1 Vorlesung: "Soziale I nteraktion" Das von der Lebenswelt Programm: 1 ) Vorbemerkung 2) Die ssoziologie des Al ltagswissens 3) Die Sozial is
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- Christel Busch
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1 Sommersemester 07 Zusammenfassung zur Vorlesung: "Soziale I nteraktion" PD Dr. Udo Thiedeke Das von der Lebenswelt
2 1 Vorlesung: "Soziale I nteraktion" Das von der Lebenswelt Programm: 1 ) Vorbemerkung 2) Die ssoziologie des Al ltagswissens 3) Die Sozial isation gesel lschaftl ichen s 4) Zusammenfassung 1 ) Vorbemerkung - Sowohl i n der Phänomologie Husserls, als auch i n der Sozial phänomenologie von Alfred Schütz, schei nt es 'die' Wi rkl ichkeit, als objektiv erkenbare Tatsache, nicht zu geben. - Stattdessen zeigt sich ei ne unüberschaubare Vielfalt subjektiver Si nnerlebnisse. Ei ne gemeisame Lebenswelt schei nt genauso, wie die i ntersubjektive Verknüpfung sozialer I nteraktionen deshal b als sehr unsichere Angelegenheit. - Da es aber über unmittel bare I nteraktionen hi nausgehende gesel lschaftl iche Tatsachen gi bt, stel lt sich die Frage: Wie kann Gesel lschaft i ntersubjektiv konstruiert und angeeignet werden? 2) Die ssoziologie des Al ltagswissens - Mit dieser Frage haben sich die Soziologen Peter L. Berger (geb ) und Thomas Luckmann (geb ), beide Schüler von Alfred Schütz an der New School of Social Research i n New York, ausei nander gesetzt. - I hre Antwort lautet i n Kurzform: I ndem die Subjekte wissen, wie sie und sich i n der Al ltagswelt verhalten, die so als gesel lschaftl iches i ndividuel l reflektiert und i ntersubjektiv konstruiert wi rd. - Berger/Luckmann begreifen die phänomenologische Lebenswelt dabei ganz unmittel bar als empi rische "Al ltagswelt", die nicht nur fraglos gegeben, sondern i m Al l- tagswissen der Subjekte präsent ist. - Die i nterpretative Soziologie hat demnach dem der i nterpretierenden Akteure zu folgen und wird so zu einer empirischen soziologie. - I n ihrem Hauptwerk "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" (1 969 auf Deutsch, i m engl ischen Origi nal erschienen) halten sie kurz fest, ssoziologie muss sich "(...) mit allem beschäftigen, was in der Gesellschaft als gilt. " (S. 1 5) - Nur, wie kommt es dazu, dass etwas in der Gesellschaft als gilt?
3 2 - Die Antwort darauf lautet i n Schützscher Manier: durch Typisierung. - Genauer gesagt, kann es i ntersubjektives, das dann überi ndividuel l orientierend wirkt und so zum gesellschaftlichen wird, nur geben, weil wir uns und die n i n ei nem Prozess der skonstruktion veral lgemei nern. - So entstehen objektvierte Lebenserfahrungen, die uns als "Objektivationen" gegenübertreten. - Das mei nt nach Berger/Luckmann ei n i nstitutional isiertes über uns sel bst und über, über die Dinge, die wir benutzen und über die Arten des Verhaltens etc., das dann unser Verhalten und das der n beeinflusst. - So treten wir auch einem verallgemeinerten gegenüber, das über uns hinaus gi lt, daher sozial mit n getei lt ist, aber auch für unsere soziale Ei nordnung vorausgesetzt wi rd. Berger/Luckmann dazu: "Die Wi rkl ichkeit der Al ltagswelt erschei nt bereits objektiviert, das hei ßt konstruiert durch ei ne Anordnung von Objekten, die schon zu Objekten deklariert worden waren, längst bevor ich auf der Bühne erschien. " (1 969: 24) - Zu dieser I nstitutionl isierung von kommt es, wei l Menschen als i nsti nktreduzierte Tiere variabel auf i hre Umwelt reagieren und sich dieser etwa durch Werkzeuggebrauch anpassen. - Berger/Luckmann schließen hier an die Idee des sozialen Apriori von Georg Simmel an, wonach wir deshalb vergesellschaftungsfähig sind, weil wir von vornherein ein soziales Bewusstsei n ausprägen. Sie wenden das Argument aber i ns anthropologische Apriori, wonach der Mensch sei n I nsti nktdefizit durch durch I nstitutional isierung ausgleicht - eine Idee, die wir etwa in der philosopischen Anthropologie Helmut Plessners oder Arnold Gehlens fi nden. - Soziologisch wi rd die Argumentation wieder dadurch, dass Berger/Luckmann behaupten, der Mensch lebe nicht nur in einer biologischen, sondern auch in einer sozialen Umwelt: "Vom Augenbl ick sei ner Geburt an ist die organische Entwickl ung des Menschen, ja, weitgehend sei ne biologische Existenz überhaupt, dauernd auch dem Ei ngriff gesel lschaftl icher Faktoren ausgesetzt. " (O. c. : 51 ) - Das heisst auch, dass die mitei nander I nteragierenden Gesel lschaft fortwährend als soziale Umwelt konstruieren. Das geschieht etwa, i ndem sie Gewohnheiten habitual isieren und durch rezi proke Typisierung zu Objektivationen des gesel lschaftl ichen s i nstitutional isieren. [siehe schematisch zur Konstruktion gesel lchaftl icher Wi rkl ichkeit Fol ie 1 ]
4 3 3) Die Sozial isation gesel lschaftl ichen s - Bislang war mit der I nstitutionalisierung von gesellchaftlichem nur von einer Objektivation, bzw. ' External isierung' i n Normen, Riten, Sprache, Schrift etc. die Rede. Damit aber ' i ntersubjektiv' getei lt sei n kann, muss es von den I ndividuen übernommen, d. h., ' i nternal isiert' werden. - Zugleich zeigt sich ei ne Ungleichvertei l ung von. Schon zwischen ei nzel nen I ndividuen herrschen sungleichgewichte, oft sogar ei n sgefäl le. Besonders ausgeprägt ist diese Disparität aber i n der modernen, arbeitstei l igen Gesel l- schaft. - Um i n die Gesel lschaft hi nei nzuwachsen, um 'sozial isiert' zu werden, muss man sich das gültige Al ltagswissen aneignen, veri nnerl ichen und durch eigene I nterpretation auch an der Objektivation neuen Wisens mitwi rken können. - Berger/Luckmann begreifen Sozial isation daher als mehrstufigen Prozess der Sozialwerdung der Subjekte in deren erster Phase (primäre Sozialisation) wir lernen überhaupt am gesel lschaftl ichen tei lzunehmen und Erfahrungen über uns sel bst und zu machen. I n der zweiten Sozial isationsphase (sekundäre Sozial isation) lernen wi r dann uns sel bst als gesel lschaftl iches ' man' zu begreifen, Spezialwissen anzueignen und sel bst eigene Positionen zu vertreten. [zu den Spezifika der Sozial isationsphasen siehe Fol ie 2] - Mit Blick auf George Herbert Mead (von dessen Ansatz wir erst in einer späteren Vorlesung hören werden) sprechen Berger/Luckmann hier vom Übergang vom "signifi kanten Anderen" (zu denen i n der pri mären Sozial isation die Eltern, aber auch die Sel bsterfahrung des Ki ndes als eigenständiges I ndividuum zählen) zum "general isierten Anderen" (was jedes Gesel lschaftsmitgl ied auch ' man' sel bst mei nt). [siehe zum Wahrnehmungsübergang i m Sozial isationsprozess Fol ie 3] 4) Zusammenfassung - I n aller Kürze lässt sich also festhalten: Eine intersubjektiv geteilte gesellschaftliche Wi rkl ichkeit entsteht nach der sozial phänomenologischen ssoziologie durch die External isierung rezi proker Typisierungen als gesel lschaftl ichem und durch die I nternal isierung dieses s i m Prozess der Sozial isation. Literatur Peter L. Berger, Thomas Luckmann, 1 969: Die gesel lschaftl iche Konstruktion der Wi rkl ichkeit. Ei ne Theorie der soziologie. Frankfurt/M. (1 966)
5 Vorlesung: "Soziale I nteraktion" Das von der Lebenswelt Fol ie 1 Konstruktion gesel lschaftl icher Wi rkl ichkeit nach Berger/Luckmann I nstitutional isierung gesel lschaftl icher Wi rkl ichkeit Objektivierung rezi proke Typisierung Objektivierung Mensch A i nsti nktreduziert aber umweltoffen Habitual isierung Verhalten [ ] Verhalten Mensch B i nsti nktreduziert aber umweltoffen
6 Vorlesung: "Soziale I nteraktion" Das von der Lebenswelt Fol ie 2 Pri märe und sekundäre Sozial isation i m Vergleich Pri märe Sozial isation Sekundäre Sozial isaton Begi nn Geburt Heranwachsen Elementare Sozial ität Erweiterte Kompetenzen Instanzen Familie Fremde Medien Emotionen Reflexionen Agenturen Elternhaus Organisationen Orientierung Fremdreferenz Fremd-/Sel bstreferenz
7 Vorlesung: "Soziale I nteraktion" Das von der Lebenswelt Fol ie 3 sorientierung i m Verlauf der Sozial isation 1 ) Primäre Sozial isation Signifi kante Si nnwelt Signifi kante Signifi kante Signifi kante 2) Sekundäre Sozial isation General isierte Si nnwelten Individuum Signifi kantes "Ich" "Ich bin Teil der n und unserer Si nnwelt" Erlernen der Unterscheidung eigener und al lgemei ner Si nnperspektiven Objektivation von general isierte general isierte general isierte Individuum General isiertes "Ich" "Man kennt die eigene und Si nnwelten"
2 Hauptvertreter sind George Herbert Mead ( ) und sein Schüler Herbert Blumer ( ). Mead geht grundlegend davon aus, dass der Mens
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