Modernes Bergematerial - Halskragen und Schaufelbahre Vakuummatratze

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Anna Fromm
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Seite 1 Bergung eines Patienten mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung Ablauf Patienten auffordern ruhig liegen zu bleiben und sich nicht zu bewegen Halsschienengriff am Patienten anwenden

mittels Bergerbahre transportieren Hinweis Die einzelnen Rettungsdienste können unterschiedliche Vorgaben zum Gebrauch der Rettungsgeräte haben.

Halsschienengriff Ein Patient mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ist sofort aufzufordern, absolut ruhig liegen zu bleiben und keine Bewegungen zu machen, auch keine Fragen mit Kopfnicken oder

1 Seite 1 Bergung eines Patienten mit Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung Ablauf Patienten auffordern ruhig liegen zu bleiben und sich nicht zu bewegen Halsschienengriff am Patienten anwenden Halskragen anlegen Schaufelbahre unter dem Patienten positionieren Patienten mittels Schaufelbahre auf die vorbereitete Vakuummatratze legen (Vakuummatratze muss auf einer Bahre liegen) Patienten mittels Bergerbahre transportieren Hinweis Die einzelnen Rettungsdienste können unterschiedliche Vorgaben zum Gebrauch der Rettungsgeräte haben. Beispielsweise die Positionierung des Ventils an der Vakuummatratze. Daher muss die genaue Handhabung mit den örtlichen Rettungsdiensten abgesprochen und geübt werden. Halsschienengriff Ein Patient mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ist sofort aufzufordern, absolut ruhig liegen zu bleiben und keine Bewegungen zu machen, auch keine Fragen mit Kopfnicken oder Kopfschütteln zu beantworten. (Halswirbelsäulenverletzung) Um einen Patienten mit Verdacht auf eine Halswirbelsäulen- oder Rückenverletzung schonend zu transportieren, muss der Halsschienengriff angewendet werden. Der Halsschienengriff stabilisiert den Kopf eines Verunfallten bei Verdacht auf Verletzung der Halswirbelsäule. Mit diesem Griff wird eine genügende Stabilisierung des Kopfes des Verunfallten möglich und eine gefährliche Abknickung oder Drehbewegung zwischen Kopf und Rumpf vermieden. Der Verunfallte wird angehalten, ruhig zu bleiben und jede aktive Bewegung zu unterlassen. Die erste Hand stützt sich auf die Schulter ab, umfasst den Nacken und stützt ihn. Die zweite Hand hält den Kopf fest und presst ihn sanft an den anderen Unterarm, der als Schiene wirkt Halsschienengriff. Schweizerischer Samariterbund 2013 UeP 2013

Seite 2 Halskragen Vor allem bei Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule ist der Halskragen ein unerlässliches Mittel zur Verhütung weiterer Schäden und zur Erstellung der Transportfähigkeit.

neutrale Position ausrichten (in der Verlängerung der Wirbelsäule) Kopf mittels Halsschienengriff stabilisieren Einengende Kleidungsstücke im Halsbereich öffnen (wenn nötig aufschneiden) Schmuck im

2 Seite 2 Halskragen Vor allem bei Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule ist der Halskragen ein unerlässliches Mittel zur Verhütung weiterer Schäden und zur Erstellung der Transportfähigkeit. Handhabung des Halskragens Ablauf Sich vorstellen und Patienten auffordern sich nicht zu bewegen (Patienten von vorne ansprechen) Patienten über das Vorgehen informieren Den Kopf sorgfältig in eine neutrale Position ausrichten (in der Verlängerung der Wirbelsäule) Kopf mittels Halsschienengriff stabilisieren Einengende Kleidungsstücke im Halsbereich öffnen (wenn nötig aufschneiden) Schmuck im Hals und Ohrenbereich wenn möglich entfernen Brille nach Absprache mit dem Patienten entfernen (Achtung: Es ist nicht immer sehr angenehm, wenn die Helfer am Patienten arbeiten und er selber kann diese nicht mal sehen. Deshalb grosse Rücksicht auf den Patienten nehmen und unter Umständen die Brille zum Wohl des Patienten belassen) Grösse des Halskragens abmessen, richtigen Halskragen wählen und einstellen (Abstand zwischen Schulter und Kinn abmessen) Anlegen des Halskragens Zuerst auf der Rückseite (Nacken) den flachen Halskragen unter den Patienten schieben. Der Halskragen muss direkt auf der Haut aufliegen. Achtung: Haare und Kleidungstücke.

3 Seite 3 Die Kinnstütze von vorne weit unter das Kinn schieben und dann den Halskragen sorgfältig schliessen. Überprüfen der korrekten Position: Der Patient muss seinen Mund leicht öffnen können und der Halskragen ergibt keine Druckstellen. Der Zustand des Patienten, sowie der korrekte Sitz des Halskragens muss kontinuierlich überprüft werden. Der Kopf des Patienten wird auch weiterhin durch den Helfer am Kopf mittels beiden Händen über dem Halskragen stabilisiert, bis dieser auf der abgesaugten Vakuummatratze liegt. Bildquellen: Laerdal Medical AS P.O. Box 377 Tanke Svilandsgate 30 N-4002 Stavanger, Norway TAU Rue Simplon Vevey Schaufelbahre Die Schaufelbahre erlaubt das Aufnehmen von verletzten Personen ohne Veränderung der Lage, in der sie aufgefunden werden. Die aus zwei Teilen bestehende Bahre wird in ihre beiden Hälften vollständig zerlegt und sorgsam unter den Verletzten geschoben, die beide Hälften zusammengefügt und mittels Schnellverschluss-Kupplung gesichert. Mit der Schaufelbahre lassen sich Patienten auf die bereitgestellte Transporthilfe (z.b. Bahre, Vakuummatratze) umbetten ohne - je nach Situation (Wirbelsäulenverletzte!) risikoreiches Umlagern bzw. Bewegen. Beschreibung A: Kopfteil B: Fussteil C: Verschluss der Längeneinstellung D: Verschlussvorrichtung des Kopfteils E: Verschlussvorrichtung des Fussteils

Seite 4 Handhabung der Schaufelbahre Wenn möglich sollen mehrere Helfer eingesetzt werden, damit ein Helfer dem Patienten während der ganzen Aktion den Halsschienengriff machen kann.

4 Seite 4 Handhabung der Schaufelbahre Wenn möglich sollen mehrere Helfer eingesetzt werden, damit ein Helfer dem Patienten während der ganzen Aktion den Halsschienengriff machen kann. Der Kopf wird vorgängig mit einem Halskragen stabilisiert. 1. Einstellung der Länge: Wenn genügend Platz, beide Teile miteinander auf die Grösse einstellen. 2. Schaufelbahre geöffnet links und rechts neben den Patienten legen. 3. Patient seitlich leicht anheben, die beiden Hälften nacheinander unter den Patienten schieben.

Ohne den Patienten umzulagern oder zu bewegen, kann er aufgeschaufelt und auf eine bereitgestellte Tragbahre mit Vakuummatratze gelegt

5 Seite 5 4. Zuerst den Fussteil schliessen. 5. Anschliessend beim Kopfteil schliessen. 6. Wenn nötig, Patienten festbinden. Öffnen der Bahre Allgemeines Wenn möglich in umgekehrter Reihenfolge, zuerst am Kopfteil, dann am Fussteil. Ohne den Patienten umzulagern oder zu bewegen, kann er aufgeschaufelt und auf eine bereitgestellte Tragbahre mit Vakuummatratze gelegt werden. Die Schaufelbahre ist ein Rettungsgerät, kein Transportgerät! Je nach Rettungsdienst werden möglicherweise andere Massnahmen getroffen, resp. andere Materialien verwendet!

Patient wird wie in einem Gipsbett eingesenkt und in seiner Lage stabilisiert.

6 Seite 6 Vakuummatratze Eine zunehmende Verbreitung fand in den letzten Jahren die Vakuummatratze. Auf Grund ihrer vielfältigen Eigenschaften wird sie für den Transport von schwerverletzten Patienten als hervorragendes und - nach heutigem Wissenstand - unersetzliches Mittel eingeschätzt: Der Patient wird wie in einem Gipsbett eingesenkt und in seiner Lage stabilisiert. Durch das Absaugen der Luft verdichtet sich die Füllmasse (Styropor) und bildet eine feste, dem Körper nachgeformte Schale. Vakuummatratzen sind röntgensstrahlendurchlässig Bergerbahre Stabilisieren und Transportieren auf der VakuumMatratze Die Bergerbahre wird zwingend als Unterlage für die Vakuummatratze verwendet. Massgebend sind folgende Regeln: Der Helfer am Kopf des Patienten ist für den Ablauf verantwortlich (Teamleiter) und gibt die nötigen Kommandos. Er überwacht und betreut den Patienten. Er spricht mit ihm und erklärt ihm das genaue Vorgehen. Der Teamleiter ist für die Stabilisierung des Kopfes zuständig (Halsschienengriff, und Halskragen) Vorsicht im Umgang mit dem am Boden liegenden Patienten: Die Helfer dürfen beim Wechseln der Seite auf keinen Fall über ihn hinwegsteigen. Auch Gegenstände werden nicht über den Patienten hinweg weiter gereicht. die Helfer bemühen sich um eine ruhige und disziplinierte Arbeitsweise am und um den Patienten. Anzahl der benötigten Helfer: 5 Vorbereiten und Lagern eines Patienten Vorbereiten der Vakuummatratze: Die Matratze wird auf die Bahre gelegt und das Ventil geöffnet. Die Füllung wird gleichmässig verteilt. Dann wird etwas Luft abgesaugt, damit die Matratze nicht zu weich ist. Wichtig ist der Wärmeschutz. Die so vorbereitete Vakuummatratze wird nahe an den Patienten gebracht. Die Schaufelbahre mit dem Patienten wird von mindestens zwei Helfern aufgenommen (der Teamleiter gibt das Kommando, während er nach wie vor den Patienten betreut und dessen Kopf stabilisiert).

Seite 7 Mit der Schaufelbahre wird der Patient auf die Vakuummatratze gelegt (darauf achten, dass er in der Mitte

Da sich die Matratze durch das Absaugen der Luft verkürzt, verhindert dies den dabei entstehenden Druck auf die

Drei Helfer stellen sich wieder an die Schultern, an die Hüfte, an die Beine.

Der Patient wird nicht angehoben, sondern gestützt und stabilisiert.

Das Ventil wird wieder geöffnet. Die Luft strömt ein.

Die drei Helfer stellen sich im Bereich Lenden - Oberschenkel - Unterschenkel auf und modellieren vorsichtig die

7 Seite 7 Mit der Schaufelbahre wird der Patient auf die Vakuummatratze gelegt (darauf achten, dass er in der Mitte liegt). Die Fersen und der Scheitel des Kopfes liegen frei. Da sich die Matratze durch das Absaugen der Luft verkürzt, verhindert dies den dabei entstehenden Druck auf die Wirbelsäule. Die beiden Hälften der Schaufelbahre werden entfernt. Drei Helfer stellen sich wieder an die Schultern, an die Hüfte, an die Beine. Auf Kommando öffnen die Helfer am Kopf und an den Füssen nacheinander der Verschluss der Schaufelbahre. Der Patient wird nicht angehoben, sondern gestützt und stabilisiert. Der Helfer führt die erste Hälfte der Schaufelbahre seitlich aus. Der Vorgang wird auf der Gegenseite wiederholt. Das Ventil wird wieder geöffnet. Die Luft strömt ein. Dadurch wird die Matratze weich und kann sich optimal der Form des Patienten anpassen. Die drei Helfer stellen sich im Bereich Lenden - Oberschenkel - Unterschenkel auf und modellieren vorsichtig die Matratzenfüllung den Körperformen des Patienten an. Das Gleiche wird an den beiden Seiten des Kopfes gemacht. Ein Helfer saugt mit der Pumpe die Luft ab, bis die Matratze hart ist. Die Helfer dürfen ihre Hände erst wegnehmen, wenn das Ventil geschlossen ist. Der Patient liegt nun sicher und stabil auf der Vakuummatratze. Von jetzt an benötigt der Kopf keine Fixation mehr. Der Helfer kann loslassen. Der Patient wird gesichert. Witterungsschutz.

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