Motivation Schlüssel zum erfolgreichen Lernen
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- Steffen Thomas
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1 Motivation Schlüssel zum erfolgreichen Lernen September 2018 Prof. Dr. Wiltrud Weidinger Lagerstrasse Zürich
2 Inhalt 1. Fähigkeitsselbstkonzept als Grundlage für Motivation 2. Gruppenzusammensetzung als Einflussfaktor 3. Unterschiede Mädchen Jungen 4. Das interne Glaubenssystem 5. Interessen von Schüler/-innen im Laufe ihrer Schulzeit 6. Thesen 2
3 1. Fähigkeitsselbstkonzept als Grundlage «Extrinsische» versus «intrinsische» Motivation «Selbstwirksamkeitserwartungen» «Motive» «Fähigkeitsselbstkonzept» Der kognitive Teilbereich des Selbstkonzepts kann als das eigentliche Fähigkeitsselbstkonzept bezeichnet werden. Das Fähigkeitsselbstkonzept beschreibt die Gesamtheit der wahrgenommenen eigenen Begabung beziehungsweise Fähigkeiten und deren Struktur (Meyer, 1984, S.20). 3
4 2. Gruppenzusammensetzung als Einflussfaktor 4
5 3. Geschlechterunterschiede in der Entwicklung von Motivation Mädchen Jungen Glaube an eigenen Fähigkeiten in Mathematik/Naturwissenschaften bei gleicher schulischer Leistung Bereits in der Grundschule geringer Weiteres Absinken bis zum Ende der Grundschulzeit Bereits in der Grundschule höher Pendeln sich gegen Ende der Grundschulzeit auf höherem Niveau ein Leistungen sinken in Folge tatsächlich ab Self-fulfilling prophecy Gegenläufige Entwicklung: Fähigkeitsselbstkonzept von Mädchen höher Glaube an die eigenen Fähigkeiten in Deutsch/Lesen Geringer Glaube an eigene Fähigkeiten Bleibt über die gesamte Grundschulzeit bestehen Kurswahl/Fächerwahl wird in Folge beeinflusst Mädchen wählen weniger naturwissenschaftliche Fächer 5
6 Warum ist das so? Leistung, Begabung und grundlegende Fähigkeiten kein Erklärungsmodell Rückmeldungen wichtiger Bezugspersonen (Eltern, Lehrer/-innen) ausschlaggebend Rückmeldungen aber teilweise immer noch geprägt durch Stereotype Studie Grundschule (Kriegbaum et al. 2018): Gleiche Leistungen Jungen und Mädchen in 3. und 4. Grundschule. LP berichten zu allen Messzeitpunkten, dass Jungen begabter sind in M. Selbstkonzepte spiegeln dies: Mädchen schätzen sich selbst (bei gleicher Leistung) als weniger begabt ein. Begabungseinschätzung basiert daher nicht alleine auf gezeigten Leistungen. Konsequenzen für Anstrengung, Leistung und Wahlentscheidungen: Leistungen sinken tatsächlich ab, weil man sich auch weniger anstrengt. 6
7 Warum ist das so? Leistungsunterschiede auch abhängig von der gelebten Kultur Systemischer Zusammenhang zwischen Leistungsunterschieden weiblicher und männlicher 15-jähriger und Verwirklichung von Gleichberechtigung im Land (Skandinavien, Island, Türkei, Korea). Kulturelle, bildungspolitische Frage, aber sicher keine genetische! 7
8 4. Das interne Glaubenssystem Günstige Überzeugungen: Glaube an die eigene Fähigkeit, sich durch Lernen verbessern zu können Überwiegen von Lernzielen gegenüber Leistungszielen Glaube an den Nutzen von Anstrengung zur Überwindung von Schwierigkeiten Günstige Attributionen für Erfolg und Misserfolg Veränderbar durch Lernprozesse Fähigkeitsselbstkonzept: Setzen realistischer Ziele, Erfolgserfahrungen als Grundlage für die Wahrnehmung eigener Fähigkeiten. Verbale Selbstinstruktionen Wertzuschreibungen: Bewusstmachen des Nutzens lebensechte Aufgaben, Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung, Informationen über Chancen, Informationen an Eltern, Übungen und Präsentationen 8
9 4. Das interne Glaubenssystem Veränderbar durch Lernprozesse Mindsets (implizite Theorien über Fähigkeiten): Intelligenz ist veränderbar. Zuschreibungen nicht auf Geschlechtszugehörigkeit oder mangelnde Begabung zurückführen. Konkrete wissenschaftliche Befunde vor Augen führen. Ursachenzuschreibungen: Erfolge Faktoren zuschreiben, die in der eigenen Person liegen, Misserfolge auf variable und veränderbare Faktoren zuschreiben Zielorientierungen: Lernziele bei denen der eigene Wille zur Veränderung im Vordergrund steht, nicht Leistungsziele 9
10 5. Interessen von Schüler/-innen im Laufe ihrer Schulzeit Schulisch-akademische Interessen - Schulfächer unterscheiden sich deutlich von anderen Lebenszusammenhängen - Chance und gleichzeitig Barriere für Interessensentwicklung - Mathematik und Naturwissenschaften sinkt mit zunehmendem Alter Berufliche Interessen - stabilisieren sich im Jugendalter hin zur Orientierung an Tiefenmerkmalen eines Berufs. Abwägen von Fähigkeiten, Ausbildungsmöglichkeiten und Interessen - Phantasiewahlen (7-11), Probewahlen (11-17), Realistische Wahlen (ab 17) - Kulturübergreifende Tendenzen bzgl. Geschlechter: Mädchen zeigen Bevorzugung von prosozialen und persönlichen Werten, Jungen stärker Autonomie, Durchsetzung und Leistung (World View Fragebogen) 10
11 6. Thesen - Bildungspolitisch: Äussere Differenzierung Differenzierung zwischen Schulformen führt nicht zu erhöhter Motivation bei allen Schüler/-innen. - Diagnostische Expertise von Lehrpersonen: soziale und individuelle Bezugsnorm, intraindividueller Vergleich am sinnvollsten - Didaktisch-methodische Expertise von Lehrpersonen: Wahl der Unterrichtsinhalte; Lernziele statt Leistungsziele, keine Unterforderung - Kommunikation, Interaktion und Partizipation: Lehrperson Sus, SuS SuS, Lehrperson - Lehrperson 11
12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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