Handelsbuch 2.0 Das Baseler Konsultationspapier Fundamental review of the trading book



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ZUSATZBEITRAG UND SOZIALER AUSGLEICH IN

Transkript:

Handelsbuch 2.0 Das Baseler Konsultatonspaper Fundamental revew of the tradng book Whte Paper Nr. 54 Stand: 10. September 2012 Mchael Cluse, Dmtr Gromnsk und Gero Mayr-Gollwtzer

Enletung Grundlegende Neubetrachtung des Handelsbuchs und der Marktpresrskomodelle Hntergrund Am 3. Ma 2012 veröffentlchte der Baseler Ausschuss für Bankenaufscht en Konsultatonspaper, n dem er Ideen für ene tefgrefende Neugestaltung der Defnton des Handelsbuchs und der Methoden zur Bestmmung der Kaptalanforderungen für Marktpresrsken vorstellt und de nteresserte Öffentlchket um Stellungnahme bttet. 1 Damt sollen de Anpassungen hnschtlch der Unterlegung von Handelsbuchpostonen, de berets m Zuge von Basel 2.5 2 als drekte Antwort auf de Fnanzkrse vorgenommen wurden, fortgesetzt und n enen enhetlchen Rahmen gegossen werden. Der Fokus soll dabe vor allem auf den noch bestehenden Schwächen des aktuellen Regelwerks legen. So werden u. a. ene Überarbetung der Abgrenzung des Handelsvom Anlagebuch, ene stärkere Berückschtgung des Enflusses der Marktllqudtät und ene Kalbrerung der aufschtsrechtlchen Parameter an Stressszenaren vorgeschlagen. Ferner werden zwe n hrem Komplextätsgrad unterschedlche Entwürfe für enen neuen Standardansatz dskutert sowe etwage Änderungsmöglchketen der Interne-Modelle-Methode benannt. Enen Paradgmenwechsel stellt de Anregung dar, bezüglch der Rskometrk vom etablerten Value-at-Rsk(VaR)-Ansatz zum Expected- Shortfall(ES)-Ansatz überzugehen. De Konsultatonsfrst zur überarbeteten Behandlung des Handelsbuchs endete am 7. September 2012. En detallerter Zetplan für de nächsten Schrtte wurde von der Aufscht noch ncht genannt. Es st aber davon auszugehen, dass vor der Verabschedung der neuen Anforderungen zunächst quanttatve Auswrkungsstuden durchgeführt werden. Da zuvor das Feedback auf de Konsultaton ausgewertet werden dürfte, wrd dese Auswrkungsstude wahrschenlch ncht vor 2013 starten. Dementsprechend st en Inkrafttreten der neuen Regelungen kurzfrstg ncht zu erwarten. Schwächen des aktuellen Rahmenwerks Durch de Fnanzkrse, de hren Ausgang n den Fnanzmarktturbulenzen der Jahre 2007 und 2008 genommen hat, snd ene ganze Rehe von Schwächen des Baseler Rahmenwerks zu Tage getreten. Der Baseler Ausschuss hat berets 2009 auf de Krse reagert und en erstes Maßnahmenpaket, das unter der Bezechnung Basel 2.5 bekannt wurde, erarbetet. De 2010 veröffentlchten Basel-III-Regeln benhalten ebenfalls enge Neuerungen m Hnblck auf de Unterlegung von Postonen, de zumest dem Handelsbuch zuzuordnen snd. 2 Whte Paper No. 54 1 Vgl. BCBS (2012): Fundamental revew of the tradng book. 2 Vgl. BCBS (07/2009): Revsons to the Basel II market rsk framework, BCBS (06/2010) Adjustments to the Basel II market rsk framework announced by the Basel Commttee, und BCBS (02/2011) Revsons to the Basel II market rsk framework, updated as of 31 December 2010.

Nach Anscht des Baseler Ausschusses snd de aktuellen Regelungen zur Unterlegung von Handelsbuchpostonen und Marktpresrsken jedoch noch mmer mt ener Rehe von Problemen behaftet. Dazu zählt der Baseler Ausschuss de Tatsache, dass de momentane Abgrenzung des Handels- vom Anlagebuch n Telen subjektv st und damt vor dem Hntergrund unterschedlch hoher Kaptalanforderungen gewsse Arbtragemöglchketen betet. Ferner gewährt das aktuelle Rahmenwerk kene glaubwürdge Möglchket, de aufschtlche Genehmgung zur Verwendung nterner Modelle m Fall ener sch n Stresszeten abzechnenden schlechten Performance deser Modelle zurückzuzehen. Das Austrocknen des Marktes für Supersenor-Tranchen von Hypothekenverbrefungen m Rahmen der Subprme-Krse hat außerdem gezegt, dass das Rsko der Marktllqudtät ncht hnrechend berückschtgt worden st. Im Hnblck auf de Rskomessung hat sch der Standardansatz als zu weng rskosenstv erwesen, während Dversfkatonseffekte und Hedgebezehungen n enem zu optmstschen Umfang berückschtgt wurden bzw. Bassrsken ncht hnrechend Rechnung getragen worden st gerade n Stressperoden stellten sch vele Hedges als weng effektv heraus, da sch z. B. Korrelatonen n solchen Stuatonen als sehr nstabl erwesen haben. Hnzu kommt, dass de Orenterung der Kaptalanforderungen an Modellen, n de nur Daten aus relatv kurzen hstorschen Zeträumen engehen, zu enem hohen Maß an Prozyklztät geführt hat. Schleßlch haben de Anpassungen m Rahmen von Basel 2.5 nsgesamt zu enem Flckenteppch von sch zum Tel überschnedenden Regelungen und Kaptalanforderungen geführt we zum Bespel der addtven Betrachtung von Stress-VaR und VaR oder der separaten Behandlung von Verbrefungen durch das Comprehensve Rsk Measure (CRM), de nun zu enem enhetlchen Ansatz zurückgeführt werden sollen. Überarbetung der Handelsbuch-Defnton Der Baseler Ausschuss hat zwe alternatve Defntonen zur Abgrenzung des Handelsbuchs vorgeschlagen, von denen de ene ener Verschärfung der momentanen Krteren glechkommt, während de andere sch an der blanzellen Zuordnung der Instrumente zur Far Value -Kategore orentert. Dese Abgrenzung st vor allem deshalb relevant, wel Kaptalanforderungen für Marktpresrsken nur für Instrumente des Handelsbuchs bestehen. 3 Ene Abgrenzung orentert sch an Far Value - Blanzkategore Unabhängg von den vorgeschlagenen alternatven Ansätzen zur Abgrenzung des Handelsbuchs sollen Offenlegungsverpflchtungen hnschtlch der Zusammensetzung des Handelsbuchs entwckelt und de Umwdmung von Instrumenten zwschen Handels- und Anlagebuch erschwert werden. 3 Für de Postonen des Anlagebuchs snd nur de Fremdwährungsrsken mt Egenkaptal zu unterlegen. De Znsänderungsrsken des Anlagebuchs werden ledglch unter Säule 2 (ICAAP) n de Betrachtung enbezogen. Handelsbuch 2.0 3

Handelsbaserte Abgrenzung Der handelsbaserte Ansatz ( tradng evdence-based ) zur Defnton des Handelsbuchs stellt m Wesentlchen ene Verschärfung des bshergen Ansatzes dar. Wesentlches Abgrenzungskrterum blebt weterhn de Handelsabscht, allerdngs sollen dem Nachwes objektvere Krteren zugrunde gelegt werden. Insbesondere wrd das Vorlegen genau dokumenterter Rchtlnen für de Enbezehung von Instrumenten n das Handelsbuch und das Vorhandensen nterner Kontrollen zur Enhaltung deser Rchtlnen und zur Überprüfung der angemessenen Zuordnung der Instrumente verlangt. Hnzu kommen das Erforderns enes aktven Managements nklusve Hedgestrategen und der Nachwes der tatsächlchen Durchführbarket enes Handels. Ene Umwdmung soll zukünftg nur noch unter außergewöhnlchen Umständen we ener Bankrestrukturerung möglch sen. Bewertungsbaserte Abgrenzung Der bewertungsbaserte Ansatz ( valuaton-based ) zur Defnton des Handelsbuchs hngegen stellt auf de blanzelle Bewertungskategore des Far Value ab. Beabschtgt st, anstatt das Krterum der Handelsabscht anzuwenden, alle zu Far Value blanzerten Postonen ns Handelsbuch aufzunehmen und so ene enge Verbndung zwschen den Kaptalanforderungen für de Postonen und den Rsken für de Kaptalbass m aufschtlchen Rahmenwerk herzustellen. Dabe stellt der Baseler Ausschuss zur Dskusson, dese Defnton nsofern abzuschwächen, als se nur Fnanznstrumente betreffen soll, und darunter nur solche, deren Wertänderung enen Enfluss auf das Egenkaptal nach Basel III haben kann. Insofern würden alle Instrumente der IFRS-Kategoren held for tradng und avalable for sale sowe far value opton dem Handelsbuch zugeordnet. Ene wetere möglche Erlechterung besteht darn, dass Instrumente, de zum Hedgen von Postonen des Anlagebuchs verwendet werden, ebenfalls dem Anlagebuch zugeordnet werden können. Das Konsultatonspaper erörtert de Defnton des Handelsbuchs unter den natonalen Blanzerungsvorschrften dabe ncht näher. Interpretert man das Konsultatonspaper jedoch so, dass es dem Grundsatz der konsstenten Zuordnung von Kaptalanforderungen zu Kaptalressourcen folgt, so wrd spezell für HGB-Blanzerer de Zuordnung des Handels- und Lqudtätsbestands zum Handelsbuch denkbar, auch wenn ncht unbedngt ene Bewertung zum bezulegenden Zetwert erfolgt. Insbesondere de Zuordnung des Lqudtätsbestands zum Handelsbuch würde für enge Insttute zur Überschretung der Bagatellgrenze nach 2 Abs. 11 KWG und damt verbunden zu ener Klassfkaton als Handelsbuchnsttut führen. 4 4 Whte Paper No. 54 4 Dese Grenze glt zumndest nach der heutgen Defnton nach 1a. V. m. 2 KWG. Zu beachten st, dass 1a KWG vorausschtlch zum 01.01.2013 durch Art. 97-101 CRR abgelöst werden soll.

Verglech der beden Ansätze Der Tradng evdence-based -Ansatz brngt grundsätzlch wenger Änderungen mt sch und führt durch restrktvere Bedngungen zu ener strkteren Abgrenzung des Handelsbuchs. De Kontrolle über de Desgnaton der Fnanznstrumente zum Handelsbuch wrd den Banken ncht gänzlch entzogen, und ncht alle Effekte auf de GuV werden dem Marktpresrskoregme unterworfen. Deser Ansatz stellt ene natürlchere Abgrenzung des Handels dar und steht n größerem Enklang mt dem nternen Rskomanagement sowe den Blanzkategoren HfT bzw. Handelsbestand. Je nach gewähltem Ansatz kann sch der Umfang des Handelsbuchs verklenern oder vergrößern Der auf de Blanzperspektve abstellende Valuaton-based -Ansatz benhaltet demgegenüber wetrechende Änderungen und führt zu ener erheblchen Vergrößerung des Handelsbuchs. Durch de Orenterung an Blanzkategoren entzeht sch de Desgnaton zwar wetgehend dem Enfluss der Bank wodurch Arbtragemöglchketen verrngert werden, allerdngs entsteht so ene Abhänggket von nternatonalen und lokalen Blanzerungsstandards, was zu ener gerngeren Verglechbarket der Ergebnsse auf nternatonaler Ebene führt. Ferner wrd deser Ansatz zu enem höheren Antel llquder Produkte m Handelsbuch führen, de bsher der AfS-Kategore bzw. dem Lqudtätsbestand zugeordnet waren. Be Anwendung deser Methode st nsgesamt mt enem deutlchen Umstellungsaufwand zu rechnen. De Berückschtgung von Marktllqudtät Um das Rsko von Marktllqudtät besser n de Kaptalanforderungen zu ntegreren, führt das Konsultatonspaper das Konzept der Lqudtätshorzonte en. Während der Modellerung der Marktpresrsken bsher grundsätzlch en Zethorzont von zehn Tagen zugrunde gelegt wurde, soll nun jedem Rskofaktor en Lqudtätshorzont von zehn Tagen, enem Monat, dre Monaten, sechs Monaten oder enem Jahr zugeordnet werden. De genauen Zuordnungskrteren stehen noch zur Dskusson. Der festgesetzte Lqudtätshorzont dent als Grundlage be der Berechnung der zugrunde legenden Rskometrk. Zusätzlch st de Enführung von aufschtlch vorgegebenen Kaptal-Add-ons zur Berückschtgung von Sprüngen der Lqudtätsprämen für solche Rskofaktoren beabschtgt, deren Hstore kene zuverlässgen Aussagen zur möglchen Volatltät der Lqudtätsprämen n der Zukunft erlaubt und de somt allen durch de Erweterung des Lqudtätshorzonts nur ungenügend abgebldet würden. Endogene Lqudtätsrsken, z. B. verursacht durch außergewöhnlch große Postonen, de ncht ohne bedeutenden Enfluss auf den Marktpres lqudert werden können, sollen ebenfalls n Form von konservatven Bewertungsanpassungen oder der Erhöhung des entsprechenden Lqudtätshorzonts Beachtung fnden. De Berückschtgung von Marktllqudtät wrd ceters parbus zu höheren Kaptalanforderungen führen. Folgt man dem heutgen Marktstandard zur Skalerung der Rsken mt der Wurzel-Zet-Regel, so snd de Kaptalanforderungen für en Instrument m Bucket 5 (1-Jahres-Horzont) fünfmal höher als m Bucket 1 (10-Tages-Horzont). Handelsbuch 2.0 5

Anpassungen der Rskometrk Besonders um Rsken extrem seltener Eregnsse (tal rsks) besser zu erfassen, schlägt der Baseler Ausschuss den Übergang von der VaR-Metrk (zum 99%-Konfdenznveau) zur Expected-Shortfall (ES)-Metrk (möglcherwese zu enem nedrgeren Konfdenznveau) vor. Be glechem Konfdenznveau erlaubt der VaR ene Aussage über de Verlusthöhe, de mt der vorgegebenen Wahrschenlchket ncht überschrtten wrd, während der Expected Shortfall den mttleren Verlust darstellt, der bem Überschreten des VaR entsteht. Der Expected Shortfall st somt stets höher als der entsprechende VaR. Deser Methodenwechsel ermöglcht es n Zukunft, extrem seltene Eregnsse, de aber zu hohen Verlusten führen können, besser zu berückschtgen: Für enen CDS auf enen Referenzschuldner ausgezechneter Qualtät (z. B. de Bundesrepublk Deutschland), n dem en Kredtnsttut als Scherungsgeber fungert, wrd aufgrund der gerngen Ausfallwahrschenlchket der VaR zum 99%-Nveau null betragen. Der Expected Shortfall berückschtgt hngegen auch alle über das 99%-Quantl hnausgehenden Verluste, de n enem solchen Fall erheblch sen könnten. Dese Umstellung betrfft sowohl de Interne-Modelle-Methode als auch de Kalbrerung der Rskogewchte für de vorgeschlagenen Varanten des Standardansatzes. Des Weteren soll der Kalbrerung der aufschtlchen Parameter ene besondere Stressperode zugrunde legen. Damt sollen nsgesamt konservatvere Rskokennzahlen errecht und das Problem der Prozyklztät der Kaptalanforderungen gemndert werden. De gegenwärtg vorgeschrebene Addton von VaR und Stress-VaR würde somt entfallen, was ceters parbus zu nedrgeren Kaptalanforderungen führen würde. Der Übergang zur ES-Metrk wrd vor allem für de nternen Modelle Anpassungen erfordern. Während dese für enen Monte-Carlo-Ansatz am gerngsten ausfallen mögen, st de Umsetzung des ES n der Hstorschen Smulaton dem heutgen Marktstandard ncht trval. Betrachtet man de Standardenstellungen enes Hstorschen Smulatons-Modells mt 250 Tagen Hstore und enem 99%-Konfdenznveau, so verbleben zur Schätzung des ES ledglch zwe relevante Datenpunkte (1% der 250 Datensätze). Der Standardansatz muss mmer mtgerechnet werden Verhältns zwschen Standardansatz und Interne-Modelle- Methode Nach Auffassung des Baseler Ausschusses bestehen zu große Unterschede zwschen dem aktuellen Standardansatz und der Interne-Modelle-Methode. Her seht der Baseler Ausschuss ene der Hauptschwächen des aktuellen Rahmenwerks und beabschtgt deshalb, de Zusammenhänge deser beden Ansätze zu verstärken. Des soll zum enen dadurch errecht werden, dass zukünftg beden Ansätzen ene an ener Stressperode ausgerchtete Kalbrerung zugrunde legen soll. Zum anderen schlägt das Komtee vor, dass alle Insttute unabhängg vom gewählten Ansatz verpflchtend auch Kaptalanforderungen nach dem neuen Standardansatz berechnen müssen. Zwe Aspekte snd be desem Vorschlag zu unterscheden: 6 Whte Paper No. 54

Dskutert wrd zum enen, de Ergebnsse des Standardansatzes als Benchmark für de Interne-Modelle-Methodk enzusetzen und als Auffanglösung be Entzug der Genehmgung für das nterne Modell zu verwenden. Letzteres st umso mehr relevant, als de Erlaubns für de Verwendung enes nternen Modells n Zukunft auf Ebene der Tradng Desks erfolgen und nsgesamt schärferen Anforderungen unterlegen soll. Zum anderen steht zur Dskusson, de Ergebnsse des Standardansatzes auch n de Kaptalanforderung be Verwendung der Interne-Modelle- Methodk enfleßen zu lassen. Möglche Formen deser Berückschtgung umfassen dabe de Verwendung enes gewssen Prozentsatzes der Kaptalanforderung nach Standardansatz als Untergrenze für de Anforderung nach Interne-Modelle Methode. Ene andere Möglchket besteht darn, enen Antel der Standardansatz-Forderung derjengen nach Interne-Modelle-Methode hnzuzuschlagen. Dese Vorschläge sollen zum enen de aus der Verwendung nterner Modelle resulterenden Modellrsken mndern, zum anderen en sog. level playng feld schaffen auch über verschedene Jursdktonen hnweg. Problematsch st herbe ncht nur der erhöhte prozessuale Aufwand, sondern vor allem der deutlch vermnderte Anrez zur Verwendung ausgefelter Rskomessmethoden. Der Genehmgungsprozess für de Verwendung der Interne-Modelle- Methode soll künftg auf der Ebene der Tradng Desks stattfnden und n dre Schrtte untertelt werden: Abbldung 1: Genehmgungsprozess für nterne Modelle 5 5 Vgl. S. 29 des Konsultatonspapers. Handelsbuch 2.0 7

Während n enem ersten Schrtt ene Gesamtprüfung der nternen Modelle der Bank und hrer Organsatonsstruktur n Analoge zu den aktuellen Vorgaben erfolgt, wrd n enem zweten Schrtt für enzelne Tradng Desks geprüft, ob se den Anforderungen an de Verwendung enes nternen Modells genügen. Herbe muss de tatsächlche GuV des Desks hnrechend genau durch de GuV laut Rskomodell erklärt werden können, und de Performance des Modells muss durch en Backtestng überprüft werden. Genehmgung nterner Modelle auf Tradng Desk- Ebene In enem drtten Schrtt schleßlch werden de für das Tradng Desk relevanten Rskofaktoren daraufhn überprüft, ob se zur Modellerung geegnet snd. Maßgeblch herfür st vor allem de vorlegende Datenqualtät. De modellerbaren Faktoren werden auf Grundlage der Expected-Shortfall-Metrk mt Kaptal unterlegt, während für de anderen Rskofaktoren en (stressbasertes) Add-on zum Tragen kommt. Das Komtee stellt ferner zur Dskusson, nwefern Mgratons- und Ausfallrsken m Rahmen der Interne-Modelle-Methode we de anderen Rskofaktoren oder separat mttels ener egenen Kaptalanforderung behandelt werden sollen, de zu derjengen für de anderen Rskofaktoren addert werden muss. Überarbetung des Standard-Ansatzes Um der Anforderung ener größeren Rskosenstvtät gerecht zu werden, aber auch um Hedges, de aktuell nur m Fall wetgehender Entsprechung mt dem Bassnstrument (z. B. hnschtlch Laufzet oder Verznsung) berückschtgt werden können, adäquat abzublden, hat der Baseler Ausschuss zwe alternatve Varanten für den Standardansatz vorgeschlagen: den partal rsk-factor -Ansatz sowe den deutlch komplexeren fuller rsk-factor -Ansatz. Ene deser Methoden, de bede von der Ebene der Rskofaktoren ausgehen, soll den aktuellen Standardansatz ablösen. 6 Der partal rsk-factor -Ansatz De Bestmmung der Kaptalanforderungen m partal rsk-factor -Ansatz erfolgt n dre Schrtten: Cashflows von Znsprodukten müssen ausgerollt werden In enem ersten Schrtt werden de Fnanznstrumente gemäß hrem Rskoprofl etwa 100 verschedenen Töpfen zugewesen, je 20 für de Rskoklassen Znsen, Akten, Kredte (nkl. Verbrefungen), Fremdwährungen und Rohwaren. Enge Rskofaktoren, allen voran Znsen und Fremdwährungen, werden dabe als Querschnttsrskofaktoren angesehen. Instrumente können her mehreren deser Querschnttsfaktoren zugeordnet werden. Für Znsprodukte ohne Optonaltätsmerkmale muss en Ausrollen der Cashflows erfolgen. Dese werden enzelnen Rskofaktoren auf der Znsstrukturkurve zugeordnet. Dervate werden hngegen n Bassnstrumente zerlegt und den entsprechenden Töpfen zugewesen. Für Optonen wrd weterhn en Delta-Äquvalent bestmmt, das dem Topf des Underlyngs zugeordnet wrd. 8 Whte Paper No. 54 6 An deser Stelle st anzumerken, dass das Baseler Komtee sch vorrangg mt den großen, nternatonal aktven Kredtnsttuten beschäftgt. Insofern blebt abzuwarten, ob m Zuge der europäschen Implementerung ggf. en weterer, wenger komplexer Ansatz für klene und mttlere Insttute vorgesehen wrd.

Im zweten Schrtt wrd auf Grundlage aufschtlch vorgegebener Rskogewchte, de dabe de Lqudtätshorzonte (s. o.) des entsprechenden Topfes berückschtgen, sowe m Gegensatz zum heutgen Vorgehen Korrelatonen zwschen den Instrumenten für jeden Topf ene Kaptalanforderung nach folgender Formel berechnet: K b Dabe st: l 1 RW 2 MV 2 l 1 j RW MV RW j j MV j der aktuelle Marktwert (bzw. Mark-to-Model-Wert) des -ten Instruments (z.b. für Swaps nach Leg berechnet), das aufschtlch bestmmte Rskogewcht für Instrument und de Korrelaton zwschen Wertänderungen der Instrumente und j. Schleßlch werden n enem drtten Schrtt de enzelnen Kaptalanforderungen je Topf zu ener Gesamtanforderung we folgt aggregert: K mt B b1 K 2 b B b1 cb bc S b S c S b b RW MV und enem aufschtlch bestmmten Korrelatonsparameter zwschen den Töpfen und. Der fuller rsk-factor -Ansatz Der fuller rsk-factor -Ansatz benhaltet ebenfalls ene Rehe vorgegebener Rskofaktoren, de m Gegensatz zum partal rsk-factor -Ansatz jedoch alle grundsätzlch als Querschnttsfaktoren angesehen werden können. De Rskofaktoren unterlegen dabe ener Herarche, wobe weter oben angesedelte Rskofaktoren ener breteren Klasse von Instrumenten zugrunde legen, während unten n der Herarche angesedelte Faktoren nur auf en enzelnes Instrument zutreffen können. Damler-Akten würden bespelswese unter de Rskofaktoren globaler Aktenndex, Aktenndex Automoblndustre und Pres Damler-Akte fallen. Deses Vorgehen führt für nchttrvale Portfolos zu ener Velzahl von Faktoren. De Anzahl unterschedlcher aufschtlch vorgegebener Schocks für de Faktoren möchte der Baseler Ausschuss jedoch auf en snnvolles Mndestmaß begrenzen. Ensatz von nternen Prcng- Modellen zur Bestmmung der Rskopostonen De Bruttorskoposton enes Instrumentes gegenüber den enzelnen Faktoren soll über Prcng-Modelle ermttelt werden (mt Ausnahme enfacher lnearer Instrumente). Während de Rskoposton für lneare Instrumente, Aktenund Fremdwährungsnstrumente durch den Marktwert gegeben st, wrd dese für Kredt- und Znsnstrumente durch de relatve Wertänderung des Instruments be ener klenen Änderung des entsprechenden Rskofaktors bestmmt, also durch deren Senstvtät. Handelsbuch 2.0 9

Optonen und wetere nchtlneare Instrumente, deren Rskosenstvtät durch enen klenen lnearen Schock nur unzurechend approxmert werden kann, sollen zur Bestmmung der Bruttorskoposton wederum n ene Rehe von Untertöpfen (z. B. sechs) ensortert werden, denen jewels en unterschedlch starker determnstscher Schock des Rskofaktors zugrunde legt. Für jeden deser Schocks je Rskofaktor wrd das Instrument mttels der banknternen Prcng-Modelle neu bewertet, um de Rskosenstvtäten zu erhalten. Für ene Aktenopton wäre somt mndestens de Berechnung von 12 Senstvtäten erforderlch (jewels sechs für de Senstvtät zum Aktenpres und zur mplzten Volatltät). De Senstvtätsberechnungen für Znsoptonen (z. B. für Caps und Swaptons) dürften n desem Ansatz noch aufwändger werden, wenn de Rskofaktoren für Znsprodukte durch de enzelnen Stützstellen der Znskurve vorgegeben werden. Im letzten Schrtt werden Bruttorskopostonen zur Nettorskoposton je Rskofaktor aufsummert und unter der Annahme der Unabhänggket der Rskofaktoren (dese st per Konstrukton des Ansatzes gegeben) n derselben Rskoklasse zu ener Gesamtkaptalanforderung aggregert. Am 21. Jun 2012 hat de BaFn en Konsultatonspaper veröffentlcht, das den fuller rsk-factor -Ansatz weter konkretsert und llustrert nsbesondere für nchtlneare Instrumente und Optonen. Abb. 2 stellt schematsch den Betrag ener Rskofaktorklasse zur Kaptalanforderung dar. De enzelnen Instrumente des Portfolos werden den Rskofaktoren n deser Klasse zugeordnet und de (aus Prcng-Modellen erhaltenen) Bruttorskopostonen mttels der aufschtlch vorgegebenen Standardabwechung des Rskofaktors aggregert. Nchtlneare Instrumente werden auf Grundlage von sechs verschedenen Schocks der Prcng- Parameter bewertet und de erhaltenen Werte anhand von aufschtlch ermttelten Parametern der Vertelung des Rskofaktors aggregert. 7 Abbldung 2: Kaptalanforderung für ene Rskofaktorklasse 8 7 Vgl. BaFn (2012): Fuller rsk factor approach. A proposal for ts further specfcaton. 10 Whte Paper No. 54 8 Entnommen aus: BaFn (2012), Fuller rsk factor approach. A proposal for ts further specfcaton, S. 4.

Verglech der beden Ansätze Durch de hohe Anzahl an Querschnttsfaktoren erlaubt der fuller rsk-factor - Ansatz de Berückschtgung von Hedge-Effekten zwschen ener breteren Klasse von Instrumenten. Glechzetg st deser Ansatz dadurch rskosenstver. De höhere Komplextät bedngt aber auch größere Anforderungen an de Prcng-Modelle der Insttute, um de Rskopostonen (tels n Abhänggket von vorgegebenen Schocks der Rskofaktoren) zu bestmmen. Der partal rsk-factor -Ansatz stellt m Verglech gerngere Anforderungen an de Prcng-Systeme des Insttuts, st aber auch wenger rskosenstv und vermag Hedges nur n gerngerem Umfang zu berückschtgen. Durch de Insttute st ledglch de Zuordnung der Marktprese der Instrumente zu den enzelnen Töpfen vorzunehmen, anschleßend snd dese zusammen mt vorgegebenen Rskogewchten und Korrelatonen n de Formel enzusetzen. Überarbetung der Interne-Modelle-Methode Ene der herausragenden Änderungen an der Interne-Modelle-Methode st de berets beschrebene Tatsache, dass de Genehmgung herfür auf Ebene der enzelnen Tradng Desks erfolgen soll. Ferner schlägt der Baseler Ausschuss neben dem erwähnten Übergang zur ES-Metrk enge wetere methodsche Änderungen vor. Hervorzuheben st nsbesondere, dass das Rskomodell an ene Stressperode kalbrert werden muss. De Festlegung ener Stressperode nnerhalb der verfügbaren Datenhstore st komplex. Zudem st dese Stressperode von der Portfolozusammensetzung abhängg und kann sch somt ändern. Daher werden zwe Methoden dskutert: ene drekte Methode, be der zur Bestmmung der Stressperode alle Rskofaktoren hnzugezogen werden, sowe ene ndrekte Methode, de nur de für das Portfolo der Bank maßgeblchen Faktoren für de Bestmmung der Stressperode berückschtgt. Um den aktuellen Expected Shortfall zu erhalten, wrd der auf Bass deser Faktoren aus der Stressperode bestmmte Expected Shortfall multplzert mt dem Quotenten der ES-Maße. Deser Quotent wrd bestmmt, ndem der ES auf Bass aktueller Marktdaten unter Berückschtgung aller Faktoren durch denjengen, der nur unter Berückschtgung der verklenerten Menge an Rskofaktoren bestmmt wrd, dvdert wrd. Kalbrerung der Modelle erfolgt an Stressperode Offen st weterhn, ob de Rsko-Aggregaton auf Bass der Rskofaktoren oder der Tradng Desks erfolgen soll, d. h., ob de enzelnen Rskofaktoren enes Tradng Desks den Rskofaktorklassen zugeordnet werden oder ob der gesamte Tradng Desk ener maßgeblchen Rskofaktorklasse zugewesen wrd. Ene wetere Fragestellung umfasst de Modellerung der zugrunde zu legenden Rollover-Annahmen für Rsko- und Hedgepostonen. Dese Annahmen werden notwendg sen, da aufgrund der Berückschtgung von Lqudtätsrsken der zu modellerende Rskohorzont sch bs zu enem Jahr erstrecken kann, ähnlch we n derzetgen Vorgaben für de nternen Modelle für Mgratons- und Ausfallrsken. Handelsbuch 2.0 11

Das Komtee schlägt vor, de Gesamtkaptalanforderung anhand der Formel K max N 1 zu berechnen, wobe 2 IMCC ( C ) j L L IMCC ( C ) IMCC ( C j j j ), IMCC ( C) de (ntern modellerte) Kaptalanforderung für Rskoklasse st, de von der Aufscht vorgegebene Korrelatonen bezechnet, für Longpostonen 1 und -1 für Shortpostonen beträgt und de Gesamtkaptalanforderung laut nterner Modelle ohne Berückschtgung von Korrelatonseffekten darstellt. Fazt/Ausblck Insgesamt stellen de dargestellten Vorschläge umfassende Veränderungen für de Insttute dar. Je nach gewählter Methode kann sch der Umfang des Handelsbuchs dabe deutlch vergrößern. Insbesondere der Valuatonbased -Ansatz kann so für Nchthandelsbuchnsttute dazu führen, dass dese (be glecher Bagatellgrenze) ncht mehr unter de Bagatellregelung fallen und zukünftg auch de entsprechenden Vorschrften bezüglch des Handelsbuches anwenden müssen nklusve des damt verbundenen operatonellen Aufwands. De Enführung der komplexeren Standardansätze brngt ene Rehe von Herausforderungen mt sch, sowohl für klenere als auch größere Insttute. Besonders der fuller rsk-factor -Ansatz führt durch de Anforderungen u. a. an Prcng-Modelle zu enem erheblchen Mehraufwand. Mt erhöhten Kaptalanforderungen st zu rechnen De verfenerten Anforderungen an de nternen Modelle und de Enführung der Expected-Shortfall-Metrk ergeben zwar ene stärkere Rskosenstvtät, erhöhen jedoch glechzetg den Modellerungsaufwand und de Anforderungen an Backtestngprozesse be zunehmenden Modellrsken: snd doch der Expected Shortfall und de Rskoschätzung über längere Betrachtungshorzonte samt Rollover-Annahmen für auslaufende Postonen Modellegenschaften, de kaum valdert und dem Backtestng unterzogen werden können. De Zele gerngere Arbtragemöglchketen, höhere Rskosenstvtät, bessere Berückschtgung von Illqudtät und verrngerte Prozyklztät werden durch de Vorschläge allesamt adressert und durch de vorgeschlagenen Ansätze zur Handelsbuchabgrenzung oder zur Methodk für den Standardansatz n unterschedlchem Maße erfüllt. Insgesamt st aufgrund der Berückschtgung verschedener Lqudtätshorzonte, der Verwendung der an ene Stressperode kalbrerten Expected- Shortfall-Metrk sowe der Vergrößerung des Handelsbuchs m Fall der Valuaton-based -Abgrenzung mt erhöhten Kaptalanforderungen zu rechnen. 12 Whte Paper No. 54

Angeschts der offenen Fragen, z. B. zur Berückschtgung von Kredt- und Mgratonsrsken, der deutlch erhöhten Komplextät der Methoden und der zahlrechen Detalregelungen erschent es jedoch fraglch, ob en klarer und enhetlcher Ansatz zur Behandlung von Marktpresrsken verwrklcht werden kann. Ferner wrd künftg der Anrez zum Ensatz fortgeschrttener Rskomessansätze m Gegensatz zur Verwendung des Standardansatzes deutlch gernger sen. Das bsherge Feedback aus der Fnanzbranche st getelt: Während de Ratngagentur Ftch de Vorschläge als enen potenzell postven Schrtt hn zur Harmonserung globaler Kaptalanforderungen seht, 9 werden se von anderen als Trumph von Elfenbenturm-Denken über gesunden Menschenverstand 10 bezechnet. In jedem Fall herrscht de Menung vor, dass das Konsultatonspaper ncht unterschätzt werden sollte. 11 9 Ftch Ratng, vgl. http://www.ftchratngs.com/web/en/dynamc/artcles/tradng-book-revew- Postve-for-Basel-III-Harmonzaton.jsp; abgerufen am 21.06.2012. 10 Aaron Brown, CRO be AQR Captal Management, ztert nach der Onlne-Ausgabe der Rsk (http://www.rsk.net/rsk-magazne/news/2172332/basel-commttee-proposes-scrappng-var; abgerufen am 21.06.2012). 11 Sehe z. B. Davd Clark, Vorstzender der Wholesale Markets Brokers Assocaton, ztert nach der Onlne-Ausgabe der Fnancal Tmes (http://www.ft.com/ntl/cms/s/0/fb273f5c-9505-11e1- ad72-00144feab49a.html; abgerufen am 21.06.2012). Handelsbuch 2.0 13

14 Whte Paper No. 54

Ausgewählte Veröffentlchungen No. 33: Credt Valuaton Adjustments (von Peter Mach, Thomas Glschke & Drk Stemmer; abgedruckt n: Fnanzbetreb 10/2009, S. 553-557) No. 36: Basel II Säule 3: Benchmarkng Survey 2009 (von Marcus Aengenhester & Joachm Schauff) No. 37: De neuen Baseler Lqudtätsanforderungen (von Tatsana Brzenk, Mchael Cluse & Anne Leonhardt) No. 39: Basel III Modfzerte Kaptalanforderungen m Spegel der Fnanzmarktkrse (von Mnh Banh, Mchael Cluse & Andreas Cremer) No. 40: Credt Spreads besser modelleren En statstsches Verfahren als Alternatve zur Peer Group- Analyse (von Peter Mach & Thomas Swk) No. 42: Berückschtgung von Bass-Spreads be der Bewertung von Znsswaps (von Andreas Blum, Maxmlan Großkord & Drk Stemmer) No. 43: Solvency II: Das Geschäftsmodell der Lebensverscherer auf dem Prüfstand (von Krstan Kutz & Volker Lnde) No. 44: Basel III De quanttatve Behandlung von Kontrahentenausfallrsken (von Mnh Banh, Mchael Cluse & Danel Schwake; abgedruckt n: Zetschrft für das gesamte Kredtwesen 10/2011, S. 499-502) No. 45: Bewertungsenheten nach BlMoG Sonderfragen m Rahmen der Umsetzung der gesetzlchen Regelungen (von Dr. Frederk Bauer, Lars Kalnowsk & Farhad Khakzad) No. 46: Rchtlne, Verordnung und Sngle Rule Book De europäsche Umsetzung von Basel III (von Mnh Banh, Mchael Cluse & Pascal Neubauer) No. 47: Basel III n der EU De Implementerung der Baseler Lqudtätskennzahlen (von Mchael Cluse, Anne Leonhardt & Danel Zakowsk) No. 49: AIFMD Regulerung des Rskomanagements von Hedge- und Prvate Equty-Fonds (von Maxmlan Harmsen, Marus Wetzel & Thomas Moosbrucker) No. 50: Blanzerung und Bewertung von antelsbaserten Vergütungen Ene Enführung nach HGB (von Farhad Khakzad, Dr. Frederk Bauer & Faban Schldmann) No. 51: Implementng Techncal Standards on Reportng Das neue europäsche Meldewesen (von Mchael Cluse & Wlhelm Wolfgarten) No. 52: Kündgungsoptonen n Lebensverscherungsverträgen Implkatonen für das Rskomanagement (von Domnk Langenschedt, Olga Petrenko & Danel Schwake) No. 53: IDW ERS BFA 3 Verlustfree Bewertung des Bankbuchs (von Thomas Glschke, Patrck Hallpap & Wlhelm Wolfgarten) Delotte Onlne Ressourcen www.asplus.com / www.asplus.de Delotte Bblothek Global Rsk Management Survey: Seventh Edton Navgatng n a changng world (Delotte (Hrsg.): 7. Auflage 2010, 43 Seten) Rskomanagement m Zetalter strukturerter Produkte: Aus Fehlern lernen (Delotte (Hrsg.): 1. Auflage 2009, 24 Seten) MaRsk En Verlgech mr den MaK, MaH und MaIR (Ulrch Theles, Frank Althoff & Stephane Hörln: 1. Auflage 2006, Logomed Verlag, ISBN 3-927985-35-X, 648 Seten) Basel II Handbuch zur praktschen Umsetzung des neuen Bankenaufschtsrechts (Delotte (Hrsg.): 1. Auflage 2005, Erch Schmdt Verlag, ISBN 3-503-08346-4, 630 Seten) Handelsbuch 2.0 15

Ihre Ansprechpartner Für Rückfragen stehen wr Ihnen jederzet gerne zur Verfügung. Delotte Fnancal Rsk Solutons Dr. Thomas Swk Mchael Cluse Tel: +49 (0)211 8772 2147 Tel: +49 (0)211 8772 2464 Fax:+49 (0)211 8772 2443 Fax:+49 (0)211 8772 2443 tswk@delotte.de mcluse@delotte.de Delotte bezeht sch auf Delotte Touche Tohmatsu Lmted, ene prvate company lmted by guarantee (Gesellschaft mt beschränkter Haftung nach brtschem Recht), und/oder hr Netzwerk von Mtgledsunternehmen. Jedes deser Mtgledsunternehmen st rechtlch selbstständg und unabhängg. Ene detallerte Beschrebung der rechtlchen Struktur von Delotte Touche Tohmatsu Lmted und hrer Mtgledsunternehmen fnden Se auf www.delotte.com/de/ueberuns Delotte erbrngt Denstlestungen aus den Berechen Wrtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consultng und Corporate Fnance für Unternehmen und Insttutonen aus allen Wrtschaftszwegen. Mt enem weltweten Netzwerk von Mtgledsgesellschaften n mehr als 150 Ländern verbndet Delotte herausragende Kompetenz mt erstklassgen Lestungen und steht Kunden so be der Bewältgung hrer komplexen unternehmerschen Herausforderungen zur Sete. To be the Standard of Excellence für über 195.000 Mtarbeter von Delotte st des gemensame Vson und ndvdueller Anspruch zuglech. Dese Veröffentlchung enthält ausschleßlch allgemene Informatonen und weder de Delotte & Touche GmbH Wrtschaftsprüfungsgesellschaft noch Delotte Touche Tohmatsu Lmted ( DTTL ), noch enes der Mtgledsunternehmen von DTTL oder enes der Tochterunternehmen der vorgenannten Gesellschaften (nsgesamt das Delotte Netzwerk ) erbrngen mttels deser Veröffentlchung professonelle Beratungs- oder Denstlestungen n den Berechen Wrtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Fnanzen, Investtonen, Recht, Steuern oder n sonstgen Gebeten. Dese Veröffentlchung stellt kenen Ersatz für entsprechende professonelle Beratungs- oder Denstlestungen dar und sollte auch ncht als Grundlage für Entschedungen oder Handlung denen, de Ihre Fnanzen oder Ihre geschäftlchen Aktvtäten beenflussen könnten. Bevor Se ene Entschedung treffen oder Handlung vornehmen, de Auswrkungen auf Ihre Fnanzen oder Ihre geschäftlchen Aktvtäten haben könnte, sollten Se enen qualfzerten Berater aufsuchen. Kenes der Mtgledsunternehmen des Delotte Netzwerks st verantwortlch für Verluste jedweder Art, de rgendjemand m Vertrauen auf dese Veröffentlchung erltten hat. 2012 Delotte & Touche GmbH Wrtschaftsprüfungsgesellschaft