Soziale Berufe Von der Wachstumsbranche zur Zukunftsbranche? Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin Die Arbeitsstelle t Kinder- und Jugendhilfestatistik ti tik ist ein vom BMFSFJ und dem MFKJKS NRW gefördertes Forschungsprojekt im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund an der Technischen Universität Dortmund. Folie Nr. 1
Im Fokus Blick zurück: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen Blick nach vorn: Prognose zum Personalbedarf Blick auf die aktuelle Situation: ti Beschäftigungsbedingungen Folie Nr. 2
Datenquellen Amtliche Kinder- und Jugendhilfestatistik Mikrozensus 2008 Folie Nr. 3
700.000 Beschäftigtenzahlen in der Kinder und Jugendhilfe (1974 bis 2006) Ost West (inkl. Berlin) 600.000 500.000000 400.000 183.051 130.0 077 111 1.484 102 2.334 104.110 300.000 200.000 100.000 22 22.674 264.156 300.292 353.918 419.2 216 461 1.644 471 1.468 50 04.008 0 1974 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder und Jugendhilfe: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, Einrichtungen und tätige Personen (ohne Tageseinrichtungen für Kinder), versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen Folie Nr. 4
400.000 350.000 300.000 250.000 Vollzeitäquivalente in der Kinder und Jugendhilfe nach Arbeitsfeldern in Ostund Westdeutschland (1998 bis 2006/2010) 223.7 750 West Ost 231..618 228. 599 275.279 336 6.514 34 2.226 336 6.381 200.000 150.000 100.000 50.000 54 4.295.185 52.633 52 2.052 6 98.874 28.12 28 97.800 2 23.68 93.527 19.759 9 85.475 78.702 74.919 0 1998 2002 2006 2010 1998 2002 2006 1998 2002 2006 Kindertageseinrichtungen Andere Arbeitsfelder KJH insges. Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder und Jugendhilfe: Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege, Einrichtungen und tätige Personen (ohne Tageseinrichtungen für Kinder), versch. Jahrgänge; eigene Berechnungen Folie Nr. 5
Personalbedarf in den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe für den Zeitraum von 2010 bis 2025 in West- und Ostdeutschland Quelle: Schilling, Matthias (2011): Untersuchung zum Fachkräftebedarf.TU Dortmund Folie Nr. 6
These 1: Unsichere Beschäftigungsverhältnisse und die Abnahme der Vollzeitarbeit sind Phänomene der Arbeitswelt im Allgemeinen. Aber: Vorreiter dieser Entwicklung sind die sozialen Berufe. Folie Nr. 7
100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 7 Veränderung der Vollzeitquote in ausgewählten Berufen (1998 und 2008) 14 80,1 73,1 59,55 72,0 67,7 62, 2 73,6 86,7 87,4 85,9 79,9 14 13 9 14 65,4 52,,7 62,,6 53,,4 55,9 32,0 71,4 57,7 66,0 51, 5 67,1 53,,4 57,4 57,3 48,7 40,8 80,9 31,2 82,0 52,,3 65,5 59,1 58,5 59,2 45,0 0,0 1998 2008 Veränderung in Prozentpunkten Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus, 1998 und 2008; eigene Berechnungen Folie Nr. 8
Veränderung der Befristungsquoten in ausgewählten Berufsgruppen (1998 und 2008) 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 +2 7,4 9,7 +4 17,8 14,0 +5 15,7 10 0,8 +6 20,7 14,5 18, 7 18,8 25,6 12,7 14 4,8 18,5 +5 5, 8 10,2 4,2 5,2 3,2 6,,1 +9 17,3,3 8,3 3,2 8,7 6 2,2 4,4 6,1 3,4 6,5 8,7 11,8 +4 11,8 10,1 8,1 8,3 1998 2008 Veränderung in Prozentpunkten Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus, 1998 und 2008; eigene Berechnungen
These 2: Befristung ist nicht nur ein Berufseinstiegsphänomen! Folie Nr. 10
60,0 50,0 49,4 Befristungsquote von (sozial )pädagogisch Tätigen nach Altersgruppen im Vergleich zu allen Erwerbstätigen 55,3 45,4 40,00 30,0 33,7 29,6 30,2 20,0 17,9 10,0 15,6 12,711,5 9,6 14,1 11,710,1 8,2 6,4 11,5 7,7 6,4 5,6 4,8 0,0 * / / / / / / < 25 25 30 35 40 45 >= < 25 25 30 35 40 45 >= < 25 25 30 35 40 45 >= < 25 25 30 35 40 45 bis bis bis bis bis 50 bis bis bis bis bis 50 bis bis bis bis bis 50 bis bis bis bis bis < 30< 35< 40< 45< 50 < 30< 35< 40< 45< 50 < 30< 35< 40< 45< 50 < 30< 35< 40< 45< 50 >= 50 SozArb Erz. KiPfleg Alle Erwerbst. * Aufgrund des späterenberufseinstiegszu den 25 bis < 30 Jährigen hinzugezählt. / Zahlenwert ist aufgrund zu kleiner Fallzahlen nicht sicher genug. Erwerbstätige Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung, ohne Auszubildende. Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2008; eigene Berechnungen Folie Nr. 11
These 3: Teilzeitarbeit Nur teilweise freiwillig? Folie Nr. 12
Ist Teilzeitarbeit erzwungen oder freiwillig? Teilzeitbeschäftigte Erwerbstätige in Deutschland mit und ohne Wunsch nach Mehrarbeit 12% Teilzeitbeschäftigte Sozialarbeiter/innen in Deutschland mit und ohne Wunsch nach Mehrarbeit 12% 17% 19% 71% 69% Ohne Wunsch nach mehr Arbeit Wunsch nach Mehrarbeit, aber VZ-Stelle nicht zu finden Wunsch nach Mehrarbeit, anderer Hinderungsgrund Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2008; eigene Berechnungen Folie Nr. 13
und in den westlichen und östlichen Bundesländern? Teilzeitbeschäftigte Sozialarbeiter/innen in Westdeutschland mit und ohne Wunsch nach Mehrarbeit Teilzeitbeschäftigte Sozialarbeiter/innen in Ostdeutschland mit und ohne Wunsch nach Mehrarbeit 12% 12% 15% 40% 73% 48% Ohne Wunsch nach mehr Arbeit Wunsch nach Mehrarbeit, aber VZ-Stelle nicht zu finden Wunsch nach Mehrarbeit, anderer Hinderungsgrund Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2008; eigene Berechnungen Folie Nr. 14
oder ist Teilzeit eine Frage des Geschlechts? 90,0 Frauen und Männer in Teilzeitbeschäftigung mit und und ohne Wunsch nach mehr Arbeitsstunden; alle Erwerbstätige sowie Erwerbstätige in sozialen Berufen 80,0 77,3 Frauen Männer 71,1 70,0 67,6 63,8 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 13,4 25,6 29,3 19,2 93 9,3 98 9,8 6,7 6,9 0,0 Kein Wunsch nach Wunsch nach mehr Wunsch nach mehr Kein Wunsch nach Wunsch nach mehr Wunsch nach mehr mehr ArbStd. ArbStd., aber VZ Stelle nicht zu finden ArbStd., andere Hinderungsgründe mehr ArbStd. ArbStd., aber VZ Stelle nicht zu finden ArbStd., andere Hinderungsgründe Alle Erwerbstätige Soziale Berufe Quelle: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundesund der Länder, Mikrozensus 2007; eigene Berechnungen Folie Nr. 15
Erklärungsmodell für Teilzeitbeschäftigung bei Frauen und Männern (binär logistische Regression) Alter Alter Familienstand Familienstand Erwerbskonstellation in der Partnerschaft Erwerbskonstellation in der Partnerschaft Anzahl der Kinder Alter des jüngsten Kindes Arb beitszeitum mfang Anzahl der Kinder Alter des jüngsten Kindes Arb beitszeitum mfang Wirtschaftszweig Wirtschaftszweig Beruf Beruf Bundesland Bundesland Folie Nr. 16
Die wichtigsten Befunde Hohe Befristungsquoten zum Zeitpunkt des Berufseinstiegs birgt Abwanderungsrisiko in sich Unsichere Arbeitsverhältnisse ziehen sich über die gesamt Erwerbsbiographie Arbeitszeitmodelle ermöglichen Vereinbarkeit von Familie und Berufe, aber: große Unzufriedenheit bei Männern und bei Beschäftigten in den östlichen Bundesländern. Folie Nr. 17