GRUNDLAGEN AUS DER PRAXIS GEWALTBERATUNG
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- Jakob Arnold
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1 GRUNDLAGEN AUS DER PRAXIS GEWALTBERATUNG Das doppelte Tabu: Häusliche Gewalt und Alkohol Bern, 23. September Marc Mildner, Lernprogrammleiter Co-Präsident Fachverband Gewaltberatung Schweiz
2 2 Agenda Übersicht Schweizer Gewaltberatungsstellen Gegenstand und involvierte Institutionen Fallvignette Konzept zur Interventionsplanung RNR RNR; Risk RNR; Need RNR; Responsivity Ebenen der Zusammenarbeit
3 3 Gewaltberatungsstellen Beratung beider Geschlechter Beratung nur Männer Beratung nur Frauen
4 4 Gegenstand und Institutionen Gerichte TäterInnenberatung Strafvollzugsbehörde Psychosen Affektive Störungen Substanzmittel Abhängigkeiten Schutzeinrichtung Persönlichkeits Störungen Sozialhilfe KESB Polizei Umwelt Umwelt Gesundheitsversorgung Bildungseinrichtung Opferberatung Suchtberatung
5 5 Konstruierte Fallvignette Frau F. hat sich vor vier Monaten, aufgrund des zunehmenden Alkoholkonsums ihres Mannes, Herr F. in der Folge mit Arbeitsverlust, getrennt. Die gemeinsamen Kinder (5 und 7 jährig) gingen jedes zweite Wochenende zu Herr F. Die Kindsübergaben verliefen zwischen KV und KM jeweils Konfliktgeladen. Bei der letzten Kindsübergabe, war der neue Freund von Frau F. anwesend. Wiederum kam es zu einem Streit. Herr F. ohrfeigte seine Frau, stiess ihren neuen Freund in den Gartenzaun und äusserte: Sie werden noch ihr blaues Wunder erleben. Herr F. (38 jährig) hat eine Vorstrafe (FiaZ vor 6 Monaten). Die Polizei hat keine Einträge wegen HG verzeichnet. Im Audit erzielt Herr F. 14 Punkte.
6 6 RNR - Modell (Andrews & Bonta, 2010) Allgemeines empirisches Interventionsprinzip Risk Risiko-Prinzip Aussage zur Zielgruppe und Intensität der Interventionen Need Bedarfs-Prinzip Aussage zu den Inhalten und Zielen der Interventionen Responsivity Ansprechbarkeits- Prinzip Aussage zur Art und Weise der Interventionen
7 7 RNR: Risiko Prinzip; hohes Rückfallrisiko = intensive Interventionsintensität niedriges Rückfallrisiko = geringe Interventionsintensität Verhalten stellt eine Funktion der Interaktion (I) zwischen der Person (P) und der Umwelt (U) dar. P und U sind wechselseitig abhängige Größen. (Feldtheorie nach Kurt Lewin, ) P: Person - Anlage - Charakter - Eigenschaften - Einstellungen - etc. I: Interaktion U: Umwelt - Familie - Partnerschaft - Soziales Umfeld - etc. Systematisches Macht- und Kontrollverhalten Spontane/situative Gewalt Person Intensive Einzelintervention Systemisch moderate Beratung Umwelt Persönlichkeitstäter Situationstäter
8 8 RNR: Bedarf Prinzip; Fokus der Intervention auf verhaltensrelevanter Risikofaktoren Interventionsebenen Person Verhaltensrelevante Risikofaktoren delikt- und/oder persönlichkeits- und/oder suchtspezifisch Intervention/ Behandlungsziel Fallbsp. Weisung zu einem Lernprogramm und einer Weisung zur ambulanten Alkoholtherapie Umwelt Problematische Familien-, Arbeits-, Wohn-, Umfeld-, Freizeit- u. Finanzsituation Fallbsp. Proaktive Opferberatung Interaktion problematische Kontakt-, und Austauschsituationen Fallbsp. Kontaktverbot zu Kindsmutter und begleitete Kindsübergabe
9 9 RNR: Ansprechbarkeit Prinzip; Passung des Interventionsverfahrens mit den Personenmerkmalen. Interventionsmethoden mit belegter Wirksamkeit. was; Behandlungsziel wie; Setting/ Methodik wer; Institution wann; Zeitplanung Weisung zu einem Lernprogramm Gruppensetting. Förderung der Problemeinsicht etc. Bewährungsund Vollzugsdienste, Lernprogramme Erfolgreich kontrolliertes Trinken (KT) Weisung zur ambulanten Alkoholtherapie Einzeltherapie, Ziel kontrolliertes Trinken Weisungskontrolle durch BVD Massnahmen und Bewährung Gemäss Strafbefehl nach Rechtskraft a) Kontaktverbot und b) begleitete Kindsübergabe a) * Electronic Monitoring b) Übergabe an neutralem Ort * Kt. ZH Projektphase a) BVD b) Beistandschaft a) Nach U-Haftentlassung b) Erfolgreich KT
10 10 Zusammenarbeitsansatz Mögliche Differenzierung der Betrachtungsweise (Sozialpsychologie nach Klaus Hurrelmann 1988; Mikro-, Meso-, Makrosystem) Ebenen der Zusammenarbeit Makro Gesellschaft Meso Soziale Systeme Mikro Individual Stellen der Zusammenarbeit Politik, Bundesämter, Fachverbände etc. Behörden, Institutionen, Bildungseinrichtungen etc. Fallbezogen der involvierten Ämter und Institutionen. Case Management? Inhalte der Zusammenarbeit Erschaffen von rechtlichen Grundlagen, strukturelle Rahmenbedingungen, Evaluationen etc. Informationsaustausch über Organisation und Angebote, Koordination u. Rahmenbedingungen zur Fallarbeit schaffen Fallbezogene Koordination, Informationsaustausch Datenschutz!
11 GRUNDLAGEN AUS DER PRAXIS GEWALTBERATUNG Kontakt: 11 Marc Mildner, Lernprogrammleiter Co-Präsident Fachverband Gewaltberatung Schweiz
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