DES TEUFELS GOLDENE HAARE
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- Benjamin Maier
- vor 6 Jahren
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1 theaterboerse.de DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN STEPHAN MÜLLER DES TEUFELS GOLDENE HAARE MÄRCHEN ZUSAMMENGETRAGEN UND NACHERZÄHLT Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der: theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig, THEATERSTÜCKE UND AUTOREN IM VERLAG theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig
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3 Personen Anton der Meisterdieb einem König einer Königin einer Prinzessin dem Teufel des Teufels Großmutter einem Teufelchen einer Räuberchefin Piratin Hummel der Räubertochter Piratin Pummel der große Räuber der Piratenhauptmann der kleine Räuber ein Pirat dem Polizist Albert und dem Polizist Bruno und wer noch theaterbörse GmbH 3
4 1. Bild Im königlichen Schlafgemach IN ACH JA! Anton sagt nichts IN IN IN IN IN Die Königin und der König schlafen schon von dem Zeitpunkt auf der Bühne, wo die Zuschauer den Saal betreten. Zu Beginn der Veranstaltung wird die Eröffnungsmelodie eingespielt und das Saallicht geht aus. Die Bühne ist im halbdunkeln, es ist Nacht. Anton, der Meisterdieb, schleicht durch den Saal auf die Bühne und untersucht das königliche Schlafgemach. Schaut auch der Königin und dem König direkt ins Gesicht. Irgendwann wacht der König auf; setzt seine Perücke auf und geht synchron hinter Anton her. Als sich Anton plötzlich umdreht, fällt der König um und Anton sitzt auf seinem Bauch. schreit Wachen! Wachen! die Königin wacht auf und sitzt schreiend im Bett; Anton hält sich die Ohren zu und der König schreit noch lauter Wachen! Wachen! hört plötzlich auf zu schreien Wir haben doch gar keine Wachen! plötzlich dreht sich der König und sitzt bei Anton auf dem Bauch Wer bist du und was willst du? hysterisch Ein ganz gewöhnlicher Einbrecher! Wirf ihn sofort in den Kerker! fängt an zu lachen Ein Einbrecher! Ein Dieb! Alle unsere Untertanen wissen, dass bei uns nichts zu holen ist. Das wir bettelarm sind! überzeugt Stimmt! He, warum antwortest du nicht? zur Königin Ob er taub ist? zu den Zuschauern Ob er stumm ist? Vielleicht ist er von einem anderen Stern? schaut Anton genau ins Gesicht Ne, von einem anderen Stern ist er nicht! Er kommt aus einem anderen Land! Und spricht nicht unsere Sprache! Tü goworitsch po russki? Pause Polewu franzäs? Pause Ju spiek inglisch? plötzlich dreht sich Anton und sitzt wieder auf dem König Majestät sind sehr sprachbegabt! Gestatten, Anton, der Meisterdieb! die Königin fängt wieder hysterisch an zu schreien Schreit noch lauter Ruhe! (und die Königin verstummt plötzlich, ebenso plötzlich sitzt wieder der König auf Antons Bauch) Anton, der Meisterdieb! Pause Bei uns gibt es weder Gold noch Diamanten! Bei uns gibt es nichts! Selbst in der Speisekammer wirst du nichts finden. Pause ruft Schatzi! Ich hab da eine Idee! steigt aus dem Bett und geht zum König Wenn er wirklich ein Meisterdieb ist flüstert weiter ins Ohr Das ist eine ausgezeichnete Idee, Schatzi! Pause Höre, Meisterdieb! Du hast die Wahl, entweder dein Leben im Kerker zu beenden! Dort wirst du erbarmungslos verhungern! Oder du beweist deine Kunst! schiebt plötzlich den König vom Bauch, der liegt auf dem Rücken und wird umständlich von der Königin hochgezogen bis beide dann auf den Knien ruhend an der Bühnenkante sind, Anton steht im Saal vor der Bühne und schaut den beiden ins Gesicht Kein Problem! Was soll ich euch stehlen? Die Kronjuwelen der britischen Königin oder den Zarenschatz aus St.Petersburg? staunt Das kannst du? Vielleicht ist er aber auch nur ein Betrüger! Ich bin kein Betrüger! Ich bin ein ehrlicher Dieb! theaterbörse GmbH 4
5 IN IN IN IN IN IN IN IN IN Ein ehrlicher Dieb? Was ist das denn! Ein Dieb ist ein Dieb! Gnädige Frau Königin! Kein Dieb! Ich bin Anton der Meisterdieb. Und alles was ich durch meine Kunst in meine Taschen bringe, das verteile ich auch wieder unter den armen Leuten. Da bist du bei uns richtig! Wir sind die armen Leute! Und da wir in großer Not, sind kannst du uns helfen. Und als Lohn winkt das halbe Königreich und eine schöne Königstochter!König und Königin schauen sich abrupt an, stehen auf und setzten sich auf die Bettkante Pause Darüber werden wir noch reden! Aber zuerst musst du deine Kunst beweisen indem du heute Nacht, wenn mein Schatzi schläft, das Betttuch, auf dem sie träumt, entwendest! Und, und, und das allerletzte Schmuckstück, was wir besitzen, diesen Ring von meinem Finger! Wenn du es nicht schaffst, bis die Sonne aufgeht, kommst du in den Kerker! Darüber werden wir noch reden! Pause Und noch was, Meisterdieb! Sobald wir dich leibhaftig sehen, mache ich von meinem königlichen Recht gebrauch und erschieße dich mit meinem Schießgewehr! Ihr wollt mich ermorden? Nein, nur ein bisschen tot machen! Und außerdem ist es egal, ob du im Kerker verhungerst oder gleich der Welt ade sagst! geht auf die Bühne ans Bett und nimmt den Ring Ein schöner Ring, Frau Königin. Aber er ist nicht echt. Nur eine Imitation. die Königin schaut den Ring entsetzt an Ein halbes Königreich wollte ich schon immer haben! Der Handel gilt! verbeugt sich Ich wünsche eine unterhaltsame Nacht, Frau Königin, Herr König! geht ab befiehlt Wachen, begleitet den Dieb hinaus und bewacht das Schloss heute doppelt gut! Kein Lebewesen darf das Schloss betreten! Wo sind die Wachen? Da und da! Aha. Na dann mal los. gibt Befehle Achtung! Stillgestanden! Die Augen links und Abmarsch und links, zwo, drei, vier und links, zwo Waren da wirklich Wachen? zuckt mit den Schultern Vielleicht! Der wird sich jetzt aus dem Staub machen. Das glaube ich nicht, Schatzi. Wenn er die Aufgabe löst, dann können wir ja die Prinzessin, unsere Tochter ja, ja! Und natürlich auch uns vor dem grässlichen schreit ich will es nicht hören! Ja, ja, Schatzi! Wo ist mein Schießgewehr? Ah, da ist es ja. Leg dich jetzt auf das Betttuch und mach dich so dick du kannst! Ich bin nicht dick! Ja, ja, Schatzi. Und halte den Ring gut fest. Ich lege mich jetzt auf die Lauer! Und ich? theaterbörse GmbH 5
6 DICK MACHEN! IN IN IN IN NEIN, NEIN, NEIN! IN IN IN IN WIRKLICH? IN IN IN IN es tritt Ruhe ein, nach einer Weile Hörst du was Schatzi? Nur dich, Schatzi! Sei leise, ich muss lauschen! man hört einen Uhu rufen und von weitem ein Tor quietschen und dann Schritte Jetzt kommt er! Leise Schatzi, den werde ich wohl erschießen müssen, sobald er sich zeigt! Der kennt die Spielregeln und außerdem geschieht ihm das recht. Hast du gar kein Mitleid? majestätisch Wer bin ich denn! Eine Dicke, die das Betttuch beschwert! Ich bin nicht dick! Ruhe! nach einer Weile sieht man, wie sich Anton im Hintergrund an einem Fenster zeigt, der König schießt mit einem lauten Knall und im Hintergrund hört man jemanden schreien Jetzt hast du ihn umgebracht! Meinst du ich habe getroffen? Ich gehe lieber mal nachschauen! der König geht hinter die Kulisse und man hört ihn nur sprechen Schatzi, hier ist es so dunkel, dass man die Hand nicht vor den Augen sieht. man hört etwas poltern und dann aufschlagen Auaaaaaa! Schatzi, was ist mit dir? von draußen Ich bin nur gestolpert! Pause Ach du große Sch schade, er ist tot! Pause Schatzi, was werden die Untertanen sagen, wenn sie einen toten Mann in unserem Garten finden. Pause Soll ich den Dieb begraben? Ja, Schatzi, das ist eine königliche Idee! Schmeiss schnell eine Decke herunter, damit ich den Dieb einwickeln kann. sucht Eine Decke, eine Decke? zu sich Woher soll ich eine Decke nehmen. Das Betttuch, ja, das Betttuch kann er haben! ruft Hier, hast du Schatzi! schaut auf den Ring, nach einer Weile Schatzi, hier hast du meinen Ring. Steck diesen Ring dem Dieb an den Finger! Dann können wir immer noch sagen, er hat uns bestohlen! Das ist eine königliche Idee, Schatzi! die Königin reicht den Ring durchs Fenster, nach einer Weile kommt der König wieder auf die Bühne, an seinem Nachthemd sieht man, das er gearbeitet hat Geschafft. Es ist schon schade um den armen Burschen! Er ist selber schuld! Warum ist er ein Dieb geworden und warum so großkotzig! es wird langsam heller, es wird Tag, durch das Fenster scheint die Sonne Ein neuer Tag beginnt! der König zieht über das Nachthemd den Königsmantel, die Königin auch Vielleicht hätte uns der Meisterdieb doch vom grässlichen Teufel erlösen können? Pause Wie war doch gleich sein Name? der aus dem Publikum kommt Anton! Ganz einfach Anton! fängt hysterisch an zu schreien Ein Geist, Schatzi, sein Geist! Ich bin kein Geist! Ich bin Anton, der Meisterdieb! Ruhe! Und hier Frau Königin ist euer Betttuch! theaterbörse GmbH 6
7 IN IN IN IN IN Und wo ist mein Ring? Hier ist das billige Ding! Tatsächlich, du bist ein listiges Bürschchen! Und ich glaube du bist in der Lage flüstert mit der Königin Majestät, bin ich frei, hab ich den Handel gewonnen? Natürlich, du bist frei! Mein königliches Wort gilt! Gut! Und wollen wir jetzt über das halbe Königreich reden? Und über unsere Tochter, die liebreizende Prinzessin! Tritt näher, Anton! Alle Könige sind reich! Auch wir waren einmal reich! Nicht einmal Wachen können wir uns leisten. Geschweige einen Diener oder eine Köchin! Schatzi, klär diesen Anton endlich auf! Ich bin doch schon dabei, Schatzi! Unser einziger Reichtum ist nur noch unsere Tochter, die Prinzessin! Pause Da gibt es jemanden, der hat es sich in den Kopf gesetzt unsere Tochter zu heiraten! Jemand? stottert Und, und, und um sie zu behalten, mussten wir unsere Schatzkammer so nach und nach abgeben und jetzt sind wir bettelarm! neugierig Und wer hat die ganzen Schätze? Die hat der Teufel! entsetzt Der Teufel! Schnell Sonst hätte der Teufel unsere einzige Tochter geholt und vernascht! Ne, geheiratet und zur Frau gemacht! Das glaube ich nicht! Es gibt keinen Teufel! Ihr seid hier die Betrüger! König klingelt mit einer Glocke, setzt sich auf die Bettkante neben der Königin und alle warten gespannt, was wohl kommen werde PRINZESSIN PRINZESSIN IN PRINZESSIN IN PRINZESSIN PRINZESSIN IN kommt herein, müde und verschlafen, rothaarig und böse setzt sich erschrocken auch auf die Bettkante Oh Gott, es gibt doch einen Teufel! Was gibt es denn schon wieder mitten in der Nacht. Entschuldige, meine liebe Tochter! Es ist heller Tag, die Sonne scheint und und eine Prinzessin spricht so nicht! Was interessiert mich die Sonne und der Tag! Ich will ins Bett! Aber liebreizendes Töchterlein! Ich bin nicht liebreizend und ich will es auch nicht werden!streckt die Zunge heraus, macht Faxen und will abgehen Warte, das ist schnipst mit den Fingern Anton Anton, der Meisterdieb! Das interessiert mich auch einen Scheißdreck! Aber er glaubt nicht an den Teufel! Doch, doch, jetzt glaube ich schon daran! theaterbörse GmbH 7
8 PRINZESSIN NA UND! IN IN 2. Bild Vor dem Hauptvorhang R R HALTS MAUL! Pause, gähnt Dann soll er hingehen und mir die drei goldenen Haare von seinem Kopf holen! Aber dalli, dalli! geht ab zu den Kindern Das muss er gewesen sein, der Teufel. Pause Wenn ich die drei goldenen Haare des des des betont männlichen Teufels hole, bekomme ich als Lohn? Die Prinzessin als Frau! erschrickt Die Prinzessin als Frau? Gefällt sie dir nicht? Nun ja, hässlich ist sie nicht aber sie ist ist ist eingebildet und böse, wie der Teufel! Deshalb will er sie ja auch haben! Das will ich gern glauben. Dann bekommst du eben das halbe Königreich! Das nehme ich gern! Gebt mir euer königliches Ehrenwort! reicht die Hand Ehrenwort! Und nun gib mir dein Ehrenwort! die Königin besiegelt durch trennen der Hände den Vertrag verbeugt sich Ehrenwort! Bis bald Frau Königin, bis bald Herr König. ruft Wachen, bringt mich ans Schlosstor. Na, dann los, Achtung! Stillgestanden! Die Augen links und links, zwo, drei, vier und links, zwo, drei während der Hauptvorhang zugeht sitzen die Königin und der König staunend und betroffen auf dem Bett Links, zwo, drei, vier und links, zwo und halt! Die Augen gerade aus! Rührt euch! zu den Kindern Bei so einer missratenen Tochter müssen ja die Eltern verrückt werden. Pause Geh ich nun lieber nach rechts oder nach links? Wo gehts denn hier zur Hölle? Kinder, was meint ihr? von allen Seiten schleichen sich Räuber heran Du bist am Ziel mein Sohn! Die Hölle wirst du erleben, wenn du nicht sofort dein ganzes Geld und den Schmuck herausrückst! Aber bissel hastig. wendet die Hosentaschen um Ich habe weder Geld noch Schmuck. Ich bin arm wie eine Kirchenmaus. Noch ärmer als der König? Noch viel ärmer! verzweifelt Gibt es denn auf dieser Welt niemanden mehr, wo man etwas holen kann. Was hast du in der Ledertasche? Aber bissel hastig! leert die Tasche aus Hier hab ich nichts Wertvolles. Ein paar Stifte zum Schreiben und Papier, dieses Hemd, ein paar Putzlappen und dieses Seil. Pack den Schrott wieder ein! Aber bissel hastig! betastet Anton von oben nach unten Tatsächlich nichts! Zeig deine Hände! Auch nichts! theaterbörse GmbH 8
9 R EUCH? DANKE! Mir gefällt dein Hemd! Zieh es aus, aber bissel hastig! Anton zieht das Hemd aus Und die Hosen werden ab sofort meine! Runter damit! Anton zieht die Hosen aus und steht nur noch in Sandalen und Unterhosen da, plötzlich kommt mit lauten Pistolenschüssen die Räubertochter auf die Vorbühne Ahhh, da kommt ja mein Sonnenschein! durch Handschlag werden die Brüder begrüßet und dann die Mutter geküsst Bin wieder da, Chefin! Du sollst Mutti zu mir sagen. Hattest du einen schönen Tag? Hast du auch mal gelacht? Und was hast du feines mitgebracht? Mein Sonnenschein! Ich habe nichts lustiges gesehen, worüber man lachen könnte. Aber vom Schneider aus der Stadt habe ich diese Hosen, diese Jacke und ein schönes Hemd. zerrt aus einem Bündel prachtvolle Kleidungsstücke Und welche Beute habt ihr gemacht? Nur diesen Burschen hier! geht um Anton herum Einen Nacktfrosch! Chefin ähhh Mutti, schenkst du mir den! Dann hätte ich endlich einen Spielgefährten. Du hast doch uns als Spielgefährten! schnuppert Anton an Dieser Nacktfrosch riecht gut und ihr stinkt. die Brüder schnuppern sich an, auch gegenseitig und dann Anton Meinem Sonnenschein erfülle ich jeden Wunsch! geht zu den Brüdern, die immer noch an Anton herumschnuppern, gibt ihnen einen Stoß, dass die über die Bühne rollen Und nun zu dir Nacktfrosch. Du bist jetzt mein persönliches Eigentum. Hier zieh diese Klamotten an! Die Kleidung nehme ich gern! Aber mich bekommst du deshalb nicht! Ich bekomme alles, was ich will! Wir sind die gefährlichsten Räuber der ganzen Gegend! Und wer bist du? Ich bin Anton, der Meisterdieb. die Räuber, außer der Tochter, fangen an herzlich und lautstark zu lachen Ein Meisterdieb, dann herzlich willkommen in der Familie! Aber bissel hastig. Endlich Nachwuchs. Etwas dünn! ruft Chefin, hast du für den Neuling etwas Fettiges zu essen? Der Tisch ist schon gedeckt. Nun haut kräftig rein. alle setzten sich um ein Tuch mit viel Essen und Trinken und machen Picknick Komm Anton! Oder soll ich lieber Nacktfrosch sagen? Danke für die Einladung, aber danach muss ich sofort weiter. Weiter? Deine Reise ist hier zu Ende gegangen! Du bist ab sofort der neue Spielgefährte meiner Schwester. Du würdest doch nicht heimlich abhauen? Neee, heimlich nicht! Am besten, wir binden uns zusammen. schließt um Antons Fußgelenk und ihres eine Art Handschelle, aber mit längerem Seil So, nun kommst du wenigstens nicht auf dumme Gedanken. Schmeckt es dir? Fürstlich. Ist aus der Speisekammer vom Bürgermeister! Lasst uns auf die Beute anstoßen! schüttet Becher voll theaterbörse GmbH 9
10 NA DANN PROST! alle stoßen an und trinken fängt fürchterlich an zu husten, fast ohne Stimme Das ist ja, das ist 80%iger Schnaps! Ein edler Tropfen, nicht wahr! hustet noch immer Sehr edel! schüttet wieder Becher voll Na dann Prost! alle stoßen wieder an und trinken, nur Anton schüttet das Zeug hinter sich zur Tochter Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Sonnenschein! Sonnenschein? Das ist doch kein Mädchenname! Natürlich ist das ein Mädchenname! Wir rufen unsere Schwester Sonnenschein, weil, weil weil sie so hübsch ist! Stimmt! Und weil sie das Lachen verlernt hat! schüttet Becher voll Das Lachen kann man doch nicht verlernen! Trinken wir darauf, dass Sonnenschein bald wieder lacht. alle stoßen an und trinken, nur Anton schüttet das Zeug weg Sag mal Anton, wie kommst du in unseren Wald und welches Ziel hattest du? Ich komme vom König! Der Königin habe ich in der Nacht das Betttuch und einen Ring gestohlen! Allerdings war das nur ein königlicher Test für eine noch schwierigere Aufgabe. Du warst das! Die ganze Stadt erzählt von diesem Streich! fällt um und schnarcht Dann bist du ja wirklich ein Meister Meister Meisterdieb! fällt um und schnarcht Und nun bin ich auf dem Weg zum Teufel. Der König und die Prinzessin wünschen sich drei goldene Haare vom Kopf des Teufels. Man erzählt sich, wenn die Prinzessin die drei goldenen Haare vom Teufel hat, dann braucht sie den Teufel nicht zu heiraten. Tja, darauf muss jetzt der König verzichten! Du bist ein Geschenk meiner Chefin ähh Mutti Und ich werde dich nicht wieder hergeben! etwas lauter Aber ich muss zum Teufel, ich habe mein Wort gegeben! Pause Bitte, lass mich frei! NEIN! PROST NACKTFROSCH! selbes Zeremoniell Pause, überlegt und kratzt sich in den Haaren und dann ganz langsam und vorsichtig Und wenn ich dich zum Lachen bringe, lässt du mich dann frei? Das wäre ein Wunder. fällt um und schläft Niemand bringt mich zum lachen, auch du nicht! Na, dann lass uns einen Handel eingehen. Pause Na gut! Machen wir eine Wette, dass es dir nicht gelingt! Aber bis dahin will ich dich nie wieder betteln hören! Gib mir deine Hand drauf! reichen sich die Hand Und darauf wollen wir noch einen Schnaps trinken! stoßen an, gleiches Zeremoniell und die Tochter fällt um und schläft, Anton lauscht Alle schlafen! Kinder, wie krieg ich die Räubertochter nur zum lachen? Habt ihr eine Idee? Antwort abwarten Gut, das werde ich machen! Seid leise, damit theaterbörse GmbH 10
11 3. Bild sie nicht aufwachen! Anton beginnt die Gesichter der Räuber zu bemalen, legt sich dann auch hin, es wird dunkel und ein Hahn kräht, der Tag beginnt, alle wachen auf, sind mit sich selbst beschäftigt, strecken und dehnen sich und plötzlich beginnt die Tochter, als sie die Gesichter der Familie sieht, laut an zu lachen lacht Du hast es geschafft! Ich danke dir, dass du mich zum lachen gebracht hast! Du bist ein Wunderdoktor! böse Keiner macht solche Scherze mit mir! Deine letzte Stunde hat geschlagen! die Schwester gibt ihm einen Stoß, dass er über die Bühne rollt Komm Kleiner, lach mit mir! Oder willst du auch durch den Wald rollen? der Kleine fängt an zu lachen Jetzt müssen sich meine Brüder endlich wieder einmal waschen! Gut gemacht Nacktfrosch. schließt die Ketten auf Hier hast du deine Freiheit. Die Klamotten schenke ich dir auch! Und komm auf dem Rückweg mich besuchen! Wird gemacht! Vielen Dank für Speis und Trank und die schöne Kleidung. rennt davon, bleibt stehen, winkt noch einmal und verschwindet Eigentlich schade, ich hätte den Nacktfrosch behalten sollen. Kommt Kinder, lasst uns neue Beute machen! Ich muss erst zum Fluss und mich waschen! Ich auch! Und dann mein Sonnenschein besorgen wir dir wieder einen Nacktfrosch! Aber wieder so einen lustigen Spaßvogel! gehen ab theaterbörse GmbH 11
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