Stiftungen als intermediäre Akteure
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- Tristan Eberhardt
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1 Stiftungen als intermediäre Akteure Otfried Jarren IKMZ, Universität Zürich St. Gallen Seite 1
2 Intermediäre Akteure und intermediäres System Intermediäre auf relative Dauer gestellte soziale Systeme, Organisationen die eine Verankerung in Teilen der Gesellschaft aufweisen und die an der Artikulation, Aggregation wie Durchsetzung gesellschaftlicher Interessen mitwirken, und zwar durch kommunikative wie soziale Massnahmen und dadurch gesellschaftliche Vermittlungsschranken überwinden (Transformation) und insoweit gesellschaftliche Teilhabe (Einbezug von Individuen wie Gruppen) und Teilnahme ermöglichen und dadurch zum sozialen Wandel wie zur sozialen Kohäsion beitragen. Akteure der Artikulation, Akteure der Aggregation, Akteure der Durchsetzung: Stiftungen Akteure der Artikulation, jedoch ohne generelle wie dauerhafte Legitimation Seite 2
3 Stiftungen als spezifischer Akteur Merkmale von Stiftungen als Akteure Private Organisationen bzw. Akteure, kein öffentlicher Auftrag Gründung durch Einzelne, Gruppen oder Organisationen: Reputation Institutionalisierung proaktiv wie reaktiv (Mangel, Defizit): Reform, Innovation, Veränderung Leitidee: gute Praxis, best practice (Vergleich; zumeist ökonomisches System): Anschub Zweck-, Zielsetzung wie Strategie erfolgt auf Basis institutioneller Gründungsentscheidungen (top down) Wahlmöglichkeit: Ziele, Strategie, Massnahmen, Personal Verpflichtung auf Gemeinwohlorientierung führt zu einer komplexen Governance (Beiräte etc.) Ausgeprägter Einbezug wie Orientierung von/an Angehörigen der Funktionseliten (Persönlichkeiten) Verfügen über keine Mitglieder und klassische Mitwirkungsverfahren Seite 3
4 Strategisch agierende Stiftungen Merkmale strategisch agierender Stiftung Definierte Rolle: Anstifter, Anwalt, Impulsgeber, Innovator, Partner u. a. m.: Leadership Fokussierte thematische Zielsetzungen wie Handlungslogik: Strategie, Förderprogramme und -linien, Zielvereinbarungen, Evaluationen: Managementorientierung Massnahmeerfolg; Einsatz von Hebeln; Kooperationen, Allianzen, Ausgründungen, Beteiligungsstrategien (Kooperationseffekte): Wirkungsorientierung Angestrebte Sichtbarkeit, starke Kommunikation mit Köpfen: Prominenzierung Ausflaggung des Engagements als gesellschaftlich notwendig: Zivilgesellschaftsbezug Seite 4
5 Risiken der strategischen Stiftungsarbeit Leadership, Managementorientierung, Wirkungsorientierung, Prominenzierung, Zivilgesellschaftsbezug: stehen in einem Spannungsfeld zum Gutes tun (Stiften, Geben, Ermöglichen, Unterstützen, Fördern) Stiften, geben, fördern etc. als personale Handlungen (der Stifterin, des Stifters) stehen in einem Spannungsfeld zu organisationalen wie strategischen Handlungen (Ziel-Zweck-Rationalität, Strategie) des Stiftungsmanagements (Problem des Nachweises von Professionalität ; geringere Legitimität) Definition, Thematisierung wie Artikulation von als politisch bezeichneten Problemen steht einerseits in einem Spannungsfeld zu gesellschaftlich schwach organisierten Gruppen und andererseits in einem Spannungsfeld zu politischen Akteuren, die im (politischen) Wettbewerb stehen (Wahlen gewinnen, Positionen besetzen) Artikulationshilfe, Koalitionsstrategien, Advocacy ab Stufe Interessenaggegration können normative Grundkonflikte betreffen (politische Entscheidung) und die Frage nach der Legitimation aufwerfen Seite 5
6 Positionierung von als Intermediäre Stiftungen als Intermediäre können sich über einen Problem-, Themen- oder Issue-Bezug profilieren, an der gesellschaftlichen Problemartikulation beteiligen, jedoch nicht als politische Unternehmer (vor allem Aggregation wie Durchsetzung von Interessen) wirken (fehlende Legitimation) Im Vermittlungskontext Bürger politisches Entscheidungssystem müssen Stiftungen transparent wirken: Wissensvermittlung, Debatten-, Forum-, Anwalts- oder Moderationsfunktion Parteipolitische Neutralität, geringe normative Orientierung oder spezifisch ausgewiesene und begründete normative Positionierung, Interessenvielfalt, Pluralitätsnachweis, Offenheit, Gesprächs- wie Interaktionsfähigkeit, Transparenz bei der Themen- wie Zielverfolgung, Transparenz über Kooperationen wie bezogen auf Förderungen u. a. m. als Basisanforderungen wie auch als Kapital von Stiftungen als (strategisch agierende) Intermediäre Seite 6
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