Typische Nachfrage und typisches Angebot
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- Hildegard Roth
- vor 8 Jahren
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1 Mikroökonomie 1 Typische Nachfrage und typisches Angebot Unter ansonsten gleichen Rahmenbedingungen ( ceteris paribus ) sind die Nachfrage- und die Angebotsmengen nur vom Preis abhängig: Preis Nachfragekurve Preis Angebotskurve hoch hoch niedrig niedrig niedrig hoch niedrig hoch Die Kurven werden von links nach rechts interpretiert, weil traditionell der Preis als unabhängige Variable auf der Ordinate und die als abhängige Variable auf der Abszisse abgetragen wird. 1
2 Mikroökonomie 2 Andere Einflüsse auf Nachfrage und Angebot Verschiebung Nachfragekurve Verschiebung Angebotskurve Preis Preis Andere Einflüsse auf die Nachfrage verschieben die Nachfragekurve nach links unten oder rechts oben, wenn hier Änderungen geschehen. Beispiel: Steigt die Präferenz für das Gut, erfolgt Nachfrageverschiebung nach rechts oben. Sinkt die Präferenz für das Gut, erfolgt Nachfrageverschiebung nach links unten. Andere Einflüsse auf das Angebot verschieben die Angebotskurve nach links oben oder rechts unten, wenn hier Änderungen geschehen. Beispiel: Steigen die Produktionskosten, erfolgt Angebotsverschiebung nach links oben. Sinken die Produktionskosten, erfolgt Angebotsverschiebung nach rechts unten. 2
3 Mikroökonomie 3 Marktgleichgewicht Preis Nachfragekurve Angebotskurve Gleichgewichtspreis Umgesetzte im Gleichgewicht Sind Rüben auf dem Markt gefragt, muss man sie nicht waschen. (Chin. Sprichwort) 3
4 Mikroökonomie 4 Zustandekommen des Marktgleichgewichts bei Konkurrenz Preis Nachfragekurve Angebotskurve Preis höher als Gleichgewichtspreis Preis niedriger als Gleichgewichtspreis Angebotsüberschuss=Nachfragedefizit Anbieterwettbewerb senkt, Nachfragerwettbewerb erhöht den Preis. Nachfrageüberschuss=Angebotsdefizit Im Zuge des Anbieterwettbewerbs sinkt der Preis (schwarzer Pfeil), wobei sich die nach oben geöffnete Schere (Angebotsüberschuss = Nachfragedefizit) schließt (weiße Pfeile). Im Zuge des Nachfragerwettbewerbs steigt der Preis (schwarzer Pfeil), wobei sich die nach unten geöffnete Schere (Nachfrageüberschuss= Angebotsdefizit) schließt (weiße Pfeile). 4
5 Mikroökonomie 5 Gesetze von Angebot und Nachfrage Preis D Nachfragezunahme S Preis D Angebotszunahme S Preis S Preis S Nachfrageabnahme Angebotsabnahme D D 5
6 Mikroökonomie 6 Computermarktentwicklung als Zusammenspiel von simultaner Angebots -und Nachfragezunahme Preis Über den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. (J.Fuchs) Angebotszunahme Nachfragezunahme Die Nachfragezunahme kann u.a. durch zunehmende Präferenzbildung für das Gut, die Angebotszunahme u.a. durch Produktionskostensenkungen gut erklärt werden. 6
7 Mikroökonomie 7 Preiselastizität der Nachfrage (Nachfrageelastizität) Preis Nachfragekurve p p q Wirkung ist die Vergeltung der Ursache. (Jap. Sprichwort) q Relative Nachfragemengenänderung ( q / q) ED= = Relative Preisänderung ( p / p) ED >1 : Preiselastische Nachfrage ED <1 : Preisunelastische Nachfrage 7
8 Mikroökonomie 8 Preiselastizität des Angebots (Angebotselastizität) Preis Angebotskurve p p q Besser eiskalt rechnen als brühwarm draufzahlen. (R.Ruhleder) q Relative Angebotsmengenänderung ( q / q) ES= = Relative Preisänderung ( p / p) ES >1 : Preiselastisches Angebot ES < 1 : Preisunelastisches Angebot 8
9 Mikroökonomie 9 Elastische und unelastische Angebots- und Nachfragekurven Preis Preis Preisunelastische Nachfrage Preisunelastisches Angebot Preis Preiselastische Nachfrage Preis Preiselastisches Angebot 9
10 Mikroökonomie 10 Bedeutung von Angebots- und Nachfrageelastizität für die Steuerinzidenz am Beispiel Mineralölsteuererhöhung Preis Vollkommen preisunelastische Nachfrage Preiselastische Nachfrage Steuererhöhung tragen nur die Nachfrager! Steuererhöhung tragen Anbieter und Nachfrager (im Fall zu gleichen Teilen)! Insgesamt entscheidet das Verhältnis von Angebots- und Nachfrageelastizität über die Belastungsverteilung. Steuern: ein erlaubter Fall von Raub. (T. v. Aquin) 10
11 Mikroökonomie 11 Qualitative Marktbeschaffenheit Marktformen Quantitative Marktbeschaffenheit Vollkommene Märkte Homogene Güter Keine Präferenzen Vollständige Marktübersicht Vollständiger Wettbewerb Polypolmärkte Unvollkommene Märkte Mindestens eine der oben genannten Bedingungen für vollkommene Märkte ist nicht erfüllt. Unvollständiger Wettbewerb Monopolmärkte Oligopolmärkte Polypolmärkte 11
12 Mikroökonomie 12 Exkurs: Marginalanalyse versus Durchschnittsanalyse y y x y My Ay (=y/x) 0 nicht definiert * * /3 Werte mit Asterisk (* ; Sternchen ) sind geglättete Werte. Sie erlauben eine direkte Zuordnung der My-Werte (die ja intervallbezogen sind) zu den einzelnen Werten der erklärenden Größe x (siehe graphische Darstellung von My rechts außen auf dieser Folie) Ay / Ay x x My 50 * My* 20* My Wen es Dir gut geht, mach Dir keine Sorgen, es wird wieder vorübergehen. (R. Ruhleder) x
13 Mikroökonomie 13 Exkurs: Mathematisches Instrumentarium der Marginalanalyse Funktionsgleichung des Beispielfalles oben lautet: y= + 10*x² Erste Ableitung dazu: y = 20*x Diese erste Ableitung gibt genau die oben unmathematisch ermittelten geglätteten My-Werte im Beispielfall wieder. Damit ist die Differentialrechnung das adäquate Instrumentarium zur Durchführung der Marginalanalyse. Trotzdem wird in den folgenden Betrachtungen weiter das einfache Ermittlungsverfahren wie im Beispielfall verwendet, weil es die Marginalanalyse sehr anschaulich vorführt. 13
14 Mikroökonomie 14 Struktur des Optimierungsmodells zum Anbieter bei vollständigem Wettbewerb Vollständiger Wettbewerb Marktpreis wird übernommen: Anbieter ist Preisnehmer ( keine aktive Preispolitik ) und nanpasser. Kostenanalyse Erlösanalyse Gewinnanalyse Optimierung 14
15 Mikroökonomie 15 FC VC TC MC AC AFC AVC * * * 54,6 14, * * 50 8,8 41, * 50,6 7,3 43, * 52,8 6,2 46, ,5 5, Kostenanalyse FC Fixe Kosten VC Variable Kosten TC Gesamtkosten MC Grenzkosten AC Durchschnittskosten AFC Durchschnittliche fixe Kosten AVC Durchschnittliche variable Kosten Mindest- AC Es gilt MC = AC = Mindest- AC 15
16 Mikroökonomie 16 Zahlenbeispiel FC,VC und TC Zahlenbeispiel MC,AC,AFC,AVC F C, V C, T C FC VC TC M C. A C. A F C. A V C MC AC AFC AVC
17 Mikroökonomie 17 Gewinnanalyse Fall: P>Mindest-AC TC Gesamtkosten MC Grenzkosten AC Durchschnittskosten P Preis TR Umsatz Gewinnmaximum Es gilt: P= MC TC MC AC P TR Profit * * * 54, * * * 50, * 52, ,
18 Mikroökonomie 18 Zahlenbeispiel TC, TR,Profit Zahlenbeispiel P,MC,AC T C, T R, P r o f i t TC TR Profit P, M C, A C MC AC P
19 Mikroökonomie 19 Gewinnanalyse Fall: P=Mindest-AC TC Gesamtkosten MC Grenzkosten AC Durchschnittskosten P Preis TR Umsatz Neues Gewinnmaximum (hier bestmöglicher Gewinn eben nur 0) Es gilt wieder: P= MC TC MC AC P TR Profit * * * 54, * * * 50, * 52, ,
20 Mikroökonomie 20 Zahlenbeispiel Forts. TC,TR,Profit Zahlenbeispiel Forts. P,MC,AC T C, T R, P r o f i t TC TR Profit P, M C, A C MC AC P
21 Mikroökonomie 21 Gewinnanalyse Fall: Mindest- AVC<P<Mindest-AC TC Gesamtkosten MC Grenzkosten AC Durchschnittskosten P Preis TR Umsatz Neues Gewinnmaximum (hier eben geringster Verlust) Es gilt wieder: P=MC TC MC AC P TR Profit * * * 54, * * * 50, * 52, ,
22 Mikroökonomie 22 MC als Angebotskurve 100 M C, P MC P=43 P=50 P=
23 Mikroökonomie 23 Übersicht Optimierung vollständiger Wettbewerb TR, TC, Profit MC, P, AC AC MC TR TC P Profit Optimum Optimum Gesamtmarkt Preis D S Preis P Nachfragesituation für einzelnen Anbieter 23
24 Mikroökonomie 24 Angebotskurve des Anbieters bei vollständigem Wettbewerb MC, P, AC AC MC =Angebotskurve P Break-Even-Preis Betriebsminimum- Preis Die Abbildung verdeutlicht die Gewinnmaximierung bei unterschiedlichen Preisen am Markt. Je nach Preis resultiert ein anderes Optimum. Dabei sind zwei Preise von spezieller Bedeutung. Der Break-Even-Preis ist der Preis, der einen Gewinn von noch gerade Null ergibt und den Mindestdurchschnittskosten entspricht (im Beispielfall P=50). Der Betriebsminimum-Preis ist der Preis, der bei Unterschreitung zum Ausscheiden der Firma aus dem Markt führt, weil dann nicht einmal mehr die durchschnittlichen variablen Kosten durch den Preis gedeckt werden (im Beispielfall P<). Beim Betriebsminimum-Preis selbst werden die variablen Kosten gerade noch gedeckt, so dass der Anbieter kurzfristig weiter am Markt bleibt (daher auch die Bezeichnung Betriebsminimum). 24
25 Mikroökonomie 25 Gesamtmarkt Branchengleichgewicht nach Anbieterzugang S Einzelner Anbieter Der Mensch ist gut für das Komplexe, aber nur lokal. (J. Fuchs) P AC MC D Solange Gewinne gemacht werden, werden weitere Anbieter in den Markt gelockt. Dies ist hier der Fall, da der Marktpreis zunächst so hoch ist, dass er dem Anbieter einen Preis deutlich über seinem Mindestdurchschnittskosten beschert. Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts, der Marktpreis sinkt. Jetzt hat sich die Gewinnsituation etwas verschlechtert, trotzdem werden noch Gewinne erzielt und weitere Anbieter in den Markt kommen. Erneut sinkt der Marktpreis (weitere Verschiebung von S). Dieser Prozess endet, wenn keine Gewinne mehr gemacht werden (Zero-Profit-Situation). 25
26 Mikroökonomie 26 Branchengleichgewicht nach Anbieterabgang P Gesamtmarkt S AC Einzelner Anbieter MC D Solange Verluste gemacht werden, werden einige Anbieter aus dem Markt gedrängt. Dies ist hier der Fall, da der Marktpreis zunächst so niedrig ist, dass er dem Anbieter einen Preis deutlich unter seinen Mindestdurchschnittskosten beschert. Die Angebotskurve verschiebt sich nach links, der Marktpreis steigt. Jetzt hat sich die Verlustsituation etwas gebessert, trotzdem werden noch Verluste gemacht und weitere Anbieter den Markt verlassen. Erneut steigt der Marktpreis (weitere Verschiebung von S). Dieser Prozess endet, wenn keine Verluste mehr gemacht werden (erneute Zero-Profit-Situation). 26
27 Mikroökonomie 27 Formen unvollständigen Wettbewerbs Monopol Oligopol Polypol mit unvollkommenem Markt (=Monopolistischer Wettbewerb) Abgrenzung von vollständigem und unvollständigem Wettbewerb Nachfrage für den Anbieter bei vollständigem Wettbewerb Preis Preis Nachfrage für den Anbieter bei unvollständigem Wettbewerb (Preisabsatzfunktion) Unvollständiger Wettbewerb durch Marktzutrittsbarrieren für neue Konkurrenten Gesetzliche Restriktionen; z.b. Patentmonopol Hohe Markteintrittskosten; z.b. Flugzeugindustrie Werbung; z.b. Markenloyalität bei Coca-Cola 27
28 Mikroökonomie 28 Unvollständiger Wettbewerb durch Größenvorteile Preis, AC AC Vollständiger Wettbewerb Mindestdurchschnittskosten werden bei geringen n erreicht: Der Markt verträgt effizienzbezogen viele dieser Anbieter. D Preis, AC AC Oligopol Mindestdurchschnittskosten werden erst bei größeren n erreicht: Der Markt verträgt effizienzbezogen nur wenige dieser Anbieter. D Beispiel: Automobilbranche Preis, AC AC Natürliches Monopol Über den gesamten Bereich fallen die Durchschnittskosten eines einzigen Anbieters: Der Markt verträgt aus Effizienzgründen nur diesen einen Anbieter. D Beispiel: Lokaler Netzbetreiber 28
29 Mikroökonomie 29 Struktur des Optimierungsmodells zum Anbieter bei unvollständigem Wettbewerb Unvollständiger Wettbewerb Es existiert für den Anbieter eine Preisabsatzfunktion (Nachfragekurve): Anbieter ist Preisfixierer ( aktive Preispolitik ). Kostenanalyse Erlösanalyse Gewinnanalyse Optimierung 29
30 Mikroökonomie 30 Preisnehmer Preisnehmer Preisnehmer AR=P TR MR=P * * * * * Erlösanalyse beim Preisnehmer AR Durchschnittserlös TR Gesamterlös MR Grenzerlös 30
31 Mikroökonomie 31 Erlössituation Preisnehmer P.A R.M R.T R P=AR=MR TR 31
32 Mikroökonomie 32 Preis Preisfixierer Preisfixierer Preisfixierer P AR TR MR * * * * * Erlösanalyse beim Preisfixierer AR Durchschnittserlös TR Gesamterlös MR Grenzerlös Es gilt bei jeder P > MR. Wird z.b. die von 2 auf 3 Einheiten ausgeweitet, beträgt der Erlöszuwachs nicht GE (bisheriger Preis), sondern liegt darunter, weil die 3 Einheiten sämtlich nur zum niedrigeren Preis 30 GE pro Stück verkauft werden können (insgesamt dann Erlös 90 GE). Damit ist der Grenzerlös hier nur 10 (geglättet 20). 32
33 Mikroökonomie 33 Erlössituation Preisfixierer P.A R.T R.M R P=AR TR MR 33
34 Mikroökonomie 34 Bedeutung der Preiselastizität für MR Preis ED MR I(+1/1) / (-10/50)I = 5 * 2 I(+1/2) / (-10/)I = 2 20* 3 30 I(+1/3) / (-10/30)I = 1 0* 4 20 I(+1/4) / (-10/20)I = 1/2-20* 5 10 I(+1/5) / (-10/10)I = 1/5 -* 6 0 Der Grenzerlös ist positiv, solange die Nachfrage elastisch reagiert. Hier überwiegt dann der relative nsteigerungseffekt den relativen Preissenkungseffekt mit erlössteigernder Wirkung. Der Grenzerlös ist negativ, sobald die Nachfrage unelastisch reagiert. Hier überwiegt dann der relative Preissenkungseffekt den relativen nsteigerungseffekt mit erlössenkender Wirkung. 34
35 Mikroökonomie 35 Gewinnanalyse Preisfixierer P TR MR MC TC AC Profit * 10* * 20* 25 12, * 30* 50 16, * * 85 21, * 50* ,8-185 Gewinnmaximum Es gilt: MC = MR 35
36 Mikroökonomie 36 Gewinnanalyse Preisfixierer Gewinnanalyse Preisfixierer (Forts.) P. T R. T C. P r o f i t P TR TC Profit M C. M R. P. A C MC MR AC P
37 Mikroökonomie 37 Übersicht Optimierung beim Preisfixierer TR,TC, Profit TC MC,MR,P,AC Gewinnmaximale n-preis- Kombination Preisfixierergewinn im Optimum Optimum * P PC MC PC Optimum* TR AC Profit MR P qc qc Das Optimum in den Graphiken wird auch Cournotscher Punkt genannt. Hinweis: Die Maßstäbe der Achsen sind in den beiden Schaubildern unterschiedlich! 37
38 Mikroökonomie 38 Preisfixierer versus Preisnehmer ( nanpasser) MC,MR,P,AC Gewinnmaximale n-preis- Kombination Besser man wird im Preis als in der Ware betrogen. (B.Gracian) Optimum P C MC AC q C MR P Der Preisfixierer legt im Optimum seinen Preis deutlich über seinen Grenzkosten fest (fetter Doppelpfeil). Das ist ein Maßstab der Ausbeutung der Nachfrager durch den Preisfixierer (im Vergleich zum Preisnehmer im vollständigen Wettbewerb). 38
39 Mikroökonomie 39 Praxis der Wettbewerbspolitik Größer ist nicht identisch mit besser. (H.Simon) Antitrustpolitik Wettbewerbsförderung Regulierung Was dürfen Unternehmen nicht tun? Abgestimmtes Verhalten Wettbewerbsbeschränkende Zusammenschlüsse Wie kann zusätzlicher Wettbewerbsdruck aufgebaut werden? Förderung neuer Untenehmen Was müssen Unternehmen tun? Vorschriften für natürliche Monopole Marktmachtmissbrauch Zuständig: Bundeskartellamt Zuständig: Bundeswirtschaftsministerium Zuständig: Bundesnetzagentur Wissenschaftliche Untersuchungen: Monopolkommission 39
40 Mikroökonomie Abgestimmtes Verhalten Kartellverbot Horizontale Vereinbarungen mit Wettbewerbern über z.b. Preise, Gebiete, Quoten und Kundenschutz Vertikale Vereinbarungen z.b. zwischen Hersteller und freiem Händler über Preise Ausnahmen Freigestellte Vereinbarungen bei z.b. Förderung des technischen Fortschritts Mittelstandskartelle mit dem Zweck der Rationalisierung Sanktionen Verbote Bußgelder bei schwerwiegenden Kartellfällen Vorgehen Untersuchungen Bonusregelung
41 Mikroökonomie 41 Wettbewerbsbeschränkende Zusammenschlüsse Umsatzschwellen: Bei Überschreiten Anmeldepflicht mit Vollzugsverbot vor Freigabe Relevante Zusammenschlussformen: Insbesondere Vermögenserwerb, Anteilserwerb und Kontrollerwerb Ablauf der Fusionskontrolle: Vorprüfphase mit evtl. Freigabe, ansonsten dann Hauptprüfverfahren Mögliche Ergebnisse der Fusionskontrolle: Freigabe, Freigabe unter Auflagen oder Untersagung Untersagungsgründe: Begründung oder Ausbau einer marktbeherrschenden Stellung Vorgehensweise der Fusionskontrolle: Bestimmung des relevanten Marktes, Marktanteilsermittlung, Prüfung der Einzelmarkt- bzw. Oligopolmarktbeherrschung Ausnahmeregelung: Ministererlaubnis möglich auf Antrag der Unternehmen nach Untersagung 41
42 Mikroökonomie 42 Marktmachtmissbrauch Fusionskontrolle Verhinderung von Marktbeherrschung durch externes Wachstum Missbrauchsaufsicht Staatliches Regulativ bei Marktbeherrschung durch internes Wachstum Ausbeutungsmissbrauch Behinderungsmissbrauch Einforderung unangemessener Preise - gemäß Vergleichsmarktkonzept- gegenüber Abnehmern bzw. Lieferanten Verdrängungsstrategien gegenüber Wettbewerbern z.b. durch gezielte Preissetzung unter Einstandspreis Sanktionen Verbote Bußgelder 42
43 Mikroökonomie 43 Öffentliche Auftragsvergabe Ergänzendes Gebiet der Wettbewerbspolitik Insbesondere Bund, Länder und Kommunen als Auftraggeber Mindestauftragswerte Geregeltes Vergabeverfahren Zuschlag für den Anbieter mit wirtschaftlichstem Angebot Nachprüfungsverfahren bei vermeintlicher Verletzung von Vergabevorschriften auf Antrag möglich 43
44 Mikroökonomie 44 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) Grundgesetz der Marktwirtschaft in Deutschland Seit 1958 in Kraft; mittlerweile sieben Mal novelliert, zuletzt 2005 Rechtsgrundlage für die Bekämpfung abgestimmten Verhaltens, für die Verhinderung wettbewerbsbeschränkender Zusammenschlüsse, für die Missbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen und seit 1999 auch für die Vergabe öffentlicher Aufträge Fokus auf der Sicherstellung des Wettbewerbs als Institution im Allgemeininteresse im Gegensatz zum UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) mit Fokus auf der Einhaltung guter kaufmännischer Sitten, Anstand und Redlichkeit 44
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