Die sporadische Gruppe M 24 als Automorphismengruppe des Golaycodes

Ähnliche Dokumente
2. Dezember Lineare Algebra II. Christian Ebert & Fritz Hamm. Skalarprodukt, Norm, Metrik. Matrizen. Lineare Abbildungen

Klausur zur Linearen Algebra I HS 2012, Universität Mannheim, Dr. Ralf Kurbel, Dr. Harald Baum

Gruppen. Kapitel Operationen Definiton Gruppe, symmetrische Gruppen. Gruppen und Untergruppen, Lernziele 1. Erzeugendensysteme,

3 Topologische Gruppen

4 Bilinearformen und Skalarprodukte

1 Grundlagen zur Darstellungstheorie

Inhalt der Vorlesung Elemente der Algebra und Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm TU Dresden SS Grundlegende Definitionen (Wiederholung)

Permutationsgruppen. 1 Zykelzerlegung und Signum. Jesko Hüttenhain. Winter 2013

Kapitel I. Endliche Gruppen

Seminar über Darstellungstheorie endlicher Gruppen Darstellungen

1 Gruppen. 1.1 Grundlagen. 1.2 Homomorphie- und Isomorphiesätze

3.2 Operationen von Gruppen auf Mengen und Faktorgruppen

α i e i. v = α i σ(e i )+µ

Vorlesung Mathematik für Ingenieure 3 (Wintersemester 2009/10)

Kapitel 3: Dualräume

Übungen zur Diskreten Mathematik I Blatt 6

Prof. M. Eisermann Algebra SoSe 2010

4 Isomorphismen affiner und projektiver Ebenen

7.3 Unitäre Operatoren

Gruppentheorie Eine Zusammenfassung

EINFÜHRUNG IN DIE GRUPPENTHEORIE BORIS BETZHOLZ UND TOBIAS SCHWARZ. Seminarvortrag im Rahmen des Seminars Gruppen und Codes bei Frau Dr.

(a) Welche der folgenden Gruppen hat 24 Elemente? D 6 GL 2 (F 2 ) X Die Tetraedergruppe. (b) Welche der folgenden Aussagen ist wahr?

Lineare Algebra I Zusammenfassung

Bild, Faser, Kern. Stefan Ruzika. 23. Mai Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz

Vorlesung Algebra I. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Gruppen Einleitung

Übungen zu Algebra, WS 2015/16

Mathematik für Physiker, Informatiker und Ingenieure

Mathematik I. Vorlesung 12. Lineare Abbildungen

Invariantentheorie. Vorlesung 2. Gruppenoperationen

3 Bilinearform, Basen und Matrizen

Automorphismen und Untergruppen von S n und A n. 1 Äußere Automorphismen

Lineare Algebra I (WS 13/14)

5 Lineare Abbildungen

2. Isotropie. Beweis: (i) (ii): β U ist nicht ausgeartet. U U = {0} (ii) (iii): β U ist nicht ausgeartet. Da β nicht ausgeartet ist, gilt U = U:

{ id, falls sgn(σ) = 1, τ, falls sgn(σ) = 1,

5.1 Affine Räume und affine Abbildungen

8 Eigenwerttheorie I 8. EIGENWERTTHEORIE I 139. Wir hatten bereits früher den Polynomring in einer Variablen über einem Körper K betrachtet:

3 Werkzeuge der Mathematik

6.6 Normal- und Kompositionsreihen

Algebra I - Wintersemester 05/06 - Zusammenfassung

1 Lineare Abbildungen

5 Lineare Abbildungen

21 Körperhomomorphismen

7.2 Die adjungierte Abbildung

4.3 Bilinearformen. 312 LinAlg II Version Juni 2006 c Rudolf Scharlau

Lineare Algebra I (WS 13/14)

6. Normale Abbildungen

Die komplexe Halbebene faktorisiert nach einer Fuchsschen Gruppe

Körper- und Galoistheorie

Darstellungstheorie. Manfred Hörz

19 Körperhomomorphismen

3 Definition: 1. Übungsblatt zur Vorlesung Lineare Algebra I. im WS 2003/2004 bei Prof. Dr. S. Goette

Übungen zur Diskreten Mathematik I Blatt 1

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen

a) Sei [G : B] = n und [B : A] = m. Seien weiter X G,B = {g 1,..., g n } vollständiges Repräsentantensystem der Linksnebenklassen von A in G.

Einführung in die Algebra

Algebra I, WS 04/05. i 0)

1 Linearkombinationen

14 Ideale und Ringhomomorphismen

Affine und projektive Ebenen, WS 2018/2019 Mittwoch 9.1. $Id: trans.tex,v /01/10 10:54:32 hk Exp $

Diskrete Strukturen Kapitel 5: Algebraische Strukturen (Gruppen)

6. Vortrag - Das Kernstück der Galoistheorie

14 Ideale und Ringhomomorphismen

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner

1 Anmerkungen zu den Korrekturen

Kapitel I. Endliche Gruppen

Die generelle und spezielle linearen Gruppen

1 Euklidische und unitäre Vektorräume

Vektorräume und lineare Abbildungen

Projektive algebraische Mengen

2.6 Ergänzungen und Beispiele: Semidirekte Produkte

Kurzskript MfI:AGS WS 2018/19 Teil II: Gruppen 9

D-MATH Algebra I HS 2015 Prof. Richard Pink. Musterlösung 11. Symmetrische Gruppe, Einfache Gruppen

Lösungen zur Algebra-Klausur vom Es sei G eine Gruppe, die von je einem Element der Ordnung 7, 11 und 13 erzeugt wird.

C: Algebraische Strukturen

Übungen zur Linearen Algebra II

Multilineare Algebra

Aufgaben und Lösungen zur Klausur Lineare Algebra im Frühjahr 2009

Aufgaben zur linearen Algebra und analytischen Geometrie I

2 Gruppen, Ringe, Körper, Algebren

Skriptum EINFÜHRUNG IN DIE ALGEBRA

technische universität dortmund Dortmund, im Dezember 2011 Fakultät für Mathematik Prof. Dr. H. M. Möller

9 Vektorräume mit Skalarprodukt

3.1 Gruppen, Untergruppen und Gruppen-Homomorphismen

Bemerkungen zur Notation

Begriffe der Gruppentheorie

S n. C n. D n. A n. Automorphismengruppe. Definition: Gruppe. Eigenschaften: Äquivalenzrelation. Definition: Nebenklasse. Definition: Normalteiler

3.5 Duale Vektorräume und Abbildungen

1 Eigenschaften von Abbildungen

Übersicht Kapitel 9. Vektorräume

Klausur zur Vorlesung

Einführung in die Algebra

Klausur Grundlagen der Algebra und Computeralgebra

Lineare Algebra. Wintersemester 2017/2018. Skript zum Ferienkurs Tag Claudia Nagel Pablo Cova Fariña. Technische Universität München

Körper- und Galoistheorie

Einführung in die Algebra

3 Vektorräume abstrakt

Übungsblatt 4. Hausübungen

Transkript:

Handout Die sporadische Gruppe M 24 als Automorphismengruppe des Golaycodes 10.12.2010 von David Dursthoff Der Vortrag beruht größtenteils auf dem Buch Twelve Sporadic Groups von Robert L. Griess, Jr.. 1 Sätze aus der Gruppentheorie Lemma 1.1 Sei G eine Gruppe und N ein Normalteiler. G operiere primitiv Menge M. Wenn N nicht trivial auf M operiert, so operiert es N transitiv. Satz 1.2 (Burnsides Satz vom normalen p-komplement) Sei G eine Gruppe, p eine Primzahl und P eine p-sylowuntergruppe von G mit P Z(N G (P )). Dann hat G ein normales p-komplement, d.h. es existiert ein N G mit N P = {1} und G = NP. Lemma 1.3 Sei G eine p-gruppe, d.h. G = p a. Dann gilt Aut(G) = p b n mit b a, p n und n teilt GL(a, p) = a 1 i=0 (pd p i ). Lemma 1.4 Sei n > 1 und m = n oder m = n + 1. x sei ein n-zykel in S m. Dann sind Zentralisator und Normalisator gegeben durch C Sm (x) =< x > und N Sm (x) =< x > (Z/nZ) Lemma 1.5 (Frattini-Argument) Sei G eine Gruppe, K ein Normalteiler und P K. G lasse die K-Konjugationsklasse von P invariant. Dann gilt G = N G (P )K. 2 Der Hexacode In diesem Kapitel betrachten wir einen Code über F 6 4. (, ) sei die semilineare symmetrische Bilinearform mit (x, y) := 6 i=1 σ(x i ) y i für x, y F 6 4. σ bezeichne den einzigen nicht-trivialen Körperautomorphismus auf F 4, den Frobeniusautomorphismus (σ(c) = c 2 =: c). Es ist F 4 := {0, 1, ω, ω} mit ω 2 = ω = ω + 1, ω 2 = ω und ωω = 1. Definition 2.1 Sei K ein Körper und C K n ein Code. Eine Monomialtransformation ist eine Abb. f GL(n, K), die die Standard-Basisvektoren e 1 = (1, 0,..., 0),..., e n = (0,..., 0, 1) folgender Maßen abbildet: f(e i ) = c i e τ(i), c i K, τ S n. Das heißt, sie erhält die Menge der Erzeugnisse der Basisvektoren {< e 1 >,..., < e n >}. Dann ist f ein Produkt aus einer Diagonalmatrix Diag(c 1,..., c n ) Diag(n, K) := {f GL(n, K) f Diagonalmatrix} und einer Permutationsmatrix, die man aus τ erhält. Schreibe P erm(n, K) als die Gruppe aller Permutationsmatrizen. 1

M on(n, K) bezeichne die Gruppe aller Monomialtrasformationen. Mon(n, K) = Diag(n, K) P erm(n, K) = K S n ( bezeichnet dar Kranzprodukt) Die Gruppe der Körperautomorphismen Aut(K) operiert auf K n koordinatenweise. Sei Γ die von den Körperautomorphismen induzierte Gruppe von Transformationen in ΓL(n, K) (Gruppe der bijektiven semilinearen Abbildungen). Dann definiere Mon (n, K) als die Gruppe aller semilinearen Monomialtransformationen, die e 1,..., e n folgendermaßen abbilden: f(e i ) = c i e τ(i), c i K, τ S n und f(av) = σ(a)f(v) a K, v K n für einen Körperautomorphismus σ. Mon (n, K) = Mon(n, K) Γ = [Diag(n, K) P erm(n, F )] Γ. Eine semilineare Transformation f Mon (n, K) lässt sich also durch f = (D, τ, σ) darstellen, D Diag(n, K), τ S n und σ Aut(K). Die (semilineare) Automorphismengruppe des Codes C ist Aut (C) := {g Mon (n, K) g(c) = C}. Aut(n, K) := Aut (n, K) Mon(n, K) ist die Gruppe aller linearen Codeautomorphismen. Zwei Codes C, D K n heißen äquivalent, falls ein g Mon (n, K) existiert, sodass g(c) = D gilt. Existiert so ein g aus Mon(n, K), so heißen C und D linear äquivalent. Definition 2.2 Ein Hexacode bezeichnet einen [6,3,4]-Code über F 4. Codewörter eines Hexacode heißen Hexacodewörter. H sei der Standard-Hexacode, der von den folgenden Vektoren erzeugt wird: v 1 := (ωω ωω ωω) v 2 := (ωω ωω ωω) Bemerkung 2.3 v 3 := (ωω ωω ωω) v 4 := (ωω ωω ωω) Dim(H) = 3. Jeweils drei der oberen vier Vektoren bilden eine Basis. H ist selbst-orthogonal bezüglich unserer Bilinearform (x, y) = x i y i. Also ist ein Vektor genau dann ein Codewort, wenn es orthogonal auf allen Codewörtern des Erzeugendensystem steht. Lemma 2.4 Sei x F 6 4, s := x 1 + x 2 Dann ist x H genau dann, wenn a) s = x 1 + x 2 = x 3 + x 4 = x 5 + x 6 und b) x i + x j + x k = s ω ( 1)(i+j+k+1) i {1, 2}, j {3, 4}, k {5, 6} Bemerkung: s heißt Steigung, die zweite Bedingung nennen wir Hexacode-Kriterium. Satz 2.5 (i) Das Minimalgewicht von H ist 4. Hexacodewörter haben ein Gewicht von 0, 4 oder 6. (ii) H ist ein Hexacode. 2

Satz 2.6 (Fehlerkorrektur-Eigenschaften des Hexacodes) (i) 3 gegebene Koordinaten sind Teil eines eindeutigen Hexacodeworts, d.h. zu a i1, a i2, a i3 F 4 mit i 1, i 2, i 3 {1,..., 6} pw. vers. existiert genau ein Hexacodewort h H mit h ij = a ij j = 1, 2, 3. (ii) Für 5 gegebene Koordinaten gibt es genau ein Hexacodewort, dass mindestens 4 dieser Koordinaten enthält, d.h. zu a i1, a i2, a i3, a i4, a i5 F 4 mit i 1, i 2, i 3, i 4, i 5 {1,..., 6} pw. vers. existiert genau ein Hexacodewort h H und ein k {1,..., 5} mit h ij = a ij j {1,..., 5}\{k}. Satz 2.7 (Charakterisierung von Aut (H)) Sei Aut (H) = {g Mon (6, F 4 ) g(h) = H} die Automorphismengruppe des Hexacodes. Aut (H) operiert auf X := {< e 1 >,..., < e 6 >}. π : Aut (H) Sym(X) = S 6 sei die Permutationsdarstellung. Dann gilt (i) π (Aut (H)) = S 6 (ii) Kern(π ) = C 3 (iii) Aut (H) = 3 6! = 2 4 3 3 5 = 2160 (iv) π (Aut(H)) = A 6 und Aut(H) = 2 3 3 3 5 = 1080 3 Der binäre Golaycode Definition 3.1 (Golaycode) Der binäre Golaycode bezeichnet einen [24,12,8]-Code über F 2. Dies ist üblicherweise der erweiterte Golaycode, der aus dem [23,12,7]-Golaycode durch hinzufügen eines Kontrolbits hervorgeht (sodass alle Codewörter ein gerades Gewicht haben). In diesem Vortrag verwende ich nur den erweiterten Golaycode. Bez.: C, C 24, G. Ω bezeichne eine 24-elementige Menge. P ot(ω) = {0, 1} Ω (Menge aller charakteristischen Funktionen) ist ein 24-dimensionaler F 2 -Vektorraum mit A + B = (A\B) (B\A) = (A B)\(A B) A, B P ot(ω) 1A = A und 0A = A P ot(ω) Die Gruppe der Monomialtransformatinen ist Mon (P ot(ω)) = Mon(P ot(ω)) = Sym(Ω) = S 24. (A, B) := A B (mod 2) ist eine symmetrische Bilinearform auf P ot(ω). Ω kann man in eine geordnete Partition Ξ aus sechs 4-elementigen Mengen K 1,..., K 6 zerlegen. Die K i heißen Spalten. l : Ω F 4 heißt skalare Labelabbildung, falls l eingeschränkt auf jede der K i bijektiv ist. 3

Zur skalaren Labelabbildung kann man einen F 2 -Vektorraum-Homomorphismus L : P ot(ω) F 6 4, A (L 1 (A),..., L 6 (A)) mit L i (A) := x A K i l(x), die sogenannte (6-Tubel-)Labelabbildung definieren. Die L i sind die i-ten Komponenten der Labelabbildung. Jeder Menge kann man dann ein Label zuordnen. So hat zum Beispiel die Menge das Label (01 01 ωω). K 1 K 2 K 3 K 4 K 5 K 6 0 1 1 1 1 1 ω 1 1 ω 1 1 Definition 3.2 Eine Menge A P ot(ω) heißt ausgewogen, falls A K i gerade für alle K i bzw. ungerade für alle K i ist. Dann nennen wir A gerade oder von gerader Parität bzw. ungerade oder von ungerader Parität. A heißt wohlausgewogen, falls zusätzlich A R 0 gerade bzw. ungerade ist. Lemma 3.3 (i) Für S, T P ot(ω) ist i S,T Linearform. : P ot(ω) F 2, A (A, S) + (A, T ) = (A, S + T ) eine (ii) Die Linearformen i (K1,K 2 ),..., i (K1,K 6 ) und i (K1,R 0 ) sind linear unabhängig. (iii) B := 6 j=2 Kern(i (K1,K j )) hat Dimension 19 und es gilt: A B A ist ausgewogen. (iv) W := B Kern(i (K1,R 0 )) hat Dimension 18 und es gilt: A W A ist wohlausgewogen. Lemma 3.4 L bildet W auf F 6 4 ab, ist also eingeschränkt auf W immer noch surjektiv. Definition 3.5 G := W L 1 (H) Codewörter aus G sind also genau die Teilmengen von Ω, die wohlausgewogen sind und ein Hexacodewort als Label besitzen. Satz 3.6 G ist ein Golaycode. Definition 3.7 Eine geordnete Partition P von Ω aus 6 Mengen mit je 4 Elementen heißt ein geordnetes Sextett, falls X 1 + X 2 G X 1, X 2 P. P u bezeichne das zugehörige ungeordnete Sextett (die ungeordnete Partition). Eine skalare Labelabbildung ist eine Abbildung ϕ : Ω F 4 mit ϕ X bijektiv X P für ein geordnetes Sextett P. Φ : P ot(ω) F 6 4, A (Φ 1(A),..., Φ 6 (A)) mit Φ i (A) := x A K i ϕ(x) ist die (6-Tupel-) Labelabbildung der skalaren Labelabbildung ϕ. Die Φ i sind die i-ten Komponenten der Labelabbildung. Ξ, l, L (s.o.) sind die Standard-Vertreter von geordnetem Sextett, skalarer Labelabbildung und 6-Tupel-Label-Abbildung. 4

Bemerkung 3.8 Sei (P, ϕ) ein Paar aus geordneter Partition P = {X 1,..., X 6 } und skalarem Label ϕ. Analog zu oben kann man einen Golaycode mit P und ϕ konstruieren. Bezeichnung: G(P, ϕ). G bezeichne den Standard-Golaycode G(Ξ, l) = G. Ψ : Ω Ω (P,ϕ) := F 4 {1,..., 6}, x (l(x), i) mit x X i ist eine Bijektion. Sie ermöglicht eine einfache Beschreibung der Elemente von Ω, falls ein Sextett und eine Labelabbildung fest gewählt sind. Satz 3.9 (i) Ω G. Also ist mit jedem Codewort B auch sein Komplement Ω + B ein Codewort. (ii) G ist ein 4-dividierbarer Code (iii) G ist selbst-orthogonal. (iv) G hat das Gewichtspolynom A(x) = 1 + 759x 8 + 2576x 12 + 759x 16 + x 24. Satz 3.10 Jede 4-elementige Menge ist Teil genau eines ungeordneten Sextetts. Es gibt 1 6( 24 4 ) = 1771 = 7 11 23 ungeordnete Sextette. Definition 3.11 (Steiner-System) Ein Steinersystem S mit Paarametern (a,b,n), a, b, n N, ist eine Familie S von b-elementigen Mengen, die Teilmengen einer Menge Ω mit n Elementen sind. Außerdem gelte: A Ω mit A = a! B S : A B. Satz 3.12 Sei A P ot(ω) eine Menge mit 5 Elementen. Dann gibt es genau ein 8-el. Codewort von G, das A enthält. Die Menge aller Codewörter mit Gewicht 8 ist also ein (5,8,24)-Steinersystem (auch Witt-Design genannt). 4 Eigenschaften der Automorphismengruppe des Golaycodes Die Automorphismengruppe unseres Golaycodes ist Aut (G) = Aut(G) = {f S 24 f(g) = G}. Im Folgenden werden wir sehen, dass Aut(G) gleich M 24, der fünften Mathieu-Gruppe, ist. Also haben wir diese dann mit M 24 := Aut(G) konstruiert. Definition 4.1 N := Stab Aut(G) (Ξ u ) operiert auf Ξ u durch Anwenden. π 0 : N SymΞ u sei die zugehörige Permutationsdarstellung und L der Kern. Satz 4.2 (i) F 6 4 operiert auf Ω bezüglich dem Sextett Ξ und dem Label l durch F 6 4 Ω Ω, (v, x) = (v, Ψ 1 (c, i)) v π 1 (x) := Ψ 1 (c + v i, i) Schreibe π 1 : F 6 4 Sym(Ω), π 1(v) := v π 1 für die Permutationsdarstellung. π 1 ist injektiv. (ii) Damit operiert F 6 4 auf P ot(ω) durch Anwenden der oberen Operation auf jedes Mengenelement. Die Operation ist linear. π(f 6 4 ) Mon(P ot(ω)) = Sym(Ω) 5

(iii) H π 1 := π 1 (H) Aut(G). (iv) Mon (6, F 4 ) operiert auf Ω bezüglich dem Sextett Ξ und dem Label l durch Mon (6, F 4 ) Ω Ω, (g, x) = ((σ, D, τ), Ψ 1 (c, i)) g π 1 (x) := Ψ 1 (σ(c)d i, τ(i)) für die Permutationsdarstel- Schreibe ebenfalls π 1 : Mon (6, F 4 ) Sym(Ω), π 1 (g) := g π 1 lung. π 1 ist injektiv. (v) Damit operiert Mon (6, F 4 ) auf P ot(ω) analog zu oben. Die Operation ist auch linear. (vi) Aut (H) π 1 := π 1 (Aut (H)) Aut(G). Folgerung 4.3 (i) (H Aut(H)) π 1 N (ii) H π 1 L. (iii) π 0 : N SymΞ u ist surjektiv. Satz 4.4 (Stabilisator eines ungeordneten Sextetts) (i) Der Stabilisator des ungeordneten Sextetts N ist isomorph zu H Aut (H). (ii) Stab N (K i ) operiert wie S 4 auf K i. Folgerung 4.5 N = H Aut (H) = 4 3 2 4 3 3 5 = 2 10 3 3 5 Lemma 4.6 Sei (P, ϕ) ein Paar aus geordneter Partition mit sechs 4-el. Mengen und skalarem Label. Dann gibt es genau ein σ Sym(Ω) mit σ(p, ϕ) = (Ξ, l). Außerdem ist dann σ(g(p, ϕ)) = G(Ξ, l) = G. Satz 4.7 (Erzeugen einer Labelabbildung) Sein C ein Golaycode und P = {X 1,..., X 6 } ein geordnetes Sextett (bzgl. C). Dann gibt es genau 192 skalare Labelabbildungen ϕ, sodass G(P, ϕ) = C ist. Satz 4.8 Der Golaycode G ist bis auf lineare Äquivalenz eindeutig. Satz 4.9 (i) Aut(G) operiert transitiv sowohl auf den geordneten wie auch auf den ungeordneten Sextetten. (ii) Aut(G) = 244.823.040 = 2 10 3 3 5 7 11 23 (iii) Aut(G) ist 5-fach transitiv auf Ω, aber nicht 6-fach transitiv. Satz 4.10 (Einfachheit von M 24 ) Die fünfte Mathieugruppe ist definiert als M 24 := Aut(G). Dann ist M 24 eine einfache Gruppe. M 24 S 24 ist bis auf Konjugation wohldefiniert und eindeutig. M 24 ist eine sporadische Gruppe. 6