Eltern in der Erziehungsarbeit:
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- Emil Krämer
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1 Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems Universität Wien Eltern in der Erziehungsarbeit: Zum Autonomiebedürfnis, Kompetenzbedürfnis und Bedürfnis nach sozialer Einbindung unter dem Aspekt subjektiven Druckempfindens Dr. Gabriele Beer Dr. Rudolf Beer ELTERN bedeutsame Akteure (Ölkers u. Reusser, 2008) zentrale Rolle für das schulische Lernen (Hattie et al., 2013) Mütter und Väter (Schöppner, 2011; Merkle u. Wippermann 2008)
2 BEDÜRFNISSE Bedürfnisse physiologische Bedürfnisse Durst Hunger Sexualität psychologische Bedürfnisse Autonomie Kompetenz soziale Einbindung sozial beeinflusste Bedürfnisse Leistung Zugehörigkeit und Liebe Macht Deci u. Ryan, 1993; Reeve, 2005; Martinek, 2013 AUTONOMIE UND LERNEN autonomes Lernen höhere Leistungen verstärktes Kompetenzerleben mehr Konzeptverständnis größere Flexibilität im Denken mehr Aktivität bei der Informationsverarbeitung mehr Kreativität mehr schulische Ausdauer bessere Merkfähigkeit mehr positive Emotionalität mehr psychologisches Wohlbefinden höheren Selbstwert Martinek, 2012
3 DRUCK Aspekte subjektiven Druckempfindens schulisch initiierter Handlungsdruck persönliche Druckaspekte sozialer Vergleichsdruck kindliche Parameter INDIVIDUELLE PARAMETER gesundheitlicher Status finanzieller Status Zufriedenheit/ Glück formaler Bildungsabschluss Zahl der Bücher Zahl der Kinder Geschlecht
4 MODELL gesundheitlicher Status finanzieller Status Zufriedenheit/ Glück Beschäftigungsstatus Aspekte subjektiven Druckempfindens schulisch initiierter Handlungsdruck persönlicher/sozialer Vergleichsdruck kindliche Parameter formaler Bildungsabschluss Zahl der Bücher Zahl der Kinder Geschlecht Befriedigung der psychologischen Basisbedürfnisse Bedürfnis nach Autonomie Bedürfnis nach Kompetenz Bedürfnis nach sozialer Einbindung HYPOTHESEN H 1: Es gibt bei Eltern nicht großjähriger Kinder einen Zusammenhang zwischen subjektiv empfundener Befriedigung ihrer psychologischen Basisbedürfnisse und Aspekten des subjektiven Druckempfindens. H 2: Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede bei Eltern nicht großjähriger Kinder in Bezug ihre subjektiv empfundene Befriedigung ihres Autonomiebedürfnisses, Kompetenzbedürfnisses, Bedürfnisses nach sozialer Einbindung sowie Aspekten des subjektiven Druckempfindens.
5 STICHPROBE Eltern nicht großjähriger Kinder Geschlecht: Kinder in der Schule: 0% 20% 40% 60% 80% 100% formaler Bildungsabschluss: ja 969 nein 142 0% 20% 40% 60% 80% 100% Pflichtsch. 48 Lehrberuf 270 berufsbild. mittlere Sch. 205 Matura/Abitur 309 Hochschulstudium 281 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% INSTRUMENTE Skala Anzahl der Items Cronbachs Alpha Reliabilität BBA Bedürfnis nach Autonomie 6 0,77 BBK Bedürfnis nach Kompetenz 6 0,80 BBE Bedürfnis nach sozialer Einbindung 6 0,77 psych. Basisbedürfnisse (ges.) 18 0,88 (1) schulisch initiierter Handlungsdruck 9 0,88 (2) persönlicher/ sozialer Vergleichsdruck 6 0,84 (3) kindlicher Parameter 4 0,84 subjektives Druckempfinden (ges.) 19 0,92 gesundheitlicher Status 4 0,77 finanzieller Status 4 0,64 Zufriedenheit/ Glück 3 0,74
6 EMPIRISCHE BEFUNDE Befriedigung der psychologischen Bedürfnisse bei der Erziehung (Eltern) 5 4 3,91 3,86 ges. 3,89 4,05 4,04 ges. 4,04 3,95 ges. 3,72 3,80 3 BBA: p = 0,119 2 BBK: p = 0,650 BBE: p < 0,000 1 BBA -Bedürfnis nach Autonomie BBK - Bedürfnis nach Kompetenz BBE -Bedürfnis nach sozialer Einbindung EMPIRISCHE BEFUNDE subjektives Druckempfinden bei der Erziehung (Eltern) 5 4 3,0 % 2,7 % 2,5 % ca. 15 % 3 (1): p < 0,000 (2): p = 0,002 (3): p = 0, ,31 2,04 ges. 2,22 (1) schulisch indizierter Handlungsdruck 2,24 2,05 ges. 2,17 1,69 1,55 ges. 1,65 (2) Leistungserwartungen (3) kindliche Parameter
7 EMPIRISCHE BEFUNDE individuelle Parameter (Eltern) gesund. St.: p = 0,043 finanz. St.: p = 0,082 2 Glück: p = 0, ,06 4,16 ges. 4,10 3,37 3,46 ges. 3,40 4,02 4,17 gesundheitlicher Status finanzieller Status Glück ges. 4,07 ZUSAMMENHÄNGE gesundheitlicher Status gesundheitl. Status finanzieller Status Zufriedenheit/ Glück (1) schulisch initiierter Handlungsdruck (2) persönlicher/ sozialer Vergleichsdruck (3) kindlicher Parameter BBA Bedürfnis nach Autonomie BBK Bedürfnis nach Kompetenz BBE Bedürfnis nach sozialer Einbindung,378 **,607 ** -,297 ** -,316 ** -,276 **,370 **,384 **,372 ** finanzieller Status,422 ** -,276 ** -,224 ** -,224 **,291 **,294 **,350 ** Zufriedenheit/ Glück (1) schulisch in. Handlungsdruck (2) pers./ sozialer Vergleichsdruck (3) kindlicher Parameter BBA Bedürfnis nach Autonomie BBK Bedürfnis nach Kompetenz BBE Bed. nach soz. Einbindung **p < 0,000 -,273 ** -,332 ** -,266 **,403 **,395 **,387 **,673 **,563 ** -,437 ** -,356 ** -,290 **,515 ** -,489 ** -,410 ** -,301 ** -,401 ** -,349 ** -,284 **,707 **,449 **,415 **
8 ZUSAMMENHÄNGE Druck (19 Items; α = 0,88) Befriedigung der psychologischen Basisbedürfnisse (18 Items; α = 0,92) r =,499 /p < 0,000 (Spearman-Rho) WEITERE BEFUNDE Druck und Bedürfnisbefriedigung nach formalem Bildungsabschluss der Eltern Druck (ges.) 1 psychologische Basisbedürfnisse (ges.) Pflichtschule Lehrberuf Berufsbildende mittlere Schule ohne Matura Matura/ Abitur Hochschulstudium
9 WEITERE BEFUNDE Druck und Bedürfnisbefriedigung nach formalem Bildungsabschluss der Eltern (dichotom) ohne Abitur mit Abitur ZUSAMMENFASSUNG tw. Unterschiede zwischen Müttern und Vätern Väter: subjektiv höhere Befriedigung des Bedürfnisses nach sozialer Einbindung Mütter: generell subjektiv höheres es Druckempfinden reziproken Zusammenhang zwischen der subjektiv empfundener Bedürfnisbefriedigung und Aspekten des subjektiven Druckempfindens. Subjektiv hoch empfundener Druck mindert das subjektive Autonomie- und Kompetenzerleben Index Druck klärt 24,9 % der Varianz der subjektiven Befriedigung der psychologischen Basisbedürfnisse niedrige durchschnittliche Druckbelastung seitens der Eltern dennoch leiden ca. 15 % überdurchschnittlich unter Druck beider Erziehungsarbeit ca. 3 % sogar sehr stark Eltern ohne Abitur fühlen sich höherem schulisch induziertem Handlungsdruck und Druck infolge kindlicher Parameter ausgesetzt Eltern mit Abitur haben ein höheres Autonomie- und Kompetenzerleben und fühlen sich stärker sozial eingebettet
10 DISKUSSION gesundheitlicher Status finanzieller Status Zufriedenheit/ Glück Beschäftigungsstatus Aspekte subjektiven Druckempfindens schulisch initiierter Handlungsdruck persönlicher/sozialer Vergleichsdruck kindliche Parameter formaler Bildungsabschluss Zahl der Bücher Zahl der Kinder Geschlecht Befriedigung der psychologischen Basisbedürfnisse Bedürfnis nach Autonomie Bedürfnis nach Kompetenz Bedürfnis nach sozialer Einbindung
11 SKALEN AUTONOMIE, 12. Ich habe das Gefühl, ich kann bei der Erziehung ganz ich selbst sein. 13n. Ich fühle mich bei der Erziehung nicht wirklich kompetent. 14. Ich fühle mich bei der Erziehung von anderen unterstützt. 15n. Bei der Erziehung habe ich oft das Gefühl, dass ich den Anweisungen anderer Personen folgen muss. 16. Ich kann meinen Aufgaben bei der Erziehung wirklich gerecht werden. 17n. Ich fühle mich bei der Erziehung nicht wirklich mit anderen Personen verbunden. 18n. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich bei der Erziehung einige Dinge anders machen. 19. Ich fühle mich kompetent bei der Erziehung. 20n. Ich habe bei der Erziehungsarbeit nicht wirklich mit anderen Personen Kontakt. 21. Meine Aufgaben bei der Erziehung stimmen mit dem, was ich wirklich tun möchte überein. 22n. Ich bezweifle, ob ich dazu fähig bin, meine Aufgaben bei der Erziehung richtig auszuüben. 23. Bei der Erziehung kann ich mit Personen über Dinge reden, die mir wirklich wichtig sind. 24. Ich fühle mich frei, bei der Erziehung meine Aufgaben so zu machen, wie ich es für das Beste halte. 25. Ich bin gut bei dem, was ich bei der Erziehung mache. 26n. Ich fühle mich bei der Erziehungsarbeit oft allein. 27n. Bei der Erziehung fühle ich mich gezwungen Dinge zu tun, die ich nicht machen will. 28. Ich habe das Gefühl, ich kann auch die schwierigsten Aufgaben bei der Erziehung bewältigen. 29. Ich fühle mich bei der Erziehungsarbeit in der Familie eingebunden. SKALEN DRUCK Ich fühle mich unter Druck gesetzt durch 30. schulische Leistungsanforderungen an mein Kind. 31. schulische Kontakte. 32. zeitliche Belastungen bei schulischen Angelegenheiten. 33. häusliches Lernen und Hausübungen. 34. schulische Leistungsbeurteilung. 35. wenig Mitspracherechte in der Schule. 36. meine persönlichen Leistungserwartungen an mein Kind. 37. persönliche Überforderung in erziehlich/schulischen Fragen. 38. persönliche negative Erfahrungen mit der Schule. 39. persönlichen Stress und Zeitnot. 40. familiäre Erfolgserwartung an mein Kind. 41. den Leistungsvergleich meines Kindes mit anderen. 42. die Leistungserwartungen anderer mir gegenüber. 43. finanzielle Belastungen durch die Schule. 44. hohe Erwartungen seitens Ehepartner bzw. Familie an meine erziehliche Arbeit. 45. Mobbing gegenüber meinem Kind. 46. soziale Ausgrenzung meines Kindes in der Schule. 47. Verhaltensauffälligkeiten meines Kindes. 48. Lernschwierigkeiten meines Kindes.
12 SKALEN IND. PARAMETER 1n. Ich fühle mich durch Krankheit belastet. 2. Ich fühle mich gesund. 3. Ich fühle mich fit. 4. Ich bin zufrieden. 5. Ich verfüge über ausreichend finanzielle Mittel. 6n. Ich habe Geldsorgen. 7. Ich bin vermögend. 8. Ich bin in finanziell stabilen Verhältnissen aufgewachsen. 9. Ich bin mit meinem Leben zufrieden. 10. Ich habe einen erholsamen Schlaf. 11. Ich bin glücklich. WEITERE BEFUNDE Druck, Bedürfnisbefriedigung, ind. Parameter nach Beschäftigungsstatus der Eltern berufstätig/karenz nicht berufstätig 1 (1) schul. ind. Handlungsdruck* (2) Leistungserwar tungen (3) kindliche Parameter** Autonomie Kompetenz* soziale Einbindung** gesundheitlich er Status** finanzieller Status** Glück**
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