PROJEKT REGIONALFONDS SÜDERELBE
Vorstellung des Projektes und des Projektteams Beauftragung am 06. Oktober 2004 durch die Wachstumsinitiative Projektteam: 13 Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Wirtschaftsrecht der Universität Lüneburg 20 Interviews in einem Zeitraum von 2 Monaten
in der Region Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005 7 Absagen Beteiligungsgesellschaften (5) Persönliche 27 Anfragen 20 Interviews Interviews Banken (4) Behörden (2), Sonstige (3) Telefoninterviews Bestehende Fonds (6)
Agenda 1. Anforderungen an eine Management-Gesellschaft 2. Bedingungen einer Management-Gesellschaft 3. Investorensicht 4. Bereitschaft 5. Gesellschafterstruktur 6. Fondsgestaltung 7. Fazit
Anforderungen an eine Management-Gesellschaft
Vorgaben der Wachstumsinitiative unabhängiges Team Geschäfts- und Markterfahrung Glaubwürdigkeit klare Strategien Coaching-Erfahrung regionaler Bezug des Management-Teams
Unabhängiges Team Soll-Situation (Vorgaben) frei von entscheidungsbeeinflussenden Faktoren aber: Interessenskonflikt bei Verwaltung mehrerer Fonds Ist-Situation (Ergebnisse aus den Interviews) Wunschvorstellung
Geschäfts- und Markterfahrung Soll-Situation sehr gute Branchenkenntnisse langjährige Tätigkeit und Erfahrungen Ist-Situation überzeugender Track-Record Erfahrungen auf überregionaler Ebene
Glaubwürdigkeit Soll-Situation Erfahrungsberichte von geförderten Unternehmen Presse-Echo Ist-Situation langjährige Erfahrung mit Unternehmen der diversen Branchen Dokumentation bestehender Erfolge und des Tätigkeitsbereiches Carried-Interest-Management Stabilität des Managementteams (Key-Man-Clause)
Klare Strategien Soll-Situation zukunftsbezogener Geschäftsplan klar strukturierte Auswahlprozesse (Investmentbedingungen) Beachtung langfristiger Perspektiven Ist-Situation Sicherstellung eines hohen Deal-Flow
Coaching-Erfahrung Soll-Situation Erfahrung in der Betreuung der jeweiligen Branche und Finanzierungsphase Coaching-Konzept Ist-Situation Verbindung der Management- mit der Coaching-Funktion
Regionaler Bezug des Management-Teams Soll-Situation Kontakte in der Region Ist-Situation Vertrautheit mit den wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten länderübergreifende und überregionale Tätigkeit notwendig
Zusätzliche Anforderungen zu denen der Wachstumsinitiative Kooperationsbereitschaft unternehmerische Fähigkeiten Netzwerke
Kooperationsbereitschaft enge Zusammenarbeit mit der Wachstumsinitiative Süderelbe Beurteilung der Existenzgründeranträge durch externe unabhängige Gesellschaft (z. B. Fraunhofer Institut) enge Zusammenarbeit mit anderen Venture Capital Gesellschaften zwecks zweiter Finanzierungsrunde
Unternehmerische Fähigkeiten unternehmerische Kompetenzen Ergebnisorientierung strategisches Denken Blick nach vorn
Netzwerke bestehende Kontakte zu Investoren (zum Fund-Raising und zur Anschlussfinanzierung) Netzwerk aus unabhängigen Experten zur Bewertung der unternehmerischen Ideen Zusammenarbeit mit den Hochschulen als Know-how-Träger
Wesentliche Anforderungen Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Bedingungen einer Management- Gesellschaft
Bedingungen einer Managementgesellschaft Management-Fee abhängig von der Fondsgröße übliche Management-Fee 2-3 % fixe Vergütung in Kombination mit ergebnisorientierter Vergütung Dienstleistungsvertrag Koppelung an die Laufzeit des Fonds
Investorensicht Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Anforderungen der Investoren...... an die Rendite (Soll-Situation) öffentlich-rechtliche Struktur => Rendite eher nachrangig Public Private Partnership und rein private Struktur => Renditeerzielung als dominierendes Ziel (in der Kalkulation wird von 10 % Rendite ausgegangen)
Anforderungen der Investoren...... an die Rendite (Ist-Situation) Differenzierung zwischen öffentlichen und privaten Investoren: => Renditeerwartung öffentlicher Investoren: öffentlicher Förderauftrag, keine Renditeerwartung => Renditeerwartung privater Investoren: bis zu 20 %
Anforderungen der Investoren...... an die Portfoliounternehmen (Soll-Situation) I junge, innovative und technologieorientierte Unternehmen Rechtsform einer GmbH mit Sitz in der Region Süderelbe Einbindung des Know-how-Trägers in der Geschäftsführung Know-how-Träger ist Eigentümer von mehr als 50 % der Anteile EU-Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU-Kriterien) müssen erfüllt sein
Anforderungen der Investoren...... an die Portfoliounternehmen (Soll-Situation) II Handelsregistereintragung nicht länger als 6 Monate zurück Geschäftsbetrieb noch nicht aufgenommen Venture Capital noch nicht eingeworben Vorliegen eines Gesamtfinanzierungskonzeptes durchdachter und aussagefähiger Businessplan technisches Fachwissen und kaufmännische Kenntnisse
Anforderungen der Investoren... an die Portfoliounternehmen (Ist-Situation) I nachhaltige Geschäftsidee: Alleinstellungsmerkmale marktfähige Produkte in einem Wachstumsmarkt qualifiziertes Gründerteam
Anforderungen der Investoren... an die Portfoliounternehmen (Ist-Situation) II abgesicherte Ideen, z. B. durch Patente klar strukturierter Businessplan Kooperationsbereitschaft (mit Betreuern), Akzeptanz des Coaching gute Exit-Möglichkeiten
Bereitschaft Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Bereitschaft... zur Übernahme des Managements... in den Fonds zu investieren 1 2 1 1 4 10 grundsätzlich bereit zurzeit nicht bereit nicht bereit keine Angabe 9 grundsätzlich bereit nicht bereit keine Angabe
Agenda 1. Anforderungen an eine Management-Gesellschaft 2. Bedingungen einer Management-Gesellschaft 3. Investorensicht 4. Bereitschaft 5. Gesellschafterstruktur 6. Fondsgestaltung 7. Fazit
Gesellschafterstruktur Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Gesellschafterstruktur Bund Länder Landkreise Behörden Public Private Partnership Kreditinstitute Banken Sparkassen Unternehmen öffentliche Hand private Gesellschaft
Gesellschafterstruktur - rein öffentlich-rechtlich - Kennzeichen regionaler Fördercharakter Renditeaspekt nachrangig keine EU-Mittel
Gesellschafterstruktur - rein privat - Kennzeichen Risiko-/ Renditegesichtspunkte regionaler Fördercharakter untergeordnet Zugang zu EU-Mitteln
Gesellschafterstruktur - Public Private Partnership - gemeinsame Leistungserstellung unterschiedliche Ziele Wettbewerbsvorteil Kennzeichen PPP Gleichrangigkeit aufwendiges Vertragskonstrukt langfristiges Engagement
Gesellschafterstruktur - Interviewergebnisse - rein öffentlich-rechtlich pro regionaler Fördercharakter Magnetwirkung von Kompetenzzentren keine Interessenkonflikte Chancen für risikoreichere Unternehmen contra keine finanziellen Mittel zu hohes Risiko zu viele Beschränkungen Subventionsabzocke
Gesellschafterstruktur - Interviewergebnisse - rein privat pro einfachere Entscheidungsfindung höhere Rendite bessere Durchführbarkeit starke Identifikation mit dem contra Zurückhaltung privater Investoren keine Berücksichtigung öffentlicher Belange Unternehmen
Gesellschafterstruktur - Interviewergebnisse - PPP pro Generierung von EU-Mitteln Wettbewerbsvorteile Know-how-Transfer durch private Investoren PR durch öffentliche Investoren Vereinbarung von Rentabilität und regionalem Fördercharakter contra Interessenkonflikte Streit um Machtpositionen starres Handeln der öffentlichen Beteiligten Gefahr der Wettbewerbsverfälschung Akquisition von Investoren
Gesellschafterstruktur - Geldbeschaffung - Industrie- und Handelskammern (IHK) Rotary Club Business Angels Netzwerk Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Technologie-Beteiligungs-Gesellschaft mbh (tbg)
Gesellschafterstruktur - Praxis - private PPP public Beteiligungsgesellschaften + + + + + + Kreditinstitute + + + + + 26% 21% 53% Behörden und Sonstige vergleichbare Fonds + + + + + + + + + + + + PPP "private" "public"
Fondsgestaltung Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Spezifische Ausgestaltung des Fonds 6-12 Monate 150.000 EUR Losgröße Laufzeit/ Exit Struktur ein Fonds Fonds 20 Mio. EUR Volumen Anzahl PUs Branchen innovative ca. 125 Gestaltungsfaktoren Ausgangslage
Fondsgestaltung - Anlagestruktur - PU 1: Branche X PU 2: Branche X PU 3: Branche Y PU 4: Branche Y PU 5: Branche Z PU n: Branche n 5 Mio. EUR 5 Mio. EUR 5 Mio. EUR 5 Mio. EUR ein großer Seedfonds Einteilung nach Branchen
Fondsgestaltung - Anlagestruktur - da Fondsvolumen > 20 Mio. EUR wäre Aufspaltung in Frage zu stellen Vorteile Nachteile Aufteilung wäre unter Diversifikationsaspekten sinnvoll Spezialisierung möglich optimale Betreuung der Unternehmen durch besseres Knowhow der Portfoliomanager Qualität der Portfoliounternehmen leidet, da nur begrenzte Summen für einzelne Branchen verfügbar zu geringe Summen für Branchenaufteilung Unterteilung wäre aufwendiger und kostenintensiver Personalkosten i.d.r. höher bei angestrebtem Volumen ein großer Seedfonds vorteilhafter
Fondsgestaltung - Volumen - EUR Mio. 25 20 15 10 5??? Portfoliounternehmen 1. zunächst muss die Anzahl und die Förderungsintensität der Portfoliounternehmen bestimmt werden 2. die sich ergebende Summe sollte das Minimalvolumen des Fonds sein 3. zusätzlich sollten Mittel für zukünftige Investitionen bereitgestellt werden
Fondsgestaltung - Volumen - Volumen sollte abhängig von Gesellschafterstruktur sein Seedfonds der Wachstumsinitiative nicht vergleichbar mit anderen bestehenden gleichartigen Fonds im Bundesgebiet (z.b. BayernKapital, Risikokapital-Fonds Allgäu) evtl. ist vorgesehene Summe zu gering eher strukturschwache Region, deshalb begrenztes Förderungspotenzial ( keine Förderung um jeden Preis ) Analyse der Region für ungefähre Ermittlung des Fondsvolumens notwendig Chancen der Region wahrnehmen und Volumen anpassen
Fondsgestaltung - Laufzeit der Finanzierungen und Exit - GuV Seed Start-up Expansion Later-Stage Laufzeiten von mind. 2-3 Jahren flexible Gestaltung Exit Exit (fast) unmöglich Anschlussfinanzierung muss gewährleistet sein evtl. Gründung eines eigenen Anschlussfonds Equity-Kicker Effekt Fonds werden mit Wandlungsoption ausgestattet Verlustzone Gewinnzone t Quelle: in Anlehnung an FINANZ BETRIEB 6/2003 S. 404
Fondsgestaltung - Laufzeit der Finanzierungen und Exit - 6-12 Monate ca. 1-10 Jahre Finanzierung Seedphase Anschlussfinanzierung empfohlene Ausgestaltung der einzelnen Phasen Genussrechtskapital mit flexibler Höhe branchenabhängige Limite (weniger Dienstleister als produzierende PUs) anfängliche stille Beteiligung mit Wandlungsrecht auf offene Beteiligung Wandlungsoption oder automatische Prolongation (10 Jahre) Finanzierung absolut nötig, um PU nicht verhungern zu lassen Fonds sollte investiert bleiben ( Gewinne laufen lassen ) entweder Finanzierung über Seedphase hinaus oder Alternativen schaffen
Fondsgestaltung - Losgröße & Anzahl PUs - Interviewergebnisse: Limit: ca. 150 TEUR Optionale Fördermittel Industrie IT Dienstleistung generell möglich mit 150 TEUR, aber teilweise nicht ausreichend (300.000 1 Mio. Euro) es sollte nach Branchen differenziert werden Eingehen auf Markt in der Region nötig (was braucht/bietet der Markt?) Dienstleister weniger kapitalintensiv als produzierende Unternehmen Inanspruchnahme möglicher Finanzierungshilfen (tbg, EU-Mittel, diverse Stiftungen, KfW)
Fondsgestaltung - Losgröße & Anzahl PUs - andere Fonds investieren teilweise bis zu einer Million (mit Anschlussfinanzierung) 150 TEUR als Startfinanzierung grundsätzlich ausreichend, aber Anschlussfinanzierung muss durch Fonds oder andere Finanzierungsform gesichert sein Beispiel eines ähnlichen Fondskonzeptes: 1. Finanzierungsrunde (Seed): 150 TEUR (+ Option Fördermittel) 2. Finanzierungsrunde: über hauseigenen Fonds i.h.v. 850 TEUR Losgröße sollte flexibel angepasst werden, Anzahl der PUs marktabhängig
Fondsgestaltung - Zwischenergebnis - Anlagestruktur: keine Aufteilung nach Branchen sinnvoll, es sollte ein großer Seedfonds aufgelegt werden Fondsvolumen: Volumen muss an die Bedürfnisse des Marktes und an die zu finanzierenden Unternehmen angepasst werden Losgröße und Anzahl: sollte flexibel angepasst werden, branchenabhängig auch mit geringeren Summen möglich Laufzeit/ Exit: geplanter Exit nach erstem Jahr unmöglich, entweder Anschlussfinanzierung oder von Beginn an längerfristiger Zeithorizont
Fazit Projektteam Regionalfonds Süderelbe 30.05.2005
Fazit Fondsmanagement externes Management regionaler Bezug Management-Fee: Kombination aus fixer und variabler Vergütung (Carried-Interest-Management) hauptamtlicher Fondsmanager als Hauptansprechpartner, nebenamtliche Unterstützung je nach Bedarf unbefristeter Dienstleistungsvertrag mit beiderseitigem Ausstiegsrecht
Fazit Gesellschafterstruktur/Gestaltung des Fonds Public Private Partnership mind. 2/3 privat Anlagestruktur: ein großer Seed-Fonds ohne Aufteilung in Branchen Fondsvolumen: Minimum 20 Mio. EUR, je nach Anzahl und Art der PUs Losgröße: Spanne zwischen 30 TEUR und 300 TEUR zzgl. EU-Mittel Laufzeit/Exit: mind. 3-5 Jahre, Anschlussfonds der Wachstumsinitiative Die Gestaltung des Fonds sollte speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen PUs zugeschnitten sein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!