Emissionsrechtehandel. Wirkungen und ethische Fragestellungen
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1 2002 FutureCamp GmbH Seite 0
2 2002 FutureCamp GmbH Seite 1 Emissionsrechtehandel - Wirkungen und ethische Fragestellungen Energieversorgung der Zukunft Bayreuther Forum Kirche und Universität Bayreuth, 15. November 2003 Dr. Roland Geres FutureCamp GmbH
3 Inhaltsübersicht 2002 FutureCamp GmbH Seite 2 Emissionsrechtehandel: Funktion und Stand in der EU Projektbezogene Mechanismen Wirkung Ethische Fragen
4 Klimapolitische Rahmenbedingungen Klimarahmenkonvention 1992 : Gemeinsame Umsetzung in Art 4.2 b) 2002 FutureCamp GmbH Seite 3 Kyoto-Protokoll der UNFCCC 1997 Verpflichtung der EU (EU Bubble, Art. 4) -5,2 % -8 % (Basisjahr 1990) (Basisjahr 1990) Deutschland (EU-Burden Sharing) - 21 % (Basisjahr 1990)
5 2002 FutureCamp GmbH Seite 4 Der Handel mit Emissionsrechten Wie funktioniert das eigentlich?
6 2002 FutureCamp GmbH Seite 5 Emissions Trading: Wie funktioniert das? Emissionslimit Unternehmen A Unternehmen B
7 2002 FutureCamp GmbH Seite 6 Emissions Trading: Wie funktioniert das? Emissionslimit Anlage A Anlage B
8 2002 FutureCamp GmbH Seite 7 Emissions Trading: Wie funktioniert das? Emissionslimit Anlage A Anlage B
9 Der Europäische Emissionshandel - Bestandteile 2002 FutureCamp GmbH Seite 8 Register Verifizierung Strafe Anlage Betreiber Genehmigung Monitoring & Berichterstattung THG-Emissionsberechtigung Nationaler Allokationsplan
10 Der EU-Emissionshandel - Zeitfenster 2002 FutureCamp GmbH Seite 9 Beschlüsse EU-Rat (12/02) und Parlament (07/02) Emissionshandel ab 1. Jan : Entwurf der Ergänzungs-RL zu Projekten Sehr hoher Zeitdruck in Berlin (BMU/BMWA/Parlament) Datenabfrage bei Betreibern (derzeit) Nationaler Allokationsplan bis Zuvor noch Beteiligung der Öffentlichkeit Dt. Umsetzungsgesetz, Antragsverfahren Mitte 2004 Zuteilung der Zertifikate an Unternehmen bis spätestens
11 Inhaltsübersicht 2002 FutureCamp GmbH Seite 10 Emissionsrechtehandel: Funktion und Stand in der EU Projektbezogene Mechanismen Wirkung Ethische Fragen
12 Die flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls 2002 FutureCamp GmbH Seite 11 Emissions Trading Clean Development Mechanism Joint Implementation Projektbezogene Mechanismen
13 Clean Development Mechanism (CDM) & Joint Implementation (JI) 2002 FutureCamp GmbH Seite 12 Industrieländer/Unternehmen finanzieren Projekte in Entwicklungs- oder Schwellenländern (CDM) oder in anderen Industriestaaten (JI) nachweisbare Verringerung von Emissionen durch ein Projekt im Vergleich zu einer Referenzsituation ohne Projekt Zertifizierung der Emissionsminderungen Certified Emission Reductions (CERs CDM) bzw. Emission Reduction Units (ERUs JI) Industrieländer & Unternehmen können sich klimaschonende Leistungen auf ihre eigenen Reduktionspflichten anrechnen oder verkaufen
14 Nutzen von Projekten - Zielharmonien 2002 FutureCamp GmbH Seite 13 Verbindung von Klimaschutzprojekten mit anderen Aktivitäten Anknüpfung möglich v.a. an Unternehmensziele wie: EU-Compliance-Tool Erfüllung der Pflichten aus der EU-RL Marktzugang, Marketing, PR, Öffentlichkeitsarbeit Produktentwicklung, Innovation RisikoManagement, Lerneffekte Vertiefung von Public-Private Partnerships Anknüpfung an politische Ziele Vertiefung Beziehungen (wirtschaftlich&kulturell) Entwicklungszusammenarbeit (CDM!) Verbesserung Markt- und Investitionsbedingungen für klimafreundliche Technologien (z.b. erneuerbare Energien)
15 Nutzen von Projekten Die finanzielle Wirkung am Beispiel des Prototype Carbon Funds (PCF) der Weltbank 2002 FutureCamp GmbH Seite 14 Beeinflußung der Internal Rate of Return (IRR) von Projekten bei 3$/To CO2e Technology Energy Efficiency - District Heating Wind IRR Hydro Bagasse Biomass with methane kick Up to 5.0 Municipal Solid Waste with methane kick >5.0 Quelle: PCF at PCF and Climate Change Synergy Workshop, Beijing, November 30, 2001
16 Beispiel Geothermie-Anlage Unterschleißheim - Beschreibung 2002 FutureCamp GmbH Seite 15 Projektträger: SFW GmbH (RAG Saarberg) Neubau einer geothermischen Anlage & eines Nahwärmenetzes Nahwärmeversorgung von Haushalten / öffentlichen Gebäuden Baubeginn 2003, Inbetriebnahme 2004 Arbeiten für Klimaschutzprojekt in 2002: Planung und grobe Baseline-Definition Bewerbung bei Hessen-Tender Annahme durch Hessen-Tender Erstellung PDD
17 Beispiel Geothermie-Anlage Unterschleißheim Status&Ergebnis 2002 FutureCamp GmbH Seite 16 Emissionsminderung: Stillegung bestehender Öl- und Gasheizungen Nutzung CO 2 -neutraler Erdwärme mit innovativem Verfahren Bei sehr konservativer Rechnung: t CO 2 /a Hessen-Tender-Periode : t Davon 60% an Hessen-Tender: t Preis aus der Auktion ( ): 6,58 /t Gesamterlös: rund Derzeit: Ausweitung des Projekts Einbeziehung Neubaugebiet, Kapazitätssteigerung Minderungen dann: > tco 2 /a Interessante Ansätze für Projekte gibt es auch hier!
18 Konsequenz: 2002 FutureCamp GmbH Seite 17 Es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte für unternehmerisch, ökologisch und politisch sinnvolle Projekte - Im Ausland und vor der eigenen Haustüre!
19 Inhaltsübersicht 2002 FutureCamp GmbH Seite 18 Emissionsrechtehandel: Funktion und Stand in der EU Projektbezogene Mechanismen Wirkung Ethische Fragen
20 Wirkungen des Emissionsrechtehandels - ökologisch 2002 FutureCamp GmbH Seite 19 Begrenzung und stufenweise Reduktion der Emissionen Sicherstellen des Reduktionsziels der BR Deutschland nach Kyoto-Protokoll und EU-Burden Sharing Reduktionsstufen: und Internalisierung externer Kosten In Deutschland: rund 500 Mio. tco2-emission p.a. im System erfasst! Rund Anlagen erfasst Indirekte Wirkung: Handlungsdruck für nicht erfasste Sektoren steigt auch (Verkehr!), weil jetzt auch ökonomische Argumente Teil der ökologischen Diskussion sind, z.b.: Wettbewerbsaspekte oder Vermeidungskosten
21 Wirkungen des Emissionsrechtehandels - ökonomisch 2002 FutureCamp GmbH Seite 20 Unternehmen befassen sich intensiv mit ihren Emissionen Jetzt gibt es klare Anreize dafür Preis für CO2 (Erwartung: rund 5-15 /t) bringt Klimaschutz in den Entscheidungshorizont der Verantwortlichen! Verbesserung der Marktbedingungen für erneuerbare Energien und Effizienztechnologien spürbar v.a. bei Investitionsplanung Geringere volks- und betriebswirtschaftliche Kosten und mehr Flexibilität als eine steuerliche oder rein ordnungsrechtliche Lösung! Aber auch: Zusätzliche Verteuerung von Energie (v.a. Strom)! hier liegt mögliche negative soziale Wirkung... Die aber aus Emissionsreduktion folgt und auch bei anderen Instrumenten eintritt!
22 Inhaltsübersicht 2002 FutureCamp GmbH Seite 21 Emissionsrechtehandel: Funktion und Stand in der EU Projektbezogene Mechanismen Wirkung Ethische Fragen
23 Ethische Fragestellungen zur Diskussion 2002 FutureCamp GmbH Seite 22 Der Gedanke, die Nutzung der Atmosphäre mit einem Preis zu belegen und innerhalb des politisch gesetzten Mengenlimits zu privatisieren erscheint auf den ersten Blick befremdlich... Obwohl er nicht neu ist (Wasser, Boden!) Aber: Ethische Wertung sollte auch Wirkungen einbeziehen und Die Frage nach den Wirkungen denkbarer Alternativen stellen Also: Die ethische Wertung muß die Wirkungen alternativer Instrumente betrachten (z.b. Internationale Steuern), wenn das Ziel Klimaschutz Zustimmung findet!
24 Ethische Fragestellungen zur Diskussion 2002 FutureCamp GmbH Seite 23 Aus ethischer Sicht wohl klar positiv zu werten: Internalisierung und daraus folgend Ökologisierung wirtschaftlicher Kreisläufe Verbindungsmöglichkeiten mit anderen politischen Zielen, v.a. Entwicklung und Vertiefung von Kooperationsstrukturen Vermeidung einer Klima-Notbremse mit gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen eher möglich Aus ethischer Sicht eventuell problematisch Frage der Umsetzung: _ Nach welchen Kriterien werden Rechte verteilt? _ Nach welchen Lasten? Frage von Marktstrukturen und Verhalten: _ Werden Kosten angemessen weitergegeben? _ Wie stark werden Mitnahmeeffekte ausfallen? _ Also: Verteilungswirkung innerhalb einer Gesellschaft
25 2002 FutureCamp GmbH Seite 24 Kontakt Dr. Roland Geres Geschäftsführender Gesellschafter FutureCamp GmbH Chiemgaustr München Tel +49 (89) Fax +49 (89)
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