Zechensiedlung Dahlhauser Heide Bochum- Hordel

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Karl Krüger
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1 Zechensiedlung Dahlhauser Heide Bochum- Hordel Beschreibung Die Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide im Stad4eil Bochum- Hordel wurde in den Jahren von der Firma Krupp für die Bergleute der Zechen Hannover/Hannibal errichtet und umfasst rund 700 Wohneinheiten. Die als Wohnstandort auch heute noch sehr beliebte Siedlung ist organisch gewachsen und hat eine ausgezeichnete städtebauliche Qualität. Der Entwurf stammt vom leitenden Architekten des Kruppschen Baubüros Robert Schmohl, der auch andere Zechensiedlungen im Ruhrgebiet plante. Die Siedlung wurde als Gartenstadt entworfen und gilt als herausragendes Beispiel für den Arbeitersiedlungsbau. Die geschwungenen Straßenzüge in parkähnlicher LandschaU und die freie Anordnung der Gebäude schaffen vielseiwge, großzügige Freiräume. In der dörflich anmutenden Siedlung bekommt jedes Haus als Einzelobjekt einen individuellen Charakter, wird aber gleichzeiwg immer auch in den Gesamtkontext der Siedlung gesetzt. Die Fassaden der Häuser sind abwechslungsreich gestaltet und fachwerkähnlich aufgebaut. Zusammen mit den Wef heruntergezogenen Dachtraufen und den Ställen als Verbindungs- elemente zwischen den Gebäuden, erinnern sie an Bauernhäuser. Der vorherrschende Bautyp ist das Zweifamilienhaus mit Wohnküche und Wohnzimmer im Erdgeschoss, sowie zwei Schlafräumen im Obergeschoss. Ende der 1970er Jahre erfolgte eine umfassende Sanierung der Bauten. Die Dahlhauser Heide wurde unter Denkmalschutz gestellt. Für die Umbaumaßnahmen und Modernisierungen wurde eine Satzung festgelegt, die den Erhalt des prägenden äußeren Erscheinungsbildes des einzelnen Hauses, sowie der Gebäude in ihrer Gesamtwirkung gewährleistet. HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 1

2 Grundrisstypen der Häuser in der Dahlhauser Heide In der Dahlhauser Heide wurden 14 verschiedene Haustypen umgesetzt, wobei auch innerhalb dieser Typen noch weiter variiert wurde. Als Beispiel sind hier die Baupläne zu Haustyp A zu sehen. Es handelt sich um das für die Siedlung typische Zweifamilienhaus mit Wohnküche und Wohnzimmer, 2 Zimmern im Obergeschoss und Stall. Das Haus auf dem Foto weist aufgrund der Umbau- und Sanierungsarbeiten einige Unterschiede zu den Plänen auf, wie z.b. die an der Straßenseite nachträglich eingesetzten Haustüren und den zur Garage umfunkwonierten ursprünglichen Stall. HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 2

3 Exkurs: Was bedeutet eigentlich Wohnen? Mensch sein... heißt wohnen. - Mar$n Heidegger Ursprüngliche Bedeutung Ursprünglich bedeutet wohnen : im Frieden bleiben, zufrieden sein, bleiben, geschützt sein vor Schaden und Bedrohung. Die heuwgen AssoziaWonen zum Begriff wohnen nehmen ihren Ursprung im auoommenden bürgerlichen Zeitalter des 19. Jahrhunderts und der Entwicklung des Bürgertums. Schon damals galten das Wohnen und die Familie als Rückzugsraum und InQmbereich des Bürgertums, da die Wohnung infolge der Industrialisierung von ArbeitsfunkWonen befreit wurde. Der Philosoph Bollnow glaubte daran, dass der Mensch einen Ort braucht, an dem er sich geborgen fühlt, um überhaupt leben zu können. HeuQge Auffassung Wohnen heißt, an einem beswmmten Ort zuhause zu sein, es steht für das Leben/die Verwurzelung an einem Ort. Durch das Wohnen bildet sich ein räumlicher LebensmiUelpunkt. Es gibt eine gewisse Nähe zum Begriff Heimat. Wohnen bedeutet, einen persönlichen Ort zu haben, an dem man privat sein kann. Ein Ort für Privatsphäre, InWmität, Geborgenheit, Ungestörtheit, Vertrautheit, SelbstbesWmmung,... Wohnen ist also nicht beliebig, sondern muss die Bedürfnisse des Menschen erfüllen. Dabei geht es nicht nur um die Befriedigung der Defizitbedürfnisse (Vgl. Bedürfnispyramide von Maslow: z.b. Schlafen, Essen, Sicherheit), sondern auch um die Erfüllung der Wachstumsbedürfnisse, wie das Ausleben der eigenen Individualität, Kontrolle, Selbstdarstellung, Anerkennung, FreundschaU, Liebe und Selbstverwirklichung. Wohnen sollte dem Menschen ermöglichen GemeinschaY und KommunikaQon zu genießen und nicht einsam zu sein, sich aber dennoch zurückziehen zu können wenn man es möchte. Umfrage (Internetrecherche) Was bedeutet gesundes Wohnen? Tiefer, erholsamer Schlaf Natürliche Materialen Ökologische Baustoffe Ruhe vor Lärm von außen Grüne Umgebung Saubere, frische LuU HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 3

4 Warum ist die Dahlhauser Heide eine so beliebte Wohnsiedlung? Welche Qualitäten zeichnen das Wohnen dort aus? Besonders wertvoll ist die Siedlung aufgrund ihres Gartenstadtcharakters und ihrer Lage im Grünen. Die vielen öffentlichen und privaten grünen Freiflächen und der alte Baumbestand schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität. Über Fußwege sind die parkähnlichen Grünflächen und Spielplätze gut zu erreichen. In der Gestaltungssatzung der Dahlhauser Heide ist festgelegt, dass der grüne Charakter der Siedlung weiterentwickelt, gepflegt und gestaltet werden muss. Der gepflegte Zustand der Straßen, der öffentlichen und privaten Freiflächen ist direkt ersichtlich. Dies steigert die A4rakWvität der Wohnsiedlung enorm. Schon früher war die Siedlung geprägt durch eine ausgezeichnete Sozialstruktur und NachbarschaYshilfe, die auch heute noch intakt zu sein scheint. Gefördert wird diese GemeinschaU durch die vielen Begegnungsräume, die sich durch die besondere Anordnung der Häuser und die vielen Freiflächen ergeben. Das Vorhandensein von Schulen und Kindergärten in unmi4elbarer Nähe verstärkt diesen Effekt. HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 4

5 Warum ist die Dahlhauser Heide eine so beliebte Wohnsiedlung? Welche Qualitäten zeichnen das Wohnen dort aus? Weiterhin gewinnt die Siedlung an Wohnqualität durch die flächendeckenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen und die Anpassung an heuqge Wohnstandards (siehe Grundriss b). Die Besonderheit liegt darin, dass es eine fest geregelte Gestaltungssatzung gibt, die den Umfang von Änderungsmaßnahmen genau vorschreibt. Grundsätzlich sollen die vorhandene bauliche Substanz und die charakteriswsche Gestaltung der Häuser erhalten bleiben. So gibt es z.b. VorschriUen zur Gestaltung der privaten Freiflächen, der Dächer, Mauerwerksöffnungen, Vordächer usw. Eine spezielle Farbgestaltung (erlaubt sind Gelb-, Braun-, Grüntöne oder unbunte Farben) sorgt ebenfalls für eine Einfügung der einzelnen Gebäude in das Gesamtbild. Trotz der vielen formalen Gestaltungsregeln wirkt die Siedlung nicht uniform, sondern bietet überall neue Blickwinkel und ermöglicht den Bewohnern immer noch genügend Spielraum für eine indiviuelle Gestaltung ihrer Häuser. Schließlich ist es wichwg, dass sich der Mensch mit seinem Zuhause idenwfizieren kann und sich wohlfühlt. Selbst fremden Personen fällt in der Dahlhauser Heide sofort die ruhige Lage auf. Der heimatliche und idyllische Charakter der grünen Siedlung ist deutlich zu spüren und zeigt, was diesen Ort so wertvoll macht. Es ist ein Ort von Ruhe und Friedlichkeit; aber gleichzeiwg auch ein Ort, der Raum bietet für GemeinschaY, KommunikaQon und FreundschaY. HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 5

6 Quellen h4p:// industriekultur.de/siedlungen/dahlhauserheide/seite- 2.html h4p:// nrw.de/index.php?oid=398 h4p:// W27ZND23196BOLDDE/$file/satzung- dahlhauser_heide.pdf h4p://geodatenportal.bochum.de/bogeo/web/61/doku/ 2013_DahlhauserHeide.pdf h4p:// was- bedeutet- fuer- sie- gesundes- wohnen.htm h4p://bidok.uibk.ac.at/library/riedmann- wohnen- dipl.html Fotos: überwiegend eigene oder von o.g. Internetseiten Beobachtungen vor Ort zum Thema Siedlungsstruktur, NachbarschaU, Pflege HS- OWL l Bachelor IA l WS 2014/15 l Projekt Wohnungsbau OWL l Prof. Thomas Kesseler l Analyse Zechensiedlung Dahlhauser Heide l Isabelle Stapels l l Seite 6

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