Situation und Perspektiven der Tagespflege in Sachsen-Anhalt
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- Philipp Böhm
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1 Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt e.v. Grundsatzreferat Altenhilfe Dr. Oliver Zobel Situation und Perspektiven der Tagespflege in Sachsen-Anhalt Weiterentwicklung der Ergebnisse des Workshops Pflegefreundliches Sachsen- Anhalt Situation und Perspektive der Tagespflegeeinrichtungen in Haldensleben 2004 Ausgangssituation in Sachsen-Anhalt Seit 1998 Schwerpunkt der Landespflegekonzeption: Aufbau vernetzter Strukturen Ab 2000 alleiniger Fokus der Investitionsplanung nach Art. 52 SGB XI auf Projekte zur Vernetzung von Pflege- und Betreuungsangeboten Einrichtungen der Tagespflege 2005 Plätze 25,00 8,00 1,00 Ergebnis: 39 nach Art. 52 SGB XI geförderte Tagespflegeeinrichtungen und eine unbekannte Anzahl ruhender Einrichtungen 2004: 73 Einrichtungen mit 701 Plätzen 2005: 66 Einrichtungen mit 660 Plätzen
2 Kosten der Tagespflege in Sachsen-Anhalt Durchschnittliche Kosten pro Monat (bei 5 Besuchstagen pro Woche) (Pflegesachlstg.) Pflegestufe 1: 581,- Euro (384,- Euro) Pflegestufe 2: 882,- Euro (921,- Euro) Pflegestufe 3: 1132,- Euro (1432,- Euro) Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz 45a SGB XI: 460,- Euro zusätzlich ca. 25 Tage in PS 1 pro Jahr Vergütung in der Teilstationären Pflege im Juli 2005 (Pflegesatz, U+V, Invest.-Kosten) Ergebnis des Erfahrungsaustausches Problemlage Gesamtfinanzierung Geringer Auslastungsgrad (Durchschnittlich bei %) Fahrtkosten belasten den Tagespflegesatz 72% aller Einrichtungen berechnen noch keine Investivkosten (rd. 2,80 Euro/Tag bei den übrigen) Einige solitäre Einrichtungen sind bereits wieder geschlossen Betriebswirtschaftliche Flexibilität und Synergien mit anderen Angeboten sind nicht (kaum) möglich (z.b. kein Personalsplitting mit Pflegedienst) Nach wie vor geringer Bekanntheitsgrad Geringe Nachfrage: Preisorientierung versus Leistungsorientierung bei den Angehörigen Fazit: Tagespflege ist fachlich unumstritten aber betriebswirtschaftlich schwer aufrecht zu erhalten
3 Ableitungen und Grundpositionen Finanzielle Nachrangigkeit der Tagespflege in der Systematik der Pflegeleistungen Landesperspektive: Demographisch bedingte Veränderungen des häuslichen Pflegepotentials Weiterentwicklung der Tagespflege zum Mittelpunkt eines flexiblen Pflegearrangements mehrschichtiger und bedürfnisorientierter Pflege- und Unterstützungsangebote Aktive Öffentlichkeits- und Angehörigenarbeit, stärkere Gemeindeorientierung und Integration des Ehrenamtes Empfehlungen der Landesebene 1. Orientierung auf die Eigenständigkeit des Pflegeangebots Tagespflege bei konsequenter Vernetzung mit der ambulanten Pflege 2. Tagespflege ist keine Bekanntmachung z.b. der stationären Pflege in kleinen Schritten (Zitat aus dem Erfahrungsbericht einer TP in Anbindung an ein Pflegeheim) 3. Im Sinne der Krankenhausnachsorge sollte sich die Tagespflege auch als Konkurrenz zur Kurzzeitpflege verstehen 4. Stärkerer Fokus auf die sekundäre Zielgruppe Angehörige
4 Empfehlungen 5. Profilschärfung und eindeutige Angebotskonzeption Entlastungsfunktion für Angehörige (aktive Angehörigenarbeit, flexiblere Öffnungszeiten, Tagesstrukturierung sichtbar und erlebbar, Schwerpunkt soziale Betreuung, Trauerarbeit usw.) Sicherungsfunktion der ambulanten Pflegesituation (Verknüpfung der ambulanten Pflege und der Tagespflege) 6. Flexibilisierung der Leistungen 7. Gemeindeorientierung und Grenzen Maßnahmen in Sachsen-Anhalt 1. Regional differenzierte Analyse des tatsächlichen Angebots, des Nachfrageverhaltens, der Auslastung und der potentiellen Nachfrage Tagespflegeplätze <= 0 1 <= <= <= Evaluierung und Profilschärfung z.b. Demenzorientierung Fokus primäre Zielgruppe Angehörige 3. Klare Öffentlichkeitsarbeit Gemeindeintegration Ehrenamtlichkeit
5 Ausblick
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