Rinderreport Baden-Württemberg 2017

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1 Rinderreport Baden-Württemberg 2017 Ergebnisse der Rinderspezialberatung in Baden-Württemberg Wirtschaftsjahr 2016/17 Beratungsdienste Milchviehhaltung und Futterbau in Baden-Württemberg

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3 Impressum Rinderreport Baden-Württemberg 2017 Herausgeber: Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) gemeinsam mit den Beratungsdiensten Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Postanschrift: Oberbettringer Str Schwäbisch Gmünd Tel.: 07171/ Fax: 07171/ Schriftleitung: Frank Gräter, LEL, Abteilung Nachhaltige Unternehmensentwicklung Autoren: Frank Gräter, LEL: Datenauswertungen, Text, Tabellen und Graphiken, Layout Richard Riester und Bernhard Stetter, LEL: Fachbeitrag Entwicklungen am Markt Mitwirkung: BD Milchviehhaltung Ostalb, Ellwangen (Johannes Kochendörfer, Karin Neuber, Christina Strauß, Bianca Ziegler) BD Milchviehhaltung und Futterbau Göppingen (Beryl Godel, Julian Schmidt) BD Rindviehhaltung Hohenlohe, Öhringen (Kerstin Förster, Maria Schelle) BD Milchviehhaltung Ilshofen (Marvin Baier, Nora Becker, Ulrike Hoffmann) BD Milchvieh und Futterbau Rems-Murr, Backnang (Alexandra Bäuerle, Nicole Schneider) BD Rindviehhaltung Odenwald, Buchen (Katrin Hein) BD Rindviehhaltung Sinsheim (Carolin Pirkl) BD Rindviehhaltung Nordschwarzwald, Calw (Ulrich Katz) BD Rindviehhaltung Allgäu, Leutkirch (Melanie Buck, Fabian Schmid, Frank Wattendorf-Moser, Agnes Schumacher) BD Schwäbische Alb-Donau, Heidenheim und Münsingen (Alexandra Mädicke, Judith Petelin) BD Rindvieh Schwarzwald-Baar, Donaueschingen, Rottweil (Ulrich Spatscheck, Elmar Hink, Julia Junghans) BD Rindviehhaltung Bodensee, Stockach (Philipp Baumann, Martina Müller) BD Rindviehhaltung Sigmaringen/Biberach (Markus Merkle, Sandra Weimer, Andreas Weixler, Florian Schneider-Wild) BD Milchviehhaltung Ravensburg (Franz Schönberger, Thomas Eib, Sabrina Scheppe) BD Rindermast Baden-Württemberg, Ilshofen (Ulrich Kühnlein) Bildquellen: Frank Gräter Schwäbisch Gmünd, im April 2018 Vervielfältigungen, auch auszugsweise, nur nach Rücksprache mit dem Herausgeber. Verkaufspreis: 11,70 Schwäbisch Gmünd

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5 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 1 Tabellenverzeichnis... 2 Abbildungsverzeichnis... 3 Einführung... 4 Zusammenfassung Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/ Was macht die erfolgreichen Betriebe aus? Leistungen und Kosten im Rassenvergleich Milchleistung und Bestandsgröße Einfluss der Milchleistung Bestandsgröße und Melktechnik Fütterung Grundfutterleistung und Kraftfuttereffizienz Halbmischration oder TMR? Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter Haltungsformen Nutzungsdauer und Lebensleistung Zellzahl Erstkalbealter Vergleich von konventionellen und ökologischen Betrieben Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung Vollkostenkalkulation der Milcherzeugung Vollkostenauswertung Milcherzeugung und Jungviehaufzucht Vollkosten des Grundfutters Entwicklungen am Markt Milch Rinder Kälber Futtermittel Raufutter Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Situation und Herausforderungen Ergebnisse Bullenmast Schwäbisch Gmünd 1

6 Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tab. 1: Kennzahlen der Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Rinderreport in den letzten 10 Jahren... 7 Tab. 2: Tab. 3: Tab. 4: Tab. 5: Ergebnisse für alle konventionellen Betriebe (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben nach Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr)...11 Ergebnisse für die Rasse Fleckvieh (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben)...12 Ergebnisse für die Rasse Holstein (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben)...13 Ergebnisse für die Rasse Braunvieh (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben)...14 Tab. 6: Ergebnisse im Rassenvergleich...15 Tab. 7: Einfluss der Milchleistung...17 Tab. 8: Vollkostenkalkulation bei unterschiedlicher Milchleistung...18 Tab. 9: Tab. 10: Vergleich der Betriebe mit Melkrobotern und der konventionell melkenden Betriebe mit dem Gesamtdurchschnitt...20 Vergleich der Betriebe mit Melkrobotern (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben)...21 Tab. 11: Einfluss der Grundfutterleistung...22 Tab. 12: Einfluss der Futtervorlagetechnik...24 Tab. 13: Einfluss der Haltungsform...25 Tab. 14: Bedeutung der Lebensleistung...27 Tab. 15: Vergleich ökologisch und konventionell wirtschaftender Betriebe 2016/ Tab. 16: Buchführungsergebnisse ökologisch und konventionell wirtschaftender Betriebe, Testbetriebsbuchführung Baden-Württemberg 2016/ Tab. 17: Vollkostenkalkulation der Milchviehhaltung auf Basis der Ergebnisse der Betriebszweigauswertung...32 Tab. 18: Tab. 19: Produktionstechnische Kennwerte Milchkuh inkl. Jungviehaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/kg ECM...33 Vollkostenrechnung Milchkuh inkl. Jungviehaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/kg ECM...34 Tab. 20: Vollkosten der Färsenaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/Färse...36 Tab. 21: Vollkosten Grundfutter 2016/17, Sortierung Produktionskosten je 10 MJ NEL...37 Tab. 22: Wirtschaftliche Erfolgsmerkmale von Milchviehbetrieben in Baden-Württemberg, Testbetriebsbuchführung Baden-Württemberg 2016/ Tab. 23: Ergebnisse der Betriebszweigauswertung Bullenmast ab Kalb; Sortierung nach direktkostenfreier Leistung/Platz Schwäbisch Gmünd

7 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Entwicklung variable Kosten, Deckungsbeitrag, Milch- und Grundfutterleistung in den letzten 10 Jahren... 8 Abb. 2: Entwicklung Produktionskosten, Milchpreis und vollkostendeckender Milcherlös Abb. 3: Zusammensetzung der Produktionskosten der Milcherzeugung 2016/ Abb. 4: Milchleistung ECM Durchschnitt, +25 % und -25 % im Jahresvergleich Abb. 5: Milchleistung, Produktionskosten und kalkulatorisches Arbeitseinkommen Abb. 6: Einfluss der Bestandsgröße Abb. 7: Grundfutterleistung; Milchleistung und Deckungsbeitrag je Kuh Abb. 8: Kraftfuttereffizienz Abb. 9: Einfluss der kalkulatorischen Lebensleistung Abb. 10: Einfluss der Nettoreproduktionsrate (= bereinigte Bestandsergänzung) Abb. 11: Einfluss der Zellzahl Abb. 12: Ergebnisse sortiert nach dem durchschnittlichen Erstkalbealter der Färsen Abb. 13: Vollkostenkalkulation der Milcherzeugung 2016/17 (391 Betriebe) Abb. 14: Deckungsbeitrag und Vollkostenauswertung im Vergleich Abb. 15: Vollkosten der Milcherzeugung inkl. anteiliger Jungviehaufzucht 2016/ Abb. 16: Vollkosten der Jungviehaufzucht 2016/17 (39 Betriebe) Abb. 17: Entwicklung der Milcherzeugerpreise in Baden-Württemberg Abb. 18: Entwicklung der Milchproduktenpreise in Deutschland Abb. 19: Entwicklung der Bio-Milcherzeugerpreise in Deutschland Abb. 20: Entwicklung der Schlachtviehpreise in Baden-Württemberg Abb. 21: Entwicklung der Kälberpreise in Baden-Württemberg Abb. 22: Entwicklung der Futtermittelpreise in Baden-Württemberg Abb. 23: Entwicklung der Raufutterpreise in Baden-Württemberg Abb. 24: Milchviehhaupterwerbsbetriebe, bereinigter Gewinn je Fam.-AK 2016/ Abb. 25: Ordentliches Ergebnis je Unternehmen bzw. je Kuh und Bestandsgröße 2016/ Abb. 26: Ordentliches Ergebnis je Fam.-AK, je Kuh und Milchleistung 2016/ Schwäbisch Gmünd 3

8 Einführung Einführung Im Rinderreport 2017 sind die Ergebnisse der Betriebszweigauswertung von 391 konventionell sowie 23 ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben aus den Beratungsdiensten Milchviehhaltung und Futterbau in Baden-Württemberg im Wirtschaftsjahr 2016/17 zusammengestellt. Die Auswertung beruht auf Daten von ca. 5 % der milchviehhaltenden Betriebe bzw. 10 % der Milchkühe in Baden-Württemberg. Die Betriebe liegen mit durchschnittlich 93 Kühen je Betrieb deutlich über dem Landesdurchschnitt (46 Kühe). Die produktionstechnischen und wirtschaftlichen Ergebnisse sind überdurchschnittlich. Sie bilden damit keine repräsentative Erhebung über die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung in Baden-Württemberg insgesamt ab. Die Auswertung dient der zeitraumnahen und detaillierten Analyse des Produktionszweiges Milchviehhaltung im Einzelbetrieb. Der Rinderreport ist für Betriebsleiter, Berater und Fachlehrer eine wichtige Informationsquelle. Sie finden hier Vergleichswerte, um einzelbetriebliche Ergebnisse hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Produktionsleistungen im Sinne eines Benchmarking (Orientierung an den Besseren) einordnen zu können. Für Verwaltung und Politik geben die Zahlen und Berechnungen grundlegende Informationen zur Lage der Milcherzeugung in Baden- Württemberg. Daraus können politische Maßnahmen zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Milcherzeugerbetriebe und der Beratung im Land abgeleitet werden. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen erfolgen grundsätzlich bis zum Deckungsbeitrag I (vor Grundfutter). Prämien wurden nicht berücksichtigt, da diese betriebsindividuell sind. So ergibt sich eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse hinsichtlich der Produktionseffizienz. Die Betriebszweigauswertungen wurden mit dem von der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume Schwäbisch Gmünd (LEL) in Zusammenarbeit mit den Beratungsdiensten entwickelten Auswertungsprogramm Rindcash durchgeführt. Geldwerte sind inkl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer angegeben, regelbesteuerte Betriebe werden auf pauschalierende Betriebe umgerechnet. Um Unterschiede in den Milchinhaltsstoffen auszugleichen, werden die Daten teilweise auf Basis der ECM-Milch (Fett- und Eiweißkorrigierte Milch) ausgewertet. In einigen Tabellen ist der Deckungsbeitrag II (nach Grundfutter) ausgewiesen. Der Grundfutterbedarf (in MJ NEL) wird dabei aus dem tierindividuellen Nährstoffbedarf (Tiergewicht und Milchleistung) abzüglich der kalkulierten Milchleistung aus verfüttertem Kraftfutter berechnet. Die Grundfutterkosten werden anschließend mit einem Kostenansatz aus Durchschnittswerten kalkuliert. In 39 Betrieben wurden parallel auch die Vollkosten der Betriebszweige Milchviehhaltung und Färsenaufzucht sowie die Grundfuttervollkosten mit dem EDV- Programm BZA-Office ausgewertet. Der Milchpreis im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2016/17 hat sich nach dem Rückgang im Vorjahr wieder erholt. Er lag im Auswertungsjahr bei 37,0 ct/kg Milch (brutto, mit allen Zuschlägen). Das ökonomische Ergebnis erreichte im zurückliegenden Wirtschaftsjahr (WJ) 2016/17 nahezu wieder das Niveau des vorletzten WJ 2014/15. Die Preise stiegen zum Jahresende 2017 weiter an und brachten dadurch weitere finanzielle Entlastungen für die Betriebe, was diese nach dem Tief im Jahr 2015/16 dringend benötigten. Seit Beginn des Jahres 2018 fallen die Milchpreise allerdings wieder. Teilweise haben Molkereien die Preise bis März bereits bis zu 10 ct/kg Milch gesenkt. Die kurz- und mittelfristige Prognose zeigt hier keine Erholung. Das WJ 2017/18 wird, soweit heute abzusehen, auf ähnlichem Niveau abgeschlossen wie das WJ 2016/17 Des Weiteren sind die Ergebnisse der Bullenmastspezialberatung am Ende des Rinderreports dargestellt. An dieser Stelle gelten unsere Anerkennung und unser Dank allen Betriebsleitern und ihren Familien, Beraterinnen und Beratern, die Daten für die vorliegende Auswertung zur Verfügung gestellt und aktiv an der Gestaltung mitgewirkt haben. 4 Schwäbisch Gmünd

9 Zusammenfassung Zusammenfassung Dem Rinderreport 2017 liegen die Daten von 414 Betrieben der Beratungsdienste Milchvieh Baden-Württemberg mit ca Milchkühen zugrunde. Davon werden 391 Betriebe konventionell und 23 ökologisch bewirtschaftet. Die durchschnittliche Bestandsgröße der konventionellen Betriebe stieg gegenüber dem Vorjahr auf 93 (+3) Kühe an. Damit liegen die ausgewerteten Betriebe deutlich über dem Landesdurchschnitt (durchschnittlich ca. 45 Kühe). Die durchschnittliche Milchleistung lag mit um 100 kg unter dem Vorjahreswert (8.073 kg). Ein ähnlicher Leistungsrückgang ist in diesem Jahr im ganzen Bundesgebiet zu beobachten. Ursache war in erster Linie eine schlechtere Grundfutterqualität. Die Fettund Eiweißmenge ist auf 605 kg/kuh leicht gesunken. Die ECM-Leistung ist ebenfalls um gut 100 kg/kuh auf das Niveau von 2014/15 gefallen (8.131 kg/kuh). Nach Abzug von ca. 400 kg Milch für Kälber bzw. für sonstige Verwertungen (Eigenverbrauch, Ab-Hof-Verkauf) ergibt sich eine durchschnittliche Anlieferungsmenge von ca kg/betrieb ( kg). Der durchschnittliche Deckungsbeitrag vor Grundfutter stieg um 280 auf /Kuh bzw. auf 22,1 ct/kg ECM (+3,7 ct/kg). Die 23 ökologisch wirtschaftenden Betriebe mit durchschnittlich 75 Kühen/Betrieb erreichten im Vergleich zu den konventionellen Betrieben eine um kg geringere Milchleistung bei einem um durchschnittlich 15,4 ct/kg (brutto) höheren Milchpreis (53,6 ct/kg Milch). Der Deckungsbeitrag vor Grundfutter lag bei und damit um 530 über dem der konventionellen Betriebe. Die variablen Kosten je Kuh waren trotz teurerem Kraftfutter um 150 niedriger als bei den konventionellen Betrieben. Dieser Unterschied lag im Vorjahr noch bei 210. Die Ökobetriebe zeichnen sich daneben durch geringere Bestandsergänzungskosten, niedrigeren Kraftfutteraufwand und geringere Tierarztkosten aus. Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis (alle Werte inkl. MwSt., bei tatsächlichen Inhaltsstoffen) ist gegenüber dem Vorjahr um 4,3 ct/kg Milch gestiegen. Er liegt bei 37,0 ct/kg. Bei den Ökobetrieben ist der Milchauszahlungspreis mit 53,6 ct/kg Milch nahezu gleich geblieben. Die anteiligen Nebenerlöse für Kälber, Alt- und Zuchtkühe haben sich nicht verändert, lediglich die Bestandsveränderungen sind etwas zurückgegangen. Die Grundfutterleistung ist in diesem Jahr deutlich um 350 kg/kuh zurückgegangen. Ursache ist wie bereits erwähnt die schlechtere Grundfutterqualität. Die verfütterte Kraftfuttermenge hat sich gleichzeitig um 100 kg/kuh erhöht. Dadurch hat sich der Kraftfutteraufwand pro kg Milch auf 285 g/kg verschlechtert (Vorjahr: 268 g/kg). Diese Entwicklung ist sicher nicht als Trend zu sehen, sondern Ergebnis der Futtersituation 2016/17. Die durchschnittliche Nettoreproduktionsrate (Bestandsergänzung korrigiert um Zuchtviehabgänge und Bestandsveränderungen) hat sich mit 29,0 % (Vorjahr 28,4 %) leicht verschlechtert, die kalkulierte Lebensleistung ist mit kg (Vorjahr kg) leicht zurückgegangen. Die durchschnittlichen Verlustraten betragen 3,9 % (+0,5%) bei Kühen und 9,6 % (-0,3%) bei Kälbern und haben sich verglichen zum Vorjahr kaum verändert. Wie auch in den Vorjahren fallen die großen Unterschiede zwischen den Betrieben auf. Hierbei wurden die Ergebnisse wieder in Durchschnitt, besseres und schlechteres Viertel unterteilt und verglichen. Die 25 % erfolgreichen Betriebe (sortiert nach DB vor Grundfutter) erzielten eine wesentlich höhere Milchleistung (1.000 kg über dem Durchschnitt) bei nur 47 höheren variablen Kosten. Dies resultiert in einem um rund 450 /Kuh höheren Deckungsbeitrag (DB) (1.912 /Kuh). Die Spannweite beim DB zwischen dem oberen und unteren Viertel beträgt 950 /Kuh bzw. 6,2 ct/kg Milch. In fast allen Parametern der Herdengesundheit und des Herdenmanagements (u.a. Reproduktionsrate, Tierverluste, Le- Schwäbisch Gmünd 5

10 Zusammenfassung bensleistung, Zellzahlen, Tierarztkosten, Zwischenkalbezeit) sind die Betriebe des oberen Viertels besser als der Durchschnitt. Beim Vergleich der Rassen bezüglich Deckungsbeitrag/Kuh liegen dieses Jahr die ausgewerteten Braunviehbetriebe vorne (1.845 ). Sie haben im Gegensatz zu den anderen Rassen deutlich an Leistung zugelegt (+280 kg). Generell gilt allerdings weiter die Aussage, dass Landwirte mit allen 3 Rassen erfolgreich Milcherzeugung betreiben können. Etwa ein Viertel der Betriebe hat sich an der Arbeitszeitauswertung beteiligt, so dass hier nur bedingt Auswertungen erstellt werden konnten. (Gesamtvergleich; Vergleich Melktechnik). Die 91 (Vorjahr 79) ausgewerteten Betriebe mit Melkroboter sind mit durchschnittlich 109 Kühen deutlich größer als die Betriebe mit konventioneller Melktechnik (Durchschnitt 88 Kühe) und erzielen bei etwas niedrigeren Inhaltsstoffen eine höhere Milchleistung (+ 430 kg). Der Deckungsbeitrag je Kuh ist um 20 höher als der Durchschnitt der Betriebe. Beim Zellgehalt liegen die Roboterbetriebe nur geringfügig schlechter (+17 Tsd.). 96 % der Betriebe mit 98% der Kühe haben einen Laufstall. 97 % der Betriebe füttern eine Mischration, 5 % eine Totalmischration (TMR). Bei der kalkulatorischen Berechnung der Vollkosten (inkl. Kostenansatz für Stallneubau und Lohnansatz) liegt der zur Deckung notwendige Milcherlös im Durchschnittsbetrieb bei 38,7 ct/kg (Vorjahr 37,9 ct/kg). Der Anstieg liegt zum einen an der gesunkenen Leistung und zum anderen an dem gestiegenen Kraftfutteraufwand. Bei den weniger erfolgreichen Betrieben beträgt er 44,0 ct/kg und bei den 25 % besseren Betrieben 35,0 ct/kg (inkl. 10,7 % MwSt. und aller Zu- und Abschläge). Das bedeutet, dass bei einem durchschnittlichen Molkereipreis von 37,0 ct/kg abgelieferte Milch nur die besseren Betriebe Vollkostendeckung erreichen. Die kalkulierte Arbeitsverwertung liegt analog dazu bei durchschnittlich 10,70 /AKh. In 39 Betrieben (Durchschnitt 164 Kühe, kg ECM) wurden die Leistungen und Vollkosten der Milchviehhaltung nach dem DLG-Vollkostenschema erfasst und ausgewertet. Die Auswertung erfolgte mit dem Programm BZA-Office. Bei diesen Betrieben handelt es sich zu 75 % um ausgewählte Betriebe, die an der bundesweiten Auswertung DLG- Spitzenbetriebe teilgenommen haben. Dies muss man bei der Beurteilung der Ergebnisse berücksichtigen. Im Durchschnitt dieser Betriebe betragen die Produktionskosten 42,6 ct/kg ECM (oberes Viertel: 38,5 ct/kg, unteres Viertel: 46,6 ct/kg). Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis liegt im Durchschnitt bei minus 1,40 ct/kg ECM (Vorjahr minus 4,52 ct). Der vollkostendeckende Milcherlös dieser Betriebe liegt im Mittel bei 35,76 ct/kg ECM. Die Vollkosten der Färsenaufzucht betragen durchschnittlich /Färse (± 25 %: bis Spannweite). In diesem Rinderreport konnte auch zum zweiten mal die Auswertung der Bullenmastspezialberatung in BW mit ihrer Auswertung auf Basis der direktkostenfreien Leistung dargestellt werden. Fazit: Das Ergebnis im Auswertungsjahr 2016/17 fällt aufgrund gestiegener Milchpreise wieder besser aus, als im Vorjahr. Die Prognosen für 2017/18 sind durchaus positiv, die aktuelle Situation im Frühjahr 2018 dämpft allerdings die Erwartungen deutlich, da die Milchpreise bereits wieder nachgeben. 6 Schwäbisch Gmünd

11 1 Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung In Tab. 1 sowie Abb. 1 bzw. Abb. 2 ist die Entwicklung wichtiger Kennzahlen in den letzten zehn Wirtschaftsjahren (2007/08 bis 2016/17) vergleichend dargestellt und mit kalkulatorischen Festkosten bis zum kalkulatorischen Betriebszweigergebnis (alle Leistungen abzgl. Vollkosten inkl. Arbeitskosten) durchkalkuliert. In der letzten Spalte ist der Durchschnitt der letzten fünf Jahre berechnet. Alle Eurowerte sind in brutto als pauschalierender Betrieb - angegeben. Regelbesteuerte Betriebe wurden auf Pauschalierer umgerechnet. Rückblickend auf den dargestellten Auswertungszeitraum hat sich in Tab. 1: Kennzahlen der Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Rinderreport in den letzten 10 Jahren Kennzahlen Rinderreport Baden-Württemberg / / / / / / / / / /17 Ø 5 Jahre Betriebe Anzahl Kühe/Betrieb Anzahl Milchleistung/Kuh kg/kuh Milchleistung ECM kg/kuh Fett % 4,19 4,16 4,16 4,14 4,16 4,18 4,13 4,14 4,16 4,14 4,15 kg/kuh Eiweiß % 3,45 3,45 3,43 3,43 3,44 3,44 3,42 3,42 3,45 3,46 3,438 kg/kuh Fett + Eiweiß kg/kuh Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 44,3 34,2 30,9 38,5 38,9 37,4 45,2 38,5 32,7 37,0 38,2 Grundfutterleistung kg/kuh Milcherlöse /Kuh Altkuherlöse /Kuh Kälber /Kuh Bestandsveränderungen /Kuh Sonstiges (Zuchtvieh usw.) /Kuh Summe Nebenerlöse /Kuh ct/kg ECM 6,0 5,8 5,8 6,2 6,6 7,2 6,3 6,0 6,1 5,9 6,3 Leistungen insgesamt /Kuh ct/kg ECM 47,5 38,4 35,3 43,1 43,6 42,5 49,5 42,9 37,4 41,4 42,8 Bestandsergänzung /Kuh Kraftfutter und Mineralfutter /Kuh Saftfutter /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh weitere var. Kosten /Kuh variable Kosten /Kuh (ohne Grundfutter) ct/kg ECM 19,4 18,3 17,6 19,5 19,5 21,9 21,1 20,2 19,4 19,7 20,5 Deckungsbeitrag I /Kuh ct/kg ECM 28,5 20,5 18,1 23,9 24,6 21,3 28,7 23,1 18,4 22,1 22,7 Grundfutterkosten kalk. /Kuh var. Kosten inkl. GF /Kuh ct/kg ECM 26,8 25,7 25,1 27,5 27,4 29,6 29,0 28,0 27,2 27,2 28,2 DB II (nach Grundfutter) /Kuh ct/kg ECM 20,7 12,6 10,2 15,6 16,3 13,0 20,5 15,0 10,3 14,2 14,6 Quotenkosten /Kuh Gebäudekosten /Kuh sonstige Festkosten /Kuh Kosten ohne Lohnansatz /Kuh Lohnansatz /Kuh Vollkosten /Kuh ct/kg ECM 47,4 44,1 43,3 46,1 45,7 47,9 47,6 46,7 44,0 44,5 46,1 kalk. Betriebszweigergebnis /Kuh ct/kg ECM 0,2-5,7-8,0-3,0-2,1-5,4 1,9-3,8-6,6-3,1-3,4 kalk. Arbeitseinkommen /Kuh kalk. Arbeitszeitverwertung /Akh 15,22 5,60 2,46 9,55 11,07 6,41 17,58 9,23 5,05 10,68 9,79 Vollkostendeckender Milcherlös mit Quotenkosten ct/kg ECM 41,3 38,3 37,5 39,9 39,1 40,7 41,4 40,7 37,9 38,7 39,9 ohne Quotenkosten ct/kg ECM 37,8 35,8 35,5 37,5 36,8 38,8 39,4 38,8 37,9 38,7 38,7 Grundfutterkosten: ECM: Stallbaukosten: Sonstige Festkosten: Lohnansatz: Kostendeckender Milcherlös: sonstige variable Kosten: Vollkosten, jedoch ohne Arbeit, Gebäude und Lagerraum berechnet aus Gewicht und Milchleistung abzügl. Energie aus verfüttertem Kraftfutter mit 24 ct/10 MJ Nel bewertet auf 3,4% Eiweiß und 4,0% Fett korrigierte Milchmenge günstige Neubausituation ca ,- /Platz (inkl. Futtervorlage u. -lagerung), 7% Jahreskosten für Abschreibung, 101 /Kuh, für Berufsgenossenschaft, Buchführung, Betriebsversich. usw., unterstellte Preissteigerungsrate 2%/Jahr 15,50 /Akh (0,25 Zuschlag/h/Jahr); 45 Akh/Kuh/Jahr im Laufstall + ca. 8 Akh/Kuh u. J. für Futterbau = 53 Akh/Kuh/Jahr Gesamtkosten (einschl. Lohnansatz) abzgl. Nebenleistungen (Altkuh-, Kälber- und sonst. Erlöse) Kosten Melkanlage; Reinigungsmittel; Klauenpflege, Futtervorlage, Beiträge, Zinsansatz Schwäbisch Gmünd 7

12 1 Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung Abb. 1: Entwicklung variable Kosten, Deckungsbeitrag, Milch- und Grundfutterleistung in den letzten 10 Jahren den Betrieben die Milchleistung insgesamt um knapp 120 kg ECM/Kuh und Jahr verringert. Diese Entwicklung kann in diesem Jahr bundesweit festgestellt werden. Gleichzeitig ist die Grundfutterleistung um fast 350 kg auf 3412 kg gefallen. Ursache dafür ist in erster Linie eine schlechtere Grundfutterqualität im Vergleich zu den Vorjahren. Die Kuhzahl in den Betrieben steigt weiter kontinuierlich an. Inzwischen hat der Durchschnittsbetrieb, der an der Auswertung teilnimmt, 93 Kühe in seinem Betrieb. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von ca. + 3 Kühe/Jahr und Betrieb Nachdem der Deckungsbeitrag im Vorjahr an einem Tiefpunkt angelangt war, ist er in diesem Jahr wieder um 282 gestiegen. Es wurde damit das Niveau von /2015 fast wieder erreicht. Mit /Kuh und Jahr bzw. 22,1 Cent/kg Milch liegt das Ergebnis trotzdem noch unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Die Betriebe erwirtschafteten im Durchschnitt einen Erlös von 37,0 Cent/kg verkaufte Milch, brutto inklusive aller Zuschläge. Die sonstigen Erlöse wie Altkuhverkauf, Zuchtvieh- und Kälbererlöse blieben nahezu konstant, so dass die Erhöhung des Deckungsbeitrages ausschließlich auf die Verbesserung des Milchauszahlungspreises zurückzuführen ist. Die variablen Kosten insgesamt haben sich im WJ 2016/2017 ebenfalls nicht verändert. Sie sind mit /Kuh und Jahr lediglich um 1 gesunken. Die Kosten für Kraftfutter und Tierarzt sind leicht angestiegen, dagegen ist der Aufwand für die Bestandsergänzung und die sonstigen Kosten etwas gesunken. Da die Milchleistung etwas gefallen ist, liegen die variablen Kosten je kg Milch mit 19,7 ct/kg um 0,3 ct höher als im Vorjahr Durch sinkende Milchleistung und steigenden Kraftfutteraufwand sind die kalkulatorischen Grundfutterkosten um 28 /Kuh gefallen. Die Entwicklung der weiteren (kalkulierten) Produktionskosten wie Lohn- oder Gebäudekosten sind durch die üblichen jährlichen Anpassungen leicht angestiegen. Im Vergleich zu den Vorjahren muss der Wegfall der Quotenkosten (160 /Kuh bzw. 2 ct/kg Milch) im Vorjahr beachtet werden. Das resultierende kalkulatorische Betriebszweigergebnis (kalk. BZE) lag im vergangenen Jahr bei minus 3,1 ct/kg Milch und damit um 3,5 ct/kg Milch besser als im Vorjahr. Schwäbisch Gmünd

13 1 Betriebszweigauswertung Milchviehhaltung Abb. 2: Entwicklung Produktionskosten, Milchpreis und vollkostendeckender Milcherlös In Abb. 2 ist die Kostenzusammensetzung und parallel der durchschnittliche Milcherlös sowie der zur Vollkostendeckung notwendige Milchpreis über die letzten zehn Jahre grafisch dargestellt. Der zur Vollkostendeckung notwendige Milcherlös lag für den Durchschnittsbetrieb bei 38,7 ct/kg Milch (brutto) und damit rund 1,7 ct/kg höher als der erzielte Milchpreis von 37,0 ct/kg (s. Tab. 1 und Abb. 2). In Abb. 3 ist die prozentuale Aufteilung der Kosten dargestellt. Die bedeutendsten Positionen sind Arbeit, Grundfutter und Kraftfutter gefolgt von den sonstigen variablen Kosten und den Kosten der Bestandsergänzung. Die prozentuale Verteilung hat sich gegenüber dem Vorjahr erwartungsgemäß kaum geändert. Rechnet man die Ergebnisse für den Durchschnittsbetrieb (93 Kühe, kg Milch) hoch, so ergibt sich eine Anlieferungsmilchmenge (nach Abzug von ca. 400 kg Kälbermilch und sonstige Verwertungen) von ca kg/betrieb und damit ca kg Milch mehr als im Vorjahr. Der Deckungsbeitrag aus der Milchviehhaltung liegt mit ca etwa /Betrieb höher als im Vorjahr. Abb. 3: Zusammensetzung der Produktionskosten der Milcherzeugung 2016/17 Schwäbisch Gmünd 9

14 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/ Was macht die erfolgreichen Betriebe aus? Die Ergebnisse für alle Betriebe sind in Tab. 2 zusammengefasst. Hier sind neben den Durchschnittswerten die entsprechenden Zahlen der 25 % erfolgreichen und der 25 % weniger erfolgreichen Betriebe dargestellt. Die Sortierung erfolgt nach dem Deckungsbeitrag I je Kuh (vor Grundfutter). Ein Anstieg der Bestandsgröße von 90 auf 93 Kühe (+3 %) im Jahr 2016/17 verdeutlicht den Strukturwandel. Diese Entwicklung spiegelt den bundes- und landesweiten Trend wieder. In der vorliegenden Auswertung fiel die durchschnittliche Milchleistung um 117 kg auf kg ECM. Dies entspricht in etwa dem Niveau von 2014/15. Der Unterschied zwischen den 25% besseren und den 25% schlechteren Betrieben lag bei kg ECM. Damit hat sich der Unterschied zwischen oberem und unterem Viertel gegenüber dem Vorjahr um 300 kg erhöht und ist damit so hoch wie in den letzten 10 Jahren nicht mehr. Der Rückgang der Leistung ist ein Phänomen, wie es in ganz Deutschland zu beobachten ist. Zwei Gründe sind dafür maßgeblich verantwortlich: Zum einen ist die schlechtere Grundfutterqualität in 2016 verantwortlich, zum anderen haben die Betriebe aber auch in 2016 die Milchproduktion aufgrund der niedrigen Preise bewusst gedrosselt. Die schlechte Grundfutterqualität ist auch der Hauptgrund für die um 350 kg gesunkene Grundfutterleistung. Sie lag im Schnitt bei kg. Die erfolgreicheren Betriebe haben eine um 600 kg höhere Grundfutterleistung als der Durchschnitt. Die ökonomischen Parameter haben sich aufgrund der Erlössituation nach dem Rückgang 2015/16 wieder deutlich verbessert: Die Milcherlöse sind um rund 300 /Kuh auf /Kuh gestiegen. Die Altkuh- und Kälbererlöse sind gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben. Betrachtet man die Kostenseite, so fällt auf, dass wie in den Vorjahren auch kaum Unterschiede bei den variablen Kosten zwischen den 25 % erfolgreichen und den 25 % weniger erfolgreichen Betrieben zu erkennen sind. Das bedeutet, dass die besseren 25 % mit lediglich 90 mehr Aufwand kg mehr Milch melken als die 25 % weniger erfolgreichen Betriebe. Vergleicht man die wichtigsten Aufwandspositionen dieser beiden Gruppen, so kann man feststellen: Der Kraft,- Saft- und Mineralfutteraufwand der besseren Gruppe ( kg Milch) ist lediglich um 112 höher. Bei den bereinigten Nettobestandsergänzungskosten liegen die guten Betriebe um 40 niedriger als die weniger guten Betriebe. Bei den Tierarztkosten sind die Betriebe im oberen Viertel um 13 günstiger. In Abb. 4 ist die Entwicklung der Milchleistung für die drei Betriebsgruppen dargestellt. In allen 3 Leistungsgruppen konnte über die Jahre eine Leistungssteigerung verzeichnet werden. Der Abstand zwischen oberem und unterem Viertel hat sich in diesem Jahr wieder deutlich vergrößert. Abb. 4: Milchleistung ECM Durchschnitt, +25 % und -25 % im Jahresvergleich von Schwäbisch Gmünd

15 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 Tab. 2: Ergebnisse für alle konventionellen Betriebe (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben nach Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr) 2016/ / / /16 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,13 4,14 4,15 4,16 Eiweiß % 3,47 3,46 3,43 3,45 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 38,3 37,0 35,6 32,7 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 36,8 35,5 34,2 31,3 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 42,3 41,4 40,3 37,4 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,5 7,7 8,0 7,5 Leistungsfutterpreis /dt 29,2 28,6 28,9 29,7 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 17,7 19,3 21,7 19,0 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 24,7 22,1 18,6 18,4 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 17,1 14,2 10,1 10,3 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 1,9 2,0 Abkalbealter Monate 27,1 27,6 28,1 27,9 Abkalberate % Abgang insgesamt % 30,0 31,2 32,4 29,8 davon Zuchtabgang % 3,6 2,1 1,1 1,6 Nettoreproduktionsrate % 26,7 29,0 31,0 28,4 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 3,4 4,0 4,7 3,4 Kälberverluste % 8,4 9,6 11,3 9,9 davon Totgeburten % 5,7 6,0 6,1 6,4 Zwischenkalbezeit Tage Arbeitszeitbedarf Akh/Kuh 37,9 42,7 45,5 k. A. "Milcherlös - Mischpreis" = Mischpreis aus allen Verwertungen (Molkerei, Kälbermilch, Ab-Hof-Verkauf, Direktvermarktung) "Grundfutterbedarf kalk." = Energiebedarf aus Grundfutter (MJ NEL): Energiebedarf gesamt abzgl. Energie aus Kraftfutter "Grundfutteraufwand kalk."= Grundfutteraufwand (kalk.) je Kuh: MJ NEL aus Grundfutter x 24 ct/10 MJ NEL (Vollkosten, jedoch ohne Arbeit, Gebäude und Lagerraum) "Nettobestandsergänzungskosten" = Bestandsergänzungskosten abzgl. Erlöse aus Zuchtviehverkauf "Nettoreproduktionsrate" = Abgangsrate unter Berücksichtigung von Bestandsauf- und abstockung und Zuchtviehabgängen "Lebensleistung kalk." = Ø Lebensleistung (kg ECM) der abgehenden Kühe, kalk. aus ECM-Milchleistung und Reproduktionsrate Vergleich Produktionstechnik Der Grundfutterbedarf je Kuh ist in Tab. 2 aus der Milch- und Grundfutterleistung kalkuliert und mit durchschnittlichen Kosten von 24 ct/10 MJ NEL (ohne Arbeitskosten und Futterlagerung) verrechnet. Der Grundfutterbedarf wird aufgrund der Milchleistung und des Kraftfutteraufwands ermittelt. Dadurch haben die Betriebe im oberen Viertel einen deutlich höheren kalkulatorischen Grundfutteraufwand, weil sie weniger Kraftfutter einsetzen und bedingt durch die höhere Leistung auch einen höheren Gesamtenergiebedarf haben. Die detaillierte betriebsindividuelle Erfassung der Grundfutterkosten im Rahmen der Vollkostenauswertungen ist sicherlich aussagefähiger, der kalkulatorische Ansatz ermöglicht allerdings eine grobe Schätzung durchschnittlicher Grundfutterkosten der ausgewerteten 391 Betriebe. Die detaillierte Vollkostenauswertung ist in Kap. 7.2 zusammengefasst. Nicht nur die Grundfutterleistung, sondern auch der Kraftfutteraufwand zeigt die deutlich bessere Effizienz der besseren 25 %. Diese benötigen 22 g KF weniger/kg Milch (275 g KF-Effizienz) als die 25 % schlechteren Betriebe (297 g KF-Effizienz). Die besseren Betriebe zeigen auch eine deutlich geringere Bestansergänzung. Kombiniert mit der höheren Milchleistung errechnet sich dadurch ein Unterschied in der kalkulatorischen Lebensleistung von fast kg. Dies zeigt deutlich, dass hohe Milchleistungen durchaus zu höheren Lebensleistungen führen können, ja sogar Voraussetzung dafür sind und nicht umgekehrt. Schwäbisch Gmünd 11

16 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 Tab. 3: Ergebnisse für die Rasse Fleckvieh (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben) Fleckvieh 2016/ / / /16 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,11 4,14 4,14 4,17 Eiweiß % 3,50 3,49 3,48 3,48 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 38,8 37,2 35,4 32,5 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 37,2 35,7 34,0 31,1 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 44,9 43,2 41,5 39,1 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,6 7,8 8,3 7,5 Leistungsfutterpreis /dt 29,6 28,3 28,1 29,4 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 18,6 19,9 22,2 19,8 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 26,2 23,3 19,3 19,2 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 18,4 15,2 10,9 10,9 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 1,9 1,9 Abkalbealter Monate 27,1 28,0 28,5 28,1 Abkalberate % Abgang insgesamt % 30,4 30,8 32,0 30,1 davon Zuchtabgang % 3,7 2,1 1,8 1,5 Nettoreproduktionsrate % 27,0 28,6 29,8 28,9 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 2,5 3,1 3,6 2,8 Kälberverluste % 6,8 8,6 10,5 7,6 davon Totgeburten % 4,5 5,3 5,5 5,3 Zwischenkalbezeit Arbeitszeitbedarf Tage Akh/Kuh 37, , ,9 409 k. 394 A. Ergebnisse nach Rassen Es wurden 177 Fleckviehbetriebe ausgewertet, 9 weniger als im Vorjahr. Die erzeugte Milchmenge ist um 210 kg ECM/Kuh gefallen. Die durchschnittliche Bestandsgröße ist auch bei den Fleckviehbetrieben wieder um eine Kuh/Betrieb angestiegen. Die Entwicklung sämtlicher ökonomischer Kennzahlen ist bei den Fleckviehbetrieben vergleichbar mit der Gesamtauswertung. Die Spanne zwischen erfolgreichen (+ 25 %) und weniger erfolgreichen (- 25 %) Betrieben ist bei Fleckviehbetrieben ähnlich wie bei der Gesamtauswahl. Auch hier liegt die Differenz im DB bei 925 /Kuh Erfolgreiche Fleckviehbetriebe haben eine um 870 kg höhere Milchleistung und eine deutlich bessere Grundfutterleistung. Sie haben deutlich höhere Altkuhund Kälbererlöse als die weniger guten Betriebe und benötigen 40 g weniger Kraftfutter/kg Milch. Sie haben fast 4 % weniger Kälberverluste und 1 % geringere Kuhverluste. Auch in der Zwischenkalbezeit sowie der Abkalberate unterscheiden sie sich deutlich, was auf eine wesentlich bessere Fruchtbarkeit in den Beständen des oberen Viertels schließen lässt. 12 Schwäbisch Gmünd

17 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 Die 141 Holsteinbetriebe (s. Tab. 4) hielten im Schnitt 106 Kühe (+ 4 Kühe). Die Milchleistung ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 175 kg ECM gefallen. Die Altkuhund Kälbererlöse haben sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Bei den Holsteins fällt auf, dass der Unterschied zwischen den besseren 25 % und dem unteren Viertel deutlich ausgeprägter ist, als im Durchschnitt der Betriebe. Das betrifft sowohl die Milchleistung (2.315 kg ECM) als auch den DB (1.040 /Kuh). Neben der Leistung führt auch ein deutlich besserer Milchpreis (+ 2,9 ct/kg abgelieferte Milch der besseren 25 %) zu diesem Ergebnis. Betrachtet man die produktionstechnischen Zahlen, fällt auf, dass sich die Betriebe beim Kraftfutteraufwand g/kg Milch nahezu nicht unterscheiden. Anders sieht es bei der Nutzungsdauer bzw. bei der bereinigten Bestandsergänzung (= Nettoreproduktionsrate) aus. Hier haben die erfolgreicheren Betriebe einen Vorteil von über 6 %. Dadurch ist hier der Unterschied in der kalkulierten Lebensleistung zwischen den beiden Leistungsgruppen sogar bei über kg. Rechnet man das Ergebnis der vorliegenden Auswertung auf Betriebsebene hoch, so ergibt sich ein Unterschied von rund (bei 100 Kühen) zwischen einem Betrieb des erfolgreichen Viertels und einem Betrieb des weniger erfolgreichen Viertels. Tab. 4: Ergebnisse für die Rasse Holstein (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben) Holsteins 2016/ / / /16 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,12 4,12 4,11 4,12 Eiweiß % 3,40 3,38 3,33 3,37 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,9 36,5 35,0 32,4 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 36,6 35,3 34,0 31,4 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 40,9 39,8 38,7 35,7 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,4 7,8 7,8 7,7 Leistungsfutterpreis /dt 29,3 29,2 30,2 30,5 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 17,3 19,0 21,7 18,6 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 23,6 20,8 17,0 17,1 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 16,3 13,2 8,5 9,4 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 1,9 2,0 Abkalbealter Monate 26,9 27,0 27,3 27,2 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,3 32,9 34,2 31,1 davon Zuchtabgang % 4,3 2,4 0,8 1,9 Nettoreproduktionsrate % 27,2 30,6 33,5 29,5 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,9 5,2 5,7 4,5 Kälberverluste % 10,2 10,3 11,7 11,7 davon Totgeburten % 6,8 6,8 6,7 7,5 Zwischenkalbezeit Arbeitszeitbedarf Tage Akh/Kuh 37, , ,9 405 k. 407 A. Schwäbisch Gmünd 13

18 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 Tab. 5: Ergebnisse für die Rasse Braunvieh (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben) Braunvieh 2016/ / / /16 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,23 4,22 4,23 4,28 Eiweiß % 3,58 3,56 3,54 3,55 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 38,9 37,9 36,5 33,9 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 36,6 35,8 34,5 31,8 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,7 41,0 39,5 37,0 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,6 7,1 7,0 6,7 Leistungsfutterpreis /dt 29,8 28,3 28,4 28,9 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 17,5 18,4 20,0 17,9 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 24,2 22,6 19,4 19,2 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 16,6 14,3 10,6 10,5 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,1 2,1 2,1 2,1 Abkalbealter Monate 27,9 28,4 29,0 28,6 Abkalberate % Abgang insgesamt % 25,7 27,5 29,2 26,2 davon Zuchtabgang % 5,1 2,1 0,0 1,6 Nettoreproduktionsrate % 20,9 25,2 28,7 24,7 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 2,1 3,7 5,3 2,7 Kälberverluste % 8,9 10,8 11,2 13,6 davon Totgeburten % 6,1 6,4 6,3 7,9 Zwischenkalbezeit Arbeitszeitbedarf Tage Akh/Kuh 40, , ,4 408 k. 405 A. Die Anzahl der ausgewerteten Braunviehbetriebe hat sich kaum verändert (Tab. 5). Die Bestandsgröße ist dagegen um 6 Tiere angestiegen. Die Milchleistung dieser Betriebe ist im Gegensatz zu den anderen Rassen im Vergleich zum Vorjahr um ca. 250 kg gestiegen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Auch beim Braunvieh liegt der Leistungsunterschied zwischen oberem und unterem Viertel bei fast kg/kuh. Das obere Viertel benötigt aber 190 mehr an Kraft- und Mineralfutterkosten, so dass der Unterschied im DB nur bei 820 /Kuh liegt. Der Unterschied in der Nettoreproduktionsrate ist bei den ausgewerteten Braunviehbetrieben noch größer als bei den Holsteinbetrieben. Dies führt dazu, dass die rechnerische Lebensleistung bei den besseren Betrieben um fast kg höher liegt als bei den schlechteren Betrieben. Die besseren 25 % haben deutlich geringere Kuh- und Kälberverluste. 14 Schwäbisch Gmünd

19 2 Betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen 2016/17 Tab. 6: Ergebnisse im Rassenvergleich Rasse Gesamt Holsteins Fleck- Braun- Sonstige, vieh vieh Kreuzungen Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,12 4,14 4,22 4,09 Eiweiß % 3,46 3,38 3,49 3,56 3,38 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 36,5 37,2 37,9 36,8 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 35,3 35,7 35,8 35,7 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 39,8 43,2 41,0 40,5 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 7,8 7,8 7,1 7,2 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 29,2 28,3 28,3 28,0 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 19,0 19,9 18,4 18,9 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 20,8 23,3 22,6 21,7 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 13,2 15,2 14,3 13,7 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 2,0 2,1 1,9 Abkalbealter Monate 27,6 27,0 28,0 28,4 27,4 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 32,9 30,8 27,5 31,5 davon Zuchtabgang % 2,1 2,4 2,1 2,1 0,3 Nettoreproduktionsrate % 29,0 30,6 28,6 25,2 30,9 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,0 5,2 3,1 3,7 4,4 Kälberverluste % 9,6 10,3 8,6 10,8 9,5 davon Totgeburten % 6,0 6,8 5,3 6,4 5,5 Zwischenkalbezeit Arbeitszeitbedarf Tage Akh/Kuh 42, , , ,6 405 k. 396 A. 2.2 Leistungen und Kosten im Rassenvergleich In Tab. 6 sind die Ergebnisse der Rassen gegenüber gestellt. Ein Betrieb wird dann einer Rasse zugeordnet, wenn mindestens 75 % der Kühe dieser Rasse angehören. Unter Sonstige, Kreuzungen sind Betriebe mit Gemischtbeständen oder Kreuzungen zusammengefasst. Die Unterschiede im Deckungsbeitrag sind auch in diesem Jahr relativ gering. Die Fleckviehbetriebe erzielten wie zu erwarten die höchsten Nebenerlöse für Altkühe und Kälber, haben aber auch die niedrigste Milchleistung und somit auch die niedrigsten Milcherlöse. Beim Kraftfutteraufwand pro kg Milch liegen die Braunviehbetriebe weiterhin an der Spitze. Allerdings haben auch sie mehr aufgewendet als im Vorjahr. Die Holsteins fallen mit den höchsten Zellgehalten auf. Beim Erstkalbealter liegen die Holsteins gut einen Monat günstiger. Im Bereich der Kälber- und Kuhverluste sind die Fleckviehbetriebe am besten. Insgesamt sind die Unterschiede gering und jede Rasse hat Vor- und Nachteile, so dass die Aussage weiterhin gilt, dass man mit jeder der 3 Rassen erfolgreich Milch produzieren kann. Schwäbisch Gmünd 15

20 3 Milchleistung und Bestandsgröße 3 Milchleistung und Bestandsgröße 3.1 Einfluss der Milchleistung In Tab. 7 und Abb. 5 sind die Betriebe nach der Milchleistung sortiert. Knapp 60 % der Betriebe liegen bei einer Milchleistung zwischen kg, 18 Betriebe schafften den Sprung über die er Marke. Der Zusammenhang zwischen Leistung und ökonomischem Erfolg wird deutlich sichtbar. Der Deckungsbeitrag der Betriebe unter kg Milch und derer über kg unterscheidet sich um rund 600. Betrachtet man die Extreme, so liegt der Unterschied sogar deutlich über Mit steigenden Milchleistungen: steigen die Grundfutterleistungen. Hohe Leistungen sind also dauerhaft nur mit hohen Grundfutterleistungen zu erreichen und zu halten, steigen die anteiligen Erlöse aus Zuchtviehverkauf an, sinken Altkuh- und Kälbererlöse, bedingt durch den wachsenden Anteil Holsteinbetriebe, steigen die variablen Kosten je Kuh kontinuierlich an. Je kg Milch sinken sie allerdings von 24 auf 18 ct/kg Milch ab. Die kalkulatorische Lebensleistung steigt ebenfalls mit der Jahresleistung an. Dies zeigt, dass Kühe mit hoher Jahresleistung genauso alt werden können, wie Kühe mit geringer Leistung, und demzufolge in ihrem Leben mehr Milch produzieren, als Kühe mit geringerer Jahresleistung. Der Einsatz an Kraftfutter in kg/kuh steigt mit zunehmender Leistung an. Allerdings ist der Kraftfutteraufwand in g/kg Milch mit ca. 270 g nahezu konstant. Das Erstkalbealter sinkt von knapp 29 auf 26,4 Monate ab. Das zeigt, dass Betriebe mit hohen Leistungen auch mehr Wert auf eine intensivere Jungviehaufzucht legen. Bei Kälber- und Kuhverlusten gibt es keine Unterschiede, bzw. keinen solchen Trend auszumachen. Auch Zwischenkalbezeit, Nettoreproduktionsrate, Zellgehalte oder Besamungsindex unterscheiden sich kaum, bzw. lassen keinen Trend erkennen. Der Vergleich zeigt: Wenn hohe Leistungen richtig gemanagt werden, führen sie auch zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Abb. 5: Milchleistung, Produktionskosten und kalkulatorisches Arbeitseinkommen 16 Schwäbisch Gmünd

21 3 Milchleistung und Bestandsgröße Tab. 7: Einfluss der Milchleistung ECM (kg/kuh und Jahr) Gesamt unter ab Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,21 4,16 4,15 4,13 4,15 4,08 Eiweiß % 3,46 3,4 3,44 3,49 3,45 3,45 3,42 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 36,8 37,1 37,2 36,9 37,0 36,8 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 35,2 35,5 35,7 35,5 35,5 35,6 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 43,6 42,8 42,4 41,1 40,4 39,7 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 7,6 7,5 7,2 7,7 7,9 8,3 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 29,4 28,7 27,5 28,8 29,2 30,8 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 24,7 20,8 19,5 19,0 18,5 17,8 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 18,9 21,9 22,9 22,1 21,9 21,9 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 9,0 12,9 14,5 14,4 14,6 15,0 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 1,9 2,0 1,9 2,0 2,1 2,0 Abkalbealter Monate 27,6 28,9 28,5 28,1 27,2 27,1 26,4 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 30,6 29,1 30,1 32,2 31,9 32,8 davon Zuchtabgang % 2,1 0,2 0,8 1,8 2,0 3,0 6,4 Nettoreproduktionsrate % 29,0 30,9 28,1 28,3 30,0 29,0 26,4 Lebensleistung kalkulatorisch kg/kuh Verendete Kühe % 4,0 5,9 3,4 3,6 3,9 4,5 4,2 Kälberverluste % 9,6 13,7 9,9 9,7 8,9 9,8 8,8 davon Totgeburten % 6,0 8,6 5,3 5,7 5,7 7,2 5,3 Zwischenkalbezeit Akh je Kuh Tage Akh/Kuh 42, , , , , , ,6 404 Schwäbisch Gmünd 17

22 3 Milchleistung und Bestandsgröße Tab. 8: Vollkostenkalkulation bei unterschiedlicher Milchleistung ECM (kg/kuh und Jahr) Gesamt unter ab Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge ECM kg/kuh Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 36,8 37,1 37,2 36,9 37,0 36,8 Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 43,6 42,8 42,4 41,1 40,4 39,7 Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 24,7 20,8 19,5 19,0 18,5 17,8 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 18,9 21,9 22,9 22,1 21,9 21,9 Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 9,0 12,9 14,5 14,4 14,6 15,0 Festkosten Gebäude und Technik /Kuh Sonstige Festkosten /Kuh Vollkosten ohne Lohnansatz /Kuh ct/kg ECM 34,4 45,4 38,8 35,7 33,6 32,0 30,3 Lohnansatz (15,50 /Akh) /Kuh Vollkosten incl. Lohnansatz /Kuh ct/kg ECM 44,5 60,3 51,3 46,7 43,3 40,7 38,2 Kalk. Betriebszweigergebnis /Kuh ct/kg Milch -3,1-16,7-8,5-4,2-2,2-0,4 1,5 kalk. Arbeitseinkommen /Kuh Arbeitszeitverwertung /Kuh 10,7-1,8 4,9 9,5 11,9 14,9 18,4 Kostendeckender Milcherlös ct/kg ECM 38,7 51,9 44,0 39,9 37,7 35,9 34,1 In Tab. 8 und Abb. 5 sind die Ergebnisse nach der Milchleistung geordnet bis zum kalkulatorischen Betriebszweigergebnis durchgerechnet. Dieses berücksichtigt alle Kosten und Leistungen eines Produktionsverfahrens (vgl. Tab. 1). Dabei ist eine Neubausituation unterstellt. Ein kalkulatorisches Betriebszweigergebnis von 0 besagt, dass alle Kosten inklusive der kalkulatorischen Ansätze für Faktorkosten (Arbeit, Fläche, eingesetztes Kapital) gedeckt sind. Ein positives kalkulatorisches Betriebszweigergebnis bedeutet, dass darüber hinaus noch ein entsprechender Unternehmergewinn erwirtschaftet werden konnte. Die Produktionskosten/Kuh steigen zwar bei höheren Milchleistungen insbesondere im Bereich der variablen Kosten an, betrachtet man aber die Vollkosten/kg Milch, so verringern sich diese deutlich. In der vorliegenden Auswertung fallen die Vollkosten/kg Milch von 60 ct (Betriebe unter kg Milch) auf 38 ct für Betriebe über kg Milch/Kuh und Jahr. Bei dieser Kalkulation wurden vergleichbare Stallplatzkosten und ein einheitlicher Arbeitszeitaufwand unterstellt. Eine Vollkostendeckung erreichen bei dieser Betrachtung nur noch die absoluten Spitzenbetriebe, bzw. Betriebe, die deutlich geringere Festkosten aufweisen, als bei der vorliegende Kalkulation unterstellt. Auch beim kalkulatorischen Betriebszweigergebnis erkennt man die große Streubreite. Lässt man einmal die Betriebe unter kg und die über kg außer acht, so zeigt sich bei den Betrieben zwischen kg und kg Milch immer noch ein Unterschied von über 10 ct/kg Milch bei den Vollkosten. Dieser Unterschied kommt zwar nicht allein durch die Milchleistung, diese hat aber einen ganz entscheidenden Einfluss. Entscheidend ist, dass die gesamten Festkosten relativ unabhängig von der tatsächlichen Milchleistung anfallen. Eindrucksvoll sind auch die Unterschiede bei der Verteilung des Arbeitseinkommens. Während hier Betriebe mit Milchleistungen über kg Milch noch eine Stundenentlohnung von 15 und mehr erzielen, bleiben Betrieben unter kg Milch noch 5 /Arbeitsstunde Der vollkostendeckende Milchpreis lag 2016/17 im Durchschnitt aller Betriebe bei 38,7 ct/kg, 0,8 ct/kg höher als im letzten Jahr. Ursache für den höheren Ansatz ist vor allem die gesunkene Milchleistung bei gleichbleibenden Kosten/Kuh. 18 Schwäbisch Gmünd

23 3 Milchleistung und Bestandsgröße Abb. 6: Einfluss der Bestandsgröße Fazit: Hohe Milchleistungen sind Voraussetzung für ein gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis im Milchviehbetrieb, da viele Aufwendungen unabhängig von der Leistung anfallen. Wo das einzelbetriebliche Optimum liegt, muss im Einzelfall geprüft werden. Die Auswertung zeigt aber, dass es große Unterschiede zwischen den Betrieben gibt und es für den Einzelbetrieb ganz entscheidend ist zu wissen, wo er steht, um seine betriebsspezifischen Reserven zu mobilisieren. 3.2 Bestandsgröße und Melktechnik In Abb. 6 sind die Ergebnisse nach der Bestandsgröße sortiert dargestellt. 42 % (Vorjahr 43 %) der Betriebe liegen zwischen 40 und 80 Kühen. 53 % (Vorjahr 51 %) der Betriebe halten über 80 Kühe. Nur noch 5 % (Vorjahr 5 %) der Betriebe halten weniger als 40 Kühe. Die Entwicklung zeigt, dass es zwar auch in den Beratungsdiensten weiter einen geringen Teil kleiner Betriebe gibt, die teilweise auch im Nebenerwerb bewirtschaftet werden, dass aber Betriebe zwischen 60 und 80 Kühen weiter wachsen. Die Abb. 6 zeigt auch einen Anstieg der Milchleistung und einen Anstieg im Deckungsbeitrag bei zunehmender Bestandsgröße. Deutlich ist der Unterschied zwischen der Gruppe kleiner 60 und größer 60 Kühe. Dies ist sicher kein zwangsläufiger Zusammenhang. Man kann eher davon ausgehen, dass größere Betriebe im Durchschnitt ein besseres Management haben. Außerdem nimmt die Spezialisierung mit zunehmender Bestandsgröße zu. Schwäbisch Gmünd 19

24 3 Milchleistung und Bestandsgröße Tab. 9: Vergleich der Betriebe mit Melkrobotern und der konventionell melkenden Betriebe mit dem Gesamtdurchschnitt Vergleich Melktechnik 2016/ / /17 Gesamt Konv. Melktech. Robi-Betriebe Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,16 4,08 Eiweiß % 3,46 3,46 3,45 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 37,1 36,8 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 35,5 35,6 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 41,3 41,6 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 7,6 7,8 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 28,6 28,7 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 19,0 20,1 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 22,3 21,5 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 14,3 13,8 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 2,0 Abkalbealter Monate 27,6 27,7 27,5 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 31,2 31,1 davon Zuchtabgang % 2,1 2,0 2,5 Nettoreproduktionsrate % 29,0 29,0 29,0 Lebensleistung kalkulatorisch kg/kuh Verendete Kühe % 4,0 4,0 3,9 Kälberverluste % 9,6 9,5 9,9 davon Totgeburten % 6,0 6,0 6,0 Zwischenkalbezeit Tage Arbeitszeitbedarf Akh/Kuh 42,7 46,6 31,5 In Tab. 9 sind die Betriebe nach ihrer Melktechnik sortiert. 91 (Vorjahr 79) Betriebe haben 2016/17 mit einem Melkroboter gemolken. Diese Roboterbetriebe hielten 21 Kühe mehr als die Betriebe mit konventioneller Melktechnik. Sie melken etwa 430 kg mehr Milch/Kuh, haben aber auch 175 höhere variable Kosten, und unterscheiden sich beim Deckungsbeitrag lediglich um 27. Der Kraftfutteraufwand/kg Milch ist bei den Roboterbetrieben nur geringfügig höher. Hier wirkt sich die Lockfütterung am Roboter nicht negativ aus. Ein Thema, das im Zusammenhang mit der Umstellung auf Melkroboter immer wieder diskutiert wird, ist die Eutergesundheit. Beim Zellgehalt liegt der Unterschied bei 17 Tsd. Zellen zugunsten der konventionellen Melktechnik. Bei den Tierarztkosten liegen die Roboterbetriebe sogar etwas günstiger. Bei der Nettoreproduktionsrate, also der bereinigten Bestandsergänzung liegen die Betriebe ebenfalls gleich. Dies ist ein Indiz, dass die Roboterbetriebe insgesamt nicht mehr Ausfälle haben als Betriebe mit konventioneller Melktechnik, wenn sich auch die eine oder andere Kuh als nicht robotertauglich erweist. Bei der Position Strom, Wasser liegen die Roboterbetriebe höher, da diese einen höheren Verbrauch insbesondere beim Strom verzeichnen. Einen deutlichen Unterschied erkennt man unter der Position Sonstiges (beinhaltet die Reinigung + Servicekosten). Hier haben die Roboterbetriebe einen Mehraufwand von ca Schwäbisch Gmünd

25 3 Milchleistung und Bestandsgröße In diesem Jahr wurde wieder bei 25 % der Betriebe eine einfache Arbeitszeiterfassung durchgeführt. Bei 25 Roboterbetrieben und 75 Betrieben mit konventioneller Melktechnik erfassten die Beraterinnen und Berater die Arbeitszeit. Das Ergebnis ist in Tab. 9 dargestellt. Der Unterschied von 15 Stunden/Kuh und Jahr ist sicher nicht repräsentativ. Er zeigt aber, dass Betriebe mit Robotermelktechnik deutlich weniger Arbeitszeit aufwenden müssen als Betriebe mit konventioneller Melktechnik. Bei den sonstigen produktionstechnischen Kenndaten sind keine Unterschiede zu erkennen, was auch nicht zu erwarten war. Erstkalbealter, Kuh- und Kälberverluste oder Besamungsindex hängen nicht vom Melksystem ab. In Tab. 10 wird das untere und obere Viertel der Roboterbetriebe dargestellt. Auch hier gibt es den deutlichen Unterschied im wirtschaftlichen Erfolg zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben von fast /Kuh. Die Leistungsdifferenz zwischen oberem und unterem Viertel liegt bei fast kg Milch. Auffallend ist der deutlich höhere Kraftfutteraufwand/kg Milch und der höhere Zellgehalt bei den schlechteren Betrieben. Tab. 10: Vergleich der Betriebe mit Melkrobotern (sortiert nach erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben) Roboterbetriebe 2016/ / / /16 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,05 4,08 4,10 4,08 Eiweiß % 3,45 3,45 3,44 3,42 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 38,1 36,8 34,9 32,4 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 36,9 35,6 33,7 31,4 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 43,1 41,6 39,4 37,4 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,4 7,8 8,2 7,7 Leistungsfutterpreis /dt 28,9 28,7 28,9 30,2 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 18,8 20,1 21,8 19,5 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 24,2 21,5 17,7 17,9 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 16,7 13,8 9,7 9,9 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 1,9 2,0 2,0 2,0 Abkalbealter Monate 27,4 27,5 27,7 27,9 Abkalberate % Abgang insgesamt % 36,0 31,1 28,3 29,0 davon Zuchtabgang % 7,5 2,5 0,1 1,6 Nettoreproduktionsrate % 29,2 29,0 28,9 28,0 Lebensleistung kalkulatorisch kg/kuh Verendete Kühe % 3,9 3,9 4,5 3,4 Kälberverluste % 8,9 9,9 11,0 10,2 davon Totgeburten % 6,4 6,0 5,9 6,2 Zwischenkalbezeit Akh je Kuh Tage Akh/Kuh 28, , , ,8 397 Schwäbisch Gmünd 21

26 4 Fütterung 4 Fütterung Tab. 11: Einfluss der Grundfutterleistung Milch aus Grundfutter Gesamt unter ab (kg ECM/Kuh und Jahr) Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,16 4,09 4,14 4,14 4,14 4,24 Eiweiß % 3,46 3,50 3,47 3,48 3,45 3,44 3,42 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 37,7 37,0 37,3 36,9 36,9 37,1 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 36,1 35,9 35,7 35,5 35,4 35,3 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 42,8 42,8 42,3 41,0 41,0 40,4 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 10,1 9,3 8,4 7,7 6,7 6,3 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 26,4 26,8 27,5 28,9 29,5 31,5 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 24,5 21,9 20,6 19,0 17,9 17,3 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 18,3 20,9 21,7 22,0 23,1 23,2 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 11,4 13,8 14,1 14,2 14,6 14,6 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 2,1 2,0 2,0 2,0 2,0 Abkalbealter Monate 27,6 28,9 27,6 27,8 27,7 27,3 26,7 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 28,8 29,1 31,7 30,5 31,6 35,7 davon Zuchtabgang % 2,1 0,0 0,4 1,8 1,6 3,0 6,4 Nettoreproduktionsrate % 29,0 29,1 28,9 29,8 28,7 28,6 29,6 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,0 7,4 3,9 3,9 3,9 3,5 4,2 Kälberverluste % 9,6 15,4 9,6 9,6 9,6 8,7 10,2 davon Totgeburten % 6,0 6,3 5,1 6,3 6,1 5,7 6,9 Zwischenkalbezeit Akh je Kuh Tage Akh/Kuh 42, , , , , , , Schwäbisch Gmünd

27 4 Fütterung 4.1 Grundfutterleistung und Kraftfuttereffizienz In Tab. 11 und Abb. 7 sind die Ergebnisse sortiert nach der Grundfutterleistung dargestellt. Die Grundfutterleistung entspricht hier der reinen Grobfutterleistung. Sie wird rechnerisch ermittelt aus der Gesamtmilchmenge abzüglich der Milch aus Kraft- und Saftfutter. Dabei wird unterstellt, dass je kg Kraft- bzw. Saftfutter (korrigiert auf einen Standardenergiegehalt Energiestufe III, 6,70 MJ NEL) 2,04 kg Milch erzeugt werden. Der Erhaltungsbedarf wird bei dieser Berechnung vollständig vom Grundfutter getragen. Zielgrößen für die Grundfutterleistung und auch für die Kraftfuttereffizienz (g KF je kg Milch) sind daher nur innerhalb eines Auswertungssystems wie oben beschrieben sinnvoll und vergleichbar. Die Grundfutterleistung ist im Wirtschaftsjahr 2016/17 mit kg gegenüber dem Vorjahr um rund 350 kg gefallen. Die Kraftfuttereffizienz hat sich mit 285 g KF/kg Milch um 17 g verschlechtert. Hauptursache ist wie bereits erwähnt die schlechtere Grundfutterqualität in Mit steigender Grundfutterleistung steigen Milchleistung und Deckungsbeitrag je Kuh deutlich an (s. Abb. 7). Hier besteht eine sehr enge Korrelation. Ganz entscheidend sind auch die Kosten für Kraftfutter pro kg Milch. Hier liegen zwischen der besten und der schlechtesten Gruppe fast 5 ct/kg Milch (siehe Abb. 8). Tab. 11 zeigt, dass die variablen Kosten mit steigender Grundfutterleistung kontinuierlich von fast 24,5 ct auf unter 17,3 ct/kg Milch sinken. 16 Betriebe erreichen Grundfutterleistungen von über Abb. 7: Abb. 8: Grundfutterleistung; Milchleistung und Deckungsbeitrag je Kuh Kraftfuttereffizienz kg und erzielen damit einen Deckungsbeitrag von /Kuh. Der Anteil der Grundfutterleistung an der Gesamtmilchleistung lag in dieser Spitzengruppe bei knapp 60 %. Einfluss auf eine hohe Grundfutterleistung haben eine hohe Futteraufnahme sowie ein leistungsgerechter Kraftfuttereinsatz. Sortiert man die Ergebnisse nach dem Kraftfuttereinsatz je kg Milch (siehe Abb. 8), stellt man zwischen den 5 Klassen Kraft- und Saftfutter je kg Milch, mit Ausnahme der ersten Gruppe, keine gravierenden Milchleistungsunterschiede fest. Es ist sogar so, dass die letzte Gruppe mit dem höchsten Kraftfutteraufwand (>350 g/kg Milch) in der Leistung wieder abfällt. 4.2 Halbmischration oder TMR? Ca. 97 % der Betriebe füttern eine Mischration, die Einzelvorlage von Grundfuttermitteln praktizieren nur noch wenige Betriebe. Schwäbisch Gmünd 23

28 4 Fütterung Tab. 12: Einfluss der Futtervorlagetechnik Futtervorlagesystem Gesamt Einzel- Halb- Totale vorlage mischrat. Mischrat. Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,18 4,14 4,16 Eiweiß % 3,46 3,52 3,45 3,45 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 37,5 37,0 37,8 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 35,7 35,5 36,3 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 41,7 41,4 41,5 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 6,1 7,7 8,3 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 27,2 28,7 29,1 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 17,6 19,4 19,1 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 24,1 22,0 22,4 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 15,2 14,1 15,3 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 2,0 2,0 Abkalbealter Monate 27,6 27,9 27,7 26,7 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 29,2 31,3 31,3 davon Zuchtabgang % 2,1 3,1 2,1 3,2 Nettoreproduktionsrate % 29,0 25,9 29,1 28,5 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,0 3,7 3,9 6,1 Kälberverluste % 9,6 11,1 9,7 10,4 davon Totgeburten % 6,0 6,3 6,1 7,2 Zwischenkalbezeit Tage Welche Ergebnisse die Verfütterung als TotalMischRation (TMR) oder HalbMischRation (HMR) kombiniert mit Transponderfütterung in der Betriebszweigauswertung erbracht hat, ist in Tab. 12 dargestellt. TMR-Fütterung heißt unter badenwürttembergischen Verhältnissen i.d.r. eine Ration für alle laktierenden Kühe. Allerdings nimmt durch wachsende Bestände die Fütterung in Leistungsgruppen zu. Diese Betriebe fallen in die Gruppe HMR. Nur etwa 5 % (letztes Jahr 10 %) der ausgewerteten Betriebe füttern Voll-TMR. Die TMR-Betriebe, weisen in diesem Jahr einen deutlichen Leistungsvorsprung von kg ECM im Vergleich zum Durchschnitt aus. Sie haben einen höheren Kraftfutteraufwand/kg Milch und eine identische Grundfutterleistung. Im Deckungsbeitrag können sie mit einem Plus von gut 200 /Kuh überzeugen. Betrachtet man die 11 Betriebe mit Einzelvorlage, so liegen diese in der Milchleistung zwar etwa 500 kg niedriger als der Durchschnitt, liegen aber im Deckungsbeitrag gleichauf, bedingt durch deutlich geringere variable Kosten (vgl. Tab. 12) Fazit: Die TMR-Fütterung ist ein relativ teures Fütterungsverfahren. Ab einem bestimmten Leistungsniveau, insbesondere wenn Leistungsgruppen gebildet werden können, muss dieses Fütterungssystem jedoch keine ökonomischen Nachteile mehr haben. Das zeigt die vorliegende Auswertung. 24 Schwäbisch Gmünd

29 5 Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter 5 Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter 5.1 Haltungsformen Nur noch etwa 4 % der ausgewerteten Betriebe halten etwa 1,5 % der ausgewerteten Kühe im Anbindestall (s. Tab. 13). Der Leistungsunterschied zum Laufstallbetrieb beträgt rund kg Milch. Der Unterschied im Deckungsbeitrag liegt bei 173. Betrachtet man die Einzelpositionen, so fällt weiter auf, dass die 14 Anbindebetriebe geringere Kälberund Kuhverluste aufweisen. In allen sonstigen Kennwerten gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Sicher ist die Zahl von 14 Anbindebetrieben nicht repräsentativ für die Anbindehaltung in Baden-Württemberg. Bei diesem Vergleich der Stallsysteme greift die Basis Deckungsbeitrag nicht weit genug. Hier liegen sicher Unterschiede in den Festkosten vor allem im Bereich Gebäudekosten, die bei dieser Auswertung nicht erfasst werden. Unter der Voraussetzung niedriger Festkosten kann auch im Anbindestall wirtschaftlich Milchviehhaltung betrieben werden, wenn auch oftmals nur im Nebenerwerb, weil der nötige Umfang fehlt. Tab. 13: Einfluss der Haltungsform Haltungssystem Gesamt Lauf- Anbindestall stall Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,14 4,17 Eiweiß % 3,46 3,46 3,52 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 37,0 37,6 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 35,5 35,9 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 41,3 43,6 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 7,6 7,6 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 28,7 27,3 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 19,2 20,6 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 22,1 23,0 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 14,2 14,4 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,0 2,1 Abkalbealter Monate 27,6 27,6 28,3 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 31,1 32,6 davon Zuchtabgang % 2,1 2,2 0,3 Nettoreproduktionsrate % 29,0 28,9 32,6 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,0 4,0 2,3 Kälberverluste % 9,6 9,7 6,8 davon Totgeburten % 6,0 6,1 4,4 Zwischenkalbezeit Akh je Kuh Tage Akh/Kuh 42, , ,2 409 Schwäbisch Gmünd 25

30 5 Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter 5.2 Nutzungsdauer und Lebensleistung Das zusammenfassende Merkmal für die Nutzungsdauer in der vorliegenden Auswertung ist die Nettoreproduktionsrate. Dieser Kennwert berücksichtigt Zuchtviehabgänge in Form von Jungkühen, die ein bis zwei Monate nach der Abkalbung den Bestand als Zuchttiere verlassen und damit nicht als endgültiger Abgang verrechnet werden. Darüber hinaus werden noch Bestandsauf- und abstockungen berücksichtigt. Damit ist die Nettoreproduktionsrate die bereinigte Bestandsergänzung und somit der aussagefähigste Kennwert für das Alter einer Herde. Im Durchschnitt aller Betriebe hat sich die Nettoreproduktionsrate gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % von 28,4 auf 29,0 verschlechtert (vgl. Tab. 2). Der Deckungsbeitrag sinkt mit steigender Nettoreproduktionsrate kontinuierlich (vgl. Abb. 10). Die variablen Kosten steigen durch höhere Bestandsergänzungskosten ebenfalls an. Die hohen Kosten der Bestandsergänzung konnten auch in diesem Jahr nicht durch die Erlöse beim Altkuhverkauf ausgeglichen werden. Bei der Milchleistung ist kein Trend auszumachen. Hier zeigen die Betriebe mit geringer Bestandsergänzung keinen eindeutigen Leistungsvorteil. In Tab. 14 und Abb. 9 sind die Ergebnisse nach der kalkulierten Lebensleistung der Betriebe sortiert. Dieser Wert wird errechnet durch Division der durchschnittlichen ECM-Milchleistung je Kuh Abb. 9: Einfluss der kalkulatorischen Lebensleistung und der durchschnittlichen Nettoreproduktionsrate im Einzelbetrieb. Damit ergibt sich die aufsummierte ECM-Lebensleistung eines durchschnittlichen Abgangstieres. Mit steigender jährlicher ECM- Milchleistung steigt auch die Lebensleistung je Kuh an. Der Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr steigt ebenfalls deutlich an. Dies zeigt zum einen: Je älter die Kühe werden, umso höher ist auch die Jahresleistung je Kuh. Zum anderen zeigt dieses Ergebnis aber auch, dass hohe Leistungen die Langlebigkeit der Kühe nicht negativ beeinflussen. Auch bei den Kuhverlusten erkennt man bei den Betrieben mit hoher Lebensleistung deutliche Vorteile. Fazit: Eine lange Nutzungsdauer in Kombination mit einer gleichzeitig hohen Milchleistung ermöglicht eine höhere Lebensleistung und diese bringt dann deutliche (positive) ökonomische Effekte. Abb. 10: Einfluss der Nettoreproduktionsrate (= bereinigte Bestandsergänzung) 26 Schwäbisch Gmünd

31 5 Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter Tab. 14: Bedeutung der Lebensleistung kalkulierte Lebensleistung Gesamt unter ab (kg Milch/Kuh) Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,08 4,17 4,16 4,11 4,13 4,16 4,16 Eiweiß % 3,46 3,32 3,45 3,46 3,44 3,46 3,48 3,48 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 35,8 37,1 37,1 36,5 36,8 37,9 37,4 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 34,8 35,6 35,5 35,2 35,4 36,1 35,8 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 42,6 43,2 41,5 40,9 41,1 41,6 41,1 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 7,5 7,5 7,9 7,6 7,5 7,7 7,6 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 31,0 28,4 29,0 28,3 28,1 28,9 29,0 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 25,6 22,2 20,3 19,0 18,8 18,4 17,5 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 17,0 21,0 21,2 21,8 22,3 23,2 23,6 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 7,2 12,2 13,3 13,9 14,5 15,5 16,0 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 2,1 1,9 2,0 2,0 2,0 2,1 2,1 Abkalbealter Monate 27,6 26,9 28,2 27,6 27,5 27,5 27,9 27,6 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 45,6 41,0 36,2 31,1 29,1 24,7 22,9 davon Zuchtabgang % 2,1 0,8 1,7 0,7 1,4 3,1 2,3 4,2 Nettoreproduktionsrate % 29,0 43,4 38,8 35,1 29,6 26,0 22,9 19,2 Lebensleistung kalkulatorisch % Verendete Kühe % 4,0 4,5 5,1 4,6 4,2 3,7 2,9 2,8 Kälberverluste % 9,6 9,6 11,0 9,9 9,4 9,4 8,7 9,5 davon Totgeburten % 6,0 6,6 6,7 5,9 5,4 6,3 6,1 6,2 Zwischenkalbezeit Tage Schwäbisch Gmünd 27

32 5 Haltungsform, Nutzungsdauer, Lebensleistung, Zellzahl und Erstkalbealter 5.3 Zellzahl In Abb. 11 sind die Betriebe nach der Zellzahl sortiert. Die Deckungsbeiträge fallen kontinuierlich mit steigendem Zellgehalt. Die Milchleistung geht erst in der Gruppe > 300 Tsd. Zellen stärker zurück. Vorher ist hier kein Trend erkennbar. Die Tierarztkosten sind relativ konstant mit Ausnahme der ersten Gruppe (< 100 Tsd. Zellen). Dieser Wert ist sicher nicht bedingt durch Aufwendungen im Bereich Eutergesundheit sondern durch andere Tiergesundheitsparameter. Hohe Zellgehalte wirken sich in erster Linie auf die Milchleistung aus. Dies wird oft unterschätzt, da nicht immer so eindrücklich zu erkennen. Der zeitliche Mehraufwand durch die Betreuung euterkranker Kühe, der in der vorliegenden DB-Rechnung nicht erfasst wurde, ist dabei ebenfalls ein ganz entscheidender Aspekt. 5.4 Erstkalbealter Abb. 11: Einfluss der Zellzahl Der Einfluss des Erstkalbealters (EKA) auf die Wirtschaftlichkeit ist in Abb. 12 dargestellt. Eine Unterscheidung nach Rasse ist nicht sinnvoll, da es genügend Untersuchungen gibt, dass auch Fleckviehrinder genauso mit Monaten ohne Leistungseinbußen abkalben können. Entscheidend ist die Aufzuchtintensität bzw. das genetische Leistungspotential einer Herde, welches auch in der Aufzucht umgesetzt werden muss. Die vorliegende Graphik zeigt sehr deutlich den Rückgang der Milchleistung bei steigendem EKA. Allerdings beruht dieses Ergebnis sicher zu einem großen Teil darauf, dass Tiere mit einem hohen genetischen Milchleistungspotential auch ein entsprechend höheres Wachstumspotential in der Aufzucht haben, vorausgesetzt sie werden entsprechend gefüttert. Insgesamt liegen dieses Jahr 60 Betriebe unter 26 Monaten EKA (entspricht ca. 15 %). Der Schwerpunkt liegt weiterhin zwischen 27 und 29 Monaten. Bei 78 Betrieben (20 %) werden die Färsen älter als 29 Monate. In diesen Betrieben ist die Jungviehaufzucht bzw. das Besamungsmanagement im Rinderbereich zu kontrollieren. Diese Betriebe fallen bei der Milchleistung und auch beim Deckungsbeitrag deutlich ab. Zu beachten sind hier auch die Jungviehplätze, die man einsparen kann, wenn das EKA verringert wird. Schafft ein Betrieb es dann noch, mit 25 % Nettoreproduktionsrate auszukommen (vgl. Tab. 14), was die guten Betriebe erreichen, so kann im Bereich Jungviehaufzucht deutlich Geld eingespart werden. Abb. 12: Ergebnisse sortiert nach dem durchschnittlichen Erstkalbealter der Färsen 28 Schwäbisch Gmünd

33 6 Vergleich von konventionellen und ökologischen Betrieben 6 Vergleich von konventionellen und ökologischen Betrieben Tab. 15: Vergleich ökologisch und konventionell wirtschaftender Betriebe 2016/17 Ökobetriebe im Vergleich Konv. Betr. Ökologische Betriebe 2016/17 Ökobetr. Konv. Betr. 2016/17 25% Gesamt -25% 2015/ /16 Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Fett % 4,14 4,03 4,04 4 4,06 4,16 Eiweiß % 3,46 3,4 3,34 3,27 3,31 3,45 Fett + Eiweiß kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF III kor. kg/kuh Kraft- und Saftfutter je kg ECM g/kg ECM Milchpreis Molkerei ct/kg Milch 37,0 54,8 53,7 52,2 53,9 32,7 Milcherlös - Mischpreis ct/kg Milch 35,5 53,1 51,6 50,7 51,5 31,3 Milcherlös /Kuh Altkuh - Abgangserlös/Stück /Abg. Kuh Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Zuchttier-Abgangserlös anteilig /Kuh Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh Kälberpreis /Kalb Sonstige Erträge und Bestandsveränd. /Kuh Summe Leistungen /Kuh ct/kg ECM 41,4 59,3 59,3 58,6 59,0 37,4 Bestandsergänzung /Kuh Nettobestandsergänzungskosten /Kuh Kraftfutteraufwand /Kuh Mineral- u. Sonderfutter /Kuh Saftfutteraufwand /Kuh Kraft- Saft- und Mineralfutter ct/kg ECM 7,7 8,2 8,9 10,3 8,4 7,5 Leistungsfutterpreis /dt 28,6 52,1 51,7 45,9 47,1 29,7 Besamung, Deckgeld /Kuh Tierarzt, Medikamente /Kuh MLP, ZV, TSK, BD /Kuh Energie, Wasser /Kuh var. Kosten Futtervorl., Geräte /Kuh Sonstiges (Melkanl., Klauenpfl., RuD, etc.) /Kuh Zinsansatz /Kuh Summe variable Kosten /Kuh ct/kg ECM 19,3 19,2 22,4 25,1 21,1 19,0 DB I vor Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 22,1 40,1 36,9 33,5 37,9 18,4 Grundfutterbedarf kalkulatorisch MJ NEL/Kuh Grundfutteraufwand kalkulatorisch /Kuh DB II nach Grundfutter /Kuh ct/kg ECM 14,2 29,9 26,0 22,1 27,2 10,3 Zellzahl x Tsd Besamungsindex Bes./Kuh 2,0 1,9 1,7 1,5 1,8 2,0 Abkalbealter Monate 27,6 27,7 29,3 28,9 30,6 27,9 Abkalberate % Abgang insgesamt % 31,2 17,2 22,7 22,4 25,0 29,8 davon Zuchtabgang % 2,1 0,7 0,7 0,0 0,7 1,6 Nettoreproduktionsrate % 29,0 17,0 22,5 22,3 24,5 28,4 Lebensleistung kalkulatorisch kg/kuh Verendete Kühe % 4,0 2,1 2,4 2,8 2,3 3,4 Kälberverluste % 9,6 8,4 10,7 11,3 9,6 9,9 davon Totgeburten % 6,0 5,9 6,0 5,9 6,9 6,4 Zwischenkalbezeit Akh je Kuh Tage Akh/Kuh 42, , , , , ,5 400 Die Daten der ökologisch wirtschaftenden Betriebe sind in Tab. 15 den Ergebnissen der konventionellen Betriebe gegenüber gestellt. Die Preise für Biomilch sind gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Verglichen mit den konventionellen Betrieben ist der Abstand geringer geworden, da sich die konventionellen Milchpreise erholt haben. Die Differenz beim Milchpreis lag im Auswertungszeitraum trotzdem noch bei 16,7 ct/kg Milch (Vorjahr 21 ct/kg). Der Unterschied im Deckungsbeitrag ist im vergangenen Auswertungszeitraum auf 630 zurückgegangen. Auch bei den Ökobetrieben ist die Milchleistung zurück gegangen (-100 kg/kuh). Die Anzahl der ausgewerteten Ökobetriebe blieb mit 23 konstant. Die vorliegenden Ergebnisse der 23 ausgewerteten Betriebe ergeben ein gutes Bild der Wirtschaftlichkeit und der Produktionstechnik der Ökomilchviehbetriebe: Die ausgewerteten ökologischen Betriebe haben ca kg/kuh weniger Milch ermolken als konventionelle Betriebe. Die Grundfutterleistung ist trotz der niedrigeren Gesamtleistung um knapp 600 kg/kuh höher als bei den konventionellen Betrieben. Die gesamten Leistungen je Kuh sind bei den ökologischen Betrieben um knapp 400 /Kuh höher, trotz deutlich niedrigerer Milchleistung, als bei den konventionellen Betrieben. Schwäbisch Gmünd 29

34 6 Vergleich von konventionellen und ökologischen Betrieben Auf der Kostenseite überzeugen die Ökobetriebe mit rund 150 /Kuh geringeren variablen Kosten. Verantwortlich hierfür sind geringere Bestandsergänzungskosten (minus 80 ), geringere Tierarztkosten (minus 30 ) und geringere Kraft- und Mineralfutteraufwendungen. Hier liegt die Differenz bei 60 /Kuh. Durch diesen deutlichen Kostenvorteil und den hohen Milchpreis kommt der enorme Vorteil im Deckungsbeitrag zustande. Der Kraftfutterpreis ist im Ökobetrieb mit 46 /dt um 4,60 /dt höher als im Vorjahr und um 23 /dt teurer als bei den konventionellen Betrieben. Die gefütterte Kraftfuttermenge liegt bei den Ökobetrieben um ca kg niedriger als bei den konventionellen. Durch den deutlich geringeren Kraftfuttereinsatz haben die Ökobetriebe etwas höhere kalkulatorische Grundfutterkosten. Die Ökobetriebe haben eine deutlich geringere Nettoreproduktionsrate (22,5 % gegenüber 29 %), allerdings auch ein um 1,7 Monate höheres Erstkalbealter. Die Differenz zwischen oberem und unterem Viertel liegt bei den Ökobetrieben noch höher als bei den konventionellen Betrieben, nämlich bei Die guten Ökobetriebe melken bei gleichem Kraftfuttereinsatz rund kg Milch mehr als die 25 % weniger guten. Gut 60 % der Milch wird bei den Ökobetrieben aus Grundfutter erzeugt und die Kühe werden 4 Laktationen lang genutzt. Hierzu trägt sicherlich auch der obligatorische Weidegang im Ökobetrieb bei. 30 Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass eine extreme Kostenminimierung bei gleichzeitigem Verzicht auf Leistung auch im Ökobetrieb nicht anzuraten ist. Eine entsprechend intensive Grünlandbewirtschaftung und -nutzung sowie Milchleistungen von über kg/kuh durch maßvollen Kraftfuttereinsatz bringen einen deutlich besseren ökonomischen Erfolg und sind auch aus physiologischen Gründen empfehlenswert. Die oben dargestellten Betriebszweigauswertungen werden zum Teil auch durch die Ergebnisse der Testbetriebsbuchführungsauswertung Baden-Württemberg 2016/17 (Tab. 16) bestätigt. Bei diesem Vergleich ökologischer und konventioneller Milchviehbetriebe erzielten die Ökobetriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr einen um fast höheren Gewinn/Betrieb als vergleichbare konventionelle Betriebe. Im letzten Jahr lag der Unterschied noch bei Die Betriebsstruktur der Ökobetriebe hinsichtlich Fläche, Grünlandanteil und Pachtflächenanteil ist vergleichbar mit den ausgewerteten konventionellen Betrieben. Lediglich der Viehbesatz ist wie zu erwarten geringer. Eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft erscheint weiterhin sehr interessant, da nicht nur der Milchpreis, sondern auch die mittelfristige Perspektive und auch die gesellschaftliche Akzeptanz günstige Prognosen bieten. Aktuell ist allerdings der Markt für Ökomilch relativ gesättigt und es ist schwierig einen Abnehmer zu finden. Tab. 16: Buchführungsergebnisse ökologisch und konventionell wirtschaftender Betriebe, Testbetriebsbuchführung Baden-Württemberg 2016/17 alle Öko-MV alle konv. MV Flächennutzung Kennwert Anzahl Landw. genutzte Fläche (LF) ha 71,9 69,8 darunter Nettopachtfläche ha 49,8 44,9 Pachtflächenanteil % 69% 64% Anteil Dauergrünland 57% 53% Hauptfutterfläche ha 56,5 51,0 Silomais v. H. 8,4 31,8 Arbeitskräfte Arbeitskräfte-Besatz AK/100 ha LF 2,60 2,56 Arbeitskräfte insgesamt AK 1,87 1,78 darunter nicht entlohnte AK nak 1,44 1,51 Viehbestand Milchkühe Stück Milcherzeugung Verkaufserlös Milch Cent / kg 51,01 33,95 Milchleistung kg / Kuh erzeugte Milch kg Rentabilität bereinigter Gewinn /Betrieb /Fam.AK /kg Milch 0,28 0,11 /Kuh Gewinnrate (ordentlich) v.h. 31,1 18,3 Nettorentabilität v.h. 120,5 76,6 Gewinn- und Betriebliche Erträge insgesamt / ha LF Verlustrechnung dar. Umsatzerlöse landw. Pflanz.prod. insg. / ha LF Summe Prämien (ZA, FAKT, AZL...) /ha LF Summe Prämien (ZA, FAKT, AZL...) /Betrieb Ø Prämie am bereinigten Gewinn % 62% 57% Betriebliche Aufwendungen insgesamt / ha LF Materialaufwand Tierproduktion insg. / ha LF Abschreibungen insgesamt / ha LF Feste Spezial- und Gemeinkosten / ha LF Ertrag minus Aufwand /ha LF Stabilität und Nettoinvestitionen / ha LF Liquidität Einlagen korrigiert um Einl. aus Privatverm Entnahmen korrigiert um priv. Vermögensbild Veränderung Eigenkapital / ha LF Cash flow III /Betrieb Fremdkapitalanteil v. H. 10,5 23,8 Schwäbisch Gmünd

35 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung 7.1 Vollkostenkalkulation der Milcherzeugung Die bisherigen Auswertungen erfolgten bis zum Deckungsbeitrag I (vor Grundfutter). Grundfutterkosten wurden als kalkulatorischer Betrag berechnet. Festkosten und Ausgleichsleistungen blieben zunächst außen vor, um das produktionstechnische Niveau von Betrieben ökonomisch zu bewerten und vergleichbar zu machen. Der Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr ist neben seiner zentralen Funktion für die Betriebsplanung auch der geeignete Vergleichsmaßstab bei begrenzten Kapazitäten wie Fläche, Stallplatz oder Arbeitszeit. Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit des gesamten Betriebszweiges Milchviehhaltung ist die Berücksichtigung weiterer Kostenpositionen bis hin zur Vollkostenerfassung notwendig. Hierzu gehören neben den Grundfutterkosten die Festkosten für Gebäude und Technik, nicht direkt zuteilbare Gemeinkosten (u.a. Berufsgenossenschaft, Buchführung, Betriebsversicherungen usw.) sowie sogenannte Faktorkosten in Form von Zinsansätzen für das festgelegte Vieh- und Umlaufvermögen und Pachtansätze für die Eigentumsfläche. Zieht man vom Deckungsbeitrag I die Grundfutterkosten ab, kommt man zum Deckungsbeitrag II. Nach Abzug der oben genannten weiteren Festkosten verbleibt das kalkulatorische Arbeitseinkommen, das zur Entlohnung der Arbeitskräfte dient. In Tab. 17 ist, ausgehend von der diesjährigen DB- Auswertung (391 Betriebe), eine entsprechende Modellkalkulation für die drei Leistungsgruppen der Betriebe dargestellt. Der durchschnittliche Betrieb erzielte im Wirtschaftsjahr 2016/17 unter diesen Annahmen ein Arbeitseinkommen von 567 (268 )/Kuh (Vorjahreswerte in Klammern), was bei einem unterstellten Arbeitszeitbedarf von ca. 53 AKh/Kuh Abb. 13: Vollkostenkalkulation der Milcherzeugung 2016/17 (391 Betriebe) und Jahr einer Entlohnung von 10,70 (5,06 ) je AKh entspricht. Die 25 % schwächeren Betriebe erzielten noch 122 /Kuh. Die Betriebe des oberen Viertels erzielten 973 (603 )/Kuh bzw. 18,36 (11,38 )/AKh. Der kostendeckende Milcherlös in Tab. 17 bzw. Abb. 13 gibt den Milchpreis (brutto, inkl. Zuschläge) an, der unter Anrechnung der Nebenerlöse (Altkuh, Kälber, sonstige Erlöse) notwendig ist, um die Vollkosten zu decken und die unterstellte Stundenentlohnung von 15,50 /AKh zu erbringen. Der Durchschnittsbetrieb hätte einen Milcherlös von 38,7 ct/kg (Vorjahr 37,9 ct/kg) benötigt. Der Anstieg zum Vorjahr liegt zum einen an der gesunkenen Milchleistung, zum anderen sind die Produktionskosten in 2016/17 gestiegen, vor allem beim Kraftfutter. Die erfolgreichen Betriebe hätten auch noch mit 35,0 ct/kg kostendeckend produzieren können, bei den weniger erfolgreichen Betrieben wären 44,0 ct/kg Milchpreis notwendig gewesen. Einschränkend muss angemerkt werden, dass diese Vollkostenkalkulation nur unter den vorgegebenen Bedingungen (günstige Neubausituation, Laufstallbetrieb mit 53 AKh/Kuh und Jahr inkl. Futterbau) korrekt ist. Betriebe, die im abgeschriebenen Stall produzieren, erzielen kurzfristig ein besseres Arbeitseinkommen. Auch eine höhere Arbeitseffizienz als die unterstellten 53 AKh/Kuh und Jahr (Innenwirtschaft und anteiliger Futterbau, ohne Jungvieh) ermöglichen ein besseres Arbeitseinkommen je Stunde. Schwäbisch Gmünd 31

36 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung Bei dem erzielten Molkereimilcherlös von durchschnittlich 37,0 ct/kg, konnten in diesem Jahr nur knapp die Hälfte der Betriebe ein positives kalkulatorisches Betriebszweigergebnis erreichen. Die Vollkostenkalkulation zeigt, dass die meisten Festkostenpositionen relativ unabhängig von der Milchleistung bzw. vom erzielten Deckungsbeitrag ausfallen. Dies soll noch einmal verdeutlichen, wie wichtig die Milchleistung bzw. das produktionstechnische Ergebnis für den ökonomischen Erfolg eines Betriebes sind. Die Frage nach der Höhe der Produktionskosten wird immer wichtiger. Den Milchpreis kann der Landwirt kaum beeinflussen, die Produktionskosten schon. Tab. 17: Vollkostenkalkulation der Milchviehhaltung auf Basis der Ergebnisse der Betriebszweigauswertung 2016/ / /17 25% Gesamt -25% Anzahl der Betriebe Stück Bestand insgesamt Stück Milchmenge gesamt kg/kuh Milchmenge ECM kg/kuh Grundfutterleistung kg/kuh Kraft- und Saftfutter MLF-III kor. kg/kuh Milchpreis Molkerei ct/kg 38,3 37,0 35,6 /Kuh ct/kg ECM /Kuh ct/kg ECM /Kuh ct/kg ECM Milcherlös /Kuh , , ,1 Alttier-Abgangserlös anteilig /Kuh 203 2, , ,9 Kalb kalk. Ertrag anteilig /Kuh 230 2, , ,0 Sonstige Erträge u. Bestandsveränd. /Kuh 83 0,9 46 0,6 17 0,2 Summe Leistungen /Kuh , , ,3 variable Kosten /Kuh , , ,7 dv. Bestandsergänzung /Kuh 450 4, , ,5 dv. Kraft-/Mineralfutter /Kuh 682 7, , ,0 dv. sonstige var. Kosten /Kuh 482 5, , ,2 DB I vor Grundfutter /Kuh , , ,6 Grundfutteraufwand (kalk.) 1) /Kuh 694 7, , ,4 DB II nach Grundfutter /Kuh , , ,1 Gebäude u. Technik 2) /Kuh 488 5, , ,9 sonstige Festkosten /Kuh 101 1, , ,4 Gesamtkosten (ohne Lohnansatz) /Kuh , , ,5 Lohnansatz (Kuh inkl. Grundf.) 3) /Kuh 822 9, , ,7 Vollkosten /Kuh , , ,2 kalk. Betriebszweigergebnis /Kuh 151 1, , ,0 kalk. Arbeitseinkommen /Kuh , , ,7 Arbeitszeitverwertung /Akh 18,36 10,70 2,30 max. Stallplatzkosten /Platz Kostendeckender Milcherlös = Produktionskosten abzgl. Nebenerlöse ct/kg ECM #BEZUG! 35,04 #BEZUG! 38,67 #BEZUG! 44,04 1) Grundfutteraufwand (kalk.) je Kuh: MJ NEL aus Grundfutter x 24 ct/10 MJ NEL (Vollkosten, jedoch ohne Arbeit, Gebäude und Lagerraum) 2) Neubausituation: ca /Platz, 7 % Jahreskosten 3) Lohnansatz: 45 Akh/Kuh, Jahr + 8 Akh für Futterbau = 53 Akh x 15,50 /h 32 Schwäbisch Gmünd

37 inkl. Zinsansätze Rinderreport Baden-Württemberg Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung 7.2 Vollkostenauswertung Milcherzeugung und Jungviehaufzucht Parallel zur Betriebszweigauswertung bis zum Deckungsbeitrag wurden für 39 Betriebe detaillierte Auswertungen nach dem DLG- Vollkostenschema erstellt. Die beiden Berechnungssysteme (Deckungsbeitragsrechnung und Vollkostenrechnung) sind in Abb. 14 vergleichend dargestellt. Die Vollkostenrechnung ist eine umfassende ökonomische und produktionstechnische Analyse des Betriebszweiges Milcherzeugung einschließlich Jungviehaufzucht. Sie gibt die detaillierte Kosten- und Leistungsstruktur im Einzelbetrieb wieder. Als Leistungen werden Verkaufserlöse aus Milch- und Tierverkäufen sowie die gekoppelten Ausgleichsleistungen (z.b. FAKT, Ausgleichszulage, nicht jedoch die Betriebsprämie) anteilig über die Futterfläche der Kuh zugeordnet. Tab. 18: Produktionstechnische Kennwerte Milchkuh inkl. Jungviehaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/kg ECM Kennzahl - 25 % Durchschnitt + 25 % Anzahl Betriebe Anzahl Kuhbestand Anzahl Nachzuchtintensität GV Nachzucht/Kuh 0,55 0,45 0,55 Nutzungsdauer der aktiven Kühe Monate 28,1 29,6 29,9 Jungkuhverkauf zur Zucht % 7,0 5,0 9,0 bereinigte Reproduktionsrate % 34,6 28,5 26,0 errechnete Lebensleistung kg ECM/Kuh Abkalberate % EKA Monate 26,6 26,7 26,7 ZKZ Tage Kuhverluste % 6,7 4,2 2,1 Totgeburten (LKV) % 7,3 6,0 4,5 Kälberverluste gesamt (incl. Totgeb.) % 11,9 9,2 7,6 Milchleistung ECM (erzeugt) kg ECM/Kuh Milchleistung nat (erzeugt) kg nat/kuh Fett % 3,97 4,00 4,01 Eiweiß % 3,39 3,41 3,42 F&E kg/kuh Zellzahl * Tsd Auszahlungspreis ct/kg nat. 33,86 36,35 37,07 Vollkostendeck. Verkaufsmilchpreis ct/kg nat. 43,30 37,80 32,00 Kraftfutter-Aufwand EIII KF dt FM E III/Kuh 28,8 25,7 23,3 Kraft- und Saftfuttereinsatz g MLF III/kg ECM Grobfutterleistung kg ECM/Kuh Energieeinsatz (nur Milchkuh) MJ NEL/kg ECM 5,50 5,40 5,30 Futterfläche (Kuh mit NZ) je Kuh ha HFF/Kuh 0,77 0,65 0,64 Viehbesatz (Kuh m. NZ) GV/ha HFF 2,10 2,40 2,50 Maissilagekosten /dt MS TM 15,4 14,4 14,9 Grassilagekosten /dt GS TM 18,2 19,6 18,2 Gesamt-TM-Aufnahme kg TM/Kuh/Tag 21,6 21,1 21,2 Kühe je AK Kühe/AK Produktivität Akh/Kuh 45,1 42,3 40,2 Produktivität kg ECM/AK Teilkostenrechnung: Vollkostenrechnung: Leistungen Leistungen Milch- und Tierverkäufe Milch- und Tierverkäufe Bestandsveränderungen Bestandsveränderungen Sonstige Leistungen Sonstige Leistungen gekoppelte Prämien gekoppelte Prämien Evtl. Düngerwert Evtl. Düngerwert Variable Kosten Direktkosten Bestandsergänzung Var. Kosten (Kraftfut., Tierarzt, MLP, Besamung, usw.) Kraftfutter Grundfuttervollkosten Tierarzt, Besamung Arbeitserledigungskosten Wasser, Strom Arbeitskosten inkl. Lohnansatz Fam.-AK Var. Maschinenkosten Maschinen(voll)kosten Innenwirtschaft sonstige var. Kosten Gebäudekosten Zinsansatz Sonstige Gemeinkosten Deckungsbeitrag Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis Abb. 14: Deckungsbeitrag und Vollkostenauswertung im Vergleich Die Kosten der Produktion unterteilen sich in Direktkosten, Arbeitserledigungskosten, Gebäudekosten und Gemeinkosten. Direktkosten sind einem Produktionsverfahren direkt zuordenbar, sie enthalten gemäß DLG-Schema auch die Vollkosten des Grundfutters. Die Differenz aus Leistungen und Direktkosten ergibt die Direktkostenfreie Leistung. Die Arbeitserledigungskosten bestehen aus den Lohnkosten bzw. Lohnansätzen für Familien-AK und den variablen und festen Maschinenkosten der Innenwirtschaft wie Melktechnik und Futtermischwagen. Weitere Kosten sind die Gebäudekosten und sonstige Gemeinkosten wie beispielsweise Buchführung, Tele- Schwäbisch Gmünd 33

38 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung Tab. 19: Vollkostenrechnung Milchkuh inkl. Jungviehaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/kg ECM -25% Ø +25% Anzahl Betriebe Kuhbestand Anzahl Kühe Milchleistung (erzeugt) kg ECM/Kuh Auszahlungspreis ct/kg Milch 33,86 36,35 37,07 ct/kg ct/kg ct/kg /Kuh ECM /Kuh ECM /Kuh ECM Milchverkauf , , ,67 Tierverkauf, Tierversetzungen 413 4, , ,43 Sonstiges (Best.veränd., innerbetr. Verbr.) 66 0, , ,25 Summe Leistungen , , ,35 Tierzukauf, Tierzuversetzungen 11 0, ,37 5 0,05 Kraft- und Saftfutter (inkl. Faktorkosten) , , ,57 Grobfutter , , ,77 Tierarzt, Medikamente 143 1, , ,04 Besamung, Sperma 46 0, , ,37 Weitere Direktkosten (Strom, Wasser, Beiträge) 460 4, , ,83 Direktkosten , , ,63 Direktkostenfreie Leistung 738 7, , ,72 Löhne, Gehälter 183 1, , ,74 Lohnansatz 510 5, , ,45 Arbeitskosten insg , , ,31 Maschinenkosten Innenwirtschaft 570 5, , ,27 Arbeitserledigungskosten , , ,58 Gebäudekosten 241 2, , ,47 sonstige Gemeinkosten 80 0, , ,81 Produktionskosten insg , , ,50 Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis , , ,85 + Faktorkosten 865 8, , ,12 - Zinsen 65 0, , ,47 Gewinnbeitrag -65-0, , ,50 + Betriebsprämien anteilig 216 2, , ,90 Gewinnbeitrag inkl. Betriebsprämie 151 1, , ,40 kostendeckender Milcherlös (Preis inkl. Inhaltsstoffe u. Zuschläge) ohne Betriebsprämie mit Betriebsprämie 42,84 37,75 32,22 40,60 35,76 30,32 fon und allgemeine Betriebsversicherungen. Die Faktorkosten beinhalten Zinsansätze für das festgelegte Kapital (u.a. Viehvermögen, Maschinen, Gebäude), einen Lohnansatz (17,50 /AKh) für die nicht 34 entlohnten Familien-AK sowie einen Pachtansatz für die eigene Fläche (in Höhe des betriebsüblichen Pachtpreises). Aus der Differenz aller Leistungen und Kosten resultiert das kalkulatorische Betriebszweigergebnis (kalk. BZE). Weist dieses einen positiven Betrag aus, sind die Vollkosten der Produktion inkl. aller Faktorkosten (auch Lohnansatz von 17,50 /AKh für Fam.-AK) gedeckt und es wird somit ein Unternehmergewinn erzielt. Schwäbisch Gmünd

39 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung Abb. 15: Vollkosten der Milcherzeugung inkl. anteiliger Jungviehaufzucht 2016/17 Addiert man die Faktorkosten (Zins-, Pacht- und Lohnansätze) wieder zum kalk. BZE hinzu und subtrahiert die gezahlten Zinsen des Betriebes, so verbleibt der Gewinnbeitrag, der zur Entlohnung der Familienarbeitskräfte, des eingesetzten Kapitals und der Eigentumsfläche dient (vgl. Tab. 19). Die Vollkostenauswertung basiert auf den Daten der Buchführung, der HIT- sowie MLP-Daten. Alle Leistungen und Kosten aus der Buchführung werden im Auswertungsprogramm auf alle Produktionsverfahren des Betriebes verteilt. In Tab. 19 sind die Ergebnisse der Vollkostenauswertung Milchvieh inkl. Jungviehaufzucht von 39 Betrieben (Durchschnitt 164 Kühe, Milchleistung kg ECM) für 2016/17 zusammengestellt. Die Sortierung erfolgt nach dem kalk. BZE/kg ECM. Alle Preise sind brutto (inkl. 10,7 % Mwst.) angegeben, auch bei optierenden Betrieben, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen. Grundlage für diese Auswertung sind zu zwei Drittel (26 Betriebe) Betriebe, die bei der bundesweiten DLG- Auswertung Spitzenbetriebe Milchvieh teilgenommen haben. Das bedeutet, dass das Niveau dieser 39 Betriebe nicht repräsentativ für Baden-Württemberg ist, sondern ein deutlich besseres Niveau darstellt. Trotzdem gibt diese Auswertung einen groben Einblick in die Vollkostenstruktur badenwürttembergischer Milchviehbetriebe. Die erzielten Milchleistungen sind mit knapp kg ECM deutlich höher als bei der BZA (391 Betriebe kg ECM). Auch die durchschnittliche Betriebsgröße ist in dieser Gruppe deutlich höher als bei der BZA (93 Kühe/Betrieb). In die Leistungen sind neben den Erlösen aus Milch- und Viehverkäufen sowie den bewerteten Bestandsveränderungen auch die anteilig der Futterfläche zugeordneten öffentlichen Ausgleichszahlungen (FAKT, AZL, SchALVO usw., ohne Betriebsprämie!) eingerechnet. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sind die Unterschiede in den Produktionskosten je kg Milch (s. Tab. 19 und Abb. 15). Die wichtigsten Kostenpositionen sind dabei die Grund- (Grob-) und Kraftfutterkosten sowie die Arbeitskosten. Diese machen mehr als die Hälfte der Gesamtkosten aus (s. auch Abb. 15). Im Arbeitsbedarf (Tab. 18) unterscheiden sich die drei Gruppen ebenfalls deutlich. Sowohl bei den Akh/Kuh als auch bei den Kühen/AK schneiden die + 25 % Betriebe deutlich besser ab. Denkbare Gründe sind die Melktechnik (Melkroboter), sonstige Mechanisierungsunterschiede und vor allem aber organisatorische Unterschiede aufgrund der deutlich höheren Bestandsgröße der besseren Betriebe. Bei der Milchleistung ist im Gegensatz zur DB-Auswertung nahezu kein Unterschied zwischen oberem und unterem Viertel. Dagegen gibt es einen erheblichen Unterschied im Milchpreis von über 3 ct/kg Milch. Die Differenz bei den Leistungen liegt so bei 500 /Kuh. Der Unterschied bei den Vollkosten ist im Vergleich zum Vorjahr von 13 ct/kg auf 8 ct/kg Milch oder von 900 /Kuh im letzten Jahr auf 800 /Kuh in diesem Jahr gesunken. Im Durchschnitt der Betriebe wurde ein kalk. BZE von -1,33 ct/kg ECM erreicht, 3,2 ct/kg besser als im letzten Jahr im Wesentlichen bedingt durch die Verbesserung im Milchpreis. Der Unterschied zwischen besserem und schlechterem Viertel liegt dabei bei 13,8 ct/kg Milch oder bei /Kuh. Betrachtet man den notwendigen vollkostendeckenden Milcherlös (unter Berücksichtigung der Betriebsprämie), den die Landwirte erzielen müssten, so liegt dieser zwischen 40,6 ct/kg bei den schwächeren Betrieben, wohingegen die Betriebe im oberen Viertel lediglich 30,3 ct/kg benötigen. Schwäbisch Gmünd 35

40 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung In Tab. 20 und Abb. 16 sind die Vollkosten der Färsenaufzucht dargestellt. Auf der Leistungsseite sind neben Tierverkäufen und den versetzten Färsen (Standardbewertung Färse: ) die anteilig an der Fläche gewährten Ausgleichszahlungen (ohne Betriebsprämie) eingerechnet. Die gesamten Produktionskosten einer Färse belaufen sich auf durchschnittlich (2.123 im Vorjahr). Das kalk. BZE liegt in allen drei Klassen im negativen Bereich. Das bedeutet, dass die Vollkosten in der Färsenaufzucht in der Regel nicht gedeckt sind. Ohne Berücksichtigung der Faktorkosten aber mit Betriebsprämie ergibt sich im Durchschnitt ein negativer Gewinnbeitrag von 119 pro aufgezogene Färse. Hauptunterschied zwischen erfolgreicher und weniger erfolgreicher Färsenaufzucht sind die Futterkosten. Hier liegt der Unterschied bei rund 600 zwischen den + 25 % und den 25 %. Dies hat zum einen strukturelle Gründe, (Flächenverfügbarkeit und preise) zum anderen aber auch Gründe, die im Management der Betriebe liegen. Ganz wenige Betriebe schaffen es, eine ausreichend rentable Jungviehaufzucht zu realisieren. Daher sollte jeder Betrieb kritisch prüfen: Wieviel Jungviehaufzucht ist notwendig und sind die Voraussetzungen im eigenen Betrieb dafür gegeben? Oder ist es unter Umständen sinnvoller, die Jungviehaufzucht zu reduzieren oder eventuell ganz abzugeben. Ansatzpunkte für eine Kostenoptimierung sind die Nutzungsdauer der Milchkühe und ein betriebsangepasstes, optimales Erstkalbealter. Die Beschränkung auf die notwendige Nachzucht ist das wichtigste Mittel zur Einsparung von Aufzuchtkosten. 36 Tab. 20: Vollkosten der Färsenaufzucht 2016/17, Sortierung nach kalk. BZE/Färse Werte in /aufgezogene Färse -25% Ø 25% Anzahl Betriebe erzeugte Färsen Tierverkauf, Tierversetzungen Bestandsveränderungen Ausgleichsleistungen (ohne Betriebsprämie) Summe Leistungen Tierzukauf, Versetzungen Kraft- und Saftfutter Grobfutter (Zukauf,eigen) Besamung, Sperma Tierarzt, Medikamente (Ab-)Wasser, Heizung, Strom Milchkontrolle, Spezialberatung Sonstiges Zinsansatz Viehkapital Sonstige Direktkosten Summe Direktkosten Direktkostenfreie Leistung Personalaufwand (fremd) Lohnansatz Arbeitskosten gesamt Lohnarbeit/Maschinenmiete Maschinenunterhaltung Treib- und Schmierstoffe (Saldo) Abschreibung Maschinen Maschinenkosten Innenwirtschaft Summe Arbeitserledigungskosten Summe Gebäudekosten Summe Allgemeine Kosten Summe Produktionskosten Überschuss vor kalk. Faktorkosten Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis Faktorkosten Zinsen Produktionskosten lt. GuV = Gewinnbeitrag Entkoppelte Betriebsprämie anteilig = Gewinnbeitrag inkl. Betriebsprämie Abb. 16: Vollkosten der Jungviehaufzucht 2016/17 (39 Betriebe) Schwäbisch Gmünd

41 7 Vollkosten des Betriebszweiges Milchviehhaltung 7.3 Vollkosten des Grundfutters In Tab. 21 sind die Vollkosten der Grundfuttererzeugung nach Grassilage und Maissilage getrennt dargestellt. Dabei sind die Betriebe sortiert nach den Produktionskosten je 10 MJ NEL. Erstaunlich sind die unterschiedlichen Einflüsse auf die Kostenzusammensetzung bei Gras- und Maissilage. Bei den Düngungskosten wurden nur die Zukaufsdünger berücksichtigt, der eigene organische Dünger wurde nicht bewertet. Grassilage: Wichtigste Kostenposition bei der Grassilage sind die Arbeitserledigungskosten und dort speziell die Maschinenkosten (Eigen- und Fremdmechanisierung). Hier liegen auch die größten Unterschiede. Die Hektarerträge schwanken dabei relativ gering. Allerdings führen die deutlich höheren (Maschinen-) Kosten und tendenziell niedrigere Erträge dazu, dass die Kosten pro Energieeinheit (10 MJNEL) bei den - 25 % doppelt so hoch liegen als bei den + 25 %. Dabei haben die besseren Betriebe sowohl geringere Kosten für Lohnarbeit als auch für die Eigenmechanisierung. Maissilage: Bei der Maissilage differieren die Kosten zwischen den Leistungsgruppen deutlich weniger. Der Energieertrag ist mit MJ NEL bei Maissilage fast doppelt so hoch wie bei Grassilage. So verteilen sich die Kosten auf mehr Ertrag, wodurch die Kosten pro Einheit (dt TS, 10 MJ NEL) wesentlich geringer ausfallen. Der Unterschied zwischen oberem und unterem Viertel fällt geringer aus als bei der Grassilage. Tab. 21: Vollkosten Grundfutter 2016/17, Sortierung Produktionskosten je 10 MJ NEL Grassilage Maissilage Einheit + 25 % Ø - 25 % + 25 % Ø - 25 % Betriebe Anzahl Anbaufläche ha/betrieb Ertrag Frischmasse dt/ha Ertrag Trockenmasse dt/ha Energiekonzentration MJ NEL/kg TS 6,1 6,1, 6,1 6,7 6,6 6,5 Energieertrag MJ NEL/ha Saat-, Pflanzgut (Zukauf, eigen) /ha Dünger (Zukauf) /ha Eigener organischer Dünger /ha Pflanzenschutz /ha Spezialberatung, Hagelvers., sonst. /ha Sonstige Direktkosten /ha Summe Direktkosten (ohne org. Dünger) /ha Personalaufwand (fremd) /ha Lohnansatz /ha Berufsgenossenschaft /ha Arbeitskosten gesamt /ha Lohnarbeit/Maschinenmiete /ha Maschinenunterhaltung /ha Treib- und Schmierstoffe (Saldo) /ha Abschreibung Maschinen /ha Unterhalt. AfA, Steuer, Vers. PKW /ha Maschinenversicherung /ha Zinsansatz Maschinenkapital /ha Maschinenkosten gesamt /ha Summe Arbeitserledigungskosten /ha Summe Gebäudekosten /ha Pacht, Pachtansatz /ha Summe Flächenkosten /ha Summe sonstige Kosten /ha Summe Produktionskosten /ha /dt TS 14,2 19,2 27,9 11,5 14,2 17,9 ct/10 MJ NEL 23,4 31,5 45,9 17,2 21,5 27,4 Betriebsprämie (kalkulatorisch) /ha Produktionskosten /ha abzgl. aller Prämien /dt TS 10,9 15,7 24,0 9,5 12,1 15,6 ct/10 MJ NEL 18,0 25,9 39,5 14,3 18,4 23,9 Schwäbisch Gmünd 37

42 8 Entwicklungen am Markt 8 Entwicklungen am Markt 8.1 Milch Bei Milch sind nach der drastischen Absenkung der Marktstützung seit 2007 massive Preisschwankungen zu beobachten, die in ihrem Ausmaß sogar die klassischen Preisschwankungen bei Schweinefleisch und Ferkeln übertreffen (Abb. 17). Auslöser war 2007 ein extremer Preisanstieg bei Butter und Magermilchpulver am Weltmarkt erfolgte die Gegenreaktion in Form einer weltweit gestiegenen Milcherzeugung und einer zusammenbrechenden Nachfrage. Der gesunkene Ölpreis und die Wirtschaftskrise verstärkten 2009 den Niedergang der Milchpreise zusätzlich. Ebenso rasch erfolgte dann die Erholung und 2012 war der globale Milchmarkt von einer jährlichen Steigerung der Nachfrage nach Milchprodukten von über 2 % geprägt. Die Milcherzeugung in den wichtigsten Ausfuhrländern stieg 2011 sogar um 2,8 % an. Auch 2012 hielt die expansive Erzeugung in den Exportländern zunächst an, so dass die Preise wieder um rund 30 % einbrachen. Die Stagnation des weltweiten Milchaufkommens brachte für viele überraschend eine schnelle und deutliche Preiserholung konnte das Welt-Milchangebot zunächst nicht auf die gestiegenen Milchpreise reagieren, da wetterbedingte Produktionsausfälle und Abb. 17: Entwicklung der Milcherzeugerpreise in Baden-Württemberg hohe Kraftfutterkosten den Anstieg bremsten. In den Hauptexportländern wurde in Summe nur 1 % mehr Milch angeliefert. Hinzu kam eine stark wachsende Nachfrage aus China. Gesunkene Kraftfutterkosten und die günstigere Witterung auf der Südhalbkugel ließ 2013 die Produktion wieder deutlich wachsen wurde in den Hauptexportländern in Summe sogar 3,5 % mehr Milch angeliefert. Anfang 2015 bremsten die global deutlich niedrigeren Milchpreise und die Auswirkungen des El Niño auf der Südhalbkugel den Anstieg zunächst, insgesamt lag die Anlieferung der Hauptexportländer 2015 dennoch bei + 1,5 %. Die sich ab Mitte 2015 wieder abzeichnende stärkere Expansion erreichte Anfang 2016 mit + 3 % ihren Höhepunkt. Ab Juni 2016 hatte sich das Blatt gewendet, bis März 2017 lagen die Anlieferungen zeitweise bei mehr als 2 % unter Vorjahr. Ab April 2017 zogen die globalen Anlieferungen mit den gestiegenen Milchpreisen schnell wieder an und erreichten im November ,6 %. Bis Februar 2018 hat sich der Zuwachs wieder auf + 2,6 % reduziert, er liegt dennoch deutlich über dem globalen Verbrauchswachstum. Günstig für die weiteren Aussichten in 2018 sind das stärkere Wachstum der Weltwirtschaft, die wieder wachsende Importnachfrage aus China, höhere Ölpreise, ein rückläufiges Milchaufkommen aus Neuseeland und niedrigere Milchproduktenpreise, die die Nachfrage fördern. Dies ist umso wichtiger, als jedes zusätzlich produzierte kg Milch in der EU am Weltmarkt abgesetzt werden muss. Negativ schlagen ein teilweise rückläufiger Verbrauch in der EU, der starke Euro und die zunehmende Konkurrenz der USA im Export zu Buche. In der EU stieg die Milchanlieferung mit Blick auf die auslaufende Quotenregelung bereits 2014 um 4,8 % an gaben die Milcherzeuger nach kurzer Bremsaktion in vielen Mitgliedstaaten wieder zunehmend Gas, so dass am Ende 2,5 % mehr Milch produziert wurde. Der Höhepunkt lag dann im ersten Quartal 2016, als die EU- Anlieferungen bei rund 6 % höher lagen. Mit den weiter einbrechenden Preisen hatte sich die Erzeugung in der EU ab April 2016 ge- 38 Schwäbisch Gmünd

43 8 Entwicklungen am Markt dreht und lag bis Februar 2017 bis zu 4,3 % unter dem Vorjahr. Die Milcherzeuger in der EU haben auf die seit 2016 gestiegenen Preise überproportional reagiert und ihre Erzeugung bis November 2017 um 5,9 % ausgedehnt. Dazu beigetragen haben 2017 die günstige Witterung in großen Teilen Europas, die eine sehr gute Futterversorgung ermöglichte, und günstige Kraftfutterpreise. Bis Februar 2018 hat sich das Produktionswachstum in der EU wieder auf +2,6 % abgeschwächt. Die Preise für Milchprodukte zeigen in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Auseinanderdriften der Fett- und Eiweißverwertung (Abb. 18). Milchfett stieg ab 2016 an und erreichte 2017 mit knapp 7 /kg ein rekordverdächtiges Hoch. Ursache ist die weltweit hohe Nachfrage nach Milchfett. 7 /kg Butter bedeutet, dass das Fett aus einem kg Milch 34 ct wert ist. Dagegen sinkt der Wert des Milcheiweißes seit war Milcheiweiß noch die treibende Kraft beim damaligen ersten großen Milchpreisanstieg. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität kostete damals rund 4 /kg. Anfang 2017 wurden nur noch 1,35 /kg notiert. Damit trägt das Eiweiß mit einem Wert von umgerechnet knapp 7 ct/kg Milch nur noch wenig zur Milchverwertung bei. Hintergründe der niedrigen Eiweißpreise sind die hohen Interventionsbestände der EU und eine geringere Steigerung der globalen Nachfrage nach Milcheiweiß. Die Erzeugerpreise in Baden- Württemberg waren seit ihrer Spitze im November 2013 bis Juni Abb. 19: Entwicklung der Bio-Milcherzeugerpreise in Deutschland 2016 nahezu kontinuierlich rückläufig (Abb. 17). Besonders heftig war der Rückgang 2014 bedingt durch den russischen Importstopp und im ersten Halbjahr 2016 in Folge des überbordenden Angebots. Wiederum erstaunlich schnell konnten sich die Erzeugerpreise im 2. Halbjahr 2016 erholen. In 2017 stiegen die Auszahlungspreise nach einer anfänglichen Schwäche bis Dezember auf 38,69 ct/kg. Damit wurden die beiden vorangegangenen Preisspitzen nicht ganz erreicht. Wie bereits seit 10 Jahren werden die deutschen Milcherzeuger und die milchverarbeitende Industrie auch in Zukunft mit kräftigen Preisschwankungen umgehen müssen. Phasen mit Preiseinbrüchen wegen eines zu schnell wachsenden Angebotes oder wirtschaftsbedingter Nachfrageschwankungen sind sehr wahrscheinlich. Hinzu kommt das Wetter, das zu Angebotsschwankungen in der EU als auch in anderen wichtigen Exportländern führen kann. Diese Effekte halten den globalen Milchmarkt auch künftig in Bewegung. Abb. 18: Entwicklung der Milchproduktenpreise in Deutschland Der deutsche Biomilchmarkt ist in den letzten Jahren weiter gewachsen wurden t (2,6 % der Milchanlieferung) und t (3,0 % der Milchanlieferung) nach besonderen Regeln Schwäbisch Gmünd 39

44 8 Entwicklungen am Markt erzeugt. Die Anlieferung stieg mit + 18,1 % sehr stark an. Seit Dezember 2017 liegen die Wachstumsraten sogar über 30 %. In Baden-Württemberg stieg die Biomilchanlieferung 2017 auf t (+ 16,1 %). Der Biomilchanteil lag damit bei 6,3 %. Nicht nur neu hinzukommende Umstellungsbetriebe haben dazu beigetragen, sondern auch insgesamt höhere Intensitäten in der Erzeugung bei den bestehenden Ökobetrieben. Ein Teil der in Deutschland verbrauchten Bio-Trinkmilch, Bio- Butter und Bio-Käse wird importiert, vor allem aus Dänemark und Österreich. Auch dort sind die Bio- Anlieferungen 2017 gestiegen, in Dänemark um rund 15 %. Der Verbrauch in Deutschland ist in den letzten Jahren in mehreren Jahren zweistellig gestiegen. Auch 2017 wird von entsprechenden Steigerungsraten ausgegangen. Die große Frage bleibt dennoch, ob der Bio-Milchmarkt die zusätzlichen Mengen aufnehmen kann. Dass dies zunehmend schwerer wird, zeigt sich auch bei der Pleite der Berliner Milcheinfuhrgesellschaft (BMG), bei der Biolieferanten die größten Probleme haben, neue Abnehmer zu finden. Abb. 20: Entwicklung der Schlachtviehpreise in Baden-Württemberg Der Bio-Milchpreis erreichte 2017 im Jahresschnitt nach Biolandzahlen 49,1 ct/kg (bei 4,0 % Fett) und lag damit fast einen Cent über Der Vorsprung gegenüber konventioneller Milch hat sich damit wieder auf 13,1 ct/kg verringert lag der Vorsprung bei 21,5 ct/kg (Abb. 19). Biomilch ist aus den Erfahrungen der letzten Jahre gerade in Krisenzeiten preislich sehr stabil. Dies hat sich mit der deutlichen Hinwendung der Verbraucher und auch des Handels zu Biomilch in der letzten Preiskrise noch verstärkt. 8.2 Rinder Die Zahl der in Baden- Württemberg gehaltenen Rinder unterschritt im November 2017 mit Rindern (1,5 % geg. 2016) zum zweiten Mal in Folge die Million. Die Zahl der gehaltenen Kühe nahm vergleichbar um 1,1 % ab. Die Zahl der männlichen Tiere zwischen 1 und 2 Jahren stieg um + 2,7 %. Die Zahl der männlichen Tiere unter einem Jahr ging um 5,9 % zurück. Bei den weiblichen Tieren zwischen 1 und 2 Jahren wurden 0,1 % mehr Tiere gehalten, die Zahl der Tiere zum Schlachten nahm um 5,2 % zu. Bei den weiblichen Tieren über 2 Jahre nahm die Zahl der Zuchttiere um 0,5 % ab und die Zahl der Tiere zum Schlachten um 8,5 % zu. Es zeigt sich auch 2017 der Einfluss des Milchpreises auf die Rinderbestände. Nachdem 2016 die Milchpreise drastisch sanken, wurden vermehrt Färsen ausgemästet, zum Schlachten vorgesehen und nicht in die Milchviehherden integriert. Auch die Zahl der männlichen Rinder, die in die Mast gingen, nahm mit sinkendem Milchpreis zu. Frei werdende Färsenplätze wurden mit männlichen Tieren belegt. Mit besseren Milchpreisen werden weniger männliche Tiere in den Milchviehbetrieben aufgestallt lag die Ausfuhrmenge an deutschem Rindfleisch mit t um 6,1 % unter dem Vorjahr. In die EU wurden 6,45 % weniger, in Drittländer 4,0 % weniger ausgeführt. Der Anteil der EU- Exporte an Rindfleisch betrug 87,4 %, der Anteil in Drittländer belief sich 2017 auf 12,6 % der Gesamtausfuhren. Die Hauptabnehmerländer innerhalb der EU sind die Niederlande, Frankreich, Italien und Dänemark. Auch 2017 war Norwegen mit t (minus 32 % geg. Vorjahr) vor der Schweiz mit t der wichtigste Drittlandskunde (+ 18 % geg. Vorjahr). 40 Schwäbisch Gmünd

45 8 Entwicklungen am Markt Jungbullen Laut Novemberzählung 2017 wurden in den Betrieben im Land 2,7 % mehr Jungbullen in der Altersgruppe 1-2 Jahre gehalten als im Vorjahr. Diese Tiere wurden im Vorjahr aufgestallt als die Erzeugermilchpreise im Land niedrig lagen und werden 2018 zur Schlachtung kommen. Aufgrund einer niedrigeren Verbrauchernachfrage im Sommerhalbjahr geben die Jungbullenpreise im Sommer nach, das Preisniveau liegt allerdings derzeit über den Vorjahren (Abb. 20). In der Altersgruppe 8-12 Monate lagen die Bestände 5,9 % unter dem Niveau von November Diese geringere Tierzahl wird 2018 zur Schlachtung kommen und dazu beitragen dass das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage klein bleibt. Es ist noch nicht abzusehen wie der saisonale Preisanstieg vor dem Hintergrund einer verringerten Tierzahl in der zweiten Jahreshälfte ausfallen wird. Schlachtkühe Die Selektion von Milchkühen erfolgt 2017 in Anbetracht der Milchpreise eher zurückhaltend. Nachdem die Milchpreise bis Sommer 2016 stark gefallen waren, lag die Zahl der Kuhschlachtungen 2016 hoch. Dies führte dazu dass der sonst übliche saisonale Preisverlauf mit Höchstpreisen im Sommer im Jahr 2016 ausblieb (Abb. 20). In Deutschland wurden im Jahr ,3 % weniger Kühe geschlachtet als im Vorjahr. Auch im Südwesten lagen die Kuhschlachtungen um knapp 6 % unter dem Vorjahr. Der übliche Preisrückgang in der zweiten Jahreshälfte fiel 2017 auch entsprechend gering aus. Anfang Juni 2017 lag der Preis für Schlachtkühe (E-P) 42 ct/kg Schlachtgewicht über dem Vorjahresniveau, bis November stieg der Unterschied auf 51 ct/kg SG. In der Fleischverarbeitung macht das Schweinefleisch der Schlachtkuh bei hohen Preisen Konkurrenz. Der Fleischverzehr ist zwar in Deutschland 2017 erneut auf 59,7 kg pro-kopf gesunken, Rindfleisch ist dabei jedoch in seiner Beliebtheit gestiegen und lag bei 10,0 kg Abb. 21: Entwicklung der Kälberpreise in Baden-Württemberg pro Kopf. (Der Hauptanteil der Abnahme des Verbrauchs liegt in einem geringeren Verzehr von Schweinefleisch begründet) Schlachtfärsen Entsprechend dem relativ konstanten Anstieg der Preise für Schlachtfärsen in den Vorjahren stiegen die Färsenpreise 2017 ebenfalls an (Abb. 20) und lagen im Schnitt bei 3,49 /kg SG wurden pro Woche im Südwesten Färsen geschlachtet und damit 1,3 % mehr als im Vorjahr. Auch in Deutschland nahmen die Färsenschlachtungen um 1,1 % zu. Die Viehzählung vom November 2017 weist in der Altersklasse 1-2 Jahre ein Plus von 5,2 % und in der Altersklasse über 2 Jahre 8,5 % mehr weibliche Schlachtrinder aus. Es ist davon auszugehen, dass von den Milchviehbetrieben in der Phase der schwachen Milchpreise weibliche Tiere nicht zur Zucht vorgesehen wurden. Abzuwarten bleibt, wie sich der Milchpreis entwickelt. Sollte der Milchpreis wieder fallen, werden voraussichtlich wieder vermehrt weibliche Tiere nicht belegt werden und zur Schlachtung kommen. 8.3 Kälber Das durchschnittliche Preisniveau der Fleckviehbullenkälber lag 2017 bei 5,04 /kg und damit 11 ct/kg über 2016 (Abb. 21). Für schwarzbunte Nutzkälber wurden 2017 durchschnittlich 74,69 pro Stück bezahlt und damit 13,35 mehr als im Vorjahr. Saisontypisch stiegen die Preise für schwarzbunte Kälber in der 1. Jahreshälfte an und gaben im weiteren Jahresverlauf wieder nach. Schwäbisch Gmünd 41

46 8 Entwicklungen am Markt 8.4 Futtermittel Soja 2017 mussten die Erzeuger für Sojaschrot mit 43/44 % Rohprotein 39 /dt bezahlen und damit 8,50 /dt weniger als im Vorjahr (Abb. 22). Zunehmend fordern Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel auch in der Milcherzeugung eine gentechnikfreie Fütterung. GVOfrei zu füttern, heißt für die Betriebe entweder GVO-freies Soja einzusetzen oder auf heimische Eiweiß-Futtermittel wie Raps, Schlempen oder Leguminosen umzusteigen und die Rationen anzupassen. GVO-freier Sojaschrot mit 48 % Rohprotein lag im Durchschnitt bei 47,30 /dt, d.h. für GVO-freies Soja musste 2017 ein Aufpreis von 8,30 /dt in Kauf genommen werden. Milchleistungsfutter 2017 mussten die Erzeuger 20,70 /dt für Milchleistungsfutter der Energiestufe III bezahlen. Der Preis stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,90 an (Abb. 22). Die Getreidepreise 2017 standen dem Einsatz von hofeigenem Mischfutter nicht entgegen. Milchaustauscher Für Milchaustauscher mit 50 % Magermilchpulveranteil musste ,00 /dt ausgegeben werden und für Austauscher ohne Magermilchpulver 145,00 /dt (Abb. 22). Gegenüber dem Vorjahr waren die Austauscher zwischen 8,60 und 13,00 teurer. Der höhere Erzeugermilchpreis wirkte sich auch bei den Milchaustauschern preissteigernd aus. Abb. 22: Entwicklung der Futtermittelpreise in Baden-Württemberg Abb. 23: Entwicklung der Raufutterpreise in Baden-Württemberg 8.5 Raufutter Heu Bei Heu wurde 2017 am Jahresanfang von der Börse Mannheim ein Preis von 10,25 /dt notiert (Abb. 23), weitere Werte wurden nicht notiert. Für Heu in Großballen wurde 2017 in Deutschland im Schnitt 107,00 /t bezahlt. Die Kurse in Deutschland stiegen in den letzten 3 Monaten des Jahres 2017 auf 113,20 /t an. Stroh Der Strohpreis in Baden- Württemberg lag 2017 am Jahresanfang auf einem Niveau von 7,00 /dt (Abb. 23), weitere Werte wurden in Mannheim nicht notiert. Für Stroh in Großballen wurden 2017 in Deutschland 81,50 /t bezahlt. Wie beim Heu stiegen die Kurse in Deutschland in den letzten 3 Monaten des Jahres 2017 auf 88,0 /t an. 42 Schwäbisch Gmünd

47 9 Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Situation und Herausforderungen 9 Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Situation und Herausforderungen In den Betriebszweigauswertungen zum Rinderreport werden bisher ausschließlich die Betriebe aus den Beratungsdiensten Milchviehhaltung in Baden-Württemberg ausgewertet, die sowohl in ihrer Größe als auch im Leistungsniveau über dem Landesdurchschnitt liegen. Um die Situation der Milchviehbetriebe im Land auf gesamtbetrieblicher Ebene darzustellen, sind in Tab. 22 die wichtigsten Kennwerte der Testbetriebsbuchführungen von 339 Milchvieh-Haupterwerbsbetrieben aus dem Wirtschaftsjahr 2016/17 zusammengestellt. Dabei werden der Durchschnitt, die 25 % erfolgreichsten und die 25 % weniger erfolgreichen Betriebe aufgelistet (sortiert nach Nettorentabilität ). Zusätzlich werden die Betriebe mit einem Bestand von mehr als 80 Kühen dargestellt. Im rechten Teil findet die Gruppierung nach dem Kriterium Milchleistung statt. Im Durchschnitt der ausgewerteten Milchvieh-Haupterwerbsbetriebe werden 70 ha bewirtschaftet, 59 Kühe gehalten und ca kg (Vorjahr kg) Milch erzeugt. Der resultierende Gewinn je Betrieb betrug (ca mehr als im Vorjahr). Das entspricht, wie aus Abb. 24 ersichtlich, ( ) je nicht entlohnter Arbeitskraft (nak, d.h. Familien-AK). Ursache für die Verbesserung war ein Anstieg im Milchpreis von 30,6 ct auf 33,9 ct/kg Milch. Die Eigenkapitalveränderung je Betrieb liegt bei Als Zielgrößen anzustreben sind mind Gewinn je Fam.-AK bzw Eigenkapitalbildung je Betrieb oder 30 % vom ordentlichen Ergebnis. Diese genannten Zielgrößen wurden im abgelaufenen Jahr im Durchschnitt der Betriebe nicht erreicht. Die Nettoinvestitionssumme pro Betrieb ist in diesem Jahr noch einmal von rund auf zurückgegangen. Die Betriebe des oberen Viertels haben eine deutlich höhere Rentabilität, ausgedrückt im bereinigten Gewinn, absolut je Betrieb und insbesondere auch relativ (je Fam.- AK, je Kuh oder je kg Milch). Die Gewinnrate (Anteil des Gewinnes Tab. 22: Wirtschaftliche Erfolgsmerkmale von Milchviehbetrieben in Baden-Württemberg, Testbetriebsbuchführung Baden- Württemberg 2016/17 insgesamt über 80 Kühe alle Öko-MV +25% Ø -25% Flächennutzung Kennwert Anzahl alle konv. MV Landw. genutzte Fläche (LF) ha darunter Nettopachtfläche ha Pachtflächenanteil % 93% 84% 70% 105% 69% 64% 53% 64% 59% 72% 64% 68% Anteil Dauergrünland 54% 53% 48% 51% 57% 53% 58% 59% 58% 52% 53% 55% Hauptfutterfläche ha Silomais v. H Arbeitskräfte Arbeitskräfte-Besatz AK/100 ha LF 2,30 2,56 2,93 2,16 2,60 2,56 3,24 3,00 2,71 2,24 2,37 2,30 Arbeitskräfte insgesamt AK 2,05 1,78 1,54 2,53 1,87 1,78 1,37 1,58 1,72 1,99 2,15 2,11 darunter nicht entlohnte AK nak 1,52 1,51 1,40 1,82 1,44 1,51 1,34 1,40 1,53 1,69 1,69 1,51 Viehbestand Milchkühe Stück Milcherzeugung Verkaufserlös Milch Cent / kg 34,80 33,95 32,70 33,79 51,01 33,95 36,87 37,23 34,02 34,92 32,56 31,96 Milchleistung kg / Kuh erzeugte Milch kg Rentabilität bereinigter Gewinn /Betrieb /Fam.AK /kg Milch 0,15 0,11 0,00 0,09 0,28 0,11 0,18 0,13 0,10 0,10 0,10 0,08 /Kuh Gewinnrate (ordentlich) v.h. 26,2 18,3 0,3 16,7 31,1 18,3 21,7 19,8 17,7 17,5 19,5 18,6 Nettorentabilität v.h. 156,7 76,6 0,7 108,5 120,5 76,6 44,5 60,6 61,8 86,3 108,8 129,4 Gewinn- und Betriebliche Erträge insgesamt / ha LF Verlustrechnung dar. Umsatzerlöse landw. Pflanz.prod. insg. / ha LF Summe Prämien (ZA, Fakt, AZL...) /ha LF Summe Prämien (ZA, Fakt, AZL...) /Betrieb Ø Prämie am bereinigten Gewinn % 35% 57% 5304% 46% 62% 57% 92% 72% 58% 55% 37% 37% Betriebliche Aufwendungen insgesamt / ha LF Materialaufwand Tierproduktion insg. / ha LF Abschreibungen insgesamt / ha LF Feste Spezial- und Gemeinkosten / ha LF Ertrag minus Aufwand /ha LF Stabilität und Nettoinvestitionen / ha LF Liquidität Einlagen korrigiert um Einl. aus Privat Entnahmen korrigiert um priv. Vermögensbild Veränderung Eigenkapital / ha LF Cash flow III /Betrieb Fremdkapitalanteil v. H. 25,6 23,8 26,6 33,3 10,5 23,8 11,1 14,9 19,8 29,8 28,0 35,6 bis 5000 kg kg kg kg kg über 9000 kg Schwäbisch Gmünd 43

48 9 Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Situation und Herausforderungen Abb. 24: Milchviehhaupterwerbsbetriebe, bereinigter Gewinn je Fam.-AK 2016/17 am Umsatz) und die Nettorentabilität (prozentuale Entlohnung der eigenen Produktionsfaktoren Arbeit, Fläche und Kapital) sind ebenfalls deutlich höher. Die Eigenkapitalveränderung der Betriebe des oberen Viertels (Maß für die Stabilität) ist trotz wesentlich höherer Entnahmen deutlich höher. Beim Fremdkapitalanteil ist in diesem Auswertungszeitraum kein Unterschied zwischen den drei Leistungsklassen. Beim Gewinn liegt der Unterschied dagegen bei rund Der Cashflow III ist das Maß für die Liquidität. Er gibt an, wieviel Geld nach Berücksichtigung der Privateinlagen und - entnahmen sowie der Tilgung noch für Investitionen und Ansparung zur Verfügung steht. Die besseren Betriebe haben hier noch stehen, während die schlechteren Betriebe hier nicht einmal mehr eine Null erreichen. Erfolgreiche (+ 25 %) Betriebe zeichnet aus (vgl. Tab. 22): Größere Bestände, höhere Milchleistungen/Kuh, und ein höherer Milchpreis/kg Milch, Ein deutlich höherer Gewinn je Einheit (ha, kg Milch, Kuh). Eine höhere Flächenproduktivität: Weniger notwendige Hauptfutterfläche/Kuh und erheblich mehr kg Milch je ha Hauptfutterfläche. Eine deutlich bessere Arbeitsproduktivität: Weniger AK/100 ha LF und deutlich mehr produzierte Milch je AK, Ein deutlich besseres Ertrags Aufwandsverhältnis vorrangig resultierend aus höheren Erlösen aus Tierproduktion je ha und niedrigeren Kosten. Gute Betriebe haben bessere Produktionsleistungen und sind größer, finanzstärker und wirtschaften arbeitseffizienter als der Durchschnitt. Gute Betriebe können aufgrund ihrer höheren Liquidität in guten Jahren leichter Reserven anlegen oder notwendige Investitionen vorrauschauend tätigen. Damit sind sie dann in schlechten Jahren auch stabiler. Der Einfluss der Betriebsgröße wird durch die Abb. 25 verdeutlicht. Die Größeneinteilung erfolgt in 25er-Schritten. Nach dieser Darstellung steigt der bereinigte Gewinn je Unternehmen erwartungsgemäß kontinuierlich an. Der Gewinn je Kuh fällt dagegen mit zunehmender Betriebsgröße sogar leicht ab. Abb. 25: Ordentliches Ergebnis je Unternehmen bzw. je Kuh und Bestandsgröße 2016/17 44 Schwäbisch Gmünd

49 9 Milchviehhaltung in Baden-Württemberg Situation und Herausforderungen Der vergleichsweise hohe Gewinn pro Kuh in der Klasse Kühe lässt sich dadurch erklären, dass in dieser Größenklasse auch verstärkt Gewinne aus anderen landwirtschaftlichen Betriebszweigen wie Gemüse, Wein, Veredlung, etc. und nicht ausschließlich die Milchviehhaltung mit einfließen. In Abb. 26 ist noch einmal die Entwicklung des Gewinns in Abhängigkeit von der Milchleistung dargestellt. Hier zeigt sich, dass durch höhere Leistungen sowohl der bereinigte Gewinn pro Fam.-AK als auch der Gewinn/Kuh ansteigt. Auch hier erklärt sich der höhere Gewinn der Betriebe mit weniger als kg Milch/Kuh durch Gewinne anderer Betriebszweige, die mit einfließen. Dies wird an den durchschnittlichen Kuhzahlen pro Betrieb deutlich. Der Zusammenhang zwischen steigender Milchleistung und steigenden Gewinnen hängt sicher mit einer höheren Spezialisierung dieser Betriebe zusammen. Fazit: Erfolgreiche Milchviehbetriebe haben ihre Produktion, ihre Finanzen, ihre Flächenverwertung und ihre Arbeitswirtschaft besser im Griff als der Durchschnittsbetrieb. Sie zeichnen sich durch höhere Milchleistungen, deutlich höhere Gewinne und wesentlich mehr Milch/Fam.-AK aus. Sie sind stabiler und überstehen Krisen durch schlechte Preise und/oder hohe Betriebsmittelkosten wesentlich besser als durchschnittliche Betriebe. Sie können in guten Jahren Rücklagen bilden oder notwendige Investitionen zur Weiterentwicklung des Betriebes leichter tätigen. Bei zunehmend volatilen Märkten, sowohl beim Produktabsatz (Milchpreis) wie auch beim Betriebsmittelbezug (z.b. Futtermittel, Energiekosten) wird in der Milcherzeugung die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Betrieben weniger vom Milchpreis wie von den Produktionskosten je Einheit bestimmt. Hauptaufgabe für Landwirte und deren Berater wird es zukünftig sein, gute Produktionsleistungen mit geringen Produktionskosten je kg Milch, einer guten Arbeitsorganisation und einer hohen Arbeitseffizienz zu kombinieren. Eine weitere Betriebsentwicklung ist daher für viele Betriebe notwendig, um auch in Zukunft mit Milchkühen Geld zu verdienen. Betriebsentwicklung heißt aber nicht zwangsläufig Wachstum (mehr Kühe), sondern kann in vielen Fällen auch bedeuten, mehr Milch/Kuh oder auch nur mit weniger Kosten die bisher gemolkene Milch zu melken. Das Motto Erst besser, dann größer gilt heute mehr denn je, vor allem wenn Flächenknappheit vorherrscht. Wenn doch größere Wachstumsschritte geplant sind, müssen die Milchviehbetriebe aber zunehmend auf ihre Liquidität achten, um Phasen schlechter Milchpreise unbeschadet zu überstehen. Das Wachstum kann dabei als reiner Familienbetrieb, als erweiterter Familienbetrieb mit Mitarbeitern oder durch zunehmende Automatisierung (Melkroboter u.ä.) erfolgen. Die richtige und ehrliche Planung von Arbeitskräften bzw. der Arbeitsbelastung ist hierbei ein ganz wichtiger Aspekt. Eine weitere Möglichkeit bietet die Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise, wenn die Voraussetzungen wie etwa ausreichende Futterflächen, Weidegang, Laufstallhaltung und sichere Vermarktung der Öko-Milch bestehen. Besonders Phasen mit geringen Erzeugerpreisen lassen viele Betriebsleiter und ihre Familien über eine Umstellung auf ökologische Milchviehhaltung nachdenken. Ein solcher Schritt muss gut überlegt sein, da zwar die Prognosen für Ökomilch sehr gut sind, der Preisabstand aber sicher nicht auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben wird. Abb. 26: Ordentliches Ergebnis je Fam.-AK, je Kuh und Milchleistung 2016/17 Schwäbisch Gmünd 45

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