude teilzunehmen und die österreichweite Analytik der Autoantikörper zu optimieren. Anregungen von Seiten der Teilnehmer nehmen wir gerne entgegen. Etwaige Einsprüche gegen die Bewertung Ihres Labors richten Sie bitte innerhalb eines Monats telefonisch, schriftlich oder per an das Büro der ÖQUASTA. Für das gesamte Team des Rheumalabors Innsbruck, das an der Probensammlung, der Befundinterpretation und an der Auswertung beteiligt ist, zeichnen als Verantwortliche Werner Klotz, Autoimmunologie Univ.-Prof. DDr. Manfred Herold, Laborleiter Seite 3 von 6
4 31. Autoimmunologie- Rundversuch ÖQASTA Probe 1/A HEp-2 Zellen: Verdünnung 1:40: ANA positiv, feingranuläre Anfärbung des Nukleoplasmas Crithidia luciliae: keine Fluoreszenz des Kinetoplasten KSL (kidney, stomach, liver): Belegzellen der Magen-Schleimhaut schwach positiv Seite 4 von 6
5 Probe 1/A 31. Autoimmunologie- Rundversuch ÖQASTA Granulozyten Ethanol fixiert; Verdünnung 1:20: ANCA-negativ, leichte, vermutlich durch ANA bedingte perinukleäre Anfärbung der Kerne Granulozyten Formalin fixiert; Verdünnung 1:20: Zytoplasma und Kerne negativ 31. Autoimmunologie- Rundversuch ÖQASTA Probe 2/B HEp-2 Zellen: Verdünnung 1:40: ANA negativ Seite 5 von 6
6 Probe 2/B 31. Autoimmunologie- Rundversuch ÖQASTA Crithidia luciliae: keine Fluoreszenz des Kinetoplasten Granulozyten Ethanol fixiert; Verdünnung 1:20: granuläre zytoplasmasmatische Fluoreszenz, c-anca Granulozyten Formalin fixiert; Verdünnung 1:20: Zytoplasma grob granulär positiv Seite 6 von 6
An die Teilnehmer des 39. Autoimmunologie-Rundversuches Innsbruck, Oktober 2014
Univ. Klinik für Innere Medizin VI Rheumalabor Leiter: a. Univ.- Prof. DDr. M. Herold Anichstraße 35 A - 6020 Innsbruck Tel. 0512/ 504-23321, Fax 0512/ 504-6723321 e-mail Werner.Klotz@uki.at An die Teilnehmer
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