Ich zeige, was mir wichtig ist.

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1 Ich zeige, was mir wichtig ist. Bedeutungsperspektive / Glasmalerei Jahrgangsstufe 7 Stand: Lernbereich Zeitrahmen Material LB1 und LB2 ca. 6 Unterrichtsstunden Unterrichtsmaterial: Materialtisch mit Gegenständen aus dem Leben der Schüler (z. B. Kopfhörer, Ball, CD, Stift, Mütze, Nagellack, ) Notizzettel (als PDF beigefügt) Arbeitsblatt (als PDF beigefügt) Arbeitsmaterial: Kleber schwarze Buntstifte Selbstklebefolie, Fensterfarben (schwarz, romanische Symbolfarben) Wattestäbchen, Papierservietten Hinweise zum Unterricht Diese Unterrichtseinheit verbindet theoretisches Wissen mit praktischem Tun. Vorab sollten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Farbverwendung der Romanik erhalten. Diese verliert häufig ihren eigentlichen Darstellungswert und wird dafür symbolisch verwendet. Für die praktische Arbeit stehen den Schülern deshalb nur Farben zur Verfügung, die in der Romanik ebenfalls eine bedeutsame Rolle gespielt haben. Außerdem haben sich die Schüler mit der romanischen Skulptur und deren Aufbau auseinandergesetzt, indem sie erst wichtige Merkmale, wie Frontalität oder symmetrische Darstellung, von dieser herausgearbeitet haben. Anschließend setzen sich die Jugendlichen fotografisch mit dem Thema auseinander und übernehmen erst die Rolle einer romanischen Skulptur, um davon ausgehend über die Darstellung des eigenen Ausdrucks einen, in die heutige Zeit übertragbaren Bildtypus zu finden. Anhand dieser Vorkenntnisse sind die Schülerinnen und Schüler hinreichend auf das Thema der praktischen Arbeit vorbereitet und können ein Glasfenster unter Verwendung romanischer Farbsymbolik und mithilfe ihrer angefertigten Fotografien gestalten. [Es existiert bereits eine Unterrichtssequenz im LIS zur Farbsymbolik der romanischen Malerei, die hierfür herangezogen werden kann.] Seite 1 von 9

2 Unterrichtsverlauf Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Einstieg Erarbeitung 1 Erarbeitung 2 / Sicherung S suchen sich je einen Gegenstand, den sie spontan mit ihrem Leben in Verbindung bringen, vom Materialtisch aus. L fordert S auf, den Grund ihrer Entscheidung zu verbalisieren und fasst die S-Antworten stichpunktartig an der Tafel zusammen. Die S-Antworten zeigen, dass die Gegenstände aufgrund einer individuellen Bedeutsamkeit ausgewählt wurden. L visualisiert das Wort Bedeutung an der Tafel. S erhalten einen Notizzettel. Dabei sollen sie sich in die Situation eines Malers versetzen und überlegen, wie dieser realisieren kann, dass für ihn etwas Bedeutung hat. L präsentiert Bilder aus der Romanik, die sich des Gestaltungsprinzips der Bedeutungsperspektive bedienen. S erkennen, dass in der Romanik die Bedeutung eines Bildinhaltes über die unterschiedlichen Größenverhältnisse dargestellt wurde. L heftet die gesamte Überschrift an die Tafel und nennt dadurch das Thema der Stunde: Bedeutungsperspektive in der Kunst. S erhalten das Arbeitsblatt und kleben dort den Notizzettel ein. Anschließend erledigen sie Aufgabe 2. S äußern ihre Meinungen. L dokumentiert S-Äußerungen zu Aufgabe 2 und gibt S Zeit, ihre Lösungen abzugleichen. Abschließend sollen S einen Merksatz zur Bedeutungsperspektive formulieren, den L visualisiert und somit sichert. L leitet zum praktischen Arbeiten über. Der Impuls aktiviert das Vorwissen der S. Ausgehend von der Fotografie des Ss stellt L das praktische Thema vor: Ich zeige, was mir wichtig ist! Seite 2 von 9 Materialtisch mit Gegenständen UG, Tafel Tafel Notizzettel (als PDF angefügt), PA Abbildungen aus der Romanik, L- Tätigkeit UG L-Tätigkeit AB (als PDF beigefügt), EA, Kleber UG L-Tätigkeit Tafel / Dokumentenkamera Fotografie eines Ss aus der Vorstunde

3 Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Erarbeitung 3 Erarbeitung/ Praktische Phase I EA, schwarze Buntstifte Zwischenbesprechung L präsentiert S drei Fensterarbeiten, auf denen in unterschiedlicher Deutlichkeit die Bedeutungsperspektive verwirklicht wurde. S sollen begründen, in welchem Fensterbild die Bedeutungsperspektive am besten umgesetzt ist. L notiert die S-Antworten und legt anhand dieser die ersten beiden Kriterien fest: Gegenstand groß darstellen Gegenstand ins Bild einbauen S erhalten ihre Fotografien in Form einer Kopie auf DIN A 3 (Anmerkung: Foto im DIN A 4 Format mittig platziert, sodass noch genug Platz für das Einzeichnen des Gegenstandes zur Verfügung steht). S zeichnen ihren Gegenstand gemäß den erarbeiteten Kriterien in die Fotografie ein. L leistet während dieser Zeit Individualbetreuung. Einzelne Bildbeispiele werden über die Dokumentenkamera oder eine Präsentationswand gezeigt und kritisch beurteilt. L appelliert an jeden S, den eigenen Entwurf anhand der vorgegebenen Kriterien auf die Bedeutungsperspektive hin zu überprüfen. L-Tätigkeit, Folienpräsentation (als PDF beigefügt) UG L-Tätigkeit, LV, Tafel oder Fenster (passend zum Thema - mit Kreidestift) Fotografien der S (Vorstunde!) L-Tätigkeit Dokumentenkamera / Präsentationswand, UG LV Seite 3 von 9

4 Phase Inhalt / Arbeitsauftrag Methode / Medien Erarbeitung 4 Praktische Phase 2 Besprechung (sollte immer wieder stattfinden) L zeigt seinen Entwurf auf Folie und erklärt daran das Aufmalen der Konturlinie: Aufkleben der Folie (in PA!); Übertragen der Umrisslinien sowie der wichtigsten Binnenlinien; L weist an dieser Stelle S auf Besonderheiten im Umgang mit der Fensterfarbe hin: Farbflasche vor Gebrauch schütteln und auf der Folie ausprobieren, um die Eigenschaft der Farbe zu testen; Linien sollten nicht zu dünn gezogen werden; Handballen nicht auf dem Blatt auflegen, um ein Verwischen der Farbe zu vermeiden ( Wattestäbchen, Papierservietten); L nennt das dritte Kriterium: Sauberkeit Außerdem demonstriert L an dieser Stelle das Bemalen der einzelnen Flächen und weist auf die romanische Farbauswahl. S helfen sich gegenseitig beim Anbringen der Folie. S übertragen die Umrisslinien sowie wichtige Binnenlinien ihres Entwurfes auf die Folie. S beginnen, den Gegenstand, den sie bedeutungsperspektivisch dargestellt haben, malerisch zu gestalten. L leistet während dieser Zeit Individualbetreuung. Über einen Galerielauf suchen sich S eine Arbeit aus, bei der sie die Aufgabenstellung besonders gut bzw. verbesserungswürdig finden. Anschließend werden einzelne, von S ausgewählte Arbeiten besprochen und kritisch beurteilt. Lehrerdemonstration, Folie, OHP / Dokumentenkamera, schwarzer Konturfarbe Lehrerdemonstration, Fensterfarbe PA, Selbstklebefolie EA, schwarze Konturfarbe, Wattestäbchen, Papierservietten, Fensterfarben L-Tätigkeit Galerielauf, Arbeiten der Schüler SV / UG Seite 4 von 9

5 Kriterien der Bewertung Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Überzeugende Gestaltungsweise: Bedeutungsperspektivische Darstellung des Gegenstandes Integration des Gegenstandes in der Fotografie Verwendung romanischer Farbsymbolik Gestaltung des Hintergrundes in Form eines Glasfensters Sauberkeit Arbeitsweise (selbstständig, sicher, Mitschüler unterstützend, ) Kompetenzorientierte Arbeitsaufträge (Formulierungsvorschläge) Lasse dich von einem Gegenstand finden, der in deinem Leben eine Rolle spielt. Erläutere den Grund des von dir ausgewählten Gegenstandes. Erfasse gemeinsam mit deinem Banknachbarn Möglichkeiten für einen Maler, Bedeutung darzustellen. Notiere die Ergebnisse. Beschreibe die Darstellung von Bedeutung in romanischen Abbildungen. Beschreibe den Bildinhalt der Glasmalerei Thronender, heiliger Kaiser und notiere deine Beobachtungen stichpunktartig. Erkläre den Unterschied in der Größendarstellung der Personen. Formuliere einen Merksatz zur Bedeutungsperspektive und notiere diesen auf dem Arbeitsblatt. Zeichne den von dir ausgewählten Gegenstand möglichst groß in die Fotografie ein. Achte darauf, dass dieser im Bild integriert ist. Setze in deinem Entwurf die Bedeutungsperspektive um. Klebe die Folie in Partnerarbeit auf deinen Entwurf auf. Male Kontur- und Binnenlinien mit der schwarzen Konturenfarbe nach. Bediene dich bei der farbigen Gestaltung der Flächen der romanischen Farbsymbolik. Seite 5 von 9

6 Prozessbezogene Kompetenzen der Aufgabe Prozessbezogene Kompetenzen wahrnehmen imaginieren analysieren deuten werten Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler... nehmen ihre Lebenswelt (Gegenstand, der ihnen wichtig ist) bewusst und differenziert unter ästhetischen Gesichtspunkten wahr. erkennen über die Auswahl des persönlichen Gegenstandes, wie die Imaginationskraft Gestaltungsvorhaben zum eigenen Leben beeinflussen und bereichern kann. untersuchen in romanischen Glasmalereien den Aspekt der Bedeutungsperspektive sowie der Farbsymbolik. deuten romanische Glasmalereien im Hinblick auf die Bedeutungsperspektive. bewerten die eigene künstlerische Arbeit in Hinblick auf die Kriterien der Bedeutungsperspektive und Farbsymbolik. gestalten/entwerfen gestalten eine bedeutungsperspektivische Glasmalerei und erzielen eine gewünschte Bildwirkung. Durch genaues Beobachten, Erfassen und Beschreiben stellen sie einfache Objekte wirklichkeitsgetreu dar. durch Bilder kommunizieren begreifen das Bild anhand der zu gestaltenden Malerei als Mittel der Kommunikation. Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Farbe anhand grundlegender Fachbegriffe als ein differenziertes System von Farbtönen und Farbwirkungen und setzen Farben in eigenen bildnerischen Vorhaben überlegt ein, um beim Betrachter bewusst Wirkungen zu erzielen. [LB1] nutzen ihre Kenntnisse über die Form von Objekten und deren Anordnung im Raum, um so zu einer wirklichkeitsnahen Darstellung zu gelangen. [LB1] wenden einfache Kompositionsprinzipien an, um Objekte bildwirksam anzuordnen. [LB1] beschreiben und vergleichen wertschätzend mithilfe von Fachbegriffen eigene und fremde bildnerische Arbeiten in Bezug auf Bildidee und gestalterische Vorhaben. [LB1] erfassen Zusammenhänge zwischen Gestaltungselementen (Kompositionsprinzipien, Formen und Farben) und Bildaussage beim Betrachten typischer Bildwerke des Mittelalters (Buch-, Tafel- oder Wandmalerei) und anderer Epochen. Sie verstehen dabei die Funktion (z. B. religiös) und die Wirkung auf den Betrachter. [LB2] Seite 6 von 9

7 Inhalt Gegenstand: besondere Ereignisse, Persönliches (z. B. Freizeiterlebnisse, Lebenskreis, Ideen, Wünsche, Träume), wirklichkeitsnahe Darstellung von einfachen Objekten, der Oberfläche und der Farbgebung Gestaltungselemente und -prinzipien: wirklichkeitsnahes Abbilden: Form, Proportionen, Modellierung nach Licht und Schatten, Stofflichkeit Komposition: z. B. Gruppierung, Streuung, Symmetrie/Asymmetrie Farbe: Farbkreis (Primär-, Sekundär-, Tertiärfarben), Farbintensität, Farbe-an-sich-Kontrast, Hell-Dunkel-Kontrast, Kalt-Warm-Kontrast, Qualitätskontrast, Komplementärkontrast, Farbauftrag (deckend, lasierend), Tonwertabstufungen Form: Struktur, Textur, Schraffur, Formlinie Raum: Größenkontrast, Überschneidung, Staffelung, Parallelperspektive Techniken und Verfahren: Malerei (differenzierte Farbmischungen, deckender und lasierender Farbauftrag) Grafik (Skizze, Studie, Zeichnung), Druckgrafik (z. B. Linolschnitt als Schwarz- oder Weißlinienschnitt) Werkzeuge und Materialien: Farben (z. B. Gouche oder Acryl), Pinsel oder selbst gebaute Malwerkzeuge, verschiedene Malgründe (z. B. auf farbigem Grund, Karton, Holz), Stifte (z. B. Farb-, Blei- und Faserstifte, Kugelschreiber), Kohle und Kreiden (z. B. Ölpastell- oder Pastellkreide), Feder und Tusche, Druckmaterialien (z. B. Linolschneider, Druckplatte, Druckwalzen, Linoldruckfarbe) Differenzierung/Transfer/Übung Alternative Bearbeitung: Alternativ kann die Aufgabe auch mit anderen Farben malerisch umgesetzt werden, beispielsweise mit Acrylfarben. Dennoch ergibt sich gerade aus der Umsetzung mit den Glasfarben ein direkter Bezug zur Art der Darstellung in der Romanik und stellt zudem für die Schülerinnen und Schüler eine neue Erfahrung im Umgang mit Farben dar. Differenzierungsmöglichkeiten: Schülerinnen und Schüler, die ein rasches Arbeitstempo besitzen, können eine weitere, kleine Glasmalerei gestalten, z. B. ein Rosettenfenster. Literaturhinweise/Quellenangaben Abbildungen der Schülerarbeiten/ Illustrationen in der Aufgabe und im Arbeitsblatt: ISB-Arbeitskreis Seite 7 von 9

8 Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler Seite 8 von 9

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