Alter, Altern, Arbeit Folgen für Individuum und Institution

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I H K - R E S E A R C H Z O O M 12. N O V E M B E R


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11. Bevölkerungsvorausberechnung

Transkript:

Alter, Altern, Arbeit Folgen für Individuum und Institution Gemeinsamer Workshop von IAB und dem Center on Lifelong Learning der Jacobs University Bremen Nürnberg, 26./27. April 2010 Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Möller

Nürnberg, 29.01.2010 Übersicht Schrumpfung und Alterung des Erwerbspersonenpotenzials Szenarien zum künftigen Arbeitskräftebedarf Internationale und regionale Aspekte Zu erwartende Ausgleichsprobleme 2

Nürnberg, 29.01.2010 Schrumpfung und Alterung des Erwerbspersonenpotenzials 3

46 44 Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials bis 2050 Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials bis 2050 44,6 44,1 44,1 44,1 43,8 42,8 Nürnberg, 29.01.2010 Variante 1-W1 Variante 1-W2 Personen in Mio. 42 40 38 36 40,9 38,9 38,3 35,4 36,3 Annahmen für die Bevölkerung Variante 1-W1: Wanderungssaldo +100.000 Personen Variante 1-W2: Wanderungssaldo +200.000 Personen 34 32 30 2000 2015 2020 2030 2040 2050 32,4 Für alle Varianten: konstante Geburtenhäufigkeit und mittlere Steigerung der Lebenserwartung Steigende Frauenerwerbsbeteiligung und Rente mit 67 Quelle: Fuchs, Dörfler 2005 aktualisiert 4

Bevölkerung im Alter von 0 bis 74 Jahren in Bevölkerung im Alter von 0 bis 74 Jahre in 2007, 2020 und 2050 - Wanderungssaldo 100.000 Ausländer p.a. - 2007, 2020 und 2050 (Variante W1) Nürnberg, 29.01.2010 1600000 1400000 2007 2020 1200000 1000000 800000 600000 2050 400000 200000 0 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63 66 69 72 Quelle: Statistisches Bundesamt, IAB FBA2 Alter 5

25.000 Altersstruktur des des Erwerbspersonenpotenzials bis 2050 bis 2050 (Variante W1) - Personen in Tausend - Nürnberg, 29.01.2010 20.000 30-49 Jahre 15.000 50-64 Jahre 10.000 15-29 Jahre 5.000 65-74 Jahre 0 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022 2026 2030 2034 2038 2042 2046 2050 Annahmen: Wanderungssaldo 100.000 p.a. und steigende Potenzialerwerbsquoten Quelle: Fuchs, Dörfler 2005 aktualisiert 6

Veränderung des Erwerbspersonenpotenzials in Ost- und Westdeutschland Nürnberg, 29.01.2010 300 250 200 150 100 50 0-50 -100 257-140 129 146 116-92 -83-76 151-48 36 31 21-68 -83-110 -59-55 -92-93 Ost West -150-200 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Berechnungen des IAB 2010: Prognose 7

Nürnberg, 29.01.2010 Erwerbspersonenpotenzial und Erwerbstätige 8

45 Erwerbspersonenpotenzials und Erwerbstätige 1991 bis 2025 (Variante W2) Entwicklung von Erwerbspersonenpotenzial und Erwerbstätigkeit in Deutschland 1991 bis 2025 - Personen in Mio. - Nürnberg, 29.01.2010 44 43 Erwerbspersonenpotenzial Erwerbspersonenpotenzial 42 41 40 39 38 37 1991 Erwerbstätige Arbeitskräftebedarf Annahmen: Wanderungssaldo 200.000 p.a. und steigende Potenzialerwerbsquoten, Anstieg der Erwerbsquoten Älterer unter Berücksichtigung der Rente mit 67 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 9

Nürnberg, 29.01.2010 Demographische Entwicklung und Arbeitskräftebedarf 10

Tendenzaussagen Nürnberg, 29.01.2010 Schrumpfende Bevölkerung bremst Investitionen und Konsum und schwächt damit das Wirtschaftswachstum absolut (aber nicht pro Kopf) Wachsende Personalengpässe bzw. höhere Kapitalintensität erhöhen sich Arbeitsproduktivität und Entlohnung Durch Alterung verschiebt sich die Nachfrage privater Haushalte stärker in Richtung (soziale) Dienstleistungen IAB-Ansatz: Makroökonometrisches Modell (Entwicklung der Bevölkerung / Erwerbspersonenpotenzial vorgegeben) 11

Arbeitsmarktbilanz 1991 bis 2025 45 Personen in Mio. Arbeitsmarktbilanz in Deutschland 1991 bis 2025 - Personen in Mio. - Nürnberg, 29.01.2010 44 43 Erwerbspersonenpotenzial 42 41 40 Arbeitskräftebedarf 39 38 37 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 IAB 12

Nürnberg, 29.01.2010 Erwerbsquoten Älterer im internationalen Vergleich 13

Nürnberg, 29.01.2010 Anteil der Erwerbspersonen von 55 65 Jahren an der Bevölkerung der gleichen Altersgruppe in % (2007) Quelle: BBRS 14

Nürnberg, 29.01.2010 Demographie regional 15

Nürnberg, 29.01.2010 Einwohner mit 65 und mehr Jahren je 100 Einwohner 2007 nach Kreisen und kreisfreien Städten Quelle: BBRS 16

Nürnberg, 29.01.2010 Entwicklung der 16- bis unter 26-Jährigen nach siedlungsstrukturellen Kreistypen (Index, 2002=100) Quelle: BBRS, Bevölkerungsprognose 17

Nürnberg, 29.01.2010 Entwicklung der 60-Jährigen und Älteren nach siedlungsstrukturellen Kreistypen (Index, 2002=100) Quelle: BBRS, Bevölkerungsprognose 18

Nürnberg, 29.01.2010 Zu erwartende Ausgleichsprobleme 19

Nürnberg, 29.01.2010 Zusammenspiel von Strukturwandel und Demographie Steigende Qualifikationsanforderungen der Betriebe Hoher Ersatzbedarf an Qualifizierten aufgrund der demographischen Entwicklung Verbesserung der Qualifikationsstruktur der Erwerbsbevölkerung hält damit nicht Schritt zunehmende Ausgleichsprobleme 20

16,0 Bevölkerung Bevölkerung nach Qualifikation und Alter und 2005 Alter in - Deutschland, (2005,in Mio. - Mio.) Nürnberg, 29.01.2010 14,0 12,0 2,3 10,0 8,0 2,1 1,5 1,9 1,3 6,0 1,8 5,9 9,3 7,9 6,4 4,0 2,0 0,0 8,0 6,0 1,8 2,2 1,9 2,0 0,7 5-14 Jahre 15-24 Jahre 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-64 Jahre Kinder unter 15 Schüler, Studierende, Auszubildende ohne Berufsabschluss mit Lehre/ Fachschule mit Hoch-/ Fachhochschule Quelle: Mikrozensus, eigene Berechnungen 21

Prognose des kombinierten Jugend- und Alterslastquotienten 2050 (gewichtet) Nürnberg, 29.01.2010 70 60 50 40 30 20 10 0 TK DK USA SF UK SW LUX OECD B Quelle: Osterkamp 2004; Quotient berechnet als 0.25x(0 14)+0.75x(65 Jahre undd arüber)]/(15 64). Quelle Ausgangsdaten:UN,DemographicYearbook,verschiedeneJahrgänge,,New York; ILO,Social Security Pensions- Development andreform,genf 2002. IR NL F P D CH A GR JPN SP IT 22

Nürnberg, 29.01.2010 Fazit 23

Nürnberg, 29.01.2010 Fazit Demographische Entwicklung keine Katastrophe, jedoch Anpassungen von Individuen und Institutionen notwendig Steuerungshebel für den Arbeitsmarkt vorhanden (z.b. Erwerbsquoten) Auswirkungen sind differenziert zu betrachten (z.b. regionale Unterschiede) Ausgleichsprobleme am Arbeitsmarkt! 24

Für weitere Informationen: www.iab.de

Backup Prof Dr.Joachim Möller

Erwerbstätige in den Sektoren 2005 und 2025 - Anteile in Prozent - Land- und Forstwirtschaft 2,3 1,3 Land-, und Forstwirtschaft Energie, Bergbau (1,0 / 0,6) Nürnberg, 29.01.2010 Warenproduzierendes Gewerbe Dienstleistungen 26,2% 71,5% 19,6 5,6 15,3 4,6 5,6 3,1 13,0 77,0% 21,7% 15,5 5,6 14,1 5,7 5,7 2,4 19,2 Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel u.a. Gastgewerbe Verkehr u. Nachrichtenüberm. Kredit-/ Versicherungsgewerbe unternehmensbezogene Dienstleistungen 6,8 5,9 4,0 5,1 Öff. Verw., Verteidigung, Sozialversicherung Erziehung und Unterricht 10,3 12,3 Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen Quelle: IAB-Kurzbericht 26/2007 5,3 6,5 1,7 1,8 2005 2025 Sonst. öff. u. priv. Dienstleist. Häusliche Dienste IAB 27

Demographischer Wandel und Arbeitskräftebedarf Forschungsbasis für belastbare Aussagen eher dünn Allenfalls Tendenzaussagen möglich Schrumpfende Bevölkerung bremst Investitionen und Konsum und schwächt damit das Wirtschaftswachstum (vermutlich nicht pro Kopf) Wachsende Personalengpässe in Teilbereichen des Arbeitsmarktes erhöhen dort Arbeitsproduktivität und Entlohnung Durch Alterung verschiebt sich die Nachfrage privater Haushalte noch stärker in Richtung Dienstleistungen IAB-Ansatz: Bevölkerung / Erwerbspersonenpotenzial geht als exogene Variable in makroökonometrisches Modell ein Nürnberg, 29.01.2010 28

104 Projektion der Erwerbstätigkeit bei unterschiedlichen Wanderungsannahmen - Indices, 2000 = 100 - Nürnberg, 29.01.2010 103 102 101 100 99 98 97 96 Zuwanderung 200.000 Zuwanderung 100.000 95 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 Quelle: IAB FBA2 29

Drohender Fachkräftemangel (1) Strategie: Erschließung bislang nicht genutzter Personalreserven Nürnberg, 29.01.2010 Eingliederung Erwerbsloser (aktivierende Arbeitsmarktpolitik) Steigerung der Erwerbsbeteiligung Familien (Steuer- und Transfersystem Vereinbarkeit) Ältere (Beschäftigungs- und Arbeitsanreize) Jüngere (Dauer der Bildungszeiten) Verlängerung der individuellen Jahresarbeitszeit (Potentiale abhängig von Präferenzen beider Marktseiten) Arbeitsmarktbedingte Zuwanderung (Standort für Humankapital!) 30

Nürnberg, 29.01.2010 Drohender Fachkräftemangel (2) Strategie: Kräftige Impulse für Bildungsexpansion Förderung des Zugangs zu höherer Bildung (Mehr Chancen) Verbesserung der schulischen Bildung (Bessere Angebote) Höhere Bildungs- und Studierneigung (Stärkere Nachfrage) Mehr Durchlässigkeit im Ausbildungssystem (Flexibilität) Erhaltung und Ausbau der Beschäftigungsfähigkeit (Nachhaltigkeit) 31

Zusätzliches Erwerbspersonenpotenzial bei einer Rente mit 67 Nürnberg, 29.01.2010 Personen in Tsd 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 Annahme: Jährliche Nettozuwanderung 200.000 und steigende Potenzialerwerbsquoten der Frauen Erwerbsquoten Älterer...... stärkere Zunahme (Variante 2)... schwächere Zunahme (Variante 1) 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Quelle: Eigene Berechnungen Entnommen aus: IAB-Kurzbericht 16/2006 IAB 32

Entwicklung der Bevölkerung 1991 bis 2050 - in 1000 - Nürnberg, 29.01.2010 84000 82000 80000 78000 76000 74000 72000 70000 68000 66000 Annahmen: - Jahresdurchschnittlicher Wanderungssaldo bis 2050: 100.000 Ausländer p.a., Deutsche knapp 9.000 p.a. - Geburtenziffern: Total Fertility Rate (TFR) steigt bis 2017 von 1,365 auf 1,38 und bleibt danach konstant - Lebenserwartung: bis 2050 bei westdeutschen Männern +5,4 Jahre, bei westdeutschen Frauen +4,7 Jahre; ostdeutsche Werte gleichen sich bis 2022 an; bei Ausländern auf heutigem Niveau konstant 64000 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023 2027 2031 2035 2039 2043 2047 Quelle: Statistisches Bundesamt, IAB FBA2 33

Nürnberg, 29.01.2010 Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials und seiner Komponenten von 1991 bis 2010* in Deutschland 44.200 EPP in 1000 43.200 42.200 41.200 40.200 39.200 1991 1992 19931994 1995 1996 1997 19981999 2000 2001 2002 20032004 2005 2006 2007 20082009 2010 Prog Var II EPP-DE EPP-DE+VK EPP-DE+VK+WEuPS * Angaben für 2009 und 2010 prognostiziert Quelle: IAB 34

Altersstruktur des Erwerbspersonenpotenzials - bei Wanderungssaldo 100.000 p.a. und steigender Erwerbsbeteiligung - Nürnberg, 29.01.2010 100% 90% 80% 32,1 22,1 19,7 18,2 15-29 70% 60% 44,4 45,5 30-49 50% 40% 30% 44,8 52,5 50-64 20% 10% 0% 22,1 1,0 24,1 1,2 34,3 1,5 34,0 2,3 65-74 1990 Basisjahr 2005 2020 2050 Quelle: Fuchs, Dörfler 2005 aktualisiert 35

Nürnberg, 29.01.2010 Prognose der Bevölkerungsveränderung bis 2025 nach Kreisen und kreisfreien Städten Quelle: BBRS, Bevölkerungsprognose 36

Nürnberg, 29.01.2010 Entwicklung der bis unter 16-Jährigen nach siedlungsstrukturellen Kreistypen (Index, 2002=100) Quelle: BBRS, Bevölkerungsprognose 37

25.000.000 Qualifikationsstruktur der ausgeübten Tätigkeiten in Deutschland, 1996-2007 Nürnberg, 29.01.2010 20.000.000 Qualifizierte Tätigkeiten 15.000.000 davon mit Berufsausbildung davon mit Uniabschluss Un- oder angelernte Tätigkeiten 10.000.000 5.000.000 0 Quelle: IAB-Betriebspanel 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 38

Nürnberg, 29.01.2010 Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss 2007 nach Kreisen und kreisfreien Städten Quelle: BBRS 39