Weltreisende Güter. Transportwege des (Lebensmittel-)Handels. Theorie, Trends, Politikoptionen. DDI Stephan Lutter
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- Gerhard Dittmar
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1 Regionale Küche - Nachhaltige Küche Schloß Sitzenberg, Weltreisende Güter Transportwege des (Lebensmittel-)Handels Theorie, Trends, Politikoptionen DDI Stephan Lutter
2 Gliederung Welthandel und Ressourcenverbrauch Import- und Exportstatistiken Transportmittel und ihre Emissionen Lebensmittel und ihre Rucksäcke Schlussfolgerungen 2
3 Theoretische Ansätze Befürworter des zunehmenden internationalen Handels Handel fördert Wirtschaftswachstum erhöht die Steuereinnahmen des Staates damit Geld für Umweltschutz Handel fördert die Umwandlung in Richtung Dienstleistungsgesellschaften und den Transfer von umweltschonender Technologie und Produkten (von Industrie-in Entwicklungsländer ) Mögliche ungleiche Belastung durch Umweltkosten wird durch ökonomische Gewinne überkompensiert 3
4 Theoretische Ansätze Kritiker des zunehmenden internationalen Handels Gefahr des Absenken von Umwelt-und Sozialstandards auch in den Industrieländern ( race to the bottom ) Wachstumseffekt überkompensiert andere positive Effekte Ökonomische Gewinne können irreversible Umweltschäden nicht ausgleichen (z.b. Abholzung des Regenwaldes) Globale Nachfrage nach lokalen Ressourcen: Aufhebung regionaler / nationaler Konsumgrenzen 4
5 Globale Ressourcenextraktion steigt stetig an Milliarden Tonnen Fossile Energieträger Metalle Industrie- und Baumineralien Biomasse Quelle: Giljum et al
6 Globale Tragfähigkeit bereits überschritten Quelle: WWF et al.,
7 Handel wächst schneller als Produktion Jährliche Wachstumsrate: Handel Jährliche Wachstumsrate: Produktion Quelle: WTO,
8 Exponentiell wachsende Handelsströme Quelle: WTO,
9 Massenproduktion im globalen Süden für Export Beispiel Export-Volumen landwirtschaftlicher Produkte in Brasilien Mio US$ Quelle: FAO,
10 Gliederung Welthandel und Ressourcenverbrauch Import- und Exportstatistiken Transportmittel und ihre Emissionen Lebensmittel und ihre Rucksäcke Schlussfolgerungen 10
11 Entwicklung des heimischen Handels Quelle: Statistik Austria,
12 Entwicklung des heimischen Lebensmittel-Handels Quelle: Statistik Austria,
13 Substitution heimischen Abbaus durch Importe Beispiel Metalle EU-15 Quelle: EEA, 2005 More than ever, Europe needs to import to export. (Europäische Kommission, 2006) 13
14 Gliederung Welthandel und Ressourcenverbrauch Import- und Exportstatistiken Transportmittel und ihre Emissionen Lebensmittel und ihre Rucksäcke Schlussfolgerungen 14
15 Emissionen einzelner Transportmittel Quelle: EUROSTAT (2003), Ecoinvent (2007), UBA (2006) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 15
16 Steigende Emissionen durch Transporte Beispiel Treibhausgasemissionen EU-15 Quelle: EEA,
17 Treibhausgas-Emissionen des EEA-Transports Quelle: EEA (2006) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 17
18 Gütertransport in Österreich Güterverkehr aller Verkehrsträger nach Verkehrsbereichen im Jahr t Mio. tkm Quelle: Statistik Austria (2007) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 18
19 Gütertransport in Österreich Transportaufkommen wichtiger Verkehrsträger nach NST/R-Gütergruppen im Jahr 2005 Quelle: Statistik Austria (2007) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 19
20 Transport österreichischer Lebensmittel Transport land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse, lebender Tiere und anderer Nahrungs- und Futtermittel im Jahr 2005 Quelle: Statistik Austria (2007) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 20
21 Emissionen des Lebensmittel-Transports in Österreich Quelle: Statistik Austria (2007) Stephan Stephan Lutter Lutter Regionale Küche - nachhaltige Küche 21
22 Gliederung Welthandel und Ressourcenverbrauch Import- und Exportstatistiken Transportmittel und ihre Emissionen Lebensmittel und ihre Rucksäcke Schlussfolgerungen 22
23 Das Konzept der ökologischen Rucksäcke Ökologische Rucksäcke zeigen Umweltauswirkungen entlang der gesamten Produktionskette internationale Verantwortung Verschiedene Kategorien: Emissionen, Wasser, Land, Material, Energie 23
24 Beispiel: CO2 Rucksack des Transports Wie viel CO 2 emittiert ein Lebensmittel beim Transport in den Supermarkt? Vergleiche ausländischer mit heimischen Produkten Quelle: Der Standard, nach Berechnungen von SERI,
25 Beispiel: CO2 Rucksack des Transports Unterschied Ausland-Österreich: Je nach Ursprungsland liegt der Unterschied zwischen den CO 2 -Emissionen bei einem Faktor Je regionaler ein Produkt hergestellt wird, desto geringer sind die transportbedingten CO2 Emissionen und desto besser ist die Ökobilanz des Transports zu bewerten. Modal Split: Der Transport mit dem Flugzeug ist bei weitem am energie-und emissionsintensivsten und aus Klimasicht am negativsten zu bewerten. Auslastung der Transportmittel:CO 2 -Emissionen steigen bei nur 50%iger Auslastung von LKWs um 60% gegenüber einer Vollauslastung. 25
26 Wasser-Rucksack Virtuelles Wasser Das Konzept: Entwickelt in den 1980ern im Mittleren Osten Aufgegriffen in den späten 1990ern von T. Allan Wasser, das für die Herstellung eines (Lebensmittel-)Produktes benötigt wird Importiertes virtuelles Wasser = Wasser-Ressource 26
27 Water rucksack Virtual Water 27
28 Wasser-Rucksack Virtuelles Wasser Diskussionspunkte: Wasser-arme Länder: Import Wasser-intensiver Güter, Wasser sparen Wasser-reiche Länder: Nutzung des Marktvorteils Ernährungs-Sicherheit, -Eigenständigkeit Umweltbelastung Armut, Beschäftigung, Kultur 28
29 Beispiel: Rucksack-Studie Sozio-ökonomisch Ökologisch Sozial Ernährungssicherung, -eigenständigkeit Wasserentnahme, -verschmutzung Beschäftigung, Armut, Kultur Paprika Rucksack per kg [m³/t]=[l/kg] Wasserreserve pro EW [l/ew*tag] Erdäpfel Rucksack per kg [m³/t]=[l/kg] Wasserreserve pro EW [l/ew*tag] Erdbeeren Rucksack per kg [m³/t]=[l/kg] Wasserreserve pro EW [l/ew*tag] Österr. Israel 91,6 60, Österr. Marokko 118, ,791 Österr. Spanien 240,9 189,
30 Gliederung Welthandel und Ressourcenverbrauch Import- und Exportstatistiken Transportmittel und ihre Emissionen Lebensmittel und ihre Rucksäcke Schlussfolgerungen 30
31 Prinzipien für einen nachhaltigen Handel Handel und Globalisierung kann den Wohlstand fördern, wenn Rahmenbedingungen stimmen Freihandel wird der mehrdimensionalen Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung nicht gerecht Wachstum als eines von mehreren Zielen Verteilungsfragezentral: Verringerung der Ungleichheit als vorrangiges Prinzip (ökonomisch, ökologisch, sozial): WTO tendenzielle Verstärkung von Ungleichheiten, Reformbedarf (demokratisch, transparent, neue Ziele) Nachhaltiger Handel: Förderung der Lebenschancen der marginalisierten Teile der Bevölkerung & Sicherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen 31
32 Ziele und Maßnahmen in der EU 1. Absolute Reduktion der Ressourcennutzung, v.a. im Norden Ausschöpfung von Effizienzpotentialen Anreize durch politische Instrumente (Steuern, Subventionsumbau) Förderung von öko-effizienten Exporten (Technologien, Produkte) Lebensstilfragen/Konsum/Glück 2. Gerechtes internationales Zollsystem Gleichwertiger Marktzugang für südliche Länder Gleichzeitig Standards für nachhaltige Produktion 3. Weiterer Schuldenerlass für ärmsten Länder 4. Förderung der Diversifizierung der Wirtschaftsstrukturen 32
33 Persönliche Ziele und Maßnahmen Regionale Lebensmittelprodukte haben meisteine kürzere Reise hinter sich. Auch saisonale Lebensmittel haben ihren Reiz Je weiter gereist das Lebensmittelprodukt desto schwerersein CO 2 -Rucksack. Die Lebensmittelproduktion in ariden Gebieten kann die dortige Wasserknappheit verschärfen. 33
34 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Mehr Information:
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