Präsentationsnummer: 14-08 / Themengebiet: Pädiatrische Tumoren, Sarkome, seltene Tumoren ZWISCHENAUSWERTUNG ZUM STAND DER PROSPEKTIVEN, KOOPERATIVEN STUDIE HIT 2000 FÜR NICHT METASTASIERTE EPENDYMOME Autoren: Rolf. D. Kortmann. 1, André O. von Bueren 2,Nicolas U. Gerber 3, Katja von Hoff 2, Wiebke Treulieb 2, Marion Hindemith 1, Sabine Klagges 1, Andrea Klein. 1, Torsten Pietsch 4, Monika Warmuth-Metz 5, Beate Timmermann 6, Tobias Bölling 7, Dagmar Hornung 8, Frank Meyer 9, Helmut Welker 10, Stefan Rutkowski 2 Institute : 1 Universität Leipzig, Klinik für Strahlentherapie, Leipzig, Germany, 2 Universität Hamburg, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Hamburg, Germany, 3 Universität Würzburg, Kinderklinik, Würzburg, Germany, 4 Universität Bonn, Institut für Neuropathologie, Bonn, Germany, 5 Universität Würzburg, Klinik für Neuroradiologie, Würzburg, Germany, 6 Universitätsklinik Essen (WPE), Protonentherapiezentrum Essen, Germany; 7 Universität Münster, Klinik für Strahlentherapie, Germany, 8 Universität Hamburg, Klinik für Strahlentherapie Germany, 9 Klinikum Augsburg, Klinik für Strahlentherapie, Germany, 10 Klinikum Stuttgart, Klinik für Strahlentherapie, Germany
Hintergrund und Ziele: Hintergrund: Basierend auf den Ergebnissen der Vorläuferstudie HIT 91 wurde zur Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle prospektiv und multizentrisch eine hyperfraktionierte Bestrahlung der Tumorregion unter Verwendung moderner Bestrahlungstechniken untersucht. Es wurde auf die Bestrahlung des Liquorraumes bzw. der gesamten hinteren Schädelgrube verzichtet. Ziele: Erhebung von Akuttoxizität, ereignisfreiem Überleben (EFÜ) und Gesamtüberlebens (ÜL) sowie des Rückfallmusters nach hyperfraktionierter Bestrahlung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 4-21 Jahren mit nicht metastasiertem Ependymom WHO II/ III.
Material und Methoden Methodik: Es erfolgte eine hyperfraktionierte Bestrahlung nur der Tumorregion (2x1.0 Gy/Tag, 68-72 Gy ZVD). Pat. mit Ependymom III erhielten 5 Zyk. modifizierte HIT SKK ChX nach der RT. 68 Pat. mit vollständiger Dokumentation der RT-Daten mit histologisch gesichertem Ependymom, die vom 1.1.2001 bis 5.12.2005 eingeschlossen wurden, wurden analysiert. Variablen: histologischer Subtyp (Ependymom II/ III), Lokalisation des Tumors (supra- /infratentoriell), Resektionsausmaß, akute, maximale Toxizität der RT nach CTC Kriterien, Dauer und Dosis der RT. (Histologie-Reviewing Bonn, neuroradiologisches Reviewing Würzburg). Vom 1.1.2001-5.12.2005 R0/R+ Ep. > 4 Jh. M0 n = 68 pat. männlich weiblich Alter 4-10 Jahre > 10 Jahre R0 (Resektion), Ep. >4 Jh. M0 n = 54 pat. 28 pat. 26 pat. 30 pat. 24 pat. R+ (Resektion), Ep. >4 Jh. M0 n = 14 pat 9 pat. 5 pat. 8 pat. 6 pat.
Ergebnisse / OS / EFS Ependymome R0 vs. R+ OS EFS R0 n =54 Pat. 3 y OS 92,6% 5 y OS 90,7 % R+ n =14 Pat. 3 y OS 85,7% 5 y OS 85,7% R0 n =54 Pat. 3 y EFS 87% 5 y EFS 77,9 % vor Amendment (68 Pat.) R0 R+ insgesamt Rezidive Lokal Fern 54 11 7 (2 tot) 3 (1 tot) 14 8 7 (2 tot) 0 R+ n = 14 Pat. 3 y EFS 50%; 5 y EFS 25 % P = 0.001 lokal+fern 1 (1 tot) 1
Ergebnisse / EFS Ependymome R0 (RT- Dauer RT Dosis) RT Dosis (< 68 Gy vs >=68 Gy) Dauer der Radiotherapie (< 46 Tage vs >=46 Tage) >=68 Gy n = 39; 3 y EFS 92,3% <68 Gy n =15; 3y EFS 73,3% <46 T. n = 8; 5 y EFS 83,3% >= 46 T. n= 29; 5 y EFS 76,3%
Diskussion und Fazit Die Hyperfraktionierte Radiotherapie wird gut toleriert. Das Resektionsausmaß ist ein wesentlicher prognostischer Faktor. Nach kompletter Resektion erreicht die hyperfraktionierte Bestrahlung eine sehr gute Tumorkontrolle. Nach protokollgerechter Bestrahlungsdauer und Dosis (Dosis- Wirkungsbez.) liegt ein Trend zu einer besseren Tumorkontrolle vor. Ergebnisse im internationalen Vergleich am besten (Tumorkontrolle) Auf die Bestrahlung des Liquorraumes kann verzichtet werden (M0) Aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisse nach unvollständiger Resektion erfolgt seit 2006 eine neue Therapiestratifikation mit Einführung einer neoadjuvanten Chemotherapie bei Patienten mit Resttumorerkrankung.