Identität dynamisch und mehrdimensional
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- Sofie Schmitt
- vor 6 Jahren
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1 Identität dynamisch und mehrdimensional Die Changetagung: Identität in der modernen Arbeitswelt Fachhochschule Nordwestschweiz Vortrag von Theodor Dierk Petzold Gliederung 1. Was ist Identität? 2. Wie bilden wir Identität? 3. Mehrdimensionalität und Entwicklung von Identität 1
2 Was ist Identität? Definitionen und Aspekte Identität ist die Gesamtheit aller Ich-Zustände, all dessen, was ich tue, fühle, denke, glaube, wenn ich Ich sage und ein großer Teil dessen, was andere bei mir beobachten. Identität ist die Information des Selbst, das meine Selbst- /Kohärenzregulation steuert und wird von dieser gebildet. Identität ist die Intentionalität hinter all meinen Erfahrungen. Sie sorgt für Integration und Ganzheit. Oberstes Regulationsprinzip : Kohärenz Kohärenz- / Stimmigkeitsregulation Konsistenzregulation findet ganz überwiegend unbewusst statt und durchzieht so sehr das ganze psychische Geschehen, dass es angemessen erscheint, von einem obersten oder pervasiven Regulationsprinzip im psychischen Geschehen zu sprechen. Grawe, Klaus: Neuropsychotherapie (2004) S
3 Kohärenzerleben im Lächeldialog Identitätsfindung bedeutet das zu finden, was ich schon immer werdend bin. WIE BILDEN WIR IDENTITÄT? Komplexe Attraktoren Ein Attraktor erscheint als ein Zustand, auf das sich ein System hinbewegt. 3
4 Identität schaffende Zielorientierung In mehreren Arbeiten unterstreicht Freeman (z.b. 1995, 2000) die intentionale Funktionsweise des Gehirns. Es reagiert und rezipiert nicht passiv, sondern ist auf das Erreichen bestimmter Zielsetzungen und die Ermöglichung bestimmter Erfahrungen und Verhaltensweisen ausgerichtet, wirkt also proaktiv und konstruktiv Selbst die Wahrnehmung ist ein intentionaler und konstruktiver Akt... Schiepek Günter et al in: Neurobiologie der Psychotherapie. Stuttgart: Schattauer; Auflg. S. 12 Selbst-/Kohärenzregulation im Kontext Glück ist das letzte Ziel menschlichen Handelns. Aristoteles 3. Jh.v.Chr. Handeln Motivation Verhalten Attraktoren Identität Kohärenz Sinn Bedürfnisse Wahrnehmen was bedeutsam ist: Ist Soll Th. D. Petzold Reflektieren Bilanzieren Lernen Verstehen Letztlich zielt das unermüdliche Streben der Menschen darauf ab, glücklich zu sein. (David Hume 18. Jh) 4
5 9 Zwei Motivationssysteme zur Annäherung an attraktive (Gesundheits-)Ziele Annähern und abwenden Annäherungssystem und ergänzend: Abwendungssystem Gesundheitsorientiert (salutogenetisch) Kohärenz, Vertrauen, Attraktive Gesundheitsziele Wohlbefinden, Sinn, Lust Krankheitsorientiert (pathogenetisch) Vermeidungsziele, Misstrauen, Abwenden von Unstimmigkeit; Unlust, Angst, Beschwerden
6 Annäherungs- und Abwendungsziele Gesunde Selbstregulation Annäherungsziele (oft implizit) Stimmige Verbundenheit Gesundheit Sicherheit, Vertrauen, Mut (Selbst-)Mächtigkeit Wohlbefinden Zugehörigkeitsgefühl Gerechtigkeit Probleme lösen Abwendungsziele (wie Warnlampen) Unstimmigkeit Krankheit Angst Opferrolle, Ohnmacht Schmerz Isolation Ungerechtigkeit, Verletzung Probleme haben 11 Bateson (hat) eine Spur gelegt, auf der die Suche nach Alternativen zu den Logiken des Trivialen erfolgreich sein könnte: Nachzugehen wäre den dynamischen Relationen der Dinge, aufzuspüren wäre das Dazwischen, neu zu lernen wäre das In-Beziehung-Denken. Bernhard von Mutius (2008, S. 17) MEHRDIMENSIONALITÄT UND ENTWICKLUNG VON IDENTITÄT 6
7 Ich bin der ich mehrdimensional werde. Verhalten Handeln Attraktoren Identität Kohärenz Sinn Bedürfnisse Motivation Bilanzieren Reflektieren Lernen Verstehen Wahrnehmen Zugehörigkeit in Lebensdimensionen Th. D. Petzold Evolution und Kohärenz in Lebensdimensionen Dimensionen von Zugehörigkeit Stimmigkeit Kohärenz (Attraktor) 6. Geistige Welt: Glaube 5. Globale Einheit Ethik: Kooperation zum Wohle aller Menschen; international arbeitsteilige Kooperation, Verantwortungsbewusstsein E n t w i c k l u n g Erkrankung Gesundung 4. Kultur vermittelte Kommunikation, Sprache, arbeitsteilige Kooperation, Anerkennung 3. Familie / Soziale Gemeinschaft direkte sinnliche Kommunikation und Kooperation, Emotionen, Zugehörigkeitsgefühl 2. Organismus Autonome Selbstregulation, zelluläre Kooperation 1. Materielle Wechselwirkungen / Bindungen Sichere Bedingungen Th. D. Petzold 7
8 Übergänge der Identität Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. Lao Tse Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 8
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