Arbeitsmarktökonomie SS (1)
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- Oswalda Rosenberg
- vor 6 Jahren
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1 5.2(1)
2 Normal-Arbeitsverhältnisse versus atypische Erwerbsformen Normal atypisch Formen Arbeitsbeziehungen nicht befristet/auf Dauer vorübergehend/befristet (vertragliche Flexibilität) befristete Beschäftigung/ Leiharbeit (oder: Zeitarbeit, AN-Überlassung) = temporäre Erwerbsformen Arbeitszeit Vollzeit, fixiert Teilzeit; flexible bzw. variable Arbeitszeit (zeitliche Flexibilität) zeitflexible Erwerbsformen(TZA, flexible TZA) Arbeitsort betriebsgebunden nicht betriebsgebunden (örtliche Flexibilität) örtlich flexible Erwerbsformen (Telearbeit...) Sozialversicherung Beiträge und Versicherungsschutz ohne Sozialversicherungsschutz geringfügige TZA, selbständige Beschäftigungsformen Entgelt gemäß Tarifvertrag unter Tarif-Bezahlung gering entlohnte Erwerbsarbeit ohne Tarifbindung 5.2(1a)
3 Differenzierung von atypischen Beschäftigungsformen im Folgenden atypische Beschäftigungsformen (Erwerbsformen) temporäre Beschäftigungsformen (vertragsflexible -) - befristete Beschäftigung - Leiharbeit (Zeit-) (reguläre Teilzeitbeschäftigung) geringfügige Teilzeitbeschäftigung (Selbständige EP/Mithelfende) Anmerkung: Vollzeitbeschäftigung = Regel-Wochen-AZ 35 Std./Woche 5.2(1b)
4 5.2(2)
5 "Atypische" Beschäftigungsformen, D, 2006, in Mio. (% der beschäftigten AN) ,1% 4,530 14,0% 4,849 14,2% 4, ,7% 0 Sozialvers. TZA befristete Arbeitsverträge ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 0,598 Überlassene Leiharbeitnehmer Quelle: Stat. Bundesamt 2008, Bundesagentur für Arbeit (3)
6 5.2(4)
7 Arbeitsrechtliche Reformen befristeter Arbeitsverträge in D vor 1985 Befristete AVe nur mit sachlichem Grund möglich BeschFG Befristete AVe ohne sachlichen Grund zulässig, Befristungsdauer 18 Monate, ab Monate, bis zu 3 Verlängerungen innerhalb der Höchstdauer möglich TzBfG Befristung ohne sachlichen Grund bei Neueinstellungen zulässig, sachliche Gründe per Gesetz geregelt ( 14 TzBfG), Wegfall der Beschränkung für Befristungen für ältere AN (ab 58 Jahren) Befristungshöchstdauer bei neugegründeten Unternehmen 4 Jahre (1)
8 Befristet Beschäftigte / Beschäftigte, D, (Quelle: EU-Kommission, Employment in Europe, 2007 und versch. Jgge.) 16,0 14,0 12,0 10,0 10,5 10,1 10,5 10,3 10,4 10,5 11,2 11,8 12,4 13,1 12,7 12,4 12,0 12,2 12,4 14,2 14,5 Prozent 8,0 6,0 4,0 2,0 0, Befrist.Beschäftigte/Beschäftigte 5.3.1(2)
9 Anteile von befristeten Beschäftigten/Beschäftigte, ausgewählte EU-Länder, 2006 (Quelle: EU-Kommission, Beschäftigungsbericht 2007, stat. Anhang) SPA Pol POR SWE NL FIN EU15 DE FR IT GR OE DK LUX UK IRE Prozent der Beschäftigten 5.3.1(3)
10 5.3.1(4)
11 Gründe befristeter Beschäftigungsverträge aus betrieblicher Sicht Anpassungsfunktion bei regelmäßigen Schwankungen des Personalbedarfs Funktion verlängerter Probezeiten bei Einstellungen Reduktion von Arbeitskosten, insbesondere der Fluktuationskosten von Freisetzungen und Anpassungsflexibilität des Personaleinsatzes vgl. Boockmann/Hagen 2005, S. 305 ff (5)
12 Vertragliche Strukturen der Zeitarbeit Verleiher Überlassungsvertrag Entleiher Beschäftigung Arbeitsvertrag nach W eisungen des Entleihers Arbeitnehmer 5.3.2(1)
13 5.3.2(2)
14 5.3.2 (3)
15 5.3.2 (4)
16 5.3.2 (5)
17 Kreuztabelle zwischen befristeter Beschäftigung und Zeitarbeit, D, 2006 (a) Wie häufig waren temporäre Arbeitsbeziehungen in D (in 2006) verknüpft? (b) Wie häufig waren befristete Beschäftigungen zugleich Zeitarbeit-Beschäftigungsformen? (c) Wie häufig waren Zeitarbeits-Beschäftigungen befristet? Zeitarbeit ja nein Gesamt befristete Beschäftigung (1) 13,1 % (2) 49,7 % (1) 85,9 % (2) 10,3 % N = 1429 unbefristete Beschäftigung (1) 1,6 % (2) 37,5 % (1) 98,3 % (2) 73,3 % N = 8879 nicht zuzuordnen (1) 2,4 % (2) 12,8 % (1) 96,7 % (2) 16,4 % N=2018 Gesamt N=376 N= N= (1) Zeilenparameter (2) Spaltenparameter Quelle: SOEP, Welle (6)
18 Angebotseitige Motive zur Übernahme einer Zeitarbeit-Beschäftigung? Alternativen: ZA-Beschäftigung versus Normal-Arbeits-Verhältnis (NAV) versus Nicht-Erwerbsarbeit Wahl temporärer Zeitarbeit-Beschäftigung mangels Chancen auf NAV Präferenz vor Nicht- Erwerbsarbeit (7a)
19 Angebotseitige Motive zur Übernahme einer Zeitarbeits-Beschäftigung (1) Sprungbrett zu permanenten Jobs - Verbesserung individueller Job-Chancen durch subjektives Arbeitsverhalten/Leistungsfähigkeit (Signaleffekte an potentiellen AG) - Kontakte zu potentiellen AG - Kontakte zu internen TAM von Unternehmen, soziale Kontakte (2) Chancen zur Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit - Qualifikationseffekte durch Arbeitserfahrung, learning by doing (3) Kennenlernen verschiedener Arbeitsbedingungen, -aufgaben bei verschiedenen AG (4) Erzielung von (kurzfristigem) Erwerbseinkommen (5) Präferenzen für zeitflexible Erwerbsarbeit - z. B. hohes Arbeitsvolumen bei Saisonarbeit oder zeitflexible Teilzeitarbeit zur Vereinbarkeit mit anderen Aktivitäten (7b)
20 Nachfrageseitige Motive von Entleiherfirmen zur Nutzung von Zeitarbeit Alternativen: Arbeitszeitanpassung (zeitlich quantitative Flexibilität) versus Einstellungen neuer Mitarbeiter (befristet?) versus Einsatz von Zeitarbeit Flexibilitätsmotiv Senkung der Arbeitskosten Wahl/Einsatz von Zeit-AN potentielle Rekrutierung: Probebeschäftigung Auslagerung von Funktionen des Personalmanagements (8a)
21 Nachfrageorientierte Motive zur Nutzung von Zeitarbeit (1) Flexibilitätsmotiv kurzfristiger Ersatz für abwesende Mitarbeiter - keine Einstellungs- und Kündigungsprozesse erforderlich - sehr kurzfristiger Personaleinsatz möglich 1.2 Temporäre Personalanpassungen - zur Ergänzung des betrieblichen Stammpersonals bzw. - bei kurzfristigen Schwankungen des Personalbedarfs - als strukturelle Personalreserve bei Reduktion des Stammpersonals (2) Senkung der Arbeitskosten (3) Probebeschäftigung potentieller neuer Mitarbeiter - Unsicherheit bzgl. künftigen Personalbedarf - Unsicherheiten bzgl. Qualifikationen/Leistungen von potentiellen Mitarbeitern (4) Auslagerung von AG-Funktionen des Personalmanagements (8b)
22 5.3.2 (9a)
23 Quelle: DIW, (9b)
24 Abb.: Beschäftigungsdynamik (Fluktuation)der Zeitarbeit, DE, 2004 Zustrom Abgangsstrom 646 Tsd. jahresdurchschnittliche Bestandsgröße 385 Tsd. Zeit-AN 646 Tsd. neue ZA-Beschäftigungsverhältnisse aufgelöste ZA-Beschäftigungsverhältnisse Quelle: Burda/Kvasnicka, 2006, S (10)
25 5.3.2 (11)
26 5.3.2 (12)
27 Arbeitsmarktpolitische Integrationschancen von Zeit-AN zur Übernahme in reguläre Beschäftigungsverhältnisse (1) Klebeeffekt? gleich direkte Übernahme von Zeit-AN in reguläre Beschäftigung in Entleihbetriebe Größenordung: lt. Zeitarbeit-Verbände: ca. 30 % lt. IAB-Betriebspanel 2003: ca. 12 % - 15 % (2) arbeitsmarktpolitische Brückenfunktion Übergänge lt. IAB-Betriebspanel 2004 (-effekte)? Übergänge in reguläre Beschäftigungsformen 21,2 % Übergänge in weitere Zeitarbeit 25,5 % Übergänge in AL 34 % Übergänge zu Nicht-EP 19,4 % (3) Langfristige Integrationschancen in reguläre Beschäftigung durch Zeitarbeit für vorher Arbeitslose (Kvasnicka, 2008) mit Zeitarbeit Arbeitslose Ohne Zeitarbeit Übernahmewahrscheinlichkeiten in regulären Beschäftigungsverhältnissen im Verlauf der folgenden 4 Jahre? (13)
28 5.3.2 (14a)
29 Anteile der (monatl.) Bruttoverdienste von Zeit-AN in Relation zu sozialvers.pfl. beschäftigten AN (Vollzeit und Teilzeit), DE, ,8 73% 0,7 65% 0,6 57% 0,5 51% 50% 49% 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Bruttoverdienst insgesamt Quelle: SOEP 2006 Bruttoverdienst Männer Bruttoverdienst Frauen Ungelernte Arbeiter Angelernte Arbeiter Gelernte u. Facharb (14b)
30 Monatl. Bruttoverdienste von Zeit-AN, DE, , , , ,36 In Euro , , Bruttoverdienst insgesamt Quelle: SOEP 2006 Bruttoverdienst Männer Bruttoverdienst Frauen Ungelernte Arbeiter Angelernte Arbeiter Gelernte u. Facharb (14c)
31 Kalkulation effektiver Stundensätze für Zeitarbeitspersonal Bruttoentgelt je Std.. plus Zuschläge für SV-Beiträge. plus Zuschläge für sonstige PZK. plus Zuschläge für Nicht-Einsatzzeiten. plus Zuschläge für Ertragsanteile. des Zeitarbeit-Unternehmens plus Mehrwertsteuer des Zeitarbeit-Unternehmens effektiver Stundensatz je Personaleinsatzstunde. versus Personalkosten eines Mitarbeiters im Entleih-Unternehmen Bruttoentgelt je effektiver AZ plus Personalzusatzkosten (Industriebetrieb) Summe: ca. 200 Prozent des Bruttoentgelts je effektiver AZ (15)
32 Mittelwerte der subjektiven Arbeitszufriedenheit nach Beschäftigungsformen, D, 2006 (Quelle: SOEP 2006) befristete Beschäftigung 7,13 Zeitarbeit 6,36 befristete Zeitarbeit 6,73 Vollzeit-/ sozialv. Teilzeit-AN 7,20 5 5,5 6 6,5 7 7,5 8 Mittelwert Legende: Mittelwerte der Skalierung von 1 (sehr unzufrieden) (voll zufrieden) (16a)
33 Abb.: Mittelwerte subjektiver Einkommenszufriedenheit nach Beschäftigungsformen, D, 2006 (Quelle: SOEP 2006) befristete Beschäftigung 5,42 Zeitarbeit 4,93 befristete Zeitarbeit 4,79 Vollzeit-/ sozialv. Teilzeit-AN 6,27 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 Mittelwert Legende: Mittelwerte der Skalierung von 1 (sehr unzufrieden) (voll zufrieden) (16b)
34 Abb.: Anteile an Arbeitnehmern (AN) mit Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, DE, 2006 (Quelle: SOEP 2006) befristete Beschäftigung 30,8 30,2 39,1 Zeitarbeit 28,3 34,4 37,3 befristete Zeitarbeit 24,0 29,1 46,9 Vollzeit/TZA,sozialvers. 16,7 40,9 42,4 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0 Prozent keine Sorgen einige Sorgen große Sorgen (16c)
35 5.3.2 (17)
Arbeitsmarktökonomie WS 08/ (1)
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