Der Einsatz von Antipsychotika bei Demenz im Pflegeheim als Indikator einer sektorübergreifenden Qualitätsmessung mit Routinedaten
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- Greta Gärtner
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1 Der Einsatz von Antipsychotika bei Demenz im Pflegeheim als Indikator einer sektorübergreifenden Qualitätsmessung mit Routinedaten Behrendt S/Tsiasioti C/Stieglitz K/Schwinger A (WIdO), Berlin BMC-Kongress * Januar 2019 in Berlin
2 Was wir schon wissen 3 von 4 Pflegeheimbewohnern ( 60 Jahre) wiesen 2015 eine eingeschränkte Alltagskompetenz (EA) auf und damit i. d. Regel eine Demenz Schwinger et al 2017: Herausforderndes Verhalten bei Demenz: Die Sicht der Pflege Pflege-Report 2017 BMC-Kongress
3 Was wir schon wissen 3 von 4 Pflegeheimbewohnern ( 60 Jahre) wiesen 2015 eine eingeschränkte Alltagskompetenz (EA) auf und damit i. d. Regel eine Demenz 1. Mittel der Wahl: Nichtmedikamentöse Ansätze. Bei Fortbestehen erheblicher Symptomatik Antipsychotika KURZZEITIG * BEFRISTET * GERINGST DOSIERT * ENGMASCHIG KONTROLLIERT Destatis 2017: Pflegestatistik 2015 DGPPN/DGN: S3-Leitlinie Demenzen 2016 Pflege-Report 2017 BMC-Kongress
4 Was wir schon wissen 3 von 4 Pflegeheimbewohnern ( 60 Jahre) wiesen 2015 eine eingeschränkte Alltagskompetenz (EA) auf und damit i. d. Regel eine Demenz 1. Mittel der Wahl: Nichtmedikamentöse Ansätze. Bei Fortbestehen erheblicher Symptomatik Antipsychotika KURZZEITIG * BEFRISTET * GERINGST DOSIERT * ENGMASCHIG KONRTOLLIERT Schwinger et al 2017: Herausforderndes Verhalten bei Demenz: Die Sicht der Pflege DGPPN/DGN: S3-Leitlinie Demenzen 2016 Antipsychotika bei älteren, dementiell erkrankten Menschen: erhebliche RISIKEN für u.a. zerebrovaskuläre Erkrankungen, erhöhte Mortalität sowie Nebenwirkungen wie Stürze moderater NUTZEN Kirkham et al 2017: Antipsychotic use in dementia: Is there a problem and are there solutions? Pflege-Report 2017 BMC-Kongress
5 Was wir schon wissen 3 von 4 Pflegeheimbewohnern ( 60 Jahre) wiesen 2015 eine eingeschränkte Alltagskompetenz (EA) auf und damit i. d. Regel eine Demenz Antipsychotika bei älteren, dementiell erkrankten Menschen: erhebliche RISIKEN für u.a. zerebrovaskuläre Erkrankungen, erhöhte Mortalität sowie Nebenwirkungen wie Stürze moderater NUTZEN 1. Mittel der Wahl: Nichtmedikamentöse Ansätze. Bei Fortbestehen erheblicher Symptomatik Antipsychotika KURZZEITIG * BEFRISTET * GERINGST DOSIERT * ENGMASCHIG KONRTOLLIERT Schwinger et al 2017: Herausforderndes Verhalten bei Demenz: Die Sicht der Pflege DGPPN/DGN: S3-Leitlinie Demenzen 2016 Über 40% der Pflegeheimbewohner ( 65 Jahre) mit EA wiesen 2015 mindestens eine Verordnung eines Antipsychotikums im Quartal auf. Kirkham et al 2017; DGPPN/DGN 2016 Schwinger et al 2017: Pflegebedürftigkeit Pflege-Report in Deutschland 2017 BMC-Kongress
6 Antipsychotika-Verordnungen an der Schnittstelle von ärztlicher und pflegerischer Versorgung? DREI THESEN 1. Qualität der Versorgung von Pflegebedürftigen hat viele Ursachen, die nicht allein einer Akteursgruppe zuschreibbar sind. Wirken Sie als Pflegekraft auf eine ärztliche Verordnung von Psychopharmaka hin? Anzahl gültiger Fälle: 2.323; Pflege-Report Eine sektoren- und berufsgruppenübergreifende Herangehensweise an die Qualitätsmessung im Pflegeheim ist dringend erforderlich. 3. Routinedaten der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung bieten diese Chancen. QMPR Qualitätsmessung mit Routinedaten in der der Pflege BMC-Kongress
7 LINKAGE Stichprobe 50% aller Pflegeheime, 31% aller stationär versorgten Pflegebedürftigen 60 Jahre anonymisierte Abrechnungsdaten der AOK-Kranken- und Pflegekassen für 2015 Versichertenpseudonym Alter und Geschlecht Sterbedatum GKV Diagnosedaten der ambulantärztlichen und der stationären Versorgung (ICD-10-GM) Arzneimittelverordnungen (ATC) SPV Versichertenpseudonym Pflegestufe (vor PSG II) Vorliegen einer eingeschränkten Alltagskompetenz (vor PSG II) Pflegeeinrichtungspseudonym Art der Pflegeleistung (hier: vollstationäre Dauerpflege nach 43 SGB XI) SGB V SGB XI BMC-Kongress
8 Antipsychotika-Fälle/100 Bewohner mit EA Pflege-Report 2018 Statistisch gesehen erhält in 25% der Heime jeder Bewohner mit Demenz Antipsychotika in zwei Quartalen des Jahres 1. Quartil 2. Quartil 3. Quartil 4. Quartil max. 131 Fälle je 100 Bewohner mit EA Fälle je 100 Bewohner mit EA Fälle je 100 Bewohner mit EA Fälle je 100 Bewohner mit EA Median Pflegeheime, sortiert nach Anzahl der Antipsychotika-Fälle* je 100 Bewohner mit EA 2015 Fall = mit mind. 1 Antipsychotika-Verordnung beim Bewohner mit Demenz (EA) im Quartal BMC-Kongress
9 Fazit aus den bisherigen Analysen MACHBAR Routinedatenbasierte Qualitätsmessung des Antipsychotika- Einsatzes im Pflegeheim ist realisierbar. VARIATION Der Einsatz von Antipsychotika bei Demenz in den Pflegeheimen variiert erheblich und mit ihr die Qualität. METHODISCHE SCHÄRFUNG weitere Validierung Risikoadjustierung! BMC-Kongress
10 Pflege-Report 2018 BMC-Kongress
11 Vielen Dank für Ihr Interesse. Cluff via CartoonStock
12 QMPR PHASE I: PROJEKTINFRASTRUKTUR UND THEMENEXPLORATION AP 1.1 Konstituierung eines Projektbeirats AP 1.2 Aufbau der Projektdatenbank SPV- und GKV-Routinedaten AP 1.3 Analysen auf Routinedaten explorative empirische Analysen zu Versorgungs- und Qualitätsdefiziten AP 1.4 Literaturrecherche und Evidenzbasierung Auswahl relevanter Qualitätsthemen Förderbekanntmachung des G-BA (10/2017): Deliverable 1: Synopse der Recherche inkl. erster Eingrenzung/Vorauswahl von Qualitätsthemen/-indikatoren Vorstellung und Diskussion im Projektbeirat PHASE II: OPERATIONALISIERUNG UND EMPIRISCHER TEST DER INDIKATOREN AP 2.1 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Qualitätsindikatoren AP 2.2 Analysen auf Routinedaten Empirische Tests der Operationalisierung AP 3.1 Literaturrecherche zur adressatengerechten Darstellung von Qualitätsindikatoren Vorstellung und Diskussion im Projektbeirat AP 3.3 Bewertung Erstversion durch die relevanten Akteure Leitfadengestützte Interviews, Auswertung AP 2.3 Literaturrecherche und Evidenzbasierung je Indikator Deliverable 2: Handbuch- und Ergebnisbericht zum entwickelten Qualitätsindikatorenset PHASE III: ENTWICKLUNG DES MUSTER-QUALITÄTSBERICHTS AP 3.2 Entwurf einer Berichtserstversion adressatengerechte Aufbereitung Deliverable 3: Muster-Qualitätsbericht und Dokumentation von Anforderungen an eine adressatengerechte Aufbereitung der routinedatenbasierten Qualitätsindikatoren Kooperation: Konsortialführung WIdO, Konsortialpartner aqua (Herr Prof. Szecsenyi) und Universität Heidelberg (Frau Prof. Hasseler) Laufzeit: 2 Jahre Wissenschaftlicher Beirat unter Einbezug der Perspektiven von Pflegekräften, Pflegeheimträgern, der Betroffenen, der Pflegekassen, des MDS und der ambulantärztlichen Akteure im Pflegeheim AP 4 Abschlussworkshop: Vorstellung und Diskussion mit dem Projektbeirat und geladenen Experten
13 Weiterentwicklung gesetzliche Qualitätssicherung ABER: Weiterhin keine sektorübergreifende Perspektive Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (2008) jährliche MDK-Qualitäts-Prüfungen Ergebnisse als Transparenzberichte Pflege-Neuausrichtungsgesetz (2012) Indikatorgestützte Messung der Ergebnisqualität Weiterentwicklung der Wingenfeld- Indikatoren Pflege-Stärkungsgesetze I-III (2015, 2017) Entwicklung der Instrumente und Verfahren für Qualitätsprüfungen nach 114 ff. SGB XI und Qualitätsdarstellung nach 115 Abs. 1 SGB XI in der stationären Pflege Weitere wissenschaftliche Expertisen ( 113b Abs. 4 SGB XI) voraussichtlich 10 bis 12 Indikatoren werden in die Qualitätsmessung eingehen, u.a.: Erhalt und Förderung der Mobilität, Selbstständigkeit und Selbstversorgung, Dekubitusentstehung Stürzen mit gravierenden Folgen. Der Einbezug von Routinedaten der GKV und SPV ist nicht vorgesehen. 13
14 DGPPN-Leitlinie zum Einsatz von Psychopharmaka bei psychischen und Verhaltenssymptomen bei Demenz Nichtmedikamentöse Interventionen Verstehende Diagnostik, validierende Verfahren, Ergotherapie, Künstlerische Therapien, Kognitive Verfahren, Sensorische Verfahren, Körperliche Aktivität + Antidementiva zusätzlich bei definierten Symptomen Wahn/ Halluzinationen Agitation/ Aggression Depression Störung des Tag/ Nacht-Rhythmus Mangelnde Nahrungsaufn. Reizabschirmung, strukturierende Milieuth. Maßnahmen, Behebung von Seh- und Hörstörung, pflegerische Interventionen Aromatherapie, Musiktherapie, Snoezelen, Bewegungsförderung, kognitive Stimulation, pflegerische Interventionen Psychotherapie, Strukturierte Freizeitaktivitäten, pflegerische Interventionen Strukturierte Aktivierung, pflegerische Interventionen Verbale Unterstützung, familienähnliche Esssituation Erheblich Symptome trotz Behandlung Unzureichende Besserung Antipsychotika Behandlung so kurz wie möglich Antidepressiva (ohne anticholinergische NW) BMC-Kongress
15 Häufige Anwendung und positive Einstellung gegenüber nichtmedikamentösen Interventionen Verstehen und Wertschätzung des Bewohners Assessmentinstrumente Teamsitzung/Fallbesprechung (mindestens monatlich) Kognitive Verfahren Sensorische Stimulation Beschäftigungsangebote Bewegungsförderung Verfahren wird häufig angewandt 67,6 51,5 62,5 59,4 83,3 82,5 78, Verfahren hilft 89,0 42,5 72,4 72,0 69,4 85,3 83,
Die Pflegebedürftigkeit wird durch ein Begutachtungsverfahren überprüft. Dabei sind sechs Bereiche entscheidend:
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