IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Kärnten, Bahnhofplaz 3, 9021
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- Artur Junge
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1 Ausstellungskatalog Klagenfurt, Juli 2014
2 IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Kärnten, Bahnhofplaz 3, 9021 Klagenfurt. Gesamtkoordination und Projektleitung: Mag. Heinz Stefan Pichler - AK-Bildungsabteilung. Die Ausstellung basiert im Wesentlichen auf einer von den Dolomitenfreunden (Gabriele Schaumann, Karin Schmid) kuratierten Sonderausstellung mit dem Titel Frauen im Krieg aus dem Jahr 2011, und wurde inhaltlich von den wissenschaftlichen Beratern Mag. a Anna Benedikt MA und Univ.-Ass. Mag. Florian Kerschbaumer um weitere Aspekte ergänzt. Kooperationspartner: Frauenreferat des Landes Kärnten, Institut für die Geschichte der Kärntner Arbeiterbewegung. Fotos: Alle nicht angeführten Abbildungen wurden aus lizenzfreien Quellen übernommen. Gesamtproduktion: ilab crossmedia, Klagenfurt, Juli
3 Vorwort Der Beginn des Ersten Weltkrieges, der Urkatastro phe des 20. Jahrhunderts, jährt sich im heurigen Jahr zum einhundertsten Mal. Die Arbeiterkammer Kärnten, das Frauenreferat des Landes Kärnten und das Institut für die Geschichte der Kärntner Arbeiterbewegung nähern sich den Ereignissen vor einhundert Jahren mit einer mehrwöchigen Ausstellung unter dem Titel: Frauen im Ersten Weltkrieg. Die Schau rückt die Bedeutung von Frauen im Kriegsalltag in den Mittelpunkt und dokumentiert deren Schwierigkeiten und Problemfelder. Ihre Leistungen, etwa im Sanitätsdienst, der Spionage oder der Industrie finden dabei ebenso Berücksichtigung, wie ihr Kampf für Frieden, politische Partizipation und Rechte der Frauen, unter schwierigsten politischen Rahmenbedingungen. Persönlichkeiten wie Marianne Hainisch, oder die Klagenfurter Tabakarbeiterin Marie Tusch stehen stellvertretend für eine Generation von Frauen, die mit ihrem Engagement Grundlagen schufen, die heute als Eckpfeiler der demokratischen Gesellschaftsordnung angesehen werden können. Die Errungenschaften jener Protagonistinnen gilt es weiterhin aufrecht zu erhalten und dabei stets im Blick zu behalten, dass es nach wie vor auf vielen Gebieten (Beschäftigung, Einkommen, Bildung u.v.m.) eine real existierende Schieflage zwischen Männern und Frauen gibt. Die Arbeiterkammer Kärnten und das Frauenreferat des Landes Kärnten werden sich daher, dem Vermächtnis jener Generation von engagierten Frauen Rechnung tragend, auch in Zukunft dafür einsetzen, Diskrepanzen in diesem Bereich aufzuzeigen. Der vorliegende Ausstellungskatalog und die in der Arbeiterkammer Klagenfurt gezeigte Ausstellung Frauen im Ersten Weltkrieg leisten, in einer Rückschau auf historische Entwicklungsstränge, einen wertvollen Beitrag dazu. AK Präsident Günther Goach LHStv. in Dr. in Beate Prettner Büro LHStv. Prettner AK / Jagoutz Günther Goach Präsident der Arbeiterkammer Kärnten LHStv. in Dr. in Beate Prettner Frauenreferentin des Landes Kärnten 3
4 Einleitung Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein? Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich? Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte untergegangen war. Weinte sonst niemand? Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer siegte außer ihm? Jede Seite ein Sieg. Wer kochte den Siegesschmaus? Alle zehn Jahre ein großer Mann. Wer bezahlte die Spesen? So viele Berichte, So viele Fragen. Diese kritischen Fragen stellt ein lesender Arbeiter im bekannten Gedicht von Berthold Brecht, das uns eindringlich daran erinnert, dass die Geschichte eben nicht nur von großen Männern geprägt und auch geschrieben wurde. Dies gilt insbesondere für den Krieg, wo neben all den Zahlen, Fakten und Daten zu oft auf die Millionen Einzelschicksale vergessen wird. Damit sind nicht nur unzählige Soldaten gemeint, sondern auch die Daheimgebliebenen Frauen, Kinder und Wehrdienstuntaugliche. Den Blick eben auf einen Aspekt dieser Schicksale zu lenken und somit unser Wissen über den Ersten Weltkrieg um eine wichtige Perspektive zu erweitern, ist Ziel der Ausstellung Frauen im Ersten Weltkrieg. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, werden unterschiedliche Aufgabengebiete von Frauen während des Ersten Weltkrieges exemplarisch vorgestellt. Als Arbeiterinnen für die Rüstungsindustrie, als Krankenschwestern an vorderster Front oder aber als Familienernährerinnen eine Herkulesaufgabe in diesen entbehrungsreichen Zeiten. Große Teile der Ausstellung wurden bereits 2011 von Gabriele Schaumann und Karin Schmid konzipiert und im Rahmen der Ausstellung Frauen im Krieg gezeigt. Anlässlich des Gedenkjahres 1914/2014 wurde die Arbeit um zwei Schwerpunkte ergänzt, die in den letzten Jahren vermehrt das Interesse der Forschung geweckt haben: Einerseits werden verstärkt regionale Aspekte beleuchtet, die das Leben der Frauen in Kärnten im Kontext der Arbeiterinnenbewegung herausstreichen, und anderseits werfen wir auch einen Blick auf die internationale Bühne. Denn trotz der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Staaten fanden sich immer wieder mutige Frauen, die sich für den grenzüberschreitenden Frieden einsetzten. Perspektiven erweitern, Unbekanntes zu Tage fördern und neues Wissen vermitteln sind die eine Seite gleichzeitig möchte die Ausstellung aber auch einen Beitrag zu einer kritischen Erinnerungskultur des Ersten Weltkrieges leisten. Denn wie sagte schon die österreichische Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner: Nicht unserer Vorväter wollen wir trachten, uns würdig zu zeigen nein: unserer Enkelkinder! 4 Mag. a Anna Benedikt MA Univ.-Ass. Mag. Florian Kerschbaumer
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20 Wie zahlreiche geschichtswissenschaftliche Publikationen der letzten Jahre eindrucksvoll belegt haben, hatten Frauen während des Ersten Weltkrieges in allen beteiligten Staaten Schlüsselrollen inne: Die Palette reichte von der Übernahme der durch die Einberufung der Männer freigewordenen Arbeitsplätze, bis hin zur Versorgung der Daheimgebliebenen. Es ist unumstritten, dass das Leben der Frauen maßgeblich durch den Ausbruch des Krieges beeinflusst wurde. Dies durch einen profunden Überblick über die vielfältigen Aktivitäten von Frauen während des Ersten Weltkrieges deutlich zu machen, ist Ziel der Ausstellung Frauen im Ersten Weltkrieg, einer Veranstaltung der Arbeiterkammer Kärnten, des Frauenreferates des Landes Kärnten und des Institutes für die Geschichte der Kärntner Arbeiterbewegung. Anlässlich des Gedenkjahres 1914/2014 wurde die für das Jahr 2011 konzipierte Ausstellung um zwei Themenschwerpunkte ergänzt, die einerseits eine Auswahl an Tätigkeiten der Kärntner Arbeiterinnenbewegung während des Ersten Weltkrieges behandeln, andererseits das internationale Engagement für den Frieden innerhalb der Frauenbewegung thematisieren.
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