Vorlesungen: 16.1. 2006 30.1. 2006. 7 Differentialgleichungen. Inhaltsverzeichnis



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Vorlesungen: 16.1. 2006 30.1. 2006 7 Differentialgleichungen Inhaltsverzeichnis 7 Differentialgleichungen 1 7.1 Differentialgleichungen 1. Ordnung...................... 2 7.1.1 Allgemeine Bemerkungen zu Differentialgleichungen........ 2 7.1.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit getrennten Variablen 2 7.1.3 Lösung der homogenen DGL:..................... 3 7.1.4 Lösung der inhomogenen DGL: (Variation der Konstanten).... 4 7.1.5 Differentialgleichung 1. Ordnung mit getrennten Veränderlichen............................. 6 7.2 Differentialgleichungen 2. Ordnung...................... 7 7.2.1 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung............. 7 7.2.2 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten: Lösung der homogenen DGL................. 8 7.2.3 Beispiel: Die gedämpfte Schwingung................. 9 7.3 Inhomogene Differentialgleichungen 2. Ordnung Beispiel: Erzwungene Schwingung....................... 12 7.4 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Allgemeine Lösung der inhomogenen DGL.................. 15 7.4.1 Lösen der homogenen DGL 2. Ordnung: f(x) = 0.......... 15 7.4.2 Wronski sche Determinante...................... 16 7.4.3 Lösung der inhomogenen DGL 2. Ordnung: Variation der Konstanten 16 7.5 Näherungsweise Lösung durch Potenzreihenentwicklung.......... 19 1

Vorlesung: 16.1. 2006 7 Differentialgleichungen 7.1 Differentialgleichungen 1. Ordnung 7.1.1 Allgemeine Bemerkungen zu Differentialgleichungen Besteht zwischen einer Funktion und ihren Ableitungen eine direkte Beziehung, so spricht man von einer Differentialgleichung (DGL). Jede Lösungsfunktion wird auch Integral der Differentialgleichung genannt. Wenn die in der DGL auftretenden Funktionen nur von einer unabhängigen Veränderlichen abhängen, so spricht man von einer gewöhnlichen Differentialgleichung. Wenn hingegen mehrere Veränderliche vorliegen und dementsprechend partielle Ableitungen auftreten, so spricht man von einer partiellen Differentialgleichung. Eine allgemeine Lösung einer DGL n-ter Ordnung enthält genau n unbestimmte Konstanten c 1, c 2,..., c n, d.h. die Lösung einer DGL n-ter Ordnung ist eine n-parametrige Funktionenschar. Erst wenn weitere Informationen über die Lösungsfunktion bekannt sind, kann eine exakte Lösung angegeben werde (Anfangswertproblem AWP). Nicht jede DGL ist exakt lösbar. Oftmals läßt sich die Lösung der DGL nur numerisch, beispielsweise durch eine Zerlegung in Polynome (z.b. die Legendre schen Polynome) darstellen. In speziellen Fällen genügt es, unter Verzicht auf die vollständige Lösung, die auftretenden analytischen Eigenschaften des Integrals an der Stelle x 0 festzulegen, und den Verlauf der Integralkurve von diesem Punkt aus zu beschreiben. 7.1.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit getrennten Variablen Eine stetige lineare Differentialgleichung 1. Ordnung mit getrennten Variablen hat die Form: y = f(x) y + g(x) Diese DGL hat einen homogenen und einen inhomogenen Teil: Homogene DGL: y = f(x) y y f(x) y = 0 Inhomogene DGL: y = f(x) y + g(x) y f(x) y = g(x) Im ersten Schritt muss immer die homogene DGL gelöst werden. Basierend auf der Lösung der homogenen DGL kann dann im zweiten Schritt die inhomogene DGL, z.b. durch Variation der Konstanten, bestimmt werden. 2

7.1.3 Lösung der homogenen DGL: y = f(x) y dy dx dy y dy y = f(x) y = f(x) dx = lny = f(x) dx f(t) dt y x f(t) dt = c e Anmerkung: Die Integrationskonstante c ging bei der Ableitung verloren. Da c unbestimmt ist, ist die Lösung eine Funktionenschar. Anfangswertproblem (AWP): Um die Integrationskonstante c bestimmen zu können, benötigt man zusätzliche Informationen über die Funktion, z.b. y(x 0 ) = y 0 Im einfachsten Fall lassen sich die Integrationskonstanten durch Einsetzten der Werte des AWP s in die allgemeine Lösung der Differentialgleichung bestimmen. Beispiel: y = y dy dx = y dy y lny = = dx 1 dt = x + c y = c e x 3

Beispiel: y = 1 2x y f(t) dt = 1 2t dt = 1 2 lnx y = c e 1 2 ln x = c x 1 2 = c 1 x 7.1.4 Lösung der inhomogenen DGL: (Variation der Konstanten) y = f(x) y + g(x) Ausgangspunkt der Herleitung ist die Lösung der homogenen DGL 1. Ordnung: y H (x) x f(t) dt = c(x) e Variation der Konstanten bedeutet, dass die Konstante c durch eine Funktion c(x) ersetzt wurde. Die Ableitung der homogenen Lösung lautet dann: x y H (x) = c f(t) dt (x) e x f(t) dt + c(x) e f(x) = g(x) + y H (x) f(x) Durch direkten Vergleich erhält man: g(x) c (x) x = c f(t) dt (x) e x = g(x) e f(t) dt Durch Integrieren erhält man die Lösung für c(x): c(x) = τ g(τ) e f(t) dt dτ Allgemeine Lösung der inhomogenen DGL 1. Ordnung: y(x) x x f(t) = c(x) e dt = e f(t) dt τ g(τ) e f(t) dt dτ + c 4

Beispiel: y = y x + 3x Lösung der homogenen DGL: y = y/x x 1 y(x) H = c e t dt = c e ln x = c x Lösung der inhomogenen DGL: y = y/x + 3x y(x) = x τ 3τ e 1 t dt dτ + c = x 3τ e ln τ dτ + c x = c x + x 3 dτ = 3x 2 + c x Beispiel: y = x 3 y + sinx Lösung der homogenen DGL: y = x 3 y y(x) H x t = c e 3 dt = c e 1 4 x4 Lösung der inhomogenen DGL: y = x 3 y + sin x y(x) = e 1 4 x4 sin τ e 1 4 τ4 dτ + c Dieses Integral läßt sich nur noch numerisch lösen! Anmerkung: Nicht jede DGL ist exakt lösbar; oftmals läßt sich eine DGL nur noch numerisch, z.b. durch Reihenentwicklung oder mit Hilfe des Computers lösen! 5

7.1.5 Differentialgleichung 1. Ordnung mit getrennten Veränderlichen Eine stetige Differentialgleichung 1. Ordnung mit getrennten Veränderlichen hat die Form: y = f(x) g(y) Durch Umformen erhält man: dy dx dy g(y) = f(x) g(y) = f(x) dx y dt g(t) = f(t) dt Beispiel: y = y 2 y dt t 2 = 1 dt 1 y = x + c y = 1 x + c Beispiel: y = x y y dt t = x dx 2 y = 1 2 x2 + c y = 1 4 x2 + 1 2 c y = ( 1 4 x2 + 1 2 c) 2 6

Vorlesung: 23.1. 2006 7 Differentialgleichungen 7.2 Differentialgleichungen 2. Ordnung 7.2.1 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung Eine stetige, lineare Differentialgleichung 2. Ordnung hat die Form: y (x) + a 1 (x) y (x) + a 0 (x) y(x) = f(x) Hierbei gilt: a n (x): sind die Koeffizientenfunktionen und f(x): ist die Störfunktion. Linearität: Im Fall einer linearen Differentialgleichung ist die Summe zweier Lösungen bzw. das Vielfache einer Lösung wiederum eine Lösung der Differentialgleichung. Somit sind alle Linearkombinationen von Lösungen wiederum Lösungen der Differentialgleichung. Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung besitzen zwei Partikulärlösungen, die voneinander linear unabhängig sind. Vorgehensweise zur Lösung der DGL: 1. Lösung der homogenen Differentialgleichung. 2. Verwenden der Lösung der homogenen DGL zur Bestimmung der Lösung der inhomogenen DGL, z.b durch Variation der Konstanten. Homogene DGL 2. Ordnung: f(x) = 0 Die Lösung bildet im allgemeinen Fall einen 2-dimensionalen Raum, d.h. das System enthält zwei Integrationskonstanten. Diese lassen sich durch das Anfangswertproblem festlegen. Inhomogene DGL 2. Ordnung: f(x) 0 Das Hauptproblem ist es, die homogene DGL zu lösen. Eine spezielle Lösung der inhomogenen DGL erhält man z.b. durch Variation der Konstanten. 7

7.2.2 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten: Lösung der homogenen DGL Im Fall konstanter Koeffizienten a n lautet die lineare DGL 2. Ordnung: y (x) + a 1 y (x) + a 0 y(x) = f(x) Lösung der homogenen DGL 2. Ordnung: y (x) + a 1 y (x) + a 0 y(x) = 0 Ansatz: y(x) y (x) y (x) = e λx = λ e λx = λ 2 e λx (λ 2 + a 1 λ + a 0 ) e λx = 0 Dies führt zu dem charakteristischen Polynom: Dessen Lösungen λ 2 + a 1 λ + a 0 = 0 λ 1,2 = a 1 a 2 2 ± 1 4 a 0 die Lösungen der Differentialgleichung ergeben. Die beiden Partikulärlösungen lauten: y 1 (x) = c 1 e λ1x y 2 (x) = c 2 e λ2x Bei den Lösungen der homogenen DGL unterscheidet man zwischen drei Fällen: 1. λ 1 λ 2 sind reelle Zahlen: y(x) = c 1 e λ1x + c 2 e λ2x Die Lösung der DGL ist zusammengesetzt aus Exponentialfunktionen. 2. λ 1 = λ 2 : y(x) = c 1 e λ1x + c 2 x e λ1x 3. λ 1 λ 2 sind komplexe Zahlen: y(x) = c 1 e iλ1x + c 2 e iλ2x Die Lösung der DGL ist zusammengesetzt aus Sinus- und Cosinus-Funktionen. 8

7.2.3 Beispiel: Die gedämpfte Schwingung Wir betrachten die Schwingung einer Masse m, die an einer Feder (Federkonstante D) hängt. ω 0 = D/m ist die Eigenfrequenz des freien, ungedämpften Pendels. Ferner wirkt eine geschwindigkeitsabhängige Reibungskraft (Reibungskonstante b) auf die Masse. A 0 ist die Anfangsauslenkung des gedämpften Federpendels. Mit m ẍ(t) + b ẋ(t) + D x(t) = 0 w 2 0 = D m 2γ = b m erhalten wir die Bewegungsgleichung ẍ(t) + 2γ ẋ(t) + ω 2 0 x(t) = 0 Das charakteristische Polynom lautet: λ 2 + 2γλ + ω 2 0 = 0 Die Lösungen sind: λ 1,2 = γ ± γ 2 ω0 2 Somit lautet die allgemeine Lösung der Bewegungsgleichung: ( x(t) = e γt c 1 e γ2 ω0 2 t + c 2 e γ 2 ω0 2 t) starke Dämpfung: γ > ω 0 Im Falle der starken Dämpfung ist α = γ 2 ω0 2 eine reelle Zahl. Die Lösung der Bewegungsgleichung ist aus zwei Exponentialfunktionen zusammengesetzt: x(t) = e γt ( c 1 e αt + c 2 e αt) Mit den Anfangsbedingungen (AWP) x(0) = A 0 und ẋ(0) = 0 erhält man: c 1 = α + γ 2α A 0 c 2 = α γ 2α A 0 wobei sinh(αt) = 1 2 x(t) = A 0 α e γt (α cosh(αt) + γ sinh(αt)) ( e αt e αt) und cosh(αt) = 1 2 ( e αt + e αt) 9

1.0 0.8 0.6 0.4 aperiodischer Grenzfall 0.2 starke Dämpfung 0.0 0 1 2 3 4 5 1.0 exp(-g t) gedämpfte Schwingung exp(g t) * cos(w t) 0.5 0.0-0.5-1.0 0 1 2 3 4 5 t Abbildung 7.1.: Lösungen der Bewegungsgleichung einer gedämpften Schwingung: starke Dämpfung, aperiodischer Grenzfall, gedämpfte Schwingung. Aperiodischer Grenzfall: γ = ω 0 Im aperiodischen Grenzfall ist γ 2 ω 2 0 = 0, d.h. λ 1 = λ 2 = γ. In diesem Fall lautet die Lösung der Bewegungsgleichung: x(t) = (c 1 + c 2 t) e γt Mit den Anfangsbedingungen (AWP) x(0) = A 0 und ẋ(0) = 0 erhält man: x(t) = A 0 (1 + γt) e γt 10

Gedämpfte Schwingung: γ < ω 0 Im Fall einer schwachen Dämpfung γ < ω 0 ist γ 2 ω0 2 imaginär. eine komplexe Zahl, d.h. rein Wir setzen: ω 2 = ω 2 0 γ2 Somit ergibt die Lösung der Bewegungsgleichung eine gedämpfte Schwingung: x(t) = e γt ( c e iωt + c e iωt) = A 0 e γt cos(ωt + ϕ) mit: A 0 = 2 c und tanϕ = Im(c) Re(c) Die Phasenverschiebung ϕ ergibt sich aus dem Anfangswertproblem. Mit den Anfangsbedingungen (AWP) x(0) = A 0 und ẋ(0) = 0 erhält man: ϕ = 0 Anmerkungen: Die Frequenz der gedämpften Schwingung ω ist kleiner als die Frequenz der ungedämpften Schwingung ω 0. Die Einhüllende der Amplitude nimmt mit e γt ab. Die Gesamtenergie der Schwingung nimmt mit e 2γt ab. 11

Vorlesung: 30.1. 2006 7 Differentialgleichungen 7.3 Inhomogene Differentialgleichungen 2. Ordnung Beispiel: Erzwungene Schwingung Ein gedämpftes Pendel wird von außen mit der Kreisfrequenz ω e periodisch angeregt: In diesem Fall lautet die Bewegungsgleichung: α(t) + 2γ α(t) + ω 2 0α(t) = k cos(ω e t) Hierbei ist k = F/m, wobei F die Kraft des Erregers und m die Masse des Pendels ist. ω 2 0 = D/m ist die Eigenfrequenz des Pendels, d.h. die Frequenz des freien ungedämpften Pendels. γ beschreibt die geschwindigkeitsabhängige Reibung (Dämpfung). Nach einer kurzen Einschwingphase schwingt das Pendel mit der Frequenz des Erregers ω e, d.h. das Pendel passt sich der Frequenz des Erregers ω e an. Diese Beobachtung kann man nutzen, um einen Ansatz zur Lösung der Bewegungsgleichung der gedämpften Schwingung (inhomogene DGL 2. Ordnung) aufzustellen: Ansatz: α(t) = α 0 e i(ωet+ϕ) α(t) = α(t) = iω e α 0 e i(ωet+ϕ) ω 2 e α 0 e i(ωet+ϕ) = ω 2 e α(t) Eingesetzt in die Bewegungsgleichung erhält man: somit ist: ω 2 e α 0 e i(ωet+ϕ) + iω e 2γα 0 e i(ωet+ϕ) + ω 2 0 α 0 e i(ωet+ϕ) = k e iωet α 0 ( ω 2 e + 2γiω e + ω 2 0) e i(ω et+ϕ) = k e iωet α 0 (ω e ) = k ( ω 2 e + 2γiω e + ω 2 0 ) Das System schwingt nach der Einschwingphase mit der Frequenz des Erregers ω e. Die Amplitude ist jedoch abhängig von der Erregerfrequenz ω e. Ebenso stellt sich zwischen dem Erreger und dem Pendel eine Phasendifferenz ϕ ein, die ebenfalls von der Erregerfrequenz ω e abhängt. Die Amplitude und die Phasenverschiebung ergeben sich aus dem Betrag und der Phase der komplexwertigen Amplitude α 0 (ω e ): α 0 (ω e ) = k (ω 2 0 ω 2 e) 2 + (2γω e ) 2 ϕ(ω e ) = arctan Im(α 0(ω e )) Re(α 0 (ω e )) = arctan 2γω e ω 2 e ω2 0 12

Amplitude Phasenverschiebung 10 9 8 7 6 5 4 3 Eigenfrequenz w 0 = 2 g = 0.1 g = 0.2 g = 0.3 g = 0.4 g = 0.5 2 1 0 0 1 2 3 4 5 0-20 -40-60 -80-100 -120-140 -160-180 0 1 2 3 4 5 Erregerfrequenz w e Abbildung 7.2.: Amplitude und Phase der erzwungenen Schwingung als Funktionen der Erregerfrequenz ω e. α 0 (ω e ) = k (ω 2 0 ω 2 e) 2 + (2γω e ) 2 ϕ(ω e ) = arctan Im(α 0(ω e )) Re(α 0 (ω e )) = arctan 2γω e ω 2 e ω 2 0 Anmerkungen: Nach dem Einschwingvorgang schwingt das System nicht mehr mit der Eigenfrequenz ω 0, sondern mit der Frequenz des Erregers ω e. Die Resonanzfrequenz ist die Frequenz, bei der die höchste Amplitude erreicht wird. Die Amplitude ist umso größer, je größer die Anregeramplitude bzw. die Kraft des Anregers ist. Je geringer die Dämpfung, desto größer die Amplitude, insbesondere im Fall der Resonanz. Bei niedrigen Erregerfrequenzen folgt das Pendel dem Erreger fast ohne Phasendifferenz. 13

Im Resonanzfall eilt der Erreger dem Pendel genau um ϕ = π 2 voraus. Hierbei findet der größte Energieübertrag statt, d.h. die Kraft des Erregers ist immer in die Bewegungsrichtung des Pendels gerichtet. Bei großen Anregungsfrequenzen liegt eine Phasendifferenz von nahezu ϕ = π vor. Die Anregung ist der Bewegung des Pendels vollständig entgegengerichtet. Für große Anregungsfrequenzen verschwindet die Schwingungsamplitude des Pendels nahezu vollständig. Die Resonanzfrequenz 1. Amplitudenresonanz Die Anregungsfrequenz ω e ist konstant. Die Eigenfrequenz des Pendels ω 0 wird verändert. dα 0 dω 0 = k ( 2(ω 2 2((ω0 2 ω2 e )2 + (2γω e ) 2 ) 3/2 0 ωe) 2 ) 2ω 0 Für den Resonanzfall gilt: dα 0 dω 0 = 0 2(ω 2 0 ω 2 e) 2ω 0 = 0 Resonanz: ω 0,Res. = ω e Die Resonanzfrequenz entspricht der Eigenfrequenz des Pendels. 2. Amplitudenresonanz Die Eigenfrequenz des Pendels ω 0 ist konstant. Die Anregungsfrequenz ω e wird variiert. dα 0 dω e = k ( 2(ω 2 2((ω0 2 ω2 e) 2 + (2γω e ) 2 ) 3/2 0 ωe 2 ) 2ω e + 8γ 2 ) ω e Für den Resonanzfall gilt: dα 0 dω e = 0 (ω 2 0 ω2 e ) + 2γ2 = 0 Resonanz: ω 2 e,res. = ω 2 0 2γ 2 Die Resonanzfrequenz ist kleiner als die Eigenfrequenz des Pendels. 14

7.4 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Allgemeine Lösung der inhomogenen DGL Eine stetige, lineare Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten hat die Form: y (x) + a 1 y (x) + a 0 y(x) = f(x) Hierbei gilt: a n : sind die konstanten Koeffizienten und f(x): ist die Störfunktion. Vorgehensweise zur Lösung der DGL: 1. Lösung der homogenen DGL mit Hilfe des charakteristischen Polynoms. 2. Verwenden der Lösung der homogenen DGL zur Bestimmung der Lösung der inhomogenen DGL durch Variation der Konstanten. 7.4.1 Lösen der homogenen DGL 2. Ordnung: f(x) = 0 Die Lösung der homogenen DGL 2. Ordnung erfolgt mit Hilfe des charakteristischen Polynoms: λ 2 + a 1 λ + a 0 = 0 Die Lösungen des charakteristischen Polynoms lauten: λ 1,2 = a1 2 ± a 2 1 4 a 0 Die beiden Partikulärlösungen der homogenen DGL 2. Ordnung lauten: y 1 (x) = c 1 e λ1 x y 2 (x) = c 2 e λ2 x 15

7.4.2 Wronski sche Determinante Im Falle einer linearen Differentialgleichung 2. Ordnung sind die beiden Partikulärlösungen y 1 (x) und y 2 (x) voneinander linear unabhängig, d.h. sie bilden ein Fundamentalsystem. Alle Linearkombinationen der Partikulärlösungen sind Lösungen der DGL. Aus der linearen Unabhängigkeit der beiden Partikulärlösungen folgt, dass der Quotient y 1 (x)/y 2 (x) nicht konstant sein kann. Für die Ableitung des Quotienten y 1 (x)/y 2 (x) muss daher gelten: d dx d dx ( ) y1 (x) y 2 (x) ( ) y1 (x) y 2 (x) 0 = y 1 (x)y 2(x) y 2 (x)y 1(x) y 2 2 (x) 0 y 1 (x)y 2(x) y 2 (x)y 1(x) 0 Die Wronski sche Determinante ist nun wie folgt definiert: ( ) y1 (x) y W(x) = det 2 (x) y 1 (x) y 2 (x) = y 1 (x)y 2 (x) y 1 (x)y 2(x) Zwei Partikulärlösungen bilden genau dann ein Fundamentalsystem der Lösungen der DGL, wenn ihre Wronski sche Determinante von Null verschieden ist. 7.4.3 Lösung der inhomogenen DGL 2. Ordnung: Variation der Konstanten Die allgemeine Lösung, d.h. inhomogene Lösung der linearen DGL 2. Ordnung ist die Summe aus der homogenen Lösung und der partikulären Lösung y p (x). y inh (x) = y h (x) + y p (x) = c 1 y 1 (x) + c 2 y 2 (x) + y p (x) Ziel ist es nun, die partikuläre Lösung zu bestimmen. Hierzu benötigt man die beiden Partikulärlösungen y 1 (x) und y 2 (x). Variation der Konstanten: Lagrange Formalismus Ansatz: y p (x) = c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) Die beiden Konstanten c 1 und c 2 wurden durch die Funktionen c 1 (x) und c 2 (x) ersetzt, d.h. wir variieren die Konstanten. Durch Einsetzten dieses Ansatzes von y p (x) in die DGL und geeignete Wahl der Anfangswertbedingungen (nämlich: c 1 (x) y 1(x) + c 2 (x) y 2 = 0) erhält man: c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) = f(x) 16

Herleitung: y p (x) y p (x) = c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) = c 1 (x) y 1(x) + c 2 (x) y 2(x) + c 1 (x) y 1 (x) + c 2(x) y 2 (x) mit der Anfangsbedingung c 1(x) y 1 (x) + c 2(x) y 2 (x) = 0 erhält man: y p (x) = c 1(x) y 1 (x) + c 2(x) y 2 (x) y p (x) = c 1(x) y 1 (x) + c 2(x) y 2 (x) + c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) Aus dem Einsetzen von y p (x), y p (x) und y p (x) in die inhomogene DGL folgt durch direkten Vergleich: c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) = f(x) Somit erhalten wir folgendes Gleichungssystem: c 1 (x) y 1(x) + c 2 (x) y 2(x) = 0 c 1(x) y 1(x) + c 2(x) y 2(x) = f(x) Ziel ist es, c 1 (x) und c 2 (x) zu bestimmen. Dazu löst man das Gleichungssystem nach c 1 (x) und c 2 (x) auf. c 1(x) und c 2 (x) erhält man durch Integration. Bestimmung von c 1 (x) und c 2 (x) mit Hilfe der Wronski schen Determinante: Mit Hilfe des Formalismus für das Rechnen mit Determinanten kann man die beiden Koeffizienten c 1 (x) und c 2 (x) auch wie folgt aus dem obigen Gleichungssystem berechnen: c 1 (x) = 0 y 2 (x) f(x) y 2 (x) W(x) c 1 (x) = f(x) y2 (x) W(x) dx c 2 (x) = y 1(x) 0 y 1 (x) f(x) W(x) y1 (x) f(x) c 2 (x) = W(x) dx Partikuläre Lösung der inhomogenen DGL 2. Ordnung: x f(t) y2 (t) y p (x) = y 1 (x) W(t) x f(t) y1 (t) dt + y 2 (x) W(t) dt 17

Gesamte Lösung der inhomogenen DGL 2. Ordnung: y inh (x) = c 1 y 1 (x) + c 2 y 2 (x) + y p (x) x f(t) y2 (t) = c 1 y 1 (x) + c 2 y 2 (x) y 1 (x) W(t) x f(t) y1 (t) dt + y 2 (x) W(t) dt Beispiel: y (x) + 3y (x) + 2y(x) = sin(x) Lösung der homogenen DGL: y (x) + 3y (x) + 2y(x) = 0 charakteristisches Polynom: λ 2 + 3λ + 2 = 0 λ 1 = 1 λ 2 = 2 Die Lösung der homogenen DGL lautet: y H (x) = c 1 e x + c 2 e 2x Berechnung der Wronski schen Determinante: W(x) = e x e x e 2x 2e 2x = 2e 3x + e 3x = e 3x Lösung der inhomogenen DGL: c 1 (x) = sinx e 2x e 3x dx = sin x e x dx = cosx e x + cosx e x dx 2 = cosx e x + sin x e x sin x e x dx sin x e x dx = cosx e x + sin x e x c 1 (x) = 1 2 ex (sin x cosx) 18

Analog erhält man für c 2 (x): c 2 (x) = sin x e x e 3x dx = sinx e 2x dx = e 2x ( 2 5 sin x + 1 5 cosx) Die Partikuläre Lösung der inhomogenen DGL lautet: y p (x) = c 1 (x) y 1 (x) + c 2 (x) y 2 (x) = 1 2 ex (sin x cosx)e x + e 2x ( 2 5 sin x + 1 5 cosx)e 2x = 1 10 sinx 3 10 cosx Somit lautet die gesamte Lösung der inhomogenen DGL: y inh (x) = c 1 e x + c 2 e 2x + 1 10 sinx 3 10 cosx 7.5 Näherungsweise Lösung durch Potenzreihenentwicklung Nur in bestimmten Fällen sind Differentialgleichungen exakt lösbar. Näherungsweise kann eine Differentialgleichung durch den Ansatz mit einer Potenzreihe gelöst werden. Ist die Lösung einer DGL in eine Potenzreihe entwickelbar, so erhält man die Koeffizienten der Potenzreihe durch: 1. Einsetzen von: y(x) = a k (x x 0 ) k k=0 2. Wiederholtes Differenzieren der DGL unter Verwendung von: a k = 1 k! y(k) (x 0 ) Anmerkung: Die Taylorreihe Entwicklung einer beliebigen Funktion in eine Potenzreihe (Taylorreihe): Hat die Funktion f(x) stetige n te Ableitungen, so kann man sie wie folgt darstellen: f(x) = f(x 0 ) + f (x 0 ) 1! (x x 0 ) + f (x 0 ) 2! (x x 0 ) 2 + + f(n) (x 0 ) n! (x x 0 ) n 19

Beispiel: (1 + x) y (x) + 2 y(x) = x 2 mit dem Anfangswertproblem: y(0) = y (0) = 1 Lösung der DGL durch Einsetzen von y(x) = a k (x x 0 ) k k=0 Ansatz: y(x) = y (x) = y (x) = a k x k k=0 ka k x k 1 k=0 k(k 1)a k x k 2 k=0 Einsetzen in die DGL ergibt: n=0 k=0 (1 + x) k(k 1)a k x k 2 + 2 a k x k = x 2 k=0 k=0 k=0 k(k 1)a k x k 2 + k(k 1)a k x k 1 + 2a k x k = x 2 (n + 2)(n + 1)a n+2 x n + n(n + 1)a n+1 x n + 2a n x n = x 2 2a 0 + 2a 2 + n=1 k=0 n=0 ((n + 2)(n + 1)a n+2 + n(n + 1)a n+1 + 2a n )x n = x 2 n=1 Ein direkter Koeffizientenvergleich ergibt: n = 0 2a 0 + 2a 2 = 0 n = 1 6a 3 + 2a 2 + 2a 1 = 0 n = 2 12a 4 + 6a 3 + 2a 2 = 1 n 3 (n + 2)(n + 1)a n+2 + n(n + 1)a n+1 + 2a n = 0 Unter Verwendung der Anfangsbedingungen (AWP) y(0) = y (0) = 1 erhält man: y(0) = 1 a 0 = 1 y (0) = 1 a 1 = 1 2 + 2a 2 = 0 a 2 = 1 6a 3 2 + 2 = 0 a 3 = 0 12a 4 2 = 1 a 4 = 1 4 und n 3 a n+2 = 2a n n(n + 1)a n+1 (n + 2)(n + 1) Somit erhält man folgende Reihe als näherungsweise Lösung der DGL: y(x) = 1 + x x 2 + 1 4 x4 3 20 x5 + 20

Lösung der DGL durch wiederholtes Differenzieren: (1 + x) y (x) + 2 y(x) = x 2 mit dem Anfangswertproblem: y(0) = y (0) = 1 Direktes Einsetzen in a k = 1 k! y (k) (x 0 ) ergibt: a 0 = 1 a 1 = 1 Einsetzen des AWP s in die DGL ergibt: y (0) + 2y(0) = 0 y (0) = 2 Differenzieren der DGL ergibt: y (x) + (1 + x)y (x) + 2y (x) = 2x Durch Einsetzen des AWP s y(0) = y (0) = 1 erhält man: 2 + y (0) + 2 = 0 y (0) = 0 Weiteres Differenzieren der DGL ergibt: y (x) + y (x) + (1 + x)y (4) (x) + 2y (x) = 2 Durch Einsetzen des AWP s y(0) = y (0) = 1 erhält man: y (4) (x) 4 = 2 y (4) (x) = 6 Ein weiteres Differenzieren der DGL ergibt: 2y (4) (x) + y (4) (x) + (1 + x)y (5) (x) + 2y (x) = 0 Durch Einsetzen des AWP s y(0) = y (0) = 1 erhält man: 18 + y (5) = 0 y (5) = 18 Direktes Einsetzen in a k = 1 k! y(k) (x 0 ) ergibt: a 0 = 0, a 1 = 1, a 2 = 1, a 3 = 0, a 4 = 1 4, a 5 = 3 20, und somit: y(x) = 1 + x x 2 + 1 4 x4 3 20 x5 + 21