Kapitel 3 Die Konsumententheorie
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- Ulrich Ursler
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1 Kapitel 3 Die Konsumententheorie Lekt. Dr. Irina-Marilena Ban Pearson Studium
2 Literatur Pindyck, Robert S; Rubinfeld, Daniel L., Mikroökonomie, 7. Auflage, Pearson Studium, 2009, S ;
3 Die Hauptthemen 3.1 Konsumentenpräferenzen 3.2 Budgetbeschränkungen 3.3 Verbraucherentscheidung 3
4 Die Analyse des Konsumentenverhaltens umfasst drei Schritte: 1) Die Untersuchung der Konsumentenpräferenzen. 2) Danach folgt die Betrachtung der Budgetbeschränkungen. 3) Schließlich, verbinden wir die Konsumentenpräferenzen und die Budgetbeschränkungen, um die Verbraucherentscheidungen bestimmen zu können. 4
5 3.1 Konsumentenpräferenzen Ein Warenkorb (Güterbündel) ist eine Zusammenstellung bestimmter Mengen eines oder mehrerer Güter. Ein Warenkorb kann gegenüber einem anderen Warenkorb, der eine andere Kombination von Gütern enthält, bevorzugt werden. 5
6 Drei Grundannahmen über Präferenzen 1. Die Präferenzen sind vollständig: A>B; B>A; A~B 2. Die Präferenzen sind transitiv. Wenn A>B und B>C, dann A>C 3. Mehr ist besser als weniger. Die Konsumenten ziehen immer eine größere Menge eines Gutes einer kleineren Menge vor. 6
7 Nutzen vs. Grenznutzen Der Nutzen ist die subjektive Bedürfnisbefriedigung, die durch den Verbrauch von Güter entsteht. Der Gesamtnutzen entspricht der Nutzensumme der insgesamt konsumierten Gütereinheiten. Der Grenznutzen misst die zusätzliche Befriedigung, die aus dem Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes erwächst. 7
8 Das kardinale Messkonzept Das kardinale Messkonzept setzt voraus, dass der Nutzen in absoluten Einheiten gemessen wird. 8
9 Beispiel: Einheiten von Gut X (x) Gesamtnutzen U(x) Grenznutzen MU(x)
10 10 U, MU Pearson Studium Gesamtnutzen Grenznutzen x Folie 10
11 Das erste GOSSENsche Gesetz besagt, dass der Nutzenzuwachs jeder zusätzlich konsumierten Mengeneinheit eines Gutes abnimmt, bis schließlich Sättigung eintritt. 11
12 Das ordinale Messkonzept Die eigentliche Maßeinheit des Nutzens ist nicht wichtig. Folglich ist eine ordinale Rangeinteilung ausreichend, um zu erklären, wie die meisten individuellen Entscheidungen getroffen werden. 12
13 Beispiel: Warenkorb A B D E G H Lebensmittel Bekleidung Pearson Studium Folie 13
14 A(20, 30); B(10,50); D(40,20); E(30,40); G(10,20); H(10,40) Der Konsument bevorzugt A gegenüber allen Kombinationen im orangen Bereich, während alle Körbe im grünen Bereich A vorgezogen werden. Bekleidung (Einheiten pro Woche) H B E G A D Lebensmittel (Einheiten pro Woche) 14
15 Mit den Kombinationen B, A & D wird die gleiche Befriedigung erzielt. E wird gegenüber U 1 vorgezogen. U 1 wird gegenüber H & G vorgezogen. Bekleidung (Einheiten pro Woche) H B G A E D U Lebensmittel (Einheiten pro Woche) 15 Pearson Studium Folie 15
16 Indifferenzkurven Indifferenzkurven stellen sämtliche Kombinationen von Warenkörben dar, die dem Konsumenten das gleiche Befriedigungsniveau ermöglichen. 16
17 Gegeben sei eine Nutzenfunktion: U=U(x,y) und eine Indifferenzkurve, dann: ' x ' y du U dx U dy ' x ' y 0 U dx U dy dy dx U U Steigung der Indifferenzkurve ' x ' y wo U x = MU x und U y = MU y 17
18 Eigenschaften den Indifferenzkurven Indifferenzkurven verlaufen negativ und nach rechts geneigt. Die Indifferenzkurven können sich nicht schneiden. Sie haben eine konvexe Krümmung. 18
19 150 y A B C D -15 E 10 F G H I J Pearson Studium Folie 19 x
20 Die GRS Die Grenzrate der Substitution quantifiziert die Menge eines Gutes, die ein Konsument aufzugeben bereit ist, um eine größere Menge eines anderen Gutes zu erhalten. Sie wird durch die Steigung der Indifferenzkurve gemessen. Entlang einer Indifferenzkurve besteht eine abnehmende Grenzrate der Substitution. 20
21 3.2 Budgetbeschränkungen Die Präferenzen erklären nicht das gesamte Verbraucherverhalten. Budgetbeschränkungen begrenzen angesichts der Preise, die für verschiedene Güter und Dienstleistungen gezahlt werden müssen, ebenfalls die Möglichkeiten eines Individuums zu konsumieren. 21
22 Die Budgetgerade Die Budgetgerade gibt alle Kombinationen von zwei Gütern an, bei denen die ausgegebene Gesamtsumme gleich dem Einkommen ist. 22
23 Die Budgetbeschränkung x sei gleich der gekauften Menge von einem Gut X (z.b. Lebensmittel) und y sei die Menge vom Gut Y (z.b. Bekleidung). Lebensmittelpreis = P X und Bekleidungspreis = P Y Folglich ist x P X der für Lebensmittel ausgegebene Geldbetrag und y P Y der für Bekleidung ausgegebene Geldbetrag. 23
24 Die Budgetbeschränkung Die Budgetgerade kann wie folgt geschrieben werden: x P y P I y X y I PX P P x Y Y Schnittpunkten der Budgetgerade mit den Achsen wenn x dann y 0, max wenn y dann x 0, max I P Y I P X 24
25 I = 80 Warenkorb Lebensmittel Bekleidung (X), P X =1 (Y), P Y =2 A 0 40 B C D E Pearson Studium Folie 25
26 P X = 1 P Y = 2 I = 80 Y I/P Y = A Budgetgerade x + 2 y = 80 B I y P P x x I max P P y max Y X D E X Steigung Y =I/P X G X 26
27 Während sich der Konsum vom Achsabschnitt aus entlang einer Budgetgeraden bewegt, gibt der Konsument für ein Gut weniger und für das andere Gut mehr aus. Die Steigung der Geraden misst die relativen Preisen für Lebensmittel und Bekleidung. Die Steigung ist gleich dem negativen Wert des Verhältnisses der Preise der beiden Güter. 27
28 Bei einem Rückgang des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade nach innen. I 1 = 80 I 2 = 160 I 3 = 40 Y Bei einer Erhöhung des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade nach außen I 3 I 1 I X 28 Pearson Studium Folie 28
29 Änderungen des Einkommens Durch eine Zunahme des Einkommens verschiebt sich die Budgetgerade parallel zur ursprünglichen Geraden nach außen (bei konstant gehaltenen Preisen). Ein Rückgang des Einkommens führt zu einer Verschiebung der Budgetgeraden nach innen, parallel zur ursprünglichen Geraden (bei konstant gehaltenen Preisen). 29
30 Durch eine Erhöhung des Lebensmittelpreises auf 2,00 ändert sich die Steigung der Budgetgeraden, und sie wird nach innen gedreht. P X1 = 1 P X2 = 0,5 P X3 = 2 Y Durch einen Rückgang des Lebensmittelpreises auf 0,50 ändert sich die Steigung der Budgetgeraden, und sie wird nach außen gedreht I 3 I 1 I X 30 Pearson Studium Folie 30
31 Veränderungen des Preises Steigt der Preis eines Gutes, verschiebt sich die Budgetgerade durch eine Drehung im Achsabschnitt des anderen Gutes nach innen. Sinkt der Preis des einen Gutes, verschiebt sich die Budgetgerade durch eine Drehung im Achsabschnitt des anderen Gutes nach außen. 31
32 3.3 Verbraucherentscheidung Die Konsumenten wählen eine Kombination von Gütern, welche ihre Zufriedenheit maximiert, angesichts des ihnen zur Verfügung stehenden begrenzten Budgets. 32
33 Verbraucherentscheidung Der maximierende (optimale) Warenkorb muss zwei Bedingungen erfüllen: 1. Er muss sich auf der Budgetgeraden befinden. 2. Er muss dem Konsumenten die am stärksten präferierte Kombination von Gütern und Dienstleistungen bieten. 33
34 In Punkt B wird die Befriedigung nicht maximiert, da die GRS größer als das Verhältnis der Preise ist. Warenkorb D kann mit der gegenwärtigen Budgetbeschränkung nicht erreicht werden. Y B In Warenkorb A berühren sich die Budgetgerade und die Indifferenzkurve, und es kann kein höheres Befriedigungsniveau erzielt werden. A D U 3 U 1 U 2 0 X 34 Pearson Studium Folie 34
35 Verbraucherentscheidung Wir erinnern uns, dass die Steigung der Indifferenzkurve wie folgt lautet: GRS Y / X y dy U x dx U ' X ' Y Außerdem lautet die Steigung der Budgetgeraden wie folgt: y x P P X Y 35
36 Verbraucherentscheidung Wir können sagen, dass die Befriedigung maximiert wird, wenn die Grenzrate der Substitution gleich dem Verhältnis der Preise ist. GRS ' X Y/ X ' UY y dy U P x dx P X Y U P ' X X U P ' Y Y 36
37 Das zweite GOSSENsche Gesetz Der Haushalt maximiert seinen Nutzen, wenn er seine Konsumsumme so verwendet, dass das Verhältnis von Grenznutzen und Preis für jedes Gut gleich ist. U P ' X X U P ' Y Y 37
38 Auswirkungen von Einkommensänderungen auf die Konsumentenentscheidung normales Gut: Ein Gut dessen nachgefragte Menge bei einem Einkommenszuwachs ansteigt. inferiores Gut: Ein Gut dessen nachgefragte Menge bei einem Einkommenszuwachs sinkt. 38
39 Einkommens-Konsum-Kurve (normales Gut) Y Einkommens-Konsum-Kurve EKK 3. und steigert den Konsum von Y (Pepsi) O 0 O 1 U 0 U 1 1. Ein Einkommensanstieg verschiebt die Budgetgerade nach außen I I 1 o 0 X 2. erhöht den Konsum von X (Pizza) 39
40 Einkommens-Konsum-Kurve (inferiores Gut) Y EKK Einkommens-Konsum-Kurve O 1 3. während der Konsum von Y steigt (Pepsi) O 0 U 1 1. Ein Einkommensanstieg verschiebt die Budgetgerade nach außen U 0 I I 0 o 1 X 2. sinkt den Konsum von X (Pizza) 40
41 Schlussfolgerung Die Konsumententheorie untersucht die Konsumentenpräferenzen, die Budgetbeschränkungen und die Verbraucherentscheidung. Indifferenzkurve => Steigung GRS Budgetgerade => Steigung P X /P Y Verbraucherentscheidung GRS = P X /P Y 41
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